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Der geheimnisvolle Fund

von Petra Breuer (Autor:in)
126 Seiten
Reihe: Abenteuer in München, Band 5

Zusammenfassung

Im Jahr 1665 wird in einer Vollmondnacht im Mittelkanal von Schloss Nymphenburg ein rätselhafter Gegenstand beseitigt. Kurz vorher stand ein Teil der Wittelsbacher Residenz in Flammen und bei einem Fest auf dem Würmsee gerät das fürstliche Prunkschiff Bucintoro in Seenot. Große Aufgaben warten diesmal auf die Zwillinge Anna und Ben, die sie jedoch gemeinsam meisterhaft bewältigen. In der Gegenwart erkunden Anna und Opa die Residenz, den Hof- und Finanzgarten sowie den Nymphenburger Park samt Parkburgen – wie immer mit einem Augenzwinkern und viel Humor.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


1. Der Spion aus Turin

In einer sternlosen und stockdunklen Nacht ritt eine voll­kommen schwarz gekleidete Person in rasantem Tempo auf die abgeriegelte Stadt an der Isar zu. Alle Bürger schliefen friedlich in ihren Betten, denn sie wussten, dass die aufmerksamen Nachtwachen an den Einlasstoren, auf der Wehrmauer und in den über 50 Aussichtstürmen sie bei Gefahr rechtzeitig warnen und beschützen würden. Die Aufpasser erblickten selbst die kleinste Regung vor dem Schutzwall der Stadt und im Falle eines Angriffs hätten sie unverzüglich ihre Trompeten zur Warnung erschallen lassen, damit sich jeder sofort in Sicherheit bringen konnte. Nur heute, in dieser pechfinsteren Nacht des fünften Monats im Jahr 1650, war es gespenstisch neblig und die Sichtweite außerhalb des Mauerrings lag unter hundert Fuß. Deswegen bemerkten die Wächter den in wildem Galopp heraneilenden Reiter erst sehr spät. Willibald, der oberste Aufpasser am Sendlinger Tor, legte seine Handfeuerwaffe zwischen die Zinnen des Wehrturms und versuchte, den Fremden im Visier zu halten. Das war jedoch schwierig, da sich die dunkle Gestalt in der Finsternis kaum vom kohl­rabenschwarzen Nachthimmel abhob. Als der Unbekannte nur noch etwa 100 Schritte entfernt war, änderte sich die bedrohliche Situation jedoch schlagartig, denn er zügelte sein Pferd und legte beide Hände wie einen Trichter an seinen Mund. Sodann rief er laut ein Geheimwort in die finstere Nacht hinein:

»Rizzi!«

Willibald, der Nachtwächter, erkannte das Geheimwort und wusste, wen er hier vor sich hatte. Er gab den Knechten den Befehl, das Einlasstor einen Spalt breit zu öffnen, um dem nächtlichen Reiter Einlass zu gewähren. Der Fremde ritt durch das halb geöffnete Tor in die Stadt hinein. Er bahnte sich seinen Weg zielsicher durch stille Gassen, über den Marktplatz im Zentrum der Stadt und weiter zum Wohnsitz der Wittelsbacher, der Herrscher in München. Dort, an der Residenz, wartete man bereits ungeduldig auf die Ankunft des geheimnisvollen Reiters, der vor Tagen im Norden Italiens losgeritten und nun endlich an seinem Ziel angekommen war. Als er in die Sichtweite der Residenzwachen kam, wurden auf ein vereinbartes Zeichen hin die schweren Flügel des Eingangsportals geöffnet und der Spion des Kurfürsten ritt ein.

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Anna legte ihr Buch zur Seite. Puh, war das spannend! Wer wohl dieser pechschwarz gekleidete Mann sein könnte? Im letzten Satz stand, dass er ein Spion des Kurfürsten war. Anna griff zum Telefon und rief ihren Großvater an.

»Du, Opi, hatten die Wittelsbacher damals Spione? Und was ist ein Kurfürst?«

Als Antwort bekam sie erst mal ein schallendes Lachen.

»Ja, was glaubst denn du? Die haben spioniert und ausge­kund­schaftet, was das Zeug hält. Von kopierter Architektur bis hin zu ausgespitzelten Familiengeheimnissen – alles war für die feinen Herrscherhäuser interessant.«

»Aha – und was ist ein Kurfürst?«

»Das ist ein Titel für einen Adeligen, in unserem Fall aus dem Hause Wittelsbach. Der alte Begriff Kur bedeutet ›Wahl‹ und ›Fürst‹ steht für ›Erster‹ oder ›Vorderster‹. Erinnerst du dich doch noch an meine Erklärung zum Wort ›Herzog‹?«

»Ja, das ist einer, der vor seinem Heer herzog. Und der Kurfürst ist dann wohl der Oberhäuptling, der den Kaiser wählen durfte, oder?«

»Ja, so passt deine Umschreibung gut. Sag mal, was liest du denn gerade, dass du mir solche Fragen stellst?«

»Mei Opa, frag’ doch nicht so scheinheilig. Das fünffach-geniale und rot verpackte Geschenk von gestern.«

Als Antwort hörte sie ein Glucksen und Kichern am Telefon. Sie verabschiedete sich genervt von ihrem Großvater, schmiss sich schwungvoll in ihren riesigen Lesesack und las weiter, denn der fünfte Band der »Abenteuer in München« begann sehr spannend. Opa Leander meldete sich bestimmt bald wieder bei ihr. Sicherlich war er ganz neugierig und wollte wissen, ob sie die nächsten Tage zusammen munichen würden. Munichen war ein Geheimwort der beiden. Als Anna für den Heimat- und Sachkundeunterricht vor ein paar Wochen ein Referat über die Gründung Münchens halten sollte, half ihr der Großvater aus der Patsche, indem er geduldig alles erklärte und mit ihr die Innenstadt erkundete. Da ihre Mama nichts von alledem erfahren sollte, schworen sich beide, niemandem etwas über ihre Erkundungen zu erzählen. Annas Referat war jedoch so gut vorgetragen und inhaltlich interessant aufbereitet, dass sie dafür die doppelte Note Eins bekam. Seitdem eroberten die beiden Münchendetektive nach jedem Band aus Annas Lieblingsbuchserie die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und erlebten so allerlei Interessantes miteinander. Soeben hatten die Sommerferien begonnen, und damit auch keine Langeweile aufkam, hatte Opa Leander tags zuvor seiner Enkelin den druckfrischen Band 5 aus ihrer heißgeliebten Buchreihe geschenkt. Es standen somit wieder einmal ein paar erlebnisreiche Tage bevor, denn die historischen Gebäude in jedem Abenteuerroman wurden von den zwei München-Entdeckern auch sofort selbst erkundet. Anna freute sich schon auf die gemeinsame Zeit mit ihrem herzallerliebsten Opa. Nun musste sie aber erst mal das Buch lesen.

