Lade Inhalt...

Linaria: Die Flucht von der Erde

von Julian Bates (Autor:in)
300 Seiten
Reihe: Linaria, Band 1

Zusammenfassung

Der geschiedene Michael ist in seiner Midlife-Crisis, als er durch Zufall eine außerirdische Futanari rettet. Sie erweist sich ihm gegenüber als sehr dankbar. Als seine zweiundzwanzigjährige Pferdepflegerin dann plötzlich auch noch etwas von ihm will, dämmert ihm so langsam, dass sich gerade sein altes und geruhsames Leben als Landwirt in Wohlgefallen auflöst. Wie sehr, dass wird ihm jedoch erst sehr viel später klar, nach vielen Abenteuern, die zu seinem Leidwesen nicht alle erotischer Natur sind.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


 

 

 

 

Linaria 1 : Die Flucht von der Erde

 

Ein Roman von Julian Bates

 

Impressum

Autor: Julian Bates

AutorEmail: julianbates@t-online.de

Herausgeber:

Dirk Jost

Am Mühlbach 5

64853 Otzberg

Deutschland/Germany

 

 

julianbates@t-online.de

 

 

92312 Wörter

478607 Zeichen

Vorwort

 

Mein Name ist Michael Martens, und eigentlich war ich schon immer ein ganz normaler Typ, abgesehen vielleicht von einigen ausgefallenen sexuellen Phantasien, aber wer hat sowas nicht. Ich war Landwirt, hatte den Hof von den Eltern geerbt, ein paar Jahre lang verheiratet und danach leider auch wieder geschieden. Meine Frau fehlte mir nicht sonderlich, sie hat sich mit den Jahren in eine unglückliche Furie verwandelt, was größtenteils daran lag, dass sie einfach nicht für das Landleben geschaffen war. Natürlich lag der Grund für die Trennung ebenfalls bei mir, denn wenn eine Beziehung auseinandergeht, dann sind meistens beide Parteien dafür verantwortlich, ich konnte allerdings den Schritt nicht gehen, den sie von mir wollte. Ich hatte außer der Landwirtschaft nichts gelernt, und hätte auch nicht gewusst, wie ich unseren Unterhalt sonst verdienen sollte.

Eine Familie zu ernähren ist oft nicht ganz einfach, und ich hatte zu meinem Leidwesen die unterschiedlichsten Probleme damit. Die Landwirtschaft ist manchmal nicht so einträglich, wie man das gerne hätte, aber man kann an und für sich ganz gut davon leben. Wenn man dazu bereit ist, in den Jahren mit schlechter Ernte den Gürtel mal ein wenig enger zu schnallen. Was meine Frau nicht war. Richtig weh getan hat mir bei der Trennung eigentlich nur, dass ihr neue Liebhaber, der ein berühmter Anwalt ist, es geschafft hat, mir das Sorge- und Besuchsrecht für meine Tochter zu entziehen. Und das nur, weil ich ihm einmal eine gelangt hatte, es war nicht mal sonderlich fest, er ist aber danach zwei Monate mit einer Halskrause herumgerannt, was das Gericht sehr beeindruckt hat. Meine Tochter war anscheinend auch nicht an Besuchen von mir interessiert.

Mittlerweile hat sie mich wohl völlig abgeschrieben, ich habe bereits seit vielen Jahren nichts mehr von ihr gehört oder gesehen, was einem bei dem eigenen Kind doch sehr weh tut. Wir hatten schon immer unsere Probleme miteinander, sie war eine typische Prinzessin und kam mit dem Landleben mindestens genauso schlecht wie ihre Mutter klar.

Und mich hat es ziemlich verletzt, dass sie ihre Wut darüber hin und wieder an den Tieren ausgelassen hat, das ist etwas, mit dem ich nicht gut klarkomme. Ich machte die Sache dann natürlich auch noch viel schlimmer, weil ich die Dinge, die ich eigentlich mit ihr hätte unternehmen sollen, stattdessen mit ihrer Freundin Larissa unternahm, die sich schon in sehr jungen Jahren um die Pferde kümmerte und daher so oft auf dem Hof war, dass sie schon eher ein Familienmitglied als eine Besucherin war. Selbstverständlich bot ich es jedes Mal zuerst meiner Tochter an mitzukommen, allerdings waren diese Ausflüge zugegebenermaßen selten prinzessinnenkompatibel.

Ich hatte in der Zeit nach der Trennung sogar immer mal wieder an Selbstmord gedacht, allerdings ist es bei den Gedanken geblieben. Der Hof und die Tiere haben mich fortwährend aufgerichtet, wenn es wieder einmal sehr schlimm wurde, oder alternativ auch ein Ausritt mit Larissa, die mir treu blieb, selbst nachdem meine Tochter schon lange weg war. Normalerweise hielten sich aber die Depressionen in Grenzen, denn ich war alleine recht glücklich, wobei mir manchmal durchaus menschliche Gesellschaft fehlte.

Die Einsamkeit ist eine merkwürdige Sache, und sie machte mir des Öfteren zu schaffen. In diesen Momenten schaltete ich eine Weile den Fernseher an, und sah mir irgendwelche Nachmittagsprogramme an. Danach war ich erst einmal wieder kuriert und war froh darüber, mit diesen Leuten nichts zu tun zu haben.

Ansonsten hatte ich wenigstens die Tiere, zwei Schäferhunde, einen sehr stattlichen Hengst, den ich oft auch mehrmals die Woche bei den Nachbarn, beziehungsweise dessen Stuten, decken lassen musste, weil er ansonsten zu unruhig wurde, und meine vier Katzen, die sich aber größtenteils selbst ernährten, Mäuse gab es ausreichend auf dem Hof. Immer mal wieder konnte ich ein paar Katzen verschenken oder verkaufen, bis ich irgendwann genug davon hatte und die zwei Weibchen sterilisieren lassen musste, was mir aber nicht leicht fiel, die armen Tiere taten mir doch sehr leid, vielleicht, weil ich mir selbst manchmal, seit der Trennung, ebenfalls ein wenig sterilisiert vorkam.

 

 

1 Der Absturz

 

Das Flugzeug kam herunter, als ich gerade in Richtung einer meiner Äcker unterwegs war. Ich ließ das Feld dieses Jahr brachliegen, da ich von allzu reichlich Dünger nicht wirklich viel halte, und es eine Ruhepause brauchte. Das bedeutet aber auch, dass man idealerweise ein paar Mal das Unkraut umgraben muss, und genau das wollte ich an dem Tag tun. Die Maschine sah merkwürdig aus, es hatte Düsentriebwerke, schien aber zusätzlich auch noch zu brennen, und es hatte nur recht kleine Flügel. Dafür war die Nutzkabine deutlich größer, als ich es kannte, allerdings sah ich hier in der Gegend sehr selten irgendwelche Flugzeuge und eine Neuerung oder sogar etwas Experimentelles schon gar nicht.

Es schlug mitten auf diesem Acker ein, den ich eben erwähnte, wo es eine recht lange und tiefe Furche hinterließ. Weniger lang und tief, als ich es bei einem unkontrollierten Absturz erwartet hätte, wobei ich mich zwar mit sowas natürlich auch nicht wirklich gut auskannte, nichtsdestotrotz wusste ich aus dem Studium, was Schubumkehr und solche Begriffe bedeuteten.

Ich hatte damals die Zeit genutzt und oft in den Vorlesungen der anderen Studiengänge zugehört, was das Landwirtschaftsstudium doch eine ganze Weile in die Länge gezogen hatte. Es war kein Problem gewesen, da zu diesem Zeitpunkt die Eltern noch lebten und sich um den Hof kümmerten, und die beiden hatten schlicht und einfach alles für mich getan. Ich habe meine Eltern sehr geliebt.

So schnell es ging, fuhr ich mit dem Traktor zu dem Wrack, das wenigstens nicht mehr brannte, obwohl ich mir wenig Hoffnung auf Überlebende machte. Dieses Ding sah selbst von Nahem merkwürdig aus, ich hatte so etwas definitiv noch nie gesehen, und die Tür an der Seite war schon eher eine Schleuse als eine normale Flugzeugtür. Ich sprang von der Zugmaschine und näherte mich dem Objekt, als ich an einer Seite etwas bemerkte, dass eigentlich nur Einschusslöcher sein konnten.

Wer sich auch immer darin befand, diese Person hatte Ärger am Hals, und zwar vermutlich sogar mit unserer Regierung. Ob es eventuell was Russisches war? Es sah mir aber überhaupt nicht russisch aus, meine Gedanken überschlugen sich in dem Augenblick förmlich, als sich plötzlich die Schleuse an der Seite öffnete. Erstarrt vor Schreck blieb ich stehen, allerdings passierte nichts weiter, es war einfach nur eine Tür, die sich geöffnet hatte und jetzt dafür sorgte, dass ich mir wegen meiner Reaktion dämlich vorkam.

Ich überlegte einen Moment lang noch hin und her, dann fasste ich mir ein Herz und kletterte in das Wrack, vielleicht gab es ja doch Überlebende. Das Flugzeug war innen genauso geräumig, wie es von außen gewirkt hatte, und beherbergte jede Menge Geräte und Dinge, die ich nicht einsortieren konnte, im Gegensatz dazu aber keinen einzigen Passagier. Ich ging nach vorne ins Cockpit und da fand ich eine einsame Person. Sie war bewusstlos und zweifelsohne so außerirdisch, wie man nur sein konnte. Ein wenig menschenähnlicher, als ich mir insgeheim immer Aliens vorgestellt hatte, denn sie war schlank, sehr groß, hatte knallrote Haare, Elfenohren und hatte eine dunkelbraune Haut, von den Zügen her allerdings eher kaukasisch.

Dann bemerkte ich ihren offenen Bruch am Bein. Ich hatte kein Mobiltelefon und war mir auch nicht sicher, ob ich, selbst falls ich ein Handy gehabt hätte, was, wie schon gesagt, nicht der Fall war, denn bei mir zuhause und in der Umgebung gab es eh nur schlechten oder keinen Empfang, wirklich den Notdienst hätte anrufen sollen.

Sie hatten auf sie geschossen, auf diese wunderschöne Frau.

Die sterben würde, wenn ich nichts unternahm.

Ich entfernte die Sicherheitsgurte, zog sie erst einmal in Richtung Schleuse und sah mich nach einem Verbandskasten in dem Flugzeug um, fand aber nichts, was auch nur annähernd danach aussah. Daher rannte ich zum Traktor, holte meinen Kasten und schnitt als Erstes mit der Schere darin ihren silbernen Anzug auf, den ich damit endgültig völlig ruinierte. Dann holte ich tief Luft, ignorierte die zitternden Hände, erinnerte mich krampfhaft an die Medizinvorlesungen, und renkte den Bruch am Unterschenkel wieder ein.

Zum Glück wachte sie, trotz der sicherlich extrem schmerzhaften Prozedur, nicht auf, und das Ergebnis sah eigentlich gar nicht so schlecht aus, also schiente ich das Bein mit ein paar Röhren, die ich in ihrem Schiff fand, nachdem ich die Blutung mit einem Druckverband gestillt hatte. Wenigstens hatte ich keine offene Ader gesehen, allerdings würde ich den Schnitt wohl noch nähen müssen. Falls ich mich richtig erinnerte, hatte ich alles Notwendige dazu auf dem Hof, ich brauchte sowas immer mal wieder, da man sich, wenn der nächste Arzt oder Tierarzt so weit weg wie in meinem Fall ist, nach einer Weile selbst zu helfen weiß, meine Eltern hatten es auch nie anders gehalten. Ich untersuchte vorsichtig ihren Kopf nach zusätzlichen Frakturen, fand aber nur eine kleinere Verletzung, die vermutlich bald schon eine ziemliche Beule ergeben würde, abgesehen davon jedoch harmlos genug aussah.

Ich war mir dessen bewusst, dass ich mit dieser Herumpfuscherei ihr Leben und ihre Gesundheit aufs Spiel setzte, allerdings sah die Alternative, sie nämlich den Leuten zum Fraß hinzuwerfen, die sie abgeschossen hatten, für sie deutlich schlimmer aus. Also fuhr ich sie zum Hof, verfrachtete sie in mein Bett, versorgte sie, so gut ich konnte, nähte ihre Wunde zusammen und packte sie sorgfältig ein. Als Nächstes nahm ich mir den Traktor, befestigte vorne eine zusätzliche Schaufel und nahm noch eine Plane mit, mit der ich normalerweise bei schlechtem Wetter Heu abdeckte. Dann fuhr ich zurück, grub ein Loch, in den ich ihr Flugzeug vorsichtig schob, und bedeckte es erst mit der Plane und danach mit Erde.

Als Letztes pflügte ich noch wie geplant den ganzen Acker und deckte damit die Furche wieder zu, wofür ich fast die ganze Nacht brauchte, und fuhr am Ende zurück nach Hause zum Hof. Niemand, der nicht genau wusste, wonach er suchen musste, hätte so irgendeine Chance, ihr Flugzug zu finden. Ich hoffte, ich hatte es nicht noch stärker beschädigt, es hatte für mich allerdings auch so schon ziemlich kaputt ausgesehen.

Die schwarze Schönheit schlief nach wie vor tief und fest, sie fieberte nicht, was schon einmal ein gutes Zeichen war. Ich hoffte, ich hatte die Wunde gut genug desinfiziert. Ich nannte sie Frau, obwohl ich mir wegen ihres Geschlechts gar nicht so sicher war, sie hatte nämlich noch ein, überhaupt nicht Kleines, Extra in ihrem silbernen Jumpsuit, und zwar genau da, wo ein weiblicher Mensch nichts hatte.

Ich überlegte eine ganze Weile, in der in unruhig im Zimmer hin und herlief, ob ich sie ausziehen sollte, um den Körper nach zusätzlichen Wunden zu untersuchen, vor allem, da sie immer noch nicht aufgewacht war. Jedes Mal wenn ich mich eigentlich bereits dazu durchgerungen hatte, war ich dann doch wieder ein wenig peinlich berührt und zögerte. Immerhin war sie eine Frau, und es war ihr vielleicht nicht recht, wenn ich sie nackt sah.

Schließlich entschied ich mich gegen meine und ihre Schamgefühle, schnitt den Anzug auf und fand tatsächlich so zwei weitere Quetschungen, die ich mit einem Verband und einer Salbe behandelte. Bei der Untersuchung kam ich nicht umhin zu bemerken, dass sie offensichtlich beide Geschlechter in sich vereint hatte. Ich bekämpfte allerdings die Neugier erfolgreich und sah nicht genauer nach, wobei es mir unmöglich war, nicht mitzubekommen, dass sie nicht nur von der Körpergröße her, sondern auch dort unten deutlich größer als ich gebaut war.

Leider erwachte sie nach wie vor nicht, also packte ich sie wieder warm ins Bett ein und machte mich auf die Socken, um einige Dinge einzukaufen, die mir zuhause fehlten, beziehungsweise schon bald fehlen würden. Ich bezahlte in bar, um niemandem unnötige Hinweise zu geben, und erzählte allen, die nachfragten, dass ich die Apotheke auf dem Hof auffüllte, was ich sowieso öfter einmal machen musste, da ich so abgelegen wohnte. Ich bekam einen Hinweis auf das Verfallsdatum der Thrombosespritzen, ansonsten freute sich der Apotheker lediglich wegen der Umsätze und sagte wie üblich nichts weiter dazu. Dann kaufte ich noch Retterspitz für Umschläge, ein paar Salben und noch einige zusätzliche Medikamente dazu. Ich hoffte, dass sie menschenähnlich genug war, denn sonst würde ich sie vielleicht sogar mit dieser Behandlung umbringen.

Es gab natürlich auch die Möglichkeit, dass sie es wusste, falls sie bald aufwachte und ich ihre Sprache verstand. Ich setzte mich wieder in den alten Audi Quattro, der ziemlich gut für das Gelände bei mir draußen geeignet war, jedenfalls das gut zugängliche, alles andere musste der Traktor erledigen, der immerhin fast siebzig Stundenkilometer schnell war, und durchaus überall dort hinkam, wo der Audi schlappmachte, und fuhr mit den Einkäufen nach Hause. Letztes Jahr waren alle Ernten richtig gut gewesen, und ich hatte ein wenig anders als die Konkurrenz angebaut, weshalb ich gute Preise erzielt hatte. Deshalb saß dieses Jahr mein Portemonnaie ein Stück lockerer als die Jahre davor.

In einem schlechten Jahr hätte ich mir bereits diese Einkäufe gut überlegen müssen, Apotheke ist nicht billig, jedenfalls wenn es wirklich nur reine Vorratskäufe gewesen wären. Dieses Mal war die Entscheidung für die finanzielle Sonderausgabe natürlich einfach, die Sachen wurden gebraucht. Als ich zuhause ankam, ging ich sofort ins Schlafzimmer, allerdings war sie immer noch nicht wach, so langsam machte ich mir doch recht ernsthaft Sorgen um sie. Ich legte die Tasche mit den Besorgungen auf den Boden, setzte mich zu ihr und betrachtete ihr schönes, fremdartiges Gesicht, das sehr friedlich aussah, sie hatte wohl wenigstens keine Schmerzen in ihrem Schlaf und atmete ruhig. Die roten Haare ergaben einen ziemlich attraktiven Kontrast zu der dunkelbraunen Haut. Die Elfenohren komplettierten am Ende den Anblick als völlig außerirdisch.

