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Herzzerreißende Kurzgeschichten

von Michael Heimann (Autor:in)
78 Seiten

Zusammenfassung

Die Magie des Augenblicks kann das Schicksal vieler Menschen beeinflussen, zum Guten wie zum Bösen. Sie kann Liebe schaffen, oder sie zerstören. Liebe geht oft seltsame Wege. Niemand sucht sich aus wen er liebt. Liebe kommt, und sie ist da. Oft trifft sie uns, wenn wir es nicht erwarten, auch dann, wenn wir es gar nicht wollen. Welcher Reiz bringt uns dazu Dinge zu tun die unser Leben unwiderruflich verändern? Ist es die Lust oder das Verbotene was uns verführt?

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Vanessa

Das Leben ist oft ungerecht und der Tod holt sich oft den falschen Menschen. Keiner von uns sollte Sterben doch hat uns die Geschichte alle erschüttert und uns wieder weiter miteinander verbunden. Eines Mittags traf ich Vanessa. Ich hatte sie schon seit einigen Tagen gesehen. Sie saß in den Dünen und schaute auf das Meer. An diesem Tag saß sie am Rande des Weges, der zu unserem Haus führte. Sie sah schlecht aus und ich fragte sie, ob es ihr gut ginge. Sie schien geweint zu haben. Kann ich dir etwas zu trinken anbieten? Ich hockte mich zu ihr hin und fasste sie an der Schulter. Sie war hübsch und schien sehr jung zu sein. Jetzt blickte sie mich an und nickte. Sie kam hinter mir her und setzte sich in den Garten. Ich brachte ihr eine Limonade und sie trank. Ich heiße Paula, und wie ist dein Name? Vanessa kam es aus ihr heraus. Ich sehe dich schon seit ein paar Tagen. Du siehst sehr traurig aus. Vanessa fing an zu weinen. Ich nahm sie in den Arm und wartete bis sie sich beruhigt hatte. Vielleicht möchtest du mir erzählen was passiert ist, manchmal ist es gut jemanden zu haben der einem zuhört. Schüchtern und sehr zögerlich und leise erzählte sie mir, dass sie als Kind in diesem Haus gewohnt hatte. Dann sind ihre Eltern bei einem Autounfall gestorben. Sie kam in ein Heim,weil es keine Angehörigen gab. Sie war gerade 16 Jahre alt geworden und sie müsste bald sterben. Sie hatte einen Tumor im Kopf der nicht entfernt werden konnte. Der Arzt gab ihr noch drei Monate. Als ich das hörte, liefen auch mir die Tränen die Wange herunter. Vanessa fragte, warum weinst du jetzt, dass muss dich doch gar nicht stören, du kennst mich nicht. Jan, der auf der Terrasse gesessen hatte, verzog sich im Haus. Er wollte uns nicht stören. Nein ich kenne dich nicht, doch mein Herz fühlt, dass dein Herz nach Liebe schreit. Ich fühle, dass du ein guter Mensch bist und deswegen macht es mich traurig. Soll ich wieder gehen damit du nicht traurig bist? Ganz sanft sprach ich weiter und streichelte sie im Gesicht. Vanessa du bist mir in den wenigen Augenblicken schon ans Herz gewachsen, selbst wenn du gehst würdest du nicht die Gedanken an dich auslöschen. Ich mag dich Vanessa. Ich mache dir einen Vorschlag. Wenn das hier deine alte Heimat ist, bist du jeden Tag willkommen hier. Du kannst kommen und gehen wie du möchtest. Fühle dich wie Zuhause und wenn du zum Essen bleiben willst habe ich nichts dagegen. Vanessa weinte wieder aber diesmal nicht aus Kummer wie es schien. Sie danke mir und umarmte mich. Ich werde dein Angebot annehmen sagte sie. Damit habe ich nicht gerechnet. Ich nickte. Vanessa, jederzeit, wenn du mit mir reden willst, kannst du das machen, ich werde für dich da sein, das verspreche ich dir. Warum machst du das, fragte sie mich. Ich antwortete ihr. Manchmal begegnet man einem Menschen und man spürt, ich kann diesem Menschen etwas geben und er kann mir etwas geben. Man steht vor der Entscheidung weiterzugehen und den anderen Menschen gehen zu lassen oder stehen zu bleiben und zu schauen, was man sich geben kann. Bei dir brauchte ich mich nicht zu entscheiden. Darf ich im Haus herumlaufen? Ja natürlich, ich sagte doch, fühl dich wie Zuhause. Du darfst auch Duschen, wenn du möchtest oder dir etwas aus dem Kühlschrank holen. Vanessa blieb bis 16 Uhr. Sie musste ins Heim zurückgehen. Ich spielte Federball mit ihr und sagte ihr sie solle sich Badesachen mitbringen, wenn sie das nächste Mal kommt. Jan fragte mich was los sei, doch ich vertröstete ihn auf das gemeinsame Abendbrot. Am Abendtisch erzählte ich Jan, Sara und Frank die Geschichte. Wir vier wohnten hier in Aarhus in Dänemark. Meine Augen blieben dabei nicht trocken. Alle waren einverstanden, dass Vanessa hier ein und ausgehen kann, auch Jan versprach sich, um sie zu kümmern. Am anderen Morgen tauchte Vanessa wieder auf. Sie hatte Badesachen dabei. Es schien ihr besser zu gehen. Ich zeigte ihr das Gästezimmer und sagte ihr, hier kannst du deine Sachen lassen, wenn du zurück musst, oder du kannst es dir hier bequem machen und auch schlafen. Sie nickte und bedankte sich. Ich wollte sie allein lassen damit sie sich umziehen konnte. Doch sie bat mich zu bleiben und zog sich um. Ich stellte ihr Jan vor und Jan machte ihr ein Kompliment. Er schnappte sich eine Decke und fragte, kommst du mit zum Strand, ich möchte gern schwimmen, und danach können wir noch etwas spielen. Ich komme gern mit. Sie liefen zum Strand und ich beobachtete sie aus der Ferne. Jan nahm sie bei der Hand und sie liefen ins Wasser. Danach lagen sie auf der Decke und unterhielten sich angeregt. Zwischendurch spielten sie Federball und dann bewarfen sie sich mit Sand. Als sie endlich genug hatten, kamen sie zurück. Jan putzte ihr den Sand von ihrem Körper. Es schien ihr nichts auszumachen, dass er sie anfasste. Anschließend kam Vanessa zu mir. Jan ist super nett. Warte mal bist du die anderen kennenlernst, bemerkte ich. Die werden dich auch mögen. Am Wochenende kannst du sie kennenlernen. Ist Jan dein Mann? Ich lächelte und wir setzten uns auf die Terrasse. Ich nahm sie zu mir und erzählte ihr unsere gesamte Geschichte. Auch verheimlichte ich ihr nicht, dass Mark und ich Geschwister sind und wir uns alle lieben. Vanessa meinte. Du bist sehr ehrlich zu mir Paula. Ich frage mich noch immer warum. Du müsstest, dass alles nicht machen aber du machst es. Wie sollst du uns richtig kennenlernen, wenn ich dich anlüge. Aber bitte behalte die Geschichte von Mark und mir als dein Geheimnis. Wir müssen sonst ins Gefängnis. Keine Sorge, euer Geheimnis ist bei mir gut aufgehoben. Musst du jeden Abend zurück ins Heim? Sonst könntest du ja am Wochenende über Nacht bleiben. Vanessa hatte schon wieder Tränen in den Augen. In diesem Haus ist so viel Liebe, meinte sie. Weißt du Vanessa, das ist so, wenn man seine Liebe nicht nur mit einem Menschen teilt, sondern mit mehreren, dann verstärkt sie sich. Wir sind alle noch sehr Jung und haben die Liebe auf andere Weise kennengelernt. Ohne Streit und Eifersucht. Ist das immer so fragte sie. Ich versuchte es so gut ich konnte zu erklären und erzählte auch welche Magie wir zwischen uns spüren. Vanessa blieb sehr nachdenklich in der Zeit nach unserem Gespräch. Von nun an kochte ich für sie mit und wir aßen zusammen Mittag. Ich spürte, dass es zwischen ihr und Jan knisterte. Meine Frage beantwortete sie mir später als ich nicht mehr damit rechnete. Sie konnte nicht über Nacht bleiben. Sie kam nun jeden Tag und wurde immer lockerer. Zu Sara fühlte sie sich direkt hingezogen, bei Mark blieb sie auf Abstand. Am Montag danach kam sie nicht. Ich bekam schon Angst um sie, da schellte es an der Tür. Ich zog mir schnell ein Kleid an und öffnete die Tür. Vor mir stand eine Frau in den mittleren Jahren. Sie stellte sich als Heimleiterin vor und wollte mit mir sprechen. Die Heimleiterin war sehr höflich und erzählte, dass Vanessa von uns schwärmt und sehr viel erzählt. Sie wollte uns einfach nur kennenlernen um zu wissen, wo Vanessa ist. Ich fragte direkt ob Vanessa am Wochenende bei uns bleiben dürfte. Die Heimleiterin meinte, dass dies nicht möglich sei aber es gibt andere Möglichkeiten. Die Gesetze in Dänemark sind anders als in Deutschland. Wenn wir damit einverstanden wären könnte Vanessa ganz in unser Haus ziehen um zu sterben. Ich wurde böse und erwiderte, wenn sie hier einzieht, dann um zu leben. Sterben kann sie an ihrem letzten Tag. Ich merkte wie sie über meine Worte nachdachte und ich erzählte ihr wie ich sie kennenlernte. Fragen Sie Vanessa, sagte ich ihr, wenn sie möchte ist sie hier willkommen. Ich würde mich sehr freuen. Wissen Sie, dass es Vanessa viel besser geht seit dem sie hier ist bei ihnen. Ja, das ist mir auch aufgefallen. Sie ist aufgeblüht. Die Heimleiterin lächelte und erzählte mir noch mit welchen