Schau an, hab ich’s mir doch gedacht«, schreckte eine Stimme mich aus meinem Dämmerzustand. Ich hob den Kopf und sah direkt in Gregs kleine Augen.
»Ich hab manchmal so ein Feeling, ich weiß nicht, woher das kommt, aber dann seh ich den Leuten einfach an, dass sie in Schwierigkeiten geraten könnten. Ich hab ein kurzes Nickerchen gemacht, daher konnte ich nicht gleich reagieren«, sagte er entschuldigend und zog mich, ehe ich mich’s versah, auf die Füße. »Was gibt’s denn für Probleme mit dem Zimmer? Ist es dreckig?«
Ich schüttelte den Kopf und schilderte ihm in knappen Sätzen meine Lage.
»Ui, verdammt«, sagte er und blies die Wangen auf. »Was für eine Scheiße.«
»Obendrein hab ich noch meine Geldbörse verloren. Kannst du dir vorstellen, wie es mir gerade geht? Ich bin total durch den Wind.«
Er schnalzte mit der Zunge. »Du Arme. Na, dann schau ich doch mal, was ich für dich tun kann.« Er sah sich suchend um. »Wo ist dein Gepäck?«
Ich deutete zum Empfang und sagte: »Toll, dass du so schnell gekommen bist.«
»Für mich ist das eine Selbstverständlichkeit«, entgegnete er, während wir gemeinsam zu Ida gingen, die gerade ein Pärchen eincheckte. Voller Neid betrachtete ich die beiden Trekkingtouristen. Sie konnten sich glücklich schätzen, dass sie so schlau gewesen waren, bei der Reservierung alles richtig zu machen.
Schnell warf ich einen Blick auf mein Handy, doch Mom hatte sich noch immer nicht gemeldet.
»Es ist wirklich nett von dir, dass du mir helfen willst«, sagte ich noch einmal zu Greg und gähnte herzhaft. »Ich bin mit meinem Latein am Ende.«
Ida lief um den Tresen herum, als sie mit den Neuankömmlingen fertig war, und übergab mir Koffer und Gitarrenkasten. Mir entging nicht, dass sie Greg musterte.
»Ist das der Mann?«, raunte sie mir zu.
Ich nickte.
»Ist der verwandt mit … Du weißt schon?«
Ich kicherte. »Nein.«
Sie sah mich nachdenklich an. »Also … mir ist da eben noch eine Möglichkeit eingefallen, wo ich dich eventuell unterbringen könnte. Es wäre eine sehr einfache Unterkunft und auch außerhalb, aber …« Sie schielte zu Greg, der am Ausgang auf mich wartete. »Nur, falls er dir doch nicht helfen kann.«
Schade, dass Ida ihren Kontakt nicht vor einer halben Stunde aus dem Hut gezaubert hatte. Dann hätte ich Greg nicht um Hilfe bitten müssen. Aber jetzt wäre es zu unhöflich gewesen, ihn wieder fortzuschicken.
»Das ist lieb von dir«, sagte ich daher nur. »Aber ich hoffe wirklich, dass ich dich nicht noch einmal belästigen muss.«
Auf unserem Weg zu Gregs Hotel zog er meinen Koffer, und ich ging mit dem Gitarrenkasten neben ihm her. Die Läden der hübschen Einkaufsstraßen hatten inzwischen geöffnet. Normalerweise hätte mir das alles sehr gefallen: Neben Souvenirläden, die mit ihrer Auswahl an Schlüsselanhängern in Form von Wikinger-Helmen, wollenen Schäfchen oder Papageitauchern überzuquellen schienen, gab es auch Kunstgalerien, deren Ausstellungen farbenfrohe Aquarelle zeigten, sowie Geschäfte mit Produkten aus heimischer Wolle. Bei nächster Gelegenheit – wenn ich wieder etwas wacher und besser zu Fuß war, und vor allem liquide – würde ich mir all das in Ruhe ansehen. Ich nahm wir vor, Mom eines dieser Bilder mitzubringen. Sie liebte solche Malereien. Miguel, Wiebkes Verlobter, hatte auch eines für sie gemalt: sie und ich auf Moms Terrasse. Unter dem Tisch zu unseren Füßen lief eine Maus. Moms Albtraum. Sie hatte sehr gelacht, als Josh und ich ihr das zum Geburtstag schenkten.
