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Ihre zwei Bären

Ein paranormaler Ménage à trois Liebesroman

von T.S. Ryder (Autor:in)
62 Seiten

Zusammenfassung

Eine wunderschöne, kräftige Frau ist in Gefahr UND zwei heiße Bärenwandler sind bereit, sich eine Gefährtin zu teilen, UND es taucht ein tödlicher Gegner mit dunklen Absichten auf ...

Danita Valdez ist dabei, ihren Traum zu leben. Sie hat eine kleine Farm von ihrem Onkel geerbt und will sie zu ihrem kleinen Paradies machen. Doch dann taucht der Kredithai McGrath auf und überträgt die Schulden ihres Onkels auf sie. Falls sie nicht zahlt, versteigert er ihre Jungfräulichkeit an den Meistbietenden.

Und als ob es nicht noch schlimmer werden könnte, tauchen dann zwei von McGraths Schlägern auf, um sie zu „beschützen“.

Die Bärenwandler Killian und Ryan sollen für McGrath ein Auge auf Danita werfen. Aber sobald sie sie sehen, wissen sie sofort, was sie eigentlich wollen. Diese Frau mit ihren weichen Kurven ist ihre Gefährtin. Sie werden sie mit ihrem eigenen Leben beschützen, wenn es sein muss. Aber wird sie ihnen jemals vertrauen?

Gezwungen, im selben Haus wie die beiden Bären zu leben, hat Danita bald nur noch eines im Kopf. Sie kann nichts dagegen tun. Diese umwerfenden Männer, kräftig und muskulös, würden jede Jungfrau dazu bringen, ihr Höschen fallen zu lassen.

Aber gerade als die Funken fliegen und sich ihre Gefühle vertiefen, kommen McGraths wahre Absichten ans Licht, und die Bären erkennen, dass es nur einen Weg gibt, Danita zu retten. Und dieser Weg könnte sie alle das Leben kosten.

Dies ist eine eigenständige Geschichte in einer Reihe von Gestaltwandler-Menage-Liebesromanen. Die Bücher haben alle ein garantiertes Happy End und enthalten jede Menge Action und heiße Menage-Szenen mit zwei scharfen Gestaltwandlern.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Kapitel Eins – Danita

Danita Valdez strahlte, als sie die Tür zu ihrer nagelneuen Scheune aufstieß. Zumindest war sie für sie neu. Die Tür fiel ab, als sie aufschwang, und die rostigen Scharniere lösten sich aus dem Rahmen. Sie schreckte leicht zusammen, zuckte aber mit den Schultern, als sie hindurchtrat, und blickte mit einem verlegenen Lächeln zu ihrer Pflegeschwester Amelia zurück.

„Das werde ich noch in Ordnung bringen. Neue Scharniere und Schrauben, keine große Sache. Vielleicht muss ich den Rahmen erneuern, aber das ist nicht schwierig. Das Haus hat ein bisschen Arbeit nötig, aber mir fehlt nur das Geld. Sobald ich meine Hypothek habe, werde ich die Ärmel hochkrempeln und mit ein bisschen Muskelschmalz wird alles perfekt.“

„Wenn du das sagst“, erwiderte Amelia kopfschüttelnd, als sie durch das Scheunentor trat. „Wenn du Hilfe brauchst, bin ich sicher, dass meine beiden Alphas ein paar Wölfe im Rudel finden können, die dir zur Hand gehen. Wir könnten dir auch ein Darlehen geben, wenn die Hypothek nicht alle deine Ausgaben deckt.“

Danita schüttelte den Kopf. „Das ist mein Zuhause, und ich werde es selbst auf die Reihe bringen. Wann hast du je erlebt, dass ich vor harter Arbeit zurückschrecke? Trotzdem ist das Kreditangebot natürlich nett, aber ich komme schon zurecht. Es gibt nur ein paar größere Reparaturen, die erledigt werden müssen, bevor ich meine Herde bekommen kann.“

„Bist du sicher?“

„Natürlich bin ich das. Also werde ich die Scheune herrichten, um meine Ausrüstung und mein Heu zu lagern, und draußen kommt direkt daneben die Alpakawiese hin. Drei Hektar. Ich habe bereits Maria, aber ich werde mehr brauchen, um erfolgreich zu sein. Und ich habe von einigen der anderen Farmer hier gehört, dass es nachts Probleme mit Bären und Pumas geben kann, was bei diesem großen Wald in der Umgebung zu erwarten ist, aber ich werde dafür sorgen, dass meine Tiere darauf trainiert sind, nachts hereinzukommen.“

„Sagtest du nicht, dass Alpakas aggressiv gegenüber Raubtieren sein können?“

„Hauptsächlich vor hundeartigen Raubtieren. Aber ich will lieber auf Nummer sicher gehen. Ich fange mit einer kleinen Herde an, aber wenn man Männchen und Weibchen zusammenbringt, weiß man, was passiert.“ Danita schenkte Amelia ein freches Lächeln und zwinkerte ihr zu.