Pflichten das Ganze verbunden ist, wenn sie bei uns einzieht. Ich willigte ein, denn ich wusste, dass die Anderen sie auch in ihr Herz geschlossen hatten. Dann bat ich sie Vanessa nicht zu fragen. Ich wollte sie zuerst fragen. Wenn Vanessa einverstanden ist, kann sie im Heim ihre Einwilligung abgeben. Die Leiterin nickte. Herzlich verabschiedete sie sich und bedanke sich. Sie haben recht, sie kommt um zu leben. Am anderen Morgen war Vanessa wieder da. Sie ging mit Jan schwimmen und ich hatte ihm gesagt, er solle sie ruhig fordern und mit ihr flirten. Jan kann gut flirten. Es gelang ihm ausgezeichnet. Ihre Gesichter kamen sich sehr nah und auf der Decke legte sie einen Arm um ihn und den Kopf auf seine Beine. Als sie vom Stand kam, rief ich sie. Vanessa hast du einen Moment Zeit? Vanessa kam und ich setzte mich mit ihr auf eine Liege. Was würdest du davon halten hier bei uns einzuziehen und ein Teil unserer Familie zu sein. Vanessa traute wohl ihren Ohren nicht. Ich lächelte sie an, wir lieben dich und wir mögen dich sehr. Du würdest uns einen großen Gefallen erweisen. Und wie es scheint, mag dich Jan noch mehr. Sie wurde rot. Stört es dich? Nein im Gegenteil. Ich finde es toll. Du kannst ihm das ruhig zeigen. Weißt du noch was ich dir zu geteilter Liebe gesagt habe. Vanessa nickte und die Tränen liefen ihr über das Gesicht. Ich möchte, dass du lebst, dass du wieder liebst, ich möchte, dass du mit uns lebst und dich nicht auf den Tod vorbereitest. Sterben kannst du am letzten Tag und bis dahin musst du das Leben in vollen Zügen genießen. Hattest du schon einen Freund? Ja wir haben auch schon zusammen geschlafen, aber als er hörte, dass ich sterbe, hat er Schluss gemacht. Was für ein Idiot entfuhr es mir. Hör zu Vanessa, überleg dir, ob du kommen möchtest. Wenn, dann stehen dir alle Türen offen. Bist du nicht eifersüchtig. Ich glaube du wirst es verstehen, wenn du einige Zeit bei uns wohnst. Nach dem Mittagessen lief sie noch einmal mit Jan zum Schwimmen an den Strand. Sie hatte ihre Hemmungen verloren. Als sie später auf der Decke lagen, Vanessa ausgestreckt auf dem Rücken, kitzelte Jan sie mit einem Halm. Dann legte er sich neben sie und Vanessa forderte ihn auf weiterzumachen, mach doch weiter, das war schön. Darf ich nicht in der Öffentlichkeit. Vanessa schaute umher, komm da in den Dünen ist keiner. Sie verlagerten ihren Platz in die Dünen und Vanessa legte sich wieder. Jan nahm einen neuen Halm und begann sein Spiel wieder. Vanessa streichelte ihn mit einer Hand und gab ihm einen zaghaften Kuss. Jan schaute ihr in die Augen und sagte. Lass dir Zeit, ich bin da für dich. Vanessa antwortete, ich habe nicht so viel Zeit, vergesse das nicht. Jan küsste sie nun und Vanessa erwiderte. Jan erzählte mir später alles. Ich war mehr als zufrieden. Die Woche verging schnell und am Freitag zog Vanessa bei uns ein. Am Abend grillten wir, Vanessa saß mit Jan zusammen. Später spielte er Gitarre und als es Zeit war ins Bett zu gehen, fragte Sara Vanessa, magst du Jan? Ja ich mag ihn sehr. Jan mag dich auch. Er hat mir erzählt, dass ihr euch geküsst habt. Vanessa erschrak. Keine Angst Vanessa, ich mache dir keinen Vorwurf. Wenn du ihn willst, dann nimm ihn dir. Er wird dich nicht verletzen wie dein letzter Freund. Unser Leben hier ist vielleicht etwas seltsam, doch ich denke du wirst es nach geraumer Zeit verstehen und mögen. Aber das liegt ganz allein an dir. Wenn du lieber für dich bleibst, ist das für uns auch Ok. Nur eines möchte ich dir mit auf den Weg geben. Zeige deine Gefühle den Menschen, die du magst, aber spiele nicht mit ihnen. Gerade auch dann, wenn sie deine Gefühle erwidern. Nur, weil wir zu viert zusammenleben und nicht als Pärchen heißt, das nicht da wir keine Moral haben. Auch wir sind uns treu. Wenn du jetzt möchtest, können wir zusammen duschen und du kommst zu mir und Jan. Vanessa lächelte und nickte. Nach dem Duschen legte sich Sara mit Vanessa ins Bett. Zärtlich streichelte sie Vanessa und Vanessa verlor ihre Scheu. Es ist doch dein Freund, warum gibst du ihn mir? Er ist nicht nur mein Freund. Es ist Paulas, dein und mein Freund. Vanessa weinte vor Glück. Du liebst ihn, richtig fragte Sara sanft. Vanessa nickte, ja, aber nicht nur ihn. Ich liebe euch alle. Wieder küssten sie sich und Jan kam ins Zimmer. Darf er kommen fragte Sara? Vanessa nickte und Jan legte sich zu ihr. Als er Vanessa küsste, verließ Sara das Zimmer. Die erste Nacht sollte nur ihnen gehören. Jan ließ sich Zeit, aber Vanessa war ungeduldig und so dauerte es nicht lange bis sie sich vereinten. Danach kuschelte sie sich an Jan. Sie unter-hielten sich noch lange und Vanessa konnte nicht genug bekommen und küsste ihn immer wieder. Dann schliefen sie ein. Am nächsten Morgen nach der Dusche setzten sie sich zu den Anderen an den Küchentisch. Jan nahm sie auf den Schoss und Vanessa küsste ihn leidenschaftlich. Als ich das sah, ging mir das Herz auf. Oh, Vanessa, ich bin froh, dass du bei uns angekommen bist. Vanessa grinste mich an. Danke dir, ihr macht mich sehr glücklich. Später am Strand hatte ich Zeit mit Vanessa allein zu reden. Und alles in Ordnung oder war das zu viel auf einmal. Sie nahm meine Hand und wir liefen gemeinsam über den Strand. Zu viel? Nein, du glaubst nicht wie glücklich ihr mich macht. Ich empfinde euch als meine Familie, als mein Zuhause. Ihr gebt mir mehr als eure Seele. Ich schlafe mit Jan und ihr freut euch. Ich lerne immer neue Sachen Paula. Langsam verstehe ich was es heißt Liebe zu teilen. Sie blieb Stehen und küsste mich, die junge nach Leben schreiende Vanessa. Vanessa blühte weiter auf. Die ganze Woche tobte sie sich mit Jan aus. Wir verstanden es und ließen ihn Genießen. Manchmal kam Vanessa nach dem Mittagessen und setzte sich zu mir. Wir tauschten ein paar Zärtlichkeiten aus, dann verschwand sie wieder mit Jan. Auch das würde sich wieder legen. Vanessa wollte unbedingt mit zum Joggen kommen. Sie war die erste die am Strand auf uns wartete. Es wurde Freitag. Ich hatte Mark instruiert. Auch Mark freute sich endlich einmal eine Gelegenheit zu bekommen mit ihr etwas zu unternehmen. Schon am Morgen verließen sie das Haus. Sie spielten Federball, anschließend nahm er sie mit ins Wasser. Sie tollten umher und ich konnte sehen wie er sie immer wieder wie aus Zufall berührte. Vanessa umarmte ihn und sie rollten durch den Sand. Dann suchte Vanessa einen Platz in den Dünen. Mark klopfte ihr den Sand vom Körper. Zuerst ihren Rücken und ihren Po. Dann ihre Schultern und Vanessa drehten sich zu ihm um. Sie schaute Mark an. Mark nahm ihr Gesicht in seine Hände, streichelte sie und Vanessa flüsterte, nun mach schon, ich will es. Mark küsste sie heftig. Von Zeit zu Zeit tauchte Vanessa auf, holte etwas zu trinken und zu essen. Um 14 Uhr kamen sie dann zurück. Sie hielten es nicht mehr aus und verschwanden in unserem Schlafzimmer. Einmal kam sie heraus, weil sie ins Bad wollte. Im Vorübergehen gab sie mir einen leidenschaftlichen Kuss. Ich war neugierig was Mark mir erzählen würde. Ich wartete vergebens darauf mit Mark sprechen zu können. Sie kamen zwar zum Abendessen, aber danach waren sie auch schon wieder weg. Am Sonntag frühstückten wir zusammen, danach duschte ich und Mark kam zu mir in die Dusche. Unglaublich, legte er los, sie ist nicht nur eine phantastischer Liebhaberin, sondern auch eine tolle Person. Sie hat Charakter und ich liebe sie sehr. Sie hat es uns allen angetan erwiderte ich. Vanessa ist unkompliziert und macht uns alle reich durch ihre Anwesenheit. Aber ich glaube, sie hat sich jetzt erst einmal ausgetobt. Sie wird weiter zu uns ins Bett kommen aber nicht mehr so exzessive. Das lag nur daran, dass sie ausgehungert war und wir ihr die Möglichkeit gegeben haben sich auszuprobieren. Draußen wurde es langsam grenzwertiger zu joggen. Im Winter war das unmöglich. Vanessa hatte sich gut eingelebt. Ich war mit ihr shoppen gewesen da ihre alten Sachen aus dem Heim aufgetragen waren. Vanessa wollte nicht aber letztendlich habe ich mich durchgesetzt. Als sie dann Zuhause bei uns die neuen Sachen nochmal anzog, um sie den anderen zu präsentieren, wusste ich, es war gut. Sie sah blendend aus in ihren neuen Sachen und ihre Augen verrieten ihre Freude. Ich wollte, dass sie uns in Sachen Mode nicht nachstand. Als ich sie nach Kosmetik fragte, schüttelte sie den Kopf. Schminkst du dich, fragte sie. Auch ich schüttelte den Kopf. Sie lachte, siehst du, wozu schminken, das ist rausgeschmissenes Geld