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Der geheimnisvolle Reiter stieg steif und müde von seinem Pferd ab. Sogleich eilte ein verschlafener Stallknecht herbei und führte das schwarze Tier in einen hinteren Teil der Residenz, um es zu versorgen. Der Spion hingegen wurde vom Kammerdiener des Kurfürsten empfangen und in einen warmen Raum begleitet. Dort setzte er sich an einen gedeckten Tisch und nahm hungrig eine Kleinigkeit zu sich. Kurze Zeit später erschien Kurfürst Maximilian I. im prunkvoll bestickten Schlafrock. Der Spion schluckte seinen Bissen eiligst hinunter, stand auf, verneigte sich tief und begrüßte Maximilian I. mit ehrfürchtiger Stimme:

»Guten Abend, Euer Durchlaucht. Ich habe interessante Neuigkeiten aus Italien.«

»Was hat Er mir zu überbringen?«, fragte der Kurfürst streng und streckte seine Hand fordernd aus.

Der Spion griff unter sein schwarzes Gewand und zog eine versiegelte Schriftrolle hervor, die er dem Herrscher feierlich aushändigte.

»Auftrag ausgeführt, Euer Durchlaucht«, sagte der Fremde und verneigte sich nochmals vor dem Wittelsbacher.

Dieser nickte kurz dankend, drehte sich schweigend um und ging mit dem geheimen Dokument in der Hand zurück in seine Gemächer.

»Nun lass mich doch auch lesen, was dieser Spion am Hof in Turin herausgefunden hat«, bettelte Maria Anna ihren Mann an. »Hier geht es schließlich um Weltpolitik und unseren Sohn Kurprinz Ferdinand Maria, den künftigen Thronfolger im Hause Wittelsbach.«

»Gleich, Weib, gedulde dich«, bekam sie zur Antwort.

Als der Kurfürst ihr endlich den Geheimbericht überreichte, lächelte er zufrieden.

»Wie ich sehe, stimmt dich der Inhalt fröhlich, mein Gemahl

Sie nahm das Schreiben an sich und nach ein paar Zeilen lächelte auch sie.

»Er wird sich freuen, so eine Schönheit zur Gemahlin zu bekommen. Zudem spricht sie Deutsch und ist katholisch. Was für ein Glücksfall. Ich leite gleich morgen alles für eine Hochzeit in die Wege.«

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Durch die Unterzeichnung eines Ehepaktes wurden Henriette Adelaide von Savoyen und der Wittels­bacher Ferdinand Maria miteinander verhei­ratet. Beide waren 14 Jahre jung und hatten sich noch nie in ihrem bisherigen Leben gesehen. Es sollten etwa 19 Monate vergehen, bis die wunderschöne Prinzessin aus Italien endlich nach München zu ihrem Ehemann angereist kam und sie sich schließlich gegenüberstanden. Ihr gesamter Brautzug bestand aus über 300 Packwagen. Die Stadt empfing sie feierlich mit Salutschüssen und Glockengeläut und die Bürger Münchens jubelten der neuen Kurfürstin zu. Hätte der Spion Ferdinando Egarnter nicht gut zwei Jahre vorher am Hofe in Turin unter seinem Decknamen Aloise Rizzi das Leben der Prinzessin Henriette Adelaide ausgespitzelt, wäre diese Hochzeit wohl nie zustande gekommen und das Abenteuer, das nun, dreizehn Jahre später beginnt, hätte nie stattgefunden.

2. Das neue Sommerhaus

»Anna, Ben, ich muss leider schon wieder in die Veste zu unserer Kurfürstin Henriette Adelaide. Die persönliche Schneiderin Ihrer Hoheit ist immer noch krank und ich muss weiterhin aushelfen. Ihr wisst Bescheid, Papa ist bereits auf dem neuen Landgut der Kurfürsten und kümmert sich in seiner Funktion als Hofgartenmeister um die prunkvolle Gestaltung und Bepflanzung des Gartens und ich reise mit den edlen Herrschaften ebenfalls in die neue Schwaige. Meine Schwester Sarah und ihr Mann Lucas sind dort auch unentbehrlich und ihr kommt bitte mit eurer Cousine Luisa und mit Cousin Nicolas auf einem der Packwägen zum neuen Landhaus«, verabschiedete sich Josefine gehetzt von ihren Zwillingen und eilte in Richtung der Wittelsbacher Burg am Rande der Stadtmauer davon.

»Nun beeil dich doch, Josefine, die Kutschen werden bereits angespannt und fahren in Kürze in die neue Sommerresidenz ab«, drängte der Hofdiener die persönliche Kammerfrau von Kurfürstin Henriette Adelaide.

»Ich kann nicht hexen und die neu genähten Ballkleider müssen vorsichtig in die vielen Koffer gepackt werden. Das dauert eben seine Zeit. Nach der zweiten Schwangerschaft passt Ihre Kurfürstliche Durchlaucht eben nicht mehr in jedes Gewand hinein. Und ich muss nun dafür Sorge tragen, dass wieder alles passt – und zwar rundum. Bitte geh jetzt zu den Lohnkutschern in den Innenhof und schicke mir kräftige Träger in das Ankleidezimmer, um die Koffer nach unten zu befördern, ich komme gleich nach. Eingebrockt haben uns diese Hetze die Tuchhändler aus Florenz, die mit ihrer exklusiven Ware vollkommen verspätet in München ankamen. Seit Wochen sind die Tuchscherer, Zuschneiderinnen, Nähe­rinnen und Stickerinnen mit nichts anderem mehr beschäftigt, als pünktlich die neue Garderobe unserer jungen Kurfürstin Henriette Adelaide zu nähen. Seit gestern schuften die Arbeiterinnen ohne Pause und sie waren erst heute in den frühen Morgenstunden fertig, als die Amseln bereits ihr Morgenlied anstimmten. Nachdem in dieser Hektik niemand den Bügelofen erhitzt hat, konnte nicht rechtzeitig mit dem Glätten der Tanzkleider begonnen werden. Soeben haben die Wäscherinnen alles fertig geplättet und ich werde das wunderschöne neue Gewand nun eigenhändig in die Koffer verpacken.«

Sie schwärmte weiter über die neuen Ballkleider der Wittelsbacher Kurfürstin.

»So eine feine Garderobe, alles nach neuester italienischer Mode gefertigt, und die herrlichen Seidentuche wurden alle­samt mit edler Florentiner Stickerei bestickt. Kurfürst Ferdinand Maria hatte angeordnet, nur das beste Tuch für unsere italienische Schönheit zu erwerben, schließlich hat sie ihm den seit zehn Jahren heiß ersehnten Thronfolger geboren.«

»Ja, Josefine, ich weiß, dass du alles perfekt für deine Herrin erledigst. Hat denn der Schuhmacher die zierlichen Lederschuhe bereits geliefert? Die junge Durchlaucht möchte sicherlich auf ihrem Fest in neuem Schuhwerk tanzen. Und die Mieder? Hat der Korsettmacher diese bereits abgegeben?«

»Ach, herrje, lauf und schau, ob die kleinen ledernen Koffer am Ende des Flurs an der Treppe bereits aufgestapelt sind. Die prachtvollen Kopfbedeckungen befinden sich in den runden Hutschachteln.«