Amelia schmunzelte. „Es ist sogar noch besser, wenn du zwei Männchen hast, die sich voll und ganz dir widmen. Wo wir gerade dabei sind …“

„Nein, ich habe keine festen Freunde. Und ich bin auch nicht auf der Suche nach einem. Ich habe genug, um mich zu beschäftigen. Dort drüben“, Danita zeigte in Richtung der Baumgrenze, um vom Thema abzulenken, „werde ich eine zweite Scheune bauen. Dort werde ich alles lagern, was ich zum Reinigen, Kardieren und Spinnen der Wolle brauche.“

Amelia schmunzelte. „Du hast wirklich viel Arbeit vor dir. Ein guter, kräftiger Mann an deiner Seite …“

„Ich habe schon ein halbes Dutzend Stellen, die sich meine Sachen ansehen wollen, sobald ich am Produzieren bin.“ Danita verschränkte die Arme. „Und …“

Amelia packte Danitas Arm und stieß einen kurzen Schrei aus. Ihre Augen waren groß wie Untertassen. Danita drehte sich auf dem Absatz um, um zwei riesige Bären aus den Bäumen auftauchen zu sehen. Jeder von ihnen war etwa doppelt so groß wie ein normaler Grizzly, mit Pranken so groß wie Radkappen und Köpfen so groß wie ein Kleinwagen. Einer war grau, der andere hellbraun.

„Oh, die beiden schon wieder.“

Danita runzelte die Stirn, um zu verbergen, dass ihr Herz beim Anblick der beiden einen Schlag aussetzte. Die beiden schlenderten an den Bäumen entlang, grunzten einander zu, stießen sich gelegentlich mit den Schultern an und machten schnaufende Geräusche, die wie Lachen klangen. Was es wahrscheinlich auch war.

Wenn Amelia nicht hier gewesen wäre, würde Danita sie innerlich anflehen, sich in ihre menschliche Form zu verwandeln. Vielleicht würde sie sich sogar ihrer Fantasie hingeben, wie sie zum Bauernhaus schlenderten und sie in einen Haufen Heu warfen, während sie sich mit ihr abwechselten. Sie mochte eine Jungfrau sein, aber prüde war sie nicht.

„Die beiden schon wieder?“ Amelia hob eine Augenbraue und sah sie an.

„Das sind nur ein paar Bärenwandler, die hier in der Gegend wohnen oder so. Sie hängen hier herum, seit ich eingezogen bin. Wenigstens sind sie diesmal in ihrer Bärengestalt. Manchmal laufen sie auch nackt herum.“ Danita spürte, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg. „Nicht, dass sie nicht schön anzusehen wären, natürlich, aber ich möchte, dass dies eine familienfreundliche Farm ist, weißt du.“

Amelia grinste sie an. „Du solltest herausfinden, warum sie hier herumhängen. Denn wenn sie erst damit angefangen haben, nachdem du eingezogen bist, könnte es sein, dass sie es auf ein Schäferstündchen im Heu abgesehen haben!“

„Nur weil du Glück hattest und dir zwei Wölfe an Land gezogen hast, die mehr als glücklich sind, dich zu teilen, heißt das nicht, dass der Rest von uns auch so viel Glück hat.“

Danita seufzte enttäuscht, als die Bären wieder verschwanden. Selbst wenn sie bisher keine Fantasien über einen Dreier gehabt hätte, würden Amelias Geschichten darüber, wie umwerfend Sex mit zwei Männern auf einmal war, dafür sorgen, dass sie ihre Einstellung überdachte.

