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A soldier‘s heart

von Eliza Rain (Autor:in)
31 Seiten

Zusammenfassung

Nora hat es endlich geschafft! Nach drei Jahren erfüllt sie sich ihren größten Traum – eine Reise in die USA. Doch leider scheint die Reise schon vorbei zu sein, bevor sie richtig begonnen hat, als sie auf dem Weg nach Los Angeles in New York strandet und sich mit dem smarten Ex-Soldaten Tristan ein Zimmer teilt. Als Tristan Nora aus einer lebensgefährlichen Situation rettet, beschließen die beiden, die Reise gemeinsam vorzusetzen. Doch etwas stimmt nicht mit Tristan. Wird Nora hinter sein Geheimnis kommen, bevor es zu spät ist?

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


A soldier‘s heart

von

Eliza Rain

Die Autorin

Eliza Rain ist Jahrgang 1985 und lebt mit ihrer Familie in Rheinland-Pfalz. Mit ihren Geschichten entführt sie den Leser in die Welt der Sinnlichkeit, in der ihre Protagonisten ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Begleiten Sie sie, tauchen Sie ein in die Tiefen der Liebe und Leidenschaft und lassen Sie sich treiben ...  

Es war schon immer mein Traum, einmal das Land der unbegrenzten Möglichkeiten – die USA – zu bereisen. Und nun ist es soweit. Nach fast drei Jahren, in denen ich so gut wie jeden Cent dreimal umgedreht und sehr viel gespart habe, stehe ich endlich in der Gangway am Flughafen JFK in New York und warte darauf, dass ich in meinen Anschlussflug einsteigen kann. Nach all der Zeit erfüllt sich endlich mein Wunsch. Ich fliege nach Los Angeles … die Stadt der Engel.

Einige Minuten später sitze ich schließlich auf meinem Platz. Ich wollte unbedingt am Fenster sitzen, damit ich sehen kann, wie wir über die Wolken gleiten und selbstverständlich möchte ich im Landeanflug Los Angeles sehen. Gedankenverloren blicke ich nach draußen, als ich spüre, dass sich jemand neben mich setzt. Langsam drehe ich meinen Kopf und blicke in das markante Gesicht eines gutaussehenden Mannes. Ich lächle schüchtern.

Er nickt mir zu. „Hi, ich bin Tristan. Ich schätze, wir sitzen die nächsten Stunden nebeneinander“, sagt er mit tiefer, sonorer Stimme.

„Ähm … Hallo, ich bin Nora“, gebe ich leise zurück.

„Cool. Machst du Urlaub in L.A.?“, fragt er und verstaut seinen Rucksack unter dem Sitz vor ihm.

„Ja, unter anderem. Ich mache eine Rundreise an der Westküste entlang“, sage ich.

„Ganz alleine?“ Er sieht mich etwas skeptisch an.

„Ja, ganz alleine. Ich träume schon fast mein ganzes Leben davon, einmal Urlaub in den USA zu machen. Ich habe mir immer gesagt: Nora, irgendwann … ja, irgendwann machst du das. Doch dann habe ich festgestellt, dass irgendwann nur ein anderes Wort für niemals zu sein scheint. Da habe ich beschlossen, Nägel mit Köpfen zu machen und habe drei Jahre lang gespart. Tja, und hier bin ich jetzt. Heute erfülle ich mir meinen Kindheits- und Lebenstraum. Nur für mich, ganz alleine.“

Tristan nickt anerkennend und zieht per Geste seinen Hut. „Respekt. Aber hey, man lebt nur einmal, stimmt‘s? Und wenn man sich in diesem Leben nicht seine Träume erfüllt, in welchem denn dann?“

„Ja, das ist wohl wahr.“ Ich seufze lange und blicke aus dem Fenster. Wir befinden uns immer noch in parkender Position, obwohl wir eigentlich schon längst in der Luft sein sollten.

Plötzlich ertönt die Stimme des Flugkapitäns. Er sagt auf Englisch: „Verehrte Fluggäste, aufgrund technischer Probleme mit einem der Triebwerke haben wir uns aus Sicherheitsgründen dazu entschieden, heute nicht mehr mit diesem Flugzeug in Richtung Los Angeles zu starten. Bitte steigen Sie ruhig aus und befolgen Sie die Anweisungen unserer Crew. Ihr Gepäck erhalten Sie zurück. Bitte begeben Sie sich zurück zum Flugschalter, dort wird man mit Ihnen alles Weitere für einen neuen Flug klären. Vielen Dank für Ihr Verständnis.“

Ich blicke Tristan erschrocken an, er zuckt jedoch nur mit den Schultern.

„Tja, dann bleiben wir wohl doch noch in New York“, meint er gelassen.