Sie war genau die Art Frau, die jemand wie ich niemals anziehen würde, nicht in einhundert Jahren. Aber falls sie einigermaßen nett war, dann bekam ich ja vielleicht mal zur Abwechslung ein paar angenehme Wochen, in denen ich ihre Gesellschaft genießen durfte, bis der Bruch ausgeheilt war. Alleine diesen tollen Körper anzusehen war schon etwas Besonderes für mich.

Ich schüttelte den Kopf und vertrieb die unanständigen und egoistischen Gedanken, danach öffnete ich die Verbände, trug ein wenig Salbe auf die genähte Wunde auf, und verpackte alles wieder. Ich hatte in der Apotheke nicht nur Gips, sondern auch eine Gipsschale bekommen, die ich jetzt an ihrem Bein anbrachte. Diese schiente zwar schon das Bein, ließ jedoch die Wunde offen, damit ich sie getrennt verarzten konnte. Es war vermutlich nicht genau das Gleiche, was sie im Krankenhaus machen würden, aber ich hoffte, dass ich nicht allzu viel falsch machte.

Als ich fertig war, übermannte mich die Müdigkeit, ich nahm mir eine Decke und legte mich auf die alte Couch, auf der ich normalerweise meine Klamotten platzierte. Immerhin hatte ich letzte Nacht gar nicht geschlafen, sah sie ein letztes Mal mit einem Lächeln an und fiel erschöpft in einen sehr tiefen Schlaf. Ich erwachte einige Stunden später furchtbar desorientiert, dann sah ich auf das Bett, sah meinen Gast dort liegen und mir fiel alles wieder ein. Ich fragte mich, ob es wirklich eine so tolle Idee war, sie vor den Behörden zu verstecken, wobei ich mir diese Frage alleine recht schnell beantworten konnte.

Es war natürlich keine gute Idee, ich würde es aber trotzdem tun, selbst wenn sie irgendwie böse war, vielleicht sogar meine Mitmenschen getötet hatte, verdiente sie trotz alledem eine zweite Chance mit der Menschheit. Dann würde ich ihr eben zeigen müssen, dass Menschen etwas wert waren, und man sie deswegen nicht leichtfertig tötet. Jedenfalls nicht ohne sehr guten Grund, Notwehr oder so. Ich seufzte, ich verstrickte mich in Überlegungen, die ziemlich theoretisch waren und mich nicht weiter brachten, ich hatte sowieso keine andere Wahl, als das fortzusetzen, was ich angefangen hatte.

Noch ein Seufzen ertönte in meinem Schlafzimmer, was mir anzeigte, dass die Patientin offenbar inzwischen wach war. Ich stand auf, ignorierte die zitternden Hände und ging langsam auf sie zu. Sie öffnete die Augen und sah mich mit einem völlig außerirdischen Blick an. Ihre Augen hatten eine menschliche Iris, waren aber violett mit goldenen Sprenkeln darin. Sie runzelte die Stirn, weshalb ich vorsichtshalber stehen blieb, um sie nicht zu erschrecken. Ihre Worte klangen nicht wie irgendeine Sprache, die ich jemals gehört hatte, was mich aber auch nicht wirklich verwunderte, ich antwortete ihr aber trotzdem.

„Es tut mir leid, aber ich verstehe dich nicht. Sprichst du Deutsch? Or English maybe?“

Sie schüttelte den Kopf, deutete auf die Verbände und das geschiente Bein, und danach auf mich. Ich nickte bestätigend.

„Ja, ich habe dich versorgt, hoffentlich habe ich nicht allzu viel falsch gemacht.“

Als Nächstes setzte sie sich auf, also holte ich einige Stützkissen, damit sie sich anlehnen konnte, und stellte diese hinter ihr auf. Als sie sich bewegen wollte und das kaputte Bein von den Kissen entfernen wollte, auf die ich es gelegt hatte, hielt ich sie jedoch auf.

„Nicht, das ist nicht gut für dich.“

Sie sah mich zornig an, mit einem flammenden Blick, der ziemlich viel über ihr Temperament verriet, also hob ich die Hände, schüttelte aber bestimmt den Kopf.

„Nein, tu das nicht, du wirst dich verletzen. Dein Bein ist gebrochen.“

Ihr Blick war fragend, ich ging zu meinem Nachttisch und holte einen Bleistift, dann zerbrach ich ihn und zeigte auf ihren Unterschenkel. Sie erblasste, fasste sich dann aber und winkte mich wieder näher zu ihr heran. Ich nahm ihr Bein vorsichtig und fixierte es erneut auf den Kissen. Danach sah ich sie abwartend an. Sie dachte angestrengt nach, das konnte man ihr deutlich ansehen, und irgendwie sah sie ziemlich niedlich dabei aus, ich konnte ein spontanes Kichern nicht unterdrücken. Erstaunt sah sie mich an, ich zuckte jedoch nur mit den Schultern und hoffte, dass diese Geste bei ihrem Volk das gleiche bedeutete, da ich keine Chance sah, ihr das zu erklären, was ich gerade gedacht hatte.

Sie klopfte auf das Bett neben sich, was ich als Einladung verstand, mich neben sie zu setzen, also tat ich genau das. Von Nahem sahen die Augen noch unheimlicher aus, allerdings hielt ich tapfer die Stellung. Sie streckte mir die Hände entgegen und zeigte damit auf meinen Kopf. Ich zuckte wieder mit den Schultern, dann näherten sich ihre schönen und zierlichen Hände langsam meiner Stirn. Ihre Handflächen waren jetzt meinen Schläfen sehr nahe und ich sah sie immer noch fragend an, ich hatte keine Ahnung, was sie vorhatte. Dann legte sie die Hände auf meine Haut und runzelte erneut die Stirn, offenbar strengte sie sich gerade mit irgendetwas ziemlich an.

Dann lächelte sie plötzlich triumphierend und die Welt um mich herum verschwand vollständig, es wurde mir auf einmal völlig schwarz vor Augen. Das dauerte aber nur den Bruchteil einer Sekunde, danach wurde die Schwärze durch einen leeren Raum ersetzt. Ich zuckte erschrocken zurück, was den Kontakt zwischen ihren Händen und meiner Stirn unterbrach. Sie zog ihre Hände ebenfalls sofort zurück und legte sie auf ihren Schoß, was mir aber zeigte, dass sie mir mit dieser Prozedur, was auch immer sie da gerade tat, nicht schaden sollte. Ich lächelte sie also an, nahm vorsichtig ihre Hände und führte sie zurück zu meiner Stirn, um ihr zu zeigen, dass ich zwar schon kurz erschrocken gewesen war, ihr allerdings trotzdem vertraute.

Wobei ich keine Ahnung hatte, woher dieses Vertrauen kam, vielleicht hatte sie mich ja bereits verhext, was mir jedoch ziemlich unwahrscheinlich vorkam, ich konnte mich nach wie vor frei entscheiden und denken. Der Raum erschien aus Neue, und kurz danach wurde er noch mit zwei Personen gefüllt, und zwar mit ihr und mit mir. Ihre Figur war mit dem silbernen Catsuit bekleidet, und ich hatte genau die Sachen an, Jeans und T-Shirt, die ich heute auch anhatte. Dann hielt ihre Figur meiner die Hand hin, wonach nichts mehr passierte. Nach einer Weile streckte sie mir erneut die Rechte hin, also schien sie etwas von mir zu erwarten.

Ich sah mir das Bild an, und stellte mir vor, wie ich ebenfalls die Rechte ausstreckte, und zu meiner großen Verblüffung tat das andere Ich exakt das. Es handelte sich also zum so etwas Ähnliches wie einen Avatar in einem Computerspiel, nur wurde es mit Gedankenkraft gesteuert. Also ergriff mein Avatar ihre Hand, kniete sich vor sie hin und drückte seine Lippen auf ihren Handrücken. Plötzlich war die Verbindung unterbrochen, und als ich sie ansah, wurde sie tatsächlich sichtbar rot im Gesicht, man konnte die Veränderung trotz der dunklen Hautfarbe sehr gut sehen. Ich lächelte sie entschuldigend an und zuckte mit den Schultern, ich vermutete, dass die Geste bei ihnen wohl etwas Anderes als bei uns bedeutete.

Kurz darauf streckte sie erneut die Hände aus, legte sie wieder auf meine Schläfe und der Raum entstand von Neuem, mit unseren Avataren darin. Ich wartete ab, dann wiederholte sie die, eigentlich uns Männern vorbehaltene Geste, genau so, wie ich es getan hatte, woraufhin ich meinen Avatar ihr aufhelfen ließ und sie gerade hinstellte. Wir waren in der Simulation übrigens so ziemlich gleich groß, wobei die Realität völlig anders aussah, denn sie war locker einen ganzen Kopf größer als ich. Dann nahm mein Avatar ihre Hand, schüttelte sie und lächelte sie breit an, was sie erwiderte. Wir standen eine ganze Weile da und schüttelten uns die Hand, dann sah sie mich nachdenklich an.

Es erschienen noch mehr Personen in dem Raum, Fremde, die in dunklen Nebel gehüllt waren, und jeder der Personen bekam ein großes, rotes X, selbst das Zimmer selbst bekam plötzlich eine dunkle und bedrohliche Färbung. Die Intention war völlig klar für mich, sie vertraute niemandem außer mir, was mich einerseits freute, andererseits jagte mir die Verantwortung verständlicherweise auch Angst ein.

Ich war schließlich kein Arzt und kannte mich mit Aliens überhaupt nicht aus, wobei es mir damit natürlich nicht besser oder schlechter als anderen Menschen ging. Sie ließ die anderen Personen verschwinden und wir waren erneut alleine in dem Raum, der daraufhin abermalig eine warme und freundliche Farbe annahm. Auf einmal ging ihr Avatar in eine Ecke des Zimmers, holte ihr Geschlecht heraus, und urinierte an die Wand, danach sah sie mich wieder an.

Ihr Bedürfnis war völlig klar, also unterbrach ich den Kontakt, stand auf und besorgte ihr eine Plastikflasche, die genau dafür gedacht war, deutete darauf, was sie aber überhaupt nicht begriff. Ergeben öffnete ich die Hose, holte das Glied heraus und steckte es in die Öffnung, und diesmal kam sie offensichtlich dahinter, also drehte ich mich herum und verließ den Raum. Ich gab ihr ein paar Minuten, dann kehrte ich zu ihr zurück und nahm ihr die volle Flasche ab, leerte und spülte sie aus, ging wieder zu ihr zurück, gab sie ihr für späteren Gebrauch und setzte mich auf meinen alten Platz neben sie. Sie sah mich fragend an, was ich nicht verstand, dann zuckte sie mit den Schultern, ließ die Decke fallen, die sie vor die Brüste gehalten hatte, und steckte ihren Penis erneut in die Flasche.

Mein Ich wurde von einem sehr verwirrenden Mischmasch von Gefühlen durchflutet, einmal natürlich von dem Impuls aufzuspringen und den Raum zu verlassen, allerdings wurde ich auch gleichzeitig von der Faszination auf dem Bett festgehalten, die der Anblick bei mir auslöste. Offensichtlich hatte sie keine Schamgefühle dabei, ganz im Gegensatz zu mir, jedoch ignorierte ich die und sah ihr fasziniert zu.

Der Anblick ihrer Brüste mit dem riesigen Penis darunter war so für mich etwas völlig Neues, und ich spürte, wie sie mich damit in ihren Bann zog. Ich schüttelte den Kopf, sprang auf und holte ihr eine Packung Kosmetiktücher und ein sehr großes Glas mit Wasser, da mir gerade ihre vermutlich nächsten Bedürfnisse eingefallen waren, und ich außerdem verhindern wollte, dass sie den Ständer in meiner Hose bemerkte.

Als ich das Schlafzimmer wieder betrat, hatte sie die Bettdecke bereits hochgezogen und hielt mir die Flasche entgegen. Ich reichte ihr die Kosmetiktücher, die sie mit einem fragenden Blick entgegennahm, und das Glas Wasser, was sie sofort ergriff und hastig trank. Anscheinend kontrollierte sie sich und versuchte offensichtlich langsamer zu trinken, als die Gier es gerade von ihr verlangte. Sie leerte es auch nicht ganz und stellte es dann auf dem Nachttischchen ab. Danach zeigte sie auf die Kosmetiktücher und sah mich erneut fragend an. Ich zupfte eines heraus, gab es ihr und deutete damit auf den Unterleib. Sie begriff nach wie vor nicht, was ich von ihr wollte, also legte ich mir ihre Handflächen erneut auf die Schläfe.

Sie erzeugte den Raum mit uns beiden, mit dem Tuch, was sie jetzt in der Hand hielt. Mein Avatar nahm das Tuch und wischte damit über ihr Geschlecht. Sie unterbrach den Kontakt wieder und sah mich mit gerunzelter Stirn an. Sie dachte eine Weile nach, wobei es mir ein Rätsel war, was eigentlich so kompliziert an der ganzen Sache war, dann ließ sie ihre Decke fallen und reichte mir das Kosmetiktuch.

Diesmal lief ich rot an, mit flammenden Ohren tat ich ihr den Gefallen und tupfte ihr Geschlecht ab, wobei es mir anfangs zwar schon irgendwie schwerfiel, den unbeschnittenen Penis anzufassen, der sich aber, entgegen aller Erwartung, ziemlich gut in der Hand anfühlte, die Haut war sehr, sehr weich. Erschrocken zuckte ich zurück, als er sich plötzlich mit Blut füllte.

Ihre Reaktion war ganz ähnlich wie meine, sie zog die Bettdecke nach oben und sah mich mit riesengroßen Augen an. Ich saß einfach nur da und wusste nicht so genau, was ich gerade tun sollte. Irgendwann beruhigte sie sich ein wenig, und mein Herz hörte auch, wenngleich unendlich langsam, damit auf, so heftig zu klopfen.

Sie streckte mir die Hände entgegen, legte sie auf meine Schläfe und der Raum entstand. Dann sah mich ihr Avatar merkwürdig und fragend an, sie kniete nieder, küsste mir die Hand, danach wischte sie mit dem Tuch mein Geschlecht ab und sah mich aufs Neue fragend an. Ich begriff so langsam, was ihr Problem gewesen war, und lachte laut auf, was die Verbindung unterbrach. Als sie wiederhergestellt war, nahm ich das Tuch, wischte mich selbst damit ab und reichte es ihr grinsend.

Die Verbindung wurde erneut unterbrochen, diesmal war sie es, die hell und laut auflachte, ein Lachen, das so ansteckend war, ich musste einfach mitlachen. Wir kamen von zwei völlig verschiedenen Welten, hatten so ziemlich nichts gemeinsam, und saßen hier und lachten uns wegen eines Missverständnisses halb tot. Ich wusste nach diesem Moment allerdings eines ganz genau, ich könnte sie keinesfalls ausliefern, ich würde dieses sympathische und nette Geschöpf niemals einem Labor oder meinen fremdenfeindlichen Mitmenschen überlassen.

Als wir uns irgendwann einigermaßen beruhigt hatten, brachte ich das nächste unangenehme Thema auf den Tisch, und das waren die Wegwerf-Thrombosespritzen, die ich mitgebracht hatte. Ich packte eine aus, entfernte den Stöpsel, und zeigte ihr das Ding, dann legte ich mir ihre Hände nochmal auf die Stirn. Ich versuchte jetzt ein paar komplexere Dinge, und zwar vergrößerte ich ihr Bein immer weiter, danach zeigte ich ihr Adern in dem Bein und Blut, das darin floss. Ich ließ die rote Flüssigkeit verklumpen und verstopfte so eine Ader. Als Nächstes zoomte ich wieder heraus, gab ihr eine Spritze, zoomte wieder in die Ader und ließ das verklumpte Blut erneut fließen.

Ich unterbrach die Verbindung und deutete auf die Nadel der Spritze und schließlich auf ihren Unterleib. Ob ihr Volk da mittlerweile etwas Besseres erfunden hatte? Sie bedeckte ihr Gesicht mit den Händen, dann nickte sie, zeigte mit den Fingern ein kleines Bisschen an und lehnte sich zurück. Ich begriff sofort, was sie von mir wollte, also nahm ich ein Alkoholtuch, reinigte eine Stelle unter dem Bauchnabel, kniff die Haut mit den Fingern zusammen, da sie so gut wie kein Fett an der Stelle hatte, und drückte ihr die Nadel hinein. Ich spritzte ihr eine winzige Menge hinein und zog die Nadel sofort wieder heraus. Sie verzog erst das Gesicht und lächelte mich dann aber tapfer und schief an.

Wir warteten eine Weile auf eine Wirkung, ich betrachtete dabei wiederholt ihren Bauch und betastete ihn, ob er ungewöhnlich warm wurde oder irgendetwas anderes Merkwürdiges passierte. Da diese Sache mit der Spritze ziemlich nervig war, ich hasste Spritzen, konnte ich diesmal erfolgreich ihren schönen Busen und darüber hinaus auch noch ihr Geschlecht ignorieren, das vorwitzig ein Stückchen unter der Decke hervorschaute. Nach einer halben Stunde sah ich sie an und hielt ihr die Spritze wieder entgegen, worauf sie nickte und ich ihr den Rest davon gab. Danach gab ich ihr noch eine Schmerztablette, die sie einnehmen musste, was sie sofort verstand, die Tablette schluckte und mir anschließend ihre Hände erneut an den Kopf hielt.

