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Die fantastische Reise des Herrn K

und was man lieber nicht erlebt ...

von Brigitte Kaindl (Autor:in) Brenda Leb (Autor:in)
205 Seiten

Zusammenfassung

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Wenn Herr K eine Reise tut, kann Frau K gleich ein ganzes Buch schreiben. Und das tat sie. Was daraus wurde? Ein Reisebericht? Nein, eigentlich nicht! Ein Krimi? Ein Drama? Oder aber eine Komödie? Ja, das kommt viel näher. Von überall ein bisschen was halt. Immerhin: Was Frau K mit ihrem Herrn K auf dieser Reise erlebte, will man eigentlich wirklich lieber nicht erleben.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Die Autorin

Brigitte Kaindl wurde 1960 geboren und arbeitete bis zu ihrem Ruhestand in einem großen Versicherungsunternehmen.

Die Musikerin und Autorin ist verheiratet mit Herrn K, Mutter von zwei erwachsenen Kindern und lebt in ihrer Heimatstadt Wien.

Mehr von Brigitte Kaindl

  • „Bedienungsanleitung für Herrn K“, (2017) Humorvolle Unterhaltungsliteratur

  • „Mein Weg aus dem Fegefeuer“, Untertitel „Missbrauch, Leid in der Dunkelheit“, (2018 unter dem Pseudonym „Brenda Leb“, veröffentlicht) Autobiografie

  • „Das Echo des Herzens“, (2019), Roman

  • „Das Echo des Rosenmordes“, (2020), Roman

  • „Das Echo von Gottlieb“, (2021), Roman

  • „Christians Geheimnis“, 3 Romane der Echo-Trilogie

  • „Der Tote und das Gänseblümchen“, (2021), Roman

  • „Der Tod der Braut“, (2021), Roman

  • „Der Mörder und die Wildrose“ (2022), Roman

  • „In einem Meer voll Tränen“, (2021), Roman

  • „Der Mörder und die Wildrose“ (2022), Roman

  • „Der Tod des Bräutigams“ (2023), Roman

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Impressum

Urheberrechtlich geschütztes Material

Text von Brigitte Kaindl

Homepage: www.brigittekaindl.at

Cover und Illustrationen von Sabine Berger.

Homepage: www.bumaku.at


Vorwort

Nachdem mein Buch ‛Bedienungsanleitung für Herrn K‛ veröffentlicht war, hatte mich jahrelang nicht mehr die Muse geküsst.

Zwar hätte ich den 19 Kapiteln, in denen ich meine weiblichen Bedienungsfehler aufzeigte, locker genauso viele Kapitel hinzufügen können. Beiträge über ‛Die Reiselust des Herrn K‛ oder ‛Herr K und der Fotografier Wahn, hätten ausreichend literarisches Potential gehabt.

Doch ein unstillbares Kribbeln in meinen Fingern löste die Vorstellung, einen ‛Band Zwei‛ zu schreiben, einfach nicht aus.

Doch dann.

Das Jahr 2013.

In diesem Jahr unternahm ich mit Herrn K eine ‛Bildungsreise‛ in die Türkei. Eine dieser ‛fast geschenkten Reisen‛, die ausschließlich Kunden der Firma ABC oder XYZ angeboten werden. Als Dank für jahrzehntelange Treue, weil man Abonnements nie stornierte oder Mitglied in einem Wald- und Wiesen-Club ist.

Sie wissen schon, eine dieser verschrienen Reisen, die durch verführerische Angebots-Flyer regelmäßig die Postkästen verstopfen.

Herr K fühlt sich beim Öffnen solcher Poststücke jedenfalls stets geschmeichelt. Wenn er eine 5-Sterne-Bildungsreise statt um EUR 789 um läppische EUR 199 angeboten bekommt, löst das bei meinem geliebten Schnäppchenjäger automatisch einen heftigen Will-Haben-Reflex aus. Daher wurden wir heuer bereits zum dritten Mal schwach.

Auch deshalb, weil wir zwei solcher ‛Bildungsreisen‛ wie diese getarnten Werbefahrten genannt werden, bereits durchaus genossen haben. Zwar hatten wir stets realisiert, dass der ‛ab-Preis‛ nie und nimmer der Preis ist, den man tatsächlich bezahlt! Immerhin: Wer fährt schon im Februar in die Türkei, wenn es dort so kalt ist wie daheim.

Eben! Und natürlich wussten wir auch, dass die sogenannten Zusatzleistungen den Reisepreis in Höhen treiben, die mit einem Schnäppchen-Preis nicht mehr viel gemein haben.

Wenn Herr K daher in den vergangenen Jahren mit so einem Aktionsfolder vor meiner Nase herumwedelte, stellte ich mich zur Sicherheit tot. Und diese Abwehr hatte gar nicht so viel mit dem Reisepreis samt Zusatzleistungen zu tun. Nein, die zusätzlichen Zusatzkosten waren es, die mich in die Schockstarre trieben. Ich meine damit diese hinterfotzigen Kosten die einem nach einer Reise das Wasser in die Augen treiben, dann, wenn man daheim die VISA-Abrechnung öffnet.

Ja, gut, wir hätten uns natürlich den sündteuren Teppich bei der ersten Türkei-Reise nicht aufschwatzen lassen müssen. Und natürlich bin ich auch selber schuld, dass mich bei der zweiten ‛Bildungsreise‛ eine kostspielige Lederjacke in die Knie zwang.

Ich hätte immerhin konsequent „Nein!“ rufen können, als sich das weiche Leder an meinen Körper schmiegte wie eine zweite Haut.

„Nein, ich will dieses edle Stück wirklich nicht“, hätte ich klipp und klar behaupten können, nachdem sowohl der Verkäufer schmeichelte, wie schlank mich die Jacke macht und sogar Herr K (Verräter!) bestätigte: „Damit siehst du zehn Jahre jünger aus.“

Aber zeigen Sie mir die Frau, die das zusammenbringt! Ich jedenfalls widerstehe solchen Verführungen leider nicht so gut und daher muss ich mich vor der Verführung drücken.

Gar nicht erst hinfahren, heißt, gar nicht erst in Versuchung kommen.

Doch 2013 feierte Herr K einen runden Geburtstag. Nachdem zufällig zu jenem Zeitpunkt eine Schnäppchen-Reise mit Istanbul-Aufenthalt aus dem Postfach rauslockte, vergaß ich meine Vorsicht.

Herr K war noch nie in Istanbul, und wenn Herr K irgendwo noch nie war, dann reibt er mir das so lange unter die Nase, bis ich irgendwann realisiere: Es wird Zeit, dass Herr K dorthin kommt, sonst höre ich sein Bedauern ewig. Immerhin kann Herr K bei der Durchsetzung seiner Reisewünsche eine Beharrlichkeit an den Tag legen, die genauso grenzenlos ist wie meine Nachgiebigkeit.

Tja, und auf dieser Reise spürte ich es wieder: Dieses Kribbeln in den Fingern, das mich abermals zum PC lockte, denn auf den Leim gegangen, spürte ich einen unmäßigen Drang, die Erlebnisse dieser Reise zu Papier zu bringen. Die touristische Massenabfertigung dieser Reise und deren Begleiterscheinungen waren nämlich nichts für schwache Nerven und mussten von mir einfach dokumentiert werden!

Relativ unbeschadet überstand ich diese Reise nur durch einen ausgeprägten Überlebenswillen, verzweifelte Selbstsuggestion (das Leben ist schön … das Leben ist schön), eine phlegmatische Reduzierung der Bedürfnisse auf das Allernötigste und natürlich Herrn K an meiner Seite.

Obwohl.

Manchmal.

Naja, ich will nicht vorgreifen. Herr K und ich überstanden diese Reise unbeschadet und das allein zählt. Und, dass ich wieder von der Muse geküsst, richtiggehend abgeschmust wurde. Denn in Wirklichkeit wurde diese Reise zu einem wahrlich unvergesslichen Erlebnis durch die Erkenntnis, wie viel literarisches Potential doch eigentlich in ihr steckte.

Ich musste mich lediglich dazu entschließen, unsere Erlebnisse und Eindrücke durch eine Slapstick-Brille zu betrachten. Dadurch konnte ich sogar im Nachhinein herzhaft darüber lachen. Und deshalb lade ich Sie, liebe Leserin und lieber Leser ein, mitzulachen.

1 Anreise

Ich habe also Herrn K eine 8-tägige ‛Bildungsreise‛ mit Istanbul-Aufenthalt und weiteren Glanzlichtern der Westtürkei zum Geburtstag geschenkt. Der rot blinkende Preis von EUR 199 bezog sich auf die ersten beiden Februarwochen, wo in der Türkei durchaus noch Schnee liegen kann.

Ende April, wo das Reisen etwas mehr Spaß macht, kostete diese Reise pro Person bereits EUR 350.

