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Der Schüler: Episode 4

von Finja Jinski (Autor:in)
38 Seiten
Reihe: Der Schüler, Band 4

Zusammenfassung

Die zwei Wochen Testphase sind vorbei und Tobias ist kein Sklavenschüler mehr. Er steht nun fest im Dienst seiner Domina. Zudem darf er sie zum ersten Mal seinen Freunden vorstellen. Ein sehr spannender Moment, da Sandrina es durchaus liebt ihren Sklaven aufs Glatteis zu führen. Tobias ist sichtlich nervös, zumal nicht offiziell bekannt werden soll, welcher Art ihre Beziehung tatsächlich ist. Besonders gut scheint sich seine Herrin mit Tobias Exfreundin Steffi zu verstehen, zu deren Geburtstagsparty sie eingeladen sind. Was Tobias etwas nervt ist, dass seine Herrin ihn nicht mehr täglich sehen möchte, seit die Schülerzeit beendet ist. Lady Sandrina merkt dies und lässt sich etwas Besonderes einfallen. Zur Entschädigung hat sie einen Gast eingeladen, der sich gemeinsam mit ihr um Tobias kümmert. Doch Tobias ist von der sexy, schwarzen Katze im Latexoutfit erstmal so gar nicht begeistert. Ob sie seine Meinung ändern kann?

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Die Autorin


Finja Jinski wurde 1980 in einem kleinen Ort, nähe der französischen Grenze geboren und lebt heute irgendwo in Deutschland.

Sie hat eine Schwäche für fantasiereiche Geschichten in denen Frauen als starke Persönlichkeiten beschrieben werden.

Ihre Leidenschaft und Faszination für das umfangreiche Thema BDSM, lenken den Fokus der eigenen Werke auf diesen Bereich. Dabei stehen für sie die Ästhetik und Erotik stets im Vordergrund.

Ihr literarisches Vorbild ist die Autorin Anne Desclos, welche unter dem Pseudonym Pauline Réage den Roman „Geschichte der O“ verfasste.

Die Geschichte

Tobias schaute in den großen Spiegel und begutachtete kritisch sein Abbild. Er wusste beim besten Willen nicht, wann er zuletzt so nervös wegen einer Geburtstagsparty gewesen war. Sandrina wollte ihn als perfekten Vorzeigefreund oder Vorzeigesklaven haben.

Na dann, bitte.

Er hatte sich natürlich an den Tipp von Lady Catherine gehalten und war am Morgen zu einem Friseursalon in der Innenstadt gegangen. Davor hatte er die Einkäufe erledigt. Das schicke, neue schwarze Hemd würde ihr hoffentlich gefallen, aber es musste erst noch in die Reinigung. Da er sich als Medizinstudent mit Keimen auskannte, trug er prinzipiell keine Kleidung, ohne sie vorher zu waschen. So etwas ging einfach gar nicht. Nun musste das Hemd aber bis zum Nachmittag fertig sein und so hatte er eine Blitzreinigung in Auftrag gegeben, sich anschließend die Haare schneiden und stylen lassen und noch neue Schuhe gekauft. Dann hatte er eine Kleinigkeit zum Mittagessen gegessen und das Hemd aus der Reinigung geholt. Als er nach der Tour in seiner Wohnung ankam, ging er umgehend ins Bad, um sich zu rasieren.

Es gab Zeiten, da hat es gereicht, mir das Gesicht zu rasieren. Jetzt muss ich mich fast täglich zusätzlich um andere Körperregionen kümmern.

Er achtete darauf, die Frisur nicht zu zerstören und duschte daher, gegen seine üblichen Vorlieben, nur kurz und mit kühlem Wasser.

Bloß nicht mehr Dampf als nötig!

Abtrocknen, parfümieren, Peniskäfig anlegen, anziehen und dann der finale Check vor dem Spiegel. Ob er seine Herrin so positiv überraschen konnte?

It´s showtime!