»Da wären wir«, riss Greg mich aus meinen Gedanken und kam vor einer Drehtür zum Stehen. Im Inneren erkannte ich die warme Beleuchtung eines Empfangstresens und eine Lobby mit Ledersesseln. Es sah gediegen aus.
»Ich habe Ihnen ja schon von meiner Freundin hier erzählt«, sagte Greg zu einem jungen Mann in dunkelblauem Anzug an der Rezeption. »Sie wird vorübergehend bei mir wohnen.«
»Ähm«, widersprach ich und sah ihn fragend an. Er hatte doch gesagt, er hätte Kontakte auf der Insel. Die könnte man doch zuerst einmal fragen. Oder auch … »Sie haben nicht zufällig noch ein Einzelzimmer frei?«, fragte ich den Rezeptionisten schnell. Dann wandte ich mich an Greg: »Oder bewohnst du eine Suite?« Möglich war alles.
Er schüttelte den Kopf. »Mein Bett ist riesig, darin verliere ich mich – genau genommen ist das Zimmer eigentlich ein Doppelzimmer.«
Stirnrunzelnd sah ich ihn an. »Das ist wirklich sehr nett von dir, aber falls etwas anderes frei wäre, würde ich sehr gern …«
»Leider sind wir voll belegt«, nahm der Empfangsherr mir die letzte Hoffnung.
Greg hob die Schultern, sagte »Siehst du« und machte sich auf den Weg zum Fahrstuhl. »Jetzt bringen wir erst mal deine Sachen nach oben.«
Ich eilte ihm hinterher. »Aber du hattest gesagt, du kennst in Island ein paar Leute. Die könnten wir doch zuerst einmal fragen.«
»Heute?« Er warf den Kopf in den Nacken und lachte. »Die sind doch jetzt unterwegs – das sind Fotografen, die Touristen die verstecktesten Plätze zeigen – heute kann ich die gar nicht erreichen.«
»Aber bei dir im Bett … das ist mir unangenehm«, erklärte ich auf unserer Fahrt ins zweite Stockwerk.
Er hob die Schultern. »Was hast du erwartet? Dass ich eine Bleibe für dich aus dem Ärmel schütteln kann? Warte bis morgen, dann fragen wir meine Kollegen.«
Der Aufzug hielt und öffnete seine Türen.
»Aber heute Abend werden sie nicht arbeiten, oder?«, fragte ich, während wir ausstiegen und blaugrau gemusterten Teppichboden betraten, der unsere Stimmen dämpfte.
Greg sah mich stirnrunzelnd an. »Ich werde nicht über dich herfallen, verstehst du?« Er deutete in den noch offenen Fahrstuhl. »Wenn du möchtest, geh wieder zurück. Vielleicht darfst du im Flex in der Lobby übernachten.«
Ich war zu weit gegangen. Er meinte es nur gut, und ich dachte nur daran, dass es mir unangenehm war. Viel unerfreulicher wäre es jedoch gewesen, gar keine Bleibe zu haben.
»Entschuldige bitte«, sagte ich und berührte ihn am Arm. »Ich bin total übermüdet. Ich schlafe gleich im Stehen ein.«
»Siehst du. Wie gut, dass ich dir meine Karte gegeben habe«, erwiderte er und wandte sich nach links den Flur entlang.
»Mach du einfach das, was du geplant hattest«, plapperte ich weiter, als wir vor seiner Tür zum Stehen kamen, »ich würde mich gern erstmal ausschlafen.« Wenn er mich allein ließe, das wäre prima. Dann würde ich ganz entspannt …
»Ich habe heute nichts vor. Erst ab morgen bin ich verplant.«
Stockend betrat ich hinter ihm das Zimmer. Ein King-Size-Bett mit einem glänzenden Satinüberwurf beherrschte den Raum.