Bemerkenswert der Originaltext des Folders: ‛Als Leser und Freund der Zeitschrift XY profitieren Sie von besonders günstigen Konditionen: Das Kultur & Genusspaket. Dieses beinhaltet alle Eintrittsgelder und Führungen bei den Sehenswürdigkeiten, sowie sechs Abendessen‛.

Klingt unheimlich toll‛, soll man da beim Lesen denken. Alles um nur weitere EUR 150! Obwohl: ‛Nur‛ ist gut, wenn man bedenkt, dass man dieses Paket ja nehmen muss. Immerhin: Wer bucht eine Rundreise und nimmt nicht an den Führungen teil? Doch nur jemand, der aus Leidenschaft den ganzen Tag im Autobus sitzt.

Also niemand!

Auch das beinhaltete Abendessen ließ uns nicht gerade in Jubelgeschrei ausbrechen, da Herr K und ich nie zu Abend essen.

Doch okay, nur nicht kleinlich werden!

Aber, auch ohne kleinlich zu denken, kostete diese Reise inzwischen bereits EUR 500 pro Person. So wirklich günstig war das eigentlich nicht mehr.

Egal.

Wir buchten.

Für die Anreise zum Flughafen wünschte sich Herr K, die Fahrt mit dem City-Airport-Train (kurz CAT genannt). Der Reisepreis für den CAT ist zwar etwas höher als die fast genauso schnell fahrende Schnellbahn.

Korrektur: Richtigerweise sollte ich anführen: Der CAT ist annähernd fünf Mal so teuer wie die Schnellbahn und eigentlich so teuer wie ein komfortables Taxi, wo man sich den Preis teilen kann, wenn man zu zweit fährt.

Doch Herr K unterstrich die Vorzüge des CAT: „Da können wir in Wien-Mitte beim CAT-Schalter einchecken, sind in 16 Minuten am Flughafen und können ohne Gepäck gemütlich frühstücken, während sich alle anderen Reisenden am Flughafen beim Check-in in einer endlosen Schlange anstellen müssen.“

Nachdem Schlange-Stehen nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen zählt, orderte ich im Internet die CAT-Tickets. Für dieses ‛Nicht-Schlange-Stehen‛ verzichtete ich gerne auf die komfortable Taxifahrt.

Abermals Korrektur: Ich verzichtete nicht gerne.

Ich verzichtete einfach nur.

Unser Flug war für 8:50 Uhr geplant, was bedeutete, dass wir zwei Stunden vorher, also um 6:50 Uhr am Flughafen sein sollten. Dann frühstücken wir genüsslich war unser Vorsatz, denn eine Reise beginnt man in Muße und möglichst relaxt.

Frohgelaunt verließen wir um 5:30 Uhr das Haus, zogen die Koffer zur U-Bahn-Station, hievten diese über die Treppen (keine Rolltreppe, kein Aufzug) zur U-Bahn und stiegen in die U1 ein.

Nach drei Stationen stiegen wir aus der U1 aus und zogen unser Gepäck über mehrere Rolltreppen (gottlob gab es hier welche) zur U4 und fuhren mit dieser U-Bahn-Linie weitere zwei Stationen.

Danach verließen wir, noch immer bestens gelaunt, die U4, zerrten die Koffer wieder einige Treppen hoch (baustellenbedingt abermals keine Rolltreppen) und kamen um 6 Uhr mit neu aufgebauten Bizeps-Muskeln zum Check-In-Schalter des City-Airport-Trains.

Erfreut stellte ich fest, dass die drei Schalter-Beamtinnen Zeitung lasen. Erfreut hat mich das deshalb, weil es bedeutete, dass wir uns nicht anstellen mussten.

Hurra! Die Mühe hat sich ausgezahlt!

Ich ging zum ersten Schalter, grüßte freundlich und kramte meinen Flug-Voucher aus der Tasche, während Herr K meinen 20 Kilo-Koffer auf das Transport-Band zerrte.

Die Schalterangestellte riss ihren Kopf aus dem Boulevardblatt und prüfte meine Unterlagen. Dann schüttelte sie den Kopf: „Hier können Sie nicht einchecken. Diese Fluglinie wird nicht von uns betreut!“

Jetzt war ich nicht mehr so wirklich gut gelaunt und spürte, wie das Blut in meinem Kopf zu sprudeln begann: „Aber das gibt es ja nicht! Wir haben schon öfter hier eingecheckt und CAT macht doch damit Werbung, dass man einchecken kann und in 16 Minuten ohne Gepäck am Flughafen eintrifft. Nur deshalb fahre ich mit dem CAT, der wesentlich teurer als die Schnellbahn ist.“

„Ja, einchecken kann man hier“, wurde ich unterwiesen, warum das Einchecken vormals funktionierte, diesmal aber nicht: „Aber nur für Flüge mit der Star-Allianz.“

„Super“, maulte ich, “das steht aber nirgends! Weder im Internet noch sonst wo.“ Das war wiederum der Mitarbeiterin sowas von egal. Verständlich irgendwie, fällt die Öffentlichkeitsarbeit doch nicht in ihre Zuständigkeit.

Deshalb zuckte die Beamtin auch nur teilnahmslos mit den Achseln, retournierte den Voucher und widmete sich wieder der geplanten Hochzeit von Brangelina.

Offensichtlich hatten wir bisher lediglich Glück gehabt, dass wir zufällig stets mit einem Flieger der Star-Allianz geflogen sind – und schlichtweg Pech, dass wir es dieses Mal nicht taten.

Nun: Ärgern half nichts.

Obwohl ... ich ärgerte mich trotzdem. Und zwar mächtig. Fluchend riss ich meinen Koffer wieder vom Band und Herr K und ich zogen unser Gepäck zur nächsten Treppe. Wieder keine Rolltreppe!

Somit wurde aus unserer Anreise ein richtiges Fitness-Programm.

Morgensport ist ja an sich eine tolle Sache. Wenn man jedoch auf ‛Genuss‛ programmiert, und ohne Frühstück unterwegs ist, empfindet man ein Muskelaufbautraining nicht gerade als angenehm.

Um meinen Ärger bei jemandem abzuladen, der auch etwas bewirken konnte (Herr K schwieg ja nur, seit mein Kopf blutrot geworden war), rief ich bei der Service-Nummer des CAT an und machte meinem Ärger Luft.

Ohne Luft zu holen, schwallte ich den Mitarbeiter der abhob, nieder. Der Arme musste sich meiner Wut und Enttäuschung über die irreführenden Informationen von CAT stellen, noch bevor er „Hilfe“ rufen konnte.

Doch dieser Mitarbeiter des Call-Centers war bestens geschult.

Er ließ mich ausreden, wie in Kundendienst-Schulungen gelernt.

Er zeigte Verständnis, wie in Kundendienst-Schulungen gelernt und er entschuldigte sich, wie in Kundendienst-Schulungen gelernt, für die ‛wirklich nicht lückenlose’ Information auf den Werbeseiten des CAT.

Mister Callcenter versprach sogar, weil ich anregte, dass man auf der CAT-Homepage über diese Eincheck-Eingrenzung informiert werden müsste: „Ich werde Ihre berechtigte Beschwerde und Ihren Vorschlag selbstverständlich an meinen Vorgesetzten weiterleiten.“

Und obwohl ich mir in diesem Moment sicher war, dass er das weder tun noch sich so rasch bei CAT etwas ändern wird (Immerhin: Wüssten alle Reisenden, die mit Billigsdorfer-Rübenbombern in den Urlaub fliegen, dass sie bei CAT nicht einchecken können, würde doch jeder die kostengünstige Schnellbahn nutzen), fühlte ich mich danach total befreit.

Andererseits: Möglicherweise hat mein Anfall doch etwas bewirkt, denn als ich unlängst wieder auf der CAT-Homepage surfte, fiel mir auf, dass es (nun?) doch eine Aufstellung gibt, die darüber informiert welche Fluglinien beim CAT-Check-in nicht einchecken können.

Doch damals habe ich meinen Kummer bei jemandem abladen können und das hat mir einfach nur gutgetan. Wie schön, dass es bestens geschulte Callcenter-Mitarbeiter gibt. Sie schmeicheln der Seele mit ihren eingelernten verbalen Streicheleinheiten. Daher will man solche Angestellte, außer man ist total von der Rolle, ja eigentlich gar nicht anschreien. Man weiß doch, dass diese armen Menschen sowieso den ganzen Tag angeschrien werden von Leuten, die ihre Beherrschung tatsächlich vollkommen verloren haben.

Seelisch etwas entkrampfter schleppte ich meinen Koffer über die steile Treppe zum Bahnsteig und sah, schweißüberströmt und keuchend, den Rücklichtern des abfahrenden Zuges hinterher. Also hieß es: Eine halbe Stunde warten. Der nächste Zug fährt um 6:36 ab.

Hervorragend gelaufen!

Ich spürte ein heftiges Nervenflattern und eigentlich hätte ich schon wieder Mister Callcenter gebraucht. Nur zur Beruhigung!

