Lade Inhalt...

Die eigenwillige Magie der Liebe

von Mira Stern (Autor:in)
105 Seiten

Zusammenfassung

Leila trifft eines Tages jenen Mann, von dem sie seit geraumer Zeit immer wieder geträumt hat. Er sieht der Traumgestalt nicht nur überaus ähnlich, Leila kann sich auch seiner Wirkung nicht mehr entziehen. Ob sie will oder nicht, sie muss sich dem Geheimnis aussetzen, das diesen Mann umgibt. Mit einer rätselhaften Gestalt an seiner Seite macht sie magische Erfahrungen, bevor für sie das Wunder der echten Liebe zum Greifen nahe liegt.


Ein ungewöhnlicher Roman, der am Anfang noch nicht ahnen lässt, wohin er seine Leser*innen entführt. Er kann Herzen öffnen, wenn man sich darauf einlässt. Auch bei denjenigen, die aus Enttäuschung ihr Herz verschlossen haben. Für Träumer, Sucher, Liebhaber /*innen. Eine Lektüre, die zu einer spirituellen Reise einlädt. Geheimnisvoll & traumhaft.


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


 

 

Die eigenwillige Magie der Liebe

 

Von Mira Stern

 

 

1 ☼ Traum und Wirklichkeit

 

Ich starrte ihn an. Er war es. Das genaue Abbild von dem Mann, von dem ich seit geraumer Zeit träumte. Und jetzt stand er direkt vor mir; am heller lichten Tag in völlig unromantischer Umgebung, am Obststand in einem Supermarkt.

Ich begann die zulässige Dauer für einen Blick zu überschreiten, doch ich konnte meine Augen nicht abwenden. Ich musterte diese fremde und doch so bekannte Gestalt und suchte nach Abweichungen von meinem Traumbild, doch es fand sich nichts. Jedes Löckchen seines dunklen Haares, das die Schultern erreichte, schien eben jenes zu sein, das ich schon tausendmal um den Finger gewickelt hatte. Seine vollen Lippen erinnerten mich an berauschende Küsse, die ich doch von diesem Mann nie erhalten haben konnte. Ich kannte ihn nicht, ich sah ihn zum ersten Mal, und doch war er mir auf Anhieb vertraut. Unter seinen markanten Wangenknochen setzte ein gepflegter Dreitagebart an. Ich mochte daran schnuppern und den mir vertrauten Duft einatmen, dabei war dieser Mann nur ein Fremder, den ich schon viel zu lange angestarrt hatte.

Ein Lächeln huschte über sein Gesicht und zuckte neben den Mundwinkeln. Es war offenkundig, dass er sich nicht anmerken lassen wollte, dass er meine Blickkaskaden bemerkt hatte. Es war mir unendlich peinlich, denn ich wusste, was sich gehörte und was nicht, und konnte doch nicht danach handeln. Seine rechte Hand suchte Pfirsiche aus einer Stiege aus, und ich lernte unterdessen jedes Härchen auf jedem seiner Finger auswendig. Sein Unterarm war ein wenig freigelegt, die Ärmel des seidig schimmernden grünen Hemdes waren etwas hochgekrempelt.

Noch nie war es mir passiert, dass ich dermaßen die Kontrolle über mein Verhalten verloren hatte. Ich hätte ihm auf der Stelle um den Hals fallen und seine vollen Lippen mit Küssen bedecken können. Ich hoffte inständig, irgendjemand würde meine Zügel packen und mich von diesem Mann wegziehen, wenigstens meinen Blick in eine andere Richtung lenken; doch zu meinem Entsetzen starrte ich ihm stattdessen sogar auf den Reißverschluss seiner Jeans, wenn auch nur für einen Augenblick.

Als der Fremde sich behutsam nach mir umdrehte, schoss mir eine Hitze in den Kopf, die sich zusehends auf meinen Wangen abbildete.

»Entschuldigen Sie bitte, ich weiß nicht, was mit mir los ist, ich … ich starre Sie an wie von allen guten Geistern verlassen! Aber … ich kann nicht anders. Ähm … ich überlege, ob ich Sie vielleicht kenne.« Ich stotterte vor mich hin. Doch Flucht nach vorn war der einzig mögliche Weg, ich konnte mich ja nicht abwenden. Er lächelte entgegenkommend und schien mich mit diesem Lächeln zu umarmen. Ich schmolz erst recht dahin und kam mir vor, als wäre ich geradewegs in einen Hollywood-Film gestolpert. Ich hatte aber, im Gegensatz zum Ablauf derartiger Filme, keinen blassen Schimmer, wie es weitergehen würde.

Der Fremde sprach deutlich und ohne jeglichen Dialekt mit einer volltönenden, warmen Stimme: »Mir ist Ihre Art, mich anzuschauen, nicht unangenehm. Ich finde es ungewöhnlich prickelnd. Es macht mich neugierig. Deshalb wollte ich Sie jetzt ebenfalls ansehen.«

Seine Augen schmückten sich mit Lachfältchen, und mein Begehren loderte so übermächtig auf, dass ich am liebsten schnell im Boden versunken wäre.

»Es ist mir unglaublich peinlich, so etwas ist mir noch nie passiert. Ich verhalte mich, als wäre ich betrunken, und dabei bin ich völlig nüchtern! Also eigentlich … aber ich fühle mich echt ein bisschen beschwipst in Ihrer Nähe.«

Oh je, jetzt war es raus. Ich wollte sofort zurückrudern, doch jedes weitere Wort machte es nur noch schlimmer. »Ich meine … ich dachte … ich wollte eigentlich … also eigentlich nicht. Ich weiß nicht, was da von Ihnen ausgeht, ich verliere völlig die Kontrolle über mich!«

Er lachte herzerfrischend und seltsamerweise fühlte ich mich davon nicht ausgelacht, sondern ermutigt.

Charmant erwiderte er: »Ich scheine ja eine mächtige Wirkung auf Sie zu haben. Das schmeichelt mir, ich bin durchaus schon in dem Alter, wo man das gerne erfährt, also reden Sie nur weiter, ich genieße jedes Wort.«

Der ironische Unterton am Ende seines Satzes ernüchterte mich ein wenig, aber es genügte nicht, um meine Hitze zu mindern. Seine Augen strahlten eine solche Güte aus, und hinter ihnen verbarg sich ein Licht, das nur jene Menschen haben, die voller Liebe und Weisheit stecken. Es zog mich an. Ich glaubte, es leuchtete mir meinen Weg. Doch welchen Weg? Einen zu ihm oder einen mit ihm zusammen in die gleiche Richtung? Ich hatte keine Ahnung und zum Glück nicht die Neigung, weiter darüber nachzudenken.

Er kam einen Schritt auf mich zu und dann noch einen. Ich trat automatisch rückwärts, um ihm nicht im Weg zu stehen. Doch dabei passierte es prompt, ich rammte mein Einkaufskörbchen gegen einen Turm aus Hundefutter-Dosen, plumps, bums, kuller … Noch dämlicher hätte es nicht kommen können.