Ich zeigte ihr ein Bild, auf dem ich Dinge an meinen Mund führte, woraufhin sie begeistert in die Hände klatschte. Offenbar war sie hungrig, was nicht weiter überraschend war, ich machte ihr also etwas zu essen, wobei ich mir natürlich nicht sicher war, ob sie Fleisch vertragen würde. Ich brachte ihr ein Stück rohes Fleisch, wozu sie zum Glück nickte, sie würde die Proteine für die Heilung benötigen. Dann bereitete ich Steaks mit Kartoffeln und Erbsen zu, vielleicht nicht gerade das tollste Mahl für eine kranke Frau, aber wenigstens bekam ich das hin, ohne mich damit völlig zu blamieren. Ich würzte sehr vorsichtig, stellte jedoch eine Chilli-Pfeffer-Salz-Gewürzmühle mit auf das Tablett mit den zwei Tellern, denn selbstverständlich wollte ich mit ihr zusammen essen.

Als ich ihr das fertige Essen brachte, war sie inzwischen eingeschlafen. Sie sah in meinen Augen dabei so schön wie eine Prinzessin aus, oder vielleicht ein Model, im realen Leben hatte ich allerdings noch nie etwas so Schönes wie sie gesehen. Wie eine Frau so schlank sein und dabei einen dermaßen großen Busen haben konnte, war mir ein absolutes Rätsel, auf der Erde hätte das auf jeden Fall die Hilfe eines Chirurgen gebraucht. Wobei ich mir da natürlich nicht ganz sicher war, viel Erfahrung hatte ich mit so etwas freilich nicht. Ich stellte ihr einen flachen Tisch auf das Bett und versuchte, sie dann vorsichtig zu wecken, indem ich ihr sehr zärtlich über das Gesicht streichelte.

Als sie meine Hand spürte, schmiegte sie ihr Gesicht im Schlaf dagegen, was sich ziemlich gut anfühlte, danach wachte sie auf und wurde ein wenig verlegen. Ich stellte das Tablett mit unserem Essen auf den Tisch, setzte mich zu ihr, und fing an zu essen. Sie sah mich mit geweiteten Augen an, weshalb ich mich fragte, ob ich gerade schon wieder irgendein Tabu bei ihrem Volk gebrochen hatte.

Also zeigte ich auf mich und dann auf die Tür und sah sie fragend an. Sie schüttelte den Kopf, was bei ihrem Volk glücklicherweise genauso nein wie bei uns hieß, und fing dann ebenfalls an zu essen. Viel zu spät fiel mir ein, dass ich ihr den Vortritt hätte lassen sollen, allerdings wollte ich diesmal vermeiden, dass sie wieder irgendetwas nicht verstand.

Ich zeigte ihr, wie die Mühle funktionierte, und ließ sie dann von meinem, bereits gewürzten, Essen probieren, wonach sie so begeistert ihr Essen nachwürzte, dass ich mir vornahm, das nächste Mal gleich deutlich schärfer zu kochen. Wir ließen uns Zeit, auch wenn die Gespräche natürlich nicht wirklich spannend waren, da sie die Hände brauchte und wir einander nicht verstanden. Allerdings genoss ich die Gesellschaft und vor allem den Anblick der wunderschönen Frau sehr und hoffte, dass es ihr wenigstens ein bisschen so ähnlich erging wie mir. Nach dem Essen entfernte ich die Kissen hinter ihr, damit sie sich hinlegen konnte, räumte auf und sah ihr dann eine ganze Weile zu, wie sie ruhig und friedlich schlief. Ich konnte mich einfach nicht an diesem wundervollen Geschöpf sattsehen.

Ich nutzte die Zeit und studierte die Bücher, die ich noch von der Uni hatte, wegen der Verletzungen, und hoffte, dass ich alles richtig gemacht hatte, vor allem völlig ohne Röntgenbilder, fand jedoch nicht sehr viele neue Informationen. Meine Behandlung war durchaus korrekt, solange die Knochen richtig standen, was ich ohne Aufnahmen eigentlich nicht wissen konnte, also verblieb uns beiden nur die Hoffnung. Ich erneuerte die Verbände um die Quetschungen an ihrem anderen Bein und schmierte auch wieder frische Salbe darauf, wobei ich äußerst vorsichtig war, um sie nicht aufzuwecken, dann deckte ich sie abermals sorgfältig zu und döste selbst vor mich hin.

Lautes Stöhnen und Worte in ihrer fremden Sprache ließen mich besorgt aufschrecken, allerdings fieberte sie nicht, es handelte sich offenbar nur um einen Alptraum. Sie war uns Menschen doch sehr viel ähnlicher, als ich es bei einem Alien erwartet hätte. Daher legte ich mich zu ihr, nahm sie sanft in den Arm und flüsterte ihr zärtlich irgendwelchen Unsinn zu, bei dem es mir hauptsächlich um den Tonfall ging. Sie umschlang meinen Körper im Schlaf und schmiegte sich an mich, wobei ich darauf achtete, dass ihr rechtes Bein trotzdem genauso blieb, wie es war. Ich konnte ihr Gesicht auf meiner Brust spüren, was mich dermaßen anmachte, dass ich mich relativ schnell wegen der zu engen Jeans vor Schmerzen zusammenkrümmte.

Da es einfach nicht anders ging, hoffte ich, dass es sie nicht allzu sehr stören würde, öffnete die Hose und entließ ihn aus seinem Gefängnis. Dann versuchte ich noch, eine Weile wach zu bleiben, allerdings gelang es mir nicht sehr lange, bald schon schlief ich neben meiner süßen Patientin ein, die nichts von alldem bewusst mitbekommen hatte. Geweckt wurde ich irgendwann von lautem Hundegebell und der Türglocke, die kurz danach erklang. Ich sah direkt in die Augen der außerirdischen Besucherin, die anscheinend gerade mein Gesicht studierte. Sie sah dabei so liebevoll aus, wie ich es von meiner eigenen Frau selbst in unseren besten Zeiten nie gesehen hatte.

Ich legte ihr den Zeigefinger auf die Lippen, um ihr zu zeigen, dass sie nichts sagen sollte, und verschloss dann sicherheitshalber nochmal mit der ganzen Hand ihren Mund, worauf sie nickte. Ich stand auf, lief rot an, als ich bemerkte, dass ich das Glied nicht wieder eingepackt hatte, erledigte das im Laufen auf der Treppe nach unten zur Tür, und hoffte, dass sie es nicht mitbekommen hatte. Es waren zwei Männer in sehr schicken Anzügen, und zwar genau solchen, wie sie überhaupt nicht auf einen Bauernhof passten. Sie fragten mich nach ungewöhnlichen Vorkommnissen aus, ob ich allein lebte und ob ich irgendwelche Fremde gesehen hatte.

Ich beantwortete eine Zeitlang die Fragen so einfältig wie möglich, bis der Moment da war, an dem auch der Dorftrottel angefangen hätte, Gegenfragen zu stellen, was ich dann auch tat, unter anderem die, nach ihrer Behörde und den Ausweisen. Einer von beiden zeigte mir dann auch tatsächlich einen Dienstausweis, allerdings wurden ihre Fragen danach immer knapper, bis sie sich für die Störung entschuldigten und wieder gingen. Ich hatte ihnen gesagt, dass ich vorgestern Nacht Äcker umgegraben hatte und dass ich nichts Außergewöhnliches bemerkt hatte, was aber auf dem sehr lauten Traktor auch recht ungewöhnlich ist, wenn es einem nicht gerade direkt vor der Nase passiert.

So nahe wie nur irgendwie möglich bei der Wahrheit bleiben, das ist beim Lügen das Wichtigste, so wird man nämlich selten dabei erwischt, wenn man sich in Widersprüche verwickelt. Sie konnten meine Aussagen überprüfen und sie waren wahr, solange sie nicht diesen einen Acker an der richtigen Stelle auf buddelten. Ich fühlte mich eigentlich ziemlich sicher, sogar das Auffüllen der Apotheke war etwas, das ich nicht zum ersten Mal gemacht hatte, und der Stammapotheker, bei dem ich gewesen war, konnte das durchaus bestätigen. Trotzdem sollte sie es wissen, dass jemand nach ihr suchte, und das ich nicht wusste, ob sie ihr freundlich gesinnt waren.

Ich ging wieder hoch zum Schlafzimmer, glücklicherweise war es im ersten Stock und hatte Vorhänge innen, auf die meine Ex mal bestanden hatte. Normalerweise machen die auf einem Bauernhof ohne Nachbarn keinen Sinn, in diesem Fall war ich aber glücklich darüber. Und ich nahm mir vor abends, wenn wir Licht anhatten, noch die Blickdichten davor ebenfalls zuzuziehen, was ich sonst niemals tat. Wer weiß, wo sie überall herumschnüffelten, wenn sie hier in der Gegend schon die Höfe abklapperten. Ich hoffte aber, dass es reiner Zufall war, dass sie so schnell bei mir aufgetaucht waren.

Sie sah mich irgendwie merkwürdig an, als ich wieder das Zimmer betrat, allerdings konnte ich ihren Blick überhaupt nicht deuten. Daher ignorierte ich das, setzte mich zu ihr und legte ihre Hände auf die Stirn, was sofort die beiden Avatare erscheinen ließ. Ich wollte zusätzliche Personen hinzuzufügen, was mir aber nicht gelang. Ich unterbrach den Kontakt und versuchte, mir mit Gesten weiterzuhelfen. Also stand ich auf, lief einmal im Zimmer hin und her, setzte mich abermals hin und ließ mit den Händen zwei stilisierte Männchen auf ihrem Bett hin und her laufen. Dann hielt ich zwei Finger hoch und zeigte auf sie, danach auf meine Augen und wiederum auf sie.

Sie begriff, was ich von ihr wollte, presste ihre Hände wieder auf meine Stirn, ließ uns beide erscheinen, und dann noch zusätzlich zwei der Schattenmenschen. Ich stellte meinen Avatar vor ihren und verscheuchte mit Gesten die zwei. Die Kommunikation war sehr schwierig manchmal, und an der Stelle besonders, fand ich, ich wusste mir aber nicht anders zu helfen. Anscheinend verstand sie es aber auch so, was ich ihr zu sagen versuchte, sie unterbrach nämlich den Kontakt, nahm meine Hand und legte sie sich auf ihre Wange. Ich weiß auch heute noch nicht, wo ich in diesem Moment den Mut hernahm, das zu tun, was ich getan habe, nämlich die andere Hand ebenfalls auf ihre andere Wange zu legen, ihr Gesicht zu mir zu drehen, mich in den violetten Augen zu verlieren und sie dann zärtlich zu küssen.

Ich öffnete die Lippen nicht, genau wie sie, sondern versuchte stattdessen, die Emotionen in den Griff zu kriegen, die in dem Augenblick Karussell mit mir fuhren, mir wurde so schwindlig, dass ich hingefallen wäre, wenn ich nicht gesessen hätte. Es war nicht nur eine Woge der Leidenschaft, die mich durchflutete, sondern auch noch dazu ein Gefühl der Liebe, das so stark war, wie ich es vorher höchstens ein einziges Mal bei der Geburt meiner Tochter empfunden hatte, und seitdem nie wieder. Mein Mund löste sich von ihr und ich keuchte auf, teilweise, weil das alles so unvorhersehbar kam, und teilweise, weil sich das alles so unerwartet intensiv anfühlte.

Ich sah sie hilfesuchend und fragend an, sie sah allerdings so aus, als ob sie gerade das Gleiche durchgemacht hatte, und machte auf mich einen ebenso ratlosen Eindruck wie ich selbst. Ich wiederholte also das Experiment, wobei ich erneut von diesen merkwürdigen Gefühlen überrollt wurde, jetzt achtete ich dabei aber etwas genauer auf ihre körperlichen Reaktionen und bemerkte diesmal, dass sie leicht zitterte. Besorgt trennte ich unseren Kuss, packte sie in die Bettdecke und fasste ihr an die Stirn, sie schüttelte jedoch lächelnd den Kopf. Ihr war nicht kalt, und fiebrig war sie auch nicht. Trotzdem ignorierte ich erst einmal das alles und widmete mich stattdessen der Wunde am Bein.

Ich entfernte die Verbände und versuchte, ihre Blicke zu ignorieren, die sich merkwürdigerweise in meine Wange brannten. Auf der Wunde bildete sich eine Kruste und es gab leicht gerötete Wundränder, also besorgte ich eine andere Heilsalbe, desinfizierte zuerst und schmierte dann vorsichtig ihr Schienbein damit ein, wobei ich darauf achtete, die Fäden zu umgehen, beziehungsweise die Salbe von der Seite her aufzutragen. Der Prozess dauerte eine ganze Weile, in der ich mich nicht damit auseinandersetzen musste, was gerade passiert war. Dann ging ich ins Bad, das direkt neben dem Schlafzimmer war, und wusch mit dort noch einmal lange und gründlich die Hände.

Nachdenklich ging ich zurück zu der Außerirdischen, von der ich nicht einmal den Namen wusste, mich aber offensichtlich bereits unsterblich in sie verliebt hatte. Das verkomplizierte natürlich alles, vor allem dann, wenn sie die Gefühle nicht erwiderte. Und da machte ich mir nicht allzu viele Illusionen, ich war bereits über fünfzig, hatte einen Bauchansatz und zählte mich nicht unbedingt zu den gutaussehenden Männern dieses Planeten. Außerdem war ich so viel älter, ich hätte durchaus ihr Vater sein können. Meine eigene Tochter war mittlerweile vermutlich in ihrem Alter, die war nämlich letzten Monat zweiundzwanzig geworden.

Ich traute mich kaum, ihr in die Augen zu sehen, bemerkte jedoch, dass sie mich schon wieder so merkwürdig ansah, ein Blick, den ich echt nicht deuten konnte. Vielleicht war es ihre Art dreinzuschauen, wenn sie gerade von etwas oder jemand enttäuscht wurde. Wie meine Exfrau und mein eigenes Kind von mir so enttäuscht gewesen waren, dass sie mich nicht einmal wiedersehen wollten. Ich setzte mich zu ihr, konnte ihr allerdings nicht in die Augen sehen, stattdessen nahm ich ihre Hand und schmiegte mein Gesicht an sie, genauso, wie sie es bereits einige Male mit meinen Händen gemacht hatte.

Meine Hände, ich hasste meine Hände, sie waren total unpraktisch. Ich hatte sehr feuchte Haut, und daher auch noch Schweißfüße. Das bedeutete aber auch, dass sich bei mir Hornhaut oder Schwielen einfach nicht lange hielten, ein Bad und ich war alles wieder los. Deshalb hatte ich sehr oft bei der Arbeit Handschuhe an und trotzdem Blasen. Der Moment, in dem ich sie verarzten musste, war die erste Gelegenheit in meinem Leben, in dem ich echt glücklich über die viel zu weichen Hände war. Und doch, es war natürlich kein Argument für ein Verhältnis mit der jungen Schönheit in meinem Bett, aber es waren wenigstens andere, nicht ganz so negative Gedanken.

 

2 Eine unbequeme Patientin

 

Völlig verunsichert war ich dem Moment, als sie damit anfing, meine Halbglatze zu streicheln, sie hatte noch sehr viel weichere Hände als ich, und war unfassbar sanft und so zart wie eine Feder und nicht wie ein menschliches Wesen. Diese Hände lösten Gefühle in mir aus, sehr intensive Gefühle, die ich in mir längst für abgestorben gehalten hatte. Verunsichert stand ich auf, ich sah sie an, dann ging ich aus dem Raum und kam danach gleich wieder in das Zimmer. Daraufhin deutete ich auf sie und versuchte, mit dem Schließen der Augen anzudeuten, dass sie Schlaf brauchte.

Ihr Blick war nicht wirklich glücklich, aber sie gehorchte mir, legte sich hin und schloss ihre Augen. Ich konnte nicht anders, entgegen aller Vernunft ging ich zu ihr und drückte ihr die Lippen auf die Stirn, dann ging ich aus dem Zimmer. Es gab wenigstens einen konkreten Grund für meine panische Flucht, ich hatte nämlich mindestens eine Fütterung der Hunde vergessen, zum Glück hatten die aber immer genug Wasser. Blacky, der Hengst, war auf jeden Fall versorgt, Larissa kümmerte sich sehr gut um ihn, da konnte ich mich einhundertprozentig darauf verlassen. Und wenn sie einmal keine Zeit dafür fand, rief sie mich so lange an, bis sie mich auch erreichte.

Ich sah trotzdem nach ihm, der Gute war genauso froh mich zu sehen, wie ich mich über ihn freute. Ich sattelte ihn, nachdem ich nachgesehen hatte, wann Larissa ihn erneut reiten wollte und das letzte Mal geritten hatte, führte ihn nach draußen und befreite die zwei Schäferhunde von ihrer Kette, was ich leider wegen Besuchern, wie den Polizisten, zuliebe machen musste, die zwei waren beide sehr protektiv. Dann machte ich mit den dreien einen sehr langen Ausritt durch den Wald, was uns allen sehr viel Spaß bereitete, und versuchte, dabei meinen Kopf zu klären, sonst half mir das eigentlich sehr häufig.