Krampfhaft versuchend, ruhig zu bleiben, rechnete ich einfach mal nach: Wenn wir kurz vor 7 Uhr in Schwechat aus dem Zug steigen, müssen wir erst einmal den Check-In-Schalter suchen. Wenn wir Pech haben, stehen dort bereits 100 Leute vor uns und dann ist es endgültig vorbei mit ‛Muße‛ und ‛Relaxen‛. Und es schaute schon gar nicht gut aus für ein genussvolles Frühstück.

Doch in mir regte sich nach diesem Fitnessprogramm schon zu jenem Zeitpunkt Hunger. Und noch etwas Elementares fehlte mir: Kaffee! In Sekundenbruchstücken hatte ich daher eine Entscheidung getroffen: Vor dem Eingangsbereich des CAT hatte ich eine geöffnete Bäckerei aus den Augenwinkeln wahrgenommen. Dort würde ich mir auf der Stelle Kaffee und Mehlspeise kaufen.

Ich konfrontierte Herrn K mit meinen Plänen: „Ich glaube, das mit dem gemütlichen Frühstück am Flughafen können wir vergessen, nachdem wir dort in erster Linie einchecken müssen. Daher kaufe ich jetzt einen Coffee-to-go und etwas zu futtern. Im Zug haben wir dann Zeit zum Essen, danach vielleicht nicht mehr. Soll ich dir auch etwas mitbringen?“

Doch in solchen Situationen ist er nicht so flexibel wie ich und lehnt daher prinzipiell ab. Selbst wenn ein Offert noch so gesund, brauchbar oder gar lebenserhaltend für ihn wäre: Wird ein Vorschlag rasch und überfallsartig an Herrn K herangetragen, wird er abgelehnt.

Ich glaube daher ja fast, das erste Wort, das mein Herr K als Baby sprach, war nicht „Mama“, sondern: „Nein“,

Seiner versteinerten Miene und dem gemurmeltem: „Nein, ich habe keinen Hunger“, entnahm ich, dass er meine Jetzt-Sofort-Ess-Aktion ebenfalls wieder als unwillkommene Hektik empfand. Überhaupt, wo ihm Planänderungen sowieso zuwider sind.

Von Magenknurren getrieben, widmete ich mich jedoch nicht weiter der trüber werdenden Laune des Herrn K, sondern hetzte zum Bäcker.

Mit Schokolade-Croissant und Melange bewaffnet kehrte ich zum Bahnsteig zurück, als der nächste Zug bereits einfuhr. Wir schoben unsere Koffer in den dafür vorgesehenen Bereich und unsere Körper in die gemütlichen Sitze.

In der Viertelstunde, die der Zug am Bahnsteig stehend auf die Abfahrt wartete, ließ ich das herrliche Croissant auf meiner Zunge zergehen und sog den duftenden Kaffee genussvoll in meinen Schlund. Danach fühlte ich mich endlich wieder wie ein Mensch, spürte wieder Kraft. Nun konnte mich sicherlich nichts mehr aus den Schuhen kippen.

Ein prüfender Seitenblick auf Herrn K ließ mich hoffen, dass seine Laune nicht zu stark gelitten hatte.

Nachdem auch er Hunger haben musste, schnurrte ich: „Möchtest du kosten?“

„Ich bin kein Koster“, kam postwendend eine knurrige Antwort, die signalisierte, dass er seine Mitte doch noch nicht ganz gefunden hatte. Er stierte mit eingefrorenem Blick aus dem Fenster und wartete offenbar, dass endlich wieder etwas Ruhe in unsere Zweisamkeit einkehren möge.

Tja, Stress liebt Herr K nun einmal nicht sehr.

Nehme ich darauf zu wenig Rücksicht, kann es leicht passieren, dass er in sein Schneckenhaus abschwirrt und stoisch wartet, bis sich sein verknittertes Nervenkostüm wieder glättet.

Herr K im Schneckenhaus!

Das ist schon daheim für mich überhaupt nicht lustig. Im Urlaub hingegen ist diese Schneckenhaus-Hockerei ein absolutes Muss-verhindert-werden!

Also aß ich schweigend weiter und ließ Herrn K zu sich finden.

Schon nach wenigen Minuten dürfte er seinen scharfen Ton selbst als etwas zu scharf erkannt haben und meinte versöhnlich: „Ich habe auch noch keinen Hunger.“

Mich beruhigte seine bessere Laune, doch gleichzeitig fragte ich mich, ob wir vor dem Abflug überhaupt noch eine Gelegenheit finden, Essbares zu ergattern. Dann nämlich, wenn er irgendwann Hunger bekommt.

Der Zug setzte sich pünktlich in Bewegung und wir genossen die 16-minütige Fahrt. Kurz vor 7 Uhr kam der Zug in Wien-Schwechat an. Die angenehme Stimme des Zugbegleiters entschuldigte sich für den baustellenbedingten, längeren Fußweg und hoffte auf unser Verständnis.

Nein, hatten wir eigentlich nicht! Aber sollte ich schon wieder Mister Callcenter anrufen?

Nicht nachdenken.

Dafür hatten wir jetzt wirklich keine Zeit. Die Uhr tickte. Wir zogen unsere Koffer wie Ameisen ihre Beute durch dreckige, matschige Gehwege und passierten nach 200 Metern die Schnellbahnstation.

Da wären wir doch tatsächlich mit der Schnellbahn nicht nur billiger gefahren, sondern auch noch näher am Flughafen gewesen!

Egal, nicht ärgern! Bitte, nur nicht ärgern!

Weitergehen!

Die Zeit läuft. Das Flugzeug wartet nicht. Es fliegt um 8:50 und wir haben noch nicht einmal eingecheckt, wissen ja noch nicht einmal, wo der Eincheck-Schalter ist!

Tja – und das wurde dann die nächste Herausforderung am damals brandneuen Terminal des Flughafens Schwechat. Finden Sie in diesen endlosen, in depressiv machenden schwarzen Schläuchen eine Informationstafel! Oder einen Informationsschalter! Oder einen Menschen, den sie fragen können! Finden Sie so jemanden doch mal! (Auch dieser Informationsmangel hat sich mittlerweile leicht verbessert, inzwischen ist dieser Terminal ja nicht mehr so brandneu)

Nach zehn Minuten fand ich so einen Menschen.

Hurra!

Dieser Mensch schickte uns auf die Straße: „Gegenüber des Flughafengebäudes gehören Sie zum Eincheck-Schalter 2B“ (oder so ähnlich … ich muss gestehen, diese Nummer habe ich vergessen).

Also raus auf die Straße und Augen geweitet.

Nichts gesehen.

Zumindest nichts gegenüber.

Wir sahen Taxis, weit entfernt ein Parkhaus und Baustellen. Aber wir sahen kein Gebäude, das wie eine Eincheck-Halle aussah. Also entschied ich mich fürs Laufen. Von den zwei Richtungs-Möglichkeiten entschied ich mich für rechts.

Ich lief, lief, lief.

Bis das Menschengewühl weniger wurde und Herr K meinte: „Sollten wir nicht fragen, wo 2B ist?“

„Ja, wen denn? Einen Taxifahrer? Ich sehe hier kein Flughafenpersonal“, kreischte ich.

Da erkannte ich die Vorteile seines besonnenen Wesens.

„Bleib hier stehen“, riet er mir, weil mir bereits panische Flecken im Gesicht erblühten. Immer wenn ich entnervt und somit unbrauchbar werde, springt er über seinen Schatten, denn nach dem Weg zu fragen ist eher nicht so sein Ding. Doch nun musste er meinen Part übernehmen, weil, ich - ja, ich gebe es zu - in dieser Situation nicht mehr lösungsorientiert agiert habe.

Ich atmete dankbar tief durch, während Herr K in das Gebäude ging.

Relativ rasch kehrte er mit der hilfreichen Information: „Wir hätten nach links gehen sollen“, zurück.

Also retour. Aber dalli, dalli, bitte. Die Uhr tickte.

Um 7:30 fanden wir 2B und ich realisierte, dass ich mich geirrt hatte. Es waren nicht die von mir geschätzten 100 Leute in der Schlange vor uns, sondern an die 200! Und obwohl mich das eigentlich abermals aufregen hätte können, spürte ich in diesem Moment eine leichte Beruhigung, denn mir schoss durch den Kopf: „Wenigstens werden wir das Flugzeug erwischen, denn immerhin sind wir jetzt bei der Menschen-Gruppe, die mit uns im selben Flugzeug nach Istanbul fliegt.“

Überraschenderweise funktionierte der Eincheck erfreulich schnell, denn es wurden aufgrund des Ansturms viele Schalter geöffnet. Bereits um 8 Uhr hatten wir unsere Boarding-cards in Händen.

Da regte sich Hunger bei Herrn K.

Gottlob stand genau vor der Eincheck-Halle ein Würstelstand.

Was Besseres konnte Herrn K, der jedem, der es hören – oder auch nicht hören – will, erklärt, dass seine Ahnen dem Wurstparadies München entstammen, nicht passieren. Im Stehen stillte er in der kalten Morgenluft seinen Hunger durch eine fetttriefende Bratwurst mit Senf, während ich durch Wippen und Muskel-Anspannen versuchte, meinen Körper etwas zu erwärmen.

