Lade Inhalt...

Emmi in Korea 1: Urlaub mit Folgen

von Stephanie Auten (Autor:in)
113 Seiten
Reihe: Emmi in Korea, Band 1

Zusammenfassung

Zwischen Kimchi und K-Pop:
"Emmi in Korea" - Über das Leben einer deutschen Schülerin im fernen Asien

Ein seltsames Urlaubsziel haben sich Emmis Eltern für die Osterferien ausgesucht: Seoul in Südkorea - zehn Millionen Einwohner und am anderen Ende der Welt.
Dort angekommen merkt Emmi bald, dass es um viel mehr als einen Urlaub geht. Papa will in Südkorea arbeiten. Nicht nur für ein paar Wochen, sondern für ein paar Jahre! Und die ganze Familie soll mal eben mit. Ein Schock für die 12-Jährige!
Raus aus dem deutschen Nest, rein in die asiatische Mega-City - das klingt eigentlich total spannend. Aber dafür ihr altes Leben komplett hinter sich lassen? Wird Emmi wirklich so mutig sein? Und wie werden ihre besten Freundinnen Sina und Timo darauf reagieren?

Die etwas andere Buchreihe über große Veränderungen, Eltern, Freundschaft und natürlich... Liebe!

Insgesamt 6 Bände sind als E-Book erhältlich:

Band 1: Emmi in Korea - Urlaub mit Folgen
Band 2: Emmi in Korea - Umzug mit Hindernissen
Band 3: Emmi in Korea - Schulstart mit Herzklopfen
Band 4: Emmi in Korea - Herbstferien mit Nervenkitzel
Band 5: Emmi in Korea - Weihnachtszeit mit Pferdefuß
Band 6: Emmi in Korea - Neujahr auf Koreanisch

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Impressum

© / Copyright: Berlin, 2018 - Stephanie Auten

 

Anschrift:

Stephanie Auten

c/o AutorenServices.de

Birkenallee 24

36037 Fulda

E-Mail: stephanieauten@posteo.net

 

Korrektorat: Gitte Riedel

 

Umschlaggestaltung und -Illustration: Katharina Netolitzky,

https://katharina-netolitzky.jimdo.com/

 

Alle in diesem Buch geschilderten Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären zufällig und nicht beabsichtigt.

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

 

Kapitel 1 – Wohin fliegt ihr nochmal?

 

Achtung bitte: Herr Thomas Schulze, ich wiederhole: Thomas Schulze, wird gebeten, sich dringend zum Informationsschalter C zu begeben.

Zum gefühlt zehnten Mal innerhalb von zwanzig Minuten ertönt diese Durchsage durch die Lautsprecher der riesigen Abfertigungshalle.

Genervt dreht sich Emmi zu ihren Eltern: „Wieso geht der nicht endlich zu diesem blöden Schalter? Das kann man doch gar nicht überhören, so oft wie er mittlerweile aufgerufen wurde.“

„Wahrscheinlich ist er auf einem der Massage-Sessel eingeschlafen“, sagt Papa und tippt geschäftig in sein Handy. Typisch Papa, selbst im Urlaub immer am Arbeiten. Emmi hätte sich nicht gewundert, wenn er im Anzug anstatt in Jeans und Pullover zum Flughafen gefahren wäre.

Mama unterbricht das Lied, das sie eben vor sich hin geträllert hat. „So einen Massage-Sessel könnte ich jetzt auch gebrauchen“, sagt sie und wuppt ächzend Emmis kleinen Bruder Benno auf den Arm. Mama ist immer am Singen. Kein Wunder, sie ist ja auch Gesangslehrerin, wenn sie nicht gerade kleine Brüder auf die Welt bringt.

„Ich kann ihn auch mal nehmen“, sagt Emmi und streckt die Arme aus, doch in diesem Moment klingelt ihr eigenes Handy in ihrer Jackentasche. „Oder doch nicht“, murmelt sie und lächelt Mama entschuldigend an.

„Ja, ja. Seid ihr beide wieder besonders wichtig heute“, sagt sie mit einem spöttischen Grinsen, während sie Benno hin und her schaukelt und ihr Lied von eben wieder aufnimmt.

Emmi kramt ihr Telefon aus der Tasche ihrer Kapuzenstrickjacke und schaut auf das Display. Ein Videoanruf von…

„Lass mich raten: Schon wieder Sina?“, fragt Papa, ohne von seinem Telefon aufzuschauen. „Ihr seht euch doch schon in einer Woche wieder.“

„Ja“, sagt Emmi und schaut ihren Vater gespielt verständnislos an, „erst in einer Woche“, und nimmt ab.

„Ein Glück, du sitzt noch nicht im Flieger“, sprudelt es aus Sina heraus, kaum dass Emmi die Kopfhörerstöpsel in ihre Ohren gesteckt hat. „Ich habe eben Jonas gesehen, als ich kurz mit meiner Mutter einkaufen war. Er sah wieder sooo süß aus!“, quietscht Sina so laut in Emmis Ohren, dass sie die Augen zusammenkneift.

Emmi legt den Finger auf den Lautsprecher und seufzt kräftig. Nicht schon wieder das Jonas-Thema! Zum Glück ist die Internet-Verbindung am Flughafen mehr schlecht als recht, so dass Sina trotz Videochat Emmis leicht genervten Gesichtsausdruck nicht sehen kann. Zumindest nicht so deutlich.

Seit Monaten hat ihre beste Freundin kein anderes Thema als Jonas aus der achten Klasse. Und obwohl Sina wirklich Emmis allerbeste Freundin ist, kann sie nicht dieselbe Überzeugung mit ihr teilen, dass der beliebteste Junge der Mittelstufe sich ausgerechnet für eine 12-Jährige aus der sechsten Klasse interessiert.

Na gut, Emmi ist noch zwölf. Sina ist immerhin schon dreizehn.

„So, so. Jonas war also einkaufen?“, fragt Emmi mäßig interessiert nach. „Und? Hast du einen Joghurtbecher vor seine Füße klatschen lassen, er ist darauf ausgerutscht, hat dich mitgerissen, ihr habt euch tief in die Augen geschaut und euch dann romantisch vorm Quark geküsst?“

„Nein!“ Sina lässt sich von Emmis ironischem Unterton nicht aus dem Konzept bringen: „Vorm Hüttenkäse.“

Sie macht eine theatralische Pause, um sich zu sammeln.

Emmi trottet hinter ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder einen Schritt weiter in der Schlange zur Gepäckabgabe am Frankfurter Flughafen. Nur noch eine Stunde, dann fliegen sie in dieses komische Land, das ihre Eltern so kurzfristig für ihren Osterurlaub ausgesucht haben: Südkorea.

„Aber jetzt mal im Ernst. Es war so, so, so peinlich!“

Nun horcht Emmi doch auf. Wenn Sina einen Satz mit den Worten Es war so peinlich beginnt, dann kann die Geschichte nur gut werden.