Es sah mir nicht nach Regen aus, also stellte ich den Hengst danach auf seine Weide und ging mit dem Sattel und den beiden Hunden zu Fuß zurück zum Hof, sehr weit war es nicht mehr. Larissa würde sich eventuell deswegen aufregen oder auch einfach erst das Pferd von der Weide holen, je nachdem wie sie gelaunt war. Frauen hatten so ihre Stimmungen, was ich manchmal schwierig zu verstehen fand, aber wenigstens hatte ich bei ihr gelernt, damit umzugehen. Ich liebte das Mädchen fast so sehr wie meine eigene Tochter, Launen hin oder her, daher durfte sie mich auch nach Belieben anmeckern, und bekam trotzdem jeden Tag, an dem ich sie sah, gesagt, dass sie wunderschön aussah.

Das alles half mir natürlich in keinster Weise bei meinem aktuellen Problem, nämlich dass ich mich in eine ebenfalls wunderschöne Außerirdische verliebt hatte, die in etwa so alt war wie Larissa. Oder zumindest so aussah, wie alt sie tatsächlich war, das wusste ich vermutlich nicht. Ich brachte den Sattel in den Stall, kettete die Hunde wieder schweren Herzens an, da diese Art Tiere einfach nicht für die Wohnung taugten. Außerdem konnte ich es nicht verantworten, dass die protektiven Racker die Polizisten oder andere Schnüffler anfielen, nur weil die sich hier umsehen wollten. Zu verbergen hatte ich außer ihr nichts, und sie würden sie hier draußen nicht finden.

Ich ging danach zurück ins Haus, nachdem ich mich von den beiden Rackern noch einmal zum Abschied so richtig einsauen lassen musste, warf die Klamotten komplett in die Wäsche, es waren die Gleichen, die ich am Tag vorher für die Aktion am Flugzeug verwendet hatte, ging in den ersten Stock und stellte mich unter die Dusche. Nach einer Weile fühlte ich mich wie neugeboren, zog mir eine kurze Freizeithose und ein T-Shirt an, und sah dann nach meiner schönen Besucherin. Sie war wach und hatte anscheinend gerade die Flasche wieder gefüllt, also entleerte ich sie, spülte sie wieder kurz aus und brachte sie ihr noch einmal. Sie wartete gar nicht erst, was ich tun würde, sondern erleichterte sich sofort, dann gab sie mir die halbvolle Flasche, die ich natürlich erneut ausleerte und reinigte.

Als ich wieder in das Zimmer kam und ihr die Flasche zurückgab, nahm sie noch eines der Kosmetiktücher und sah mich mit belustigten Augen an, dann reichte sie es mir. Ich konnte nicht anders, ich musste breit grinsen, setzte mich vor sie auf das Bett und sah sie immer noch grinsend an. Sie schlug die Bettdecke beiseite, und ich machte ein richtiges Kunststück daraus, ihr Glied mit dem Tuch abzutupfen, wobei ich diesmal nicht zusammenzuckte, als es sich wieder mit Blut füllte und aufstellte. Stattdessen nahm ich all meinen Mut zusammen und gab ich ihr einen schnellen Kuss auf die Spitze ihres schönen Geschlechts, als sie genügend abgetupft worden war.

Sie gab ein kleines Geräusch von sich, was sich für mich nach Überraschung anhörte, sicher war ich mir jedoch beileibe nicht, also sah ich sie fragend an, und hoffte, dass ich nicht zu dreist gewesen war. Sie lächelte mich allerdings nur an und tippte mit dem Zeigefinger auf ihre Lippen. Ich küsste sie freudig erregt, bis ich merkte, dass sich meine Empfindungen für sie nicht verändert hatten, ganz im Gegenteil, wenn überhaupt möglich, durchfluteten mich noch intensivere Gefühle als bei unseren letzten Küssen. Als ich mich von ihr trennte, sah ich ziemlich nervös nach dem Wasserglas, was mittlerweile völlig leer war. Also holte ich ihr noch ein zweites, füllte beide auf und wich wieder einmal verlegen ihrem Blick aus.

Trotzdem konnte ich mich auch nicht von ihr fernhalten, was durchaus das Vernünftigste für einen alten Mann wie mich gewesen wäre, stattdessen setzte ich mich wie gehabt zu ihr auf das Bett. Sie fasste mich am Kinn an und drehte meinen Kopf sanft so zu sich, dass ich ihr in die Augen sehen konnte, dann gestikulierte sie zum ersten Mal. Sie zeigte auf sich und auf mich, dann strahlte sie glücklich und hob die Hände rechts und links von ihrem Kopf. Ich zeigte also als Erwiderung ebenfalls auf sie und dann auf mich und wiederholte ihre Geste. Danach zeigte ich auf sie, nahm ihre Hand und hob sie auf meine Halbglatze, daraufhin legte ich sie auf den Bauchansatz und zuletzt drückte ich sie auf die Falten im Gesicht.

Abschließend deutete ich auf sie und simulierte Tränen, indem ich die Finger über meine Wangen unter den Augen zog. Sie runzelte die Stirn, schüttelte den Kopf, wiederholte meine Gesten und strahlte erneut. Jetzt runzelte ich die Stirn, machte wieder die Gesten, zeigte auf sie und strich mit den Fingern unter ihren Augen entlang.

Sie verstand mich schon, zumindest hatte ich das Gefühl, dass sie begriff, worauf ich hinaus wollte, akzeptierte es aber nicht, wischte meine Hand beiseite und strahlte erneut. Als ich wieder von vorne anfangen wollte, ergriff sie meine Hände, hielt ihren Zeigefinger nach oben und legte ihre Hände auf ihr Herz. Ich war ein wenig verunsichert, aber ich glaubte, sie versuchte, mir damit zu sagen, dass ihre Gefühle ihre Sache waren, und dass sie ihre Gefühle besser beurteilen konnte als ich.

Ich runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf, weil ich es einfach nicht glauben konnte, fühlte dann aber plötzlich, wie ich einen Schlag auf den Hinterkopf erhielt, und zwar nicht mal sonderlich sanft. Sie hob erneut den Zeigefinger, öffnete ihre Bettdecke und zeigte erst auf mich und dann auf den Platz neben sich. Ich beschloss, ihr fürs Erste zu gehorchen, und kuschelte mich vorsichtig an sie, wobei ich auf ihr Bein achtete, was ich auf keinen Fall destabilisieren wollte. Sie schlang ihre ewig langen Arme um meinen Kopf und küsste mich dort überall, bis diese Küsse wieder meine Lippen fanden. Obwohl ich diesmal auf den Ansturm der Gefühle vorbereitet war, überschwemmten sie auf Neue meinen Körper, der abermalig heftig auf sie reagierte.

Diesmal öffnete ich die Lippen und empfing ihre Zunge, die sofort in die entstehende Öffnung schlüpfte, und neugierig meinen Mund erforschte, und zwar deutlich tiefer und gründlicher, als ich das hinbekommen hätte, ihre Zunge war außerordentlich lang. Sie schmeckte für mich wie eine Sommerwiese, vielleicht vermischt mit einem Hauch von Vanille, und fühlte sich dabei an wie leidenschaftlicher Sex, allein schon dieser eine Kuss. Ich bekam einen ziemlichen Ständer währenddessen, der sich trotz der weiten Hose schmerzhaft in den Stoff bohrte, also zog ich meine Hose so weit herunter, bis das ein wenig angenehmer wurde, versuchte aber direkten Hautkontakt mit ihr an der Stelle zu vermeiden, es war auch so schon schwer genug, mich zu beherrschen.

Allerdings hatte ich die Rechnung ohne den Wirt gemacht, sie hatte sehr wohl gemerkt, was vor sich ging, legte sofort ihre Hand auf mein Geschlecht und wurde bei unserem Kuss noch leidenschaftlicher als eben noch. Ich unterbrach den Kuss, hob diesmal selbst den Zeigefinger und zeigte auf ihr Bein. Sie zog erst einen Schmollmund, lächelte mich dann aber zustimmend an und nickte. Wir konnten zwar nicht miteinander reden, allerdings gab es eine Sache, die wir bestimmt hinbekommen würden. Also deutete ich auf meine Brust und meinte: „Michael“. Sie schüttelte leicht den Kopf, dann wiederholte ich meinen Namen „Michael“ und zeigte auf sie.

Sie lächelte plötzlich wieder, deutete auf mich und sagte: „Mischa“. Ich schüttelte den Kopf und führte es noch einmal aus, wobei ich die Silben in die Länge zog: „Michael". Diesmal sprach sie meinen Namen korrekt aus, zeigte auf ihre Brust und meinte ganz langsam: „Tarani“. Ich wiederholte ihren Namen und sprach ihn anscheinend auf Anhieb richtig aus, jedenfalls klatschte sie in die Hände und strahlte mich überglücklich an. Insgeheim begriff ich es nach wie vor nicht, wieso sich eine so tolle Frau wie sie einem so alten Mann wie mir an den Hals warf, aber egal, was ihre Gründe auch waren, es gab eine Sache, die mir immer klarer wurde. Ich vertraute ihr.

Was vielleicht merkwürdig war, denn schließlich kannten wir uns gerade mal seit zwei Tagen und außerdem war sie eine Außerirdische und im Übrigen hatte sie nicht einmal das richtige Geschlecht, wenigstens nicht ganz, und ich wusste auch gar nicht so genau, was ich mit so einer Frau überhaupt anfangen sollte, aber ich vertraute ihr trotzdem. Es lag definitiv nicht daran, dass sie mich irgendwie beeinflusste, denn jedes Mal, wenn ich sie küsste und es sich so überirdisch gut anfühlte, wurde ich eher misstrauisch als sonst etwas, allerdings konnte ich die Gefühle dennoch nicht leugnen.

Ich hatte anscheinend nachdenklich ins Leere gestarrt, denn plötzlich fühlte ich ihre Hand an meiner Wange, und als ich sie anblickte, sahen mich ihre Augen ängstlich an. Wie erklärt man jemandem, mit dem man nicht reden kann, dass man dem Glück nicht traut und dass man denkt, dass der Partner zu gut für einen ist? Zu gut um wahr zu sein sogar, jedoch war ich Realist, wenn ich etwas anfassen konnte, dann war es auch real. Und die wunderschöne Frau vor mir konnte ich definitiv berühren. Ich fragte mich, ob es in ihrem Volk eine ähnliche Redewendung gab, also nahm ich ihre Hand, führte sie zu meinem Unterarm und kniff mit ihren Fingern in meine Haut.

Der Versuch ging völlig in die Hose, sie verstand mich überhaupt nicht. Stattdessen sah sie plötzlich so traurig aus, dass ich ihre Wangen in die Hände nahm und sie zärtlich küsste, was wieder ein Lächeln auf ihre Lippen zauberte, also wiederholte ich das ein paar Mal, bis sie mich wiederum umschlang und mir ihre Zunge in den Mund steckte. Ich hieß den zärtlichen Besucher sehr willkommen und saugte sanft an ihr, was die Hitze zwischen uns aber sofort abermals auf kritische Werte ansteigen ließ. Also löste ich bedauernd wieder den Kuss zwischen uns und überlegte, ob ich einfach gehen sollte, um den Heilungsprozess nicht zu gefährden, als sie die Hände auf meine Stirn legte. Diesmal waren unsere Avatare beide völlig nackt.

Ihr Avatar drehte meinem den Rücken zu, beugte sich nach vorne und hielt mir ihr Geschlecht entgegen, was ziemlich gut aussah, also ließ ich meinen Avatar zu ihr gehen und steckte mein Glied in ihr Geschlecht. Sie stöhnte wortlos auf, griff sich zwischen die Beine und rieb ihr Glied, was mich auf eine Idee brachte. Ich unterbrach die Verbindung, bevor die Stimmung noch mehr aufheizte, und zeigte erneut auf die Verletzung. Dann machte ich mit beiden Händen eine Bewegung abwärts, womit ich andeuten wollte, dass sie sich beruhigen musste. Was sie aber natürlich nicht so ohne weiteres tun würde, also klappte ich die Bettdecke so weit auf, dass ich ihr Geschlecht umfassen konnte.

Es fühlte sich zuerst ein wenig merkwürdig für mich an, da ich so etwas normalerweise nur bei mir selbst tat, verlor dann allerdings die Hemmungen und rieb die Vorhaut schnell auf und ab. Sie war ein wenig trocken, weshalb ich ein paar Tropfen Speichel mit meiner Zunge auf ihre Eichel brachte und sie dabei auch vorsichtig kostete. Sie schmeckte kein bisschen so wie ich, sondern eher nach der Sommerwiese mit Vanille, nach der auch ihre Küsse schmeckten und ihr Körper sogar roch. Ihr Blick war zuerst ein wenig befremdet, als ich mich zu ihr umdrehte, dann küsste sie mich aber und stöhnte mir ihre Erregung entgegen.

Ich merkte, wie sie nach einer kleinen Weile noch ein wenig anschwoll, was sie dazu brachte, unseren Kuss zu unterbrechen, dann beugte sie sich nach vorne, nahm ihre Eichel in den Mund und saugte an ihrem eigenen Glied, bis sie erschauernd zum Orgasmus kam. Ich rieb sie gleichzeitig in dem Bereich, den sie nicht mit dem Mund erreichte, und fand, dass dies der mit Abstand erotischste Anblick war, den ich je in meinem Leben gesehen hatte. Sie war offenbar um einiges gelenkiger als ich, hatte es allerdings auch nicht sehr weit, ihr Glied reichte locker bis zwischen ihre Brüste, wenn es steif war, ich schätzte es auf gute dreißig Zentimeter.

Ihr Orgasmus dauerte erheblich länger, als ich es gewohnt war, und sie pumpte sich dabei reichlich Flüssigkeit in den Mund, das konnte ich sehr gut erkennen, und zwar sowohl an ihren Wangen, die sich aufblähten, als auch an ihren Schluckbewegungen an ihrer Kehle. Ich zitterte vor Erregung und war hin und her gerissen, denn an und für sich faszinierte mich das gerade alle sehr, ich wollte ihr Sperma ebenfalls versuchen, irgendetwas hinderte mich jedoch daran, vielleicht kam es mir einfach zu schwul vor. Als mein innerer Konflikt ausgetragen worden war, und ich mich endlich dazu durchgerungen hatte, es doch noch zu probieren, entließ sie keuchend den Schwanz aus dem Mund und lehnte sich zurück.

Ich nutzte die Gelegenheit, die sich mir derart bot, und drängte alle restlichen Zweifel in mir beiseite. Ich schloss meine Lippen rund um ihre Eichel und saugte den Rest der Flüssigkeit aus ihr heraus, der noch in ihr übrig war. Ihr leises Stöhnen war mir dabei genug Bestätigung, um die spontane Handlung ohne ihre Erlaubnis fortzusetzen. Als sie anfing, wieder schlaff zu werden, schob ich ihre Vorhaut über die jetzt vermutlich überempfindliche Eichel und nahm das so verpackte Glied noch einmal in den Mund, weil ich gerade einfach nicht genug davon bekam. Ihr Sperma schmeckte ganz anders als mein eigenes, es war durchaus ein äußerst angenehmer Geschmack, der wiederum ihrem Geruch ähnelte.

Mir war völlig klar, dass es eindeutig homosexuell war, einer Frau mit einem Schwanz einen zu blasen, allerdings schloss ich gerade innerlich mit der Gesellschaft, für die so etwas natürlich ein Tabuthema war, endgültig ab. Stattdessen genoss ich das warme und weiche Stück Fleisch in meinem Mund und konnte absolut nichts Falsches daran finden. Und wenn jemand doch etwas Falsches daran fand, dann durfte dieser jemand sich gerne bei denen einreihen, die mich bereits heute kreuzweise konnten. Ich beschoss in dem Moment, mit ihr all das zu tun, was ich schon immer mal ausprobieren wollte, und mich dabei nur noch nach ihren Tabus zu richten, und nicht mehr nach den Tabus von Leuten, die mir nichts bedeuteten und die ich größtenteils ja auch nicht einmal kannte.

Als ich mich kurz nach ihr umsah, umschlang sie aufs Neue mit ihren weichen Armen meinen Kopf und küsste mich zärtlich und sehr liebevoll. Dann spürte ich auf einmal eine neugierige Hand an meinem Glied, die mich dort sofort sehr zärtlich und gekonnt auf und ab rieb. Ich unterbrach unseren Kuss und zeigte auf ihr Bein, denn wenn sie mich wirklich so verwöhnte, würde das ihre Wunde zu stark belasten und eventuell sogar die frisch gerichteten Knochen wieder auseinanderdrücken. Sie seufzte, zog einen Schmollmund, der überaus niedlich an ihr aussah, und nickte. Dann ergriff sie ihr eigenes Glied, rieb es ein paar Mal auf und ab und zeigte dann auf mich.

