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Rock Dance Love_1 - JAY

Gay Rockstar Romance

von Sasha Lilus (Autor:in)
247 Seiten
Reihe: Rock Dance Love, Band 1

Zusammenfassung

Zwischen Rockstar Nick und Tänzer Jay ist es Liebe auf den ersten Blick, obwohl am Anfang alles auf das Gegenteil hinauszulaufen scheint. Von der ersten Sekunde an brennt die Luft zwischen den beiden, allerdings nicht im positiven Sinn. Der talentierte, aber leider erfolglose Tänzer Jay kann so gar nichts mit der aggressiven, arroganten Art des berühmten Musikers anfangen, zumal Nick in ihm nur ein billiges Abenteuer zu sehen scheint.
Doch das ändert sich schnell und alles könnte wundervoll sein, würden die beiden nicht in vollkommen verschiedenen Welten leben.
Nick ist weltberühmt und millionenschwer - Jay muss sich mühsam mit verschiedenen Jobs über Wasser halten.
Schnell entwickeln sich Konflikte, denn es gibt Menschen in Nicks Leben, die ihm sein Glück mit Jay ganz und gar nicht gönnen.

In sich abgeschlossener Roman, Band 1 der „Rock Dance Love" Reihe.
Das Buch enthält eine Leseprobe des zweiten Bandes „Rock Dance Love_2 - NOAH“.


Bücher von Sasha Lilus:
Rock Dance Love_1 - Jay
Rock Dance Love_2 - Noah
Rock Dance Love_3 – Dragon
Rock Dance Love_4 – Dylan

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Eins

Jay

 

 

 

 

Es ist ein weit verbreitetes Klischee, dass Männer alle paar Sekunden an Sex denken und natürlich spukt Sex permanent in unseren Gehirnen herum, aber nicht ausschließlich. Eine Studie besagt, dass Männer auch sehr gern an Essen denken und das mindestens genauso oft wie daran, wann und wo sie den nächsten Schuss landen können.

Das beste Beispiel dafür bin ich, vor allem jetzt gerade. Okay, natürlich träume ich auch von den sexy Kerlen, die hier zum Greifen nah um mich herumtanzen, aber im Moment denke ich sehnsüchtig an eine riesige Pizza mit Thunfisch und Artischocken und eine extragroße Portion Tiramisu zum Nachtisch. Aber bis ich etwas zu essen bekomme, wird noch einige Zeit vergehen und dann wird es wahrscheinlich wieder nur irgendwelchen Fertigfraß geben, wie immer.

 

Mit knallengen, arschfreien Lederhosen und einem schwarzen Leder- Cowboyhut bekleidet, tanze ich mir im „Spirits“, einem der angesagtesten Schwulenclubs der Stadt, die Seele aus dem Leib. Seit zwei Monaten schwinge ich am Wochenende meinen süßen Hintern hinauf in einen der Käfige, die hier von der Decke hängen, und heize das Publikum an. Endlich wieder ein Tanzjob, wenn auch nur als Gogo- Tänzer. Aber es macht Spaß und wird sogar recht gut bezahlt. Heute habe ich Glück, in dem zweiten Käfig, der am anderen Ende der Tanzfläche hängt, ist mein bester Freund Noah zugange. Wir teilen uns nicht nur eine Wohnung, sondern auch das gleiche Schicksal - das des supertalentierten, aber leider vollkommen erfolglosen Künstlers.

 

Mein Name ist Jasper Caine, aber meine Freunde nennen mich Jay. Ich bin dreiundzwanzig Jahre alt, ausgebildeter Tänzer mit einem Faible für Choreografie und ich träume von einer eigenen Dance Company.

Vor vier Jahren zog ich aus Freeport, einem kleinen Kaff am Golf von Mexiko, nach Los Angeles, um mein Glück zu machen. In meinem kurzen Leben habe ich schon so einiges ausprobiert, war Mitglied in einer erfolglosen Boygroup, bin in Musikvideos als Backgroundtänzer aufgetreten und habe für einen wenig erfolgreichen Choreografen auf einer drittklassigen Experimentalbühne gestanden. Das nannte sich Tanztheater und fand so gut wie ohne Klamotten statt. Als Tänzer darf man nicht prüde sein, also tat ich Abend für Abend so, als würde ich meine Tanzpartnerin auf der Bühne begatten und als würde es für mich nichts Besseres geben. Was macht man nicht alles für die Karriere! Glücklicherweise wurde der Mist mangels Interesse nach der zehnten Aufführung abgesetzt, aber da das Honorar dafür sehr überschaubar war, trauerte ich auch nicht wirklich um den Job.

 

Manchmal gebe ich Kurse in einer Ballettschule, aber meinen Lebensunterhalt verdiene ich notgedrungen als Pfleger in einer Einrichtung für Demenzkranke. Das ist nicht gerade mein Traumjob und ich arbeite da auch nur stundenweise, aber außer Tanzen habe ich nichts gelernt und von irgendwas muss ich meine Miete zahlen.

Mein Magen knurrt mittlerweile gefühlt lauter als die Musik, die aus den Boxen dröhnt. Heute konnte ich mich erst auf den allerletzten Drücker aus dem Spätdienst loseisen und habe es nicht mehr geschafft, noch etwas zu essen.

Normalerweise tanzen wir zu viert und wechseln uns ab, doch an diesem Abend liegen gleich zwei meiner Kollegen mit Magen- Darm- Grippe flach und Robert, unser Boss, konnte auf die Schnelle keinen Ersatz organisieren. Also bekommen Noah und ich zwar einen Extrabonus, haben dafür aber kaum Pause. Egal, ich bin Profi, ich bin fit, ich kann das ab.

 

Die Hände fest um die Gitterstäbe des Käfigs geschlungen, lasse ich meine schmalen Hüften lasziv im Rhythmus der Musik kreisen. Zwischendurch präsentiere ich dem Publikum immer wieder das aufreizend verhüllte Paket zwischen meinen Beinen und heize die Meute damit ordentlich an. Von meiner exponierten Stelle kann ich alles gut beobachten und was ich sehe, gefällt mir - schwitzende, halbnackte Körper, die unter mir herumwirbeln, sich aneinander reiben. Gierig sauge ich die ganz besondere Mischung aus frischem Männerschweiß und frei herumfliegender Pheromone ein.

Auch wenn Robert ein ausgemachter Sklaventreiber ist, der seine Leute ausbeutet ohne Ende, ich fühle mich im Club zu Hause. Das hier ist meine Welt, hier bin ich unter Meinesgleichen, ohne mich für das, was ich bin rechtfertigen zu müssen. Hier gehöre ich hin.

 

Ich lasse meinen Blick über die Köpfe der Tanzenden schweifen und finde mich plötzlich von einem blauen Augenpaar fixiert, von stechend blauen Augen in einem gut geschnittenen, kantigen Gesicht, und sie lassen mich nicht los. Sie verfolgen mich, fesseln mich. Es scheint, als würden sie in mich hineinsehen, mein Innerstes nach außen kehren und ich versinke in ihnen, verliere sogar kurz den Rhythmus. Die Musik tritt in den Hintergrund, ich bewege mich mechanisch weiter, starre den Mann, dessen Augenfarbe im krassen Gegensatz zu seinem dunklen, fast schwarzen Haar steht, an. Plötzlich fühle ich mich wie in einer Blase, allein mit diesem geheimnisvollen, gefährlich anmutenden Fremden. Ich tanze nur für ihn, unter seinem Blick bewege ich mich noch geschmeidiger, noch verführerischer.

Mühsam fange ich mich wieder, wende mich verunsichert ab, nur um eine Sekunde später meinen Kopf, wie durch ein unsichtbares Band gezogen, wieder zurückzudrehen, doch der Mann, dem dieses faszinierende Augenpaar gehört, ist verschwunden.

 

Unmerklich schüttle ich den Kopf. Wahrscheinlich habe ich Halluzinationen durch den nagenden Hunger in meinen Eingeweiden. Bald müsste auch die langsame Runde beginnen und damit meine Pause. Irgendwie hat mich der Dienst im Heim heute ziemlich geschlaucht. Am liebsten würde ich ins Bett gehen und schlafen, aber vor fünf Uhr morgens werde ich den Club auf keinen Fall verlassen können. Aber egal, dann ist Sonntag und ich habe frei. Überhaupt wird Schlaf vollkommen überbewertet. Schlafen kann man, wenn man tot ist.

Im Moment komme ich aufgrund ausbleibender Engagements sowieso kaum zum Tanzen und bin froh über jede Minute, die ich auf einer Bühne verbringen darf. Oder eben im Käfig über der Tanzfläche des ‚Spirits‘. Aber das ist besser als gar nichts und ich tanze lieber hier als überhaupt nicht. Ich präsentiere mich nun mal gern und spätestens nach meinem ‚Coyote Ugly‘ Auftritt nachher auf dem Tresen wird die Kasse ordentlich klingeln.

Mit unterdrücktem Grinsen denke ich an die üppigen Trinkgelder, die ich dabei absahnen werde und verdränge das immer mächtiger werdende Hungergefühl. Ich schließe die Augen und lasse mich in die Musik fallen.

 

 

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Als der DJ die Musik endlich in langsamere Gewässer fährt, atme ich erleichtert auf und klettere aus dem Käfig. Gierige Blicke folgen jeder meiner Bewegungen, scannen meinen durchtrainierten Körper ab und nicht nur eine Hand grabscht nach meinem nackten Hintern, als ich mich durch die Menge der Tanzenden schlängele.