„Ich bin hinter ihm hergeschlichen, um herauszufinden, was er so einkauft.“

„Was soll das denn bringen?“, unterbricht Emmi ihre beste Freundin direkt wieder. „Meinst du, er verliebt sich auf der Stelle, wenn er sieht, dass du dieselbe Leberwurst kaufst wie er?“

„Hm, Leberwurstküsse“, sagt Sina und bekommt einen Lachanfall, der so laut ist, dass Emmi kurz die Kopfhörerstöpsel aus ihrem Ohr nehmen muss.

„Nee, das kann ich mir nicht vorstellen. Jonas ist zu perfekt, um Leberwurst zu essen. Und wenn er wirklich Leberwurst essen sollte, wäre das für mich ein Grund, mich auf der Stelle zu entlieben.“

„Als ob!“, antwortet Emmi. „Selbst, wenn Jonas sich Leberwurst unter die Achseln reiben würde, wärst du doch total verrückt nach ihm.“

Emmis Papa dreht sich nach ihr um und schaut sie irritiert an. Wahrscheinlich, weil sie zwei Mal innerhalb von zwei Sätzen das Wort Leberwurst erwähnt hat. Emmi zuckt mit den Schultern und betrachtet die Falten auf seiner hohen Stirn.

„Willst du gar nicht wissen, was ich Peinliches im Supermarkt angestellt habe?“, fragt Sina ungeduldig.

„Aber unbedingt“, sagt Emmi und rückt einen weiteren Schritt zu ihren Eltern auf. Nur noch ein paar Leute vor ihnen, dann wird sie endlich ihren unglaublich schweren Koffer los. Dabei hat sie wirklich nur das Nötigste eingepackt.

„Also ich war ganz nah an ihm dran beim Käseregal“, holt Sina Emmi aus ihren Gedanken.

Emmi muss jetzt schon grinsen. Sie kennt Sina seit dem Kindergarten – sie weiß genau, dass Sina eine Meisterin darin ist, sich im passenden Moment bis auf die Knochen zu blamieren.

„Gerade als ich so nah an ihm dran war, dass ich fast sehen konnte, welchen Käse er mag, hat meine Mutter durch den ganzen Supermarkt gebrüllt.“

Emmi kichert los, obwohl sie noch gar nicht weiß, was Sinas Mutter ihr zugerufen hat. Aber das Talent, mit Anlauf in Fettnäpfchen zu springen, hat Sina eindeutig von ihrer Mutter.

„Lass mich raten: Sie hat dich gefragt, ob du noch Binden oder Tampons brauchst?“

„Wenn es mal so gewesen wäre. Das hätte ihm ja immerhin gezeigt, wie erwachsen ich schon bin.“

Emmi beobachtet durch das Display ihres Handys, wie Sina mit einer Hand demonstrativ ihre Locken nach hinten wirft. Sie scheint noch in ihrem Bett zu liegen, während Emmi schon seit 6 Uhr auf ist. Und das an einem Samstag.

„Sehr erwachsen siehst du aus in deinem rosa Einhorn-Schlafanzug. Sind Einhörner nicht schon längst wieder out?“, stichelt sie, wohlwissend, dass Sina ihren alten, abgetragenen Schlafanzug über alles liebt.

„Lenk nicht ab! Und nein, Einhörner werden nie out. Nie, nie, niemals.“

„Wenn du das sagst.“ Emmi lächelt breit in ihr Handydisplay. „Und? Was hat deine Mutter gesagt?“

„Sie hat gesagt,“ Sina kommt näher an die Handykamera – so nah, dass ihr Gesicht unnatürlich rund und groß wird. Sie schaut nach links und rechts, als ob sich ein geheimer Spion in ihrem Zimmer befinden würde.

Emmi reckt den Hals und macht ein gespanntes Gesicht.

„Mum hat mir zugerufen, dass sie den Blumenkohl doch wieder zurücklegt. Davon hätte ich doch letztens so Blähungen und Durchfall bekommen.“

Emmi beobachtet kichernd, wie Sina sich mit der flachen Hand mehrmals an die Stirn klatscht.

„Hat er es mitbekommen?“, fragt Emmi nach Luft japsend.

„Natürlich hat er das! Er hat sich umgedreht und mich angegrinst“, schließt Sina ihre Erzählung.

„Na, ist doch super.“ Emmi grinst Sina breit durch die Kamera ihres Handys an. „Jetzt weiß er wenigstens, dass er bei eurem ersten romantischen Picknick kein Blumenkohlschnitzel auftischen sollte.“

„Oder er setzt sich in der Schulkantine demnächst in die entgegengesetzte Ecke, wenn es Blumenkohl gibt.“

Emmi lacht so laut auf, dass sich nun auch Mama nach ihr umdreht. Im Gegensatz zu Papa grinst sie, wird aber sofort wieder von Benno abgelenkt, der auf ihrem Arm gerade versucht, ihre Pässe anzukauen.

„Wie heißt die Stadt nochmal, wo ihr hinfliegt?“, wechselt Sina urplötzlich das Thema.

„Ernsthaft, Sina?“ Emmi schüttelt demonstrativ den Kopf. „Das habe ich dir doch schon zigmal gesagt. Ich glaube, das letzte Mal vor einer Stunde.“

Emmi ist der festen Überzeugung, dass Sina ohne sie nicht lebensfähig ist, denn Sina vergisst alles: Die Hausaufgaben, den Geburtstag ihrer eigenen Mutter oder eben das Urlaubsziel ihrer besten Freundin – auch wenn es gefühlt die exotischste Stadt ist, die es auf der Welt gibt.

„Ich habe dir doch vorgestern erst die Bilder auf Google gezeigt: Wolkenkratzer, alte Holzhäuser mit Schiebetüren, Essen mit Stäbchen. Du erinnerst dich vielleicht dunkel?“

„Ja, doch. Es liegt mir auf der Zunge – So… so…“

„Na komm, Sina. Nur noch ein Buchstabe. Das schaffst du!“

Sina macht ein angestrengtes Gesicht, als würde sie gerade eine schwierige Matheaufgabe lösen: „So… So… Son… Som… Sombrero, Sojasoße…“

„Sonnenstich?“, wirft Emmi ein.

„Sockenschuss?“, kontert Sina und wirft die Arme nach oben. „Ach, was weiß ich! Du hast gewonnen.“

„Was denn?“, fragt Emmi. „Eine vergessliche Freundin?“

„Dafür habe ich andere Qualitäten“, erwidert Sina und zwinkert ihr zu.

Bevor Emmi nachfragen kann, welche das denn genau sind, fährt Sina ungeduldig fort:

„Also wie heißt jetzt die tolle, asiatische Riesen-Mega-Großstadt mit 10 Millionen Einwohnern, gegen die unsere Kleinstadt das reinste Kuhkaff ist?“

„Seoul, Sina. S-E-O-U-L. Die Hauptstadt von Südkorea. Wie das englische Wort soul für Seele, nur mit e.“

„Also hat doch mehr als ein Buchstabe gefehlt. Kein Wunder, dass ich nicht auf den Namen gekommen bin“, schlussfolgert Sina mit so entwaffnender Logik, dass Emmi nichts darauf einfällt. Zumal sie gerade auch keine Lust hat, Sina lang und breit zu erklären, dass man Seoul trotz der zusätzlichen Buchstaben einfach nur Sssoool ausspricht.