„Du hast vielleicht mehr Glück, als du denkst. Es gibt hier draußen keine Bärengestaltwandler-Gemeinschaft. Die beiden könnten einsam sein.“

Danita lächelte ihre Pflegeschwester an. „Vielleicht, aber ich habe im Moment keine Zeit für einen Freund, geschweige denn für zwei.“

„Sieh einfach zu, dass du Zeit hast, zu meiner Hochzeit zu kommen“, erwiderte Amelia. „Ich würde dich ja bitten, eine Brautjungfer zu sein, aber Timothy, Xavier und ich haben beschlossen, dass wir etwas Intimeres wollen. Die Hochzeitsgesellschaft besteht also nur aus uns dreien, und nur die Familie wird eingeladen.“

„Natürlich werde ich kommen.“ Danita lächelte ihre Pflegeschwester an. „Ich kann sehen, wie glücklich sie dich machen. Ich glaube, ich habe dich noch nie so strahlen sehen, wie du es tust, wenn du über sie sprichst. Ich würde deine Hochzeit um nichts in der Welt verpassen wollen.“

„Gut. Ich muss los, aber ruf mich an, okay?“ Amelia blickte zwischen der baufälligen Scheune und dem verfallenen Haus hin und her und schüttelte den Kopf. „Du hast eine Menge Arbeit vor dir, Dani. Wenn die Alphas und ich dir irgendwie helfen können …“

„Dann lasse ich es dich wissen.“

Sie küssten sich auf die Wangen, und Amelia ging. Danita warf einen Blick auf den Waldrand, aber die Bären waren schon weg. Ohne sich zu verwandeln und ihr einen Blick auf ihre strammen, muskulösen Ärsche zu gewähren. Wie unhöflich. Wenn sie schon einfach so ihr Grundstück betraten, konnten sie ihr wenigstens etwas zum Anschauen geben!

Sie machte sich auf den Weg zum Haus, um einen Blick auf eine durchgebrannte Lampe zu werfen, aber bevor sie auf der Veranda ankam, fuhr ein anderes Auto in ihre Einfahrt. Ein blauer Mercedes.

Danita fiel die Kinnlade runter. Was für ein schönes Auto! Sie hatte Mühe, ihre Augen wieder in den Kopf zu bekommen, als ein Mann in einem schnittigen marineblauen Anzug aus dem Auto trat – aus irgendeinem Grund trug er schwarze Lederhandschuhe. Er stammte eindeutig nicht aus der Gegend. Er war geschniegelt wir ein Harvard-Anwalt, ganz im Gegensatz zu den rauen Bauern, die sie als ihre Nachbarn kennengelernt hatte.

„Danita Valdez?“

„Ja. Kann ich Ihnen helfen?“

Der Mann lächelte. Seine Haut hatte diesen perfekten, sonnengebräunten Schimmer, den man von Leuten kennt, die ihre Zeit eher im Solarium als in der Sonne verbringen. Sein Haar war grau meliert. Die Art, wie er ging, hatte etwas Anmutiges, das sie an eine Katze erinnerte, die sich an ihre Beute heranpirscht. Sie erschauderte, als er näher kam.

„Dean McGrath.“ Er streckte seine Hand aus, und Danita schüttelte sie. „Es tat mir leid, vom Tod Ihres Onkels zu hören. Tragisch, dass ein Mann sich auf diese Weise das Leben nimmt.“

Danita zwang sich zu einem Lächeln, obwohl die Stimme des Mannes ihr eine Gänsehaut bescherte. „Ich danke Ihnen. Ich kannte ihn eigentlich nicht sehr gut. Trotzdem hat er mir gegeben, was ich schon immer gewollt hatte: Mein eigenes Land, um Farmerin zu werden.“

„Ja …“ Sein Blick schweifte über ihre frisch geerbte Farm. „Die Sache ist die, dass Ihr Onkel mir eine ganze Menge Geld schuldete. In der Größenordnung von fünfhunderttausend Dollar. Und da er mir dieses Geld geschuldet hat, gehört dieses Land technisch gesehen mir.“

Danita zog die Augenbrauen hoch. „Wie bitte? Ich versichere Ihnen, dass ich seine Finanzen sehr sorgfältig mit einem Anwalt durchgesehen habe und …“

„Wir wollen doch jetzt keine Anwälte einschalten, oder?“ McGrath lächelte sie an und ließ dabei seine großen Reißzähne aufblitzen.

Danita starrte sie an.