Ich sollte mir hier vor ihr einen runterholen? Das war mir ein wenig peinlich, allerdings hob sie diesmal ihren Zeigefinger, das war also eine Sache, bei der sie keinen Widerspruch duldete. So ganz unrecht war mir das nicht, ich war mittlerweile doch einigermaßen spitz, also drehte ich mich um, setzte mich auf die Versen und rieb mich selbst auf und ab. Ich griff dabei mit der anderen Hand nach ihren Brüsten und streichelte sie sanft, dann wanderte meine Hand wieder nach unten und streichelte ihr Glied, und dann noch weiter, bis sie bei ihrer Vagina ankam. Ich fand ziemlich schnell ihren Kitzler, der meiner Ansicht nach ungewöhnlich groß war und eine erhebliche Anziehungskraft ausübte, schlüpfte dann aber stattdessen in sie hinein. Die Flüssigkeit benutzte ich, um die Eichel einzureiben, dann leckte ich den Rest von der verführerischen Körperflüssigkeit von meinem Finger.

Es dauerte nicht lange, bis ich kam, ihr Anblick und der lüsterne Blick, den sie mir dabei zuwarf, taten das Ihrige. Ich fing das Sperma mit der Hand ab, weil ich die ganz sicher einfacher als die Frau vor mir mit dem gebrochenen Bein reinigen konnte. Allerdings haute sie mich völlig von den Socken, indem sie eben diese Hand ergriff, zu ihrem Mund führte und sie restlos sauber schleckte. Dann deutete sie auf mein Glied und dann auf ihren Mund, worauf ich mich erst zierte, was sie aber nicht interessierte, den sie zeigte mir wieder den Zeigefinger. Also stellte ich mich auf die Knie vor sie und schob den Unterkörper nahe an ihr Gesicht.

Sie packte mich am Hintern und zog mich zu ihr, wobei sie mein mittlerweile erschlafftes Glied vollständig in ihren hübschen Mund nahm und nicht nur zärtlich daran saugte, sondern es dabei auch noch völlig sauber leckte. Bei dem Prozess wurde ich allerdings ziemlich schnell schon wieder hart, worauf sie anfing, mich an meinem Hintern pumpend in ihren Mund zu stoßen. Ein nervöser Blick auf ihr Bein bewies mir, dass sie es dafür bewegen musste, also entzog ich mir ihr bedauernd. Sie war diesmal sogar ein wenig genervt und verdrehte stöhnend die Augen zur Zimmerdecke. Ich sprang auf und deutete auf ihr Bein, dann humpelte ich mit einem steifen Bein durch den Raum, um ihr anzudeuten, was ihr eventuell drohte.

Daraufhin zeigte ich auf meine Wangen und ließ mit den Fingerspitzen Tränen die Backen hinunterlaufen. Ich wollte ihr andeuten, wenn sie wegen mir nicht wieder völlig gesund werden würde, dann würde ich mir das niemals verzeihen. Danach setzte ich mich wieder zu ihr auf das Bett, nahm ihre Hand, legte sie auf mein Herz und zeigte dann auf sie. Sie wurde völlig blass und fing an zu weinen, und ich fragte mich, ob sie mich falsch verstanden hatte. Ich umarmte sie und streichelte sie zärtlich durch ihre roten Haare an ihrem Kopf und sagte ihr immer wieder, dass ich sie liebte und dass alles gut werden würde.

Als ich die Worte aussprach, die ich außer zu meiner Tochter und wenigstens anfangs zu meiner Ex noch zu niemandem gesagt hatte, erkannte ich mit Schrecken, dass ich die Wahrheit sagte. Ich war ihr bereits jetzt, nach nicht einmal zwei Tagen, völlig verfallen und hatte keine Ahnung, wie ich den Rest meines Lebens ohne sie verbringen sollte, wenn sie wieder zu ihren außerirdischen Freunden zurückkehrte. Obwohl, eine Möglichkeit gab es für mich ja immer, denn falls sie verschwand und das Leben zu viel für mich wurde, dann war es vielleicht auch einfach an der Zeit, das Licht auszuknipsen.

Sie trocknete ihre Tränen, schob mich auf Abstand und hielt zärtlich meine Wange. Dann nahm sie meine Hand, legte sie auf ihr Herz und zeigte auf mich. Ich schüttelte den Kopf, es war nicht gut, wenn so ein junges Ding ihr Herz an so einen alten Knacker wie mich verlor, als sie mir eine Ohrfeige verpasste. Sie wiederholte die Geste, worauf ich ihre Hand wieder auf meine Halbglatze legte, um ihr zu zeigen, dass sie einen Fehler machte. Sie zuckte mit den Schultern und wiederholte die Geste noch einmal. Diesmal lief mir eine Träne die Wange hinunter, der Moment war einfach zu emotional für mich.

Sie zog meinen Kopf zu sich und leckte die Träne ab, dann bedeutete sie mir, mich neben sie zu legen, was ich auch sofort tat. Sie zupfte an meiner Kleidung und seufzte, also zog ich mich aus und warf sie irgendwohin, was mir ein glückliches Lächeln von ihr einbrachte, das Beton zum Schmelzen gebracht hätte. Dann legte sie sich endlich auf den Rücken, zupfte an mir, um mich dazu zu bewegen, mich noch enger an sie zu kuscheln, und war tatsächlich einen Moment später tief und fest eingeschlafen.

Ich lag noch eine ganze Weile wach, und versuchte, gedanklich das Rätsel dieser Frau zu ergründen, das Rätsel dieses Mädchens sollte ich vielleicht eher sagen, denn älter als fünfundzwanzig sah sie nicht aus. Und trotzdem fühlte sie sich zu einem Mann hingezogen, der so viel älter als sie selbst war. Natürlich konnte ich unser Problem nicht lösen, das konnte nur ein Gespräch, und das würde es ohne weiteres erst einmal nicht zwischen uns geben. Also schob ich diese Angelegenheit erst einmal beiseite und genoss es stattdessen, nackt mit dieser umwerfenden Frau im gleichen Bett zu liegen. Ich legte meine Hand auf ihren Busen, was eine leise Reaktion von ihr hervorrief, sie nuschelte etwas im Schlaf, dass sich irgendwie so ähnlich wie Michael anhörte.

Am nächsten Morgen stöhnte sie leise auf, was mich weckte, und hielt sich den Bauch dabei. Ich begriff sofort, was ihr Anliegen war, und hatte dieses Mal leider keine einfache Lösung für sie. Also brachte ich einen Stuhl mit zwei Kissen in mein Bad, entfernte die Decke völlig und nahm sie in die Arme. Dann hob ich sie vorsichtig aus dem Bett, wobei ich besonders auf ihr Bein achtete, und trug sie ins Bad. Dort setzte ich sie auf die Toilette und bettete ihr Bein auf den Stuhl davor. Dann gab ich ihr einen Kuss auf den Mund, ließ sie alleine und kochte uns erst einmal einen ordentlichen Kaffee.

Larissa war da, sie hatte wie schon so oft zuvor frische Brötchen vom Bäcker mitgebracht und sich das Geld dafür aus der Kasse genommen, und wie üblich viel zu viel besorgt, was mir aber nichts ausmachte, ich freute mich einfach zu sehr über die liebevollen Aufmerksamkeiten von ihr. Danach ging ich zurück nach oben und sah nach Tarani, die mich unglücklich ansah und mit dem Kopf schüttelte. Ich wusste genau, dass bei einer offenen Wunde eine lange Toilettensitzung unter Umständen sehr gefährlich werden konnte, also bereitete ich für sie einen Einlauf vor. Für die meisten Leute ist das ebenfalls ein Tabuthema, was ich allerdings nicht wirklich nachvollziehen kann.

Also füllte ich eine Wärmflasche mit warmem Wasser, schloss den Plastikschlauch daran an, den ich normalerweise dafür nutzte, und schmierte die andere Seite mit ein wenig wasserbasiertem Gleitmittel ein. Dann ging ich abermals zu ihr und sah sie fragend an, sie schüttelte jedoch nach wie vor den Kopf. Daher betrat ich das Bad und stellte mich neben sie, wobei sie mich ziemlich merkwürdig ansah, es war aber auf jeden Fall eine Menge Unglauben und sogar Scham in ihrem Blick. Als Nächstes platzierte ich die Wärmflasche in das Waschbecken, ergriff ihre Hand und legte sie auf mein Herz. Ich wusste nicht genau, ob sie es verstand, dass ich sie um ihr Vertrauen bat, allerdings nickte sie mir zu, was für mich ein positives Zeichen war.

Daraufhin nahm ich den Schlauch, griff ihr zwischen die Beine und küsste sie, um sie von dem abzulenken, was gleich passieren würde. Ich steckte den dafür vorgesehenen Stöpsel vorsichtig in ihren Anus, was sie mit einem leisen Stöhnen beantwortete, das mich zwar ein wenig verwirrte, ich aber trotzdem ignorierte. Dann drückte ich, ohne die Lippen von ihr zu nehmen, die Wärmflasche im Waschbecken zusammen und ließ die warme Flüssigkeit in sie hineinfließen. Ihre Reaktion war völlig unerwartet, sie fing nämlich damit an, ziemlich heftig durch die Nase zu atmen und gleichzeitig gab sie Laute von sich, die eindeutig lustvoll waren.

Als ich damit aufhörte, die Flüssigkeit in ihre Gedärme zu drücken, ließ auch das Stöhnen ein wenig nach, hörte jedoch nicht völlig auf. Sie löste den Kuss, packte meine Wangen und biss mir zärtlich in die Lippen und die Backen, wonach ich weiter Wasser in sie hinein drückte. Sie stöhnte nochmal auf, und zwar sehr laut, und klang dabei fast so, als würde sie gerade einen Orgasmus erleben. Ich füllte sie mit so viel Wasser ab, wie ich es wagte, und entfernte zum Schluss noch den Stöpsel aus ihrem Hintern. Dann küsste ich sie erneut, wobei es schon wieder ein sehr leidenschaftlicher Kuss wurde, der mir eigentlich viel zu heiß für ihr Bein war.

Sie unterbrach den Kuss aber diesmal selbst und schickte mich zur Tür hinaus, nicht ohne mir dabei ein paar Blicke der besonderen Tarani Art zuzuwerfen, die ich einfach nicht deuten konnte. Ich war immer noch ein wenig wegen der Reaktion verblüfft, die ich hervorgerufen hatte, aber immerhin war sie ein Alien, und dass es da ein paar Unterschiede gab, war eigentlich zu erwarten gewesen. Etwa zehn Minuten später ging ich zurück zu ihr, wusch sie gründlich ab und trug sie wieder ins Bett. Dann brachte ich ihr ein Frühstück mit frischen Brötchen, Nutella, Marmelade und starkem Kaffee, was sie aber erst nach ihrer Thrombosespritze bekam.

Wir aßen zusammen und lachten sehr viel beim Frühstück, ohne dass es einen besonderen Grund dafür gegeben hätte, einfach nur, weil der andere da war, es war für mich mit Abstand das schönste Essen meines Lebens. Sie kriegte sich gar nicht mehr ein, als sie das erste Mal in ihrem Leben Nutella aß, jedenfalls vermutete ich das nach ihrer Reaktion. Irgendwann musste ich es ihr wegnehmen, sonst hätte sie einen Zuckerschock erlitten, da war ich mir ziemlich sicher. Sie zog einen Schmollmund, zwinkerte mir dann aber zu und lächelte kurz darauf wieder.

 

 

3 Ein Abschied

 

Das Leben hätte für mich so ewig weitergehen können, ich hätte die unbekannte Schönheit gepflegt und sie wäre für immer bei mir geblieben, allerdings endet alles Schöne einmal, und meine schöne Zeit endete noch an diesem Vormittag. Zuerst flog ein Flugzeug direkt über das Haus, oder wenigstens hörte sich es so für mich an, denn ohne Frage konzentrierte sich der Fluglärm direkt vor dem Haus. Ich blickte hinaus und sah eine exakte Kopie von dem Fluggerät, aus dem ich Tarani geborgen hatte, welches gerade auf dem Hof landete.

Das Lächeln gefror mir auf den Lippen, nichtsdestotrotz wusste ich auch ganz genau, dass sich diese Leute wesentlich besser als ich um Tarani kümmern konnten und würden. Also lächelte ich sie weiter an, stellte den Tisch mit unserem Frühstück beiseite, nahm sie in die Arme und hob sie aus dem Bett. Sie kuschelte sich an mich, als wäre die Welt völlig in Ordnung, was sie für Tarani natürlich auch war, und gab mir immer wieder kleine Küsschen auf meinen Hals, der sie in diesem Augenblick offenbar ziemlich faszinierte.

Ich ignorierte sie, so gut ich konnte, trug sie vorsichtig die Treppe hinunter, und brachte sie dann nach draußen in den Hof. Als wir uns dem Flugzeug näherten, öffnete sich die Schleuse an der Seite und gab den Weg ins Innere frei. Ich betrat das Schiff mit Tarani auf dem Arm, die auf eine Schlafkabine oder etwas in der Art zeigte, die auch noch gleich aufging, in die sie gelegt werden wollte.

Die Kabine verschloss sich ohne Verzögerung, ich konnte ihr nicht einmal mehr einen Abschiedskuss geben, daraufhin verlor sie sofort das Bewusstsein. Ich rannte aus dem Flugzeug, das bereits die Triebwerke startete, und schaffte es gerade noch so hinaus, bevor sich die Schleuse wieder von selbst schloss. Es dauerte keine fünf Minuten, dann war ich wider wie gewohnt völlig alleine auf dem Hof.

Larissa kam auf einmal im Galopp mit Blacky angeritten, und sie ritt ihn viel zu scharf, so würde sie sich oder ihn verletzen. Ich ging also auf sie zu, um sie zu schelten, als sie mich auch schon anschrie.

„Herr Martens, geht es ihnen gut? Was war das denn eben? Ich habe solche Angst um sie gehabt!“

Verwundert sah ich das Mädchen an, sie hatte sich Sorgen um mich gemacht? Aber Larissa war eben schon immer eine ganz Liebe gewesen, das hatte ich damals bereits erkannt, als sie gerade einmal fünf Jahre alt gewesen war, und daher hatte ich ihr auch in so jungen Jahren schon meine Pferde anvertraut.

„Larissa, du weißt doch ganz genau, dass du Blacky nicht so scharf reiten sollst, jedenfalls nicht, wenn das Gelände so uneben wie hier beim Hof ist. Komm, wir bringen ihn zusammen auf die Weide, dann kann er sich trocken laufen.“

Sie sagte nichts mehr, stattdessen versorgten wir gemeinsam den Hengst und gingen danach zu mir in die Küche, wo ich erst mal ein Bier brauchte. Larissa blickte auf den silbernen Jumpsuit, der in einer Ecke lag, ich hatte es völlig vergessen, ihn aufzuräumen.

„Hatten sie Damenbesuch?“

Verträumt nickte ich.

„Ja, eine verletzte Reiterin, jetzt ist sie aber wieder nach Hause gegangen.“

Ohne jegliche Vorwarnung fing Larissa auf einmal mitten in der Küche an, zu weinen. Besorgt stand ich auf, ging zu ihr und legte ihr meine Hand auf die Schulter, die sie jedoch wütend abschüttelte.

„Was ist denn los, Larissa, was hast du?“

„Sie verstehen gar nichts!“

Dann sprang sie auf und rannte aus dem Haus, ich hatte nach wie vor keine Idee, was hier eigentlich gerade vor sich gegangen war. Bis auf eine Sache, die wusste ich ganz genau, Tarani war verschwunden, und ich würde sie nie wieder sehen. Sobald das Pferd auf der Weide war, trank ich also mein Bier und dann noch eins, und dann noch eins. Bis der erste Kasten leer war, und ich den zweiten begann. Es wurde Nachmittag und es wurde Abend, als ich so gut wie bewusstlos in mein Bett fiel.

Am nächsten Tag, es war gerade mal ein paar Stunden später als den Tag zuvor, als mir das Liebste und Beste entrissen worden war, was mir je passiert war, ging ich in den Keller und durchsuchte sehr viele Kisten, bis ich endlich die Richtige fand.

Ich lud den alten Revolver durch, den ich damals gekauft hatte, als ich noch im Schützenverein gewesen war, und schoss probeweise in die Kellerwand. Die unverwüstliche Waffe funktionierte einwandfrei, also ging ich zurück nach oben in die Küche, machte mir noch ein Bier auf, und legte die Pistole direkt vor mir auf den Tisch. Dann trank ich das Bier leer, ignorierte den Lärm vorm Haus, den ich mit meinem alkoholumnebelten Gehirn nicht mehr zuordnen konnte, und steckte mir die Waffe in den Mund. Ich drückte am Abzug, allerdings ging mir auf halbem Weg der Mut aus, als sich der Hahn spannte. Also stand ich auf, holte mir noch einen Kurzen aus dem Eisfach, trank den auch noch und setzte mich wieder hin.

Diesmal würde es klappen, ich steckte mir den Lauf erneut in den Mund und bekam völlig aus dem Blauen einen heftigen Fausthieb an die Schläfe, dass mir der Kopf dermaßen explodierte, dass die Sterne schon bald von Dunkelheit abgelöst wurden. Als ich irgendwann wieder zu mir kam, öffnete ich die Augen und blickte in eine violette Iris mit goldenen Sprenkeln darin, doch solche Augen gab es nur in wilden Träumen, nicht aber in der Realität. Stöhnend griff ich mir an den Kopf, dann erinnerte ich mich an die Prügel, die ich bezogen hatte, und setzte mich auf.