„Ach Sina, was soll ich nur eine Woche lang ohne dich und deinen messerscharfen Verstand machen?“, seufzt Emmi stattdessen.

„Wieso, bin ich nicht immer live dabei? Gibt es da, wo ihr hinfliegt, etwa kein Internet?“

„Ich glaube, in Südkorea gibt es überall Internet. Hat Timo zumindest behauptet. Er war immer noch ganz aus dem Häuschen, dass ich nach Seoul fliege und er nicht.“

„Aber warum? Was gibt es denn dort so Tolles?“

„Du meinst außer Waschbären-Cafés?“

„Es gibt dort Waschbären-Cafés? Mit echten Waschbären?“

„Und mit Schafen und Kängurus. Katzen-Cafés sind denen anscheinend zu langweilig.“

„Und Timo ist jetzt neidisch, weil du ins Waschbären-Café gehst und er nicht?“

„Mit Sicherheit auch das. Aber er ist noch viel neidischer darauf, dass dort die besten Computerspieler der Welt leben. Als ob das eine Sehenswürdigkeit wäre.“

„Uh, wie langweilig“, sagt Sina und gähnt demonstrativ. „Aber vielleicht kann man die in Korea auch in einem Café angucken.“

„Und vielleicht auch streicheln“, kichert Emmi.

Mama bedeutet ihr mit einem Winken, dass sie direkt zum Security-Check gehen. Emmi nickt Mama zu.

„Macht ihr eigentlich was zusammen, während ich weg bin? Also Timo und du?“, fragt Emmi beiläufig, während sie ihren Pass von Mama entgegennimmt.

Obwohl Emmi sowohl mit Sina als auch mit Timo befreundet ist, machen sie immer nur zu dritt etwas zusammen. Außer morgens, wenn Emmi und Timo gemeinsam zur Schule laufen. Timo lebt seit zwei Jahren mit seinen Eltern im Reihenhaus direkt nebenan. Auch Emmis Eltern sind erst vor fünf Jahren in die neugebaute Siedlung gezogen, während Sina mit ihrer Mutter noch immer in einer kleinen Wohnung in einem großen Mehrfamilienhaus am Rande ihrer Kleinstadt lebt.

Sina zuckt mit den Schultern. „Ich weiß noch nicht. Ich habe Timo zwar gefragt, aber er hat sich rausgeredet. Ich glaube, er will gar nichts mit mir alleine unternehmen.“

„Er hat bestimmt Angst, dass du zu laut furzt, weil du wieder Blumenkohl gegessen hast.“

„Du blöde Kuh!“ Sina kringelt sich so vor Lachen in ihrem Einhorn-Pyjama, dass ihre Korkenzieherlocken wild durcheinanderwirbeln.

Um Sinas Mähne beneidet Emmi ihre beste Freundin wirklich. Emmis Haare hängen nicht nur wie plattgeklopfte Spaghetti auf ihre Schultern runter, sie haben auch noch eine undefinierbare dreckigblonde Farbe, während Sina mit ihren goldenen Locken wie ein Engel aussieht – und in der jährlichen Schulaufführung in der Grundschule auch immer die Engelrollen abbekommen hat, sofern denn Engel darin vorkamen. Emmi war deswegen immer ein bisschen eifersüchtig auf Sina. Nur ein ganz kleines bisschen.

Sina sollte mit nach Asien fliegen, denkt Emmi. Sie würde bestimmt toll dort ankommen mit ihren Haaren, ihren großen, runden Augen und dem kleinen Gesicht. Wie in einem Anime.

Emmi hingegen sieht nicht im Geringsten wie eine Comic-Figur aus. Eher wie ein zu groß geratener Wischmopp. Und zwar nicht nur wegen ihrer Spaghetti-Haare. Der Rest ihres Körpers ist so lang und platt wie ein Besenstiel.

Während alle anderen Mädchen in ihrer Klasse, inklusive Sina, deutliche Anzeichen der beginnenden Pubertät zeigen, kann Emmis Körper nur eines: In die Länge wachsen.

„Mir ist gerade noch was zu Südkorea eingefallen“, sagt Sina plötzlich.

„Jetzt bin ich aber gespannt.“

„Südkorea“, sagt Sina lehrerhaft und hebt den Zeigefinger, „ist das Land, aus dem die K-Pop-Bands kommen.“

Schon wieder muss Emmi lachen. Sie vermisst ihre beste Freundin jetzt schon.

„Fahrt ihr deswegen dahin?“, fragt Sina.

Emmi steht auf dem Schlauch: „Wie meinst du das?“

„Na, stehen deine Eltern neuerdings auf K-Pop?“

Emmi muss so heftig lachen über Sinas absurde Logik, dass ihr Tränen in die Augen schießen. Ein paar Köpfe in der Warteschlange drehen sich in ihre Richtung. Aber das ist Emmi ausnahmsweise egal. Die Vorstellung, dass ihr wichtiger Business-Papa, den sie unter der Woche immer nur im Anzug aus dem Haus gehen sieht, zu zuckersüßen K-Pop-Liedern hin und her hüpft, ist einfach zu drollig.

„Keine Ahnung, was meine Eltern dort wollen. Wir fliegen ja auch nur für eine Woche da hin, dabei dauert der Flug megalang.“

„Wie lang denn?“

„Ich glaube, elf Stunden oder so.“

„Wahnsinn! Was soll man denn elf Stunden in einem Flugzeug machen?“

„Zwei Mal essen, mindestens drei Filme und hoffentlich genauso viele Serien gucken“, antwortet Emmi. „Zumindest hat Papa das gesagt.“

Emmi ist selbst noch nie so lange geflogen und ist deswegen mächtig nervös.

„Ich wäre ja schon zufrieden, wenn meine Mum mal mit mir nach Paris fährt“, sagt Sina und schaut verträumt aus dem Fenster. „Von mir aus auch mit dem Zug.“

Ein Hauch von schlechtem Gewissen überkommt Emmi. Während sie regelmäßig mit ihren Eltern in den Sommerurlaub fliegt, kann Sinas Mutter sich keine Reisen leisten. Emmi weiß das und Sina weiß es auch.

Mama dreht sich zu Emmi um: „Schluss jetzt. Wenn wir durch den Sicherheits-Check durch sind, müssen wir uns beeilen. Sag Sina viele Grüße!“

„Okay, ich muss Schluss machen, Sina“, sagt Emmi mit einem kleinen Kloß im Hals. „Ich melde mich, wenn ich angekommen bin.“

„Ich hab dich lieb“, sagt Sina und winkt ihr zu.

„Ich dich auch.“ Emmi winkt zurück und legt auf.

Sie nimmt die Kopfhörer aus dem Ohr und legt sie neben ihr Handy in eine graue Plastikwanne, die anschließend über ein kleines Fließband durch einen Scanner fährt. Ihren Rucksack legt sie in eine zweite Wanne.

„Die Strickjacke bitte auch ausziehen“, sagt die Frau hinter dem Fließband.

Bitte nicht, denkt Emmi. Unter ihrer dunkelblauen, dicken Kapuzenstrickjacke trägt sie nur ein knappes Top ohne Ärmel, das nicht nur ihren dünnen, langgezogenen Oberkörper, sondern auch ihre dünnen, langen Arme zur Schau stellt.