Ich bin leider gar nicht so gelassen. Eine Nacht in New York? Wo soll ich schlafen? Ich kenne mich hier nicht aus und ich hasse die U-Bahn!

„Kommst du?“ Tristan steht schon mit seinem Rucksack zwischen den Sitzen und hält mir die Hand hin. „Also, Nora, die Alleinreisende. Was willst du machen in deiner ersten und einzigen Nacht in New York, der Stadt, die niemals schläft?“, fragt er, als er mich vom Sitz hochzieht.

Ich schnaube kurz und überlege. Vielleicht kann ich mich Tristan anschließen? Das wäre sicher nicht die schlechteste Idee. „Ganz ehrlich? Ich hab keine Ahnung. Wo kann man denn hier schlafen? Und ist New York nicht sehr teuer? Ich habe mein Budget streng kalkuliert. Und der Flughafen ist ja eher abgelegen, gibt es hier überhaupt ein Hotel oder ein Hostel oder … Oh, mein Gott, wie war nochmal mein Airbnb-Passwort? Ich muss meine Unterkunft in L.A. erreichen und Bescheid sagen, dass ich später komme. Und warum rede ich überhaupt so viel?“, quietsche ich leicht panisch, während Tristan sichtlich versucht, nicht in Gelächter auszubrechen. „Okay, ich denke mal, du bist noch nicht oft alleine verreist? Denn, ganz ehrlich, ich glaube, du wärst nie wieder nach Hause gekommen. Bleib mal ganz locker. Wir finden schon eine Unterkunft.“

Moment mal … wir finden schon eine Unterkunft? Okay, er hat recht. Ich bleibe, glaube ich, lieber bei ihm.

Eine halbe Stunde später stehen wir gemeinsam am Gepäckband und warten auf unsere Koffer. Gedankenverloren starre die ich verschiedenen Koffer an, die nun schon zum dritten Mal an uns vorbeifahren, bis Tristan plötzlich nach einem Armeeseesack in Tarnfleckoptik greift und ihn vom Band zieht. „Das ist meiner“, sagt er und stellt das Gepäckstück zwischen seine Füße.

„Das ist aber nicht sehr viel“, entgegne ich.

„Ich brauche nicht viel, mein Trailer steht in Kalifornien“, meint er ruhig.

Da kommt plötzlich mein 30 Kilogramm schwerer, riesiger Koffer auf dem Gepäckband angefahren. Ich greife nach dem Griff und zerre ihn mit all meiner Kraft vom Band, so dass ich fast nach hinten falle, doch Tristan fängt mich auf.

„Hey langsam! Sag mal, wie lange willst du bleiben?“, lacht er, als er den monströsen Koffer sieht.

„Na ja, länger als nur ein paar Tage. Es soll schließlich eine Rundreise werden.“

„Brauchst du Hilfe beim Schleppen dieses Einfamilienhauses?“, grinst er verschmitzt.

„Oh nein, danke. De Koffer hat eine Vorrichtung zum Ziehen. Siehst du?“ Ich deute auf einen Griff, den man eigentlich mit Leichtigkeit hätte rausziehen können und zerre wie wild daran, doch er bewegt sich nicht. Ich lächele verlegen.

„Okay, vielleicht brauche ich doch Hilfe, aber nur aufgrund von technischem Versagen, nicht, weil ich … ähm … unfähig wäre oder so. Es ist nur der Koffer, der kaputt ist, nicht ich“, stammele ich.

Tristan hebt amüsiert die Augenbrauen an. „Jepp, nur der Koffer“, nickt er und grinst. Mit einer geschickten Handbewegung zieht er den Hebel zum Ziehen aus seiner Vorrichtung und hält ihn mir hin. „Er hatte sich etwas verklemmt“, meint er ruhig.

Oh Gott! Ich spüre, wir mir die Röte über die Wangen rauscht und so langsam glaube ich, dass nicht der Koffer verklemmt ist, sondern ich.

Gemeinsam gehen wir zum Flugschalter, um zu klären, wie wir doch noch nach Los Angeles kommen. Zu meiner Überraschung spricht Tristan wirklich nahezu perfektes Englisch. Da fällt mir ein, dass er sagte, dass sein Trailer in Los Angeles stehen würde und ich frage mich, ob er dort wohnt. Laut seinem Pass, in den ich am Flugschalter einen Blick werfen konnte, ist er jedoch Deutscher.

Unser neuer Flug startet erst in 20 Stunden. Wir müssen also fast einen ganzen Tag in New York verbringen und ich weiß gerade nicht, wie ich das finden soll ... auf jeden Fall nicht toll.