Greg stellte meinen Koffer an der Seite ab, ich platzierte zögernd den Gitarrenkasten daneben.
Ich zog meinen Parka aus und hängte ihn an die Garderobe. Ich trug noch immer das weiße T-Shirt, mit dem ich aus den USA gestartet war. Auf der Brust stand in pinkfarbenen Lettern, die ich selbst mit einem Textilstift darauf geschrieben hatte: I’m no Barbie. Das Loch im Knie meiner Hüftjeans hatte ich mit einem Aufnäher versehen, wie sie normalerweise auf Kinderhosen angebracht wurden. Er zeigte Elmo aus der Sesamstraße. Ich wusste, dass ich ein seltsames Bild abgab, Mom hatte es mir oft genug gesagt. Sie meinte, seit meinem Unfall sähe ich aus wie eine falsch zusammengesetzte Puppe – da sei ihr mein Lotterstil von früher fast lieber gewesen. Da hätte man wenigstens gesehen, dass ich mir bei meinem Outfit etwas gedacht hatte. Sie war manchmal sehr direkt.
»Willst du was trinken?«, fragte Greg und goss mir ein Glas Wasser aus einer Karaffe ein. »Du siehst ganz verdurstet aus.«
Das war ich tatsächlich. Mit drei langen Schlucken trank ich den Becher leer und stellte ihn auf dem Nachttisch ab.
Greg deutete aufs Bett. »Leg dich ruhig hin. In spätestens zwei Stunden wecke ich dich, damit du nicht zu viel schläfst. In Ordnung?«
Die Matratze sah verlockend aus. Wahrscheinlich würde es keine zwei Minuten dauern, ehe ich eingeschlafen war.
Ich übergab ihm mein Handy. »Falls meine Mutter sich meldet … oder die Busgesellschaft wegen meines Portemonnaies … sagst du mir bitte Bescheid? Ich werde vom Klingeln nicht immer wach.«
Er nickte und nahm es entgegen. »Kein Thema.«
Erschöpft streifte ich die Schuhe von den Füßen, schlug den Überwurf zurück und kletterte unter die Bettdecke. Sie roch nach Hotelwaschmittel. So unendlich sauber und Vertrauen einflößend.
Greg nickte mir einladend zu und legte mein Handy auf einem Couchtisch ab. Daneben machte er es sich auf einem Sessel bequem. »Schlaf schön.«
Ich schloss die Augen, kuschelte mich auf die Seite, so wie ich es immer tat und versuchte den Gedanken an Greg auszublenden. Ich konnte nun wirklich nicht von ihm verlangen, sein eigenes Zimmer zu verlassen, nur, weil ich darin schlief.
»Du siehst so süß aus, wenn du träumst«, flüsterte Josh und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Die langen Haare stehen dir gut. Du siehst aus wie eine Elfe, weißt du das?«
Das Objektiv seiner Kamera surrte leise beim Scharfstellen. Dann machte es Klick. Eine ganze Reihe Klicks.
»Warum hast du dich die ganze Zeit nicht gemeldet?«, fragte ich und spürte Tränen in mir aufsteigen. »Ich hab dich so schrecklich vermisst.«
Der Versuch, die Augen zu öffnen, misslang, dabei wollte ich ihn so gerne ansehen. In seine warmen Augen blicken, die Grübchen unter seinem Bart mit dem Finger nachfahren, seinen Körper berühren.
»Ich konnte dir nicht verzeihen«, sagte er.
»Hätte ich gewusst, dass es dich so sehr kränkt, hätte ich es nie getan, ich …«
Wieder klickte die Kamera. Wenn er sie nur endlich beiseitelegen und zu mir kommen würde. Mich halten und nie wieder loslassen. Ich streckte die Arme nach ihm aus, kurz darauf hörte ich ein Geräusch, das mich an einen Reißverschluss erinnerte. Dann ein Rascheln.