Auf dem Weg nach hinten muss ich an der Bar vorbei. Hier ist mächtig was los, es gibt eine kleine Rangelei und die Security ist noch nicht vor Ort. Handgreiflichkeiten sind hier nicht üblich, aber heute ist wohl einer dieser Tage, an denen alles anders ist. Als ich versuche, mich um die Streithähne herumzudrücken, bekomme ich von irgendwoher einen festen Stoß vor die Brust, stolpere rückwärts und werde von zwei starken Armen gehalten. Große Hände legen sich auf meine Schultern und drehen mich um, halten mich auf Abstand.

 

„Nicht so stürmisch, Stripperboy!“, knurrt der Mann, der mich aufgefangen hat und mein Herz beginnt, wild zu schlagen, denn es ist der geheimnisvolle Fremde mit den schönen, blauen Augen. Doch in seinem Blick ist keine Wärme, keine Freundlichkeit. Er taxiert mich abschätzig von oben bis unten und die Finger, die sich eben noch angenehm warm auf meiner nackten Haut anfühlten, drücken sich prüfend in meinen Bizeps. Schlagartig komme ich mir vor wie auf dem Sklavenmarkt.

„Ich bin kein Stripper!“, protestiere ich halbherzig, doch der Mann lächelt süffisant, dreht mich ein wenig zur Seite und begutachtet meinen nackten Hintern.

„Netter Arsch“, er streichelt sanft über meine festen Hinterbacken. „Sind dreihundert genug für einen Fick?“

Die Hand fühlt sich gut an, stark und warm und fast hätte ich mich dagegen gelehnt, die Berührung genossen. Doch dann wird mir bewusst, in welcher Situation ich mich befinde. Rigoros befreie ich mich aus dem Griff an meinem Arm und gehe auf Abstand.

„Ich bin Tänzer und kein Stripper!“, zische ich. „Und wenn du einen Stricher suchst, bist du bei mir erst recht an der falschen Adresse. Such dir einen anderen Idioten!“

 

Das heisere Lachen des Mannes verfolgt mich bis nach hinten. Meine enge Lederhose spannt im Schritt, der Kerl hat mich tatsächlich hart werden lassen! Wütend über mich selbst schlage ich die Tür zur Garderobe hinter mir zu und lasse mich auf die schäbige Couch neben Noah fallen. Mein Freund sieht an mir herab und seine Augen verharren kurz an meinem Schritt. Er verbeißt sich das Grinsen, das sehe ich ganz genau. Dann aber verlagert sich sein Interesse von meinem Ständer auf sich selbst.

„Bin ich froh, wenn die Nacht rum ist“, stöhnt er und betrachtet sorgenvoll seine Füße. Seine schwarzen Nietenstiefel sind neu und haben ihm ein paar ordentliche Blasen beschert. Mühsam hieve ich mich wieder hoch, krame Pflaster, eine Nadel und Desinfektionsmittel aus dem Erste- Hilfe- Kasten und versorge Noahs Füße, was mir einen dankbaren Blick und einen zarten Kuss auf die Wange einbringt.

 

Ich gehe zum Tisch und sehe nach, was Robert an Essbarem aufgetafelt hat. Es ist alles wie immer. Statt dem ersehnten Steak steht ein Teller mit eingeschweißten Sandwiches aus dem Supermarkt um die Ecke auf dem Tisch. Der Hunger lässt nicht zu, wählerisch zu sein. Ich schnappe mir eins davon, koste und verdrehe angewidert die Augen.

„Die Dinger sind wie immer ausgesucht scheiße“, murre ich. „Wahrscheinlich holt Robert extra die alten vom Vortag, um ein paar Cent zu sparen.“

„Was stopfst du auch diesen Mist in dich rein!“, schimpft Noah. „Wie lange arbeitest du schon hier? Du weißt doch, dass Robert nur das Billigste anschleppt.“

„Der Hunger treibts rein. Der Magen- Darm- Virus hat auch im Heim zugeschlagen und wir mussten uns zu dritt um alle Patienten kümmern. Ich hatte einfach keine Zeit zum Essen.“

Mit angeekeltem Blick stopfe ich mir den Rest des Sandwichs in den Mund und spüle mit einer halben Flasche Cola nach.

 

„Was hattest du eigentlich mit Pearce zu schaffen?“, fragt Noah plötzlich und seine Stimme nimmt dabei einen eigenartigen Klang an.

„Pearce? Wer ist Pearce? Und was soll ich mit dem zu tun haben?“, ich bin dabei, die schwarze Lederhose gegen einen hauchdünnen, goldenen Tanga, durch den man zwar nichts sieht, aber alles erahnen kann, zu tauschen und hüpfe auf einem Bein, um das Gleichgewicht zu halten.

„Du hast ihm doch eben in den Armen gelegen und wie man unschwer erkennen konnte, hat dich das nicht gerade kalt gelassen.“

Mein bester Freund nimmt ein paar dünne, goldfarbene Lederriemen vom Tisch und windet sie geschickt um meinen linken Bizeps.

„Wenn du dir den an Land ziehst, werden dich alle hassen.“

„Und wer ist dieser ominöse Pearce? Muss man den kennen?“

Noahs Gesichtszüge entgleisen leicht.

„Hallo? Das war Nicholas Pearce!“

Der Name sagt mir immer noch nichts, aber ich sehe sofort wieder die kalten, blauen Augen vor mir, fröstle und schüttle den Kopf.

„Aus welchem Erdloch bist du denn gekrochen?“, Noah kann immer noch nicht fassen, dass mir der Name nichts sagt. „ ‚The Royal Freaks‘ kennst du aber!“

„Die Rockband?“

„Genau die. Und Nick Pearce ist der Frontmann der Band und dazu noch einer der besten Gitarristen seiner Generation. Musst du doch kennen!“

„Muss ich nicht und von mir aus kann er der beste Gitarrist aller Zeiten sein. Das ist mir scheißegal.“

 

Vor dem Spiegel löse ich das Gummi, mit dem ich meine schulterlangen Locken in einem strengen Zopf gebändigt habe. Mit ein wenig Gel zupfe ich meine blonde Mähne in einen verwegenen ‚Out of Bed‘- Style und besehe prüfend mein Werk.

„Siehst aus wie ein Rauschgoldengel“, Noah tritt hinter mich und verwuschelt mein Haar noch ein bisschen mehr. Sehnsüchtig sagt er:

„Ich würde ihn jedenfalls gern mal kennenlernen, ich finde ihn ziemlich heiß.“

„Vergiss es“, antworte ich patzig. „Er ist ein arroganter Arsch.“

Noah verdrehte schwärmerisch die Augen.

„Mag ja sein, aber er sitzt am oberen Ende der Nahrungskette und sein arroganter Arsch ist toll und vor allem stinkreich. Seiner Familie gehört halb Kalifornien und er ist das schwule schwarze Schaf.“

Ich denke an die kräftigen, warmen Hände auf meinem Körper, Hände, die richtig zupacken können und mein Herz schlägt dabei gleich wieder ein paar Takte schneller. So egal ist er mir offensichtlich doch nicht. Ich verdränge das Gefühl und sage:

„Für den sind Leute wie wir doch nur Dreck. Er hat mir dreihundert Dollar angeboten für einen Fick.“

„Du hast tatsächlich Nick Pearce zurückgewiesen? Du bist so dämlich, Jay!“

„Du bist dämlich“, gebe ich harsch zurück. „Würdest du echt deinen Arsch verkaufen? Ich bin vielleicht ein armer Schlucker und auf jeden Cent angewiesen, aber ich bin keine Hure und werde auch nie eine sein!“

„Aber Robert hältst du doch den Hintern auch hin, wenn er es will. Genauso wie ich und alle anderen, die auf der Bar tanzen.“

 

Mittlerweile hat sich auch Noah umgezogen. Er trägt das gleiche knappe Outfit wie ich, allerdings in schwarz.

Um uns von den anderen Tresentänzern, die sich einfach nur irgendwie bewegen, abzuheben, und weil wir echte Profis sind, denken wir uns für jeden unserer Auftritte eine kleine Choreografie aus. Heute sind wir Engel und Teufel im Clinch um die Macht und es passt zu uns. Ich bin blond und hellhäutig und bei Noah schlägt das Erbe seiner kubanischen Mutter durch.

„Es gibt echt Schlimmeres, als sich von Robert ficken zu lassen“, sage ich wegwerfend. „Und wir kriegen Geld fürs Tanzen und nicht, weil wir ihm den Arsch hinhalten.“

„Aber wir dürfen nur auf den Tresen, weil wir ihm den Arsch hinhalten, und dort oben sind wir Freiwild und lassen uns von jedem angrabschen. Natürlich prostituieren wir uns. Wir sind vielleicht keine Huren, aber auf jeden Fall haben wir uns hochgeschlafen.“

„Das kannst du sehen, wie du willst. Jedenfalls kann mich dieser Nick Pearce mal kreuzweise …“

„Was er sicher gern machen würde“, Noah kichert glucksend und weicht geschickt dem Schlag aus, den ich auf seinem Arm landen will.

 

Mein bester Freund hat recht, als Tänzer auf dem Tresen ist man leichte Beute. Man wird angesabbert und natürlich auch angefasst, wenn man Scheine in den Slip gesteckt bekommt. Hier sitzt das Geld locker und wenn man Glück hat, geht man mit ein paar hundert Dollar extra nach Hause.

Das Tanzen ist okay, aber die Grabscherei ist mir persönlich unangenehm. Ich hasse sie regelrecht, aber solange es Extrageld dafür gibt und ich auf dem Tresen nur von hungrigen Blicken und nicht von realen Schwänzen gefickt werde, nehme ich es zähneknirschend in Kauf.