Nachdem wir unsere Tickets bekommen haben, verlassen wir den Flughafen J.F.K. und begeben uns auf die Suche nach einem Hotel oder Hostel. Na ja, zumindest ich. Denn ganz offensichtlich weiß Tristan sehr genau, wo er hin möchte und begibt sich zielstrebig zum Flughafenshuttle. Ich muss fast rennen, um mit ihm Schritt halten zu können. „Hey, wo willst du denn hin?“, frage ich atemlos, meinen riesigen Koffer hinter mir herziehend.

„Ich versuche es im Crowne Plaza, das ist nur ein paar Minuten vom Flughafen entfernt, dort habe ich schon oft übernachtet. Die Preise sind auch ganz okay, dafür, dass es dicht beim Flughafen liegt. Willst du mitkommen? Wir könnten uns ein Zimmer teilen. Ich verspreche, ich beiße auch nur ein bisschen.“ Er lächelt mich aufrichtig an und ich lächele zurück. Normalerweise hätte ich auf der Stelle Nein gesagt, aber aus irgendeinem Grund, den ich mir nicht erklären kann, vertraue ich Tristan. Ich nicke stumm und wir gehen weiter zum Airportshuttle, welches uns zum Crowne Plaza bringt.

Als wir das Hotel betreten wird Tristan direkt von einem jungen Mann an der Rezeption überschwänglich begrüßt und herzlich in den Arm genommen. „Hey, Mister Tristan, my dear friend. How are you? It has been a while, hasn‘t it?“

Tristan unterhält sich eine Weile mit dem Angestellten. Ich reiche ihm schnell meinen Pass und er bucht für uns ein Doppelzimmer mit Queensizebett. Wir fahren mit dem Aufzug in den dritten Stock und beziehen unser Zimmer für diese Nacht. Über mein Handy nehme ich Kontakt mit meiner Unterkunft in Los Angeles auf und teile ihnen mit, dass ich erst am nächsten Tag anreisen werde und zu meiner Überraschung, sind sie überhaupt nicht verwundert. Offensichtlich haben die Flüge von New York sehr oft Verspätung. Während ich noch ein paar Nachrichten nach Hause verschicke, um zu berichten, dass ich noch nicht nach Los Angeles fliege, überkommt mich die Müdigkeit und ich haue mir in einer Art Sekundenschlaf das Handy auf den Nasenrücken. Augenblicklich bin ich wieder hellwach. „Autsch! Das hat wehgetan“, wimmere ich und reibe mir mit der Hand über die Nase.

Tristan scheint das sehr zu amüsieren, denn er beginnt, laut zu lachen.

„Das ist nicht lustig!“, fauche ich in seine Richtung.

„Oh doch, das ist es. Sogar ziemlich lustig. Sag mal, wie hast du den Weg nach New York nur überlebt, bevor du mich getroffen hast? Du kannst von Glück sagen, dass ich den Platz neben dir hatte, sonst wärst du wahrscheinlich immer noch am Flughafen und würdest mit deinem Einfamilienhaus kämpfen, dessen Griff feststeckt“, lacht er weiter.

„Machst du dich etwa über mich lustig?“, gebe ich trotzig zurück.

„Möglicherweise. Vielleicht ein bisschen.“

Das fühlt sich wie ein Schlag in die Magengrube an. Doch er hat recht. Tränen schießen mir in die Augen. Ich schnappe mir meinen Rucksack und verlasse fluchtartig das Zimmer. „Na, herzlichen Dank auch!“ Mit diesen Worten knalle ich die Tür zu, dass es über den ganzen Flur nur so hallt. Ich renne die Treppe nach unten und höre Tristan hinter mir noch etwas rufen, doch ich reagiere nicht. Vor dem Eingangsbereichs des Hotel bleibe ich stehen und schnappe nach Luft. Was, zum Teufel, mache ich hier nur? Ich bin in einer der größten Städte der Welt und teile mir ein Zimmer mit einem völlig Fremden, dessen Nachnamen ich noch nicht einmal kenne. Eine Träne rinnt mir über die Wange.

„Nora?“

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783752131055
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2021 (Januar)
Schlagworte
Geheimnis Freundschaft Dramatik Romantik Spannung Romance Liebe Erzählungen Kurzgeschichten

Autor

  • Eliza Rain (Autor:in)

Eliza Rain ist Jahrgang 1985 und lebt mit ihrer Familie in Rheinland-Pfalz. Mit ihren Geschichten entführt sie den Leser in die Welt der Sinnlichkeit, in der ihre Protagonisten ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Begleiten Sie sie, tauchen Sie ein in die Tiefen der Liebe und Leidenschaft und lassen Sie sich treiben ...
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Titel: A soldier‘s heart