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Wertvolle Tipps zur artgerechten Haltung von Farbratten.

von Stefan Leinauer (Autor:in)
25 Seiten

Zusammenfassung

Sie interessieren sich für Farbratten und möchten gerne selber welche halten? Dann ist dieser Ratgeber genau das Richtige für Sie. Hier erfahren Sie alles über die Haltung, die Fütterung, häufige Krankheiten, Kosten und vieles mehr. Viel Spaß beim Lesen!

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Vorwort

Sie interessieren sich für Farbratten und möchten gerne selber welche halten? Dann ist dieser Ratgeber genau das Richtige für Sie. Hier erfahren Sie alles über die Haltung, die Fütterung, häufige Krankheiten, Kosten und vieles mehr. Viel Spaß beim Lesen!

Wie viele Tiere?

Wenn Sie mit dem Gedanken spielen sich Ratten zu sich zu nehmen, steht als Erstes die Frage im Raum, wie viele Ratten man sich eigentlich anschaffen muss, damit es artgerecht ist. Ratten sind Rudeltiere, man hält sie also in Gruppen. Eine Gruppe beginnt erst ab 4 Tieren. Oft wird behauptet, vor allem in Zoohandlungen, dass ein Duo oder ein Trio reicht, das entspricht aber nicht der Wahrheit. Ratten haben ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten. Je mehr Tiere in der Gruppe leben, desto besser, jedoch mindestens 4 Tiere. Ich würde empfehlen sofort mit mehr Tieren zu starten. Wenn eines stirbt, muss man nicht sofort wieder vergesellschaften, sondern kann sich erstmal in Ruhe nach neuen Tieren umschauen. Denn auch das kostet viel Zeit, wenn man bei den richtigen Leuten kauft, beziehungsweise adoptiert.

Woher bekomme ich die Tiere?

Die Frage nach dem „Wo“ wird von den meisten Menschen schnell mit „Zoohandlung“ beantwortet, allerdings sollte man niemals Tiere aus einer Zoohandlung kaufen. Mit dem Lebendtierkauf in Zoohandlungen fördert man das Tierleid. Die Tiere für Zoohandlungen werden qualvoll produziert, das Muttertier wirft mehrere Würfe hintereinander und darf keine Pausen einlegen. Die meisten Tiere stammen aus Inzucht und haben so meist angeborene Krankheiten und eine weniger hohe Lebenserwartung. Außerdem sind die meisten Tiere aus Zoohandlungen mit Endoparasiten befallen, die nicht nur für das Tier, sondern auch für den Menschen gefährlich werden können (Zoonose). Ein weiterer Punkt ist der Transport zum Tierfachgeschäft. Viele Tiere sterben dabei, das Zoogeschäft nimmt dann die übrig gebliebenen Tiere. Die Menschen in Zoohandlungen kennen sich meist überhaupt nicht mit den Tieren aus, mit denen sie tagtäglich zu tun haben. Damit alles schön billig ist, werden die Tiere mit Pelletfutter gefüttert, natürlich spielt da auch die Werbung eine Rolle. Die Laufräder sind viel zu klein, die Verstecke aus Nadelholz.

Nun haben Sie gehört, warum man Zoogeschäfte mit dem Lebendtierverkauf nicht unterstützen sollte. Aber wo kaufe ich denn nun? Wenn Sie unbedingt Jungtiere haben möchten, können Sie sich nach einem seriösen Züchter umschauen. Seriöse Züchter klären auch über die artgerechte Haltung auf, sie würden also nicht in zu kleine Käfige, oder an Personen, die das falsche Futter füttern wollen, vermitteln. Bevor man sich nach einem Züchter umschaut, sollte man aber zumindest einmal ins Tierheim gehen und sich die Farbratten anschauen, die dort abgegeben wurden. Tiere aus dem Tierschutz haben zwar schon eine gewisse Vergangenheit hinter sich, sind aber die dankbarsten Gefährten, wenn sie wieder Vertrauen gefasst haben. Auch bei Pflegestellen kann man sich umsehen, sollte in den Tierheimen nichts Passendes für einen dabei gewesen sein. Für mich führt der erste Weg immer zum Tierschutz, erst wenn ich dort nichts gefunden habe, schaue ich mich nach einem guten Züchter um.

Männchen oder Weibchen?

Weibchen sind aufgeweckter und flinker als ihre männlichen Artgenossen. Sie sind nur selten am Kuscheln interessiert und wollen lieber etwas zu tun haben. Ihnen wird sehr schnell langweilig, deshalb sollte man gerade bei Weibchen für noch mehr Abwechslung sorgen. Weibchen haben außerdem einen ausgeprägteren Nagetrieb als Männchen und zerstören deshalb eher Einrichtungsgegenstände und auch Klamotten, wenn sie auf dem Menschen sind. Zudem sind Weibchen meist zickiger und haben einen ausgeprägten Nestbautrieb. In ihrem Nest bunkern sie auch gerne mal Futter.

Männchen hingehen sind größer, schwerer und auch ruhiger als ihre weiblichen Artgenossen. Sie sind oft sehr verschmust und anhänglich. Außerdem sind sie eher faul und machen weniger kaputt. Männchen haben öfter Rangkämpfe und stinken etwas mehr als Weibchen, da sie mehr markieren.

Weibchen kann man mit Kastraten integrieren, unkastrierte Männchen natürlich nur mit Männchen, da es ansonsten schnell Nachwuchs gäbe.

Kuschelfaktor

Ratten sind sehr soziale Tiere und haben deshalb als eines der wenigen Kleintiere einen recht hohen „Kuschelfaktor“. Natürlich sollte man die Tiere nicht gegen den Willen hochnehmen und an sich drücken, aber Farbratten bauen zu Menschen meist eine sehr enge Bindung auf und wollen immer dabei sein. Im Auslauf klettern sie gerne mal auf dem Menschen herum und auch auf dem Sofa sind sie tolle Kuschelkameraden. Natürlich ist trotzdem darauf zu achten, dass man sehr vorsichtig mit den zerbrechlichen Wesen umgeht. Im Auslauf kann man aber trotzdem jede Menge Spaß mit ihnen haben. Hierbei ist allerdings darauf zu achten, dass jedes Tier einen eigenen Charakter hat, genauso wie wir Menschen auch. Es gibt also auch Ratten, die sich niemals berühren lassen und auch nicht auf den Menschen zugehen. Genauso gibt es aber auch welche, die gar nicht mehr vom Menschen runter möchten. Das ist von Tier zu Tier unterschiedlich und man kann Glück oder Pech haben. Pflegestellen und Tierheime können meist schon etwas zu dem Verhalten der Tiere sagen, allerdings gibt es keine 100 prozentige Sicherheit, dass sie im neuen zu Hause genauso sind.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783752137965
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2021 (März)
Schlagworte
Gehege Käfig Haltung Fütterung Artgerecht Tier Farbratte Futter Auslauf Ratte

Autor

  • Stefan Leinauer (Autor:in)

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Titel: Wertvolle Tipps zur artgerechten Haltung von Farbratten.