Vor mir saß, wider jede Vernunft, niemand anders als Tarani, allerdings diesmal mit einem rotsilbernen Jumpsuit und noch dazu völlig unverletzt. Ich zweifelte an meinem Verstand, als ich ungläubig ihr Bein studierte. Ihre Augen waren stark gerötet und sie hielt eine Waffe in der Hand, die mir sehr bekannt vorkam. Es war meine Eigene. Sie spannte den Hahn und schoss in eine Wand, dann hielt sie sich die Waffe selbst an den Kopf. Wie von Sinnen sprang ich auf, zornige Blutschleier vor den Augen, riss ihr die Pistole aus der Hand und schrie sie so laut an, dass sich meine Stimme dabei überschlug.

„Was zum Teufel denkst du eigentlich, was du hier gerade tust? Das ist kein Spielzeug, das bringt dich um!“

Ich warf den Revolver irgendwo in den Raum, ergriff ihre Schultern und schüttelte sie heftig. Sie wehrte sich nicht, sie sagte nichts, sie sah mich einfach nur weiter mit einem sehr kalten Blick an. Irgendwann kam ich wieder einigermaßen runter, öffnete mir noch ein Bier, setzte mich auf einen Stuhl und sah sie grimmig an. Sie kam auf mich zu, nahm mir das Bier aus der Hand und stellte es auf den Tisch. Dann legte sie ihre Hand auf mein Herz, und danach noch die andere Hand auf mein Herz. Als Nächstes formte sie zwischen Daumen und Zeigefinger zwei Ringe, zog ihre Hände auseinander und demonstrierte, dass es nicht mehr ging.

Ich verstand zwar die Symbolik mehr oder weniger, allerdings immer noch nicht, wieso sie eigentlich wieder hier war. Zärtlich aber bestimmt ergriff sie meine Hand, zog mich mit sich, ging vor die Tür und deutete auf die Sonne, drehte sie einmal über den Horizont. Dann hob sie erst zehn Finger, streckte einen Finger in meine Richtung und anschließend noch auf ihr Schiff. Sie ergriff erneut meine Hand, ging mit mir zurück ins Haus und hob die Pistole auf. Dann wies sie mit der Waffe auf mich, tat so, als löste sie einen Schuss aus, und danach deutete sie wieder mit dem Lauf auf sich selbst. Ich nahm ihr den Revolver weg, wobei sie sich nicht wehrte, aber dafür zeigte sie mir ihren erhobenen Zeigefinger.

Ihre eiskalte Schulter tat ziemlich weh, als sie an mir vorbeiging, allerdings hielt sie ihre Nummer nicht ganz durch, auf halbem Weg drehte sie sich um und warf sich in meine Arme. Ich sagte ihr, dass es mir leidtat und dass ich sie liebte, was sie aber natürlich nicht verstand. Irgendwann riss sie sich von mir los, drehte sich um und rannte hinaus. Ich lief ihr hinterher, sah, wie sie startete und senkrecht nach oben verschwand. Kurz darauf donnerte bereits irgendeine Luftwaffe im Tiefflug über mein Haus, es waren von der Form her irgendwelche Jäger, keine Bomber, die ich aber nicht erkannte. Sie jagten eindeutig jemanden, und ich wusste auch sehr genau, wen.

Das machte mir eines klar, sie hatte gehen müssen, weil sie hier zu sehr in Gefahr war, und ich fragte mich, ob sie mich bereits gestern hatte mitnehmen wollen, was ich aber verhindert hatte, indem ich aus dem Schiff geflohen war. Mit meinem Leben hatte ich eigentlich gerade schon abgeschlossen, und jetzt forderte sie von mir, dass ich in zehn Tagen mit allem hier abschloss und dann mit ihr mitkam. Oder sie hatte mich zu einem Besuch eingeladen, allerdings hielt ich das für unwahrscheinlich. Woher hatte sie eigentlich gewusst, was ich vorhatte, ob sie mich beobachtete?

Nun, wie auch immer, ich beschloss, mein Leben hier sauber abzuschließen. Entweder nahm sie mich mit, dann hatte ich Glück, oder ich blieb hier und dann knipste ich mir das Licht eben doch noch aus. Ich zuckte bei dem Gedanken zurück, ich hatte wieder Hoffnung gewonnen, das kam jetzt für mich wohl vorerst nicht mehr in Frage, also würde ich mir eben irgendwas überlegen müssen, falls ich sie wirklich falsch verstanden hatte.

Ich schloss also trotzdem mit meinem Leben hier ab, behielt mir aber insgeheim eine Dreißigtagefrist vor, in der ich alles rückgängig machen würde können. Und Larissa bekam den Hof, wer weiß, vielleicht konnte sie ja etwas daraus machen, unter Umständen sogar mehr, als ich es getan hatte. Der Gedanke, hier wieder eine Familie mit Kindern herumlaufen zu sehen oder wenigstens zu wissen, dass sie da sein würden, fühlte sich gut für mich an, und meine Eltern hätten sich mit Sicherheit darüber gefreut.

Ich nutzte die zehn Tage gut aus, ich kündigte mit einer Frist von dreißig Tagen, die ich bei der Bank hinterlegte, alle Versicherungen und Sparbücher und wies sie an, alles, was ich besaß, auf ein einziges Konto mit Festverzinsung zu überweisen. Dann besuchte ich einen alten Kumpel von mir, sehr viele hatte ich nicht mehr dieser Tage und machte alles dafür bereit, Larissa meinen Hof zu überschreiben.

Mein Freund war nämlich ausgerechnet Anwalt und Notar. Wir fügten in alle Urkunden ebenfalls die gleiche Frist ein, dann ging ich nach Hause und wartete auf Larissa, die ich am nächsten Tag, genau wie sonst auch, erwartete. Pünktlich um sieben stand sie auf der Matte und hatte auch Brötchen dabei, also bat ich sie in die Küche, setzte sie auf einen Stuhl und redete mit ihr.

„Larissa, ich möchte, dass du mir einen Moment lang genau zuhörst, das ist sehr wichtig für mich. Also, diese verletzte Reiterin von vorgestern ...“

Sie sah mich trotzig und zornig an.

„Mit der haben sie ein Verhältnis, ich weiß. Und was habe ich damit zu tun?“

Ich war ein wenig erstaunt, weil sie so patzig war, fuhr dann aber fort.

„Also, es sieht so aus, ich werde mit ihr von hier verschwinden, vielleicht Australien oder etwas in der Art. Wie auch immer ...“

„Was? Aber du spinnst ja, du kennst sie doch erst seit ein paar Tagen, wieso willst du denn gleich weg?“

Ich ignorierte es, dass sie mich plötzlich duzte, und redete einfach weiter.

„Ich bin mir sicher, dass ich das Richtige tue. Für mich, aber nicht für Blacky, die Hunde, die Katzen und für den Hof. Daher möchte ich dir den Hof schenken. Nicht schon heute, aber in einem Monat gehört das alles hier dir. Ich werde vermutlich nicht zurückkommen, und wenn das der Fall ist, falls ich in dreissig Tagen nicht wieder da bin, dann soll wenigstens der Hof in guten Händen sein.“

Larissa fing in dem Moment schon wieder damit an, zu weinen. Ich setzte mich erschrocken neben sie, legte ihr den Arm um die Schulter, wobei ich halb damit rechnete, dass sie ihn erneut abstreifen würde, und drückte sie an mich.

„Was ist denn nur los mit dir? Ich habe dich doch sehr gern und habe mir immer gewünscht, meine Tochter wäre so wie du gewesen, aber jetzt muss ich nun mal los.“

Sie umschlang mich und drückte ihren Oberkörper an meine Brust, was mir gerade fast ein wenig zu intim wurde, allerdings ließ ich es zu, da sie immer noch weinte.

„Wieso versteht mich niemand?“

„Wir verstehen dich, Larissa, nur wenn du etwas von jemandem möchtest, dann musst du mit den Menschen reden. Einfach nur dastehen und hübsch auszusehen reicht nicht, sogar dann nicht, wenn man so schön wie du ist.“

„Sie finden mich hübsch?“

„Bleiben wir beim Du, und ja, ich finde, du bist eine außerordentlich schöne und sehr intelligente junge Frau.“

„Wieso haben sie mich dann nicht mal zu einem Date eingeladen?“

Ich fing an zu stottern und wollte sie loslassen, sie klammerte sich jedoch fest an mich.

„Glauben sie, dass es normal ist, dass Mädchen zum Reiten immer ein Top mit einem so tiefen Ausschnitt wie ich anhaben? Das hätte ihnen doch aber sicher irgendwann etwas sagen müssen?“

Ich griff sie bei den Schultern und drückte sie von mir weg.

„Jetzt hör mir mal zu, meine junge Dame. Ich könnte dein Großvater sein ...“

„Stimmt nicht, du bist so alt wie mein Vater.“

„Trotzdem schlimm genug und ganz sicher kein Mann für dich. Ich möchte, dass du glücklich wirst, eine Familie gründest, und hoffe, dass dir der Hof ein bisschen dabei hilft.“

„Ich hasse die Jungs in meinem Alter, die sind unreif und haben keine Ahnung vom Leben und noch viel weniger von Pferden. Aber du, du warst schon immer mein Idol, hier draußen zu leben, ganz allein, nur mit deinen Pferden und mir.“

„Und ich habe deine Gesellschaft schon immer sehr genossen, du bist für mich wie die Tochter, die mir davongelaufen ist. Schau, vielleicht kann ich dich in ein paar Jahren besuchen und nach dir sehen, und wenn du dann hier immer noch feststeckst und nicht weißt, was du mir deinem Leben anfangen möchtest, dann nehmen wir dich eben auch mit. Und bis dahin kümmerst du dich gut um den Hof und machst was draus.“

„Und was soll ich hier machen, ich habe doch gar keine Ahnung von der Landwirtschaft, ich studiere BWL!“

„Du bist doch aber ein echtes Mädel vom Lande, das Studium passt sowieso nicht zu dir, wenn du mich fragst. Aber du bist doch auch bald fertig, oder?“

Sie nickte.

„Also, verpachte die Felder befristet auf ein paar Jahre, damit kannst du die laufenden Kosten vom Hof tragen und hast noch was für dich übrig. Dann machst du dein Studium fertig und studierst danach noch Landwirtschaft, suchst dir einen netten Mann, heiratest ihn und gründest hier auf dem Hof eine Familie.“

„Kannst du nicht einfach hierbleiben und mit mir eine Familie gründen?“

Ich schüttelte den Kopf und versuchte, nicht zu lachen.

„Wenn du mit mir ein Leben anfängst, dann hast du in zwanzig Jahren ein echtes Problem, dann bin ich nämlich fünfundsiebzig und du gerade mal vierzig. Du sollst dir einen Mann in deinem Alter suchen, alles andere macht keinen Sinn, glaub es mir. Und heiraten und Kinder kriegen, du wärst nämlich eine tolle Mutter.“

Misstrauisch sah sie mich an.

„Und woher willst du das wissen?“

„Weil ich dich oft beobachtet habe, als du dich um Blacky und die Hunde gekümmert hast.“

Sie seufzte tief, es war ein Seufzer, der das Leid dieser Welt in sich trug, was junge Mädchen in ihrem Alter nun einmal hin und wieder tun. Sie drückte meine Arme beiseite, setzte sich auf meinen Schoß und umarmte mich sehr fest. Ich ließ es geschehen, da ich hoffte, dass es ihr helfen würde, und erwiderte ihre Umarmung. Gleichzeitig bekam ich wieder Zweifel daran, ob ich tatsächlich das Richtige tat, denn alle die Argumente, die ich gerade Larissa genannt hatte, galten ja natürlich auch nach wie vor noch für Tarani. Allerdings gab es bei Tarani einen entscheidenden Unterschied, sie hatte mir nämlich keine andere Wahl gelassen.

„Du kümmerst dich gut um die Racker hier, ja? Und, wollen wir jetzt mal nach Blacky sehen, er vermisst dich bestimmt schon.“

„Du versuchst, mich abzulenken, Michael.“

„Und, funktioniert es?“

„Nein, das funktioniert nur, wenn man es nicht bemerkt.“

Ich seufzte tief auf.

„Und wie sieht es aus, haben wir einen Deal?“

Sie sah mich nachdenklich an.

„Nur unter zwei Bedingungen. Erstens, du versprichst mir, dass du in dreieinhalb Jahren vorbeikommst und nach mir siehst, und wenn ich dann immer noch in einem tiefen Loch hänge, dann nimmst du mich mit. Dann müssen deine beiden Reiterinnen eben auch noch miteinander auskommen.“

Ich sah sie an, so etwas hätte ich zwar nicht von ihr erwartet, allerdings fließt in drei Jahren noch sehr viel Wasser den Berg hinunter, also konnte ich ihr das wohl ruhigen Gewissens zusagen.

„Okay, Deal, das verspreche ich dir, wenn es mir irgendwie möglich ist und falls ich bis dahin nicht an Altersschwäche gestorben bin.“

Sie boxte mit ihrer Faust sachte auf meine Brust und sah mich böse an.

„Und was ist die zweite Bedingung?“

Sie holte tief Luft, schluckte und sagte dann: „Du musst mit mir schlafen.“

Ich löste sanft ihren Griff und setzte sie auf den Stuhl neben mir, was sie widerstandslos über sich ergehen ließ. Danach deckte ich den Tisch, stellte die Brötchen vor sie hin, stellte uns beiden einen Teller hin, Kaffeetassen, Nutella und was sonst noch für ein Frühstück absolut unentbehrlich ist. Zum Schluss goss ich uns beiden Kaffee ein und setzte mich ebenfalls hin.

„Ich liebe dich, Larissa, und zwar wie eine Tochter. Du bist für mich wie meine Familie, die Familie, die mir weggelaufen ist, weil sie mich und das Leben hier nicht ertragen konnten. Meine Tochter will mich nicht einmal mehr sehen, wusstest du das?“

Sie nahm sich ihre Kaffeetasse, hielt sich daran fest und nickte.

„Sie war mal meine Freundin, aber jetzt nicht mehr, ich kann sie nicht mehr ausstehen, weil sie dich so schlecht behandelt hat. Das habe ich ihr auch gesagt, ich habe sie mal in der Stadt getroffen. Sie läuft jetzt sowieso herum wie eine Schlampe, ehrlich, so etwas brauche ich nicht.“

Ich seufzte, das Gespräch lief deutlich schlechter, als ich es mir erhofft hatte.

„Das tut sie nicht, sei nicht so gehässig zu ihr, sie hat viel durchgemacht, mit unserer Scheidung und ihrer Mutter.“

Sie trank einen Schluck von ihrem Kaffee, griff sich ein Brötchen und fing an, mit mir zu essen, was ich als ein gutes Zeichen in die richtige Richtung empfand.

„Meine Eltern sind auch geschieden, wussten sie das? Meine Mutter ist noch viel schlimmer als ihre Ex-Frau, und sie hat auch versucht, mir den Umgang mit meinem Vater zu verbieten, oder wenigstens auszureden, ich habe das aber nicht zugelassen, weil ich meinen Vater liebe.“

Nachdenklich runzelte ich die Stirn und seufzte ebenfalls tief.

„Ich wusste gar nicht, dass deine Eltern auch geschieden sind. Ich kriege hier zwar nicht viel mit, aber ich hätte dich ja wenigstens ab und zu mal fragen können, wie es dir geht.“

„Das hast du, Michael, ich habe es dir nur nie erzählt. Mit Absicht, weil wenn ich zu dir und Blacky gekommen bin, dann konnte ich den ganzen Mist da draußen ausblenden, meine Eltern und ihre Scheidung, meine gehässigen Freundinnen, wie deine Tochter, all die schlimmen Dinge, die auf der Welt passieren, einfach alles.“

Meine Kehle zog sich zusammen und ich musste schlucken und wusste nicht genau, was ich dazu sagen sollte.

„Ich freue mich, dass du ein paar schöne Erinnerungen vom Hof hast.“

Sie schüttelte den Kopf.

„Das sind keine schönen Erinnerungen an einen Hof, abgesehen von Blacky vielleicht, der das schönste Pferd im ganzen Umkreis ist, sondern von dir, Michael. Du hast mir das Reiten beigebracht, du hast mir deinen Schlüssel gegeben, du warst immer unheimlich lieb zu mir, sogar wenn ich echt schlecht drauf war.“

„Ich glaube, du romantisierst das Ganze ein wenig.“

Sie lächelte mich an.

„Das tue ich nicht, aber wie auch immer, alle Karten liegen auf dem Tisch, welches Blatt spielst du aus, Michael?“

Meine Stimme war fest und bestimmt, als ich ihr die Entscheidung mitteilte.

„Wir machen das genauso, wie wir es ausgemacht haben, bis auf die Sache mit dem Sex, du hebst dich für einen netten, jungen Mann in deinem Alter auf.“

Sie schüttelte den Kopf.

„Vergiss es, entweder wir erfüllen beide alle Bedingungen, oder der Deal platzt. Dann unterschreibe ich gar nichts.“

Ich begriff diese Sache nicht, warum war sie nur so stur?