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Knapp eine Stunde später lenkte der oberste Hofkutscher das Pferdegespann der Wittelsbacher Herrscher in die Richtung des zwei Wegstunden entfernten Landguts, das zwischen den Dörfern Menzing und Neuhausen lag. Dieses westlich der Residenzstadt gelege­­ne Sommerhaus, das ursprünglich als Schwaige Kemnat be­zeich­­net wurde, hatte Kur­fürst Ferdinand Maria seiner geliebten Ehefrau Henriette Adelaide als Dank für die Geburt seines zweiten Kindes – des lang ersehnten Sohnes – geschenkt. Die Kurfürstin hatte der neuen Residenz auf dem Land den Namen »borgo delle ninfe«, Nymphenburg, gegeben. Der herrschaftlichen Karosse ritten 38 Vorreiter zur Sicherung der Wege voraus. Es folgte eine lange Kolonne weiterer Kutschen mit den Leibwächtern, den Hofmedici, dem Hofkapellmeister samt allen Hofmusikanten und Musik­instrumenten, den Sängerinnen, dem Küchenmeister Lucas mit seinem gesamten Küchenpersonal und Kisten voller Pfannen, Töpfen und sonstigem Küchengeschirr, drei Ober­silberkämmerern, dem Hofstallmeister samt Stall­burschen, dem Hofgeistlichen, den Jägermeistern, nahezu allen Kammer­dienern und Kammerfrauen. Die neu genähten Gewänder der Kurfürstin waren allesamt in Koffern auf den Packwägen verstaut. Auf einem der Gespanne saßen vier Kinder, denen die Fahrt über das Land sehr viel Spaß bereitete. Durften sie doch erstmalig in das neue Sommerschloss Nymphenburg fahren. Das konnte nur ein großes Abenteuer bedeuten!

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Anna legte ihr Buch auf die Seite und grübelte. Unglaublich, dass die Geburt eines Sohnes als Glücksfall galt, die einer Tochter dagegen als nicht erwähnenswert. Anna ging in das Wohnzimmer zu ihrer Mutter.

»Du Mama, sag mal, wie lieb hast du mich eigentlich?«

»Was ist das denn für eine Frage? Anna, was ist los mit dir? Ich liebe dich unendlich – das weißt du doch.«

»Na ja, ich habe gerade gelesen, dass nur ein Sohn gefeiert und geliebt wird. Das finde ich fies und mies und total unfair. Ehrlich gesagt sogar zum Kotz...«

»Psst. Nicht aussprechen, ich verstehe dich gut. Diese Denkweise ist leider auch heute noch in manchen Köpfen verankert. Früher war aber die Regel der Erbfolge so, dass nur die männlichen Nachkommen den Thron besteigen durften. Deswegen war ein Sohn so wichtig. Aber mach dir keine trüben Gedanken, mein Schatz. In der heutigen Zeit hat sich vieles geändert und schließlich sind es immer noch wir Frauen, die alles am Laufen halten und ohne die nichts geht. Kopf hoch, du bist ein absolut wertvolles Geschöpf und nicht einmal mit kistenweise Gold aufzuwiegen. Wir alle lieben dich, süße Maus, unendlich.«

Anna lächelte, schnappte sich eine Handvoll Nüsse aus der Schale und hüpfte vergnügt in ihr Zimmer zurück. Es ist schön, geliebt zu werden, dachte sie und schlug ihr Buch auf, um die spannende Geschichte weiterzulesen.

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Anna, Ben, Luisa und Nicolas hatten große Freude auf dem Packwagen, der über und über mit Koffern beladen war. Irgendwo im langen Tross der Wägen waren auch ihre Eltern, Josefine, die Kammerfrau, und Sarah, die Kinderfrau, sowie Lucas, der Küchenmeister. Gabriel, der Hofgartenmeister, hingegen war bereits seit einiger Zeit auf dem Landgut und ärgerte sich mit den ungeschickten Tagelöhnern herum, die nicht einmal eine Blume von einem Baum unterscheiden konnten.

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»Ich wusste gar nicht, wie arm die Leute hier auf dem Land sind«, staunte Anna, als sie im Vorbeifahren die kargen Holzbehausungen und die spärlichen Gemüsebeete sah.

»Ja, dieser 30 Jahre dauernde Krieg und die schreckliche Seuche haben die Menschen sterben lassen wie die Fliegen. Viele sind verhungert, an der Beulenpest gestorben oder im Kugel- und Kanonenhagel auf dem Schlachtfeld erschossen worden. Einfach schrecklich. Glücklicherweise hat unsere kleine Familie alles gut überstanden«, antwortete Ben.

»Ja, wir hatten wirklich Glück«, sagte Luisa. »Mama erzählt mir immer, dass unsere Wurzeln bis in das Jahr 1158 zurückgehen, als eine Anna und ein Benedictus heirateten und viele Kinder bekamen, die wiederum auch Kinder bekamen und …«

»Psst, sei bitte still, Luisa, ich habe seltsame Geräusche gehört«, unterbrach Nicolas seine Schwester.

»Was denn?«, fragte Anna ängstlich.

»Dreimal einen leisen Knall«, erwiderte ihr Cousin.

Ben überlegte: »Vielleicht hat jemand auf einen Hasen oder ein paar Rebhühner hier drüben im nahen Wald geschossen?«

»Das traut sich doch keiner, solange die kurfürstliche Wagenkolonne hier den Weg entlang reist. Der Wildschütze würde wegen unbefugter Wilderei gleich am nächsten Galgen aufgehängt werden, oder?«, meinte Nicolas.

»Was war es dann?«, wollte Luisa wissen.

»Ich habe keine Ahnung, komisch war es aber schon«, grübelte Nicolas.

Die Reisegesellschaft kam nach gut zwei Stunden im neu erbauten Sommerhaus der Wittelsbacher an. Als die Bediensteten des fürstlichen Hofs zum ersten Mal das Landgut mit eigenen Augen sahen, ging ein bewunderndes »Aah« und »Ooh« durch die Reihen des Hofpersonals. Vier neugierige Kinder hingegen hüpften von ihrem Packwagen hinunter auf den gepflegten Weg und liefen in den angrenzenden Gartenpark, um unter einer schattenspendenden Eiche Fangen zu spielen.

3. Wo ist das Gepäck?

Annas Mutter brachte den Telefonhörer ins Zimmer ihrer Tochter: »Der Opa ist für dich dran.«

Anna nahm das Telefon entgegen und ahnte bereits, was nun kommen würde.

»Du, Schnuckilein, wollen wir bald mal wieder munichen?«

»Opa, ist dir langweilig?«

»Neiiiin, ganz und gar nicht. Indianerehrenwort. Ich dachte halt nur, weil das Wetter so schön ist und du Sommerferien hast, könnten wir gemeinsam etwas unternehmen.«

Anna grinste und ließ den Großvater noch etwas zappeln: »So, so, und an was hast du als Ausflugsziel gedacht?«

»Hm, vielleicht ein Schloss … oder einen Park … oder einen Schlosspark. Was immer du willst, mein Herzilein«, flötete Opa Leander ins Telefon.