Spinnenarme.

Spinnenbeine.

Clarissa, diese dumme Kuh aus der achten Klasse hat das mal zu ihr gesagt. Einfach so, in der Hofpause kurz vor den letzten Sommerferien, als Emmi schon einen Kopf größer war als alle anderen in ihrer Klasse. Dabei war Clarissa selbst mindestens genauso groß.

Emmi muss schlucken bei der Erinnerung an diesen unsäglichen Moment auf dem Schulhof.

„Muss das sein?“, mault sie die Frau von der Sicherheitsfirma an.

„Emmi, tu gefälligst, was die Frau dir sagt!“, sagt Mama scharf von der Seite.

Widerwillig schält sich Emmi aus ihrer Jacke und legt sie in die Plastikwanne. Sie fühlt sich plötzlich unglaublich nackt und hält die Arme vor ihrem Oberkörper überkreuzt. Sie hat das Gefühl, dass alle Blicke auf sie gerichtet sind, auch wenn die Leute um sie herum eher gelangweilt in der Gegend rumschauen, anstatt ihr auf den nicht vorhandenen Busen zu starren.

Eine zweite Frau bedeutet Emmi mit einem Nicken, dass sie nach vorn treten kann. Es ist einer dieser neuen Ganzkörperscanner, bei dem man nicht mehr von einer Person mit einem Scangerät abgetastet wird, sondern man die Arme heben und eine Weile so stehen bleiben soll, damit der Scanner den gesamten Körper nach versteckten Gegenständen abscannen kann.

Theoretisch weiß Emmi das auch. Papa hat es ihr vorher erklärt.

Praktisch fühlt sie sich so unwohl, in ihrem kurzen Top auch noch die Arme von ihrer Brust zu nehmen und weit anheben zu müssen, dass sie viel zu schnell die Arme wieder senkt und hektisch aus dem Rahmen hinausläuft.

Es piept laut.

„Hey“, ruft eine der Frauen von der Securityfirma, „nochmal zurück!“

Emmi spürt, wie sie dunkelrot anläuft.

Wenn sie bisher keiner bemerkt hat, werden spätestens jetzt alle die Köpfe recken, wer da schon wieder den Verkehr aufhält.

Sie dreht sich um und wagt es nicht, den Passagieren hinter ihr ins Gesicht zu schauen. Bestimmt sind sie total genervt von ihr.

Emmi zwingt sich zur Ruhe, tritt erneut in den Scanner und hebt die Arme.

Es piept erneut, diesmal deutlich leiser.

Emmi rechnet fest damit, dass die Security-Frau sie auffordern wird, nun auch noch ihre Hose auszuziehen. Doch diese sagt nur freundlich „Alles in Ordnung“, zwinkert ihr aufmunternd zu und schiebt Emmi die beiden Plastikwannen mit ihrem Rucksack, ihrem Handy und ihrer Jacke entgegen.

Erleichtert atmet Emmi aus und schnappt sich blitzschnell wie ein Adler auf Beutejagd ihre Jacke.

Erst als sie den Reißverschluss ihrer Kapuzenstrickjacke hochgezogen hat, fühlt sie sich wieder sicher.

„Da bist du ja endlich“, sagt Mama hektisch, während Emmi sich ihre Kopfhörer wieder ins Ohr steckt. „Was hat denn da so lang gedauert?“

Emmi öffnet den Mund, doch Mama erwartet gar keine Antwort: „Ich glaube, wir müssen rennen“, sagt sie stattdessen und zieht Emmi am Jackenärmel. „Das Boarding hat schon angefangen.“

 

Kapitel 2 – Herausforderungen

 

„Gib endlich auf“, sagt Papa.

„Das kannst du vergessen“, erwidert Emmi. Es fällt ihr schwer, sich zu konzentrieren. Obwohl sie und ihre Eltern schon ein paar Tage in Seoul sind, ist Emmi immer noch zu den unmöglichsten Zeiten todmüde. Jetlag heißt das, haben ihre Eltern gesagt.

Aber sie denkt gar nicht daran, ihren Vater gewinnen zu lassen. In fünf Minuten eine Schüssel mit Nudelsuppe aufessen – das wäre doch gelacht.

„Glaub mir, du schaffst es nicht“, stichelt Papa erneut.

„Doch, ich schaffe es!“, sagt Emmi stur.

Ihr Gesicht ist hochkonzentriert. Sie kneift die Augen zusammen und fixiert die metallene Schüssel vor sich.

„Wenn du so weiter machst, bist du morgen verhungert.“

Prompt knurrt Emmis Magen, als ob er es gehört hätte und Papa zustimmen möchte.

„Du willst mich nur ablenken.“

„Willst du nicht doch lieber eine Gabel?“

Emmi sieht Papas Grinsen aus dem Augenwinkel.

„Auf keinen Fall. Wenn Millionen von Menschen das können, kann ich das auch.“

Emmi nimmt erneut die beiden langen, platten Stäbchen in die Hand. Warum müssen die auch aus Metall sein und nicht aus Holz, wie in den asiatischen Restaurants zuhause? Mit Holzstäbchen wäre ihr Vorhaben bestimmt viel einfacher.

„Wie war das nochmal?“, grübelt Emmi vor sich hin und schaut verzweifelt die beiden glänzenden Stäbchen in ihrer Hand an. Sie gefallen Emmi ganz gut, besonders die kleine Rose, die am breiteren Ende in das Metall gestanzt ist.

„Das erste Stäbchen zwischen Daumen und Zeigefinger legen, das dünne Ende in Richtung des Tellers. Das zweite Stäbchen zwischen Mittel- und Zeigefinger. Und nun diese beiden Finger beugen,“ erklärt Papa.

Klack, klack.

Das obere Stäbchen bewegt sich, während das untere fest von ihrem Daumen fixiert wird. So weit, so gut.

„Okay.“ Emmi lässt die Schultern kreisen und neigt den Kopf hin und her, als würde sie sich für einen bevorstehenden Boxkampf locker machen.

„Du schaffst es, Emmchen! Ich glaub an dich“, feuert Mama sie an, während Benno, von der Stimmung angesteckt, auf ihrem Schoß begeistert in seine kleinen Händchen klatscht.

„Ich wette, dass du es nicht schaffst!“, sagt Papa, verschränkt die Arme vor der Brust und lehnt sich in seinen Holzstuhl zurück.

„Papa!“

„Papa!“, äfft Benno sie nach und zeigt mit seinem kleinen Finger auf ihn.

„Siehst du, wenigstens Benno glaubt an mich. Also Ruhe jetzt, ich muss mich konzentrieren.“

Emmi taucht ihre Stäbchen in die große Schale mit dampfender, köstlich riechender Nudelsuppe, die vor ihr auf dem einfachen, runden Holztisch in dem kleinen, unscheinbaren Eck-Restaurant steht, das der Mitarbeiter an der Hotelrezeption ihnen für gute koreanische Hausmannskost empfohlen hat. Sie fischt nach ein paar der langen, dicken Nudeln und versucht mehrfach, sie mit ihren Stäbchen festzuklemmen.