Kurz blitzen Nick Pearces harte Augen vor mir auf. Der Typ ist mit dem goldenen Löffel im Maul auf die Welt gekommen, der hat Beziehungen und musste garantiert nicht ackern wie ein Verrückter, um seine Träume zu verwirklichen. Ich hingegen bin seit meinem siebzehnten Lebensjahr auf mich allein gestellt. Vor meinen Eltern musste ich mich nicht outen, die wussten irgendwie, dass ich schwul bin und strichen mich von einem Tag auf den anderen aus ihrem Leben. Notgedrungen fand ich mich damit ab und fertig. Ich habe es bisher allein geschafft und ich werde es auch weiterhin schaffen, egal wie viel Kraft es kostet.

 

„Na los, ich bezahle euch nicht fürs Rumstehen!“, Robert reißt die Tür auf und scheucht uns aus der Garderobe. Im Gang hält er mich zurück.

„Du siehst heiß aus“, flüstert er. Er fährt mit der Hand in meinen engen Slip und lässt einen Finger zwischen meine Hinterbacken gleiten. „Wenn ihr auf dem Tresen durch seid, will ich dich in meinem Büro sehen.“

Ich nicke knapp und laufe Noah hinterher, der an der Tür zur Bar auf mich wartet.

„Oh, seine Hoheit will heute deinen Arsch“, kichert er. Gelassen zucke ich mit den Schultern.

„Von mir aus. Ich hoffe nur, dass ich während der Nummer nicht einpenne.“

Noah prustet los.

„Das wäre allerdings fatal, Schätzchen!“, er kneift mir in den Hintern und schubst mich nach draußen.

 

Während sich Robert das Mikrofon schnappt und die Musik einsetzt, erklimmen Noah und ich den Tresen und dann bricht die Hölle los. Wir ziehen unsere kleine Nummer durch und lassen das von Robert angeheizte Publikum laut johlen.

Der dunkle Teufel küsst den goldenen Engel, dann gleitet er wie eine Schlange an ihm hinab und zieht mit seiner Zunge eine feuchte Spur über seinen nackten Oberkörper. Der goldene Engel windet sich in gespielter Verzweiflung, entreißt sich ihm und wirbelt ans Ende der Welt, das heißt, ich flüchte ans andere Ende des Tresens und werde dort unverzüglich vom Teufel wieder eingefangen.

Noah geht vor mir auf die Knie, streichelt meinen Schwanz und züngelt über meinen Slip. Wir spielen das alte Spiel von Verführung und Unterwerfung, an dem am Ende nicht das Gute siegt. Nein, bei unserem Spiel triumphiert der Teufel über den gar nicht so unschuldigen Engel.

 

Unsere Show ist heiß, der Club brodelt. Immer mehr Hände greifen nach oben, berühren uns, wo sie uns erreichen können. Mittlerweile bin ich abgebrüht genug, um das auszuhalten und nicht übermäßig darauf zu reagieren. In der ersten Zeit stand ich regelmäßig zu Tode beschämt mit einem gigantischen Ständer hier oben, doch das hat sich mit der Zeit gegeben.

Als wir nach zehn Minuten den Tresen verlassen, klemmen in unseren Slips jede Menge Geldscheine. Leicht verdientes Geld, wenn man die unliebsame Fummelei mal außen vorlässt.

 

Noah wird von einem Bekannten aufgehalten, also gehe ich schon mal vor zu unserer Garderobe und laufe prompt wieder Nick Pearce in die Arme. Er steht lässig an die Wand gelehnt, hat die Arme verschränkt und sieht einfach nur verboten gut aus.

‚Der ist zu schön, um wahr zu sein‘, denke ich und will mich an ihm vorbei drücken, doch er zieht mich in eine Nische und drückt mich unsanft gegen die Wand. Er ist nur unwesentlich größer als ich, aber um einiges schwerer. Sein muskulöser Körper drängt sich gegen mich. Er ist erregt, ich spüre seinen harten Schwanz an meiner Hüfte und schlucke, denn es fühlt sich trotz der komischen Situation gut an. Trotzdem versuche ich, mich unter ihm hervorzuwinden. Aussichtslos, Pearce ist mir trotz meines täglichen Trainings körperlich klar überlegen. Dann treffen mich wieder die harten, blauen Augen, fesseln mich und ich weiß ihm nichts mehr entgegenzusetzen.

 

Lippen legten sich auf meine, fordernd und alles andere als zärtlich. Wie in Trance öffne ich den Mund, lasse seine Zunge ein und erwidere den rauen Kuss. Eine feste Hand versenkt sich in meinem Haar, zieht meinen Kopf nach hinten und Nicks Mund erkundet meinen Hals, saugt an der empfindlichen Haut und küsst sich weiter hinters Ohr an genau die Stelle, die mich verrückt macht.

In diesem Moment vergesse ich alles um mich herum, vergesse, wo wir sind und dass Robert auf mich wartet. Nicks Zunge drängt zurück in meinen Mund, er streicht über meinen harten Schwanz und ich biege mich ihm leise stöhnend entgegen.

Doch viel zu schnell ist die Hand verschwunden, er drückt mich nach unten auf die Knie und wickelt sich mein Haar um die Hand. Seine Erektion sprengt fast die edle Designerjeans und ich muss grinsen. Ob Rockstar oder armes Schwein, feine Klamotten oder billige Jeans, untendrunter sind sie alle gleich und wollen dasselbe. Ich lege meine Hand auf die beachtliche Beule, streiche sanft darüber und Pearce bekommt leichte Schnappatmung.

„Jetzt mach schon, ich hab nicht ewig Zeit“, stöhnt er und zieht derb an meinen Haaren. Die brutale Geste bringt mich auf einen Schlag zurück in die Realität. Will ich das hier tun? Will ich mich wirklich von diesem arroganten Schnösel erniedrigen lassen?

 

Robert nimmt mir die Entscheidung ab. Wie aus dem Nichts steht er plötzlich hinter uns und räuspert sich vernehmlich. Nie war ich dankbarer für sein Erscheinen, obwohl ich genau weiß, dass ich einen Heidenärger bekommen werde.

„Mister Pearce“, sagt Robert freundlich, aber bestimmt. „Unserem Personal ist körperlicher Kontakt zu den Gästen leider untersagt. Wenn ich Sie bitten dürfte, zurück in den Clubbereich zu gehen? Und Jay, dich möchte ich umgehend in meinem Büro sehen!“

Widerstrebend löst Nick Pearce die Hand aus meinem Haar. Ich sehe, dass er mit sich kämpft, dass er eine scharfe Erwiderung auf der Zunge hat, doch dann presst er seine vollen Lippen zu einem schmalen Strich zusammen und schweigt.

Noch immer knie ich vor ihm am Boden und fühle mich plötzlich wirklich wie ein Stricher. Fast nackt und mit einem peinlichen Ständer hocke ich hier. In meinem Slip klemmen noch die Geldscheine, die ich auf dem Tresen zugesteckt bekommen habe und ich war tatsächlich kurz davor gewesen, diesem Ekelpaket einen zu blasen.

 

Robert wirft mir einen angeekelten Blick zu, schnaubt wütend und verschwindet in seinem Büro. Ich rapple mich hoch und schlage die Augen nieder, kann Pearce nicht ansehen. Der kommt noch einmal ganz nah an mich heran und bläst seinen warmen Atem über meinen Hals. Gänsehaut überzieht mich und plötzlich sehe ich, wie er etwas Zusammengeknülltes vor mir auf den Boden fallen lässt.

„Wir sind noch nicht fertig, Stripperboy“, flüstert er und verlässt den Gang.

‚Dreihundert Dollar für Knutschen und ein bisschen fummeln, der Typ lässt sich echt nicht lumpen‘, denke ich sarkastisch, nachdem ich die Geldscheine mit spitzen Fingern aufgehoben habe. Pearce hält mich tatsächlich für eine Nutte. Es schüttelt mich innerlich, trotz der Wärme friere ich auf einmal und ich sehne mich nach einer schönen, heißen Dusche. Doch jetzt muss ich erst mal zu Robert, den kann ich auf keinen Fall noch länger warten lassen. Schnell mache ich einen Abstecher in die Garderobe und nehme die Geldscheine aus meinem Slip. Ohne sie zu zählen stopfe ich sie in meinen Rucksack.

„Hast du was angestellt?“, fragt Noah neugierig. „Robert ist stinksauer auf dich.“

„Erzähl ich dir später“, gebe ich zurück. „Bis dahin bete, dass ich meinen Job noch habe.“

Ich werfe einen dünnen Morgenmantel über und mach mich schweren Herzens auf zu Robert.

 

 

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„Ich sollte dich auf der Stelle feuern, Caine! Bist kaum zwei Monate hier und suchst dir schon einen reichen Gönner, oder was? Du kennst die Regeln! Wie kannst du es wagen, dich an meine Gäste ranzumachen!“

Ich schlinge den Morgenmantel fester um meinen Körper und senke den Blick, damit Robert die Wut in meinen Augen nicht sieht. Es ist mir vollkommen bewusst, dass ich gegen sämtliche Regeln verstoßen habe und ich bin wütend auf mich selbst. Wie konnte ich bloß auf Pearce hereinfallen! Zudem widerstrebt mir total, dass ich mich jetzt auch noch vor Robert rechtfertigen muss.

„Der Typ hat mich angemacht!“, sage ich trotzig und zwinge mich, ruhig zu bleiben.

„Verarsch mich nicht. Du wolltest ihm einen blasen!“, Robert tritt an mich heran und stößt gegen meine Schulter. Ich weiche zurück, kann kaum fassen, was hier gerade geschieht. Handgreiflichkeiten von meinem Boss? Ist der etwa eifersüchtig?