»Coole Idee, dann will ich mit dir baden gehen, in den Tierpark und ganz viele unterschiedliche Pflanzen erkunden.«

Es folgte eine kleine Pause und Anna kicherte leise in sich hinein. Sie wusste genau, was er wollte, und hatte ihren Opa absichtlich ausgetrickst. Jetzt war er wohl sprachlos. Doch seine fröhliche Antwort ließ sie etwas an ihrer Taktik zweifeln.

»Gute Idee, ich schlage vor, wir gehen gleich, wenn du dein Buch ausgelesen hast, ganz viel Flora und Fauna ansehen und unsere Beine hängen wir in herrlich kühles Nass. Abgemacht?«

»Abgemacht«, mehr brachte Anna vor Erstaunen nicht heraus.

Sie war baff. Hatte sie sich gerade selbst eine Falle gestellt? Sie sollte bald erfahren, was ihn zu solcher Heiterkeit veranlasst hatte.

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»Nein, die Blumenzwiebeln müssen in der Erde bleiben, die Blumen blühen nächstes Jahr wieder«, schimpfte Gärtnermeister Gabriel seine Gartenarbeiter. »Bitte setzt die Buchsbäume in einer geraden Linie am Weg entlang und bitte nicht kreuz und quer. Danach gießt alle Bäume, die letzten Tage war es sehr trocken.«

Die Aushilfsgärtner nickten und machten sich an die Arbeit.

»Papa!«, riefen Anna und Ben gleichzeitig und liefen auf ihren Vater zu, der in die Hocke ging und seine Arme weit ausbreitete, um die Zwillinge einzufangen und sie fest an sich zu drücken.

»Schön, dass ihr da seid. Wie war denn eure Reise? Und wo ist Josefine, meine liebe Frau?«

»Papi, so viel Fragen auf einmal«, lachte Anna. »Mama kümmert sich um das Gepäck der Kurfürstin und die Reise war bis auf drei komische Geräusche sehr interessant.«

»Was waren das denn für komische Geräusche«?

»Wissen wir nicht, Onkel Gabriel«, erwiderte Nicolas.

»Na, dann war es wohl nicht so schlimm, oder? Wollt ihr mir bei der Gartenarbeit helfen? Es gibt noch so viel zu tun bis heute Abend. Die Herrschaften wollen sicherlich nach dem Festmahl durch den Garten spazieren.«

»Ja! Was können wir denn machen?«, riefen alle vier durcheinander.

»Schaut mal bitte, ob abgeknickte Blumen in den Beeten stehen und welche Blumen dringend gegossen werden müssen. Dann prüft bitte noch den Wasserstand in den Wasserbecken der Fontänen. Irgendwie funktioniert die neue Wasserleitung nicht so, wie sie soll. Und sollte euch noch etwas auffallen, sagt es mir einfach. Jetzt aber los, ihr vier Rabauken«, scheuchte Gabriel die Kinder auf.

»Ich habe aber Hunger«, jammerte Luisa.

»Dann geht vorher bei Lucas in der Schlossküche vorbei, der hat sicherlich ein paar Leckerbissen für euch«, schlug der Gärtnermeister vor.

Gesagt – getan. Schnell liefen die hungrigen Kinder an das Fenster der Küche und Lucas, der sie bereits kommen sah, reichte einen randvoll gefüllten Korb nach unten.

»Das hat gutgetan, jetzt bin ich gestärkt«, sagte Ben und rieb mit der flachen Hand über seinen vollen Bauch.

»Ich auch. Was waren das nur für feine Sachen im Korb! Unglaublich, was so edle Herrschaften alles verspeisen«, schwärmte Anna und wischte sich einen Kuchenkrümel aus dem Mundwinkel.

»Dann aber los jetzt, wir müssen Vater helfen«, trieb Ben die anderen an und im Nu standen alle auf und gingen mit prüfendem Blick durch den frisch angelegten Garten.

»Ich verstehe das gar nicht, wo sind denn die restlichen Koffer abgeblieben? Hat dieser Nichtsnutz das Gepäck in der Veste zu München stehen lassen?«

Josefine sah sich um und wurde von Minute zu Minute nervöser. Heute Abend sollte ein großes Fest gefeiert werden und die Kurfürstliche Durchlaucht wollte dazu ihr neues rotes Kleid samt farblich passenden Schuhen, neuem Mieder und prachtvollem Hut mit Federschmuck anziehen.

»Ich gehe nochmals hinunter zu den Packwägen und sehe nach«, schlug ihr ein hilfsbereiter Kammerdiener vor.

Doch als er zurückkam, erkannte Josefine bereits an seinem Gesichtsausdruck, dass er nichts gefunden hatte.

»Du meine Güte, was mache ich jetzt?«, jammerte sie verzweifelt.

»Schick doch deine Kinder mit einem Kutscher zurück in die Stadt und lass die fehlenden Koffer einfach holen. Zwei Stunden hin und zwei Stunden zurück – das wäre zu schaffen, ohne dass die Herrschaften etwas von diesem Unglück bemerken.« Josefine nickte und eilte die geschwungene Treppe hinab in die große Eingangshalle, um von dort aus in den Garten zu gelangen.

So saßen kurze Zeit später vier unternehmungslustige Kinder erneut auf einer Kutsche, um drei fehlende Koffer aus der Neuveste zu holen.

»Habt ihr schon einmal von der Schwarzen Frau der Wittelsbacher gehört?«, fragte der Kutscher.

»Nein, wer ist das?«, wollte Anna neugierig wissen.

»Die Schwarze Frau ist eine geisterhafte Gestalt, die als Todesbotin durch die Gänge der Residenz wandeln soll.«

»Ein Geist?«, fragte Luisa atemlos.

»Ja! Sie verkündet den Tod eines Wittelsbachers. Immer wenn sie gesehen wurde, starb kurze Zeit später jemand.

»Warum wird sie Schwarze Frau genannt?«, wollte Ben wissen.

»Sie ist von Kopf bis Fuß schwarz gekleidet und zu ihrem bodenlangen Kleid trägt sie einen schwarzen Schleier.«

»Unglaublich!«, hauchte Nicolas.

»Besonders auffällig ist ihre Größe. Wobei man nicht von Größe sprechen kann, denn sie soll so klein wie ein Kind sein – so wie ihr.«

Die vier sahen sich fragend und ängstlich an. Ausgerech­net sie sollten nun in die nahezu menschenleere Veste der Wittelsbacher in München gehen und drei Koffer finden.

»Ich habe Angst«, wimmerte Anna und Luisa griff zitternd nach ihrer Hand.

Der Packwagen holperte über die unebene Landstraße nach München, vorbei an kleinen Bauernhöfen, Feldern und vereinzelten Gehöften. Mit jeder Minute, die sich das Fuhrwerk der großen Stadt näherte, wurde den vier Kindern etwas mulmiger, denn zu der schaurigen Geschichte über die Schwarze Frau kam nun auch noch ein herannahendes Gewitter hinzu, das sich bereits in einiger Entfernung am Himmel dunkel und grollend ankündigte.