Heute war der erste Anlass, zu dem Sandrina ihn zu seinen Freunden begleiten würde. Das war seltsam, denn sie führten eine BDSM-Beziehung, in der sie die Herrin war. Und er? Nun, er war ihr Diener, Sklave, Spielzeug oder was sie sonst in ihm sehen wollte. Schon irre, wie sich das Ganze entwickelt hatte. Heute ging sie schlicht als Sandrina mit ihm zur Geburtstagsparty seiner Studienkollegin und Ex-Freundin Steffi. Doch wie sollte er Sandrina den anderen Leuten vorstellen? Als seine Freundin? Lebensgefährtin? Okay, Letzteres eher weniger, soweit waren sie definitiv nicht und würden es vermutlich auch nie werden. Eine romantische Beziehung kam für seine Herrin nicht infrage. Das war in der Vergangenheit immer an ihrem Job als Domina gescheitert, den Lady Sandrina aber keinesfalls aufgeben wollte. Was also sagen? Alternativ könnte er auch einfach brav den Mund halten und warten, wie sie sich vorstellen würde. Dann wäre er fein raus. Er würde alles dafür tun, dass sie sich auf der Party wohlfühlte. Ihr Getränke einschenken, etwas zu essen holen und was sich sonst noch so gehörte. Wenn sie gut gelaunt wäre, würde das Ganze keine Schwierigkeit darstellen. Aber falls sie ihm Fallen stellen würde, könnte er nicht anders, als brav in jede Einzelne zu tappen! Soweit hatte er die Regeln ihrer Beziehung bereits verinnerlicht. Eine Sache beschäftigte ihn massiv. Was sollte er sagen, wenn jemand fragen würde, wo sie sich kennengelernt hätten? Ein Teil vom ihm wollte stolz verkünden, welcher Art ihre Beziehung war. Warum sollte er sich für etwas schämen, was sich so verdammt richtig anfühlte? Andererseits konnte er nicht davon ausgehen, dass die anderen das verstehen würden und er hatte keine Lust, sich erklären zu müssen. Demzufolge musste eine Geschichte her, die plausibel klang und gleichzeitig die pikantesten Details ausließ. Lady Sandrina kannte das schon von vorherigen Beziehungen, aber er? Frauen erklären doch sonst gern alles! Warum nicht einfach mit dem Mantra auf die Party gehen: Niedlich sein, charmant sein, Klappe halten und die Lady in den Mittelpunkt stellen. Damit sollte eigentlich nix schief gehen. Tief durchatmen.

Warum nur hatte sie am Tag zuvor keine Zeit für ihn gehabt? Das war echt ärgerlich. Es wäre so viel leichter gewesen, wenn sie sich gemeinsam hätten überlegen können, was sie den Leuten erzählen würden. Ihm kam es vor, als entglitte ihm die Kontrolle über die Situation und diese Erkenntnis ließ ihn dennoch schmunzelnd aufseufzen. Das war doch genau der Reiz an der Sache! Die Kontrolle abzugeben und mal nicht zu planen was kommt. Zumindest bis zu einem gewissen Punkt. Den gab aber seine Herrin vor und nicht er. Das berühmte Dilemma. Tja, wie heißt es so schön? Wasch mich, aber mach mich nicht nass. Es ging eben nicht beides.

Möchte ich eine Domina, dann muss ich ihr vertrauen und die Führung abgeben!

Wollte er eine Partnerin auf Augenhöhe, konnte er Lady Sandrina nicht haben. Wobei auch sie ihm durchaus viel Wertschätzung entgegenbrachte. Also musste er sich entscheiden, was ihm wichtiger war. Tobias tastete nach dem ledernen Halsband, welches ihm Sandrina geschenkt hatte. Es stand ihm gut und vervollkommnete das Outfit. Was sie wohl nachher tragen würde? Er schnappte sich seine Tasche, ja, er besaß tatsächlich eine Art Herrenhandtasche und es war ihm inzwischen egal, wenn seine Kumpels ihre Scherze darüber machten. Das Ding war einfach praktisch und er hasste ausgebeulte Hosentaschen. In der Tasche befanden sich Handy, Schlüssel, Portemonnaie, Stift und Terminplaner und ein paar weitere Kleinigkeiten. Tobias zog die Eingangstür hinter sich zu und machte sich zügig auf den Weg zu seinem Auto.

Tobias hupte und wartete, bis sein Freund Felix endlich aus dem Haus kam. Ihren gemeinsamen Kumpel Dennis hatte er schon eingesammelt und als Letztes würden sie dann Lady Sandrina abholen. Wow, wie konnte man eigentlich ständig aussehen, als wäre man eben erst aus dem Bett gefallen oder hätte eine durchgezockte Nacht vorm PC hinter sich? Für Tobias war das unbegreiflich. Felix trug eine normale Jeans und ein frisches Shirt. Seine Haare sahen beinahe gekämmt aus und seine Brille erschien geputzt. Für seine Verhältnisse hatte er sich wirklich in Schale geworfen. Trotzdem schrie einem die Optik des deutlich kleineren, jungen Mannes Nerd förmlich entgegen. Aber davon abgesehen, war Felix der beste Freund, den man sich wünschen konnte. Den Kontakt zu seiner Herrin hatte Tobias schließlich auch Felix zu verdanken. Dieser gerissene Kerl hatte die Freundesclique dazu überredet, Tobias zum Geburtstag ein erotisches Abenteuer zu schenken. Dass dies den Besuch bei einer Domina bedeutete, hatte er den Kumpels zum Glück nicht erzählt. Das hätte lebenslangen Spott bedeutet. Die anderen Jungs waren von einer geilen Massage mit gewissen Extras ausgegangen. Das war perfekt gewesen, da er sich so keinen peinlichen Fragen stellen musste.