Geschickt sprang dieser fremde Mann an mir vorbei und den Dosen hinterher. In Windeseile hatte er sie eingeholt und wieder auf den Stapel gesetzt. Dann schob er mich sachte vor sich her an die Kasse und bat mich, weiterzugehen, um dahinter auf ihn zu warten. Ihm war nicht entgangen, dass mein Körbchen leer geblieben war. Ich hatte inzwischen sogar restlos vergessen, warum ich überhaupt in den Laden gegangen war.

Während er bezahlte, verstaute ich geistesabwesend seinen Einkauf in Tüten, als wenn ich selbst eingekauft hätte.

Er bedankte sich und scherzte: »Also gut, dann können Sie mir gern auch tragen helfen.«

Ich wollte die Tüten schnell wieder abstellen, doch er nahm mir nur eine aus der Hand und bat mich leise, aber durchaus eindringlich, ihm zu folgen.

Ich lief hinter ihm her und atmete begierig den Duft ein, den er verströmte, und den der Gegenwind noch zusätzlich in meine Nase trieb. Ich bemerkte nicht einmal, in was für ein Auto wir die Sachen einluden, das Licht am Ende meines Tunnelblicks war ausschließlich dieser fremde Mann.

»Passiert Ihnen das eigentlich öfter? Ihre Art und Ausstrahlung und die Weise, wie Sie sich bewegen, muss doch andauernd Frauen den Kopf verdrehen. Ich frage mich die ganze Zeit, ob Sie echt sind? Ich meine, vielleicht sind Sie ein Androide, der auf Verführung programmiert ist. Oder Sie sind eine fremde Spezies, die von einem anderen Stern kommt?«

Er lachte lauthals und blubberte dazwischen hervor, dass ja wohl ich die wäre, die auf Verführung programmiert wäre.

»Oh nein!«, rief ich entsetzt. »Sie glauben doch wohl nicht, dass ich … Du lieber Himmel, dann wird es ja nur noch immer peinlicher für mich.«

Ich sprang abrupt beiseite. So eine wollte ich nicht sein, doch ich musste zugeben, dass es durchaus danach aussah. Ich senkte den Blick und murmelte: »Es tut mir leid. Ich würde mich am liebsten auf der Stelle in Luft auflösen!«

Dass ich mal in eine derart peinliche Situation geraten könnte, wäre bisher unvorstellbar gewesen. Ich holte schon Luft und wollte weiterreden, doch er unterbrach mich schon im Anlauf: »Wieso, sind Sie sonst unnahbar?«

Er setzte seine Frage in eigenartig ernstem Tonfall ab und wirkte aufrichtig interessiert; ich fühlte mich dadurch zugleich erkannt und angenommen und blinzelte erstaunt in seine Richtung. »Nicht vielleicht unnahbar, aber es ist mir noch nie passiert, dass ich einem Menschen gegenüber nicht auf Abstand bleiben konnte. Und Sie haben auch noch nicht geantwortet, ob Sie überhaupt ein echter Mensch sind!«

Er schaute mir liebevoll in die Augen, und das vermutlich, um mich zu beruhigen, doch mein Herzschlag hämmerte stattdessen bis hinauf in meine Ohren. Ich zwang mich, weiter in seine sanftmütigen Augen zu sehen, und er versicherte mir, dass er ein ganz normaler Mensch wäre, wenn er auch nicht allzu viel Gewicht auf das Wörtchen ›normal‹ legen wollte. Darüber musste ich unweigerlich schmunzeln, woraufhin er mich von oben bis unten musterte. Er griff nach meinen Schultern, drehte mich eine Runde vor sich herum und schaute mir dann wieder in die Augen: »Darf ich jetzt auch mal einen Schritt auf Sie zu gehen?«

»Alle, die möglich sind«, hauchte ich zurück. Und ich hoffte, er würde innerhalb seiner Armeslänge Abstand nicht lange brauchen, um mir sehr nah zu kommen.

Doch er blieb, wo er war, rieb beherzt auf meiner Schulter auf und ab und räusperte sich. Schließlich lud er mich ein, mit ihm zusammen ins nächstgelegene Café einzukehren.

Ich war gleichermaßen enttäuscht und erleichtert. Wenigstens einer schien hier die Kontrolle behalten zu können. Ich strahlte ihn beschwingt an, bevor ich antwortete.

»Ich weiß nicht, ob ich an Ihrer Stelle mit so einer zudringlichen Frau in ein Café gehen würde. Fragen Sie sich nicht allmählich, wie Sie mich je wieder loswerden?«

Meinen kecken Tonfall fing er geschickt auf, indem er leise und mit kurzen gedanklichen Unterbrechungen zurückgab: »Vielleicht möchte ich Sie gar nicht wieder loswerden!? Ich vertraue meiner Menschenkenntnis. Das ist mein Spezialgebiet. Was auch immer Ihres sein mag. Glauben Sie an Schicksal?«

Ich zuckte zusammen. Das war ja eben mein Problem, ich glaubte an Schicksal! Und wie.

Ich nickte still, und er hätte es gut auch übersehen können, doch ihm schien inzwischen ebenso wenig an mir zu entgehen, wie mir an ihm. Er legte seine Hand auf meine Schulter und wanderte mit seinen Fingern vorsichtig an den Haaransatz in meinem Nacken. Mich überzog eine Gänsehaut, die ganz sicher nicht vor Kälte entstand. Seine Lippen berührten überraschend, aber doch besonnen, meine, als wenn sie noch Gelegenheit zu einem Kopfabwenden geben wollten. Doch ich drängte diesem Kuss entgegen, diesen Lippen, nach denen ich mich schon seit Ewigkeiten sehnte, und die mir gleichzeitig vertraut vorkamen. Ich kannte ihn! Alles an ihm. Doch es schien völlig unmöglich!

Er wendete sich kurz zur Seite und gab der Klappe vom Kofferraum einen Schubs, sie schloss sich leise. Dann hatte er beide Arme frei, um mich zu halten. Seine Nähe hüllte mich ein, ich versuchte, mich noch weiter darin zu verkriechen. Mein Körper erkannte seinen, kannte seine Körpersprache. Es war unfassbar und berauschend in seiner ganzen Unwirklichkeit. Wenn ich in diesem Augenblick gestorben wäre, hätte ich es vor lauter Glück nicht einmal gemerkt. Doch es wäre schade gewesen, denn es war ja erst ein Anfang. Allerdings einer, dem ein seltsamer Zauber innewohnte.

 

* * * * *

 

Wir schlenderten in ein Café, setzten uns einander gegenüber und schwiegen. Wir lächelten, wir leuchteten still vor uns hin, und wir fühlten uns miteinander verwachsen. Niemals wieder würde ich diesen Mann aus meinem Herzen entlassen können. Wir fühlten uns eins, selbst wenn wir uns nicht berührten. Und dabei kannten wir uns überhaupt nicht! Darüber nachdenken durfte man nicht! Der billigste Schnulzenfilm würde sich hier in den Schatten gestellt fühlen. Dummerweise gerät man zuweilen selbst in noch abwegigere Situationen.

Die Kellnerin kam fragen, was wir denn wollten, und wir entschieden uns beide gleichzeitig für Erdbeertorte. Es wunderte uns nicht, aber wir lachten sofort los. Der Blick, der uns streifte, verriet, was die Kellnerin über uns dachte. Sie lächelte versonnen und wünschte insgeheim, auch wieder einmal so fühlen zu können.