„Oh, ich Dummerchen.“ Er machte eine große Show daraus, die Reißzähne zu verwandeln, bis sie genauso groß waren wie seine anderen Zähne. „Ich bin ein Leopardenwandler, wissen Sie. Manchmal gieren meine Zähne einfach nach etwas, in das sie sich versenken können. Aber wie gesagt, ich bin sicher, dass wir beide das auch ohne unnötige Mittelsmänner regeln können.“

Ein Kredithai. Danita unterdrückte einen weiteren Schauer und die Haare in ihrem Nacken stellten sich auf. Sie sehnte sich danach, ins Haus zu rennen und die Tür zuzuschlagen, aber irgendwie wusste sie, dass ihn das nur dazu bringen würde, sich auf sie zu stürzen und etwas zu tun, das sie sich gar nicht erst vorstellen wollte.

„Nach allem, was ich weiß, könnten Sie sich das ausgedacht haben, um zu versuchen, Geld von mir zu erpressen“, sagte sie und konnte es nicht ausstehen, dass ihre Stimme zittrig klang. „Außerdem habe ich nichts, was ich Ihnen geben könnte. Sehen Sie sich den Zustand von allem hier an. Da ist eine Menge Geld nötig, um es lukrativ zu machen. Sie können also Ihre verschleierten Drohungen nehmen und mich einfach in Ruhe lassen.“

McGraths Augen verengten sich. „Miss Valdez, Sie sollten sich bei mir nicht unbeliebt machen. Sie haben unter dem Tod Ihres Onkels gelitten, und deshalb werde ich Ihnen Zeit geben, Ihre Aussagen zu überdenken. Ich werde einen Beweis des guten Willens verlangen, eine Anzahlung, wenn Sie so wollen, in drei Monaten. Ich werde nachsichtig mit Ihnen sein. Fünfzigtausend. Dann werden wir über weitere monatliche Zahlungen sprechen.“

„Wie soll ich Ihnen Geld geben, das ich nicht habe?“ Danitas Stimme zitterte inzwischen deutlich, egal wie sehr sie versuchte, sie zu kontrollieren.

„Nun, vielleicht müssen wir dann andere Wege finden, wie Sie Ihre Schulden bezahlen können.“ Sein Blick wanderte langsam an ihrem Körper hinunter.

Danita wollte ihn ohrfeigen, weil er es wagte, sie so anzuschauen. Sie wusste, dass sie zusätzliches Gewicht an Bauch und Oberschenkeln trug, aber sie hatte das Pech, eine überproportionale Oberweite zu haben. Nicht genug, dass ihre Versicherung eine Brustverkleinerung aus gesundheitlichen Gründen bezahlt hätte, aber genug, dass widerliche Männer wie Dean McGrath sie mit ihren Augen auszogen. Sie ging einen Schritt zurück, ihr schlug das Herz bis zum Hals und ihre Kehle war trocken.

Nein, ich lasse mich nicht von einem Widerling erpressen.

„Vergessen Sie es!“ Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, als sie ihre Füße in eine Kampfstellung brachte. Wenn er es wagte, noch näher zu kommen, würde er eine Handfläche auf die Nase und ein Knie in die Leiste bekommen. „Ich gehe sofort zur Polizei, und dann werden wir sehen, was passiert!“

„Komisch … das hat Ihr Onkel auch gesagt, bevor er sich leider das Leben genommen hat.“

Danita erstarrte.

„Lassen sie diese Albernheit, in Ordnung, Miss Valdez? Sie werden Ihre Schuld zurückzahlen, auf die eine oder andere Weise.“ Er atmete ein und beugte sich vor, als würde er sie riechen. Sie bekam Gänsehaut vor Abscheu. „Sie sind eine ziemliche Schönheit, mit diesen exotischen, bernsteinfarbenen Augen, Ihrer glatten, geschmeidigen Haut, dem langen, seidigen braunen Haar und dieser Figur … Sie sollten sie nicht unter diesen weiten Flanellhemden verstecken. Lateinamerikanische Mädchen wie Sie erzielen bei Auktionen einen hohen Preis … besonders wenn sie Jungfrauen sind. Sind Sie Jungfrau, Miss Valdez?“

McGrath lächelte, als Danita spürte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich. Sie klammerte sich an das Treppengeländer. Er zog eine Karte aus seiner Tasche und drückte sie ihr in die Hand, bevor er wegging, ohne sich noch einmal umzusehen.

