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Kai: Bewährungsprobe

Gay Romance

von Maurice Danzer (Autor:in)
25 Seiten
Reihe: Kai, Band 2

Zusammenfassung

Olli und Kai haben die Probleme mit ihren Ehefrauen gemeinsam gelöst. Nun steht einem langersehnten schwulen Zusammenleben nichts mehr im Weg. Wenn da nicht der knackige Tanzlehrer wäre, der Olli den Walzertakt lehren soll. Kann Olli ihm widerstehen? Und was sind das für zärtliche Tändeleien, denen Kai ausgesetzt ist? Die geplante Hochzeit steht vor dem Aus. Lässt sich ihre Freundschaft und mehr noch ihre große Liebe retten? Ein homosexueller Liebesroman, bei dem die Erotik nicht zu kurz kommt.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Kai

-

Bewährungsprobe

Gay Romance

von

Maurice Danzer

LETTEROTIK

Mit dem Tanzlehrer auf Abwegen

Etwas über ein Jahr lebte ich nun mit Kai zusammen. Die Scheidungen von unseren Frauen waren ohne böses Blut durchgestanden und die finanziellen Folgen geregelt worden. Wir waren in ein kleines Häuschen am Stadtrand von Berlin gezogen, nachdem ich meine Eigentumswohnung verkauft hatte. Kais Ingenieurtätigkeit konnte er in die Hauptstadt verlegen und ich hatte es jetzt sogar näher zu meinem Arbeitsplatz als vorher. Alles lief toll, wir hatten ein gutes Leben!

Wir gingen regelmäßig aus und wenn wir zu Hause blieben, kochten wir oft zusammen. Es machte Spaß, gemeinsam das Gemüse zu schnippeln, einen guten Wein in eine noch bessere Soße zu verwandeln und einen unscheinbaren Klumpen Fleisch zu einem köstlichen Stew zu verzaubern.

An einem Sonntag im letzten Mai war es anders gewesen. Ich hatte allein gekocht und Kai verboten, in die Küche zu kommen, denn ich hatte eine große Überraschung für ihn. Als ersten Gang hatte ich Garnelenspieße vorbereitet, das Hauptgericht war gebackener Steinbutt gewesen und der Nachtisch bestand aus einer superleckeren Weißweincreme. Ich hatte ein sauberes Hemd angezogen, mein bestes Parfüm aufgetragen und war am Vormittag sogar beim Frisör gewesen. Ich atmete einmal tief durch und als ich Kai in die Küche gerufen hatte und er den mit einer Tischdecke und Kerzenlicht festlich geschmückten Tisch sah, hatte er gelacht. „Was ist denn hier los?“

„Setz dich hin und genieße!“

Dass aus den Lautsprechern Smooth Jazz klang, war kein Zufall gewesen. Ich hatte alles vorbereitet! Wir aßen und waren ausgesprochen guter Stimmung gewesen. Nachdem ich die Teller in die Spülmaschine geräumt hatte, hatte ich Kais Hand genommen und ihn zum Tanzen aufgefordert. Er hatte sich von seinem Stuhl erhoben und ich umarmte ihn. Ganz langsam schunkelten wir zu Sades Your love is king. Ich war kein großer Tänzer und hatte Mühe gehabt, ihm nicht ständig auf die Füße zu treten.

„Nun sag schon, Olli, was ist los? Bist Du schwanger?“

Ich prustete los. Kai konnte einfach nie ernst bleiben! „Mein lieber Kai“, hatte ich betont feierlich gesagt, während ich mich auf mein linkes Knie herabließ. „Ich möchte dich um deine Hand bitten. Bitte werde mein Mann!“ So seltsam sich diese Worte für mich selbst angehört hatten, so froh war ich gewesen, sie endlich geäußert zu haben. Nichts wünschte ich mir mehr, als mit Kai den Rest meines Lebens zu verbringen. Schließlich hatte er „Ja!“ gesagt und ich hätte glücklicher nicht sein können.