Mauritius hatte mir mittlerweile seinen Namen verraten, und wenn er mich mit ›Leila‹ ansprach, klang mein Name anders, als ich ihn je zuvor gehört hatte.

»Soll ich uns jedem ein Glas Sekt bestellen, einen Anlass hätten wir ja, auf den wir anstoßen könnten.« Er lächelte unergründlich.

»Lieber nicht, ich bin schon von dir beschwipst! Wer weiß, was ich sonst noch …« Ich unterbrach mich selbst.

»Sprich dich ruhig aus, was meinst du, was du sonst noch …?«

Ich kicherte verlegen vor mich hin, doch er bestand darauf, dass ich den Satz erklärte.

»Ich hab in deiner Nähe so wenig Kontrolle über mich, dass ich dich womöglich anspringe, wie ein … also ich meine, mich dir an den Hals werfe.«

»Wäre das so schlimm?« Seine Augen erforschten meine bis in verborgene Tiefen. Mein Kichern blieb mir währenddessen im Halse stecken. Er hatte mich in meinem Innern berührt, als ob er meine Sehnsüchte wach kitzeln wollte. – War das ein Traum, konnte das überhaupt wahr sein?

»Kneif mich mal, aber bitte recht fest, ich brauche dringend einen Realitätscheck.« Ich bemühte mich um nüchternen Tonfall. Doch er reichte mir über den Tisch hinweg beide Arme entgegen und nahm mein Gesicht in seine Hände.

»Ich mag dich nicht kneifen. Warum muss denn die Realität unbedingt nüchtern sein? Sollte man nicht umgekehrt froh sein, wenn Träume wach erlebbar werden?«

»Natürlich, du hast Recht! Und bis jetzt scheint uns ja eine reine Märchenwelt zu umgeben, nur – erfahrungsgemäß – ist irgendwo immer ein Haken.«

Er zog die Augenbrauen hoch und holte tief Luft: »Ich weiß, was du meinst, und … es stimmt auch.« Den Rest des tiefen Luftzugs atmete er jetzt auffällig langsam aus. Seine Augen fixierten mich dabei, als wenn sie mich tatsächlich festhalten wollten. Doch zum ersten Mal beschlich mich eine üble Ahnung und es platzte aus mir heraus: »Du bist nicht Single, stimmt’s?«

»Es ist anders, als du denkst!« Er merkte selbst, wie abgedroschen sich diese Wendung anhörte, und versuchte, entschuldigend zu lachen. Doch es kam eher ein trockenes Hüsteln dabei heraus. Die Belustigung zuckte um seine Mundwinkel, er schirmte sie schnell mit der Hand ab, doch dann tanzten ihm Lachfältchen um die Augen. Die versteckte Erheiterung steckte mich an. Ich prustete los, obwohl mir durchaus nicht zum Lachen war, aber es verselbständigte sich, und wir lachten beide gemeinsam, ohne zu begreifen, warum. Womöglich amüsierten wir uns über die unfreiwillige Alltags-Komik. Das wiederum schweißte erneut zusammen. Mit Lachtränen in den Augen rang ich nach Fassung.

»Von wegen du magst mich nicht kneifen! Ich würde sagen, das war ziemlich heftig! Mit garantiert ernüchternder Wirkung!«

Ich angelte fahrig nach meiner Handtasche, die sich anfangs widerspenstig zu entziehen versuchte, und ließ zu, dass sich die Ernüchterung nun doch in mir breitmachte. Kaum hielt ich die Tasche in meinen Händen, erhob ich mich, und fand es angebracht, mich lieber schnell auf und davon zu machen. Neben dem Tisch wurde mir der Boden unter den Füßen weich. Mauritius sprang mir entgegen.

Bevor ich Halt suchend nach der Tischplatte greifen konnte, fand ich den gesuchten Halt an ihm, der meinen Zustand mitgefühlt hatte. Er küsste mich ohne jegliche Vorwarnung, und zwar so leidenschaftlich, dass ich meine schwindenden Sinne gerne hätte ziehen lassen. Doch vermutlich strebte Mauritius damit eher einen Wiederbelebungsversuch à la Mund zu Mund Beatmung an.

Leise, aber überaus durchdringend bahnte sich seine Stimme einen Weg zu meinem Ohr: »Es ist wirklich anders, als du denkst, höre mir zu, bevor du wegläufst. Du bist viel zu wichtig, als dass ich dich gehen lassen könnte. Kannst du mich denn jetzt sitzen lassen, ohne zu hören, was ich dir sagen muss?« Er küsste mich wieder und wieder, bis meine ›Schock-Frostung‹ von der neuerlichen Hitze aufgetaut wurde.

Mauritius hatte meinen Zustand sogar ins Gegenteil verwandelt; ich glühte und ich begehrte ihn noch heftiger als in der vorangegangenen bisher gemeinsam verbrachten kleinen Ewigkeit. Ich verstand mich selbst nicht mehr. Was sollte das werden? Ich wollte keinen verheirateten Mann. Nicht nur wegen mir nicht, sondern vor allem, weil ich keine Beziehung kaputt machen wollte.

Ich stotterte: »Ich hätte es mir denken können. Die guten Männer sind immer schon vergeben – oder schwul … alte Weisheit aus Hollywood-Filmen.« Ich versuchte zu lachen, doch es hörte sich gequält an. Vermutlich war es ein schiefes Grinsen mit Grunzlauten.

Er bat mich eindringlich mit erhobenem Finger: »Warte mal kurz«, eilte zum Kuchentresen und bezahlte die Rechnung. Ich bekam es beiläufig mit, war aber vollauf damit beschäftigt, meinen Zustand zu sortieren.

Warum konnte ich mich diesem Mann nicht entziehen? Was lief hier? Verströmte er geheimnisvolle Pheromone, oder was? Meine blöden Gedanken wollten wohl den Schmerz der Enttäuschung betäuben. Etwas sollte anders sein als gedacht. Was dachte ich denn? Ich dachte nichts, ich schlussfolgerte: Der Mann ist besetzt und fertig. Just in diesem Augenblick legte er seinen Arm um meine Schultern und schob mich aus dem Café hinaus.

»Ich würde dir das alles sehr gerne erklären, aber könntest du mir nicht vorerst einfach mal vertrauen? Ich möchte dir nichts vormachen, dir gewiss nicht! Ich finde nur, um dir wirklich alles zu erklären, ist der Zeitpunkt noch nicht gekommen. Dann wirken manche Dinge unverständlich. Und das Reden macht es nur noch schlimmer. Dabei wirst du mich verstehen. Uns. Alles.«

Ein Bitten lag in seiner Stimme, dem ich mich nicht entziehen konnte. Er flehte mich an. Und an richtige und falsche Zeitpunkte glaubte auch ich. In meinem Kopf vernahm ich prompt die entsprechende Spruchweisheit dazu: »Das Richtige zur falschen Zeit ist ebenso falsch.«

Und ich vertraute Mauritius. Warum auch immer. Denn dass verheiratete Männer dazu neigten, ihren Geliebten das Blaue vom Himmel zu erzählen, wusste ich. Aber er war es nicht, der nach mir gesucht hatte. Er hatte nicht mich angesprochen oder von sich aus einen Schritt auf mich zu gemacht, bevor ich ihm nicht regelrecht verfallen war. Ich lächelte ertappt.