»Keine Angst, Kinder, gleich passieren wir das Schwabinger Tor und in Kürze werden wir trocken an der Residenz ankommen. Ich werde mit dem Wagen in den hinteren Hof einfahren, um das Pferd zu füttern und abzureiben. Heinrich, der dritte Leibdiener des Kurfürsten, müsste irgendwo sein, denn er sollte die zurückgelassene Garderobe Seiner Durchlaucht ausstauben und lüften. Geht nach oben in die privaten Gemächer der Herrscher und ruft nach ihm. Wir fahren wieder zurück, sobald sich das Gewitter über der Stadt ausgetobt hat und die Luft herrlich frisch und klar ist.«

Mit diesen Worten entließ der Kutscher die Kinder, die daraufhin an der großen Türe der Hofküche anklopften, um von Hilfskoch Gundram Einlass zu bekommen.

»Was wollt ihr denn hier?«, fragte er erstaunt, als er die Kinder sah. »Regnet es bereits auf dem Land oder habt ihr Hunger?«

»Nein, wir sind von unserer Mutter Josefine geschickt worden, denn vom herrschaftlichen Gepäck fehlen Koffer«, erklärte Ben.

»So, so, dann geht mal nach oben in die Gemächer zum dritten Kammerdiener Heinrich.«

Die Kinder fassten sich an der Hand, durchquerten die Küche und gelangten in einen langen Korridor. Diesen gingen sie entlang und standen in einem Eingangsbereich. Sie blickten sich ratlos an. Wo waren denn die Zimmer der Kurfürsten? Es war niemand in der Veste den sie hätten fragen können, denn nahezu der gesamte Hofstaat der Wittelsbacher verweilte im Sommerschloss Nymphenburg.

»Ich glaube, wir müssen nach oben in das erste oder zweite Stockwerk«, grübelte Nicolas und steuerte auf die große Treppe zu.

Die Kinder erklommen die ersten Stiegen, blickten dann jedoch zögerlich nach oben in das düstere Obergeschoss. Sollten sie weitergehen? Oder doch lieber umdrehen und Gundram aus der Küche um Hilfe bitten? Schweigend und ängstlich nahmen sie Stufe für Stufe, bis sie an den ersten Treppenabsatz gelangten. Luisa drückte sich dicht an ihren Bruder Nicolas heran, Anna und Ben hielten sich an den Händen.

»Was ist, wenn jetzt die Schwarze Frau von oben durch das Treppenhaus schwebt?«, fragte Luisa ängstlich.

»Ich weiß nicht. Ich glaube, ich halte mir schnell die Augen zu«, wisperte Anna tonlos.

»Wir laufen einfach nach unten in die Küche. Gundram hat sicherlich einen großen Kochlöffel. Mit dem verteidige ich euch«, schlug Ben vor.

Er klang aber nicht sehr überzeugend, denn auch seine Stimme wurde immer dünner. Das Gewitter schickte bereits grollende und blitzende Vorboten. Anna zuckte erschrocken zusammen, als ein heftiger Donnerschlag die Wände der Residenz erzittern ließ und der unmittelbar danach folgende Blitz das Treppenhaus für Sekunden grell erhellte. Es wurde immer düsterer und der mittlerweile eingesetzte Regen untermalte die gruselige Stimmung mit seinen prasselnden Geräuschen.

»Ich sterbe gleich vor Angst. Was machen wir denn nun?«, fragte Nicolas.

»Wir suchen Heinrich, der muss doch hier irgendwo sein und schmatzende Kleidermotten jagen«, schlug Ben vor.

»Ich kann jetzt nicht lachen«, kicherte Anna und die anderen stimmten zaghaft mit ein.

Doch plötzlich erschraken die vier und das Lachen verging ihnen schlagartig. Ein schreckliches Heulen und Pfeifen ließ sie erstarren und einem jeden von ihnen stellten sich vor Furcht die Haare auf. Am gesamten Körper zitternd, pressten sie sich an die Wand des Treppenhauses.

»Ich will hier raus«, jammerte Luisa und sah sich panisch um. »Sicherlich kommt gleich die Schwarze Frau angeschwebt.«

Wo war hier der Ausgang, um zu fliehen? Doch ihre Gedanken wurden erneut von einem singenden und brausenden Geräusch unterbrochen.

»Mir reicht´s jetzt. Ich drehe um«, verkündete Ben.

In diesem Moment jedoch, gerade als er auf dem Treppenabsatz kehrtmachen wollte, krachte wenige Meter oberhalb der kleinen Gruppe eine Türe heftig und geräuschvoll in den Riegel. Durch die Erschütterung fielen im Treppenhaus zwei Kerzen aus den Halterungen auf den Boden. Das Wachs ergoss sich auf den Teppich und die kleinen Flammen wurden, angefacht durch eine starke Zugluft, schnell größer.

»Um Himmels Willen, wir müssen das Feuer austreten, sonst brennt gleich die gesamte Residenz«, rief Anna und lief auf die immer hungriger werdenden Flammen zu, die bereits gierig nach einem Vorhang züngelten.

»Hilfe«, brüllte Anna laut in das Treppenhaus hinein.

»Hilfe, ist da jemand?«, schrie nun auch Luisa laut.

Eilig herannahende Schritte waren die Antwort auf die Rufe der Mädchen.

»Was ist los?«, rief eine unbekannte Stimme.

»Es brennt, schnell, wir brauchen Wasser«, plärrten die Kinder durcheinander und versuchten währenddessen verzweifelt, das Feuer auszutreten.

Vom oberen Stockwerk kam der dritte Kammerdiener Heinrich angelaufen, rief entsetzt »Heilige Mutter Gottes«, drehte um und verschwand.

»Wieso hilft der uns jetzt nicht, sondern läuft wieder weg?«, fragte Nicolas ratlos.

Doch da hörten sie Heinrich bereits aus einem offenen Fenster quer über die Straße bis in das Kloster brüllen: »Ihr Theatiner, helft uns das Feuer zu löschen! Kommt mit vollen Wassereimern! Beeilt euch!«

Die Theatinermönche kamen einen Wimpernschlag später mit Löschwasser angelaufen und halfen Heinrich und dem fluchenden Gundram, dem Flammenmeer ein Ende zu bereiten.

»Der Depp, der damische. Ich hab ihm doch g’sagt, er soll alle Kerzen in der Residenz ausblasen. Alle, nicht nur ein paar. So ein Nichtsnutz, so ein depperter«, schimpfte Gundram und brüllte ärgerlich nach seinem Sohn Xaver.

Doch Xaver hatte etwas Besseres zu tun, als sich eine kräftige Watschen abzuholen. Er lief schnurstracks zu den Stallungen, um sich dort im Stroh zu verstecken. Er hatte einen Plan.

»Das ist gerade noch mal gutgegangen. Der Teppich und die seidenen Wandtapeten haben riesengroße Brandlöcher und es stinkt entsetzlich nach Rauch, aber das ist zu verkraften. Nicht auszudenken, um Haaresbreite wäre die schöne Residenz lichterloh in Flammen aufgegangen. Das Kurfürstenpaar hätte wahrscheinlich der Schlag getroffen«, stöhnte Gundram.

»Si, si«, stimmten die erleichterten Theatiner aus Turin bei und bekreuzigten sich. »Ultimo momento.«

»Ja, letzter Moment«, nickte Heinrich. »Mille grazie«, bedankte er sich und nickte den Mönchen erleichtert zu.