und Zeit. Wer mich nicht mag, soll wegschauen. Ich brauche keine Maske. An diesem Abend blieb sie bei Sara und Jan, am nächsten Abend schlief sie bei Mark und mir. Ich genoss ihre Anwesenheit und ihre Zärtlichkeit. Die Kraft von Mark reichte für uns beide. Es ging auf Weihnachten zu und Vanessa wurde immer stiller und nachdenklicher. Sara fragte sie was los sei und Vanessa warf in den Raum. Die drei Monate sind bald um. Muss ich dann wieder gehen? Sara schaute sie sanft an. Vanessa, was hast du erlebt oder was hat man mit dir gemacht, dass du immer wieder so denkst? Du brauchst nie wieder gehen, egal wie lange du noch lebst. Du gehörst zu uns. Wir teilen doch nicht unsere Liebe mit dir und schmeißen dich dann raus. Du bist wie eine Schwester für mich geworden und wenn du weggehst, machst du uns alle traurig. Aber die Vereinbarung war doch drei Monate. Ich glaube das sehen wir anders. Die Vereinbarung war, dass du hier sterben darfst. Wir hoffen alle, dass nicht so schnell geschieht. Ist das sicher? Vanessa, ich schwöre dir, bevor du gehst lass ich mir den Arm abschneiden. Vanessa blieb den ganzen Tag still. Dann am Abend hatte sie sich ein paar ihrer neuen Sachen angezogen. Ich möchte euch etwas sagen. Wir hörten auf zu reden und lauschten. Zunächst möchte ich mich bei euch entschuldigen, ich war skeptisch und habe euch nicht wirklich vertraut. Aber das war meine eigene Schuld. Ich habe mir das Leben selbst schwer gemacht und geglaubt ich darf nur drei Monate hier mit euch verbringen. Meine Vergangenheit ist daran mit schuld. Mir wurden oft Dinge versprochen, die dann nicht eingehalten wurden. Mir wurde eine Familie versprochen, doch alle die dafür infrage kamen, lehnten mich ab wegen meiner Krankheit. Ich weiß jetzt, dass ich hier willkommen bin, ich weiß viele Dinge mehr, die ich gelernt habe, nicht nur im Bett. Sie grinste. Ich habe gelernt, dass es wirklich so ist. Liebe die ich teile vermehrt sich. Dieses Haus ist voller Liebe. Ich brauche kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ich mit einem von euch im Bett liege. Sexualität war schon sehr früh in meinem Leben wichtig. Diesen Teil von mir hatte ich zugeschüttet mit schlechten Erinnerungen an meinen letzten Freund. Ihr habt mir all das wiedergegeben. Aber ich möchte auch hier in diesem Haus meine Aufgaben haben. Jeder von euch hat Aufgaben übernommen damit der Haushalt funktioniert. Ich möchte auch meinen Beitrag leisten. Ich schaute in die Runde und es blieb mal wieder an mir zu antworten. Vanessa, wir danken dir für deine aufrichtigen und lieben Worte. Bevor ich fortfahre möchte ich euch etwas verkünden. Gestern kam ein Brief von Vanessas Arzt. Ich konnte meine Tränen nicht mehr halten. Alle stockten. Vanessas Tumor ist nicht mehr gewachsen, wenn sie Glück hat, wird sie ein weiteres Jahr leben. Es besteht Hoffnung, dass sich der Tumor zurückbildet. Die Heimleitung sieht den Zustand der Gesundheit von Vanessa darin begründet, dass ihre neue Lebenssituation den Krankheitsverlauf gestoppt hat. Deshalb befürwortet die Heimleitung, dass Vanessa bei uns bleibt. Es bricht unheimlicher Jubel aus. Alle liegen sich in den Armen und weinen. Als sich die Gemüter beruhigt haben redete ich weiter. Ich wollte mir die Nachricht eigentlich bis Weihnachten aufheben, aber heute war ein guter Tag dafür. Vanessa, auch wenn die Heimleitung dagegen wäre, wir würden bis vor Gericht gehen, dass du bei uns bleiben kannst. Das ist das schönste Weihnachtsgeschenk, was ich je in meinem Leben bekommen habe. Wir dürfen ein weiteres Jahr mit dir zusammen sein und ich hoffe inbrünstig, dass aus diesem Jahr noch weitere folgen. Kein Auge blieb trocken. Es wurde das schönste Weihnachten, dass ich je erlebte. Noch nie war ich so glücklich in meinem Leben. Kurz vor Weihnachten kam Frau Ellgaard, die Heimleiterin noch einmal vorbei. Ich machte ihr auf und ließ sie mit Vanessa allein. Nach einer Stunde kam sie zu mir mit Tränen in den Augen. Ich muss ihnen danken, ich hätte nicht gedacht, dass es so kommen würde. Ich unterbrach sie und fragte, sollen wir nicht DU sagen, ich glaube das ist in Dänemark üblich, ich heiße Paula. Sofia erwiderte sie herzlich. Bleibt es dabei, dass Vanessa hier bei ihnen lebt. Ich setzte mich mit Sofia. Ich hatte schon befürchtet, sie würden sie uns wieder wegnehmen. Ja, sie kann bleiben, ihr Leben lang, egal wie lang, dass sein wird. Sie wird von uns allen geliebt. Ich weiß, das hat sie gesagt. Sie hat gerade viel geweint, aber das waren alles Tränen des Glücks. So etwas habe ich noch nie erlebt. Wie machen sie das? Haben sie Zeit? Dann erkläre ich es ihnen. Sofia nickte und ich begann ihr unsere Geschichte zu erzählen, zwischen Bindung in einer Geschwisterliebe, keine Eifersucht und Liebe die geteilt wird sowie Polygamie. Ich war in allen Dingen offen zu ihr. Lange sagte sie nichts. Paula, ich danke dir für deine Offenheit. Ich weiß, dass du dich damit verwundbar machst. Aber gerade das macht euch sympathisch. Ich verstehe jetzt viel. Ich bin moderner eingestellt als du es dir vorstellen kannst. Solange es Vanessa gut geht, ist mir euer Zusammenleben egal. Und es geht ihr besser als ich es erhofft habe. Hat sie einen Freund? Wollen sie das ehrlich wissen? Ja, es würde mich wirklich interessieren. Sie werden es nicht glauben, sie hat zwei Freunde und zwei Freundinnen. Sexualität war ihr schon immer wichtig, es lag nur verschüttet. Auch sie teilt ihre Liebe und profitiert davon, dass sie viel mehr zurückbekommt. Ich erzählte ihr nun unsere gesamte Geschichte, angefangen mit Verführung in den Dünen und wie schnell sie bereit war von sich aus zu uns zu kommen. Sofia schüttelte den Kopf. Seltsam was den Menschen manchmal hilft ihre Krankheit zu überwinden. Ich habe das nicht gehört Paula, hast du mich verstanden. Du hast es mir nicht erzählt. Ich nickte, erwiderte aber, Vanessa ist sehr er-wachsen, sie ist nicht naiv und sie würde nichts machen, was sie nicht möchte. Alles andere ist für mich sexuelle Selbstbestimmung und die fängt in Dänemark sehr früh an, glaube ich. Aber bitte, wenn sie Bedenken haben reden sie noch einmal mit ihr. Sofia schüttelte den Kopf. Wollen sie meine private Meinung hören? Nickend schaute ich zu ihr. Ich beneide Vanessa. Ich wünschte mir, ich dürfte diese Liebe erleben. Sie ist 100 Prozent glücklich. Ich wäre ein Esel, wenn ich das ändern würde. Dann verabschiedete sie sich. Ich danke euch Paula, wenn alle Menschen so wären wie ihr, wäre die Welt besser und reicher. Ich freute mich über die Anerkennung und Sofia verließ uns. Manchmal ist Ehrlichkeit der beste Weg. Weihnachten wurde für uns ein fröhliches Fest. Wir kauften uns nie Geschenke, das hatten wir nicht nötig. Sara fragte Vanessa was sie sich wünsche und Vanessa antwortete, ein langes Leben. Ich brauche sonst nichts. Spiele und andere Dinge schon gar nicht. Meine Zeit mit euch ist zu kostbar als sie mit Spielen zu vertrödeln. So verging das erste Jahr in Dänemark. Es wurde wieder Frühling und wenn es irgendwie möglich war, verbrachten wir die Zeit draußen und Vanessa wurde 17 Jahre alt. Wir saßen draußen am Feuer. Jan hatte auf seiner Gitarre gespielt und es wurde still. Plötzlich kamen alte Erinnerungen in mir hoch. Deshalb fing ich an zu erzählen. Wisst ihr eigentlich, dass ich hier in der Nähe meinen ersten Freund hatte? Ich war mit unseren Eltern hier in Urlaub. An der Südseite von Aarhus. Mark war 18 geworden und deswegen nicht dabei. Ich war erst 14 Jahre alt und durfte noch nicht allein verreisen. Wir hatten damals auch ein Haus am Strand. Dort war das Publikum gemischt genau wie hier. Ich lernte am Anfang drei Jungs kennen. Zwei waren 15 und der dritte 17 Jahre alt. Ich verstand mich gut mit ihnen und wir hatten Spaß. Kurz darauf fuhren die beiden jüngeren wieder nach Hause. Nur Tom blieb. Tom hieß eigentlich Thomas aber ich nannte ihn Tom. Ich war verschossen in ihn, er aber wusste nicht so recht, ob ich alt genug für ihn bin. Ich dachte damals nicht daran, dass er derjenige würde der mich entjungfert. Eigentlich wollte ich einfach ein bisschen mehr als Küssen. Deshalb war ich es, die sich was ausdenken musste. Von der Figur her sah ich fast aus wie jetzt. Ich erzählte ihm also, dass ich mich ausgezogen hatte, weil ich gern nackt schwimmen wollte, mein Vater aber getobt hatte. Er fiel darauf rein und bot mir an weiter weg von unseren Apartments zu gehen. Da könnte ich das doch machen ohne, dass meine Eltern mich sehen. Wir zogen also los