»Was hast du? Worüber lächelst du?«, erkundigte er sich.

»Ich dachte gerade, dass ich dir schon im Supermarkt auf Anhieb ›verfallen‹ war und musste darüber lächeln.«

»Und? Bist du es noch?«

Seine Stimme klang verführerisch und löste ein Zucken in meinem Zwerchfell aus. Ich schnappte nach Luft und schaute hilfesuchend in seine Augen. Ausgerechnet. Mitten hinein in jenen seltsam erforschenden, doch sanftmütigen Blick, der mir schon so vertraut war. Dieser Mann verdrehte mir wahrlich den Kopf.

Doch Mauritius legte mir seinen Finger unters Kinn und beschwerte sich in gespielter Entrüstung: »Jetzt bin ich aber enttäuscht, ich hätte ein ›Ja‹ erwartet!«

Er kannte mich so unerklärbar gut, er wusste, worauf ich wie reagieren würde. Und ich dachte, es könnte durchaus gefährlich sein, sich mit ihm abzugeben, er hätte mich schnell vollends in seiner Hand. Dennoch gestand ich ihm: »Natürlich bin ich dir heillos verfallen, mehr denn je, doch das dürfte ich dir gar nicht verraten!«

Ich konnte ihm ja wohl schlecht von meinen Träumen von ihm erzählen. Er hielte mich augenblicklich für verrückt. Hatte mein ›mehr denn je‹ mich schon verraten? Ich schaute ihn direkt an.

Er flüsterte: »Ich dir doch auch. Soll ich dir das auch nicht verraten?« Seine Augen küssten meine Seele. Damit brachte er meine Gedanken zum Schweigen. Wir lächelten still vor uns hin, und ich vergaß, was mich eben noch ins Wanken gebracht hatte, oder blendete es wenigstens vorerst aus. Ich wollte bei ihm sein, um jeden Preis.

»Leila? Vertraust du mir?« Er legte die Stirn in Falten.

»Ja, ich vertraue dir.« Ich wirkte fast unpassend gefasst.

»Ich würde dich nicht verletzen wollen … Du … du bist mir passiert.«

»Was? – Wie ein Unfall?«

»Ja, in gewissem Sinne schon. Obwohl der Vergleich natürlich schlecht ist, weil ein Unfall nichts so Schönes, so Wundervolles sein kann, aber ich hatte es insgeheim zu vermeiden versucht, obwohl meine Frau es sich immer gewünscht hat.«

Er schaute mir prüfend ins Gesicht und versuchte jedes Mini-Zucken auszuwerten. Doch ich erkannte, dass es ihm nicht gelang. Er wusste nicht, was ich dachte. In diesem Fall nicht – sein Denken stand dazwischen –, seine Befürchtungen ließen Fehldeutungen zu.

Dabei hatte ich nur Stille in mir.

Ich hatte zur Kenntnis genommen, was er sagte, ohne es zu bewerten. Ich merkte erst jetzt, dass ich ihm tatsächlich voll und ganz vertraute. Mich überströmte ein behagliches Wärmegefühl. Ich kannte es aus meinen Träumen, aus den ›speziellen‹, in denen ich Mauritius immer wieder begegnet war. Mich überflutete ein Gefühl der Liebe.

 

* * * * *

 

Wir schlenderten Hand in Hand schweigend die Straße entlang, als wenn wir wüssten, wohin wir wollten. Fast wäre ich in einem mich fortziehenden Traumzustand versunken und womöglich in einem der Träume gelandet, die ich seit einiger Zeit immer wieder geträumt hatte. Doch heute hatte mein Traum Gestalt angenommen und war in die Realität getreten. Ich war wach und stand mitten im Alltag vor jener Traumgestalt, die mich in letzter Zeit zunehmend häufiger besucht hatte. Ich konnte es nicht fassen, mein Verstand fühlte sich in die Irre geführt, mein Kopf schien sich in zwei Hälften zu spalten. Ich war längst mit diesem Mann verschmolzen, doch im Hier und Jetzt mussten wir die Schritte, die dorthin führten, erst noch nachvollziehen oder vielmehr nachholen. Der Traum war uns voraus. Wir kannten uns und kannten uns doch nicht.

Am Rande einer dicht befahrenen Kreuzung verriet ich es ihm: »Ich … ich kenne dich aus meinen Träumen.« Wir hatten uns zwischenzeitlich unbemerkt losgelassen, doch jetzt fasste er schnell nach meiner Hand.

»Ich weiß, ich hab das schon kommen sehen«, flüsterte er zurück.

»Was meinst du damit? Ich verstehe dich nicht.« Ich reckte stirnrunzelnd den Kopf in die Höhe und wandte Mauritius mein Gesicht zu.

»Meine … ähm … Frau –, sie hat sich das sehr gewünscht.« Seine Stimme war keineswegs so klar und deutlich wie sonst; er krächzte ein wenig, als er die wohlüberlegten Worte formulierte.

»Was hat sie sich gewünscht? Dass ich von dir träume?!«, rief ich spöttisch.

Die Autos fuhren dicht gedrängt. Wir sprangen trotzdem zwischen ihnen hindurch, um auf die andere Seite der Straße zu kommen. Unsere Sätze flogen über die Autodächer davon. Ich scherzte darüber und nahm Mauritius Aussage keineswegs ernst. Wir hatten ja keinen Blickkontakt, weil wir den Autos geschickt auszuweichen versuchten.

»Vielleicht hast du von mir geträumt, während sie sich intensiv gewünscht hat, dass wir uns begegnen«, brabbelte er in drolligem Tonfall vor sich hin und ließ mich im Glauben, dass wir vorzüglich zusammen rumspinnen konnten.

Unterdessen steuerten wir zielstrebig auf den Stadtpark zu. Ohne uns über ein Ziel zu verständigen, suchten wir beide gleichermaßen nach schützender, sicherer Umgebung alter Bäume. Wir schlenderten eine Weile schweigend dahin, bevor Mauritius ohne Einleitung erklärte: »Aurelia ist krank, sie sitzt seit Ewigkeiten im Rollstuhl.«

Ich schaute überrascht auf, aber schwieg dazu.

»Sie vertraut mir. Sie kennt mich wie kein anderer. Sie weiß, dass sie nichts zu befürchten hat. Doch sie wünscht sich für mich, dass ich mich verliebe … und eine Frau mit nach Hause bringe.«

»Was?!?« Ungläubig sprang ich einen Schritt zur Seite. »Jetzt willst du mich verschaukeln! Welche Frau wünscht sich denn eine fremde Frau an der Seite ihres Mannes? Da stimmt jetzt was nicht.« Meine Empörung schwang überdeutlich mit.