Was war nur aus unserem relaxten, stressfreien Frühstück geworden, das wir uns in Gedanken so stimmungsvoll ausgemalt hatten? Egal – Sägemehl zu mahlen hat 1) keinen Sinn und geht 2) auch gar nicht, wie bereits Dale Carnegie so treffend formulierte.

Also hörte ich auf zu sägen und freute mich einfach nur, dass wir in 50 Minuten im Flugzeug nach Istanbul sitzen würden.

2 Ankunft in der Türkei

Unsere 50 Minuten bis zum Abflug schrumpften durch den Security-Check auf 20. In den verbliebenen, wertvollen Minütchen ging sich sogar noch ein Lippenstift-Kauf aus.

Da kann ich äußerst beweglich sein. Danach war ich für das entgangene Genuss-Frühstück entschädigt, denn ein Chanel-Einkauf im Duty-Free-Shop ist für mich eine fast schon spirituelle Handlung.

Während des Fluges wurden eiskalte, mit Mozzarella und Tomaten befüllte Brötchen angeboten, deren matschig weiche Beschaffenheit bei mir einen so heftigen Würgereflex auslösten, dass ich sie nicht einmal als eiserne Reserve einpacken wollte. Dankend lehnte ich ab und konsumierte lediglich ein Glas Wasser.

Nach 11 Uhr landeten wir bei herrlichem Sonnenschein in Istanbul. Unsere Koffer waren rasch ausgefolgt und gemeinsam mit den anderen hunderten Fluggästen zogen wir diese, wie die Lemminge, Richtung ‛Exit‛. Bei der Passkontrolle stellten wir uns in die kürzeste der vier Schlangen.

Zumindest glaubten wir das.

Nach einer halben Stunde wurde uns vom türkischen Beamten EUR 30 für das Visum abgenommen, ein Stempel in den Pass geklopft und wir konnten weiterziehen.

Im Ankunfts-Bereich standen dutzende Reiseleiter und hielten in großen Lettern Tafeln ihrer Reisebüros in die Höhe. Wir fanden die Tafel unseres Reisebüros rasch und der nette Herr dahinter informierte: „Wenn Sie das Flughafengebäude verlassen, gehen Sie immer geradeaus bis zu einem Autobus-Parkplatz. Da sehen Sie viele Busse stehen. Dort gehören Sie hin.“

Ich wollte lostraben, da meinte Herr K: “Ich gehe noch zur Toilette.“

Nachdem wir bereits beim Visum-Schalter zu den Letzten zählten, bereitete mir neuerlicher Aufschub Sorge.

Daher schlug ich vor: „Okay, dann gehe ich inzwischen vor und wenn ich unseren Bus gefunden habe, warte ich dort auf dich.“ Herr K verstand meine Hektik zwar nicht, ging aber ohne ein weiteres Wort zur Toilette.

Ich verstehe mich im Nachhinein eigentlich auch nicht mehr, aber irgendwie habe ich ständig diese Angst, im Ausland vergessen zu werden.

Jedenfalls zog ich meinen und den Koffer von Herrn K aus dem Flughafen-Gebäude, übersetzte die Straße und sah in weiter Entfernung tatsächlich Busse stehen. Viele Busse. Es müssen hunderte gewesen sein. So zumindest wirkte es auf mich.

Beim Anblick dieser unendlichen Bus-Menge erfasste mich schlagartig Panik: Ohne Unterlagen findet Herr K niemals den richtigen Bus, wenn ich ihn überhaupt finde wurde mir klar.

Also entschloss ich mich, wieder ins Flughafengebäude zurückzukehren und das Erlebnis ‛Bussuche‛ doch besser gemeinsam mit Herrn K zu starten.

Selbstkritisch muss ich gestehen, diese Erkenntnis hätte mich ja gleich streifen können. Wegen fünf Minuten so eine unangebrachte Hektik zu starten, war einfach nur dumm.

Sehr dumm eigentlich.

Herr K ist manchmal wirklich zu bedauern.

Einsichtig fuhr ich also wieder mit den Koffern durch das Tor, das ich eine Minute zuvor in die entgegengesetzte Richtung passiert hatte und wurde sofort durch Rufe gestoppt. „Stop, only Exit. No Enter“, riefen zwei Uniformierte in harschem Ton und fuchtelten wütend mit den Armen.

Ich antwortete in meinem besten Pipi-Hendi-Englisch: „But my husband is there and I only want to wait till he comes from the restroom.“

Das hat die beiden sicherlich brennend interessiert.

Dementsprechend teilnehmend war auch deren Antwort

“No”, wurde ich vom Älteren angefeixt.

„Only exit – enter is there!“, Er wies mit dem Zeigefinger Richtung Eingangs-Tor, das gute 100 Meter entfernt lag.

Wenn ich dort hinlaufe, laufen mit zwei schweren Koffern jedoch gar nicht möglich ist, und aufgrund dessen inzwischen Herr K durch das Exit-Tor den Flughafen verlässt, finden wir uns nie schoss es mir panisch durch den Kopf.

In diesem Moment sah ich Herrn K im Zeitlupentempo zu der Stelle wandeln, an der wir uns Minuten zuvor getrennt hatten. Er stellte sich neben den Reiseleiter mit der Ankunfts-Tafel und senkte den Kopf. Völlig relaxt verharrte er in Warteposition. Auf was oder wen er wartete, und, vor allem warum er wartete, war mir schleierhaft.

Hatte es womöglich vergessen, dass ich das Flughafengebäude verlassen, und beim Bus auf ihn warten wollte? Oder hatte er meine Worte womöglich gar nicht gehört? Das wäre leicht möglich. Immerhin klappen bei Herrn K öfter Mal die Ohren zu, wenn ich mit ihm rede.

Nur: „Jetzt passiert diese Realitätsflucht in einem wahrlich unpassenden Moment“, murmelte ich vor mich hin „Jetzt wäre ein Verbleib in der Realität so wertvoll.“

Doch das realisiere Herr K in jenem Moment definitiv nicht. Er stand mit gesenktem Kopf und wirkte wie Buddha kurz vor dem Übertritt ins Nirvana. Die Unruhe um ihn herum, das Gebrüll der Kinder, die von ihren Eltern durch die Gegend geschliffen wurden, die schrillen Lautsprecher-Durchsagen, das Stimmengewirr suchender Personen, das Rattern hunderter Kofferräder, die über Steinböden gezogen wurden, all das glitt an der Wahrnehmung des Herrn K unbeachtet vorüber.

Wahrlich beneidenswert, wie er das schafft. Diese Gelassenheit hätte ich auch gerne. Ich muss Herrn K wirklich einmal fragen, wie das funktioniert. Allerdings, wenn ich das auch so hinbekommen würde, stünden wir irgendwann beide wie Statuen auf irgendeinem Flughafen der Erde herum.

Vergessen und Verloren - allerdings sehr relaxt.

Nachdem ich diese Fähigkeit aber noch nicht besitze, starb ich beim Exit-Tor zwischen den grantigen Ordnungshütern tausend Tode. Ich nahm all die Hektik um mich wahr, wurde selbst Teil davon und wollte einfach nur erreichen, dass Herr K mich genauso wahrnimmt.

Allerdings: Dass mir George Clooney einen Nespresso auf einem Silbertablett anbietet, hätte in jenem Moment eher geschehen können.

Ich probierte daher noch einmal mit dem Uniformierten zu verhandeln: „I can see my husband. I only want to go to him and we will leave this hall together. Please let me go to my husband.”

Den Beamten war jedoch nicht danach, zu verhandeln. Sie wiesen abermals mit dem Finger zum Eingangstor und passten wie die Haftelmacher auf, dass ich nur ja nicht heimtückisch die zwanzig Meter zu meinem Herrn K laufe.

Jener stand weiterhin in meditativer Ruhe in sich versunken und wartete. Und ich stand und wartete, dass er sieht, wie ich stehe und warte, dass er mich sieht.

Dass natürlich auch George Clooney nicht mit einer Kaffeetasse des Weges kam, brauche ich sicher nicht zusätzlich erwähnen.

Nun war vorsichtige Kreativität gefragt. Vorsichtig deshalb, weil ich die Wachmänner nicht unnötig reizen wollte. Jedenfalls nicht mehr, als ich sie sowieso bereits gereizt hatte.

Nachdem ich Herrn K visuell nicht auf mich aufmerksam machen konnte, griff ich zur Audio-Waffe und rief: „Gerhard!“ Herr K sah aber nicht nur nichts, er hörte auch nichts. Jedenfalls nicht mich. Vielleicht war ich in diesem Lärm-Fiasko auch nur zu leise. Oder er war tatsächlich mit all seinen Sinnen weggeblendet.