Das musste ein böser Traum sein. Auf keinen Fall war gerade ein Kredithai auf ihre Farm gekommen und hatte gedroht, ihren Körper zu verkaufen, wenn sie ihm nicht das Geld gäbe, das sie nicht hatte.

Sie blickte auf ihre Hand. Dean McGraths Name und Geschäftsnummer waren deutlich darauf geschrieben. Ihre Hand verkrampfte sich darum.

Nein. Auf keinen Fall würde dieser Mann ihr ihre Träume wegnehmen. Sie würde einen Ausweg finden, und der würde nicht darin bestehen, ihren Körper zu verkaufen!

Kapitel Zwei – Killian

„Wie lange will McGrath, dass wir hierbleiben?“

Killian Flanagan blickte zu seinem Partner Ryan Higgins hinüber und stellte amüsiert fest, dass er sich von einem Bären in einen Menschen verwandelt hatte und aller Welt alles zur Schau stellte. Nicht, dass es viele Leute gab, die das sehen konnten, da sie auf drei Seiten von Gebüsch umgeben waren. Die vierte Seite erstreckte sich über ein flaches Feld und endete in zwei Gebäuden, die aussahen, als sollten sie besser abgerissen werden.

Der Mensch, den sie nach McGraths Wunsch im Auge behalten sollten, lebte von irgendwelchen Nachbarn kilometerweit entfernt. Killian wusste genau, wen Ryan zu beeindrucken versuchte, und verwandelte sich ebenfalls.

„Sie ist nicht zu Hause, weißt du.“

„Aber sie wird bald zu Hause sein, und du weißt, wie gern sie uns anstarrt.“ Ryan verschränkte die Arme, wodurch sich die auf seinem Arm tätowierte Flagge bewegte. „Aber ich meine es ernst. Wie lange müssen wir noch hierbleiben? Er hat sie vor zwei Tagen besucht.“

„Du weißt, was McGrath gesagt hat. Wir sollen ihn informieren, wenn es so aussieht, als würde sie fliehen. Ich würde es ihr nicht verübeln, wenn sie das täte, mit dieser hässlichen Visage, die sie ständig anstarrt.“ Er zeigte auf Ryans Gesicht.

„Pass bloß auf, Kelly, oder ich muss dir den Kopf abreißen“, knurrte Ryan, und das nur halb im Scherz. Er fuhr sich mit einer Hand durch sein dunkles Haar. „Aber ich meine es ernst. Ich mag es nicht, Mädchen einzuschüchtern. Es ist nicht fair, dass sie die Schulden ihres Onkels erben muss.“

Killian stimmte seinem Partner zu, aber Tatsache war, dass McGrath selbst den Druck spürte. Der Leopard hielt sich gern für einen großen Fisch im örtlichen Verbrechersyndikat. Gemeinhin als die Vier Kleeblätter bekannt, waren die meisten Mitglieder, Killian, Ryan und McGrath eingeschlossen, irischer Abstammung. Der Leopard hatte sich allerdings mit dem Kopf der Organisation verscherzt, als er nicht nur eine, sondern gleich drei Drogen-Produktionsstätten hier draußen auf dem Land verloren hatte.

Die Gelackmeierten waren natürlich am Ende diejenigen, denen McGrath Geld geliehen hatte und die die Misere nun bezahlen sollten. In diesem Fall eine junge Frau, die ganz zufällig in das ganze Spinnennetz gestolpert war.

Das Geräusch von Danitas altem Wagen erregte Killians Aufmerksamkeit. Sein Blick wanderte über das flache Weideland, das der frühere Bewohner zur Heuernte genutzt hatte, und in Richtung des Hauses. Danita hielt ihren Truck an und legte den Kopf auf das Lenkrad. Selbst aus dieser Entfernung konnte Ryan sehen, wie ihre Schultern zitterten.

„Sie weint.“

Killian runzelte die Stirn. Er strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und blickte finster drein. Aus einem Grund, den er nicht genau benennen konnte, hasste er es, sie auf diese Weise weinen zu sehen. Es war, als ob ihre Hoffnung zerbrochen wäre, so wie ihr ganzer Körper zitterte. Der schwache Klang ihres Schluchzens erreichte ihn.