»Doch, aber … ähm, also … ich … ich riskiere, dich zu verlieren, wenn ich weiterspreche, willst du das?«

»Inwiefern? Also wodurch könntest du mich verlieren?«

»Wenn du das falsch verstehst oder dir unvorstellbar erscheint, was ich sage, dann könntest du genauso versucht sein, aufzuspringen, wie beim ersten Schreck. – Und, ich weiß nicht, ob ich dich jetzt schon halten kann.«

Er erhaschte einen Blick, um meinen Gesichtsausdruck zu ergründen. Doch weil er nicht wollte, dass ich seine Unsicherheit bemerkte, sprach er nach vorn gewandt weiter. »Wir kennen außer unseren Namen nichts voneinander. Ich könnte dich nirgends wiederfinden, wenn du losrennst.« Er hüstelte verlegen. »Könnten wir nicht wenigstens für alle Fälle die Telefonnummern austauschen, bevor ich weiterrede?«

Ich fand das sowohl äußerst eigenartig, als auch in gewissem Sinne beruhigend. Doch er wartete ungeduldig auf eine Antwort.

»Warum nicht?! Ist zwar eine ulkige Idee, aber hört sich auch vernünftig an. Ich gebe dir sogar meine Adresse, damit du siehst, dass ich dir wirklich vertraue. Aber enttäusche dieses Vertrauen nicht, ich bitte dich!«

Diesmal hatte ich den flehenden Unterton, und wie um ihn zu überspielen, kramte ich betont lange in meiner Handtasche. Ich suchte nach einem Stift und einem Stück Papier.

Ich hätte die Nummer genauso gut gleich ins Handy eingeben können, das wäre modern gewesen, aber in diesen Dingen war ich altmodisch. Wenn man etwas keinesfalls verlieren wollte, musste es Materie verliehen bekommen, um es unter allen Umständen in Händen halten zu können. Oder, um versehentlich darüber stolpern zu können.

Mauritius diktierte mir seine Nummer, seine Stimme zitterte dabei. Ich schaute ihn fragend an und erschrak. Unter den sonst lächelnden Augen hing ein unerwarteter Schatten.

»Was hast du? Ich dachte, du wolltest die Telefonnummern tauschen?«

»Es fühlt sich wie Abschied an und ich habe Angst, dich zu verlieren.«

»Dann hast du ja immer noch deine Frau! – Wenn ich dich verliere, dann hab ich niemanden mehr.«

»Leila, sag das nicht unbedacht so hin, das tut weh. Du weißt noch nicht genug! Aber ich weiß, dass ich dich liebe, und zwar schon lange, das weißt du.«

Sein ›und zwar schon lange‹ flatterte durch mich hindurch wie ein kleiner Schmetterling, der meinen Träumen entkommen war. Ich verstand, was er meinte. Und doch war es unerklärbar.

Mir stiegen die Tränen in die Augen. Doch meine Gedanken drängten sie zurück: Er weiß, dass er mich liebt? Weiß man das? Fühlt man das nicht eher? Bevor ich weiter darüber nachgrübeln konnte, rutschte mir eine Antwort raus: »Ich … ich dich doch auch. Aber das macht die Sache nicht einfacher, oder?«

»Doch, ganz sicher!«

»Mmh.« Ich wollte mir den Kopf stützen, doch umfasste stattdessen mit der Hand meinen Mund, als wenn ich meine Sprachlosigkeit verstecken wollte.

Kurz darauf schrieb ich meine Nummer auf und meinen vollen Namen. Darunter auch noch meine Adresse. Was hatte ich schon zu verlieren?

Mauritius nahm den Zettel entgegen und lächelte. Es schien ihn zu beruhigen, dass ich ihm nicht mehr verloren gehen könnte. Andächtig schaute er aufs Papier und lernte die paar Zeilen auswendig. Und er lächelte weiter vor sich hin.

Das rührte mich. Unsere seltsame Begegnung blieb sich in ihrer wundersamen Art treu. Ich verlor meine Angst vor dem, was ich später erfahren sollte. Ich wusste jetzt, dass Mauritius fürchtete, mich zu verlieren; das machte mich zuversichtlich. Logisch nachvollziehbar war das nicht unbedingt, aber seit wann folgen Gefühle der Logik?

Ich fragte mich, was ich mir wünschen würde, falls sich unsere Wege doch trennen sollten. Wäre mir ein schnelles oder ein spätes Ende lieber? Wieder lachte ich innerlich auf und Mauritius staunte mich an.

»Du hast wieder etwas zu lachen?«

Ich fühlte mich ertappt, doch was mir soeben durch den Kopf gegangen war, behielt ich besser für mich. Er bettelte vergeblich. Ich konnte ihm ja wohl unmöglich mitteilen, dass ich, entgegen jeder Vernunft, zuerst mit ihm schlafen wollte, bevor sich durch seine Verkündung eine womöglich trennende Wegkreuzung auftun würde.

Wir spazierten eine Weile Hand in Hand durch den Stadtpark. Schweigend. Jeder grübelte vor sich hin; Mauritius suchte nach Worten, um mit seiner Erklärung anzufangen. Ich suchte nach Möglichkeiten, diese Worte noch hinauszuschieben.

Schließlich platzte es aus mir heraus: »Wenn sich unsere Wege trennen, was wäre dir dann lieber –, dass wir vorher zusammen geschlafen hätten, oder eben gerade nicht?«

Mauritius blieb wie angewurzelt stehen, bückte sich dann seitlich zu mir hochschauend und platzierte dabei seine Hände auf seinen Knien. Auf seinem Gesicht spielte sich innerhalb weniger Sekunden ein spektakuläres Schauspiel ab. Am Ende gewannen die Lachmuskeln, auch wenn sie noch mit Ungläubigkeit rangelten. Im nächsten Moment schloss mich Mauritius mit so heftiger Leidenschaft in seine Arme, dass keine Antwort hätte liebenswerter ausfallen können als diese. Die Sehnsucht, die wir beide nacheinander verspürten, hatte sich von allen Gedanken befreit, die sie kurzzeitig gefesselt hatten. Mauritius lachte und weinte zugleich. Er küsste mich mit Tränen auf den Lippen und flüsterte: »Ich liebe dich. Du bist einfach unglaublich!« Er strich mir die Haare aus der Stirn und gab mir ein Küsschen auf die Nasenspitze.

»Ich will dich. Aber ich will dich für immer!« Es hörte sich wie ein Versprechen an. Ich nickte zustimmend und genoss seine Worte. Ich fühlte mich verstanden. Es musste mir nicht peinlich sein, was da aus mir herausgeplatzt war.

 

* * * * *

 

Wir tobten wie Kinder durch den Park und scheinbar zielstrebig zum Spielplatz, der um diese Zeit zum Glück menschenleer war. Wir setzten uns übermütig auf die Schaukeln. Kurz darauf sprang Mauritius von seiner ab und kam auf meine zu. Er fing mich samt Schaukel ab und stellte sich dicht vor mich. Ein wohliger Schauer übermittelte mir sein Begehren, während er mir zuraunte: »Wo gehen wir hin? Hast du eine Idee?«

»Keine Ahnung, kennst du nicht was Geeignetes?«

»Nein, woher, das ist Neuland für mich.«

»Oh, sehr angenehm.«

»Wieso?«

»Ach, nur so, ist mir eben lieber. Außerdem ist es gewissermaßen auch für mich Neuland.«

Er holte sein Smartphone aus der Tasche und schaltete es ein. Ich lächelte anerkennend, weil es ausgeschaltet gewesen war.

Er suchte eine Weile und nannte dann eine kleine Pension mit Garten. Er zeigte mir ein Bild davon und ich nickte. Kurze Zeit darauf saßen wir im Auto und fuhren hin.