 

„Hier im Club gehörst du mir, so ist der Deal“, knurrt Robert. „Was du draußen machst, ist mir scheißegal, aber hier hast du allein mir zur Verfügung zu stehen und zwar wann ich will und wie ich will, sonst bist du schneller weg, als du denkst.“

„Ist klar“, antworte ich betont kleinlaut und sehe weiter zu Boden. Ich bin ein besserer Schauspieler, als gedacht. Robert kann mich mal. Das Einzige, was mir leid tut ist, dass ich mich von Nick Pearce habe einwickeln lassen. Die Befindlichkeiten meines Chefs gehen mir drei Meter am Arsch vorbei. Aber besser, klein beigeben, als einen lukrativen Job zu verlieren.

 

Schon ein wenig berechnend hebe ich den Blick und sehe Robert reuevoll an.

„Tut mir leid, wird nicht wieder vorkommen“, flüstere ich und lasse den seidigen Morgenmantel langsam über meine Schulten zu Boden sinken. Noch immer trage ich die Sachen vom Tresen und ich weiß, dass er voll drauf abfährt. Dann öffne ich geschickt Roberts Hose und gehe vor ihm auf die Knie. Als sich meine Lippen um seinen Schwanz legen, schließe ich die Augen und unterdrücke mühsam die Übelkeit, die plötzlich in mir aufsteigt.

„Stripperboy! Stricherboy!“, zischt Nicks Stimme hämisch in meinem Kopf und ich muss mich zwingen, weiterzumachen.

Kurz bevor Robert kommt, zieht er mich nach oben und legt mich bäuchlings über den Schreibtisch. Langsam fährt er mit seiner Hand über mein Rückgrat, dann reißt er mir mit einer schnellen Bewegung den Slip vom Hintern und fischt Kondom und Gleitgel aus dem Kästchen, welches immer gut gefüllt neben dem Foto von seiner glücklich lächelnden Frau und den beiden Kindern steht.

 

 

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Als Noah und ich den Club gegen fünf Uhr morgens verlassen, schiebe ich die drei Hundertdollarscheine, die mir Nick Pearce vor die Füße geworfen hat, vorsichtig einem Penner, der in einem Hauseingang auf einem Stück Pappe liegt und seinen Rausch ausschläft, in die Tasche.

„Davon hätten wir die Klimaanlage reparieren lassen können“, murrt Noah, doch dann sieht er meinen Blick und umarmt mich.

„Hast ja recht, Jay. Scheiß auf den Kerl.“

Ich küsse ihn sanft auf den Mund, Noah legt seinen Arm um meine Schulter und wir gehen nach Hause. Natürlich hätte ich das Geld gut gebrauchen können, aber nach der Aktion geht es mir bedeutend besser.


Zwei

Nick

 

 

 

 

„Fuck you, Pearce!“, brüllt Jack Peterson, der Drummer unserer Band, und knallt wütend seine Sticks auf den Boden.

„Vielleicht solltest du weniger rumficken, wenn deine Kondition darunter leidet!“, schnauze ich zurück. „Du warst zu langsam, Peterson, und das gleich dreimal hintereinander. Falls du es vergessen haben solltest, wir spielen heute Abend nicht auf der Silberhochzeit von Tante Abigail, sondern im Staples Center, und das vor zwanzigtausend Leuten. Wenn du beim Gig genauso pennst, dann gnade dir Gott!“

Jack schiebt sich mit geballten Fäusten ganz dicht an mir vorbei. Seine Schulter rempelt an meine und ich trete einen Schritt zurück. Jeff, unser zweiter Gitarrist und Angelo, der Bassmann, geben sich betont gleichgültig, fummeln irgendwas an den Kabeln und sagen kein Wort. Die sind wahrscheinlich froh, dass es sie nicht getroffen hat.

 

Unser aller Laune ist am Arsch, zudem schieben wir nach der letzten Nacht einen mehr oder weniger großen Kater vor uns her. Ich liebe meine Bandmates, echt, aber nach fünf Monaten Tour durch die Staaten, Europa und Südostasien mit nur einer einzigen kurzen Pause ist irgendwann Ende Gelände. Wenn man so lange Zeit so eng aufeinander hockt wie wir, zerrt das zwangsläufig an den Nerven. Zudem sind wir vier nicht gerade Typen, die sich gern unterordnen und so dauert es meist nicht lange, bis es ordentlich knallt. Aber danach sprühen auch beim Gig noch Funken und wir spielen besser. Das ist ein bisschen wie Versöhnungssex.

 

Heute werden wir den letzten Gig der Tour über die Bühne bringen, glücklicherweise in unserer Heimatstadt Los Angeles. Wir sind seit gestern zurück, haben den Tourabschluss sozusagen vorverlegt und es bereits gestern richtig krachen lassen und als ich die Nase voll hatte von den Heteroschuppen, ließ ich den Abend für mich angemessen im ‚Spiders‘ ausklingen. Oder versuchte es wenigstens, denn so ganz nach Plan lief es nicht. Der blonde Traum, den ich auf dem Schirm hatte, entpuppte sich als ausgesprochene Kratzbürste und als ich ihn endlich soweit hatte, mir wenigstens einen zu blasen, funkte sein beschissener Boss dazwischen.

Danach gab ich mir einfach die Kante und wachte heute Morgen total verkatert schon wieder in einem Hotelzimmer auf, neben einem Kerl, den ich nicht kannte und den ich hoffentlich nie wieder sehen werde. Nachdem ich sein Handy vorsichtshalber auf kompromittierende Fotos von mir gecheckt hatte, machte ich mich schnellstens vom Acker.

 

Die Nacht hängt mir nach, aber vor allem hängt mir die blonde Kratzbürste nach, dieser wunderschöne Tänzer mit den meerblauen Augen, dessen faszinierende Aura etwas in mir auslöste, was ich lieber nicht weiter ergründen möchte.

 

Ich spreche noch ein paar Details mit unserem Cheftechniker ab und beende dann den Soundcheck. Kurz spiele ich mit dem Gedanken, nach Hause zu fahren, doch der Gig beginnt in weniger als drei Stunden und zu meinem Haus bin ich von hier aus wenigstens eine Stunde unterwegs. Lohnt sich also nicht.

Ich schnappe mir ein Sandwich vom Buffet und eine Flasche Cola und hocke mich zu den Jungs von der Bühnencrew, die um einen Tisch sitzen und pokern.

„Willst du mit einsteigen?“, fragt einer, doch ich schüttle den Kopf, schiebe mir den Rest des Sandwichs in den Mund und gebe Dino mit einer Kopfbewegung zu verstehen, dass er mir folgen soll. Ungläubig sieht er mich an und erst, als ich ihm noch einmal auffordernd zunicke, löst sich seine Starre und er springt unter dem anzüglichen Gejohle seiner Kollegen auf.

 

Dino ist Tontechniker, ein Spanier, stammt aus Madrid. Seine sehnsüchtigen, begehrlichen Blicke verfolgen mich seit Tourbeginn. ‚Don’t fuck the company ‘, da halte ich mich dran, aber die Tour ist gelaufen und Dinos Rückflug nach Spanien bereits gebucht. Dass ich ihm jemals wieder über den Weg laufe, ist so gut wie ausgeschlossen. Mein Typ ist er auch nicht, viel zu klein und viel zu schmächtig. Ich stehe nicht auf Twinks und Dino ist unzweifelhaft einer.

Aber was soll’s, nach dem Theater mit meinem Drummer brauche ich eine Aufmunterung und wenn ich Dino dabei den Fick seines Lebens verpassen kann, warum nicht.

 

„Du weißt nicht, wie sehr ich mir das gewünscht habe“, säuselt er, als wir in meiner Garderobe ankommen. Sein Akzent klingt niedlich, der ganze Kerl ist niedlich. Ich hasse niedlich!

Als er mich küssen will, drehe ich den Kopf weg und schubse ihn aufs Sofa. Ohne große Umstände lasse ich die Hosen runter, setze mich neben ihn und deute auf meinen Schritt.

Dino lässt sich nicht lange bitten. Eifrig inhaliert er mein schlaffes Teil, doch irgendwie bin ich nicht in Stimmung. Vielleicht hat mich auch die letzte Nacht zu sehr mitgenommen, jedenfalls scheint sich mein Schwanz aus dem Leben verabschiedet zu haben. Dino gibt sich alle Mühe, leckt und saugt akribisch an mir herum. Er versucht sogar, mich zu fingern, doch dem schiebe ich sofort einen Riegel vor. Mein Arsch gehört mir, zu dem haben nur ausgesuchte Leute Zugang und Dino Reyes gehört definitiv nicht zu ihnen.

 

Während er sich abmüht, schweifen meine Gedanke ab, driften zu dem blonden Traum gestern im ‚Spirits‘, der mich erst mit seinen Bewegungen im Käfig und dann mit dieser geilen Tresennummer verrückt gemacht hat.

Sein Name ist Jay … ich fasse es nicht, ich habe mir sogar gemerkt, wie er heißt, und dabei ist nicht einmal was gelaufen zwischen uns. Wäre es aber, wenn der bescheuerte Clubmanager nicht aufgetaucht wäre. Ich hasse es, wenn man mir dazwischenfunkt, wenn etwas nicht so läuft, wie ich es will und ich hätte diesem Robert meinen Standpunkt auch unmissverständlich klargemacht, wenn der kleine Scheißer nicht wie ein Häufchen Elend vor mir gehockt hätte.