„Gleich bekomme ich einen Krampf“, lacht sie, angelt erneut ein paar der an Makkaroni erinnernden Nudeln und zieht ihre Beute mit den Stäbchen aus der Schale heraus. Eine Nudel platscht sofort wieder nach unten, Suppenspritzer verteilen sich auf dem Tisch.

„Du schaffst es!“, feuert Mama sie erneut an, während Benno vor Begeisterung quietscht.

„Abwarten. Der Weg bis zum Mund ist noch weit.“ Emmi schielt Papa aus dem Augenwinkel am. Er grinst siegessicher.

Das lässt sich Emmi nicht zweimal sagen. Die Nudeln zum Mund zu führen ist zu gefährlich, schließlich hat sie das schon zig Mal an diesem Abend probiert.

Sie schaut nach links und rechts und entdeckt tatsächlich einen älteren koreanischen Mann, der tief über die Suppe gebeugt einen ganzen Schwung voll Nudeln auf einmal mit einem lauten Schlürfen in seinen Mund bugsiert.

Zuhause am Esstisch würde Mama nie so ein Geräusch erlauben. Aber sie sind nicht zuhause. Sie sind tausende von Kilometern von zuhause entfernt.

Emmi tut es dem Mann gleich und beugt sich über die dampfende Schüssel. Sie versucht, die Hand mit den Stäbchen so ruhig wie möglich zu halten. Die Nudeln sind nur noch eine Handbreit von ihrem Gesicht entfernt.

Wenn es jetzt nicht klappt…

Emmi schnappt nach den Nudeln wie eine Schildkröte nach einem Salatblatt. Lange, dünne Nudeln hängen ihr aus dem Mund.

Soweit war sie vorhin auch schon. Dann sind sie ihr vor Lachen aus dem Mund gefallen und ein wenig Suppe ist ihr die Nase hochgekommen. Schon bei dem Gedanken daran muss sie wieder grinsen.

Papa zückt das Handy und macht ein Bild von ihr.

„Mapa!“, nuschelt sie mit den Nudeln im Mund.

„Welches Tier hat gleich nochmal diese langen Borsten vor der Schnauze? Ein Walross? Genauso siehst du gerade aus.“

„‘N Walroff?“, nuschelt Emmi mit den Nudeln im Mund. Am liebsten möchte sie sich auf Papa stürzen. Aber das verschiebt sie auf später.

Stattdessen kneift sie die Augen zusammen und hebt den Zeigefinger nach oben.

„If bitte um Aufmerkfamkeit! Und…“

SCHLURPPP!

Ein Schlürfgeräusch, so laut, dass es Emmi regelrecht unangenehm ist, kommt aus ihrem Mund. Alle Nudeln gleichzeitig verschwinden zwischen ihren Lippen.

„Du hast es geschafft! Du kannst Suppe mit Stäbchen essen“, jubelt Mama und wippt Benno noch mehr auf ihrem Schoß, während sie in die Hände klatscht. „Ich bin stolz auf dich!“, lacht sie und schaut Papa von der Seite an.

Emmi reißt die Arme triumphierend nach oben und richtet ihren Blick mit stolz verschränkten Armen auf Papa. Sagen kann sie nichts, ihr Mund ist voller heißer Nudeln.

Verdammt heiß. Und scharf.

Sie wedelt sich mit einer Hand Luft zu, um sich Abkühlung zu verschaffen. Hilft nur leider nicht.

„Wette gewonnen“, bringt sie heiser hervor, als sie es geschafft hat, den Nudelberg runterzuschlucken.

„Au Backe, ist das heiß. Aber köstlich!“

Anerkennend nickt Papa mit dem Kopf. „Deinen Preis als Königin der Nudelsuppen hast du dir redlich verdient.“

„Yippie! Eis, Eis, Eis!“, ruft Emmi, während Papas Grinsen immer breiter wird.

„Eis kannst du haben: Rote-Bohnen-Eis oder Grüner-Tee-Eis? Du kannst es dir aussuchen.“

Emmi reißt ungläubig die Augen auf.

„Wie jetzt?“

Sie hofft, ihren Papa falsch verstanden zu haben – hat er eben rote Melonen gesagt? Oder doch wirklich…

„Rote Bohnen?“

Papa nickt.

Emmi ist fassungslos. Was ist das bloß für ein Land, in dem es Eis mit Bohnengeschmack gibt? Oder mit grünem Tee? Den hat sie zwar erst einmal getrunken, aber wenn sie sich richtig erinnert, schmeckte der doch total bitter.

Das können die doch nicht ernst meinen, die Koreaner!

Während Papa sich in dem Mini-Supermarkt nebenan, der 24 Stunden am Tag geöffnet hat und den es hier an jeder Ecke zu geben scheint, tatsächlich für das Bohnen-Eis entscheidet – vermutlich will er Emmi nur beweisen, wie mutig er ist – wählt Emmi dann doch lieber ein Eis am Stiel mit Honigmelonengeschmack. Darunter kann sich Emmi wenigstens etwas vorstellen.

Gemeinsam schlendern sie zurück zum Hotel, jeder mit seinem Eis in der Hand – außer Benno, der sich sein Eis mit Mama teilen muss und darüber nicht sonderlich glücklich ist.

Emmi ist völlig fasziniert von den Massen an schreiend bunten, leuchtenden Werbe-Schildern an den Häuserfassaden, die mit den merkwürdigen Schriftzeichen über ihren Köpfen um die Wette blinken. Emmi ärgert sich ein wenig, dass sie diese so fremd anmutende Schrift, die nur aus geometrischen Strichen, Haken und Kreisen zu bestehen scheint, nicht lesen kann:

Prompt geht eine der vielen Türen auf und schiefe Männerstimmen dringen an ihr Ohr. Emmi kichert. Wie Papa, wenn er auf einer Geburtstagsfeier zu viel getrunken hat.

„Singen die etwa?“ Emmi bleibt stehen und lauscht. Es klingt wirklich furchtbar schief. Wie ein Schlager in einer fremden Sprache.

„Davon habe ich gelesen“, sagt Mama. „Das sind Noraebangs. Wie Karaoke-Bars in Deutschland, nur dass jede Gruppe in einem eigenen Raum ist.“

Mama knufft Papa in die Seite: „So blamiert man sich wenigstens nicht vor allen Gästen. Stimmt’s?“

Papa macht große Augen und legt sich die Hand auf die Brust.

„Blamieren? Wer? Ich? Habe ich mich etwa jemals beim Singen blamiert?“

„Nur ungefähr bei jeder Familienfeier“, gluckst Emmi, und Mama fängt an zu lachen. „Nur Opa singt lauter“, fügt sie hinzu.

Dabei fällt Emmi ein, dass sie Opa unbedingt eine Karte schreiben will.

„Es scheint hier auch total üblich zu sein, dass Arbeitskollegen zusammen in so ein Noraebang gehen. Stand im Reiseführer“, erklärt Mama weiter.

Wie auf’s Stichwort wird die Tür, aus der eben noch der schiefe Gesang kam, aufgestoßen und mehrere ältere Männer, mindestens in Papas Alter, torkeln sichtlich angeheitert und lallend auf die Straße. Was irgendwie nicht zu ihrem Erscheinungsbild passen will, denn alle, aber wirklich alle, tragen sehr feine Anzüge und glänzende Schuhe, wie sie es sonst nur von Papa kennt, wenn er zur Arbeit geht.