Ich blinzelte und setzte mich ruckartig auf.
Wo war ich?
»Na, gut geschlafen?«, vernahm ich eine Stimme. Sie gehörte nicht zu Josh. Vor Enttäuschung überfiel mich schlagartig Trauer, wie immer nach solchen Träumen.
Auf einmal fiel mir wieder ein, in welcher Tinte ich saß.
Stirnrunzelnd öffnete ich die Augen. »Hast du fotografiert?«, fragte ich. »Da war so ein Geräusch.«
Greg deutete zum Fenster, an dem die Gardine beiseitegeschoben war. »Von hier aus sieht man den Hafen sehr gut. Und es war gerade so schönes Licht.« Er tippte auf seine Armbanduhr. »Du hast genau zwei Stunden geschlafen.«
»Du hättest ruhig nach draußen gehen können«, sagte ich, reckte die Glieder und schob die Beine aus dem Bett. Der Traum hing noch immer an mir, Josh war noch immer präsent. Ich träumte oft von ihm. Manchmal hatten wir im Traum Sex. Sex mit Josh war so unbeschreiblich gut gewesen. Peinlich berührt warf ich Greg einen Blick zu. Hoffentlich hatte ich mich benommen.
»Hat sich irgendwer wegen meines Portemonnaies gemeldet?«, fragte ich. »Oder meine Mutter?«
Er schüttelte den Kopf. »Ich hätte dich doch geweckt.«
Unglücklich hob ich die Schultern. Ich musste wohl doch zur Botschaft. Und Mom anrufen, sie um Geld bitten – inzwischen war sie vielleicht wach und ging ans Telefon.
Schwankend versuchte ich aufzustehen, musste mich dabei am Bettrahmen festhalten.
»Brauchst du Hilfe?«, fragte Greg.
»Nein, nein.«
Warum fühlte ich mich so benommen? Als hätte ich einen Kater. Es wurde Zeit, dass ich an die frische Luft kam.
Greg schien denselben Gedanken zu hegen. Er wedelte in Richtung Fenster. »Wollen wir ein wenig die Stadt erkunden? Etwas essen gehen?« Er grinste. »Ich lade dich selbstverständlich ein.«
Hungrig war ich schon. Aber … »Ich rufe zuerst noch mal bei der Busgesellschaft an. Vielleicht wurde die Info nicht weitergegeben, dass man mich informieren soll, falls jemand meine Geldbörse findet.«
Greg sah mich an, als hielte er das für übertrieben.
»Hast du die Nummer von denen?«, fragte er zweifelnd.
Meine Schultern sanken. »Ach nein, die hab ich ja gar nicht. Ida vom Flex hatte mit denen telefoniert.«
Greg klickte sich durch sein Smartphone, schließlich wählte er einen Anschluss. Nach einer Weile nahm jemand ab, und er schilderte, was geschehen war, sagte dann: »Außen rot. Das Innenfutter ist grün.«
Als er aufgelegt hatte, starrte ich ihn an. »Woher weißt du, welche Farbe mein Portemonnaie hat?«, fragte ich verdutzt.
Ich nahm ein kurzes Flackern in seinen Augen wahr. »Ich war doch dabei, als du das Busticket bezahlt hast.«
»Da warst du längst im Bus«, widersprach ich. »Du kannst es nicht gesehen haben.«
»Ich habe es eben gesehen«, sagte er geheimnisvoll. »Für solche Details habe ich als Fotograf ein Auge, das bekommst du gar nicht mit.«
Mir stieg die Hitze ins Gesicht. Ein Verdacht, der die ganze Zeit unter der Oberfläche gelauert hatte, verstärkte sich: Irgendetwas führte Greg im Schilde. Sicher, er hatte auf keinen Fall wissen können, dass die Buchung meines Hotelzimmers fehlschlagen würde. Aber dass ich in Schwierigkeiten geriet, wenn ich weder Geld noch Papiere besaß, hatte er sich denken können. Verzweifelt rang ich nach Worten. Wenn ich ihn jetzt brüskierte, gelangte ich nie und nimmer an meinen Geldbeutel. Dann kam ich um den Gang zur Botschaft nicht herum – ich wäre die nächsten Tage mit Organisatorischem beschäftigt statt mit meiner Mission. Und eben in meinem Traum war Josh mir so nah gewesen. Seine Berührung, die sich so echt angefühlt hatte.