und fanden einen schönen Platz wo uns keiner sehen konnte. Ich zog mich aus und fragte, ob er mitkommt zum Schwimmen. Er kam mit, aber er zog sich nicht aus. Wir tollten wie immer herum. Nach dem Schwimmen legte ich mich in unser Versteck in den Dünen. Tom kam zu mir und küsste mich. Ich schmiegte mich an ihn und er fragte. Wie ist es denn so ohne Badeanzug. Stört es dich nicht? Es ist sogar ein sehr schönes Gefühl. Ich kann es nicht beschreiben. Ich begann seine Brust zu küssen und streichelte ihn. Da drehte er mich auf den Rücken und fing an meinen Bauch zu streicheln. In mir kribbelte es. Ich schloss die Augen und er kreiste mit einem Finger um meine Brust. Ich flüsterte ihm zu, nicht aufhören, das ist schön. An diesem Tag kamen wir so weit, dass er meine Brüste küsste und anfasste. Ich fand es aufregend aber es reichte mir auch erst einmal. Am Tag darauf zog ich mich direkt wieder aus und ermunterte ihn. Das war schön gestern. Er war mutiger als gestern und wir fingen wieder an zu küssen. Ich möchte dich auch sehen flüsterte ich. Er machte es tatsächlich und zog seine Hose aus. Ich lächelte und küsste ihn. Danke sagte ich zu ihm. Wollen wir schwimmen. Wir schwammen im Wasser und tollten umher. So ging, dass eine Woche und wir verloren die Scheu und unsere Unsicherheit. Er kam jetzt auch zum Schwimmen nackt mit. Dann fragte er, ob ich Lust hätte mit ihm zu schlafen. Er hatte zuvor an mir gespielt und ich war heiß. Ich bekam Herzklopfen. Ich war einverstanden, doch das wollte ich nicht im Sand machen. Wir warteten auf eine Gelegenheit als seine Eltern einen Ausflug machten und Tom mit einer Ausrede Zuhause blieb. Ich war nervös und meine Hände zitterten. Er machte es aber gut und erregte mich ruhig und langsam. Ich hatte Angst vor dem Schmerz und sagte ihm das auch. Der Schmerz war dann gar nicht schlimm. Er hatte sogar an ein Kondom gedacht. Ich schlief noch zweimal mit ihm. Es war jedes Mal schön, jedenfalls für meinen Wissensstand damals. Der Abschied war bitter, den hatte ich total verdrängt denn wir haben uns nie wiedergesehen. Er wohnte am anderen Ende von Deutschland und das war unerreichbar für mich. Meine Freunde hatten still zugehört und Sara fragte, wollt ihr auch meine Geschichte hören? Alle nickten und so begann Sara ihre Geschichte zu erzählen. Ich war in einem Jugendcamp. Meine Eltern hatten, dass für mich gebucht. Ferien unter Jugendlichen, aber mit Aufsicht. Ich war 15 Jahre alt zu dem Zeitpunkt und hatte im Camp ein anderes Mädchen kennengelernt. Sie war in meinem Alter. Susanne hieß, sie glaube ich. Auf jeden Fall war ihr Bruder einer von den Betreuern. Deshalb hatte ich das Glück ihn kennenzulernen. Susanne und ich schliefen im gleichen Zelt. Eines Abends kam Susanne und sagte mir, sie hätte ihren Bruder überredet mit uns eine Bootstour zu einer einsamen Insel zu machen. Wir würden dann am späten Abend zurück sein. Ich war begeistert, endlich mal was anderes. Wir fuhren mit Andreas, so hieß ihr Bruder dann zu der Insel. Es war nur ein kleines Motorboot und es schaukelte heftig. Wir machten ein Feuer an und rösteten Mäusespeck. Plötzlich fing es an zu regnen und zu stürmen. Es goss wie aus Eimern und in Sekundenschnelle waren wir durchnässt und froren. Wir konnten mit dem Boot nicht zurück und mussten nach einer geschützten Stelle Ausschau halten. Wir fanden im Wald eine alte Hütte. Es war nur ein Raum und Andreas machte Feuer. Er meinte, wir sollten uns ausziehen und unsere Sachen an die Leine über das Feuer hängen. Susanne hatte keine Probleme damit. Mich hat es Überwindung gekostet. Aber schließlich waren wir ja alle dann nackt und ich wollte vor den Susanne und Andreas nicht als Feigling dastehen. Andreas fand eine große Decke. Sie war zwar schmutzig, schützte uns aber gegen die Kälte. Wir legten uns auf einer Pritsche alle drei unter der Decke. Susanne war es aber zu eng und sie suchte sich dann eine kleinere Decke, die da noch lag, die wir aber nicht gesehen hatten. Ich schmiegte mich an Andreas. Mir war kalt und er rubbelte meinen Rücken und meine Arme. Er saß eng hinter mir als ich auf einmal spürte wie sein Glied steif wurde. Er flüsterte, entschuldige, dass wollte ich nicht und versuchte mir auszuweichen. Susanne war eingeschlafen. Ich flüsterte zurück, ist schon gut, es ist schön warm und drängte mich an ihn. Verknallt hatte ich mich schon vorher in ihn und fand es deswegen interessant. Ich nahm seine Arme und legte sie um mich unterhalb meiner Brust. Er drückte mich und ich schmiegte mich an ihn. So ist es schön, flüsterte ich und er begann seine Hände hin und herzubewegen. Ich flüsterte wieder, ja, das ist gut, macht doch weiter. Jetzt tastete er höher und griff nach meiner Brust. Ich stemmte mich gegen seine Hände und er ließ sie dort liegen. Wir küssten uns und begannen ein aufregendes Liebesspiel. Jetzt war mir auf jeden Fall warm. Er fragte mich, ob ich Lust hätte mit ihm zu schlafen. Er hatte mich schon so heiß gemacht, dass ich einwilligte. Ich flüsterte ihm zu, er möge vorsichtig sein. Es war mein erstes Mal. Er war wirklich vorsichtig und es tat kaum weh. Wir haben uns dann fast jeden Abend heimlich getroffen. Er erforschte meinen Körper und ich ließ ihn in mein innerstes schauen. Leider waren auch wir nicht aus derselben Gegend und so haben auch wir uns nicht wiedergesehen. Ein halbes Jahr später war er durch Zufall in unserer Stadt und wir liefen uns über den Weg. Er machte ein Seminar dort. Wir schliefen noch einmal zusammen und es war schön. Aber er hatte zu dem Zeitpunkt schon eine andere Freundin. Für ihn war es nur ein Abenteuer. Als keiner mehr etwas sagte, meldete sich Vanessa. Ich möchte euch auch meine Geschichte erzählen. Ich ging auf eine höhere Schule, bei euch heißt das glaube ich Realschule. In dieser Schule war es üblich, dass sich Schüler und Schülerinnen nach dem Sport zusammen mit den Lehrern duschten. Das nannte sich Körpererziehung. Eine schöne Sache und ich mochte es von meinen Mitschülern mir den Rücken waschen zu lassen. Es ging immer drunter und drüber. Die Scheu vor uns hatten wir verloren da wir alle nackt waren. Wenn jemand über den anderen wegen seines Aussehens lästerte, gab es hohe Strafen. Eines Tages war ich spät dran und kam in die Duschen als nur noch wenige da waren. Zwei Mitschüler mit denen ich gut befreundet war und ein Mädchen. Ich war damals 14 Jahre alt. Das Mädchen ging hinaus und ich fragte Bernd und Sven, ob sie mir den Rücken waschen wollten. Bereitwillig kamen sie sofort und wir seiften uns ein. Da keiner mehr da war, waren sie frecher als sonst, mir gefiel es und ich ließ es zu. Sven stand hinter mir und seifte meine Brüste von hinten ein. Damit hatte ich nicht gerechnet. Weil ich es mir aber gefallen ließ wollte nun auch Bernd meine Brüste einseifen. Dass wollte ich aber nicht, es war mir alles dann zu viel. Bernd haute beleidigt ab. Ich blieb mit Sven. Ich wollte einfach schauen wie weit er ging. Er war aus einer höheren Klasse und 17 Jahre alt. Sven machte einfach weiter und scheute sich auch nicht meine Scham einzuseifen. Er schaute mir dabei ins Gesicht, dann küsste er mich. Ich küsste ihn zurück. Auch ich wurde mutiger und erzählte ihm, dass ich ihn mochte. So kamen wir zusammen. Ich war es die dann schnell mehr wollte. Leider war das schwierig da wir niemanden ins Heim mitnehmen durften. Zu Hause bei ihm war es auch nicht möglich da ich immer um 17 Uhr im Heim sein musste. Gott sei Dank war es Sommer und wir fanden ein schönes Versteck in einer alten Scheune. Hier haben wir das erste Mal zusammen geschlafen. Sven war zärtlich zu mir und ließ sich viel Zeit. Es tat weh, aber nur einen Moment. Danach konnte ich nicht genug bekommen. Fast täglich trafen wir uns und schliefen miteinander. Es war eine schöne Zeit für mich. Für mich war es eine schöne Beziehung, bei der es nicht nur um Sex ging. Wir verstanden uns auch auf anderer Ebene. Leider wurde er auf ein Internat in die Schweiz geschickt. Von da an hörte ich nichts mehr von ihm, wir waren beide sehr traurig als er sich verabschieden musste. Im Moment verflog die Zeit viel zu schnell. Ich wünschte, ich könnte sie stoppen um Vanessas Willen. Ihr ging es glänzend. So gut wie keine Kopfschmerzen und Schwindelanfälle mehr von denen sie sonst geplagt wurde. Die Nächte wurden wieder länger. Vanessa ging regelmäßig zur Untersuchung. Ich traute mich nicht zu fragen, ob es weitere Verbesserungen gab oder ob es schlechter wurde. Ich war einfach feige. Ich