„Wenn du dir erhoffst, dass wir Sex haben und ich dann hierbleibe, das wird nicht passieren, ich habe noch fünf Tage und dann bin ich endgültig weg.“

„Für dreieinhalb Jahre, dann bekomme ich deinen Besuch.“

Ich nickte, warf aber ein: „Wenn es machbar ist.“

„Wenn es machbar ist. Und ich lege von meiner Seite aus noch etwas auf das Päckchen drauf. Ich verrate niemandem, was ich gesehen habe, nämlich das Raumschiff von deiner Reiterin.“

Meine Achseln zuckten schon fast automatisch nach oben.

„Es spielt keine Rolle mehr, wir sind in ein paar Tagen sowieso weg.“

Sie sah mich nachdenklich an und ließ dann ihren Kopf hängen.

„Wenn sie hier einen Beobachtungsposten oder etwas in der Art einrichten, dann kommst du nicht wieder und ich kriege meinen Besuch nicht. Okay, also mache ich das aus reinem Eigennutz.“

„Warum ist dir diese Sache denn überhaupt so wichtig, Larissa? Ganz ehrlich, es gibt viel bedeutsamere Dinge im Leben als Sex, Kinder zum Beispiel, oder einen Partner, den man wirklich liebt und mit dem man zusammen alt werden kann!“

Sie nickte und ich jubilierte innerlich, da ich mir erhoffte, dass ich sie so weit hatte.

„Und du möchtest doch bestimmt auch nicht, dass ich alles riskiere, denn wenn Tarani davon hört, lässt sie mich vermutlich hier zurück.“

Ihr Nicken zeigte mir, dass sie endlich Verständnis für meine Lage aufbrachte.

„Wenn sie dich wirklich liebt, und es die eine wahre Liebe ist, für die man Welten aufgibt, dann wird sie es verstehen und sich für mich freuen. Und wenn nicht, dann bist du mit mir hier besser dran. Michael, ich weiß, dass ich mit meiner Bitte egoistisch bin, ich will aber, dass mein erstes Mal mit jemandem ist, dem ich völlig vertraue und den ich liebe, selbst wenn diese Liebe nicht auf Dauer ist und in fünf Tagen ihr Ende finden wird.“

Mit diesen Worten stand sie auf und schickte mich dann endgültig zu Boden.

„Überleg es dir, Michael, ich gehe jetzt Blacky reiten. Bis später.“

Meine Gedanken rasten und überschlugen sich förmlich, das war jetzt genau der richtige Moment für Panik, fand ich. Ich sah der schönen Blondine mit der tollen Figur hinterher, als sie die Küche verließ, und zum ersten Mal fiel mir auf, dass sie sich tatsächlich immer ziemlich aufreizend gekleidet hatte, als sie mich besucht hatte.

Bisher hatte ich dem nie Beachtung geschenkt, weil die jungen Frauen heutzutage halt nun mal so sind, wie sie sind, machen das nicht alle Teenies so? Fünfzehn Jahre war ich ohne Frau geblieben, ich hatte nicht einmal einen One-Night-Stand gehabt, nichts, absolut gar nichts. Und jetzt, wo ich mich eigentlich schon so langsam dem Alter näherte, wo man froh war, wenn man im Bett überhaupt noch einmal etwas hinbekam, fanden mich plötzlich zwei blutjunge Mädchen so attraktiv, dass sie ein Nein von mir einfach nicht akzeptieren wollten.

Das Schlimmste daran war, ich steckte jetzt wirklich in der Zwickmühle. Natürlich war die Verlockung groß, so eine junge Frau zu entjungfern, allerdings wollte ich diese Sache mit Tarani auf keinen Fall gefährden, und es erschien mir auch absolut nicht rechtens, Larissa zu vernaschen und sie danach hier sitzen zu lassen. Zum Glück hatte ich aber eine Idee, da gab es eine Sache, auf die sie vielleicht eingehen würde. Ich räumte die Küche auf, spülte und erledigte noch ein paar Dinge im Haushalt. Anschließend kam sie vom Reiten wieder zurück, zog sich vor meinen Augen vollständig aus und stellte sich unter die Dusche.

Sie hatte eine wirklich tolle Figur und war die Verführung in Person, sie war überall blond, auch zwischen den Beinen, wo Tarani gar keine Haare gehabt hatte. Ich öffnete eine Flasche Sekt und schenkte zwei Gläser voll, dann wartete ich darauf, dass sie aus der Dusche kam. Kurze Zeit später hörte ich den Föhn gehen, dann kam sie zu mir, nach wie vor völlig unbekleidet, und setzte sich auf meinen Schoß. Ich nahm sie in die Arme und drückte sie an mich, da konnte ich nun wirklich nicht mehr widerstehen, dann sah ich sie an.

„Es gibt etwas, dass ich einfach nicht kann, weil es gegen meine innerste Überzeugung geht, dass man eine junge Frau so behandeln sollte, und das ist, sie zu vernaschen und dann sitzen zu lassen. Aber ich habe eine Idee, wenn ich in dreieinhalb Jahren wiederkomme, du in deinem Loch steckst und keinen Mann kennengelernt hast, dann werde ich dich mitnehmen und dir den Gefallen tun. Ich weiß, es ist nicht ganz das, was du wolltest, aber ich habe dich wirklich sehr lieb und will unbedingt, dass du glücklich wirst.“

Sie seufzte tief auf und streichelte meine Wange.

„Weißt du, ich hatte es mir auch schon anders überlegt, weil ich nicht will, dass du mich nur aus dem Grund entjungferst, weil ich dich erpresst habe. Obwohl du ja eigentlich etwas für mich tust und nicht umgekehrt. Ja, ich nehme deinen Kompromiss an, aber nur deshalb, weil ich gemerkt habe, dass du gerade einen Riesen Ständer in der Hose bekommen hast und ich dich wenigstens nicht ganz kalt lasse.“

„Wie sollte das funktionieren, du bist eine wunderschöne Frau mit einem Körper, für den andere Frauen jederzeit einen Mord begehen würden.“

Meine Worte taten die gewünschte Wirkung, sie grinste jedenfalls ziemlich breit.

„Aber zu einfach werde ich es dir nicht machen, ich komme jeden Tag zum Reiten und anschließend noch jeden Tag hier duschen und danach vielleicht auch noch zusätzlich eine Weile nackt herumlaufen. Wenn du es dir anders überlegen solltest, dann brauchst du es nur zu sagen. Ich will damit natürlich nur sichergehen, dass du diese Frau auch wirklich liebst, schließlich kennst du sie erst seit zwei Tagen.“

„Larissa, ich brauche dich nur anzusehen, auch angezogen, und überlege es mir die ganze Zeit über bereits anders, ich werde es aber trotzdem nicht tun, verstehst du das?“

Sie sagte nichts, nahm aber mein Gesicht in ihre Hände und küsste mich auf die Wange. Dann sprang sie auf, zog sich an und war kurz danach verschwunden, genau wie ein Wirbelwind. Was mich bei der Sache nachdenklich machte, sie war so ganz anders als sonst, sie war immer eher schüchtern gewesen und still. Bis auf die eine Ausnahme mit dem extra tiefen Ausschnitt, die ich ignoriert hatte, weil sie mich an meine Tochter erinnerte und weil sie so schrecklich jung war.

Sie machte jedes einzelne Wort ihrer Drohungen wahr, sie sprang jeden Tag eine ganze Weile nackt im Haus herum, dafür bekam sie aber auch ein leckeres Essen von mir, was ich nur gerecht fand, schließlich durfte ich den tollen Anblick genießen. Ich hielt aber auch mein Versprechen ein, das welches ich mir selbst gegeben hatte, und fasste sie nicht an. Um ganz genau zu sein, fasste ich sie sehr wohl an und erwiderte jeden Kuss auf die Wange, den sie mir gab, aber ich entjungferte Larissa nicht, und der Mund blieb ebenfalls ein Tabu.

Am letzten Tag dann unterhielten wir uns noch einmal, sie unterschrieb die Papiere und versprach mir, gut auf meine drei Tiere aufzupassen. Mich interessierte allerdings noch etwas Anderes.

„Okay, eines möchte ich doch gerne noch von dir wissen. Ich kenne die Mädchen heutzutage auch ein wenig, ich schaue fern und bin ab und an in der Stadt.“

„Du siehst so gut wie gar nicht fern, Michael, aber red mal weiter.“

„Genau, also, was mich interessieren würde, hast du dich schon mal irgendwo anders nackt präsentiert, bist du eine Nudistin?“

Sie lachte laut auf und setzte sich wieder auf meinen Schoß, vermutlich, weil sie ganz genau wusste, dass mir das ganz besonders schwerfiel, mich dann noch zurückzuhalten.

„Nackt herumzulaufen ist eine innere Einstellung und eine Frage des Vertrauens. Dir, mein lieber Michael, vertraue ich völlig und deshalb wollte ich dir ja auch meinen Körper und die Entjungferung anvertrauen. Aber wer weiß, vielleicht hast du recht und ich treffe einen Mann in meinem Alter, der die gleichen Gefühle bei mir auslöst und sie vor allem auch verdient.“

In dem Moment ging die Tür auf und Tarani kam herein. Larissa sprang auf und ließ einen kleinen Ruf des Schreckens heraus. Tarani sah mich an, lächelte und ging dann an mir vorbei langsam auf Larissa zu, die sich mittlerweile wieder gefangen hatte, und ihre Hände trotzig fallen ließ, mit denen sie versucht hatte, ihre Blöße zu bedecken. Sie stellte sich direkt vor sie, breitete ihre Arme aus und wartete dann, sie wollte Larissa offensichtlich nicht zu etwas drängen, was diese nicht wollte. Das junge Mädchen legte vorsichtig ihre Arme um die große Außerirdische und wurde von der sofort in eine enge Umarmung gedrückt.

„Tarani, das ist Larissa, die Erbin meines Hofs, Larissa, das ist Tarani, die Frau meiner Träume.“

„Ich kann das jetzt aber auch so langsam verstehen warum, sie sieht ja unglaublich toll aus.“

„Nein, das Aussehen hat nichts damit zu tun. Sie hat mir einfach keine Wahl gelassen, ich wollte ihr eigentlich auch einen Korb geben, ihr seid beide doch viel zu hübsch und zu jung für einen alten Sack wie ich. Dich konnte ich davon überzeugen, dass wir es lassen. Tarani hat mich gar nicht erst gefragt.“

Larissa befreite sich aus der Umarmung, kam zu mir und gab mir eine schallende Ohrfeige, mein Gesicht tat echt weh danach, und sie sah echt wütend und verletzt aus. Ich wollte etwas sagen, sie legte jedoch ihren Zeigefinger auf meinen Mund. Dann ging sie ins Bad und zog sich an, reichte Tarani die Hand und mich küsste sie zum Abschied trotz der Ohrfeige auf die Wange und flüsterte mir ins Ohr, dass sie mich sehr liebte. Ich weiß nicht einmal, ob sie mein „Ich dich auch“ noch gehört hatte, so schnell war sie danach verschwunden.

Tarani sah mich fragend an, ich zuckte jedoch nur mit den Schultern, verstehen würde ich die Frauen nie, nicht wirklich. Und ich verstand es auch nicht, warum sich zweiundzwanzigjährige Mädchen in mich verliebten. Tarani kam zu mir und küsste mich ebenfalls, einen Kuss, den ich leidenschaftlich erwiderte, ich war nach den letzten fünf Tagen ziemlich aufgeheizt, obwohl ich jede Nacht onaniert hatte. Sie unterbrach jedoch unseren Kuss und zeigte auf die Tür, ich nickte und ging hinaus zu ihrem Flugzeug. Sie überließ mir den Vortritt und schloss dann die Schleuse hinter sich. Danach wies sie mir einen Platz in der Koje an, in die ich sie vor ein paar Tagen auch hineingelegt hatte, wo mir das Gleiche wie ihr passierte, ich verlor sofort das Bewusstsein.

 

 

4 Das neue Leben

 

Als ich wieder erwachte, war es dunkel um mich herum und ich war gefesselt, jedenfalls konnte ich meinen Körper nicht bewegen. Ich hörte aber sofort eine Stimme, die ich sehr gut kannte, obwohl sie nicht mehr als einige Worte zu mir gesagt hatte.

„Ganz ruhig, Michael, es geht dir gut und ich werde dich auch gleich befreien, ich möchte dich nur nicht in Panik versetzen, deshalb musste ich deinen Körper fixieren, damit du dich nicht verletzt.“

Ich verstand sie auf einmal, was überhaupt keinen Sinn ergab, denn sie sprach kein Deutsch. Sie redete nach wie vor in dieser merkwürdigen, außerirdischen Sprache, die sie schon die ganze Zeit gesprochen hatte, allerdings machten ihre Worte plötzlich Sinn, ich erkannte nun die Bedeutung.

„Ich hatte ein paar Entscheidungen zu treffen, hab bitte keine Angst, das ist alles nichts, was man nicht wieder rückgängig machen könnte. Ich habe nun mal ganz bestimmte Hoffnungen und Phantasien bei dir, und außerdem musste ich dringend etwas wegen des niedrigen Selbstbewusstseins unternehmen. Deine Stimme wird dir ein wenig zu hoch vorkommen, was aber noch die kleinste Veränderung ist, fürchte ich. Ich wollte mit dir reden, also hast du ein paar Implantate bekommen, und bei der Gelegenheit habe ich auch gleich mehr als nur einige installieren lassen. Du kannst jetzt meine Sprache sprechen, du hast einen eingebauten Computer, so ähnlich wie ich selbst, und du bist dazu in der Lage, dieses Schiff und die Fähren steuern. Und du siehst anders aus, und zwar völlig anders. Ich wusste nicht, wie du gerne aussehen möchtest, also habe ich dich so verändert, wie ich dich haben wollte. Du kannst dein Aussehen auch wieder verändern, und die Implantate entfernen, wenn du das wirklich willst, ich habe jedoch die Hoffnung, dass es dir genauso gut wie mir gefallen wird.“

„Du hast das alles ...“, die Stimme war definitiv zu hoch, nicht unattraktiv, sie klang eigentlich sogar relativ tief, jedenfalls für eine Frauenstimme, ich war also nicht einmal mehr männlich. Ich merkte, wie ich jetzt doch in Panik geriet, bekämpfte aber die Angst und dachte an Tarani, wie sie mir und ich ihr vertraut hatte, also beruhigte ich mich wieder.

„Du hast das alles alleine ohne mich entschieden? Was hast du mit mir vor?“

Sie schluckte, jetzt kam offensichtlich der unangenehme Part.

„Ich wollte nicht mehr allein sein, ich möchte einen Gefährten.“

Oder auch nicht.

„Einen Gefährten oder eine Gefährtin?“

„Geschlechter, ah, gibt es so etwas wirklich? Es gibt ein Kontinuum, in dem sich die Geschlechter befinden, und wo man sich darin befindet, das bestimmt man doch eigentlich selbst, vorausgesetzt man hat die Möglichkeit dazu. Wenn du unterschiedlich sein möchtest, dann können wir das auch wieder ändern, ich dachte nur, es gefällt dir vielleicht, weil dir mein Körper so gut gefallen hat und du von deinem eigenen Körper so wenig begeistert warst, dass du dich mir ja sogar deswegen verweigert hast, obwohl ich genau sehen konnte, dass du für mich das Gleiche wie ich für dich empfinde.“

Das Argument saß, so langsam dämmerte mir, dass ich mir alles selber zuzuschreiben hatte, was auch immer da passiert war. Tarani traf absolut keine Schuld, wenn die Formulierung Schuld in diesem Zusammenhang überhaupt angebracht war, ich wusste ja nicht einmal, worüber wir eigentlich redeten. Sie hat sich einen Partner gewünscht, ich war zwar willig aber unzufrieden mit meinem Körper gewesen und hatte herumgejammert. Sie wollte aber trotzdem einen Partner und hatte die Initiative ergriffen.

Mein Misstrauen und die Panik schwanden langsam aber sicher, aufrichtige Selbstreflexion war schon immer einer meiner Stärken gewesen. Jetzt erwachte stattdessen die Neugier.

„Magst du mich anfassen?“, fragte ich sie, als meine Überlegungen an diesem Punkt angekommen waren.

„Oder noch besser, vielleicht sogar küssen?“

Sie berührte mich an der Brust, die nun eindeutig weibliche Formen hatte, und presste ihre Lippen auf meine. Die Gefühle, die meinen Körper überrollten, waren sogar noch intensiver geworden, die Haut war sehr viel empfindlicher, für die Feldarbeit vermutlich jetzt völlig ungeeignet. Offensichtlich brauchte Tarani mich nicht für Feldarbeit.

Dann öffnete sie ihre Lippen, schob mir aber diesmal ihre Zunge nicht in den Mund, sondern wartete auf mich. Ich tat ihr den Gefallen und merkte den Unterschied sofort, denn meine Zunge war deutlich länger als vorher, es war ein Wunder, dass ich nicht lispelte.