Jetzt aber war es September geworden und die Zeit drängte. Der Hochzeitstermin war für den 6. Oktober angesetzt. Die Einladungen waren verschickt und sogar meine Ex-Frau Jutta hatte nicht nur zugesagt, sie würde auch meine Trauzeugin sein!

Nachdem ich wieder einmal den ganzen Tag mit Telefonieren verbracht hatte – der Koch hatte noch Fragen, der Gemeindesaal war immer noch nicht zur Miete bestätigt und auch war nicht klar, wer am Abend meine Eltern ins Pflegeheim fahren würde.

Wie gut tat es, den Abend mit Kai auf der Couch zu verbringen! Kai saß wie gewohnt in seiner Ecke, den rechten Arm auf der Lehne mit der Fernbedienung in der Hand. Ich lag lang ausgestreckt mit dem Kopf auf seinem Schoß.

„Irgendwie läuft nur Käse im Fernsehen. Soll ich uns einen Film anmachen? Auf was hast du Lust?“

„Ist mir egal, such du dir was aus“, antwortete ich. Der Actionfilm lief schon eine Weile, langweilte mich aber, obwohl er Kai zu gefallen schien. Ob ich es wohl schaffte, ihn ein bisschen abzulenken? Ich drehte mich um und lag, dem Fernseher abgewandt, immer noch mit dem Kopf auf seinem Schoß. Ich streichelte den kleinen Flecken Oberschenkel zwischen meinem Gesicht und der Auswölbung in seinem Schritt ganz sachte mit den Fingerspitzen. Ich zupfte an den feinen Härchen auf dessen Innenseite und beobachtete, wie lange es wohl dauern würde, bis sich in seinem Slip etwas tat. Der Gedanke, ihn zu verführen, versetzte mich allerdings selbst schnell in Wallung. Ich schob mein Gesicht näher in Richtung seines besten Stückes. Ich liebte seinen Geruch, seine herbe männliche Note. Ich betastete mit der Zunge den dünnen Stoff, unter dem es sich langsam zu regen begann. Dass er Linksträger war, sah man zunehmend deutlicher, als sich sein Penis in der Enge des Slips seinen Weg bahnte und nach einem Ausweg suchte. Ich betastete ihn und ließ meine Finger immer wieder den steifen Schaft entlang wandern. Kai legte den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und ließ mich einfach machen. Mit drei Fingern meiner rechten Hand griff ich in das Bündchen seines Slips und zog ihn so weit herunter, bis sich sein Glied majestätisch aufrichten konnte. Ich küsste die Bällchen, die sich in seinem Sack befanden, nahm eins in den Mund und lutschte darauf herum. Ich umgriff seinen Penis, der kerzengerade in die Luft ragte und führte ihn in Richtung meines Mundes. Mit der Zungenspitze erforschte ich routiniert jedes Detail seiner Eichel, bevor ich seinen Schwanz schließlich so tief ich konnte in den Mund nahm. Meine Lippen umfassten ihn und saugten sich regelrecht an ihm fest. Kai stöhnte, als mein Kopf begann, sich vor und zurück zu bewegen. Mit meiner Zunge umkreiste ich immer wieder seine Eichel, bis nach kurzer Zeit der Eigengeschmack von Kais Körper verging. Er streckte seinen linken Arm aus und schob ihn in meine Boxershorts. Er griff sich die Latte, die auch mir gewachsen war und umfasste sie kräftig. Seine warme Hand tat mir gut, doch freute ich mich noch mehr, als er mir zu verstehen gab, dass es Zeit war, die Höschen ganz auszuziehen. Beide streiften wir schnell unsere Slips ab und waren nun völlig nackt. Er drehte sich zur Seite und lag entgegengesetzt neben mir auf der Couch. Während ich weiter an seinem Schwanz lutschte, nahm er mein Glied in seinen Mund. Ich stöhnte auf, als er saugend anfing, es mir gleich zu tun. Ich winkelte mein Bein an, so dass er es leichter hatte, meinen Anus mit den Fingern zu erreichen. Er massierte mit sanftem Druck das Areal zwischen After und Hodensack, was sich sehr schön anfühlte. Er leckte an der gesamten Länge meines Schwanzes, bevor sich seine Zunge an meinen Eiern vorbei einen Weg zu meinem Poloch suchte. Er leckte daran, ließ seine Zungenspitze immer wieder eintauchen und umkreiste dann wieder meinen Hodensack. Es war fantastisch und so geil, dass ich ihm ein Zeichen gab: Es würde nicht mehr lange dauern, bis es mir kommen würde. Er nahm meinen Schwanz wieder in den Mund und lutschte kräftig auf ihm herum, genau wie ich auf seinem. Unser beider Körperspannung war bis zur Unerträglichkeit gesteigert und mit einem festen Griff an seinen Hintern, an den ich mich klammerte, spritzte ich ihm meinen Samen in den Mund. Mit nur wenigen Sekunden Verzögerung durfte dann auch ich sein Sperma auf der Zunge empfangen! Wir passten so gut zusammen! Gleichzeitige Höhepunkte kann man schließlich nicht mit jedem Partner erleben – bei uns klappte es aber immer wieder hervorragend!