Auch die Kinder waren froh, dass die Flammen in letzter Sekunde bekämpft werden konnten. So stand die kleine Löschtruppe still zusammen und jeder ließ sich die gefährliche Situation nochmals durch den Kopf gehen.

»Was macht ihr eigentlich hier?«, wurde die Ruhe plötzlich von Heinrich unterbrochen. Er sah die vier fragend an.

»Wir sind von unserer Mutter Josefine geschickt worden. Es fehlen Koffer der Kurfürstin und die sollen wir so schnell wie möglich in das Sommerschloss bringen. Steht das Gepäck zufällig noch irgendwo in den oberen Etagen?«, fragte Anna den dritten Kammerdiener.

»Nein, hab nichts gesehen.«

» Sappralot, was machen wir jetzt?«, murmelte Ben erstaunt.

»Wir suchen selber. Sicherlich hat dieser Kammerdiener nicht richtig geschaut«, schlug Nicolas vor und rannte flink an Heinrich vorbei die Treppen hoch.

»Hier geblieben, du Gscheidhaferl«, rief Heinrich empört.

Ben packte beherzt Anna und Luisa an den Händen und flitzte mit beiden Mädels seinem Cousin hinterher. Schnaufend hastete der sehr beleibte Kammerdiener den Kindern nach.

»Na wartet, wenn ich euch vier Rotznasen kriege! Einem jeden versohle ich eigenhändig den Hintern. Mir nicht glauben wollen, das gibt’s doch nicht«, schimpfte er laut den Flüchtenden hinterher.

Am oberen Treppenabsatz entschied sich die Gruppe nach rechts den Korridor entlang zu laufen, um in die Zimmer am Ende des Flurs zu gelangen. Entfernt war noch das Grollen des Gewitters zu hören und von weiter unten tönten die Beschimpfungen des dritten Kammerdieners herauf. Die Kinder liefen suchend durch prachtvolle Räume und endlich meinte Anna, die Gemächer von Henriette Adelaide zu erkennen.

»Ich durfte Mama vor vielen Jahren einmal begleiten, als der Thronfolger Maximilian Emanuel frisch geboren war. Ich kann mich an dieses wunderschöne Bett, das Bücherregal und die Malereien erinnern. Hier sind wir richtig. Sucht in jedem Winkel, ich gehe mit Luisa in das Ankleidezimmer.«

»Huuuu, ich bin die Schwarze Frau«, riefen Ben und Nicolas den Mädchen hinterher, um sie zu erschrecken.

Doch weder die geheimnisvolle Schwarze Frau noch herrenlose Koffer überraschten die suchenden Kinder. Sie waren niedergeschlagen und sahen sich ratlos an.

»Hat dieser Staubklopfer doch recht gehabt. Hier ist nichts vergessen worden«, meinte Ben niedergeschlagen.

»Hab ich euch gefunden! Na wartet, ihr Grünschnäbel, ich habe euch doch schon gesagt, dass hier nichts herumsteht«, wetterte Heinrich mit dem abziehenden Gewitter im Duett und versuchte, die Kinder zu fassen zu bekommen.

Doch diese waren flinker als er, flitzten davon und standen kurze Zeit später zwei Etagen tiefer im Marstall neben dem wartenden Kutscher und seinem Pferd samt Packwagen.

»Und jetzt? Was machen wir nun?«, fragte Luisa ratlos.

»Wir fahren wieder in das Sommerschloss zurück. Das Gewitter hat sich verzogen und das fürstliche Tanzfest beginnt bald. Das Spektakel könnt ihr bestimmt durch die Fenster von der Gartenseite aus beobachten«, schlug der Kutscher vor.

Er erntete keine Jubelschreie, denn die Kinder waren niedergeschlagen. Sie hatten ihren Auftrag nicht erfüllen können und Henriette Adelaide musste heute Abend eine andersfarbige Garderobe tragen. Widerwillig stiegen sie auf den Packwagen und kurze Zeit später hatten die fünf Reisenden die schöne Stadt München und einen wütenden Kammerdiener hinter sich gelassen. Allerdings hatten sie eine zusätzliche Fracht mit dabei, doch davon ahnten weder der Kutscher noch die vier Kinder etwas.

4. Die Perücke in der Soße

»Du fährst so halsbrecherisch schnell, als wenn die Schwarze Frau hinter uns her wäre«, schimpfte Anna den Kutscher und klammerte sich noch kräftiger am Haltegriff fest.

»Muss gleich langsamer werden, da vorne kommt uns ein Vierspänner entgegen und der Weg ist für zwei Kutschen sehr eng.«

Die Packkutsche wurde langsamer und musste stehen bleiben. Anna entspannte sich leicht und blickte auf das Kornfeld neben dem Weg. Plötzlich blieb ihr Blick an etwas hängen. Vor Ungläubigkeit weiteten sich ihre Augen und sie schaute sich den Gegenstand nochmals genauer an. Sie wollte ganz sicher sein. Doch in diesem Moment rief Ben bereits:

»Donnerwetter, schaut mal in das Kornfeld!«

Alle blickten neugierig und erwartungsvoll nach rechts unten. Ungläubiges Staunen war die Antwort der Kinder. Alle riefen durcheinander.

»Das gibt’s doch nicht!«

»Ich glaub’s nicht!«

»So ein Glück. Juhu!«

Was hatten die Kinder entdeckt? Ben hüpfte schwungvoll vom Packwagen und bahnte sich vorsichtigen Schrittes einen Weg durch das Kornfeld. Er wollte so wenige Halme abknicken wie möglich, denn jedes einzelne Korn half in diesen Zeiten den Hunger zu stillen. Jeder seiner Schritte wurde von vier Augenpaaren erwartungsvoll verfolgt. Endlich bückte er sich und hielt kurze Zeit später sein Fundstück triumphierend in die Höhe.

»Juhu! Das ist der erste Koffer. Irgendwo hier müssen noch die anderen beiden liegen. Helft mir bitte suchen. Jetzt wissen wir übrigens auch, woher die komischen Geräusche kamen. Es waren die drei Koffer, die von der Ladefläche gefallen sind.«

Schnell hopsten die drei anderen auf den Feldweg. Der Kutscher blieb lieber auf seinem Bock sitzen und hielt die Zügel in der Hand. Die Kinder verteilten sich entlang des Weges und suchten mit wachsamen Augen den Wegrand und das Feld ab. Plötzlich durchzuckte es drei von ihnen. Nicolas johlte voller Freude:

»Koffer Nummer zwei liegt hier vorne! So ein Glück!«

Nun fehlte nur noch ein kleines Gepäckstück, und auch das wurde kurze Zeit später von Luisa entdeckt. Schnell liefen die vier zurück zum wartenden Packwagen, um ihre Fundstücke unter einem großen Tuch auf der Ladefläche zu verstauen. Ben hob mit beiden Händen die Abdeckung hoch, doch was sie nun sahen, versetzte sie in noch größeres Staunen als die wiedergefundenen Koffer.

»Psst«, zischte es ihnen entgegen.