Normalerweise pfeife ich auf sowas, aber irgendwie tat er mir leid. Und jetzt tu ich mir selber leid, denn hätte ich ihn ficken können, würde er mir garantiert nicht mehr so im Kopf herumspuken. Überhaupt, was juckt mich ein beschissener Stripper?

Offenbar eine Menge, denn mein Schwanz steht plötzlich wie eine Eins und dem triumphierenden Blick nach, den Dino mir zuwirft, schreibt er den Erfolg natürlich sich zu.

 

Energisch greife ich in sein Haar und gebiete ihm damit Einhalt.

„Hose runter!“, befehle ich barsch und er gehorcht sofort. In meiner Tasche finde ich Gleitgel und ein Kondom, ziehe es mir über und befördere den überraschten Twink bäuchlings über die Sofalehne. Er quittiert das mit einem erstaunten Grunzen, doch er lässt mich widerstandlos gewähren und zuckt nicht einmal, als ich mich nach nur einem Mindestmaß an Vorbereitung mit einem festen Stoß in ihm versenke.

Um ihn nicht ansehen zu müssen, schließe ich die Augen, ficke ihn hart, doch vor meinem inneren Auge tanzt Jay, bewegt sich geschmeidig und vollkommen losgelöst im Einklang mit der Musik. Er sieht mich an, verschlingt mich mit seinen ausdrucksstarken, blauen Augen.

 

Stöhnend werfe ich den Kopf in den Nacken, stelle mir vor, dass es Jay ist, in den ich mich versenke und irgendwann komme ich mit einem langgezogenen Stöhnen. Ich weiß, ich bin ein mieser Egoist, ich habe mich kein Ding um Dino gekümmert und ziehe mich auch sofort aus ihm zurück. Allerdings ist er wohl auch auf seine Kosten gekommen, denn er sackt kraftlos über der Sofalehne zusammen und piepst:

„Das war so geil Nick, das können wir gern jederzeit wiederholen.“

Dinos zirpendes Stimmchen mit dem niedlichen Akzent versetzt mich endgültig in die Realität, zurück in die schäbige Garderobe, auf das abgewetzte Sofa, auf dem schon werweißwer werweißwas getrieben hat. Nicht, dass mich das normalerweise stören würde, ich habe es schon an allen möglichen Orten getrieben und manche davon waren weitaus schlimmer als der hier, aber heute geht es mir massiv gegen den Strich.

„Ganz sicher nicht“, platzt es aus mir heraus und Dino wirft mir einen fragenden Blick über die Schulter zu.

„Naja, du fliegst in ein paar Tagen nach Spanien zurück, ich bin hier in L.A., das wird ein bisschen schwierig“, ich sehe ihm fest in die Augen und Dino schnallt sofort, was los ist. Sein eben noch strahlendes Lächeln fällt in sich zusammen und fast tut er mir leid.

„Aber ich dachte …“,

„Was hast du erwartet?“, unterbreche ich ihn rüde. „Dass ich dir ewige Treue schwöre? Das eben war eine einmalige Sache und das weißt du auch, also fang jetzt bloß nicht an zu flennen.“

Trotzig wirft er den Kopf in den Nacken, während er seine Hose hochzieht und seine Klamotten in Ordnung bringt.

„Sorry, wenn ich dich enttäuscht habe. Komm gut nach Hause“, sage ich und lächle mühsam.

„Scheiß drauf“, ich bekomme einen letzten, waidwunden Blick zugeworfen und dann knallt die Tür lautstark hinter ihm ins Schloss.

Müde lasse ich mich aufs Sofa fallen und wünsche mir die Zeit zurück, in der ich noch exzessiv gekokst habe. Im Moment könnte ich eine Nase voll gut gebrauchen …

Drei

Jay

 

 

 

 

„Jasper, wenn Sie fertig sind, gehen Sie bitte in Zimmer fünf. Wir haben einen Neuzugang, Elsa Michaels. Sie können ihre Koffer auspacken und die Schränke einräumen.“

„Geht klar, Miss Conroy“, ich nicke und sehe meiner Chefin nach, die mit wehendem Kittel aus dem Zimmer rennt. Diese Frau ist permanent in Eile und immer im Stress, irgendwann wird sie platzen vor lauter Wichtigtuerei. Sie ist die Einzige, die mit weißem Kittel hier herumläuft, wir anderen werden angehalten, normale Klamotten zu tragen, um die Bewohner nicht zu verunsichern.

 

Das Pflegeheim, in dem ich arbeite, ist eins von der besseren Sorte. Hier leben ganze zwölf Demenzkranke und alle besitzen genügend Kleingeld, um sich die Villa in Beverly Hills und die Spezialbetreuung leisten zu können. Nicht, dass sie noch viel merken würden davon, die meisten von ihnen sind längst jenseits von Gut und Böse. Trotzdem werden sie behandelt wie kleine Könige und man würde sich wünschen, dass das überall so wäre. Aber egal was das Leben so für mich vorsieht, ich möchte nie so enden.

In Mister Blakes Zimmer ziehe ich die Bettdecke glatt und lege die Tagesdecke auf. Vorhin habe ich den alten Herren gewaschen und angezogen, er verhält sich wie ein Kleinkind, kann so gut wie nichts mehr selbst machen. Dafür ist er permanent aggressiv und schlägt gern mal um sich. Keiner von uns reißt sich darum, ihn zu betreuen.

Jetzt sitzt er im Salon am Frühstückstisch und ich hoffe, dass er mich nicht den ganzen Vormittag in Trab hält, denn meistens vergisst er sofort wieder, dass er gegessen hat und fordert lautstark eine Mahlzeit ein.

Ein Neuzugang also, vor zwei Tagen erst ist Miss Sanders gestorben, aber die Zimmer stehen nie lange leer. Na mal sehen, was uns diesmal reinschneit. Ich sehe noch mal in Mister Blakes Bad nach dem Rechten und öffne das Fenster.

 

Als ich Zimmer fünf betrete erhebt sich zaghaft eine leise, wimmernde Stimme und fragt:

„Joseph? Joseph bist du das?“

Im Sessel am Fenster sitzt eine alte Frau. Sie ist furchtbar dünn und so winzig, dass sie in dem bequemen Möbelstück förmlich verschwindet.

Als sie mich sieht, hellt sich ihr Gesicht auf. Sie strahlt mich an, hält mir ihre kleine, zerbrechlich wirkende Hand entgegen.

„Joseph, endlich“, flüstert sie. „Fahren wir jetzt nach Hause?“

Ich gehe vor ihr in die Hocke und nehme ihre Hand, doch bevor ich etwas sagen kann, poltert es im Bad. Miss Michaels zuckt zusammen und entzieht mir die Hand wieder. Ihr Blick hat jetzt etwas Gehetztes, flackert unstet und bleibt schließlich wieder an mir hängen. Sie gibt einen eigenartigen Laut von sich und schreit los, lauter, als ich es dieser zierlichen Person zugetraut hätte.

Ich weiß, dass sich viele neue Bewohner mit der fremden Umgebung schwertun und eine Weile brauchen, bis sie sich eingewöhnt haben. Beruhigend rede ich auf sie ein, doch es ist nutzlos. Ich höre noch, wie hinter mir jemand aus dem Badezimmer tritt und drehe mich um, doch dann bekomme ich einen harten Schlag gegen die Schläfe und gehe benommen zu Boden. Irgendwo weit weg ruft jemand um Hilfe und um mich wird es dunkel.

 

 

-----

 

 

„Jasper?“, eine Hand tätschelt leicht meine Wange. Ich öffne die Augen und kneife sie gleich wieder zu, das Licht sticht und ich habe Kopfschmerzen. Überhaupt fühle ich mich, als hätte ich gestern ordentlich getankt, aber halt … gestern war ich den ganzen Abend zu Hause und habe nur Cola getrunken und ich war sogar halbwegs pünktlich im Bett.

„Jasper! Bitte öffnen Sie die Augen!“, die Stimme wird energischer. Ich zwinge meine Lider auseinander, erkenne unseren Hausarzt und neben ihm meine Kollegin Andrea.

„Doktor Sparks“, murmle ich. „Was ist denn los?“

„Sie haben ein Glas gegen den Kopf bekommen. Miss Michaels dachte wohl, dass Sie ein Einbrecher sind und hat sie k.o. geschlagen. Ist Ihnen schlecht? Brechreiz?“

„Nein, nur Kopfschmerzen, es geht schon“, ich setze mich auf, aber das ist keine gute Idee. Mein Kopf dröhnt und Andrea reicht mir einen Eisbeutel.

„Sie hatten Glück, das Glas ist nicht zersplittert und sie haben keine offene Wunde davongetragen. Eine Gehirnerschütterung schließe ich auch aus, aber ich fürchte, Sie werden die nächsten Tage mit einem ordentlichen Veilchen herumlaufen müssen“, Doktor Sparks grinst schadenfroh und ich kann es ihm nicht einmal verdenken. So oft, wie er hier eine abkriegt, wäre ich an seiner Stelle auch froh, wenn es mal jemand anderen trifft.

„Sie hat mir eine mit dem Wasserglas verpasst?“, frage ich und drücke den Eisbeutel gegen meine schmerzende Schläfe. „Dieses zarte Persönchen hat einen ordentlichen Schlag!“

„Kann man so sagen. Ich schreibe Sie heute und morgen krank und dann sollten Sie wieder auf den Beinen sein. Falls die Schmerzen stärker werden, Schwindel oder Übelkeit dazukommen, rufen Sie mich an. Hier, nehmen Sie das gegen die Schmerzen.“

 

Doktor Sparks drückt mir eine Packung Tabletten in die Hand und Andrea reicht mir ein Glas Wasser. Dankbar schlucke ich eine Tablette und lehne mich zurück. Der Doc zwinkert mir aufmunternd zu:

„Das wird schon wieder. Schwester Andrea besorgt Ihnen ein Taxi für die Heimfahrt.“

„Das wird nicht nötig sein. Ich fahre ihn nach Hause“, sagt eine tiefe Stimme, die mir vage bekannt vorkommt. Da ich mit dem Rücken zur Tür sitze, drehe ich vorsichtig den Kopf und erstarre. Nicholas Pearce! Hat der auch schon Alzheimer oder was will er hier? Und mit dem allein in einem Auto? Auf gar keinen Fall!