»Hey Leute, na wie geht‘s? Tobias, du siehst echt rausgeputzt aus! Aber das wird wohl auch von dir erwartet.« Felix stieg auf der Beifahrerseite ein, da Dennis bereits auf der Rückbank saß. Rein optisch war Dennis wohl irgendwo zwischen Tobias und Felix anzusiedeln. Etwa 1,85 groß, normale Statur, braune Haare und Augen, eine modische Brille und an sich recht schweigsam. Auch jetzt hob er nur kurz die Hand zum Gruß, als Felix einstieg.

»Hast du das Geschenk für Steffi?« Tobias sah seinen Freund fragend an. Dieser zog einen Umschlag hervor und grinste.

»Jap. Zwei Karten für den König der Löwen. Ich glaub nicht, dass sie damit rechnet. Wer wohl der oder die Glückliche ist, die mitdarf?«

Tobias zuckte mit den Schultern. Er sah auf die Uhr und fluchte.

Mist!

Sie waren schon verdammt spät dran und seine Herrin hasste es, warten zu müssen. Jetzt war Gas geben angesagt. Mit einem gewissen Ampelglück würde er es noch pünktlich schaffen, den Wagen vor Sandrinas Haus zum Stehen zu bringen. Als sie schließlich dort ankamen, meinte er zu seinem besten Freund:

»Felix, ab nach hinten. Ich werde bestimmt nicht Sandrina auf die Rückbank setzen!«

»Schon klar.«

Seufzend stieg sein Freund aus, klappte den Sitz nach vorne und kletterte auf die Rückbank. Tobias verließ den Wagen ebenfalls und ging schnellen Schrittes auf die Haustür zu und klingelte. Wenige Augenblicke später wurde die Tür geöffnet und ihm blieb die Luft weg.

Himmel, was für ein Anblick!

Sandrina sah umwerfend aus. Sie trug ein blaues Sommerkleid, welches ihr leicht über die Hüften und Beine fiel. Das tief ausgeschnittene Dekolleté wurde durch eine schwarze Samtcorsage perfekt betont. Schwarze High Heels ließen sie etwas größer wirken und selbst die dunkelblauen Fingernägel passten perfekt zum Farbton des Kleides. Auch sie war wohl beim Friseur gewesen, denn ihre langen, roten Haare fielen in dicken Locken über ihren Rücken. Ein dezentes Make-up betonte ihre grünen Augen und ließen sie strahlen wie Smaragde. Tobias ahnte nun, warum sie am Vortag keine Zeit für ihn gehabt hatte. Dies war der erste offizielle Auftritt als Paar. Auch wenn sie gesagt hatte, dass sie nicht zu overdressed sein würde, so beabsichtigte sie wohl schon, etwas Besonderes aus diesem Abend zu machen.

Womit genau hab ich diese einzigartige Frau verdient?

Er brauchte einen Moment, bis er die passenden Worte fand:

»Du siehst atemberaubend aus! Strahlend wie eine Göttin.«

Sandrina lächelte ihn zufrieden an. Dann hakte sie den Zeigefinger in sein Halsband, zog sein Gesicht zu sich und küsste ihn leidenschaftlich. Wenn ihm eine Erektion im Käfig möglich gewesen wäre, er hätte sie in diesem Moment gehabt.

»Gut, dann hab ich mein Ziel ja erreicht. Ich erwarte, dass du mich auch wie eine Göttin behandeln wirst. Lass uns fahren, ich bin sehr gespannt darauf, deine Freunde kennenzulernen. Und besonders deine Freundin Steffi. Die Erzählungen über sie machen mich durchaus neugierig.«

Tobias schluckte, ja, da war sie wieder, seine Herrin. Ihre Art zu sprechen, ließ keinen Widerspruch zu. Ihre Ausstrahlung konnte ihn immer wieder nervös werden lassen, egal, wie cool er doch sonst war. Tobias öffnete die Beifahrertür, wartete, bis Sandrina eingestiegen war, und schloss sie. Sie wollte einen Gentlemen? Sie würde ihn bekommen.