Die ältere Dame, die die wenigen Zimmerchen vermietete, übergab uns den Schlüssel und meinte, sie müsse nochmal in die Stadt, ob wir denn was bräuchten oder ohne sie auskämen. Natürlich kämen wir nur zu gern ohne sie aus, gaben wir zurück. Es war nicht ganz klar, ob das versteckte kleine Lächeln immer in ihrem Gesicht spielte oder nur in diesem Augenblick. Doch schon wenige Minuten später schloss sie das Gartentörchen von außen ab.

Ich fragte Mauritius, ob er seine Frau anrufen wolle, um seine Verspätung vielleicht lieber anzukündigen. Er schien mir dankbar zu sein, dass ich ihm das nahegelegt hatte, und zog das Telefon hervor. Wir standen immer noch im Garten und Mauritius ging nicht etwa ein paar Schritte von mir weg, sondern ergriff meine Hand. Ein liebevoller Blick besänftigte mein Unbehagen, dann sprach er mit der Stimme am anderen Ende der Leitung.

»Aurelia, Liebes! Kommst du vielleicht mal eine Weile ohne mich zurecht? – Ich werde heute nicht nach Hause kommen und wollte dir Bescheid sagen, du brauchst dir keine Sorgen zu machen –, es geht mir gut.«

Die Stimme antwortete, doch ich verstand nichts.

»Ja, es geht mir in jeder Weise gut.« Mauritius lächelte mir zu.

Die Stimme fragte etwas.

»Es könnte sein, dass es morgen Nachmittag wird.«

Diesmal bekam ich ihre Worte mit. »Ich hab verstanden.« Die Frauenstimme aus dem Telefon klang angenehm und lachte! Gleich darauf rief sie deutlich vernehmbar: »Na dann wünsche ich viel Glück!«

Mauritius nuschelte »bis morgen« und schaltete das Telefon wieder aus.

Die Situation fühlte sich komisch an. Ich hatte das eigenartige Gefühl, dass die Frau am anderen Ende der Leitung gewusst hatte, weshalb Mauritius nicht käme.

»Machst du das öfter mal?«, erkundigte ich mich so beiläufig wie möglich.

»Was meinst du?«, wollte er wissen.

»Na, über Nacht wegbleiben?«

»Nein, das ist Premiere, ich sagte doch schon, das ist Neuland für mich.«

»Warum kommt es mir dann so vor, als ob deine Frau wüsste, dass du nicht allein bist?«

»Sie kennt mich genau, sie hört an meiner Stimme, wie es mir geht, und sie weiß dann alles. Ihr könnte ich niemals etwas vormachen.«

»Aber sie hat gelacht! Ich glaube nicht, dass ich dabei lachen würde!«

»Möchtest du jetzt mehr darüber wissen? Oder möchtest du doch erst vorher noch …?« Er schmunzelte und ließ sachte seine Hand meinen Rücken hinab gleiten.

Es fiel mir schwer, die Gedanken loszulassen. Doch Mauritius zog mich ins Zimmer hinein und schloss blitzschnell die Tür hinter uns.

»Das kann erst mal alles draußen bleiben! Es wartet dort schön brav und wird uns nicht verloren gehen. Aber es ist weit genug weg, um uns nicht zu stören.«

Sein Kuss tröstete mich ungemein. Seine Hände öffneten die Knöpfe meiner Bluse. Er ließ jedes Teil, das er mir auszog, bewusst achtlos fallen, und ich verstand es als Aufforderung, mein »Ich« ebenso fallen zu lassen.

Wir huschten zusammen unter die Dusche und seiften uns gegenseitig ein. Jede Berührung setzte uns unter Strom. Mauritius hob mich an und ich schlang die Beine um seine Hüften. Mein Rücken presste sich gegen die Glaswand der Duschkabine. Mit den Fingern suchte ich Halt an nassen, aber kräftigen Schultern. Das Wasser prasselte herab. Mauritius Lippen glitten über meine Haut, knabberten an meinem Ohr, küssten meinen Hals, wanderten zurück auf meinen Mund, der sich bereitwillig öffnete. Das Wasser rauschte ungeniert gegen unser Stöhnen an. Doch meine Lust brauchte mehr Bewegungsfreiheit. Ich stieß aus Versehen auf den Wasserhahn und beendete damit den Dauerregen. Mauritius ließ mich runter und dirigierte mich kurzerhand ins Schlafzimmer. Wir waren tropfnass, doch die Feuchtigkeit verdampfte im Nu zwischen uns.

Die nächsten Stunden versanken in Zeitlosigkeit.

 

* * * * *

 

Am Mittag des nächsten Tages rekelten wir uns in den Falten des zerwühlten Bettes. Wir hatten die vielen Stunden über nichts gegessen, obwohl die Tüten mit den Lebensmitteln im Kofferraum des Autos standen. Uns genügte Wasser.

Tags zuvor hatte ich noch gestaunt, als Mauritius schon zu wissen schien, dass es Nachmittag werden würde. Jetzt wunderte mich gar nichts mehr. Ich hätte die ganze Welt umarmen können und fühlte mich unschlagbar. Ich stand auf, um vom Fenster aus in den Garten zu schauen. Ich wollte die Blumen, die Bäume, die gesamte Natur in meine weltumspannenden Glücksgefühle mit einbeziehen. Doch da draußen warteten auch die Gedanken, die wir dort zurückgelassen hatten.

Ich spürte Mauritius Aufmerksamkeit auf meinem Rücken ruhen und drehte mich langsam zu ihm um. Doch mich traf ein Blick, der unverkennbar erforschte, ob der rechte Zeitpunkt gekommen war. Ich wäre spontan am liebsten davon gelaufen. Jetzt hatte ich mehr, als zuvor zu verlieren, und wollte es nicht hergeben müssen. Mich beschlich eine Angst, die mir bald das Herz zuschnürte. Mauritius klopfte neben sich auf das Bett und bat mich leise, zu ihm zu kommen. Ich tappte trotzig auf die andere Bettseite und legte mich wieder neben ihn. Er lachte unbeschwert. Sein Lachen glättete mir die Sorgenfalten. Er zog mich an sich und ließ mich bei ihm einkuscheln. Die Geborgenheit, die seine Brust mir vermittelte, ließ mich wieder tiefer atmen.

»Die Frau an meiner Seite heißt Aurelia. Es ist mir lieber, ihren Namen zu verwenden, wenn ich von ihr rede, als ›meine Frau‹ zu sagen. Du wirst später verstehen, warum.« Er hatte unvermittelt zu sprechen begonnen. Ich konnte nicht mehr entfliehen.

»Aurelia hat sich immer gewünscht, dass ich eine Frau wie dich kennenlerne. Sie hat gehofft, dass ich es schaffen würde, dich mit nach Hause zu bringen.«

Mauritius streichelte mich und ließ die Worte setzen, bevor er weitersprach: »Sie vertraut mir.«

Ich hatte mir fest vorgenommen, ihn nicht zu unterbrechen, ich wollte die ganze Geschichte zu Ende hören, bevor ich Fragen stellte, doch es gelang mir nicht. Zu abwegig schien mir das, was ich hörte.