Ich rief daher lauter: „Gerhard!“ Dabei fuchtelte ich wie wild mit den Armen, damit ihn aus dem Augenwinkel (m)ein hektisches Treiben aus seiner Ruhephase zerrt. Falls er die Augen nicht geschlossen hat (was ich vom Tor aus nicht erkennen konnte), hätte das funktionieren können. Immerhin kann man sich ja nie ganz von der Welt wegschalten.

Obwohl. Da muss ich mich jetzt aber selbst korrigieren.

Man kann es nicht.

Mein Herr K schon. Er ist ein Meister des Faches: Wie schalte ich meine Sinne von der Umwelt weg, um meinen inneren Frieden zu behalten‘.

Durch mein Treiben schauten die beiden Uniformierten immer ärgerlicher. Dass ich nun auch noch zu rufen begann, war ihnen merkbar unangenehm. Doch passieren ließen sie mich auch nicht.

„Pflicht ist Pflicht. Und Exit ist Exit. So ist das nun einmal und daran muss sich auch eine Touristen-Tussy halten.“ So was in der Art glaubte ich jedenfalls in den finsteren Mienen der Uniformierten gelesen zu haben. Außerdem realisierte ich ein nervöses, vielleicht auch eingebildetes, Zucken in deren Fäusten. All das wertete ich als schlechtes Zeichen.

Ich resümierte, wie nah ich an einer Abführung vorbeischrammte und befürchtete: Sehr nahe!

Die waren zu zweit, Beamte, und hier zu Hause.

Ich war allein, eine Touristin und hier nicht zu Hause.

Und: Ich war eine Frau, was in einem islamischen Land sowieso schon ein Nachteil ist. Frauen werden dortzulande nur gut verhüllt, schweigend und devot gebilligt. Ich hingegen ärgerte die beiden, indem ich sogar deren Befehl nicht befolgte. Ich musste also wirklich auf der Hut sein.

Trotzdem riskierte ich meine Freiheit, mein Leben und alles, was mir wert war und entschloss mich fürs Weiterrufen, Winken und Hüpfen.

Nach fünf Minuten hob Herr K kurz den Kopf und entdeckte endlich mein hektisches Treiben. War ich erleichtert, als er Blickkontakt zu mir hielt und sich auf mich zu bewegte. Lange hätten die zwei Uniformträger mein Treiben sowieso nicht mehr toleriert und ich wäre von der Tür weggetragen oder in Handschellen abgeführt worden.

Eine Meditationseinheit später hätte Herr K von meinem elendigen Zugrundegehen in einem türkischen Gefängnis womöglich erst nach Jahren aus den Medien erfahren.

Doch nun war diese Horrorvorstellung gottlob wieder nur eine Horrorvorstellung und gemeinsam schoben Herr K und ich unsere Koffer zum Busparkplatz. Die dort wartenden Autobusse waren bereits gut befüllt, was ich daran erkannte, dass mich der Blick durch die getönten Glasscheiben an komplett gefüllte Eier-Kartons erinnerte.

Wir wurden dem Bus Nummer 191 zugeteilt. Meine Schätzung, hunderte Busse erblickt zu haben, war demnach offenbar gar nicht so falsch gewesen.

Vor dem Bus Nummer 191 stand unser Reiseleiter, ein fescher, glutäugiger Türke mit schulterlangem, dunklem Haar.

„Mein Name ist Ceyhan, bitte steigen Sie in den Bus“, stellte er sich vor und machte auf seiner Liste ein Hakerl. Das Abenteuer ‘Istanbul und weitere Glanzlichter der Westtürkei’ konnte beginnen.


3 Kennenlernen der Mitreisenden

Mit einem freundlichen: „Grüß Gott“, ging ich durch den Bus und nahm in der vorvorvorletzen Reihe Platz.

In unserer Reihe, nur durch den Gang getrennt, saß ein freundlich wirkendes, älteres Ehepaar. Zumindest die Frau blickte sehr freundlich. Sie war eine Schönheit mit ebenmäßigen Gesichtszügen und einem gewinnenden Wesen. So edel und kultiviert wie ihr Aussehen, war auch ihre Sprache und mir war diese Dame auf Anhieb sympathisch.

Nachdem die Namen der Reisenden nichts zur Sache tun und ich viele Namen gar nicht kenne, nenne ich diese Dame in meinem Buch künftig: Frau Edel.

Ihr Gemahl hingegen wirkte nicht sonderlich entspannt.

Als wir nach 20 Minuten noch immer am Parkplatz standen, während sich Ceyhan mit Kollegen schwatzend und lachend noch immer am Parkplatz unterhielt, brach sein Grant an die Oberfläche: „Wann fahren wir denn endlich!“ Seine, nach unten gezogenen Mundwinkeln zogen dabei noch tiefere Furchen in sein schlankes, an sich gutaussehendes Gesicht. Ihn nenne ich daher künftig: Herr Grant. Seine Frau reagierte auf seinen Ausbruch überhaupt nicht, blieb geduldig und lächelte weiter. Und diese Geduld behielt sie während der gesamten Reise.

Sehr bald begann es aufgrund der ausgiebigen Wartezeit im Bus so richtig zu rumoren. Das soziale Miteinander begann samt Abstecken der Reviere, Rangordnung-Spiel und Eigenwerbung.

Nach halbstündiger Wartezeit blieben aber trotzdem die meisten Gäste noch halbwegs ruhig und warteten fast geduldig.

Andere, und auch wenn das, wie in unserem Bus, nur wenige waren, begannen sich, um in der Rangordnung sofort ganz oben zu stehen, augenblicklich durch Dominanz ihren Platz in der neuen Gruppe zu sichern.

Alpha-Tierchen, die einen unstillbaren Drang spüren, sich überall gleich mal als solche behaupten zu müssen, tun dies stets von der ersten Minute an. Und diese kleine Gruppe verlor auch in unserem Bus keine Zeit. Sie begann ihr verbales Revier sofort abzustecken.

Sehr aufdringlich und keine Minute verstreichen lassend, zog die Dame hinter Frau Edel und Herrn Grant sofort alle Register. Diese Dame älteren Semesters hatte ab dem Moment, wo sie in den Bus kam, den Mund offen. Laut, schrill und vereinnahmend.

Sie sprach in gestelztem hochdeutsch und beabsichtigte damit offensichtlich, sich als Mitglied der High Society zu präsentieren.

Aber auch von ihrem Gemahl, der nicht so laut, aber dafür sofort in den wenigen Sprechpausen seiner Frau redete, erfuhr ich bereits nach einer halben Stunde (und das, obwohl ich gar nicht so sehr in seiner Nähe war), dass er Geschäftsführer ist. Wo, habe ich nicht verstanden, da saß ich wohl zu weit entfernt. Doch vielleicht hat er es auch gar nicht erzählt, weil es womöglich nur ein Würstelstand war.

Egal: Es war klar: Herr Geschäftsführer und Frau Schwertzunge beanspruchten die verbale Vorherrschaft im Bus sofort für sich, denn sie redeten ohne Unterlass so laut miteinander, dass sie gleichzeitig alle Reisenden um sich herum in deren Gespräche mitrissen. Ob die anderen wollten oder nicht. Man musste und sollte an ihren Gesprächen teilhaben.

Frau Schwertzunge glich vom Aussehen der verbitterten Coco Chanel in älteren Jahren und trug wie diese auffallenden Schmuck.

„Warum fährt denn der Bus noch nicht ab? Das darf doch nicht wahr sein!“, zeterte sie los und sah dabei Beifall heischend in die Runde, um Gleichgesinnte zum Mitmaulen einzuladen.

Herr Grant, der gebildet wirkte, schien sie augenblicklich durchschaut zu haben (er war Anwalt, wie ich später erfuhr; Menschen zu erkennen war sein Beruf) oder er wollte einfach nur seine Ruhe.

Obwohl er nämlich zuvor Gleiches, allerdings leise, in seinen Bart gemurmelt hatte, ließ er sich nicht in den negativen Dunstkreis von Frau Schwertzunge ziehen.

Andere schon.

Beispielsweise der ältere Herr zwei Reihen vor uns. Er präsentierte sich als heiterer Zeitgenosse und ließ, kaum im Bus, sofort laute und derbe Scherze aus seinem runden Gesicht fallen. Seine Fröhlichkeit war allerdings Show. Er entpuppte sich bald als feiger Streithansel, kaschierte eine offensichtliche, latente Unzufriedenheit durch lautes, auffälliges Witzeln, Lästern und Spotten. Daher war er hocherfreut bei jeder Aufregung dabei, nach dem Motto: Nur keinen Ärger auslassen.

Wir sind Wiener, also müssen wir uns auch wie ein typischer Wiener benehmen schien sein Slogan zu sein und somit sprang Herr Streithansel sofort auf den Zug auf, als er Frau Schwertzunge loslegen hörte.

„Ja, ich weiß auch nicht, was da los ist. Jetzt stehen wir da seit einer halben Stunde. Wann fahren wir denn endlich? Das darf ja nicht wahr sein!“, maulte er, im Vergleich zu Frau Schwertzunge allerdings in tiefstem Wiener Dialekt.