Drei Wochen vor dem Hochzeitstermin hatte ich meine erste Tanzstunde bei Michelles Tanzbar. Mein Tanzvermögen würde gewiss ausreichen, wenn ich ein Zirkusbär wäre, dessen grausamer Lebenszweck darin bestünde, den Zuschauern ein Vergnügen zu bereiten. Für meine eigene Hochzeit jedoch langte es keineswegs! Ich wollte beim Eröffnungstanz auf gar keinen Fall wie ein Depp dastehen und hatte mir deshalb einen Tanzkurs mit sechs Trainings-einheiten gebucht. Ich war überrascht, als sich herausstellte, dass Michelle keine Frau war, sondern ein schlanker, farbiger, gut aussehender Mann, den ich altersmäßig überhaupt nicht einschätzen konnte. Vielleicht irgendwas zwischen 30 und 40? Vielleicht lag ich auch voll daneben! Seine schlanke Statur wurde von einem feinen, leicht glänzendem Nadelstreifenanzug eingerahmt. Sein schneeweißes Hemd mit Vatermörderkragen war bis oben hin geschlossen. Um seinen Hals trug er eine seidene Krawatte, der man ansah, dass sie teurer war als meine gesamten Klamotten zusammen! Er zog sein zweireihiges Jackett aus und hängte es an die Garderobe, seinen Borsalino-Hut, den er eben noch modisch schräg auf dem Haupt getragen hatte, legte er oben auf die Hutablage. Ich beobachtete ihn, wie er sich nach einer kurzen Begrüßung an der Musikanlage zu schaffen machte. Ich sah mich um. Außer mir waren noch drei Pärchen hier, dazu eine Singlefrau und ein Mann, dem man ansah, dass er nicht freiwillig hier war. Offenbar hatte er eine Wette verloren, einen Gutschein zum Firmen-Jubiläum bekommen oder er übte für die Hochzeit seiner Tochter – wie auch immer ...

Die Pärchen würden natürlich miteinander tanzen, das war mir klar, die beiden Singles fanden auch schnell zueinander, so dass ich mit Michelle tanzen musste – oder besser gesagt: durfte! Er merkte sofort, dass ich ein Bewegungslegastheniker war und wenig Körperbeherrschung fürs Tanzen erkennen ließ.