Allerdings machten die Gefühle doch einiges wett, ich erforschte neugierig ihren Mund und merkte, wie ich auf der Stelle einen Ständer bekam. Da hatte sie wohl anscheinend etwas so gelassen, wie es vorher auch schon gewesen war, und ich war ihr sehr dankbar dafür. Mein Glied stupste sie irgendwo an, vermutlich am Busen, jedenfalls fühlte es sich sehr weich an, und ein winziges Feuerwerk von Gefühlen jagte über meinen Körper. Ich strich mental den Teil mit „unverändert“, allerdings konnte ich mit „fühlt sich noch besser an“ durchaus leben. Als sie den Kuss unterbrach, nahm sie mir die Binde von den Augen, hielt mir aber noch die Augen zu, wobei sie durch ihre Finger ein wenig Licht hindurch ließ, damit ich mich an die Helligkeit gewöhnen konnte.

„Bist du bereit?“

„Nein. Jetzt mach schon hin.“

Sie zog ihre Hand weg und ich blickte in ihr wunderbares Gesicht, das mich liebevoll lächelnd ansah.

„Ah, die wunderschöne Frau, in die ich mich verliebt habe.“

Sie bekam sofort rote Ohren, und ich freute mich, dass sich meine Wahrnehmung nicht verändert hatte, sie sah nach wie vor genauso scharf wie vorher aus.

„Meinst du, du kannst jetzt auch noch alles Andere verkraften?“

„Früher oder später werde ich müssen, da ich nicht unbedingt Lust habe, den Rest meines Lebens hier liegen zu bleiben.“

Sie drückte keinen Knopf oder so, die Bande, die mich festgehalten hatten, waren plötzlich einfach verschwunden.

„Wenn du deinen Kontrollraum entdeckt hast, dann kannst du das alles auch selber tun, Kraftfelder ein- oder ausschalten.“

Ich hob die Hand und sah sie an, die Hautfarbe war fast so dunkel wie ihre, und ich hatte sehr lange Nägel, die aber unlackiert waren. Ich fasste mir an den Kopf und fand etwas komplett anderes als eine Glatze! Eine wallende Mähne, und die Haare waren völlig weiß, das war schon mal ein echtes Plus. Das Gesicht war viel weicher als vorher, und ich fand weder Stoppeln noch Bart. Der Busen war deutlich kleiner als ihrer, aber dafür trotzdem sehr hübsch anzusehen, wenn es auch aus dieser Perspektive mehr als nur ungewöhnlich aussah. Mein Glied war auf einmal genauso groß wie ihres, und ich muss zugeben, als ich sah, wie groß es geworden war, wurde ich ziemlich erregt und es versteifte sich noch ein ganzes Stück weiter. Die Größe spielt meiner insgeheimen-Ansicht nach ja echt nur dann keine Rolle, wenn Mann sehr klein ist.

Die Beine waren sehr lang und schlank. Eine wichtige Sache hatte ich noch nicht überprüft, ich griff mir an die Eier und fand nichts, stattdessen ertastete ich an der Stelle unter dem Penis eindeutig eine Vagina. Natürlich hatte ich keine Ahnung, wie sich eine Vagina anfühlt, allerdings war das Teil feucht, und wenn man darüber strich, fühlte sich es mehr als nur angenehm an, also war es wohl eine. Als ich die Klitoris berührte, keuchte ich auf, ein elektrischer Schlag durchzuckte meinen Körper, und zwar einer von der schönen Sorte. Ich war, genau wie Tarani, völlig nackt.

„Dein Penis ist exakt einen halben Zentimeter größer als meiner, ich dachte, das ist einem Mann von der Erde vielleicht wichtig.“

Ich lachte laut auf und grinste sie breit an, dann streckte ich die Hand aus und streichelte ihre Wange.

„Also von hier aus gesehen hast du einen tollen Job gemacht.“

Sie strahlte mich an und klatschte in die Hände.

„Also fühlst du dich jetzt nicht mehr minderwertig?“

„Keine Ahnung, ich glaube aber, dass eher nicht. Hast du denn einen Spiegel, wo ich mich selbst mal ansehen kann? Darf ich denn aufstehen?“

„Klar darfst du aufstehen. Einen klassischen Spiegel habe ich leider keinen hier im Hangar. Das kannst du mit deinem Computerimplantat erledigen, es gibt hier im Schiff überall Sensoren, genau wie in meinen Anzügen.“

Ich setzte mich auf und runzelte die Stirn.

„In deinen Anzügen?“

„Ja, der Silberne liegt doch noch bei dir, und damit hatte ich dich immer im Auge. Glücklicherweise, beinahe wäre ich zu spät dran gewesen. Das habe ich dir auch noch nicht verziehen, wieso hast du so etwas Dummes tun wollen?“

„Weil ich dachte, dass du mich verlassen hast?“

„Wieso bist du denn nicht gleich mitgekommen?“

„Ich dachte, du brauchst mich jetzt nicht mehr, den alten Mann.“

„Alt?“ Sie lachte spontan auf, dann sah sie mich ängstlich an.

„Ich hoffe doch sehr, du hast kein Problem mit sowas, also einem älteren Partner.“

„Häh?“

„Na ja, also nach irdischen Standardjahren bin ich ... zweihundertfünfunddreißig Jahre alt.“

Sie war älter als ich! Plötzlich hatte ich das Gefühl, durch eine Maschine hindurchgelaufen zu sein, die nur einen einzigen Zweck hatte, nämlich mich alt und dämlich aussehen zu lassen.

„Ach was, nein, das stört mich nicht.“, murmelte ich beschämt.

„Und, siehst du dich schon?“

Verwirrt sah ich sie an, dann schüttelte ich den Kopf.

„Du musst die Computersteuerung finden, und dann solltest du dir Sachen einfach nur vorstellen, damit die Bilder entsprechend gerendert werden, wenn alles so funktioniert, wie ich es geplant habe. Ihr seid uns als Rasse aber ziemlich ähnlich, es sollte eigentlich funktionieren. Ihr habt so etwas auf der Erde ja auch, allerdings finde ich die Steuerung ein wenig mühsam.“

Ich dachte also genau das, was ich einmal bei Raumschiff Enterprise im Kino gesehen hatte.

‚Hallo Computer?‘

Plötzlich spulte Schrift über meine Augen, und zwar leuchtende Schrift, und die Sprache war Deutsch.

„Mein Computer spricht Deutsch?“

„Dein Computer spricht nur Zahlen und Kodierungen, er arbeitet übrigens ganz ähnlich wie eure Computer, ist aber kleiner und sehr viel leistungsfähiger. Aber das Interface, was ich bei dir installiert habe, das habe ich so programmiert, dass es deine Muttersprache beherrscht. Was nicht sehr schwer war, da ich die Daten aus eurem globalen Netz ziehen konnte. Die Aussprache war schon ein wenig schwieriger, aber nachdem ich etwa eintausend Filme heruntergeladen hatte, die Audiostreams mit einem Algorithmus untersucht hatte und mit den Untertiteln verglichen hatte, habe ich auch das hinbekommen. Es ist eine Sie, und sie hat die gleiche Stimme wie du bekommen, damit du dich an deine Neue gewöhnen kannst.“

„Bis auf den letzten Satz hast du eben für mich wieder in deiner Sprache ohne Übersetzer geredet, ich glaube, ich muss noch sehr viel lernen, um mich in deiner Welt zurechtzufinden.“

‚User Michael, bitte wähle einen Namen für mich.‘

„Oh, sie hat mich nach einem Namen gefragt. Wie nenne ich sie?“

„Wie du möchtest, ich nenne meinen Computer Riselle, das ist ein Name, den ich mir selbst ausgedacht habe.“

Ich dachte einen Moment nach, Tarani oder Larissa wäre nett, aber verwirrend, falls ich sie wieder sah, und noch eine Tarani war auch komisch. Blacky war ebenfalls vergeben, und wenn ich ein paar Buchstaben wegließ ... Tara oder Lisa? Lisa klang gut.

‚Lisa‘

‚Der Name Lisa wurde vergeben, kann aber jederzeit durch das Unterprogramm Konfiguration geändert werden. Um einen maximalen Kontrast des Displays sicherzustellen, wird empfohlen, die Augen zu schließen.‘

Gehorsam schloss ich die Augen. Tarani sah es, legte sich zu mir und kuschelte sich an mich, ihr warmer Körper war mir mehr als nur willkommen. Als ich den Hautkontakt mit ihr spürte, fiel noch dazu sehr viel meiner Anspannung von mir ab, die ich, ohne es zu merken, aufgebaut hatte. Tarani war die feste Größe, die ich gerade brauchte, und ihre Wirkung auf mich war nach wie vor die Gleiche wie vor zehn Tagen, als ich sie umsorgte und sie zur Toilette tragen musste, ihre Präsenz erfüllte mich mit Wärme.

„Diese Maschine heilt auch Verletzungen, oder? War denn dein Knochen in Ordnung, habe ich viel falsch gemacht?“

„Es hätte keine Rolle gespielt, Michaela, selbst wenn alles völlig schief zusammengewachsen wäre, dann hätte der Computer im Rekonfigurator automatisch alle Probleme korrigiert. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht einmal, ob du irgendetwas falsch gemacht hast.“

„Deshalb warst du so viel entspannter als ich. Michaela, ich glaube, das gefällt mir. Micha passt auf beide Geschlechter, das war mal mein Spitzname als Kind. Sag mal, wenn du alles beobachtet hast, hast du auch die Sache mit Larissa gesehen? Warst du eifersüchtig?“

Ein Zeichen flammte groß auf meinem Bildschirm auf, irgendwas stimmte nicht.

„Ich sehe ein rotes X, was ist das Problem?“

„Das letzte Wort, was du gesagt hast, sag das bitte nochmal.“

„Eifersucht?“

„Genau das, umschreibe es doch bitte, das Wort gibt es nicht in meiner Sprache.“

„Hast du ein Problem mit Larissa?“

„Wieso sollte ich? Ich mag sie, sie mag dich, ich finde, sie sieht toll aus, ich hätte sie am Liebsten gleich auch noch mitgenommen, allerdings wäre das natürlich eine Entführung gewesen, und so etwas tue ich nicht.“

„Hättest du denn ein Problem gehabt, wenn ich mit ihr geschlafen hätte?“

„Du machst gerade überhaupt keinen Sinn, keine von deinen Fragen, worauf willst du denn hinaus?“

Ihr ging offensichtlich das Konzept von Eifersucht völlig ab.

„Auf der Erde schwören wir einem Partner sexuelle Treue, und ab dem Zeitpunkt haben wir nur noch mit diesem einem Partner Sex.“

„Ja, ich habe das Konzept in einigen Filmen gesehen, es macht aber nicht den Eindruck eines sonderlich guten Konzepts auf mich, die Hälfte aller Filme drehte sich darum, die Probleme zu bewältigen, die dieses Konzept mit sich bringt. Ich glaube, es gab in einigen Gegenden zuhause vor sehr langer Zeit etwas Ähnliches, ich habe mich nur nie damit beschäftigt. Was ist denn zum Beispiel, wenn man eine Gemeinschaft mit mehr als einer Person eingehen möchte?“

Ich zuckte mit den Schultern, ich fühlte mich nicht dazu in der Lage, ihr das Konzept von Gottes Geboten und der Ehe zu erklären.

„Wer weiß, vielleicht hätte ich Larissa doch den Gefallen tun sollen und sie entjungfern.“

„Sie ist heiß und wollte dich, das Problem habe ich nicht begriffen, der Übersetzer ist aber auch gerade erst fertig geworden, ich habe die Gespräche insgesamt nicht verstanden. Ich habe nur gesehen, dass sie immer wieder nackt war, was mir sehr gefallen hat. Hier auf dem Schiff habe ich sehr selten etwas an, wenn du unbedingt Kleidung tragen möchtest, kannst du das so halten, wie du das willst, aber es wird nicht kälter deswegen. Ich hasse kalt, egal wie viel ich anhabe.“

„Ich glaube, da werden wir uns einig, solange du damit leben kannst, dass ich dann ständig über dich herfalle.“

„Ist das ein Versprechen? Bis jetzt steht nämlich nach wie vor noch das allererste Mal Sex an, ich hatte hin und wieder schon das Gefühl, du magst keinen Sex, bis ich die Sache mit dem Bein und deinen Komplexen wegen deines Körpers endlich verstanden hatte. Danach fand ich deine Fürsorge echt lieb von dir.“

Ich lachte leise auf, so schnell entstehen Missverständnisse.

‚Lisa, bitte zeige mir einen leeren Raum mit mir selbst darin.‘

Plötzlich sah ich einen leeren Raum, ohne Türen, ohne Fenster mit meinem Avatar darin. Ich war sehr schlank, hatte relativ kleine Brüste, einen Penis, der schlaff genauso lang wie Taranis war, so in etwa zwanzig Zentimeter, weiße Haare und hatte ein Gesicht, das genau meinem Geschmack bei Frauen entsprach. Es hatte sogar noch ein klein wenig Ähnlichkeit zu meinem alten Gesicht. Ich stellte mir einen Zoom vor, und konnte mit meinen Vorstellungen und Gedanken die virtuelle Kamera nicht nur zoomen, sondern auch noch hin- und herbewegen. Und ich war wieder jung, zumindest sah ich keinen Tag älter als Tarani aus.

Plötzlich sah ich eine Meldung in einer Ecke, es war eine Anfrage, ob ich den Besucher Tarani zulassen wollte. Es gab ja oder nein als Auswahlmöglichkeit, also dachte ich ja und die Meldung verschwand, stattdessen stand auf einmal Tarani zusammen mit mir in dem virtuellen Zimmer. Ihre Stimme erklang nun in meinem Kopf, und nicht mehr davor, und ihr Avatar bewegte synchron die Lippen dazu.

‚Jetzt, wo du selbst ebenfalls ein Implantat hast, ist diese ganze Sache hier deutlich komfortabler, weil ich das biologische Interface deines Gehirns nicht mehr mit sehr starken Signalen fluten muss. Wir sind miteinander und mit dem Schiff vernetzt, wobei ich dich bitten möchte, dass du das Steuern des Schiffs vorerst noch mir überlässt. Und, wie findest du dein Gesicht? Ich habe ziemlich viel Zeit mit deinen Augen verbracht.‘

Ich sah mir die Augen genauer an, sie waren auf den ersten Blick grün, wenn man genauer hinsah, sah man jedoch sehr viele Farben darin, und nicht nur die Menschlichen, sondern auch noch viele andere. Sie waren nicht so unmenschlich wie Taranis, jedenfalls auf den ersten Blick nicht, und trotzdem ein kleines Wunder.

Mein Avatar ging also zu ihr, streichelte ihre Wange und flüsterte ihr zu: ‚Einfach großartig, du hast mich absolut perfekt und wunderschön gemacht, und noch dazu überall dort Rücksicht auf meine menschlichen Gefühle genommen, wo es gut und angebracht war.‘

Ihr Avatar schmiegte sich an mich, wobei ich dem kaum noch Aufmerksamkeit schenkte, ich öffnete die Augen und streichelte die reale Tarani zärtlich.

‚Lisa, bitte schalte das Bild ab.‘

‚Monitor aus.‘

 

 

5 Die Entjungferung

 

Natürlich hatte Tarani mich restlos überfahren, mich ohne jede Einwilligung völlig verändert, inklusive des Geschlechts, allerdings sprach aus jedem winzigen Detail meines Körpers ihre Liebe zu mir, obwohl wir uns erst seit zwei Tagen kannten, die zehn Tage ihrer Abwesenheit nicht mit eingerechnet.

„Können wir schwanger werden?“

„Ja, aber Voraussetzung ist, es bewusst zu wollen, und zu aktivieren, normalerweise hast du deswegen keinen Eisprung, und daher auch keine Monatsblutungen. Das ist übrigens echt eine Erleichterung, glaub mir.“

Meine Hände waren inzwischen zu ihren Brüsten gewandert und streichelten diese zärtlich, wobei ich sie hin und wieder sanft in die Brustwarzen kniff. Sie kicherte und tat sofort das Gleiche bei mir, weshalb ich unwillkürlich aufkeuchen musste, intensive elektrisierende Gefühle breiteten sich so über den ganzen Körper aus, bis sie irgendwann direkt im Schambereich ankamen und dort für ziemlich viel Unruhe sorgten. Meiner Ansicht nach wurde es ganz klar Zeit, diesen neuen Körper auszuprobieren, den sie mir gemacht hatte. Sehr lange konnte ich nicht mehr warten, denn eines hatte den Umbau meines Körpers durchaus überlebt, und dass war die sexuelle Anspannung der letzten zehn Tage.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783739353555
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2016 (Juni)
Schlagworte
Futanari Rekonfigurator Alien Transsexuell Lesbisch Sex SciFi Raumschiff Science Fiction Erotik Erotischer Liebesroman Liebesroman

Autor

  • Julian Bates (Autor:in)

Meine Phantasie hat natürlich keine Grenzen, aber es gibt einige Dinge, die ich persönlich einfach nicht gut finde, und andere, die ich mag. Ich respektiere das Gesetz, ich füge niemand anders Schaden zu. Ich respektiere andere Menschen und ihre Würde, egal wie sie aussehen, welche sexuelle Ausrichtung sie haben oder welcher Religion sie angehören. Ich habe keinen Respekt vor Menschen, die andere Menschen schlecht behandeln. So sind auch meine Bücher. Viel Spaß damit!
Zurück

Titel: Linaria: Die Flucht von der Erde