Ich wurde immer kleiner in meinem Sitz. „Oh, mein Gott“, flüsterte ich zu Herrn K „Wo sind wir denn da hineingeraten?“

Doch Herr K lachte: „Ich habe das Gefühl, wir werden auf dieser Reise schon aufgrund der Mitreisenden einiges erleben.“

Damit sollte Herr K Recht behalten.

Nach einiger Zeit stieg Ceyhan in den Bus und erklärte über das Bord-Mikrofon: „Es fehlen noch einige Gäste, die offenbar noch nicht durch die Passkontrolle gekommen sind. Unser Bus ist zwar komplett, doch wir müssen trotzdem auf alle Gäste warten, denn die Busse fahren gemeinsam los. Daher ersuche ich Sie noch um etwas Geduld.“

Leichtes Raunen.

Leises Flüstern.

Doch noch herrschte Ruhe im Bus.

Daher sprach Ceyhan weiter: „Um die Wartezeit sinnvoll zu nützen, stelle ich Ihnen das Programm vor. Eigentlich sollten Sie heute lediglich den Willkommensdrink im Hotel erhalten. Doch wir haben das Programm Ihrer Reise etwas umgedreht und fahren sofort zur Bootsfahrt am Bosporus und anschließend besuchen wir den Gewürzmarkt bei der Moschee der Sultanmutter. Dadurch haben wir morgen in der Altstadt von Istanbul mehr Zeit für die Besichtigung der Blauen Moschee, Hagia Sofia und des Topkapi-Palastes.“

Da war es mit der Ruhe im Bus gleich mal vorbei. Die Gattin von Herrn Streithansel, eine Frau mit dicker Brille und slawischem Akzent, erwies sich als ebenbürtige Gattin.

Wie eine Beißzange schnitt sich ihre kreischende Stimme durch den Bus, als sie loslegte: „Aberrr Bootsfahrt ist fakultativ! Wenn alle hinfahrrren jetzt, was dann machen die, die nicht mitfahrrren wollen, weil sie dafürrr nicht möchten zahlen extra?“

Ceyhan erklärte: „Dazu komme ich später.“

Mich ließ der Protest von Frau Beißzange kalt. Im Gegenteil, ich war froh, dass Ceyhan den geänderten Plan nicht zurück änderte, denn ich freute mich über die Planänderung. Das Wetter war herrlich und ich war erlebnishungrig.

Leider nicht nur erlebnis- sondern auch leerer-Magen-hungrig. Inzwischen war es 13 Uhr und ich hatte bislang nur mein 6-Uhr-Schoko-Croissant in mir. Jetzt bereute ich es, dass ich das aufgeweichte Brötchen im Flugzeug nicht wenigstens als eiserne Reserve angenommen und eingepackt hatte. Wenigstens den wütend knurrenden Magen hätte es gefüllt. Der Teufel frisst in der Not ja auch Fliegen.

Egal, ich wollte mir keinesfalls vom Hunger die Laune verderben lassen und horchte weiter gespannt den Ausführungen unseres Reiseleiters.

Obwohl: Hungrig nimmt man grantige Mitmenschen negativer wahr, als wenn einem kein physisches Bedürfnis quält. Demgemäß begann ich mich über die mürrischen Zeitgenossen zu ärgern. Mehr zu ärgern, als ich es sonst getan hätte. Ich mag nämlich destruktive Nörgler nicht. Doch normalerweise ignoriere ich Quälgeister, weil diese sich sowieso selber am meisten peinigen mit ihrem Grant.

Mit Hunger allerdings war das mit dem Ignorieren für mich ziemlich schwierig, bis unmöglich, geworden.

So sehr ich mich auch bemühte, Ruhe zu bewahren: Ich begann selbst zu maulen und raunte Herrn K zu „Wie kommen wir dazu, uns dieses sinnlose Meckern anhören zu müssen? Bei dem Gedanken, eine ganze Woche mit diesen Neandertalern zu verbringen, dreht sich mir der Magen um. Am liebsten würde ich fragen, ob wir nicht in einen anderen Bus wechseln können.“

Herr K blieb allerdings so ruhig wie ich gerne gewesen wäre und beruhigte mich: „Ach, kümmere dich nicht um die. Wir machen uns eine schöne Woche und dafür brauchen wir diese Querulanten doch gar nicht.“ Damit holte mich Herr K wieder etwas runter, denn er hatte absolut Recht. Uns gingen die anderen ja wirklich nichts an.

Eigentlich.

Unermüdlich brachte uns Ceyhan die weiteren Reiseinformationen näher. Nachdem er bei der Begrüßung erwähnt hatte, bereits seit 26 Jahren als Reiseleiter tätig zu sein, konnten ihn offenbar ein paar nörgelnde und typisch raunzende Wiener auch nicht aus der Ruhe bringen.

„Ich werde Ihnen nun die fakultativen Zusatzprogramme näherbringen. Das wäre heute mal die Bosporus-Bootsfahrt, am Abend eine Lichterfahrt und am letzten Tag Ihrer Reise der halbtägige Aspendos-Ausflug“, fuhr Ceyhan fort.

Sofort kam von Frau Beißzange die Zwischenfrage: „Wieviel kostet fakultative Ausflüge?“

Das war ja mal eine richtig gute Frage, wenn auch nicht in grammatikalisch bestem Deutsch dachte ich entspannter werdend, da ich einen Vorteil erkannte: Durch diese Wichtigtuerin ersparte ich mir das Selberfragen.

Trotz der etwas bizarren Satzstellung hatte Ceyhan die Frage verstanden und kam zum Punkt: „Das Kultur & Genusspaket, welches alle Eintrittsgelder und Führungen bei den Sehenswürdigkeiten, sowie sechs Abendessen beinhaltet, kostet EUR 149,- Die beiden fakultativen Ausflüge kosten eigentlich EUR 150,-, doch, wenn man alles gemeinsam bezahlt, gibt es alles zusammen zu einem Spezialpreis um EUR 258. Da ist ein tägliches Mittagessen auch gleich beinhaltet.“

Frau Schwertzunge: „Sind Getränke inkludiert?“

Ceyhan: „Nein. Getränke sind extra. Und heute gibt es auch noch kein Mittagessen. Das offizielle Programm beginnt morgen.“

Dabei habe ich gerade jetzt so großen Hunger! schrie mein Magen gequält.

„Diese EUR 258 kassiere ich heute nach dem Abendessen. Ich warte auf Sie in der Rezeption“, schloss Ceyhan seinen Part, schaltete das Mikrofon aus und setzte sich.

Ich schluckte.

Das war ja heftig. Ich hatte EUR 300 mitgenommen für Getränke, Trinkgelder und Kleinigkeiten. „Für eine Woche sollte das reichen und größere Beträge kann man ja auf der ganzen Welt mit der VISA-Card bezahlen“, dachte ich in Wien beim Geldabheben. Nun hatte ich bereits EUR 30 für das VISUM in bar bezahlt.

„Wenn ich die 258 nicht mit VISA bezahlen kann, wird es mit meinem Bargeld eng. Sehr eng …“, flüsterte ich Herrn K zu.

Er aber beruhigte mich: „Na, sicher werden wir mit VISA bezahlen können, das konnten wir doch bisher überall.“

„Na, ich weiß nicht“, zweifelte ich „immerhin hat Ceyhan gesagt, wir sollen mit dem Geld in die Rezeption kommen. Und nicht: Mit Geld oder Karte.“

„Na, weil das doch logisch ist“, schlussfolgerte Herr K.

„Hoffentlich“, sagte ich, weil ich ihm so gerne glauben wollte.

Da ergriff Ceyhan abermals das Mikrofon: „Ich werde jetzt mit einer Liste durchgehen und ersuche Sie, mir mitzuteilen, ob sie das Spezial-Paket nehmen wollen.“

„Fein, da werde ich gleich fragen, ob wir mit VISA bezahlen können“, flüsterte ich Herrn K zu.

Eine halbe Stunde später wusste ich, dass wir bar bezahlen mussten.

„Die normalen Bankomaten in der Türkei spucken nur türkische Lira aus. Aber wir kommen morgen vor der Hagia Sophia zu einem Bankomaten, wo man auch EURO abheben kann“, war der nur leicht beruhigende Nachsatz von Ceyhan.

In Wien ist manchmal jeder zweite Bankomat ‛außer Betrieb‛. Was, wenn alle Bankomaten dieser Welt solch ein Verhalten haben und der einzige EURO-Bankomat vor der Hagia Sophia ein zweiter ist?

„Nicht negativ denken“, beschwor ich mich sofort.

Und bald war ich auch schon wieder abgelenkt.

Als Ceyhan nämlich bei Frau Beißzange seine Liste zückte, wollte diese auf keinen Fall schon am ersten Reisetag bekannt geben, ob sie am letzten Reisetag den Aspendos-Ausflug mitmachen will.