hoffte, dass es bald wieder einen Brief geben würde. Zu Vanessas Aufgaben gehörte es Ordnung im Haus zu halten und auch uns zu Recht zu weisen, wenn wir uns nicht an die Ordnung hielten. Sie erledigte ihre Aufgabe mehr als gut. Sie hatte dafür gesorgt, dass es mehr Blumen und Pflanzen im Haus gab. Vanessa bastelte Trockengestecke und dekorierte die gesamte Wohnung. Sie machte alles mit sehr viel Liebe. Immer hatte sie einen von uns um sich und beschäftigte sich mit ihm. Nur selten war sie allein. Wenn sie arbeitete, summte sie Melodien oder sang Lieder. Sie wurde das Herz unseres Hauses. Ich machte mir immer mehr Gedanken darum wie lange sie noch unter uns weilen würde. Vanessa hätte mir ein Vorbild sein sollen. Sie lebte in den Tag hinein und war fröhlich ohne sich scheinbar Gedanken über ihren Tod zu machen. Vanessa brachte mich dazu viel mehr über mich selbst und unsere Zukunft nachzudenken. Wollte ich Kinder, sollten wir immer so weiterleben. War dass alles? Und während ich über die Zukunft nachdachte, macht Vanessa es mir vor wie ich es besser machen könnte. Einfach nur Leben. So einfach und doch so schwer. Ich verfiel in Traurigkeit und eines Abends saß ich allein auf meinem Bett und weinte, weil ich es nicht akzeptieren wollte, dass sie stirbt. Vanessa hatte mich gesucht und als sie mich weinend fand, fragte sie voller Mitgefühl. Was ist los, ich habe dich noch nie weinen sehen. Ich wollte sie nicht mit meinen Problemen belasten und versuchte auszuweichen. Aber Vanessa ließ nicht locker. Schließlich gestand ich ihr meinen Kummer. Vanessa wurde wütend. Ich hatte sie noch nie so gesehen. Du weinst, weil du mich verlieren wirst? Was soll ich denn sagen. Ich verliere euch Vier. Ich gestand, dass ich sie bewunderte wie sie in den Tag lebte und dass Leben genoss. Wir werden es nicht ändern können, es liegt nicht in unserer Hand. Aber weißt du was, auch ich fürchte den Tag, an dem ich gehen werde, aber nicht meinetwegen. Hast du schon einmal darüber nachgedacht was dann passieren wird. Du ahnst es schon, dass weiß ich. Aber ich habe es auch erkannt und deshalb mache ich mir mehr Sorgen um euch als um mich. Was Vanessa meinte ist, dass sich nicht nur die Liebe verdoppelt, wenn man sie teilt. Durch die doppelte Liebe werden wir doppelte Trauer erfahren, wenn jemand von uns stirbt. Und ich wusste, dass sie recht hat. Ich weiß es Vanessa, aber all die Liebe ist es wert. Vergesse nicht, wir sind vier die zurückbleiben, wenn du stirbst. Wir werden uns gegenseitig helfen wie du mir gerade wieder hilfst. Unsere Liebe zueinander wird uns die Kraft geben, dass zu überstehen. Aber da du gerade da bist. Ich wollte dich, das schon lange fragen, aber ich hatte es immer wieder hinausgeschoben um dich nicht an deinen Tod zu erinnern. Wie soll deine Beerdigung sein, hast du einen Wunsch. Da gibt es nicht viel zu wünschen. Das Heim gewährt mir eine namenlose Bestattung. Ich antwortete empört. Das werde ich nicht zulassen. Weißt du, worum ich dich bitten wollte? Ich fände es toll, wenn wir dich verbrennen dürften und dann stellen wir die Urne in unser Wohnzimmer. Wir möchten, dass du immer bei uns bist. Ich hatte schon wieder Tränen in den Augen. Du müsstest uns das nur schriftlich hinterlegen. Auch Vanessa weinte nun. Ihr seid so lieb. Das wäre mein Herzenswunsch, aber ich habe mich nicht getraut danach zu fragen. Ihr bezahlt so viel für mich. Es ist auch unser Wunsch Vanessa, Geld sollte keine Rolle spielen. Wenn es dein Herzenswunsch ist, haben wir einen Grund mehr es auch so zu machen. Vanessa küsste mich und nahm mich in den Arm. Komm lass uns zu den anderen gehen. Es ist noch nicht so weit. Ich werde mit Sonja sprechen und ihr bekommt die Vollmacht. Ich habe euch schon wieder zu danken. Aber ich habe eine Bedingung, ihr macht eine Gravur auf die Urne und darauf steht: Vergesst zu lieben nicht, Vanessa. Wir haben zu danken fuhr ich fort, ich glaube du weißt nicht wie viel reicher wir durch dich geworden sind. Das mit der Gravur geht in Ordnung und ist eine gute Idee. Das sind liebe Worte. Darf ich heute Nacht zu dir kommen Paula? Zu dir allein. Ja, gerne, wir haben schon länger nicht mehr zusammen gelegen und ich vermisse dich. Gemeinsam gingen wir wieder zu den Anderen hinunter. Vanessa duschte später mit mir als wir ins Bett gingen. Sie war sehr zärtlich an diesem Abend und ich fand endlich den Mut sie zu fragen, ob sie etwas Neues weiß. Aber sie wusste nur, dass es keine Veränderung am Tumor gab. Die Kopfschmerzen und Schwindelanfälle wurden nicht mehr und nicht weniger. Für Vanessa war das ein Beweis, dass es noch Hoffnung gab. Es wurde in diesem Jahr früh Winter, schon Mitte Dezember viel Schnee. Im letzten Jahr gab es gar keinen Schnee. Vanessa kam auf die verrückte Idee draußen im Garten nackt eine Schneeballschlacht zu machen. Die Männer kniffen natürlich. Wir zogen unsere langen Strümpfe und dicke Boots an und rannten in den Garten. Wie sich herausstellte, war die Idee gar nicht schlecht. Wir schrien und hatten viel Spaß. Doch nach 10 Minuten hatten wir genug. Eine warme Dusche ließ uns die Kälte schnell vergessen. Vor Weihnachten kam dann tatsächlich der langersehnte Brief. Ich traute mich nicht ihn zu öffnen, doch dann dachte ich an Vanessa was sie machen würde und riss den Brief auf.
Zur gleichen Zeit schellte es an der Haustür. Jan öffnete der Heimleiterin Sofia die Tür. Sie wollte sich wie jedes Jahr nach ihrem Schützling erkundigen. Der zweite Grund war das ein gewisser Sven im Heim nach ihr gefragt hat. Sofia wollte wissen, ob sie ihm Vanessas Aufenthaltsort nennen durfte. Jan erwiderte, fragen sie doch Vanessa, ob sie ihn sehen möchte. Jan holte Vanessa und ließ die beiden allein. Kurz darauf kam Vanessa zu mir und fragte ob Sven sie besuchen dürfte, er hatte im Heim nach ihr gefragt. Für mich war es selbstverständlich. Warum lädst du ihn denn nicht über Weihnachten ein. Er kann dann ein paar Tage hier wohnen. Vanessa umarmte mich und hatte Tränen in den Augen. Was sollte ich machen, ich wollte und konnte ihr nicht verwehren ihre alte Liebe wiederzusehen. Vanessa bekam die Telefonnummer von Sven. Wie sich herausstellte, war Sven über Weihnachten bei seinen Eltern. Das erste Mal seit er in der Schweiz auf das Internat ging. Er hatte oft an Vanessa denken müssen und wollte sie wiedersehen. Vanessa war überaus glücklich über diese unerwartete Überraschung. Wir luden ihn erst einmal für den morgigen Tag ein und wollten sehen wie es mit der alten Liebe um sie steht. Dann sollte Vanessa entscheiden, ob er über Nacht bleibt oder länger bei uns wohnt. Das Wiedersehen der beiden war herzlich aber von Svens Seite auch distanziert. Wir ließen die Beiden allein. Sven blieb zum Mittagessen und ich hatte Gelegenheit ihn ein wenig kennenzulernen. Vanessa entschuldigte sich, sie musste dringend ins Bad. Ich bot Sven sofort an bei uns zu übernachten. Sven sagte mir ehrlich, dass er das nicht könnte da er eine Freundin hat. Ich bat Jan Vanessa aufzuhalten und war allein mit Sven. Vanessa hat mir erzählt was zwischen euch war. Du warst ihre einzige und wahre Liebe und ich glaube, sie liebt dich immer noch. Vanessa muss sterben und ich glaube du wirst ihr einen großen Gefallen erweisen, wenn du ein paar Tage bei ihr bleibst. Geh ehrlich mit ihr um, denn ich glaube, du würdest gerne mit ihr schlaffen. Wenn du mehrere Frauen liebst, kannst du auch mit mehreren Frauen schlafen. Du bist hier willkommen so lange du Vanessa glücklich machst. Sie kann dir erklären wie unser Zusammenleben funktioniert. Sven nickte, innerlich war er bereit, doch sein Gewissen kämpfte noch. Als Vanessa wiederkam, fragte er deswegen gleich. Vanessa, hör mal, ich möchte dich was fragen. Ich habe dir ja erzählt, dass ich eine Freundin habe. Aber, wenn ich ehrlich bin, würde ich doch gerne bei dir übernachten. Doch es ist nur für die Zeit, in der ich hier bin. Ich werde meine Freundin nicht verlassen. Vanessa strahlte. Sie konnte sich denken das sich interveniert hatte. Sven, du wärst dumm, wenn du deine Freundin verlässt. Auch ich habe eine vielseitige Beziehung, aber ich würde trotzdem gerne die alten Zeiten noch einmal aufleben lassen. Wenn du wüstest, welch herrliches Leben ich hier führe, wärst du neidisch. Komm ich erzähl dir alles, aber nicht hier, lass uns nach oben gehen. Sven blieb bis zum Heiligen Abend. Den wollte er bei den Eltern verbringen. So waren wir am Heiligen Abend unter uns. Ich holte den Brief heraus, den ich