Ratlos blickten sich alle in die Augen. Ben reagierte am schnellsten und stopfte die drei Koffer einfach unter das Tuch, ohne auch nur ein Wort zu verlieren. Sodann stieg er auf den Packwagen und tat so, als ob nichts gewesen wäre. Die anderen taten es ihm nach und der Kutscher fuhr ahnungslos weiter.

»Ihr dürft gerne vom Treppenhaus nach unten in den großen Saal blicken und die Gäste beim Tafeln und Tanzen beobachten. Ihr müsst aber absolut ruhig sein. Ich habe mit Schwager Lucas gesprochen, er legt euch ein paar Leckerbissen auf die Seite. So, und nun muss ich der Kurfürstin beim Ankleiden helfen. Nochmals vielen Dank für das Auffinden der Koffer. Ihr habt den heutigen Abend gerettet«, sagte Josefine und verschwand in Richtung der Gemächer von Henriette Adelaide.

Vier neugierige Kinder saßen auf den Treppenstufen und blickten gebannt nach unten auf die Abendgesellschaft. Es war spannend für sie, so hohe Persönlichkeiten aus nächster Nähe zu betrachten. Und was es alles zu bestaunen gab! Die Gäste unterhielten sich in Gruppen über Politik und den neuesten Klatsch am Hof in München, kamen vom Spaziergang aus dem Garten zurück oder wandelten frisch gepudert und parfümiert aus ihren Gästezimmern in den großen Saal. Als einige Zeit später auch das Kurfürstenpaar erschien, setzte sich die Gesellschaft an die lange Tafel und die Bediensteten servierten die Speisen. Die einzelnen Gänge wurden auf großen Platten und Tellern feierlich aufgetragen. Bedeckt mit großen silbernen Hauben wurden die Leckerbissen vor lästigen Fliegen, aber auch herabrieselndem Puder aus den Perücken der Gäste geschützt. Begonnen wurde mit verschiedenen Suppen, gefolgt von saftigen Braten, kross gebratenem Wild, zartestem Fisch und jeder Menge Gemüse. Gegen den großen Durst gab es roten Welschwein aus der Heimat von Henriette Adelaide. Die fröhliche Tischgesellschaft wurde von den fürstlichen Hofmusikern schwungvoll unterhalten, denn die Gastgeber hatten es für dieses Fest an nichts fehlen lassen. Selbst die neuesten Erfindungen aus dem Geburtsland der Kurfürstin, Italien, wurden kurze Zeit später in der Residenz zu München eingeführt. So kam es, dass an diesem Abend etwas verwundert dreinschauende Gäste an der festlich eingedeckten Tafel saßen und ein silbernes Etwas in der Hand hielten, von dem sie nicht recht wussten, was sie damit machen sollten. Da es wie Messer und Löffel neben dem Teller lag, war es wohl zum Speisen gedacht. Verstohlen und neugierig blickte jeder um sich, in der Hoffnung, jemanden mit diesem sonderbaren Ding hantieren zu sehen. Doch niemand wusste so recht, was damit getan werden sollte. Erst als das Fürstenpaar seine Suppe fertig ausgelöffelt hatte und zu festen Speisen überging, atmeten die anwesenden Gäste erleichtert auf. Mit diesem sonderbaren Teil konnte man das Essen aufpicken und in den Mund führen, ohne sich die Finger mit Bratensoße oder Fett schmutzig zu machen. Sonderbar, was es alles für Erfindungen gab, dachte wohl so manch Anwesender und fingerte heimlich eine Erbse aus der Soße.

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»Du, Opa, sag mal, kannten die keine Gabel?«, fragte Anna ganz aufgeregt.

Sie hatte ihren Großvater angerufen, denn das konnte sie gar nicht glauben, was sie hier las.

»Hallo, meine Maus. In welchem Kapitel bist du denn gerade?«

»Weiß nicht, glaube im vierten oder so. Aber ich wollte etwas von dir wissen, nicht umgekehrt.«

Der Großvater lachte herzhaft und meinte dann:

»Ja, das war so. Ursprünglich wurden die Speisen mit dem Messer aufgespießt und in den Mund geführt. Oder man nahm die Finger. Die Gabel wurde erst viele Jahre später akzeptiert und so mancher hatte anfangs damit seine Probleme. Anna, wann meinst du denn, dass du mit dem Buch fertig bist? Jetzt ist es gleich Zeit fürs Abendessen und dann kommt ja eine lange Nacht. Bist du bis zum Frühstück fertig?«

»Ha, ha, Opa. Du bist wieder superlustig. Nein, keinesfalls. Ich werde ja nicht wie diese tanzwütigen Adeligen die ganze Nacht durchmachen. Was hältst du von übermorgen? Der Wetterbericht meldet eine Affenhitze und ich freue mich darauf, meine Beine in kaltes Wasser zu tauchen.«

»Abgemacht. Übermorgen und überübermorgen und überüberübermorgen. Wir brauchen nämlich mindestens drei Tage für dieses Thema. Mach dich auf etwas gefasst, meine Liebe!«

»Och, menno, du machst mich soooo neugierig. Aber ich weiß schon, verraten wirst du mir mal wieder nichts, oder?«, fragte Anna.

»Exakt. Ich bin so stumm, wie die Nacht dunkel ist.«

»Hä? Du sprichst in Rätseln. Apropos, gibt es diesmal wieder eine Rallye?«

»Ja gerne, Anna, da muss ich mir aber heute noch Gedanken machen. Also, dann bis übermorgen und ich hole dich direkt nach dem Frühstück ab, denn wir nehmen gleich die Trambahn vor eurem Haus. Servus, Mausi.«

»Pfiat di, Opa«, flötete Anna ins Telefon und schnappte sich ihr Buch. Jetzt war bis zum Abendbrot Lesen angesagt. Und nichts anderes.

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Die gut gelaunte Festgesellschaft speiste ausgiebig und so mancher blickte dabei tief in sein Weinglas, das praktischer­weise ständig von den Hofkellermeistern aufgefüllt wurde. So kam es, dass einem leicht angetrunkenen Gast bei einem heftigen Lachanfall die Perücke vom Kopf rutschte und direkt in der Bratensoße landete. Der Herr griff in seiner nackten Not nach der sonderbaren Gabel, fischte damit sein Zweithaar aus dem Teller und setzte es sich unverzüglich wieder auf seine Glatze. Das jedoch löste bei seinen Tischnachbarn heiteres Gelächter aus, denn die Verwendung der Gabel zum Herausfischen einer herrenlosen Haarpracht war einfach zu komisch. Der Herr, der für den heiteren Zwischenfall gesorgt hatte, griff beherzt zum Weinglas, prostete allen zu und goss den gesamten Inhalt in sich hinein. Wo war denn hier das Problem?

Es gab kein Problem, und das dachten sich auch die vier Kinder, die in der Hofküche des Sommerhauses von Küchenmeister Lucas verköstigt wurden. Er hatte ihnen einen riesengroßen Korb voll mit Leckereien gepackt und diesen schleppten nun Ben und Nicolas in den Garten.

»Kommt Mädels, jetzt wird geschlemmt – und zwar mit den Fingern«, rief Ben und bedeutete Anna und Luisa mit einer einladenden Kopfbewegung, ihnen zu folgen.