Ceyhan: „Aber ich muss es auf meiner Liste vermerken.“

Frau Beißzange: „Aber ich will es jetzt noch nicht bekannt geben. Ich weiß jetzt noch nicht, was ich am letzten Tag machen will.“

Ceyhan: „Aber ich muss es auf meiner Liste vermerken.“

Frau Beißzange: „Aber ich will es jetzt noch nicht bekannt geben.“

Ceyhan: „Aber ich muss es auf meiner Liste vermerken.“

Frau Beißzange: „Aber ich will es jetzt noch nicht bekannt geben.“

Ceyhan: „Aber ich muss es auf meiner Liste vermerken.“

Frau Beißzange: „Aber ich will es jetzt noch nicht bekannt geben.“

Ceyhan: „Aber ich muss es auf meiner Liste vermerken.“

Frau Beißzange: „Aber ich will es jetzt noch nicht bekannt geben.“

Damals ging es noch eine Weile so weiter, doch ich will es ein wenig abzukürzen und komme daher vorzeitig zum Ergebnis dieses verbalen Ringkampfes: Sieger nach Punkten war Frau Beißzange. Ich glaube, wir stünden jetzt noch auf diesem Parkplatz, hätte Ceyhan genauso viel Durchhaltevermögen wie Frau Beißzange gehabt.

Trotz Beißzange, Streithansel und Schwertzunge in unserem Schallbereich, hatten wir aber nicht nur Pech mit der Wahl unserer Sitzreihe. Es gab um uns herum auch nette Reisende, nur fielen diese halt nicht gleich so sehr auf wie die unangenehmen.

Doch genau vor und hinter uns saßen ruhige, angenehme Paare. Und dieses Glück war nicht zu unterschätzen. Frau Lieb, beispielsweise, die vor mir saß, war eine junge, schlanke Blondine mit warmherzigen Augen. Herr Schön, der Mann an ihrer Seite war ein Bild von einem Mann: Modisch gekleidet, athletisch gebaut und braungebrannt. Die beiden waren entweder erst seit kurzem ein Paar, oder gar kein Paar im herkömmlichen Sinn, oder zu bewundern, weil sie noch nach Jahren so verliebt wie am ersten Tag wirkten. Jedenfalls blieben die beiden unter sich, distanzierten sich bei jeder Gelegenheit händchenhaltend vom Rest der Gruppe und genossen diese Reise in trauter Zweisamkeit.

Auch das ältere Paar hinter uns war ruhig und besaß angenehme Umgangsformen. Gesprochen haben die beiden hochdeutsch, langsam und mit gewählten Worten. Sie wirkten wie Lehrer im Ruhestand die sich nun gegenseitig belehrten. Es war interessant, ihren Gesprächen zu folgen, da deren Worte, ob ich wollte oder nicht, und obwohl die beiden leise sprachen, nun einmal von hinten zu mir nach vorne drangen.

Der Mann war ein zierlicher Brillenträger und äußerst zurückhaltend, während seine Partnerin die Organisatorin in der Beziehung zu sein schien. Des Öfteren hörte ich sie mit Herrn Zierlich schimpfen. Er lud dann meist die ihm zugesagte Schuld auf seine zarten Schultern und entschuldigte sich artig für jede Entgleisung. Nur manchmal begehrte auch er auf, doch auch dieses Aufbegehren erfolgte mit so achtsam gewählten Worten und in so höflich, ruhigem Ton, dass man diese beiden als Musterbeispiel für ein Seminar: ‛Konstruktive Kritik in der Beziehung – Wie führe ich emotionslos sachdienliche Gespräche‛ vorführen hätte können.

Herr K und ich – und eigentlich jedes Paar, das ich persönlich kenne – könnten so ein Seminar jedenfalls gut gebrauchen. Diszipliniert und in ruhigen Worten über verletzte Gefühle zu sprechen, gelingt uns nämlich selten bis nie. Irgendwann schießen einfach die Emotionen hoch, fliegen die Fetzen, scharfe Worte, oder Gegenstände und es schwillt die Lautstärke, rinnen Tränen … etc. etc.

Ich bin sicher, ich muss nicht weiter ausholen, denn jeder weiß, wie sich das auswirkt, wenn eine Diskussion zu einer handfesten Auseinandersetzung ausufert.

Ich war daher von der Streitkultur der beiden fasziniert, obwohl ich keine Ahnung hatte, ob hinter geschlossenen Türen bei den beiden nicht auch Emotionen, Fetzen, scharfe Worte und Gegenstände flogen.

Ich wusste aber auch nicht, ob die beiden überhaupt ein Ehepaar waren, denn sie redeten sich mit Vornamen an, hielten nie Händchen oder tauschten, zwischen Eheleuten oft übliche, Zärtlichkeiten aus. Vielleicht waren sie Geschwister oder Kollegen. Doch egal, wie sie zueinanderstanden: Als Sitznachbarn waren sie angenehm und das war in diesem Bus ein nicht zu unterschätzender Pluspunkt.


4 Bootsfahrt am Bosporus und Gewürzmarkt

Der Bus setzte sich um ca. 14:30 Uhr in Bewegung und wir fuhren zur Bootsanlegestelle am Bosporus. Mein Magen hing inzwischen schon fast bei den Kniescheiben und ich hoffte inständig, dass es auf dem Kahn etwas zu essen gibt.

Gottlob sind Bootsbetreiber geschäftstüchtige Menschen und auf dem Sonnendeck sah ich ein Tablett mit Duftendem an mir vorüberziehen.

Den Träger des Tabletts fragte ich: „What ist this?“

„Toast with cheese“, kam die Antwort. Völlig unsinnig – wahrscheinlich vom Hunger geistig etwas abgetreten – fragte ich (in der Türkei! Islam! Kein Schweinefleisch oder Schinken, also: Frau K! Denken bitte!): “Do you have Toast with ham and cheese?”

Das Fragezeichen im Gesicht des Tablettträgers machte klar, dass diese Frage entbehrlich war.

Daher zeigte ich rasch, damit der Herr nur ja nicht mit meinem künftigen Mageninhalt wieder abschwirrt, mit den Fingern: „Two pieces please“, während ich einen 10 EURO-Schein hochschnellen ließ.

Gemeinsam mit dem Orangen-Juice, den ich dazu bestellte, war dies die wohl köstlichste Mahlzeit der letzten Wochen, Monate, wenn nicht gar Jahre … oder kam es mir nur so vor? Hunger ist ja bekanntlich der beste Koch und Herr K und ich genossen daher den lauwarmen, knusprigen Käsetoast mehr als jeden Schinken-Käse-Toast in den Jahren zuvor.

Nachdem mein Magen nicht mehr knurrte, sondern gemütlich verdaute, hatte ich Augen für meine Umgebung. Ich genoss den Fahrtwind auf dieser herrlichen Bootsfahrt und lauschte interessiert und selig grinsend den Erklärungen des deutschsprechenden Reiseleiters, der uns über das Mikrophon die Sehenswürdigkeiten am Ufer vorstellte.

Als es kühler wurde, ging ich unter Deck und wieder wurde ein Tablett herumgetragen – diesmal mit türkischem Kaffee. Auch da musste ich zugreifen.

Herr K zog indes, wie ich es bei ihm auf Reisen gewohnt bin, wie wild fotografierend durch die Gegend. Mit dem Auge am Display lief er vom Bug zum Heck, vom Heck zum Bug. Er wechselte von Steuerbord zu Backbord und von Backbord zu Steuerbord. Nach 20 Jahren Reise-Erfahrung mit Herrn K bereitet mir dieses – für andere sicherlich seltsam anmutende Verhalten – inzwischen kein Kopfschütteln mehr.

Ich genoss stattdessen meinen Kaffee und die an mir vorüberziehende Landschaft durch das Bullauge.

Offenbar dürfte es aber auch Herrn K irgendwann zu kühl geworden sein, denn plötzlich hörte ich seine vertraute Stimme: „Was trinkst du da?“

„Türkischen Kaffee – möchtest du kosten?“ Obwohl Herr K normalerweise kein Koster ist, diesmal kostete er.

„Hmh, schmeckt köstlich“, war sein Kommentar nach dem ersten Schluck.

„Willst du mehr trinken?“, fragte ich daher, weil ich ihm eine Freude machen wollte.

„Nein, danke, ein Schluck genügt mir“, kam die zufriedene Antwort. Daher machte ich noch zwei kleine Schlückchen und stellte das Häferl mit dem Sud auf die Untertasse zurück.

Herr K, der seine Brille nicht auf der Nase trug und über die Besonderheit des türkischen Kaffees (zu diesem Zeitpunkt noch) nicht Bescheid wusste, sah lediglich, dass sich in der Kaffeetasse noch Schwarzes befand.

Offenbar hatte er seine Meinung geändert und er setzte die Tasse an seine Lippen, um den ‛letzten‛ Schluck zu genießen.