„Ich würde sie gerne etwas aufmuntern“, murmelte Ryan. „Gibt es irgendwelche Regeln dagegen, ihr ein wenig Ablenkung zu verschaffen?“

Für jeden anderen würden diese Worte harsch wirken, aber Killian wusste, was Ryan meinte. Sein Partner war nicht der Typ für viele Worte. Er war ein Mann der Tat und zögerte normalerweise nicht, bevor er einfach losging und tat, was er wollte. Killian war ein bisschen mehr der Denker, aber im Grunde unterschied er sich nicht großartig. Er tat, was er wollte.

Und im Moment wollte er die schöne Frau, auf die sie ein Auge werfen sollten, vom Weinen abhalten.

„Wir müssen zurück ins Lager und uns erst einmal umziehen.“

Ryan verdrehte die Augen. „Wir brauchen keine Kleidung.“

„Wir werden nicht hinübermarschieren, sie uns über die Schultern werfen und sie ins Bett tragen. Sie würde sich zu Tode erschrecken. Außerdem, sieh sie dir an. Es wird ihr peinlich sein, dass wir sie beim Weinen unterbrochen haben. Also geben wir ihr etwas Zeit, sich zu beruhigen, und dann geben wir ihr die beste Ablenkung ihres Lebens.“

Ryan knurrte, drehte sich aber um und trat zwischen die Bäume. Mit einem letzten Blick auf Danita folgte Killian ihm. Er wollte diese süße kleine Schönheit, und er wusste, dass Ryan das auch wollte. Die Tatsache, dass sie sich nie einigen konnten, wer sie zuerst bekam, bedeutete nur, dass sie sie zur gleichen Zeit haben mussten, aber er wusste, egal wie schockiert sie von der Vorstellung war, sie würde schnell ihre Meinung ändern.

Das taten sie immer.

Die eigentliche Frage war das Timing, damit sie sie nicht verschreckten, bevor sie sie dazu bringen, ihre Namen zu schreien und zu vergessen, was auch immer es war, das sie zum Weinen gebracht hatte.

Zum Teufel, sie würde sogar ihren eigenen Namen vergessen.

Killian unterdrückte ein Stöhnen, als er es sich vorstellte. Ihr üppiger Körper war zwischen die beiden gepresst, ihre Augen rollten in wilder Hingabe in ihren Hinterkopf, ihr Mund offen, als sie sie gemeinsam nahmen. Die Auswirkung seiner Fantasien war sofort sichtbar. Ryan blickte ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an.

„Gibt es da etwas, das du mit mir teilen möchtest, Kelly?“

Killian grinste. „Danita Valdez.“

„Geht mir genauso.“

Die beiden Bärenwandler kehrten schnell zu ihrem Lager zurück. Sie hatten eine Holzfällerstraße benutzt, um so nah wie möglich an die Valdez-Farm heranzukommen, und dann ihren Geländewagen geparkt, um ihr Lager aufzuschlagen. Normalerweise war immer einer von ihnen am Waldrand, um Danita zu beobachten, aber sie waren nur ein paar Minuten unterwegs.

Killian gefiel es nicht wirklich, hier draußen zu leben, weit weg von den Annehmlichkeiten der Stadt, aber wenn der Boss es befahl, konnte er entweder gehorchen oder mit einem Paar Zementschuhen enden.

Es dauerte nicht lange, bis sie wieder auf dem Weg zu Danitas Farm waren. Sie hatte den Truck inzwischen verlassen. Killian warf einen kritischen Blick auf den Stand der Dinge, während sie über das Feld joggten. Wie sollte sie McGrath bezahlen, was sie ihm schuldete, wenn ihre Farm in diesem Zustand war?

Als sie am Haus ankamen, klopfte er an die Tür. Die Farbe war von der Zedernholzverkleidung abgeblättert, und an mehr als einer Stelle sah es aus, als würde ein Brett fehlen. Er schüttelte den Kopf.

Er hatte sich bei dieser Überwachung sowieso gelangweilt. McGrath konnte es ihnen nicht verübeln, der süßen kleinen Dani zu helfen, ihre Farm wieder in Ordnung zu bringen. Außerdem war er sich nicht so sicher, ob es so einfach sein würde, sie zu verführen, nicht bei dem, was sie im Kopf hatte. Die Arbeit auf dem Hof würde in dieser Hinsicht helfen.

Außerdem mochte er Danita. Abgesehen von ihrem heißen Körper konnte er sehen, dass sie optimistisch, fleißig und voller Träume war. Egal wie er ihr helfen könnte, diese Träume zu verwirklichen, das wäre es in seinen Augen wert.