»Warum sollte sie wollen, dass du eine Geliebte mit nach Hause bringst. Will sie sich quälen?«

Mauritius lächelte verständnisvoll und konnte meine Frage nachvollziehen. Doch wieder streichelte er mich erst eine Weile schweigend, bevor er weitersprach.

»Sie hofft, in dir eine Vertraute zu finden. Sie träumt davon, mich mit dir zu teilen, weil sie glaubt, dass sie dadurch ihre vorhandenen Aspekte erweitern könnte. Sie möchte sich durch dich vervollständigen. – Ich weiß, das verlangt sehr großes Vertrauen.«

Ich war sprachlos. Ich konnte nicht nachvollziehen, wie jemand so denken konnte. In dieser Welt verletzten sich die Menschen untereinander und spielten Machtkämpfe und Statusspiele. Woher nahm diese Frau den Glauben an eine Person, die sie liebevoll miteinbeziehen würde in ihre Liebe zum von beiden geliebten Mann?

Als wollte Mauritius auf meine Gedanken antworten, wiederholte er: »Sie vertraut mir. Sie kennt mich genau. Sie weiß, dass sie nichts zu befürchten hat. Ich könnte sie niemals verlassen.«

Mich beeindruckte das zutiefst. Er lag hier mit mir im Bett, in dem eben noch Funken in alle Himmelsrichtungen gesprüht hatten, und war sich doch völlig sicher, seine Aurelia niemals zu verlassen. Dennoch eine komische Konstellation. Im Stillen fasste ich noch einmal zusammen: Es ist also das erste Mal für ihn, dass er sich mit einer Frau trifft, weil er das bisher insgeheim wie einen Unfall vermieden hat. Vielleicht hatte er ja auch Angst vor der Versuchung? Er trifft sich nun endlich mit jener Frau, die in Wirklichkeit aber von seiner Frau herbei gewünscht wurde. Er verliebt sich unerwartet und hat Angst diese Frau wieder zu verlieren, weil er ihr sagen muss, dass er sie nur behalten kann, wenn sie auch seine Frau mit dazu nimmt. Gott, ist das kompliziert.

»Und was genau müsste ich unter ›dazu nehmen‹ verstehen?«

»Was?«

»Upps, ich hab wohl laut gedacht. Was erwartet denn deine … ähm … Aurelia von mir?«

»Ich glaube nicht, dass sie etwas von dir erwartet. Sie wünscht sich etwas.«

»Und das wäre?«

»Vielleicht solltest du sie das lieber selber fragen.«

»Früher wurde man ja noch den Eltern vorgestellt! … Heutzutage stattdessen der Ehefrau!«

Ich hatte mir die Bemerkung nicht verkneifen können. Aber mein sarkastischer Tonfall tat mir auch schon wieder leid. Ich spürte doch, wie schwer es Mauritius fiel, mir die Angelegenheit zu unterbreiten. Aber ich wollte am liebsten gar nichts davon hören! Gewiss merkte er das. Doch ich ahnte zu diesem Zeitpunkt nicht, dass sich das, was er sagen müsste, nicht in Worten ausdrücken ließe.

»Angenommen, ich lasse mich darauf ein; wie bitteschön sollte ich mir das vorstellen? Bei solchem Sex wie heute Nacht, das kann doch unmöglich direkt neben dem Schlafzimmer deiner … äh, entschuldige, äh, neben ihrem Schlafzimmer geschehen. So abgebrüht ist doch kein Mensch! Also ich kann das nicht!«

»Sie möchte dabei sein«, vernahm ich unmissverständlich.

Mauritius hielt so still, dass sogar sein Anhalten des Atems zu dröhnen schien. Das war offenbar der Moment, vor dem er sich gefürchtet hatte; die Wegkreuzung, die unsere Wege trennen könnte.

Die Spannung in der Luft war bedrückend. Ich bekam eiskalte Füße, die trotzdem schwitzten. Nervös kratzte ich mich am Hals, rieb mir die Nase oder hüstelte. Da stand dieser kurze Satz mitten im Raum und löste eine beachtliche Sprachlosigkeit aus.

Ich wollte mich in Worte flüchten, in Fragen oder in irgendwelche Sätze, doch meine Kehle hatte sich in einen ausgetrockneten Brunnen verwandelt. Und so trocken, wie sie war, gelang es keinem einzigen Wort, aus mir herauszurutschen.

Ich kratzte mir die Stirn, ich knibbelte an den Fingernägeln, ich veränderte meine Sitzposition. Ich zappelte regelrecht und wurde umso unruhiger, je stiller Mauritius verharrte. Er schien versteinert zu sein. Doch vielleicht war er auch nur die Spinne, die darauf wartete, dass die zappelnde Beute endlich Ruhe gab, um dann ordentlich in Weben verpackt für später aufgehoben zu werden.

Ich hörte überraschend seine warme Stimme in mir nachklingen: »Vertraust du mir?«

War das im Park gewesen oder sogar schon vorher? Wo hatte er mich das gefragt? Allein die Erinnerung an seine Stimme beruhigte meine aufgeriebenen Nerven. Ich schaute zu ihm hin. Er hielt immer noch völlig still. Er merkte gewiss, dass ich ihn beobachtete, aber er zuckte nicht mal mit den Augenlidern. Ich streichelte vorsichtig mit der Rückseite meiner Finger über seine Wange; er sollte wieder lebendig werden.

Er wandte mir sachte den Kopf zu und traute sich, mir in die Augen zu sehen. Doch ich merkte, dass er nichts darin fand. Ich hatte keine Antwort für ihn. Das Einzige, was ich für ihn hatte: Ich war noch da. Ich war nicht weggelaufen. Mehr konnte ich im Augenblick nicht bringen. Mein Hirn hatte sich ausgeschaltet, um sich vor Überlastung zu schützen. Ich war ein hilfloses kleines Kätzchen, das nach Mamis Trost suchte. Ich wollte nicht mehr über diesen Irrsinn nachdenken müssen. Ich legte stattdessen meinen Kopf auf Mauritius Brust und schlief ein.

Unvorstellbar. Das war, als wenn ich inmitten eines Krieges einschlummern würde. Ausgerechnet ich, die bei Aufregung niemals schlafen kann! Das war ein Witz.

Doch Mauritius streichelte mich sanft und behütete meinen Schlaf. Heute Nacht hatte es ja kaum welchen gegeben. Jetzt holte sich mein Körper, was er brauchte.

 

* * * * *

 

Als ich erwachte, schaute ich erstaunt um mich und wusste im ersten Augenblick nicht, wo ich mich befand. Selbst, ob es morgens oder abends war, konnte ich nicht sofort erkennen. Erst Mauritius fragende Augen holten mich in die Realität zurück.

»Mauritius, ich hab keine Antwort. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Ich fühle mich völlig überfordert!«

Er lächelte und schien beruhigt zu sein. Offenkundig war er schon damit zufrieden, dass ich nicht das gesagt hatte, was er befürchtet hatte. Er streichelte mich überaus zärtlich.