„Das kann ich mir nicht leisten! Ich muss arbeiten!“, entfährt mir. Ich werde auf Stundenbasis bezahlt und kann mir keine Ausfälle erlauben. „Es geht mir gut und sobald die Tablette wirkt, arbeite ich weiter.“

„Das wird er nicht.“

Wieder Nick Pearce. Er spricht mit dem Doktor, als wäre ich überhaupt nicht vorhanden.

„Ich sorge persönlich dafür, dass er ins Bett kommt.“

„Träum weiter!“, knurre ich leise, doch er und leider auch der Doc haben es verstanden und letzterer sieht mich irritiert an. Pearce hingegen verkneift sich das Grinsen, das sehe ich ganz deutlich.

 

„Was passiert ist, tut mir sehr leid“, sagt er, aber wieder nicht zu mir, sondern zu Sparks. „Aber Elsas zartes Äußeres täuscht. Sie ist eine sehr resolute Frau und wenn sie sich bedroht fühlt, schreitet sie zur Tat. Seien Sie unbesorgt, ich kümmere mich um ihn, Doktor.“

Er macht was? Beinahe hätte ich aufgelacht. Das Einzige, um was der sich kümmert ist, wo er seinen Schwanz als nächstes hineinstecken kann. Dann sickert langsam in mein benebeltes Hirn, was hier gerade vor sich geht. Die schlagkräftige Miss Michaels gehört zu Nicholas Pearce! Ist sie etwa seine Großmutter? Das Leben ist manchmal echt ein Arschloch. Habe ich den Typen jetzt etwa ständig an der Backe?

„Ich denke, ich kann Sie Mister Pearce getrost überlassen. Bei ihm sind Sie in den besten Händen, Jasper“, Doktor Sparks zwinkert mir aufmunternd zu. „Ruhen Sie sich aus, ich wünsche Ihnen gute Besserung. Andrea? Kommen Sie?“

Mit diesen Worten macht er den Abgang und Andrea geht widerstrebend mit, nicht ohne Pearce vorher einen schwärmerischen Blick zuzuwerfen. Ob sie weiß, dass Mister Rockstar ausschließlich auf große Schwänze steht? Obwohl, so klar ist das nicht, vielleicht ist er ja auch bi, aber was geht mich das an! Jedenfalls bin ich plötzlich allein mit dem Feind und der steht mit verschränkten Armen vor mir und sieht auf mich herab.

 

„Ich hab dir gesagt, wir sind noch nicht fertig, Stripperboy“, sein fieses Grinsen gefällt mir überhaupt nicht. „Allerdings hätte ich nicht erwartet, dich so bald und vor allem nicht hier wiederzusehen.“

„Hast du ganz umsonst den Straßenstrich abgeklappert?“, gebe ich schnippisch zurück. „Tut mir echt leid für dich.“

„Du hast ne ganz schön große Klappe, Jasper“, er betont meinen Namen extra höhnisch und das versetzt mich postwendend zurück in meine Kindheit, als herauskam, dass ich eine Ballettschule besuche. Von da an war ich im Umkreis nur noch ‚Jasper, die schwule Sau mit dem voll schwulen Namen‘. Kurzum, ich reagiere allergisch auf meinen Vornamen. Ich mochte ihn nie und werde ihn nie mögen und niemand außer meinen Eltern und den Herrschaften hier im Heim verwendet ihn.

„Jay“, sage ich und stehe langsam auf.

„Hä?“, Pearce runzelt die Stirn.

„Ich heiße Jay. Kein Mensch nennt mich Jasper.“

„Na die hier schon. Aber hast recht, Jasper ist echt unpassend für einen Stripper. Jay passt da um Welten besser.“

„Warum kratzt du nicht die Kurve und beleidigst einen deiner Lakaien?“, ich stehe endlich aufrecht und sogar gerade. „Ich muss wieder an die Arbeit.“

 

Mein Kopf hämmert wie verrückt, aber ich werde den Teufel tun und mir das anmerken lassen. Die paar Schritte bis zur Tür schaffe ich allerdings nicht geradlinig und muss mich an der Wand abstützen.

„Komisch, vor ein paar Tagen hast du nicht so große Töne gespuckt“, Pearce packt ziemlich derb meinen Arm und hält mich fest. „Wenn es um die paar Kröten geht, die du hier verdienst, die ersetze ich dir, obwohl du mir eigentlich noch den Blowjob schuldest, für den ich bezahlt habe. Also los jetzt, Jay, ich hab noch was anderes zu tun, als Babysitter zu spielen.“

Er spuckt meinen Namen aus wie etwas Fauliges. Ganz deutlich spüre ich die Verachtung, die er für mich empfindet und ich reiße meinen Arm aus seinem Griff.

 

„Mit deinem Geld habe ich einem Penner seine Wochenration Alkohol gesichert. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich auch nur einen Cent von dir annehmen würde! Und jetzt hau endlich ab. Du bist echt das Letzte!“

Den Blick, mit dem er mich aus seinen klaren, blauen Augen mustert, kann ich nicht deuten. Er greift wieder nach meinem Arm, aber diesmal bedeutend sanfter.

„Komm wieder runter. Dir geht’s beschissen, das sehe ich doch. Ich fahre dich nach Hause und dann bist du mich los.“

Energisch schiebt er mich zur Tür, legt dabei einen Arm um meine Schulter und sorgt dafür, dass ich ohne zu taumeln das Haus verlassen kann. Es ist komisch, ihm so nah zu sein. Sein Duft benebelt mich, irgendein herbes, sicher sündhaft teures Parfum, Sandelholz vermischt mit einem Hauch Leder und etwas ganz Eigenem zieht mich an und am liebsten würde ich mich an ihn schmiegen und diesen Geruch inhalieren. Ja, Nick Pearce ist echt heißer Stoff, aber an ihm kann man sich nur die Finger verbrennen.

 

Er führt mich zu einem lackschwarzen Jaguar Coupé, für das ich wahrscheinlich bis ans Ende meiner Tage schuften müsste, um es mir aber trotzdem nicht leisten zu können.

Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte ich fast denken, dass er um mich besorgt ist. Er öffnet mir die Beifahrertür und hält mich fest, bis ich in dem bequemen Ledersitz versinke. Dann schwingt er seinen langen Körper elegant neben mich und startet den Motor. Was für ein Geräusch! Ich steh auf schnelle Sportwagen und frage neugierig:

„Ist das ein V8- Motor?“

Nick sieht mich mit hochgezogener Augenbraue an. Dann nickt er.

„Fünf Liter V8- Kompressor, fünfhundertfünfzig PS, das Prachtstück macht locker dreihundertzwanzig Sachen.“

„Wahnsinn“, staune ich. „Hast du ihn schon mal ausgefahren?“

„Jepp“, kommt die knappe Antwort, dann tritt er aufs Gas und der Wagen schießt davon.

„Falls du kotzen musst, sag es bloß rechtzeitig!“, knurrt er. „Sonst zahlst du die Reinigung.“

 

Von wegen besorgt!

„Ist ja wohl nicht meine Schuld“, ich drücke den Eisbeutel wieder vorsichtig gegen meine Schläfe. Langsam schwillt mein Auge zu, ich sehe auf der Seite kaum noch was. An der Ausfahrt stoppt Nick den Wagen wieder.

„Wo wohnst du eigentlich?“, fragt er.

Ich nenne die Adresse und als er mich fragend ansieht, füge ich hinzu:

„Das ist in West Hollywood“, und warte auf die Reaktion. Natürlich enttäuscht er mich nicht.

„Auch das noch!“, Nick verdreht angewidert die Augen und tippt die Adresse ins Navi.

„Kann ja nicht jeder in den Hills residieren“, ätze ich zurück. „Keine Angst, du kannst gleich wieder abrauschen. Nicht dass dein superteures Auto Schaden nimmt inmitten von so viel Trash.“

„Wie kommst du darauf, dass ich in den Hills wohne?“

„Hab ich geraten.“

Mir bleibt das letzte Wort vor Schreck fast im Hals stecken, denn er fährt mit Karacho auf die Straße und nimmt dabei einem Kleintransporter die Vorfahrt. Der legt eine Vollbremsung hin, hupt lautstark und Nick antwortet, indem er dem Fahrer den Mittelfinger aus dem offenen Fenster zeigt. Das kann ja heiter werden!

 

 

-----

 

 

Die Fahrt durch die Stadt verläuft schweigend. Ich wüsste auch nicht, was ich mit Sir Großkotz reden sollte. Außerdem bin ich mit Festhalten und Augenschließen beschäftigt, denn sein Fahrstil ist das hinterletzte. Am Steuer seines Wagens mutiert er endgültig zum Arschloch. Aggressiv und dominant zeigt er auch auf der Straße, wer der Boss ist. Dass er dabei permanent Hupkonzerte auslöst, geht ihm weiträumig am Arsch vorbei. Wahrscheinlich hätte ich mein Testament machen sollen, ehe ich bei ihm eingestiegen bin.