bekommen hatte und zeigte ihn Vanessa. Es stand nicht viel darin. Nur, dass es keine Veränderungen am Tumor gab und die Hoffnung bestand, dass es so weiter bleibt. Die Ärzte hatten keine Erklärung dafür, schrieb aber, dass es in der Vergangenheit immer mal zu solchen Fällen gekommen sei. Ich hatte, als ich den Brief erhielt den Arzt angerufen, doch er meinte, dass es zehn Jahre dauern könnte oder auch nur einen Monat. Dies erzählte ich aber an diesem Abend nicht. Ich wollte ihr keine falschen Hoffnungen machen. Am zweiten Weihnachtsfeiertag kam Sven wieder und blieb bis zum ersten Januar. Am zweiten Januar musste er zurück in die Schweiz. Vanessa erzählte ihm alles von uns. Sven lernte natürlich auch die anderen von uns kennen. Sara fand er sehr sympathisch. Er hatte sich mehrmals mit ihr unterhalten. Vanessa bot ihm an zwischen ihm und Sara zu vermitteln, wenn er mit ihr schlafen möchte. Sven lehnte ab, er war schon froh, dass er so unkompliziert mit ihr zusammen sein konnte. Es gab einige Überraschungen für ihn. An unserem Silvestermahl stellte sich Vanessa vor den Tisch und versuchte eine Ansprache zu halten. Ich danke euch allen wieder einmal, dass ihr es ermöglicht habt mit Sven einige Tage zu verbringen, dir Paula danke ich besonders, ich weiß, was du getan hast. Ohne dich würde ich nicht mit Sven hier sitzen. Dir Sven danke ich, in dem Moment brach sie in Tränen aus, dass du mich besucht hast und über deinen Schatten gesprungen bist. Ich weiß, dass du deine Freundin liebst und ich wünsche dir, dass du glücklich wirst. Auch Sven hatte Tränen in den Augen. Vanessa, ich bereue es nicht hier hergekommen zu sein. Im Gegenteil, die Tage mit dir waren die besten meines Lebens. Euch kennenzulernen und die Art, wie ihr miteinander lebt haben mich nachdenklich gemacht. Ja, es muss möglich sein mehrere Menschen zu lieben. Ich liebe ja auch nicht nur meinen Vater oder Mutter, ich liebe beide. Ich werde versuchen meiner Freundin, dass verständlich zu machen. Ich selbst mochte Sven sehr gerne. Auch ich hatte Gelegenheit mich mit ihm zu unterhalten. Er war ein freundlicher, liebenswerter Mensch, sehr offen für neue Situationen und Gegebenheiten. Sara setzte sich auf seine Beine. Sie umarmte ihn und wollte ihm sagen, dass sie es schön fand, dass er gekommen war nach Vanessa zu sehen. Vanessa ist unser aller Liebling weißt du, und ich freue mich, wenn du sie glücklich machst. Sven war perplex, reagierte aber locker auf die Situation. Es ist schön Sara, euch alle zu kennen und ich freue mich, dass ihr mich hier so ohne weiteres aufgenommen habt. Sara streichelte Sven auf der Brust. Vanessa weiß, was sie will und wir vertrauen ihr. Du bist eine tolle Frau Sara und ich werde das vermissen. Vanessa kam von hinten und setzte sich hinter Sara so, dass Sara sehr dicht an Sven kam. Sven zuckte, doch Vanessa gebot ihm zu schweigen. Küsst euch wenigstens einmal, ich weiß, dass ihr euch mögt. Sara machte den Anfang und küsste Sven. Sven zögerte, doch dann gab er Sara seine Zunge. Vanessa hatte recht, er wollte Sara. Saras Kuss wurde fordernd und sie schaute ihm in die Augen. Vanessa fragte Sven. Hast du immer noch etwas dagegen, wenn Sara jetzt mit uns aufs Zimmer geht? Ich gebe mich geschlagen, rief er. Sara und Vanessa verschwanden mit Sven. Vanessa erzählte mir später, dass es für alle ein schönes Erlebnis war. Sie konnte Sven zeigen, wie es ist ohne Eifersucht Liebe zu teilen. Trotzdem sie beide wussten, dass es ein Wiedersehen auf Zeit war, fiel der Abschied ihnen schwer. Vanessa blieb danach zwei Tage für sich. Am dritten Tag holte Mark sie unter die Dusche und flüsterte ihr die Worte ins Ohr, die sie für die Urne vorgesehen hatte. Vanessa musste lachen und küsste ihn. Du hast recht Liebster, lass uns zusammen ins Bett gehen. Als ich Sara, Vanessa und Sven zusammen sah, musste ich an die vergangenen Zeiten denken und ich bekam wieder Lust auf ein Abenteuer. Der Frühling kam und Vanessa wurde 18 Jahre alt. Sie gab mir die Verfügung für ihre Beerdigung. Ich war, ihr dankbar denn es würde uns nach ihrem Tod Trost spenden. Ich hatte auch schon ein hübsches Foto von ihr ausgesucht, dass ich neben die Urne stellen wollte. Eigentlich war es an der Zeit einmal Urlaub zu machen. Aber sie lehnte das ab. Sie war zufrieden und fühlte sich frei hier an diesem Ort. Eigentlich hatte sie ja auch recht. Wir hatten uns und fühlten uns wohl. Wir begannen wieder mit unserem Jogging und es wurde wärmer draußen so, dass wir jetzt wieder am Strand und im Garten Abwechslung fanden. Erneut gab es einen Anruf von Sven. Er konnte seinen Aufenthalt hier nicht vergessen und hatte seiner Freundin erzählt was hier passiert ist. Behutsam hatte er sie darauf vorbereitet und sie hatte es mit Fassung aufgenommen. Sie war sogar bereit seine Jugendliebe kennenzulernen.
Marika, die Freundin von Sven war eine selbstbewusste junge Frau in Vanessas Alter. Groß und schlank mit langen hellblonden Haaren war sie eine Schönheit. Sie trat uns offen entgegen. Auch Vanessa nahm sie in den Arm. Vanessa war schlau und nahm sie direkt zur Seite. Sie zeigte ihr, dass sie glücklich war sie kennenzulernen. Sie versuchte ihr zu erklären, dass sie keine Sorge haben müsste Sven zu verlieren und dass sie sehr Dankbar war das Marika es zuließ, dass Sven sie besuchen durfte. Im Gegenteil, sie würde zum Schluss sehr glücklich hier weggehen. Auch wir verhielten uns sehr freundlich ihr gegenüber und zeigten uns von unserer besten Seite. Marika hatte viele Fragen und sie ließ sich überreden mit auf Vanessas Zimmer zu kommen. Vanessa versuchte ihr alle Fragen so gut es ging zu beantworten. Sie redeten weiter bis Jan plötzlich in der Tür stand. Er suchte Mark. Vanessa stand auf und gab ihm einen Kuss. Dann ging Jan wieder. Marika hatte das Ganze mit Interesse verfolgt. Vanessa und Marika redeten lange miteinander. Vanessa versuchte zärtlich zu Marika zu sein und machte Annäherungsversuche. Marika wurde langsam lockerer. Dann aber zog sich Vanessa zurück. Sie fragte ob Marika morgen mit kommen wollte zum Joggen. Marika sagte zu . Vanessa gab ihr einen Kuss auf die Lippen und sagte, ich schick dir jetzt deinen Sven, schlaft schön, wir sehen uns morgen. Sven kümmerte sich dann um Marika. Sie war verwirrt über all die Freundlichkeit und Offenheit. Am nächsten Morgen kam Vanessa zu Sven und Marika und legte sich zu ihnen. Sie streichelte Marika und wollte sie wach machen um mit ihr und den anderen zu joggen. Marika wachte verdutzt auf. Vanessa küsste sie und fragte, kommst du mit. Sie nickte. Vanessa sagte ihr, ich finde es schön, dass du bereit bist dich uns anzupassen und den Mut besitzt hier an diesen Ort zu kommen. Du hättest allen Grund mich als deine Feindin anzusehen, doch du gibst mir die Chance mit dir zu reden. Ich wünsche mir, dass wir Freunde sein können. Marika blieb stehen, hielt Vanessa fest und umarmte sie. Sie nahm ihr Gesicht in ihre Hände und küsste Vanessa. So, jetzt weißt du, dass wir schon längst Freunde sing. Ich habe dich in mein Herz geschlossen, all das, was ich hier sehe, macht mich irgendwie glücklich. Ich weiß nicht warum. Aber es ist gut, wie es ist. Wenn du möchtest, kannst du heute Abend bei Sven bleiben, ich weiß, dass du, dass gern möchtest. Wie wäre es denn, wenn wir beide zusammen mit ihm ins Bett gehen. Sven, du und ich. Oder würde es dich stören. Ich würde mich freuen Marika. Du wirst sehen, dass wir beide davon profitieren. Marika stimmte zu. Hand in Hand blieben sie zurück und wanderten plaudernd nach Hause. Vanessa blieb zwischendurch stehen, küsste Marika und flüsterte, schön, dass wir uns so gut verstehen. Du bist so hübsch und ich mag dich richtig gern. Marika lächelte und küsste auch Vanessa. Dann rannten sie freudig hinter den anderen her. Du wirst sehen, dir werden sich noch ganz andere Möglichkeiten öffnen und keiner wird es dir übel nehmen, keuchte Vanessa. Zu Hause setzten sie sich zu den Anderen an den Küchentisch. Marika gab Sven einen Kuss und meinte ziemlich stolz. Heute Abend solltest du fit sein. Vanessa und ich, wir wollen beide zu dir ins Bett kommen. Sven fiel fast das Brot aus der Hand. Seit ihr Freunde geworden? Das finde ich ja Klasse. Es wurde Zeit weiter an unserem Plan zu arbeiten. Jan fragte Marika ob sie mit ihm zum Strand gehen wolle um zu schwimmen und eine Runde Federball zu spielen. Marika war verblüfft, dass sich Jan für sie interessierte. Jan meinte dann, du wohnst mit uns zusammen, wir sind eine Familie, da