Emmi schaut ihnen amüsiert und verwundert zugleich hinterher, wie sie in der Menge von Leuten verschwinden.

Es ist bereits später am Abend und immer noch ist extrem viel los auf den Straßen von Seoul. Nicht zu vergleichen mit ihrer öden Kleinstadt, in der ab um acht Uhr abends die Bürgersteige hochgeklappt werden.

Zu ihrem Leidwesen hat sie bereits an ihrem ersten Tag in Seoul festgestellt, dass die Koreaner kleiner zu sein scheinen als die Deutschen. Zumindest kommt sich Emmi mit ihren 1,62m gewaltig groß vor. Sie überragt nicht nur die meisten erwachsenen Frauen, sondern sogar manche Männer.

Leise seufzt Emmi vor sich hin. Sie hätte sich gefreut, einmal nicht zu den Giraffen zu gehören. In ihrer Klasse ist sie seit Jahren unangefochten die Größte. Nicht ein Junge ist größer als sie. Warum müssen Jungen auch später in die Pubertät kommen als Mädchen? Und warum sind ihre Eltern eigentlich nicht mit ihr nach Schweden gefahren? Dort sollen die Menschen groß sein, hat Emmi einmal in einer Zeitschrift gelesen.

Da konzentriert sie sich doch lieber auf die Gesichter. Während in Deutschland die Leute groß oder klein, dick oder dünn, blond, braun- oder rothaarig sind, scheinen sich die meisten Koreaner mit ihrer zarten Statur, den schmalen Augen und den dunklen Haaren zu gleichen. Wie soll man da nur jemanden wiedererkennen?

„Warum sehen Koreaner eigentlich alle gleich aus?“, fragt Emmi ihre Eltern geradeheraus, die schweigend neben ihr laufen und ebenfalls die bunten Lichter der Geschäfte, die fremden Schriftzeichen, die Gerüche der Straßenstände und das abendliche Getümmel in sich aufsaugen.

„Findest du? Sie haben zwar alle von Natur aus dunkle Haare und dunkle Augen und eine ähnliche Gesichtsform, aber sie sehen nicht gleich aus. Schau mal genau hin“, antwortet Papa, während er die Reste seines Bohnen-Eises verputzt. Scheint gar nicht so schlecht zu schmecken. Vielleicht hätte Emmi doch mal probieren sollen.

„Außerdem sind bestimmt nicht alle Koreaner“, wirft Mama ein. „Schließlich sind wir hier in einem Touristenviertel. Die Gruppe eben am Nebentisch hat Japanisch gesprochen. Chinesen kommen hierher. Die sind alle genauso als Touristen unterwegs wie du.“

„Und woher soll man das wissen?“, fragt Emmi ratlos.

„Gar nicht“, antwortet Mama, während sie versucht, den müden Benno davon abzuhalten, sich einfach auf die Straße zu setzen, anstatt weiterzulaufen.

„Man sieht dir doch auch nicht an, ob du aus Deutschland, Belgien oder Dänemark kommst.“

Stimmt, so hat Emmi das noch gar nicht betrachtet.

Sie sind fast an ihrem Hotel angelangt, als ihnen eine Gruppe Mädchen in Emmis Alter entgegenkommt. Sie lachen und schwatzen aufgeregt in der Sprache, die Emmi nun schon tagelang in sich aufsaugt und von der sie immer noch kein einziges Wort versteht, geschweige denn spricht – außer Kamsahamnida, was danke auf Koreanisch bedeutet. Es hat allein zwei Tage gedauert, sich dieses eine Wort zu merken.

„Haben die etwa Schuluniformen an?“, fragt Emmi erstaunt.

„Sieht so aus“, entgegnet Papa.

Emmi schaut den Mädchen hinterher: Sie tragen weiße Blusen, karierte Röcke, Turnschuhe und schwarze Blazer.

„Zum Glück muss ich sowas nicht anziehen“, sagt Emmi mehr zu sich selbst als zu ihren Eltern.

„Stimmt, zum Glück darf ich mir jeden Morgen von dir anhören, dass du nichts zum Anziehen hast“, entgegnet Mama und schaut sie mit spöttisch hochgezogener Augenbraue an.

Aber Emmi wäre nicht Emmi, wenn sie diese Steilvorlage nicht nutzen würde: „Weil es stimmt! Wann gehen wir wieder shoppen?“

„Du warst doch gestern schon mit Mama shoppen.“

„Ja und?“, fragt Emmi, als ob sie gar nicht wüsste, worauf Papa hinauswill. „Ich habe gerade mal zwei Shirts und ein paar Ohrringe gekauft. Das ist viel zu wenig, die lachen mich ja zuhause aus. Außerdem habe ich Sina versprochen, dass ich ihr was mitbringe. Es soll hier ganz tolle Kosmetik geben.“

„Ich habe dir doch gesagt, dass du noch zu jung für’s Schminken bist“, wirft Papa sofort ein. Emmi rollt mit den Augen.

„Papa, du hast doch überhaupt keine Ahnung.“ Emmi versteht kein Stück, warum ihre Eltern ihr nicht mal erlauben, etwas Mascara aufzulegen. Wenn sie sich die Lippen knallrot schminken wollen würde, könnte Emmi das Verbot ihrer Eltern ja noch verstehen, aber wieso sollte man zu jung für längere Wimpern sein?

Emmi atmet tief durch. Wenn sie jetzt rumzickt, geht Mama bestimmt nicht mehr mit ihr einkaufen. Also setzt sie noch einmal neu an: „Ich rede ja gar nicht von Schminke, ich rede von Feuchtigkeitsmasken und so. Koreanische Kosmetik ist nämlich DER Trend in Deutschland. Total angesagt. Jeder weiß das.“ Sie stemmt die Hände in die Hüften. „Würdest du die wichtigen Blogs lesen, wüsstest du das auch.“

„Merkwürdig. Ich dachte, ich lese die wichtigen Blogs“, antwortet Papa und kneift Emmi ins Ohr.

„Ey“, quietscht sie und schmiegt sich gleichzeitig an ihren Vater: „Also Papilein? Gehen wir morgen nochmal einkaufen?“

„Ich fürchte, ich muss dieses unwiderstehliche Angebot ablehnen.“

Emmi krallt sich in Papas Jacke und schaut mit großen Augen zu ihm hoch. „Aber warum denn?“

„Dein Vater hat morgen einen Termin und ist ein paar Stunden weg.

Sie biegen in die Straße, in der ihr Hotel liegt.

„Was für einen Termin hast du denn?“, fragt Emmi verwirrt. „Willst du zum Friseur?“ Sie blickt auf Papas Kopf, auf dem sich nur noch ein paar spärliche Haare verteilen. Zwar kennt sie Fotos von ihm, auf denen er dichte, dunkle Haare hatte, dass kann Emmi sich aber überhaupt nicht vorstellen.