Als er ebenfalls ins Auto gestiegen war, stellte er seine Kumpels auf dem Rücksitz vor:

»Das sind meine Freunde Felix und Dennis. Jungs, das ist meine bezaubernde Freundin, Sandrina.«

Zum ersten Mal wurde sie von ihm offiziell als seine Freundin vorgestellt. Eigentlich hatte er sie heute überhaupt zum ersten Mal jemandem vorgestellt! Bisher waren sie nur ihren Bekannten begegnet und sie hatte ihn als das bezeichnet, was er nun mal war. Ihr Sklave, ihr Spielzeug und Ähnliches. Ein kurzer Blick zu ihr und sie nickte zufrieden. Dennis, charmant und gesprächig wie eh und je, hob kurz die Hand zum Gruß und meinte schlicht:

»Hi.«

Felix hingegen wusste schon, wer Sandrina war. Er legte seine rechte Hand auf seine Brust und deutete eine Verbeugung an, bei der er demütig den Blick senkte. Wer hätte denn nun damit gerechnet? Mehr Respekt und Achtung konnte er ihr im Auto kaum entgegenbringen.

»Freut mich, Jungs.«

Mit diesen Worten seiner Herrin war die Vorstellung abgeschlossen. Tobias startete den Motor und fuhr los.

»Wie hat dir gestern der Besuch bei Catherine gefallen?« Diese Frage seiner Herrin hätte zu keinem ungünstigeren Zeitpunkt kommen können und Tobias seufzte. Wieder einmal war es eine dieser Fragen, bei der er sich um Kopf und Kragen reden könnte. Korrektur, er würde sich um Kopf und Kragen reden. Wie immer in solchen Momenten. Seine Antwort kam zögerlich und ein kurzer Seitenblick zu seiner Herrin machte ihm klar, dass sie wie eine tödliche Spinne nur darauf wartete, dass er sich in seinen eigenen Worten verfangen würde. Jetzt schon brach ihm der Schweiß aus.

»Es war spannend und lehrreich. Sie hat eine sehr überzeugende Art. Ich hatte nur nicht mit der Lektion gerechnet.«

»Was hast du denn da gemacht, Tobi?«

Was bitte war das denn? Ein ganzer Satz aus Dennis‘ Mund? Wow, aber warum zur Hölle gerade jetzt?

»Tobias macht einen Höflichkeitskurs und hatte gestern seine erste Stunde bei ihr. Als angehender Mediziner ist Anstand und Höflichkeit von größter Bedeutung.«

Sandrina hatte ihm galant die Antwort abgenommen. Glücklicherweise reichte die Dennis, denn er quittierte die Erklärung mit einem gewohnt knappen »Cool!«. Ein Blick in den Rückspiegel zeigte das breite Grinsen von Felix. Himmel, das würde ein interessanter Abend werden.

Die restliche Fahrt war recht entspannt. Sandrina plauderte und erzählte vom Tag im Beautysalon. Was für ein Idiot war Tobias doch gewesen. Hätte er sich so etwas nicht einfach denken können? Wobei, so schlimm war die Spanking-Erfahrung bei Lady Catherine, einer Dominakollegin von Sandrina, gar nicht gewesen. Zumindest jetzt im Nachhinein.

Am Haus von Steffis Eltern parkte Tobias den Wagen. Sie stiegen aus und als die Freunde bereits einige Schritte in Richtung Garten gegangen waren, hielt Sandrina Tobias noch einen Moment zurück.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783752115642
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2020 (September)
Schlagworte
Domina BDSM Dark Romance Dominanz Versklavungserotik Erotik Liebesroman Erotischer Liebesroman Liebe

Autor

  • Finja Jinski (Autor:in)

Finja Jinski wurde 1980 in einem kleinen Ort, nähe der französischen Grenze geboren und lebt heute irgendwo in Deutschland. Sie hat eine Schwäche für fantasiereiche Geschichten in denen Frauen als starke Persönlichkeiten beschrieben werden. Ihre Leidenschaft und Faszination für das umfangreiche Thema BDSM, lenken den Fokus der eigenen Werke auf diesen Bereich. Dabei stehen für sie die Ästhetik und Erotik stets im Vordergrund.
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Titel: Der Schüler: Episode 4