Glücklicherweise haben wir es gleich geschafft, doch als wir in meine Straße einbiegen fällt mir siedend heiß ein, dass ich meine Tasche samt Brieftasche, Handy und Wohnungsschlüssel im Heim stehen gelassen habe.

Noah ist nicht zu Hause. Seine Agentur hat ihm einen Videodreh mit den Steamboys, einer seiner absoluten Lieblingsbands, verschafft und deswegen ist er vor Freude tagelang im Viereck gesprungen. Der Dreh kann locker bis morgen dauern. Keine Ahnung, wann er zurückkommt.

 

„Sorry, wir müssen nochmal zurück“, sage ich kratzig und merke, dass mir jetzt doch irgendwie übel wird.

„Hä?“, Nicks Kopf dreht sich ruckartig zu mir. „Spinnst du?“

„Hab meine Tasche stehen lassen und da ist mein Schlüssel drin.“

„Na super. Wusste gar nicht, dass Alzheimer ansteckend ist.“

„Hey, deine Großmutter hat mich k.o. geschlagen, also was erwartest du! Und wenn du mich nicht so gedrängt hättest, wäre ich jetzt bei der Arbeit“, motze ich zurück. „Ich wollte nicht nach Hause, schon vergessen?“

„Du bist ein Idiot, Stripperboy!“, knurrt Nick, tritt auf die Bremse und legt eine filmreife Wendung auf der stark befahrenen Straße hin. War der mal Stuntman, oder was soll das?

 

„Bist du komplett verrückt?“, schreie ich und übertöne damit wahrscheinlich das Gehupe um uns herum. Mein angeschlagenes Gleichgewichtssystem kommt mit dem Schlingern des Wagens nicht klar. Ich kriege einen Schweißausbruch und merke, dass mir langsam etwas Ätzendes die Speiseröhre hochsteigt.

„Halt an!“, sage ich und versuche, den Brechreiz zu unterdrücken. Mein Kamikaze- Chauffeur murmelt etwas, dass stark nach:

„Scheiß dich bloß nicht ein“, klingt und fährt weiter.

„Verdammt, halt an!“

 

Ich fische ein Taschentuch aus meiner Hosentasche und halte es mir vor den Mund. Nick hat endlich geschnallt, was mit mir los ist, schert mal wieder ziemlich rasant aus und fährt rechts ran. Ich schaffe es gerade noch so, auszusteigen und dünge einen Laternenmast mit meinem Frühstück. Mit zitternden Knien umarme ich den Mast und traue mich nicht, ihn loszulassen. Offensichtlich habe ich den Schlag auf die Rübe doch nicht so gut weggesteckt.

„Noch nicht mal Mittag und schon besoffen. Und wer macht die Sauerei jetzt weg?“, keift mich eine alte Frau von der Seite an.

„Kümmern Sie sich um Ihren eigenen Scheiß“, donnert es hinter meinem Rücken. Der Frau bleibt vor Entrüstung der Mund offen stehen, doch dann fängt sie sich wieder und zieht, vor sich hin schimpfend, Leine.

 

Nick drückt mir ein frisches Taschentuch in die Hand und legt seinen Arm um meine Taille, hält mich fest und fragt:

„Alles draußen? Geht’s wieder?“

Ich wische mir den Schweiß von der Stirn und den Mund ab und nicke. Seine Nähe ist mir unangenehm, ich möchte nicht wissen, wie ich gerade rieche. Ich erwarte eine dumme Bemerkung, aber nichts passiert. Es scheint ihm nichts auszumachen, dass ich nicht nach Rosenblüten dufte.

„Na los, fahren wir. Sag Bescheid, wenn noch was kommt.“

„Mach ich“, krächze ich und lasse mich von im zurück zum Wagen führen. Mir graut vor der weiteren Fahrt. Er fährt zwar sicher, aber sein Fahrstil würde bei mir wahrscheinlich auch Übelkeit auslösen, wenn ich keine über den Schädel bekommen hätte.

 

„Könntest … könntest du es vielleicht etwas weniger rasant angehen lassen?“, bitte ich leise.

„Der Herr mag es langsam! Darüber können wir reden.“

Nick lächelt anzüglich und ich würde ihm am liebsten schon wieder eine reinballern.

„Ich würde gern in einem Stück ankommen“, sage ich patzig. „Vielleicht kriegst du deine unterschwellige Aggressivität ja mal für eine halbe Stunde in den Griff.“

„Unterschwellige Aggressivität? Wie meinst du das?“

Nick stellt die Frage ruhig, beinahe gelassen, doch ich spüre, dass es unter der Oberfläche brodelt. Wahrscheinlich ist er es nicht gewöhnt, dass man ihm nicht in den Arsch kriecht.

„Ach, vergiss es“, sage ich, um ihn nicht noch weiter zu reizen. „Fahr mich bitte einfach zurück und dann zieh weiter. Ich komme allein klar.“

 

Er wirft mir einen seiner eigenartigen, undefinierbaren Blicke zu und schafft es tatsächlich, den Wagen zurück auf die Straße zu lenken, ohne eine mittlere Katastrophe hervorzurufen. Jetzt fährt er ruhig, fast schon zu ruhig, doch mir ist das gerade sehr recht, denn ich traue meinem Magen nicht über den Weg.

Ich hebe den Eisbeutel auf, den ich während meiner Kotzattacke in den Fußraum habe fallen lassen, doch die Hitze hat dem Eis trotz Klimaanlage so ziemlich den Garaus gemacht. Ich drücke den kläglichen Rest gegen meine pochende Schläfe, lehne mich zurück und schließe die Augen. Ich bin einfach nur fix und fertig …


Vier

Jay

 

 

 

 

Das ‚Spirits‘ ist mal wieder gesteckt voll. Vor dem Tresen drängen sich die Jungs, johlen und pfeifen und an mir kriechen Hände entlang nach oben, streicheln über meinen Hintern, fassen mir fordernd zwischen die Beine. Ich versuche, sie abzuschütteln, doch es gelingt mir nicht. Die Typen kommen immer näher, die ersten schwingen sich schon hinauf zu mir. Ich bekomme Angst, sehe mich hilfesuchend zu Robert um, doch der steht grinsend an der Seite und anstatt einzuschreiten, ruft er:

„Er gehört mir, aber heute überlasse ich ihn euch! Ihr könnt ihn alle haben!“

Ich rufe nach Noah, doch mein bester Freund ist verschwunden. Ich bin allein, die Meute rückt immer näher, ich will flüchten, doch es ist zu spät. Sie haben mich eingekreist, greifen nach mir, zwingen mich auf den Rücken und ihre Hände sind überall an meinem Körper. Ich versuche, mich zu wehren, aber vergeblich, es sind einfach zu viele. Die Musik dröhnt, übertönt meine panischen Schreie, doch dann legt sich eine große Hand auf meinen Mund und hält ihn mir zu.

 

„Ruhig, Jasper …“, sagt eine mir nur allzu bekannte Stimme, dann sind die aufdringlichen Kerle weg und Nick Pearce ist über mir. Hat er mich gerettet? Ich starre ihn aus weit aufgerissenen Augen an, sehe, wie er meine Beine auseinanderdrückt und sich dazwischen schiebt. Ist er verrückt geworden? Will er mich etwa hier auf dem Tresen vögeln, vor allen Leuten?

Dann plötzlich spüre ich kühle Feuchtigkeit auf meiner Stirn, etwas wischt über mein Gesicht, weckt mich und bringt mich zurück in die Realität. Ich öffne die Augen und schrecke erstmal zurück. Doch kein Traum? Nick hockt neben mir auf der Bettkante, hält ein feuchtes Tuch in der Hand und sieht mich prüfend an.

 

„Bist du endlich wach? Du hast gestöhnt und um dich geschlagen.“

Moment mal, Bettkante? Vorsichtig sehe ich mir herab, doch der befürchtete Anblick bleibt aus. Ich liege vollständig bekleidet auf einem breiten Bett, habe eine leichte Decke über und Nick Pearce neben mir. Verdammt, wo bin ich und vor allem, was macht er hier?

Ich will aufstehen, doch der feste Druck seiner Hand auf meine Schulter verhindert das.

„Bleib liegen, ich rufe gleich Doktor Sparks an, damit er nochmal nach dir sieht.“

„Das hier ist nicht das Pflegeheim und auch kein Krankenhaus!“, stelle ich fest. „Wo hast du mich hingeschleppt?“

„Du hast gekotzt, erinnerst du dich?“

 

Scheiße, klar erinnere ich mich und wahrscheinlich stinke ich mittlerweile wie ein Iltis. Nick scheint diesbezüglich relativ schmerzfrei zu sein, jedenfalls redet er unbeeindruckt weiter.

„Du bist eingeschlafen und warst nicht mehr wachzubekommen. Also habe ich dich notgedrungen mit zu mir genommen.“

„Okay, herzlichen Dank“, sage ich und fühle mich immer unwohler. „Aber jetzt bin ich wach und will endlich nach Hause.“

 

Ich suche nach meinem Handy in der Hosentasche, dann fällt mir ein, dass das ja mitsamt meinen anderen Habseligkeiten noch im Pflegeheim ist.

„Es geht mir gut, würdest du mir bitte ein Taxi rufen, damit ich hier weg kann?“

„Vergiss es“, kommt die grantige Antwort. „Ich könnte mir wirklich was Besseres vorstellen, als Krankenschwester für dich zu spielen, aber du wirst heute auf keinen Fall allein bleiben. Der Doktor hat gesagt, wenn dir schlecht wird, sollen wir ihn rufen, also …!“

„Ich brauche keinen Doktor. Mir war ja nur schlecht, weil du gefahren bist, wie eine Wildsau“, brumme ich. „Hast du überhaupt jemals eine Fahrschule von innen gesehen oder kauft man sich den Führerschein in deinen Kreisen einfach?“

„Gefällt dir mein Fahrstil nicht, Jasper?“, wieder die spöttische Betonung meines Namens.