Papa scheint die Idee eines Friseurtermins äußerst witzig zu finden: „Nicht ganz, aber fast. Es gibt hier in Seoul eine Außenstelle meiner Firma, dort schaue ich morgen mal vorbei.“

Emmi blickt Papa verständnislos an. „Aber wir haben doch Urlaub. Und trotzdem willst du zu deiner Arbeit?“ Emmi würde nicht im Traum einfallen, in den Ferien auch nur einen Fuß in die Schule zu setzen.

Papa lacht. „Warum nicht? Wenn ich schon mal hier bin.“

Typisch Papa. Immer nur an die Arbeit denken. „Und was machst du dort?“, fragt sie nach einer Weile. „Also ich meine, dort wird es doch nicht anders sein als zuhause, oder?“

„Mal schauen.“ Papa macht eine wegwischende Handbewegung und wechselt das Thema: „Frag dich lieber mal, warum die Mädels, die du gerade gesehen hast, um diese Zeit noch in ihren Schuluniformen unterwegs sind.“

Verständnislos blickt Emmi ihn an. Dann erinnert sie sich an die Mädchen in ihrem Alter, die vor ein paar Minuten an ihnen vorbeigelaufen sind, mit den weißen Blusen und den graukarierten Röcken.

„Also?“, hakt Papa nach, während sie die großzügige Eingangshalle ihres Hotels betreten, „woher kommen die Mädchen mit den Schuluniformen?“

Emmi legt den Kopf schief. „Doch nicht etwa aus der Schule, oder?“ Sie schüttelt den Kopf. „Nein, das kann nicht sein. Es ist doch schon voll spät.“ Emmi schaut auf die große digitale Uhr, die über der Rezeption hängt. Es ist kurz nach 22 Uhr. Zuhause hätte Emmi jetzt schon im Bett sein müssen, wenn nicht gerade Ferien wären. Ganz zu schweigen von Benno, dem auf Mamas Arm schon die Augen zugefallen sind.

Sie rechnet kurz nach: Acht Stunden Zeitverschiebung, das heißt, in Deutschland ist es erst 14 Uhr am Nachmittag. Vielleicht kann sie gleich noch mit Sina und Timo quatschen, wenn ihre Eltern es erlauben.

„Es klingt verrückt, aber die Mädchen kamen tatsächlich aus der Schule. Aus der Abendschule“, sagt Papa, während sie den Fahrstuhl betreten und er den Knopf mit der Zahl 15 drückt.

15. Etage! So weit oben hat Emmi noch nie gewohnt.

„Wenn die Schule in Korea am Nachmittag zu Ende ist, gehen die meisten Kinder noch in die Abendschule“, erklärt Papa.

Emmi reißt die Augen auf.

„Wieso das denn“

Papa lacht. „Wieso wohl? Um sich zu verbessern. Sie lernen wohl auch für den nächsten Tag vor, um gut vorbereitet zu sein. Oder sie bekommen Klavierstunden oder Schwimmunterricht.“

„Bis 22 Uhr?“

„Ich habe sogar gehört, dass sie dann oft noch zuhause weiterlernen. Und das jeden Tag.“

Emmi ist fassungslos. Jeden Tag Schule UND Nachhilfe bis spät in die Nacht?

„Und warum?“

Papa zuckt mit den Schultern. „Um die besten Noten zu bekommen, nehme ich an. Und um das beste Abitur zu machen, um anschließend auf eine der besten Unis gehen zu können. Das scheint hier sehr, sehr wichtig zu sein. Auch für Kinder, die noch weit weg von einem Schulabschluss sind. Stand zumindest im Reiseführer.“

Abschluss, Abitur, Universität – so weit denkt Emmi noch lange nicht. Sie ist doch erst in der 6. Klasse.

Klar weiß sie, dass Schule wichtig ist. Aber ihre Noten sind auch so okay – und das, obwohl sie nicht bis spät in der Nacht über den Büchern hängt. Zum Glück scheinen ihre Eltern das ähnlich zu sehen. Zumindest haben sie bisher noch nicht von ihr verlangt, zur Nachhilfe zu gehen, um ihre Noten zu verbessern. Emmi beschließt, es auch nicht darauf ankommen zu lassen.

„Und was ist mit Freunden treffen? Und Hobbys?“

„Ihre Freunde sehen sie ja in der Schule. Was koreanische Kinder hier für Hobbys haben, weiß ich nicht. Aber vielleicht bleibt ihnen gar keine Zeit für ein Hobby.“

Und trotzdem schienen die Mädchen vorhin so gut gelaunt zu sein. Emmi kann es immer noch nicht glauben.

Der Fahrstuhl macht Bing und die Tür öffnet sich.

„Du veräppelst mich doch.“

„Nein, tue ich nicht. Ich habe wirklich gerade erst darüber im Reiseführer gelesen. Ich kann dir die Stelle gleich zeigen. Die koreanische Schule ist eine der härtesten in der ganzen Welt.“

Emmi schnappt sich die Hotelzimmerkarte und hüpft ein paar Schritte voraus.

„Dann bin ich ja froh, dass ich in Deutschland zur Schule gehen kann“, ruft sie in den Hotelflur hinein.

Nie hätte Emmi gedacht, dass die Worte froh und Schule einmal in einem Satz aus ihrem Mund kommen. Sie dreht sich zu ihren Eltern um und bemerkt plötzlich, dass Mama Papa einen komischen Blick zuwirft.

„Was guckt ihr so komisch?“, fragt sie stirnrunzelnd. „Wollt ihr mich etwa auch zur Nachhilfe schicken?“

„Noch nicht“, antwortet Mama. „Aber wenn sich deine Mathenote nicht bald verbessert, dann…“

„Och Mama“, kräht Emmi sofort dazwischen, während sie, im Hotelzimmer angekommen, ihre Sneaker von sich schleudert. Sie hat wirklich keine Lust, jetzt über ihre Mathenote zu diskutieren. Und sie will verhindern, dass Mama auf dumme Gedanken kommt.

„Willst du dir mal eine Schule anschauen, während wir hier sind?“, fragt Papa unvermittelt.

„Was?“, fragt Emmi alarmiert. „In eine Schule gehen? In den Ferien? Etwa eine koreanische Schule? Auf keinen Fall“, antwortet Emmi prompt. „Am Ende lasst ihr mich noch da sitzen bis spät in die Nacht.“

Mama lacht und das ein Stückchen zu laut für Emmis Geschmack.

„Keine koreanische Schule. Es gibt eine deutsche Schule hier in Seoul“, antwortet Papa.

„Wie jetzt – deutsche Schule in Seoul?“, plappert Emmi die Worte ihres Vaters nach. „Für Koreaner oder für Deutsche?“

„Für alle, soweit ich weiß. Sofern sie Deutsch sprechen. Aber gegründet wurde sie ursprünglich mal für Kinder von deutschen Eltern, die hier aus beruflichen Gründen leben“, antwortet Papa.

„Aha. Was du so alles weißt. Du scheinst dich ja gut über Schulen in Korea informiert zu haben. Darf ich bitte mal mein Rückflugticket sehen?“ Emmi streckt ihrem Vater die Hand hin.