»Ich möchte gerne da vorne unter dem Baum sitzen. Der schaut so schön gemütlich aus. Was meint ihr?«, fragte Luisa und lugte in den Korb, den ihr Vater befüllt hatte.

»Was da wohl alles drin ist? Mir knurrt so sehr der Magen. Ich glaube, ich werde den gesamten Inhalt mit einem einzigen Bissen hinunterschlingen«, meinte Ben.

Die Kinder setzten sich unter das einladende Blätterdach einer Linde und begannen mit ihrem Festmahl. Es schmeckte herrlich. Da die Sonne bereits untergegangen war, kam nun auch eine wohltuende Kühle auf. Die vier schwatzten und lachten leise miteinander und griffen beherzt in den Korb, um ihren Hunger zu stillen. Doch plötzlich blieb den Kindern der Bissen im Hals stecken, denn ein gruseliges Geräusch ließ ihnen die Haare zu Berge stehen.

»Huuu, huuuu-uuuu.«

»Was war das?«, fragte Anna erschrocken.

»Huuu, huuuu-uuuu.«

»Ich habe Angst. Ich will zu Vater in die Küche und mich dort unter dem Tisch verstecken. Das ist bestimmt die Schwarze Frau«, rief Luisa und sprang auf.

»Huuu, huuuu-uuuu, hi-hi-hi.«

»Da stimmt doch was nicht«, meinte Ben und zog die bibbernde Luisa wieder zurück auf den Boden.

»Ja, genau! Ein Waldkauz kann doch nicht kichern«, stimmte nun auch Nicolas zu.

»Ha, ha, hab ich euch reingelegt, ihr Hosenscheißer«, rief Xaver, kam hinter einem Busch hervor und schnappte sich flink eine Hühnerkeule aus dem Korb.

»Du kannst gerne mehr zu essen haben, wir teilen mit dir. Setz dich zu uns, du musst nicht stehlen«, meinte Anna und forderte Xaver mit einer freundlichen Handbewegung auf, sich zu ihnen zu setzen.

»Los, komm schon, dir muss ja auch der Magen knurren. Dein Vater hat dir heute in der Residenz einen gehörigen Schrecken eingejagt mit seinem Wutausbruch. Ich an deiner Stelle wäre auch geflohen. Was willst du denn nun machen?«

»Keine Ahnung«, schmatzte Xaver und griff nach einem Stück Forelle, das er sich gierig in den Mund schob.

»Wir können dich hier schon verstecken, du darfst uns aber nicht verraten. Sonst bekommen auch wir den Wutausbruch deines Vaters zu spüren.«

Der Sohn des Hilfskochs Gundram nickte erleichtert und fragte dann ganz leise in die Runde: »Könnt ihr ein Geheimnis für euch behalten?«

»Klar.«

»Selbstverständlich.«

»Ja, um was geht es denn?«, fragte Ben neugierig.

»Huuu, huuuu-uuuu.«

»Das ist jetzt aber bestimmt die Schwarze Frau«, schrie Anna auf und drückte sich fest an ihren Bruder.

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»Das ist ein Kauz. Wetten?«, besänftigte sie Ben.

»Was wisst ihr denn von der Schwarzen Frau in der Residenz?«, wollte Xaver wissen.

»Nichts. Kannst du uns dazu etwas sagen?«, fragte Luisa neugierig.

»Hm, eigentlich nur, dass sie jedes Mal erscheint, bevor jemand stirbt. Mehr weiß ich nicht. Ich habe sie noch nie gesehen. Aber unsere Küchenmagd Ottilie hat einmal gesagt, dass sie ihr immer etwas zu essen in eine Ecke stellt. Kurze Zeit später ist alles weg.«

»Das sind sicherlich die Mäuse«, lachte Nicolas.

»Nein, im Ernst. Eine Maus kommt doch nicht auf einen Tisch rauf, oder?«

»Mäuse mit zwei langen Beinen schon. Ich glaube nicht an eine Schwarze Frau. Die gibt es genauso wenig, wie es Hexen gibt. Das ist alles nur erfunden«, meinte Ben und biss in eine saftige Birne.

»Ich glaube schon an die Schwarze Frau. Ottilie lügt nicht. Übrigens, ich habe vorhin, als ich mich im Stall versteckt habe, eine ganz unglaubliche Geschichte gehört und ge­sehen.«

»Was denn?«, fragte Anna neugierig.

»Irgendjemand hat den Kutscher gebeten, etwas im Kanal gleich hier hinter dem Schloss verschwinden zu lassen. Ich konnte leider nicht sehen, um wen und um was es sich gehandelt hat. Als der Kutscher diese geheimnisvolle Fracht auf der Ladefläche des Packwagens versteckte, hat sich der Wagen leicht geneigt, so schwer war dieses geheimnisvolle Etwas. So kam ich übrigens auf die Idee, mich auch unter das Tuch zu legen, um mit euch gemeinsam hierher in das Sommerschloss zu fahren.«

»Was glaubst du, was dieser geheimnisvolle Gegenstand sein könnte?«, fragte Nicolas.

»Wie gesagt, keine Ahnung. Aber ich habe einen Plan. Wir müssen nur dem Kutscher auflauern und ihn heimlich verfolgen. Ich stehe ja schon seit unserer Ankunft hier Wache. Aber bis jetzt ist er nicht gekommen. Ich glaube, er wartet, bis das Fest vorbei ist und alle berauscht von Musik und Wein in ihren Betten liegen«, meinte Xaver.

»Da bin ich dabei. Ich will wissen, was dieser geheimnisvolle Auftraggeber verheimlicht. Vielleicht hat der die Schmuckschatulle unserer schönen Kurfürstin gestohlen«, war Bens prompte Antwort.

»Oder die Münzkassette des Hofkämmerers«, überlegte Luisa.

»Egal was es ist, wir geben es wieder zurück«, meinte Anna.

»Egal was es ist, wir teilen uns die Beute. Die eine Hälfte für mich und der Rest für euch«, rief Xaver zornig.

»Nein, Xaver, wir stehlen nicht!«, antwortete Anna und die anderen nickten.

»Hier wird nicht gestohlen, wir bringen alles zurück!«, wiederholte Ben Annas Worte.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783739400341
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2017 (Oktober)
Schlagworte
Theatiner Kirche Finanzgarten Hofgarten Abenteuerroman Residenz Nymphenburger Park Kinderbuch Jugendbuch Roman Abenteuer Humor

Autor

  • Petra Breuer (Autor:in)

Petra Breuer ist als Autorin und Verlegerin tätig. Sie schreibt Schulbücher, Sachbücher, Bildwörterbücher und Kinderbücher mit einem Schwerpunkt auf Wissensvermittlung – u.a. zu historischen Themen. Zudem unterstützt sie Volkshochschulen aus München und dem Umland sowie diverse Museen als freie Dozentin und Kursleiterin. Ein Schulklassenprogramm rundet das Programm ab. Weitere Informationen zur Person, den Werken und aktuellen Aktivitäten finden Sie im Netz.
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Titel: Der geheimnisvolle Fund