„Du brauchst mehr Körperspannung“, sagte er kopfnickend zu mir, während der erste Tanz lief. Schostakowitschs Walzer Nr. 2. „Wer einen Walzer nicht hinbekommt, dem kann ich nicht helfen“, sprach er und nahm mit Bestimmtheit meine Hand, um mich zu führen. „Sieh auf meinen Oberkörper! Siehst du die Körperspannung?“

Ich nickte, als er mich ein weiteres Mal im Kreise herumgedreht hatte.

„Tammtammtamm, Tammtammtamm. Eins, zwei, drei. Eins, zwei, drei, es ist ganz einfach!“

Er hatte gut reden! Man merkte, dass er sein ganzes Leben getanzt hatte und er eine Körperbeherrschung besaß, die ich nie erreichen könnte. Außerdem war er so drahtig durchtrainiert, wie ich es nur damals mal beim Bund geschafft hatte. Doch ich gab mir Mühe und Michelle lobte meinen Ehrgeiz. „Siehst du, es geht doch!“

Ich rätselte schon die ganze Zeit, mit was für einem Akzent er da eigentlich sprach. Irgendwann hatte ich mich auf Holländisch festgelegt.

Noch immer hielt er meine Hand fest in seiner. Mein Blick wanderte von ihr aus an seinem Handgelenk entlang und ich bewunderte seine goldenen Manschettenknöpfe. Offenbar trugen sie sein Monogramm. Mein Blick wanderte den Hemdsärmel entlang zu seinen Schultern. Er war nicht muskulös, aber bis aufs Letzte durchtrainiert. So erschienen sie mir mindestens doppelt so breit wie seine äußerst schmale Taille, die, durch seine graue Nadelstreifen-Weste betont, noch schmaler schien. Seine gesamte Bekleidung saß ihm wie aufgemalt und ich war mir sicher, dass das, was er trug, maßgefertigt war. Er sieht wirklich stattlich aus, dachte ich bei mir. Seine eleganten, millionenfach einstudierten und erprobten Bewegungen hatten bestimmt schon vielen Menschen das Tanzen beigebracht. Seine tuntige Aussprache ließ jedoch keinen Zweifel über seine sexuelle Orientierung. Mir machte das wenig, immerhin würde ich in Kürze einen Mann heiraten und so hatte ich keinerlei Berührungsängste. In einer weltoffenen Stadt wie Berlin interessierte es sowieso keinen. Nach 60 Minuten war der Tanzkurs zu Ende und ich fuhr nach Hause.

***

„Wie war dein Kurs?“

„Hat superviel Spaß gemacht. Wirst schon sehen, auf der Hochzeit tanzen wir wie die Weltmeister!“

„Na, hoffentlich nimmst du dir da nicht zu viel vor!“

Kai hatte es viel leichter als ich, er konnte schließlich ziemlich perfekt tanzen und hatte deswegen keine Lust, mit mir zu dem Kurs zu gehen. Zudem hatte er viel zu erledigen. Sein Anzug war noch nicht bestellt und ausgemessen, weil der Schneider bis gestern im Urlaub gewesen war.

Schon am Donnerstag war die zweite Tanzstunde und es waren dieselben Leutchen da wie beim letzten Mal. Wieder tanzte ich mit Michelle – heute sollte es Tango sein! Ich war froh, dass ich den Walzer halbwegs beherrschte und nun solch ein Tanz mit einem Anfänger? Na gut, was soll‘s?

„Du musst auf deine Körperspannung achten, das ist das A und O!“

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783752133295
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2021 (Februar)
Schlagworte
schwul Gay Romance Romance Erotik LGBT Liebesroman Liebe

Autor

  • Maurice Danzer (Autor:in)

Der Berliner Maurice Danzer schreibt zum Thema Erotik Kurzgeschichten und Kurzromane. Seine Gay-Romance Geschichten enthalten neben der Erotik immer auch eine große Portion Gefühl. Die Menschen mit ihren Selbstzweifeln, Wünschen und Hoffnungen machen die Storys lebendig und authentisch. Wie aus dem wahren Leben ...
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Titel: Kai: Bewährungsprobe