möchte ich dich doch kennenlernen. Die anderen werden bestimmt auch etwas mit dir machen wollen. Marika ging mit Jan an den Strand Federball spielen. Nach dem Federball Spiel nahm Jan sie an der Hand und sie sprangen ins Wasser. Du hast wunderschöne Haare fing er an, und deine Haut glänzt so schön. Er streichelte ihre Arme. Sie tobten weiter im Wasser bis sie genug hatten. Dann führte sie Jan in die Dünen. Marika fragte Jan, schläfst du auch mit Vanessa. Ja, wir schlafen alle mit ihr, und ich schlafe auch mit den anderen Frauen. Wir lieben uns. Keiner muss mit dem anderen ins Bett. Aber alle wollen es. Es ist nicht nur der Sex, glaube mir, dass Wir lieben uns wirklich. Keiner will ohne den anderen sein. Es gibt nie Streit, keine Eifersucht, wir würden unser Leben für den anderen geben. Wenn du länger bei uns bleiben würdest, könntest du das verstehen. Selbst Sven würde sich freuen, wenn du Lust hättest mit einem von uns das Bett zu teilen oder du mit Sara oder Paula ins Bett gehst. Nichts muss, alles kann. Jan beugte sich über sie und gab ihr einen Kuss auf die Nase. Es kommt darauf an was du zulassen möchtest. Er schaute nur noch in ihre Augen, nahm einen Finger und begann Kreise auf ihren Bauch zu zeichnen. Dann kreiste er um ihre Brust, massierte sanft ihre Warze, die dann hart wurde. Er massierte die andere Warze und ließ seinen Finger in Kreisen wieder runterwandern auf ihren Unterbauch bis in die Nähe ihrer Scham. Wieder beugte er seinen Kopf über sie und küsste sie diesmal auf ihre Lippen. Du bist sehr mutig sagte er, Ich finde das schön. Marika hob ein wenig ihren Kopf und erwiderte zaghaft den Kuss. Jan schob ihr das Bikinioberteil weg und als er sich diesmal bückte um sie zu küssen, schob er vorsichtig seine Zunge zwischen ihre Lippen. Marika ließ ihn ein und erwiderte den Kuss zaghaft. Sie empfand keine Scham, Jan hielt sie im Arm und legte eine Hand auf ihre Brust. Marika sagte lange Zeit nichts. Ich weiß nicht, warum ich es zugelassen habe, aber es ist schön. Eigentlich möchte ich auch mehr, aber im Moment bin ich noch feige. Es ist alles so neu. Dann sag es mir beim nächsten Mal, ich wollte es auch. Wieder küssten sie sich. Komisch, meinte Marika, es ist so einfach. Spreche mit Sven darüber, es ist wichtig, dass ihr jetzt sehr ehrlich zueinander seid. Glaube mir, er wird erfreut sein. Wir finden bestimmt noch Gelegenheit miteinander zu schlafen. Marika grinste, Ich verspreche es dir, ich werde die Zeit finden, hier am Strand oder vielleicht abends im Bett, wenn ich Sven Vanessa überlasse. Bis zum Mittagessen blieben sie gemeinsam liegen, sie tauschten Zärtlichkeiten aus und schlenderten dann Arm in Arm in den Garten wo Vanessa und Sven lagen. Sven sah sie kommen und kam mit Vanessa auf sie zu. Vanessa und Sven küssten sie beide und Vanessa fragte, hattest du einen schönen Vormittag. Marika und Jan setzten sich zu ihnen, Jan behielt Marika im Arm. Vanessa kuschelte sich an Sven und Marika erzählte offen und ohne Reue von ihrem Abenteuer mit Jan. Sie wunderte sich selbst über ihre Offenheit aber es fiel ihr nicht schwer darüber zu reden und Sven dabei in die Augen zu sehen. Sven zog Marika zu sich, küsste sie und sagte, ich freue mich, dass du dich darauf einlässt. Für heute habe ich Vanessa versprochen, dass sie zu uns ins Bett kommt, aber was ist mit Morgen. Hättest du etwas dagegen, wenn ich dann zu Jan gehe? Sven streichelte ihr Gesicht, nein ich habe nichts dagegen. Ich freue mich, denn ich glaube, wir werden hier viel lernen über die Liebe. Sara kam gerade heraus und Vanessa winkte sie herbei. Sie wusste, dass Sven sie auch gern im Bett haben wollte und fragte sie deshalb direkt in Beisein von Marika. Sara, komm zu mir meine Süße. Hättest du Lust eine Nacht mit mir und Sven zu verbringen. Ich dachte an morgen Nacht. Wenn ich mich nicht irre, bist du da nicht ganz abgeneigt. Sara grinste, möchtest du Sven. Sven nickte und Sara küsste ihn leidenschaftlich. Ist gebucht, ich komme bestimmt zumal Vanessa dabei ist. Marika wunderte sich immer mehr wie locker und doch liebevoll wir miteinander umgingen. Ihre letzten Zweifel fielen am Abend als wir alle am Feuer saßen und zu Jans Gitarrenliedern sangen. Marika fing an zu weinen. Es ist so schön bei euch. Sie setzte sich zu Vanessa und küsste sie. Vanessa, ich bin froh hier zu sein, langsam verstehe ich es jetzt. Später hatte ich Gelegenheit mit Marika zu sprechen. Ist es ok für dich was hier geschieht? Wenn wir eins nicht wollen, dann dass die Liebe zwischen dir und Sven leidet. Nein, ich glaube, nicht dass wir leiden. Alles ist neu aber in meinem Innern weiß ich, dass alles gut ist. Schon jetzt habe ich das Verlangen meine Liebe zu teilen. Aber es wird schwer Gleichgesinnte zu finden. Hast du eine Beste Freundin fragte ich sie? Ja, die habe ich. Lade sie einmal ein zu dir, wenn Sven nicht da ist, vielleicht könnt ihr ja zärtlich zueinander werden und dann einige Tage später fragst du sie, ob sie Lust hätte mit Sven zu schlafen, so fangt ihr an. Ich war sogar schon intim mit ihr und ich weiß, dass sie Sven mag. Das ist eine gute Idee, das probiere ich aus. Hat sie einen Freund, fragte ich weiter. Ja, er ist ein lieber netter Junge und ich mag ihn auch. Berede es mit deiner Freundin, nachdem sie mit deinem Freund geschlafen hat. Vielleicht lässt sie dich ja auch und dann seid ihr schon vier wie wir. Marika grinste. Danke für den Tipp. Marika konnte es jetzt nicht mehr erwarten und fragte Sven und Vanessa, ob sie mitkommen wollten. Vanessa erzählte mir dann hinterher, dass es sehr viel Spaß mit Marika gegeben hat. Bei den Beiden ist alles im Lot glaube ich. Marika und Vanessa verbrachten viel Zeit miteinander. Um Sven kümmerte sich Marika kaum noch. Sie sagte ihm und Vanessa, dass sie ihre Zeit genießen sollten. Ich habe Sven wieder, wenn wir fahren. Verbringt eure Zeit miteinander und liebt euch, so oft ihr könnt. Vanessa, du brauchst keine Gewissensbisse zu haben. Ich liebe dich auch und nach der Nacht mit dir und Sven weiß ich, dass ich so leben möchte wie ihr. Vanessa umarmte Marika. Du weißt, es ist auch dein Freund, wenn du Sehnsucht nach ihm bekommst komm einfach zu uns ins Bett. Du bist immer willkommen und kannst uns nicht stören. Dann küsste sie Marika lange. Marika schnappte sich am anderen Morgen Jan und verschwand mit ihm in den Dünen. Jetzt wo alles geklärt war konnte auch sie ihren Gefühlen folgen. Es ist ein schönes Gefühl einfach, dass zu tun, was das Herz gern möchte. Ja, warum nicht mehrere Männer lieben. Wie sehr war man eingezwängt in einer zweier Beziehung. Wie oft konnte man seinen Gefühlen nicht nachgeben, weil es den Freund gab. Wie oft einem feinen Menschen begegnen und doch liegen gelassen, weil die Beziehung es verbot. Wie oft hatte sie ihren Freund einer anderen Frau hinterherschauen sehen und wie oft hätte sie ihm helfen können diese Frau kennenzulernen. Marika übernahm direkt die Initiative. Dein Angebot steht für heute Abend, fragte sie. Natürlich, ich werde es mir doch nicht entgehen lassen. Ich freue mich schon die ganze Zeit darauf. Du bist so wunderschön und ich könnte dich stundenlang anschauen und streicheln. Marika gefielen die Komplimente und hier in den Dünen fühlte sie sich sicher. Dann lasse uns doch noch da weiter machen, wo wir aufgehört haben, bückte sich über Jan und küsste ihn gierig. Willst du wirklich. Ja, so eine kleine Kostprobe wäre nicht schlecht. Jan nahm sie in einen Arm, mit der anderen Hand streichelte er sie am ganzen Körper. Bereitwillig machte sie die Beine auseinander und genoss seine Finger in ihrem Inneren. Er schaute sie an und ihre Augen verrieten ihm, dass er sie nehmen durfte. Langsam und mit viel Genuss stieß er immer wieder vor. Sobald sie anfing, zu zittern hörte er auf und wartete. Das ging eine ganze Weile so. Als er spürte, dass er es nicht länger hinauszögern konnte wurden seine Stöße wild und schnell. Marika stöhnte und biss sich auf die Lippen. Sie wollte hier nicht schreien. Als sie sich beruhigt hatte, flüsterte sie. Du hast mich überzeugt. Gehen wir schwimmen? Nach zwei weiteren Tagen fragte mich Marika ob ich nicht Lust hätte zu Jan und ihr ins Bett zu kommen. Erfreut stimmte ich zu. Du erinnerst mich an Vanessa. In der ersten Zeit als sie hier war, hat sie sich auch ausgetobt. Wart ihr da nicht eifersüchtig, sie war sehr jung und hat doch bestimmt allen den Kopf verdreht. Ja, das hat sie, aber sie war immer bescheiden und fragte für jede Kleinigkeit. Es