Danitas Augen waren rot und geschwollen, als sie die Tür öffnete. Sie weiteten sich bei dem Anblick von ihm und Ryan, die an ihrer Tür standen. Eine Hand flog zu ihrem Mund und eine schwache Verdunkelung ihrer goldenen olivfarbenen Haut zeigte, dass sie errötete.

„Guten Abend, Miss Valdez“, begrüßte er sie und schenkte ihr ein leichtes Lächeln. „Mr. McGrath hat mich und meinen Partner hergeschickt, um dir zu helfen.“

Die schwache Röte wurde kränklich, sobald McGraths Name ausgesprochen war. Killian runzelte die Stirn, als er und Ryan das Haus betraten. Ein kurzer Blick auf seinen Partner zeigte einen finsteren Blick. Es war klar, dass sie sie heute nicht verführen würden. Dem Blick auf Danitas Gesicht nach zu urteilen, würde sie, wenn überhaupt, dann nur aus Angst zustimmen.

Das war nicht die Art und Weise, wie Killian Flanagan mit Frauen umging.

Danita wich von den beiden Gestaltwandlern zurück und verrenkte sich den Hals, um sie zu betrachten. Sie kam kaum an Killians Schulter heran, und Ryan war sogar noch größer. Zusammen waren sie zweihundertdreißig Kilo reine Muskeln.

„Wer seid ihr?“, quiekte Danita.

„Ich bin Killian, das ist mein Partner Ryan. Wo ist deine Küche?“

Sie starrte ihn an, als wäre sie sich nicht sicher, ob sie ihn richtig verstanden hatte. Killian ließ ein amüsiertes Lächeln aufkommen, als er nickte, um ihr zu versichern, dass er in die Küche wollte. Ein gutes, kräftiges Abendessen war genau das, was eine Frau brauchte, nachdem sie geweint hatte. Zumindest pflegte seine Mutter das zu sagen.

Außerdem wollte Killian etwas, das nicht über Kohlen gekocht wurde. Den Geschmack von Asche würde er wohl nie wieder loswerden können.

Stumm zeigte Danita auf etwas. Killian nickte ihr zu und ging in die Richtung, in die sie zeigte, obwohl er, als er in dem Raum war, nicht anders konnte, als zu denken, dass es vielleicht besser wäre, etwas zu bestellen. Das Linoleum war rissig, die Decke verbrannt, die Wände fleckig, und der Ofen hatte definitiv auch schon bessere Tage gesehen. Dem Bleichmittelgeruch nach zu urteilen, hatte Danita ihn gründlich gereinigt, aber es war trotzdem ekelhaft.

Als Killian anfing, die Schubladen nach dem zu durchsuchen, was er für die Spaghetti brauchte, kam eine vierbeinige Kreatur in den Raum. Er blieb stehen und starrte sie an. Sie starrte zurück. Es war ein ziemlich kleines Tier, mit einem langen Hals und langen Beinen, bedeckt mit dicker brauner Wolle.

„Danita, kommst du bitte mal her?“

Wenige Augenblicke später erschien Danita, die aussah, als würde sie gleich in Ohnmacht fallen, im Türrahmen.

„Was ist das?“

„Das ist Maria, mein Alpaka.“

Killian blickte zurück zum Alpaka. Es hüpfte anmutig durch die Küche, um seinen Kopf an Danita zu reiben. Ryan erschien hinter dem Menschen in der Tür und sah neugierig aus.

„Warum ist ein Alpaka im Haus?“, fragte Killian verwirrt.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783752138313
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2021 (März)
Schlagworte
werwolf romane shifter gestaltwandler romantasy dreiecksromanze drachenromane Gestaltwandler formwandler Paranormal paranormale geschichten dreierbeziehung Romance Fantasy

Autor

  • T.S. Ryder (Autor:in)

Zur Autorin: Wenn Du auf teuflisch heiße Vampire und Gestaltwandler stehst, bist Du bei mir genau richtig. Es gibt nichts Paranormales, das ich nicht mag oder über das ich nicht schreibe. Und ich gebe mein Bestes um Ungeheuer und heiße Männer (vorzugsweise beides ;) ) für Dich zum Leben zu erwecken.

Ich liebe es, Geschichten über verführerische und fürsorgliche Alphamänner und die starken Frauen, die sie lieben, zu schreiben. Meine Geschichten sind immer heiß und actiongeladen.

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Titel: Ihre zwei Bären