Und das Klicken der Kamera so realistisch. Ich musste …
Entsetzt starrte ich Greg an.
Die Polizei. Ich musste die Polizei rufen!
Oder sah ich nur Gespenster? Ging meine Fantasie mit mir durch? Typen, die junge Frauen aufs Zimmer lockten und ihnen K.-o.-Tropfen verabreichten? Das gab es doch nur in schlechten Filmen.
»Gib mir einfach mein Portemonnaie zurück, und ich vergesse das Ganze«, flüsterte ich.
Greg starrte mich verblüfft an. »Ich habe deinen Geldbeutel nicht. Spinnst du?«
»Ich werde die Polizei rufen und dich anzeigen«, überging ich seinen Einwand. Plötzlich war ich mir meiner Sache sehr sicher. »Auf deiner Kamera werden Fotos von mir zu finden sein, nehme ich an – und glaub nicht, dass du die einfach löschen kannst, die Spurensicherung findet alles wieder.«
Mein letzter Satz ging völlig ins Blaue hinein, aber in Gregs Gesicht konnte ich lesen wie in einem Buch.
»Ich werde behaupten, dass du mich angefasst hast«, setzte ich noch einen drauf, um seine Verunsicherung zu vergrößern. Zwar hatte Greg nicht mit mir geschlafen, da war ich mir sicher. Das hätte sich anders angefühlt. Nicht einmal meine Kleidung war verrutscht. Aber vielleicht hatte ihn mein Anblick in seinem Bett angetörnt? Wer wusste denn, was er getan hatte, während ich schlief?
Und richtig: Meine Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Ohne ein weiteres Wort ging Greg zum Kleiderschrank und zog seinen Koffer herunter, legte ihn neben mich aufs Bett. Als er ihn öffnete, sah ich meine Börse darin. Sie war verschlossen.
Mit rasendem Herzen griff ich danach. Es war noch alles da. Sogar das Bargeld.
»Warum hast du mich bestohlen?«, fragte ich, noch immer fassungslos.
»Weil ich dich wiedersehen wollte.«
Ich tippte mir an die Stirn. »Du bist doch total krank.«
Er klappte den Koffer wieder zu und legte ihn zurück auf den Schrank.
»Freiwillig hättest du dich jedenfalls nicht mit mir getroffen«, sagte er, als rechtfertigte das seine Tat.
Ich atmete tief durch und begann, meine Schuhe anzuziehen. Nichts wie raus hier. Bevor er sich einfallen ließ, mich hier festzuhalten. Diesem Typen traute ich mittlerweile alles zu. Besser, ich gab ihm nicht einmal eine Antwort.
Eine Minute später war ich mit meinem Gepäck aus der Tür. Greg hatte sich keinen Millimeter von der Stelle bewegt. Schweißgebadet betrat ich den Fahrstuhl.
Natürlich hätte ich zur Polizei gehen können. Aber ich wusste, was folgen würde: Untersuchungen. Befragungen. Ich kannte genügend Mädels, denen es so ergangen war. Und später lautete das Ergebnis: Keine Beweise.
Vielleicht war es bei den Fotos geblieben. Allein bei dem Gedanken, dass er sich Bilder von mir wieder und wieder anschauen konnte, rauschte das Blut in meinen Ohren. Mir war inzwischen so übel, dass ich glaubte, jeden Moment umzukippen.