brauchte einige Zeit bis sie begriff, dass ihr keiner den Kopf abschlägt, wenn sie mit uns ins Bett geht. Ich kannte sie eine Stunde, da wusste ich bereits, sie ist etwas Besonderes. Für uns wird es schwer, wenn sie weg ist. Ich fürchte mich schon heute vor diesem Tag. Sven und Vanessa tobten sich aus. Manchmal kam Sara dazu. Ich hatte auf Sven keine Lust, aber das sagte ich ihm natürlich nicht. Ich hatte gute Gespräche mit ihm und ich mochte ihn als Mensch. Aber aus unergründlichen Gründen konnte ich mir nicht vorstellen mit ihm im Bett zu liegen oder ihn auch nur zu küssen. Vielleicht hatte ich auch einfach keine Lust mehr auf Abenteuer und Menschen die wieder aus meinem Leben verschwinden. Im Grund wusste ich woran es lag, aber ich wollte es mir nicht eingestehen. Sara war bei mir gewesen und hat mir gebeichtet, dass ihre Kopfschmerzen und Schwindelanfälle wieder zugenommen hätten. Mich machte, dass sehr traurig denn ich hatte gehofft, es würde immer so weitergehen. Sven und Marika mussten wieder fahren, aber sie versprachen wieder zu kommen. Der nächste Besuch bei Vanessas Arzt bestätigte ihre Vermutung. Der Tumor war gewachsen. Zwar nicht viel, aber genug um ihr Schmerzen zu bereiten. Wenn sie jetzt in die Stadt ging, war immer jemand von uns bei ihr. Wir wollten nicht, dass sie fällt und sich noch anderweitig verletzt. Ich konnte mir mit keinem Menschen ein noch innigeres Verhältnis vorstellen. Vanessa brauchte auch wieder mehr Medikamente um den Schmerz zu betäuben. Manchmal konnte ich ihre Verzweiflung in ihren Augen sehen. Aber sie war stark und sie kämpfte. Dann hatte es wieder den Anschein als hätte sie auch diesmal den Tumor besiegt und ich begann wieder zu hoffen, weil ich hoffen wollte. Mark und Sara hatten sich Urlaub genommen so, dass wir im Moment den Tag alle zusammen verbringen konnten. Wir waren oft am Strand, machten kleine Wanderungen oder lagen in der Sonne. Eines Morgens fragte mich Vanessa, meinst du, dass es weiter geht da drüben? Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Ich weiß es nicht, ich habe mich das schon oft gefragt und meine Antworten, die ich fand, waren immer abhängig von meiner Laune. Einmal wollte ich es glauben, dann wieder nicht. Ich glaube nicht an Gott, so viel steht fest. Im Moment glaube ich daran, dass es da drüben weiter geht, weil es meine Hoffnung stärkt, dass wir uns alle wiedersehen. Ich möchte es auch glauben, erwiderte Vanessa. Ich nahm sie in den Arm und schlenderte mit ihr am Strand lang. Im Moment verbrachte sie die Tage mit Sara und Mark, weil sie Urlaub genommen hatten und da waren. Ihre Gespräche wurden immer tiefsinniger und ich wurde das Gefühl nicht los, dass sie uns auf ihr Ableben vorbereiten wollte. Der Herbst brach an. Ich weiß nicht, wieso ich gerade jetzt darüber nachdachte, dass nichts ohne Grund geschieht. Sven und Marika hatten Herbstferien und wollten eine Woche bei uns verbringen. Sie waren mit Vanessa in Kontakt geblieben. Als Vanessa mich fragte, stimmte ich natürlich zu. Vielleicht konnten uns die beiden wieder aus unserem Stimmungstief helfen, dass wir zu kaschieren versuchten. Marika stürzte sich förmlich auf Jan und Sven konnte es nicht erwarten mit Vanessa zu verschwinden. Es gab praktisch nur eine kurze Begrüßung und schon waren sie wieder verschwunden. Erst am nächsten Morgen hatte ich Gelegenheit mit Marika zu sprechen. Wer von euch wollte, Vanessa wieder besuchen fragte ich sie. Eigentlich war ich es, aber ich hab es so eingefädelt, dass er glaubt er war es. Du hattest übrigens recht, Vanessa ist etwas Besonderes und ich liebe sie aus tiefstem Herzen. Das klingt verrückt ich weiß. Nein, entgegnete ich, das ist nicht verrückt. Ich verstehe das sehr gut. Es hat etwas mit geteilter Liebe zu tun. Marika erzählte weiter. Ich hatte Aber noch einen Grund zu kommen. Dieses Haus ist voller Liebe, Zuneigung und Erotik. Ich möchte einfach mehr davon mit nach Hause nehmen. Wo ist, dein Zuhause fragte ich sie. In Bern, da wo wir wohnen. Hast du schon mal versucht dein Zuhause in dir selbst zu finden. Nein antwortete Marika, warum fragst du, dass Wenn du es findest, wirst du überall Zuhause sein. Marika war eine erotische Frau und hatte Sehnsucht nach mehr Gefühl und Liebe. Sven wollte nur mit Vanessa zusammen sein. Ich wusste nicht, ob er etwas spürte oder o es seine Liebe zu Vanessa war, dass sie fast nur noch zusammenhingen. Ich hatte Marika gesagt, dass wir befürchten, dass es mit Vanessa zu Ende geht, aber sie solle Sven nichts sagen. Er würde seine Unbeschwertheit verlieren und die war gut für Vanessa. Marika bekam Tränen in die Augen. Sie kannte Vanessa kaum und hatte sie genau wie wir damals in ihr Herz geschlossen. Marika änderte ihr Verhalten und stellte ihre Wünsche hinten an. Sie gingen zu dritt ins Bett und Marika kuschelte mit Vanessa. Vanessas Zustand verschlechterte sich jetzt fast Täglich. Sie musste sich mittags hinlegen und ausruhen. Ich weinte fast jeden Abend im Bett. Weder Sara, Mark, oder Jan waren mir eine Hilfe. Bei wem ich auch Trost suchte, sie weinten mit mir mit. Und dann kam der Tag, den ich so sehr gefürchtet hatte. Obwohl wir wussten, was geschehen würde, traf es uns wie Keulenhiebe. Es war um fünf Uhr morgens. Marika lief durch alle Zimmer und machte uns wach. Wacht schnell auf, Vanessa will mit uns an den Strand. Sie will den Sonnenaufgang sehen. Wir standen auf, suchten ein paar Sachen zusammen und brachten Vanessa an den Strand. Ihr war schwindelig und sie konnte nicht alleine gehen. Mark suchte alle Decken zusammen, die er finden konnte. Jan und Sven stützten sie. Wir alle hatten uns Kleidung übergeworfen, denn es war Herbst und morgens sehr frisch. Wir setzten uns um Vanessa herum. Sven saß hinter ihr und hielt sie fest. Marika saß neben ihr und hielt ihre Hand. Sie hatten eine Decke um Vanessa gelegt. Marika wollte keine. Vanessa bat Jan auf der Gitarre zu spielen. Jan spielte aber keiner von uns bekam einen Ton heraus. Wir versuchten alle so nah wie möglich an Vanessa zu sitzen. Ich hatte Sofia telefonisch verständigt. Auch sie wollte kommen so schnell es ging. Die Sonne ging langsam auf. Zwischen zwei Liedern sagte Vanessa leise. Heute wird die Sonne nicht mehr untergehen. Ihr Gesicht verzerrte sich, sie hatte Schmerzen. Ihre Medikamente hatten keine Wirkung mehr. Sie zitterte am ganzen Körper, dann sackte sie in sich zusammen. Sie hatte uns verlassen. Ich schrie und heulte aus Leibeskräften. Wir lagen alle über Vanessa und heulten und schrien unseren Schmerz hinaus. Selbst Marika die Vanessa am wenigsten kannte, brüllte wie am Spieß. Mark schrie immer wieder, nein, das kann nicht sein und Jan zertrümmerte seine Gitarre. Ich weiß nicht wie lange wir da gelegen und geweint hatten. Ich hatte keine Kraft mehr. Warum nur musste Vanessa so jung sterben. Der Schmerz zerriss mich. Sofia war es die uns aus der Ohnmacht befreite. Sie hatte über eine Stunde in der Nähe gestanden und wollte uns in unserm Schmerz nicht stören. Sie forderte uns zur Ordnung auf. Vanessa musste vom Strand weg. Bald würden die ersten Urlauber über den Strand laufen.

Hier höre ich auf dieses Tagebuch zu schreiben. Ich kann nicht mehr, auch meine Freunde sind am Ende ihrer Kräfte. Unsere Trauer gehört uns. Vanessa und ich hatten recht, nicht nur unsere Liebe verstärkte sich, weil wir sie teilten. Auch unsere Trauer war unermesslich größer und schmerzvoller als alles was wir kannten.

Es ist 20 Jahre her, dass ich die letzten Zeilen schrieb. Heute finde ich das Tagebuch wieder, dass ich damals zur Seite legte. Ein Jahr haben wir gebraucht um den Schmerz in uns zu bewältigen und wieder zu uns zu finden. Ich frage mich auch heute noch manchmal, warum nur musste ausgerechnet sie sterben. Nichts ist mehr wie es war, nichts wird wieder so sein. Wir sind nach 20 Jahren immer noch zusammen, auf dem Kaminsims steht ein Bild und eine Urne mit der Aufschrift: Vergesst zu lieben nicht Vanessa

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783752136876
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2021 (März)
Schlagworte
tragik romantisch ergreifend Drama Kurzgeschichte Schicksal Liebe Erzählungen Kurzgeschichten

Autor

  • Michael Heimann (Autor:in)

Geboren am 22.12.1958 in Bonn. Ich habe mein Leben dem Reisen gewidmet und als Techniker viel erlebt. Das Corona Virus brachte mich dazu, Bücher zu schreiben
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Titel: Herzzerreißende Kurzgeschichten