„Nenn mich nicht so“, knurre ich. Eigentlich würde ich liebend gern hier liegenbleiben. Mein Kopf hat sich etwas beruhigt, aber ich bin hundekaputt und das Bett ist irre bequem. Trotzdem muss ich hoch, meine Blase meldet sich schon fast schmerzhaft und ich habe einen so widerlichen Geschmack im Mund, als hätte ich Jauche getrunken.

„Ich nenne dich, wie immer ich will, Stripperboy“, offensichtlich ist das ein riesen Spaß für ihn. Irgendwann werde ich ihm dafür gehörig in die Eier treten!

 

Pearce grinst mich höhnisch an.

„Nun, Elsa hat dich k.o. geschlagen und weil ich die Verantwortung für sie habe und weiß, was sich gehört, werde ich mich um dich kümmern, bis es dir besser geht.“

„Wie nobel“, ätze ich sarkastisch. „Du kannst dir deine Fürsorge sonst wohin stecken. Kann ich bitte kurz ins Bad? Und dann verschwinde ich und wenn ich nach Hause laufen muss.“

„Die Tür dort“, sagt Nick und zeigt hinüber. „Wenn du dich frischmachen willst, Handtücher findest du im Regal.“

Ich setze mich auf und unterdrücke ein genervtes Stöhnen. Da er nicht den Anstand besitzt, aufzustehen, muss ich mich an ihm vorbei schlängeln und es bleibt nicht aus, mit ihm in Kontakt zu kommen. Ich berühre ungewollt seine Hand und zu allem Übel streife ich auch noch seinen Oberkörper. Sein Duft steigt mir in die Nase, ich spüre die Wärme seines Körpers und muss schlucken. Obwohl es mir ganz und gar nicht gut geht, erregt er mich und ich spüre, wie mein Schwanz auf ihn reagiert. Ich muss hier weg, ehe alles zu spät ist!

 

Ich stolpere ins Bad, erleichtere mich und setze mich anschließend auf den geschlossenen Klodeckel. Die Flucht aus dem Schlafzimmer hat mich mehr angestrengt als erwartet und ich befürchte, dass mich meine wackligen Knie nicht mehr zurücktragen werden. Was bin ich doch für ein Weichei!

Ich stütze die Arme auf die Knie und vergrabe den Kopf in meinen Händen. Nie im Leben schaffe ich es zu Fuß bis nach Hause. Ich weiß ja nicht einmal, wo ich bin. Ich bin Nick Pearce ausgeliefert auf Gedeih und Verderb.

„Seit wann bist du so eine Drama- Queen, Jay?“, sage ich laut zu mir selbst, dann klopft es kurz an die Badezimmertür und noch ehe ich antworten kann, steckt Nick den Kopf durch die Tür.

 

„Alles klar bei dir?“, fragt er. „Ich habe nichts mehr gehört und dachte, du bist umgekippt. Brauchst du Hilfe?“

„Nein danke, alles super“, versuche ich abzuwiegeln, doch er schüttelt ungeduldig den Kopf. Er ist sauer, das sehe ich an seinem verkniffenen Gesichtsausdruck.

„Du solltest meine Geduld nicht überstrapazieren“, schnauzt er. „Es geht dir beschissen, also stell dich nicht so an und krieg dich wieder ein. Ich werde dich in dem Zustand ganz sicher nicht vögeln und ich werde dich noch sicherer nicht weglassen. Du bleibst über Nacht hier, morgen holen wir dein Zeug und ich bringe dich nach Hause. Wo ist das Problem?“

‚Du bist das Problem‘, habe ich auf der Zunge, doch ich schlucke es hinunter. Vielleicht ist es doch besser, nicht allein zu sein.

„Also gut, ich bleibe“, brumme ich. „Aber nur bis morgen früh.“

Er nickt und zieht sich zurück. Ehe er die Tür schließt, sagt er hart:

„Im Schrank sind Zahnbürsten. Und du solltest duschen, du stinkst nach totem Tier.“

 

„Arsch!“, brumme ich, aber das geht in dem Knall, mit dem die Tür hinter ihm zufällt, unter.

Immer noch auf dem Klodeckel sitzend sehe ich mich um. Das Bad ist riesig, wahrscheinlich würde Noahs und meine Wohnung komplett hier rein passen. Und alles ist purer Luxus mit anthrazitfarbenen Natursteinplatten an den Wänden, einem dazu passenden, dunklen Fußboden und einer komplett verglasten Wand, durch die man freien Blick aufs Meer hat. Natürlich wohnt einer wie er direkt am Strand!

 

Scheiße bin ich neidisch. Das werde ich mir im Leben nie leisten können, obwohl ein kleines Haus am Strand mein sehnlichster Wunsch ist.

Nicks Badezimmer wird von einer riesigen, freistehenden Badewanne bestimmt, in die bestimmt vier Leute passen und auch die komplett verglaste Dusche ist so groß, dass man darin bequem eine Orgie feiern könnte. Alles hat einen stark maskulinen Touch, ich bezweifle, dass das ein schnödes Gästebad ist. Vor lauter Aufregung habe ich mich eben im Schlafzimmer nicht weiter umgesehen. Sollte mich Nick tatsächlich in sein Schlafzimmer verfrachtet haben und ist das vielleicht sogar sein persönliches Bad?

 

Die Kosmetikartikel, die hier massenweise herumstehen, lassen es vermuten.

Langsam und vorsichtig stehe ich auf und gehe auf Entdeckungsreise. Alles sieht unglaublich teuer aus und die Marken habe ich noch nie gesehen. Nick Pearce scheint ein wirklich eitler Pfau zu sein, all das Zeug, was hier herumsteht, kann man doch im Leben nicht brauchen. Mir genügen Duschgel und Bodylotion aus dem Supermarkt, dazu Haarwäsche und Conditioner, mehr brauche ich nicht.

 

Hier finde ich unzählige Flaschen und Flakons mit französischer Aufschrift. Leider kann ich kein Französisch, von der Sexstellung mal abgesehen, also schraube ich ein paar davon auf und schnuppere. So edel wie die Verpackung sind auch die Düfte, die mir entgegenströmen.

Ich stöbere eine Weile herum und bleibe schließlich an einem Regal hängen, in dem verschiedene Seifen lagern. Eine hat es mir besonders angetan. Ihr Duft ist frisch und herb, so wie es manchmal im Sommer nach einem Platzregen riecht. Ja, die werde ich nehmen, aber zuerst muss ich den miesen Geschmack aus dem Mund kriegen.

 

Nach dem Zähneputzen deponiere ich die benutzte Bürste in einem leichten Anfall von Wahnsinn in Nicks Zahnputzbecher neben seiner. Dann lasse ich meine Klamotten einfach auf den Boden fallen, entere die Dusche und suche vergeblich einen Wasserhahn zum Anstellen. Stattdessen sind da verschiedene Knöpfe in die Wand eingelassen. Ich drücke den erstbesten und sanft wie ein Frühlingsregen ergießt sich Wasser über meine Haut. Verdammt, ist das gut! Ich reguliere die Temperatur ein wenig nach oben, räkle mich einen Moment unter dem warmen Wasser und seife mich ein.

 

Oh ja, daran könnte ich mich glatt gewöhnen! Die Seife entfaltet auf meiner Haut ihren vollen Duft und der irritiert mich jetzt doch. Genau, Nick riecht so, da habe ich wohl ausgerechnet seine Lieblingsseife erwischt. Schnell spüle ich mir den Schaum vom Körper, bedaure aus vollstem Herzen, dass ich hier nicht noch länger bleiben kann, aber so langsam merke ich, dass meine Kräfte nachlassen und ich mich lieber wieder hinlegen sollte.

Nachdem ich mich abgetrocknet habe, stehe ich ratlos vor meinen Klamotten. Um nichts in der Welt möchte ich die wieder anziehen, denn sie sind verschwitzt und stinken. Aber nur mit einem Handtuch bekleidet will ich auch nicht nach draußen gehen. Mein Körper ist in Topform und ich zeige ihn gern, aber Nick gegenüber habe ich Hemmungen, eindeutig.

 

Als hätte er meine Gedanken gelesen, klopft es.

„Bist du bald fertig? Ich habe dir ein paar frische Sachen hingelegt“, ruft er durch die geschlossene Tür.

Hilft nichts, ich muss so raus, wie ich bin. Ich schlinge mir das Badetuch fest um die Hüften und stecke es fest. Meine Sachen raffe ich zusammen und klemme sie mir unter den Arm. Vielleicht hat er ja genug Anstand und lässt mich allein.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783739487571
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2020 (März)
Schlagworte
Schwul Hollywood New York Liebesroman Millionär Queer Slash Homosexuell Los Angeles

Autor

  • Sasha Lilus (Autor:in)

Sasha Lilus, geboren und aufgewachsen im grünen Herzen Deutschlands, schreibt seit frühester Jugend. „Für mich ist das Schreiben ein Instrument, um mich aus dem stressigen Alltag auszuklinken. Ich mag es, zu träumen und dabei meiner Fantasie freien Lauf zu lassen und wenn sich meine Leser und Leserinnen von meinen Fantastereien einfangen und auf eine aufregende Reise mitnehmen lassen, habe ich alles erreicht, was ich mir wünsche.“
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Titel: Rock Dance Love_1 - JAY