Papa grinst sie an. „Ein deutscher Kollege hier in Seoul hat mir von der Schule erzählt.“

Deutsche Kinder, die in Seoul in eine deutsche Schule gehen? Das kann sich Emmi irgendwie gar nicht vorstellen. Bisher hat sie nur von Auslandsjahren gehört, die man während der Schulzeit machen kann. Ihre ältere Cousine Hanna war gerade erst ein Jahr an einer Highschool in irgendeinem Kaff mitten in Amerika.

Aber dass es richtige deutsche Schulen in anderen Ländern gibt und deutsche Kinder offenbar richtig im Ausland mit ihren Eltern zu leben scheinen – das findet Emmi total spannend.

„Morgen ist anscheinend Tag der offenen Tür. Mama und du könnt hingehen“, sagt Papa und lässt sich ächzend in einen Sessel fallen. „Das ist bestimmt interessant.“

„Och, ich weiß nicht“, sagt Emmi mit langgezogener Stimme. Mit Schule wollte sie in den Ferien eigentlich unter keinen Umständen etwas zu tun haben.

„Und danach könnt ihr von mir aus shoppen, bis ich von meinem Termin zurück bin“, fügt Papa hinzu.

„Okay, überzeugt“, sagt Emmi und beginnt in ihrem Kopf sofort zu sortieren, welche Dinge sie für wen unbedingt noch kaufen muss.

 

Kapitel 3 – Alles ganz normal

 

„Hallo, mein Name ist Emmi Mayer.“ Ihre Stimme ist leise und zögerlich. „Also eigentlich heiße ich Emilie, aber nennt mich bitte Emmi.“

Emmi verflucht ihre Mutter heute noch dafür, dass sie ihr den Namen Emilie gegeben hat. Irgendeine vergessene Komponistin hieß so, und weil Mama Klassik liebt, hat sie ihr diesen Namen gegeben. Trotzdem wird Emmi nie verstehen, warum Mama sie dann nicht wenigstens Clara oder Anna genannt hat.

Unsicher steht sie vor der Klasse. Sie trägt wieder ihre dunkelblaue, übergroße Kapuzenstrickjacke, in der sie das Gefühl hat, dass ihre schlaksige Figur nicht so sehr auffällt.

Was soll sie groß über sich sagen?

„Ich bin fast dreizehn“, fährt Emmi fort, als der Lehrer ihr freundlich zunickt. Immer wieder streicht sie sich eine Strähne ihrer Spaghetti-Haare hinter die Ohren. „Ich gehe in Deutschland in die sechste Klasse auf’s Gymnasium. Wir haben gerade Osterferien, und ich bin mit meinen Eltern und meinem kleinen Bruder Benno im Urlaub hier.“

Nun fällt ihr wirklich nichts mehr ein, was sie noch erzählen könnte. Alles andere wäre ja auch sterbenslangweilig. Emmi mag es überhaupt nicht, im Mittelpunkt zu stehen. Warum hatte sie dem Vorschlag ihres Vaters gleich nochmal zugestimmt, heute diese Schule zu besuchen? Das hier war ja fast so wie der erste Schultag.

Tapfer versucht sie, die Jungen und Mädchen anzulächeln. Es sind wenige, die vor ihr sitzen. Nur zwölf Schüler insgesamt, wie Emmi schnell durchzählt. Manche sehen deutsch aus, andere koreanisch. Aber tatsächlich sprechen alle deutsch.

Dann setzt sie sich auf einen freien Platz und die Stunde beginnt: Geschichte, das alte Griechenland. Genau den Stoff haben sie auch in Emmis Schule kurz vor den Ferien durchgenommen. Sie blickt sich im Klassenzimmer um. Alles scheint hier eine Nummer kleiner zu sein als zuhause. Nicht nur die Schüler sind deutlich weniger, auch der Raum ist kleiner. Dreißig Kinder würden nie und nimmer in dieses Zimmer passen. Trotzdem wundert Emmi sich. Das können doch auf keinen Fall alle Schüler in dieser Klasse sein?

In dem Zimmer hängen bunte Collagen über Themen, die sie auch von zuhause kennt: Die Städte Berlin, London und auch Seoul werden mit Bildern und kleinen Texten vorgestellt. Emmi überfliegt die Fakten, die auf der Collage mit unterschiedlichen Schriften präsentiert werden – Berlin hat 3,5 Millionen Einwohner. Allein das kommt Emmi schon unvorstellbar viel vor. Sie liest weiter: London hat über 8 Millionen Einwohner und Seoul 10 Millionen. Das wusste Emmi zwar schon, aber im Vergleich auf dieser Collage ist es umso beeindruckender.

Als es zur Pause klingelt, bittet der Lehrer die Klasse, Emmi ein wenig rumzuführen. Wahrscheinlich wird sie gleich allein dastehen, denkt Emmi. Was interessiert die schon irgendeine langweilige Besucherin aus Deutschland, die sofort wieder weg ist? Aber zu Emmis großer Erleichterung steht ein Mädchen mit kinnlangen, lockigen Haaren auf und kommt auf Emmi zu:

„Hi, ich bin Anne. Ich zeig dir die Schule“, sagt sie und entblößt eine Zahnspange. Die gibt es also in Korea auch, denkt Emmi.

Anne ist Emmi sofort sympathisch, denn sie hat mit ihren Locken und den großen Augen Ähnlichkeit mit Sina. Wenn Emmi es nicht besser wüsste, könnte man Anne und Sina für Schwestern halten. Oder zumindest Cousinen.

„Gerne, vielen Dank“, sagt Emmi dankbar lächelnd. „Sag mal, sind die anderen Schüler krank?“, fragt Emmi gerade heraus.

„Welche anderen Schüler?“ Anne blickt sie verständnislos an.

Ob das eine doofe Frage war, denkt sie verunsichert. „Na, heute sind nur so wenige da – nur zwölf.“, erklärt Emmi ihre Frage. „Wo ist denn der Rest?“

„Ah, ja klar. Darüber habe ich mich auch gewundert, als ich letztes Jahr hierhergekommen bin. Es gibt hier nicht so viele Schüler in einer Klasse wie in Deutschland. Heute sind alle da.“

„Was, echt? Zwölf Schüler? Dann bist du ja im Matheunterricht ständig dran.“

Anne nickt und lacht.

„Wahnsinn, in Deutschland sind wir 29 in unserer Klasse“, fährt Emmi beeindruckt fort.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783739461571
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2019 (Juli)
Schlagworte
Schule Umzug Freundschaft kawaii erste Liebe K-Pop Reise Mädchen Südkorea Kinderbuch Jugendbuch Humor Manga Comic

Autor

  • Stephanie Auten (Autor:in)

Ich wurde 1983 geboren und habe Anglistik und Mittelalterliche Geschichte studiert. Ich lebe in Berlin und Leipzig, von 2017-2019 aber auch in Seoul, Südkorea.
Natürlich hat Seoul mich zu meiner 6-teiligen Buchreihe "Emmi in Korea" über das Leben einer deutschen Schülerin im Ausland inspiriert.
Außerdem findet ihr das Deutschlern-E-Book "Nino liebt Jörg: Not just another German short story book for intermediate readers" unter dem Namen Stephanie Auten et al. auf dieser Website.

Zurück

Titel: Emmi in Korea 1: Urlaub mit Folgen