»Lass uns essen gehen, ich habe einen Bärenhunger!« Seine schelmisch klingende Antwort kam unerwartet für mich. Wir huschten noch einmal unter die Dusche und zogen uns dann eilig an. Ich wäre am liebsten hier in dieser Zeitlosigkeit geblieben, doch Mauritius schien eine Uhr ticken zu hören. Und automatisch beeilte ich mich im Gleichtakt.

Als wir das Zimmer bezahlten, strahlte die Hausdame uns an, als wenn wir ihr die Hütte vergoldet hätten. Ich drehte mich unwillkürlich um, um die Vergoldung in Augenschein zu nehmen, als ich tatsächlich einen gewissen Schimmer wahrzunehmen glaubte.

»Puh, ich hab wohl zu lange nichts gegessen!«

»Wieso?«

»Ich kann Traum und Wirklichkeit nicht mehr so recht auseinanderhalten.« Ich ließ mich ins Auto fallen und schloss die Tür. Wehmütig schaute ich noch ein letztes Mal zurück auf das liebevoll gestaltete Gärtchen der Pension. Und ich suchte mit den Augen nach dem abgelegenen Zimmer, in dem sich in den letzten Stunden eine kleine Welt besonderer Art für uns aufgetan hatte.

Mauritius startete den Motor und fuhr schweigend los. Er fragte mich nicht einmal nach einem Restaurant. Er fuhr zielstrebig und schien sich was dabei gedacht zu haben. Ich aber war schon wieder müde und ließ das Fenster runter. Ich wollte den Fahrtwind auf meinem Gesicht spüren. Erst, als Mauritius in eine kleine Siedlung fuhr, wurde ich stutzig.

»Hier soll es ein Restaurant geben?!«

Ich hatte wieder einmal laut gedacht und er entgegnete: »Hier gibt’s richtig gutes Hausgemachtes. Lass dich überraschen.«

»Na gut, Überraschungen liebe ich immer!«

Er hielt vor einem zauberhaften Häuschen an, das einen verträumten, romantischen Garten um sich hatte. Ich schwärmte dieses Grundstück an und bemerkte dabei kaum, wie berührt Mauritius lächelte. Wir saßen immer noch im Auto. Er legte mir seine Hand auf den Oberschenkel und raunte mir zu: »Vertrau mir, alles wird gut.«

Es hörte sich wie eine Zauberformel an, und automatisch wiederholte sich der Satz in meinem Ohr: »Vertrau mir, alles wird gut.« Als wenn ich ihn mir einprägen müsste.

»Wir werden jetzt beide zusammen dort hineingehen. Und ich werde uns Dreien etwas Schönes kochen.«

Der Groschen fiel langsam, aber er fiel. Mit einem Mal versanken das eben noch angeschwärmte Häuschen und der traumhafte Garten in Nebel.

»Ich weiß nicht, ob ich das kann«, stammelte ich hervor.

»Aber ich weiß, dass du kannst«, versprach Mauritius, als wäre er mein Lehrmeister.

Ich stieg brav aus und folgte ihm zum Gartentor. Mauritius kam mir auf einmal riesig vor, mir schien, er wäre inzwischen einen Meter gewachsen. Oder schrumpfte ich in mich zusammen? Wir lösten uns scheinbar im Nebel des Häuschens auf, bis wir in ihm standen.

Mauritius hatte logischerweise wie gewöhnlich die Haustür aufgeschlossen. Aber in mir tobte währenddessen ein Wirbelsturm, der mich veranlasste, die Augen geschlossen zu halten. Mir ging so Vieles gleichzeitig durch den Sinn.

»Willst du sie nicht wenigstens vorwarnen?«, ermahnte ich ihn. Ich stellte es mir nicht so toll vor, wenn der Mann einfach diejenige mit nach Hause brachte, mit der er die Nacht und den nächsten Tag verbracht hatte.

»Sie hat uns schon gesehen.« Seine Stimme versuchte, mich zu beruhigen.

Ich hatte einen Kloß im Hals. Ich wusste nicht, was mich da erwartete. Ich hatte Mauritius nicht mal gefragt, wie sie denn wohl ungefähr aussehen würde. Gewiss hätte er ein Bild bei sich gehabt, schoss es mir durch den Kopf.

Die Zimmer gingen stufenlos ineinander über. Wir traten aus dem kleinen Flur nach rechts in die Küche und dort nach links ins Wohnzimmer.

Ich schrumpfte ein weiteres Stück in mich zusammen.

In der Mitte des Wohnzimmers saß sie und schaute uns erwartungsvoll entgegen. Ich wartete und wollte Mauritius den Vortritt lassen, um seine Aurelia zu begrüßen. Doch er blieb hinter mir und hielt mich fest an beiden Schultern.

Ich holte tief Luft und gab mir einen Ruck, um mich artig vorzustellen: »Guten Tag, ich bin die Leila, aber … Mauritius hat mich ein bisschen damit überrumpelt, dass er mich hierher mitgenommen hat. – Angeblich wollten wir nur essen gehen.« Auf meiner Stirn bildeten sich Schweißperlen.

Die Frau in dem Rollstuhl sah bezaubernd sinnlich aus. Ihre Augen wirkten sanft und wissend, ihr Lächeln streichelte mir meine Unsicherheit aus dem Gesicht. Sie streckte beide Arme nach mir aus wie ein Kind, das die Welt nur von seiner harmlosen Seite her kennt. Dabei ringelten sich ihre kastanienbraunen Haare über ihre Arme und schienen ebenfalls ›Hallo‹ zu sagen.

Ich näherte mich dieser Frau, in deren Ausstrahlung ich meine Anspannung fallen ließ wie ein unnötiges Gepäckstück. Ich kniete mich vor ihren Rollstuhl, um nicht größer zu sein, als sie.

Ihre Hände umfassten mein Gesicht, als wenn sie mich längst schon kennen würde. Sie schaute mir in die Augen und lächelte und weinte.

Hätte sie vor mir gestanden, wäre ich ihr ohne zu zögern um den Hals gefallen. Ich hätte sie in den Arm genommen und nicht darüber nachgedacht, dass sie wusste, dass ich heute Nacht mit ihrem Mann geschlafen hatte. Doch der Rollstuhl zwang sie zum Sitzen, und es ist nicht leicht, sich auf diese Weise spontan zu begrüßen und dabei nahe zu kommen. Ich wusste ja noch nicht einmal, warum sie an den Rollstuhl gefesselt war.

Tat ihr etwas weh? Ich wusste nichts. Ich wusste überhaupt nichts!

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783752109252
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2020 (August)
Schlagworte
Metaphorischer Liebesroman Bindungsangst spiritueller Liebesroman Magischer Realismus behinderte Liebe Allegorie der Liebe neue Beziehung magische Träume Tagträumer Vertrauen

Autor

  • Mira Stern (Autor:in)

Mira Stern, Jahrgang 1972, studierte Germanistik/Kunstwissenschaft an der Universität Halle/Wittenberg. Nach ausgedehnten Reisen durch Europa und den Nahen Osten lebte sie einige Jahre in Griechenland. Inzwischen widmet sie sich alten Menschen und betreut ehrenamtlich das Projekt ›Altern im Einklang mit der Natur‹.
Mira Stern Bücher entführen in Traumwelten:
›Die eigenwillige Magie der Liebe‹
›Liebe mit gemischten Gefühlen‹
›Geheimbund mit Dame‹