Noch bevor ich ihn daran hindern konnte, verzog er sein Gesicht „Pfui, das ist ja bitter – da unten war ja nur Sud!“

„Ja, das ist das Besondere an türkischem Kaffee“, erklärte ich, „da wird das Kaffeemehl mitgekocht und man trinkt aus diesem Grund nicht alles aus, weil unten der Sud absackt.“

„Da schmeckt mir der Nespresso daheim aber besser“, war seine abschließende Analyse und mit verzogenem Mund ging er wieder fotografieren.

Die anschließende Besichtigung des Gewürzmarktes und der Moschee der Sultanmutter war – von einem irren Menschengewimmel abgesehen, interessant und farbenfroh. Gut gelaunt schlenderten wir durch den Markt, während Herr K weitere 150 Fotos schoss.

Um 17 Uhr holte uns der Bus ab und brachte uns in der Rushhour zu einem der zahlreichen Ramada-Hotels in Istanbul. Während der einstündigen Fahrt, wobei wir 45 Minuten eigentlich nur standen, konnten wir das bunte Treiben an der Uferpromenade genießen. Für Touristen in einem Bus bringt aber ein Stau durchaus angenehme Momente: Wir konnten den Zauber dieser Stadt aufsaugen.

5 Erster Abend

Um 18 Uhr waren wir im Hotel und bekamen von Ceyhan die Schlüssel für unser Zimmer im 14. Stock ausgehändigt.

„Das Abendessen ist um 19 Uhr im 15. Stock. Danach erwarte ich Sie hier in der Rezeption, damit Sie Ihre Zusatzleistungen bezahlen können. Um 21:30 Uhr geht es los zur Lichterfahrt", waren Ceyhans Erläuterungen. Dann stellten sich 36 Reisende samt Koffern bei zwei Aufzügen an.

Nach einer guten halben Stunde landeten auch wir im 14. Stock und wurden in unserem Riesenzimmer von einem herrlichen Blick auf den Bosporus erwartetet. Entzückt schoss Herr K augenblicklich zwanzig bis dreißig Erinnerungsfotos vom Zimmer. Zu diesem Zweck darf ich nichts anrühren, verändern oder durch Gepäckstücke den geordneten Gesamteindruck zerstören.

Alles was ich tun darf, nein, eigentlich soll, ist, mich in Pose auf das Bett legen, lieb und auch noch nach minutenlanger Einstellzeit, möglichst natürlich lächeln.

Ein Klacks ist das, wenn man dieses Procedere seit 22 Jahren bei jeder Reise, in jedem Hotelzimmer, in jedem Bett, geübt hat. Ich werfe mich inzwischen schon automatisch mit einem aufgesetzten Lächeln auf jedes Hotelbett und warte auf die erlösenden Worte: „Jetzt kannst du dich ausbreiten.“

Neben dem Bett stand eine Chaiselongue mit kunstvoll verzierten Holzbeinen.

„Es muss schön sein, auf diesem Römersofa zu sitzen und den Ausblick genießen zu können“, schwärmte ich. Doch leider hatten wir dafür keine Zeit, denn in einer halben Stunde gab es Abendessen. Daher wurde aus der hübschen Ottomane ein schlichter Ablageplatz.

Rasch machten wir uns frisch und liefen zu Fuß ein Stockwerk höher, denn noch einmal auf den Aufzug warten, wollten wir irgendwie nicht so richtig. Im Wintergarten des Restaurants fanden wir einen Fensterplatz und genossen auch dort den herrlichen Blick auf die Stadt.

Neben uns, nur durch den Gang getrennt, nahmen Frau Edel und Herr Grant Platz und jeder bestellte sich ein Gläschen Weißwein. Nach der Kostprobe entschieden sich die beiden zum Kauf einer Flasche Wein.

Ich fragte daher, neugierig geworden: „Ist der Wein gut?“, weil ich zwar gerne Wein trinke, aber nicht wusste, wie türkischer Wein schmeckt. Bis dato hatte ich von der Türkei als Weinregion nichts wahrgenommen, war aber gerne bereit, meinen Horizont zu erweitern.

Frau Edel meinte: „Ja, er schmeckt sehr interessant!“

Um ein Gespräch zu beginnen, fragte ich: „In welche Richtung kann man den Geschmack einordnen? Eher Grüner Veltliner, Riesling oder Muskateller?“

Frau Edel meinte: „Also zu keinem der bei uns üblichen Weinsorten würde ich diesen Wein einordnen. Aber kosten Sie selbst!“ Mit diesen Worten, und noch bevor ich dankend ablehnen konnte, bat Sie den Ober, mir ein Glas zu bringen und kredenzte mir ein Schlückchen Wein.

Danach wusste ich, warum ich noch nie etwas von türkischen Weinen gehört hatte und sicher auch nie mehr hören werde: Der Geschmack dieses Rebensaftes war herbbittersauer. Ich weiß, diese Geschmacksrichtung gibt es nicht, doch anders kann ich den Geschmack dieses Weines einfach nicht beschreiben.

Frau Edel hatte demnach auch vollkommen recht: Einordnen konnte man diesen Wein wirklich nicht. In Österreich würde man solch ein Getränk lediglich zum Füße einreiben verwenden und selbst da hätten Ärzte wahrscheinlich Bedenken.

Nachdem mich Frau Edel erwartungsvoll ansah, versuchte ich meine Gesichtsmuskeln unter Kontrolle zu halten, damit sich mein Gesicht nicht verzieht, wie jenes von Herrn K, nachdem er den Sud des türkischen Kaffees inhaliert hatte.

Die Gänsehaut, die augenblicklich jedes Härchen meiner Arme in die Höhe schleuderte, sah Frau Edel nicht und daher log ich diplomatisch: „Ja, dieser Wein schmeckt wirklich sehr interessant.“

Naja, eine Lüge war ja eigentlich nur das Wort ‘schmeckt‘. Die Formulierung ‘interessant‘ beinhaltet sowieso eine Interpretations-Möglichkeit von hervorragend bis ungenießbar, sodass ich damit im engsten Sinne gar nicht wirklich gelogen hatte.

Die Vorspeisen am Buffet renkten meinen Geschmacksinn wieder ein und ich genoss die unterschiedlichen Salate, während Herr K sich die Erbsen-Suppe schmecken ließ. Als ich mich anstellte, um die Hauptspeisen zu inspizieren, öffnete ich einen Deckel nach dem anderen der silberfarbenen Warmhalteboxen.

Während ich lang und breit überlegte, ob ich zu meinem Fleischgericht Nudeln oder Reis oder Nudeln und Reis nehme, schlug eine zierliche Rothaarige neben mir den Deckel mit den Worten: „Sonst wird ja alles kalt“, zu. Verblüfft sah ich auf, doch die Rothaarige war schon wieder weg. Ich sollte im Nachhinein erfahren, dass sie einfach nur Recht hatte – aber nicht unfreundlich war - was mir in diesem Moment aber eher nicht so vorgekommen ist. Das muss ich ganz ehrlich zugeben.

Nach dem Nachtisch verabschiedeten wir uns von Frau Edel und Herrn Grant mit den Worten: „Bis gleich, wir sehen einander bei der Lichterfahrt.“

Doch Frau Edel lächelte: „Nein, wir schwänzen. Der Tag war lange genug, wir genießen lieber den Abend in Ruhe.“

Als der Ober die zweite Flasche Wein brachte, dachte ich: Eigentlich haben die beiden recht, gemütlicher haben sie es auf jeden Fall.

Herr K und ich wählten hingegen die Stress-Variante des Abends und eilten nach dem Abendessen in die Rezeption. Ceyhan wartete wie vereinbart und zückte bereits erwartungsvoll seine Geldbörse, als er uns sah.

Ich fragte hoffnungsvoll noch einmal: „Können wir nicht doch mit VISA bezahlen? Wir hätten anderenfalls kein Bargeld mehr.“

Doch Ceyhan erklärte: „Leider nein, wir haben keine VISA-Geräte. Aber morgen fahren wir sowieso zu dem Bankomaten, wo Sie Euros beheben können.“

Ich wunderte mich: Wieso gibt es in der Türkei, im Speziellen in Istanbul, einer Großstadt, neben der Wien wie ein kleiner Randbezirk wirkt, keine VISA-Geräte? Geglaubt habe ich diese Aussage nicht wirklich, doch ändern konnte ich an der Tatsache, dass man mich offenbar nicht mit VISA bezahlen lassen wollte, auch nichts. Nachdem ich mir bereits die zweite Abfuhr auf diese Frage geholt hatte, erkannte ich die Sinnlosigkeit weiterer Diskussionen und leerte meine Geldbörse.

In Wien hatte ich viele 10- und 5-Euro-Scheine gesammelt. Ich war so stolz auf meinen Kleingeld-Schatz gewesen, den ich in weiser Voraussicht angesammelt hatte, weil man große Scheine im Ausland so schlecht wechseln kann. Nur widerstrebend zählte ich daher dieses Banknotenbündel Ceyhan runter und hätte weinen können, als ein einsamer 5-Euro-Schein übrigblieb.

Ceyhan hingegen machte ein zufriedenes Gesicht, hakte unseren Namen auf seiner Liste ab und bat uns, in der Rezeption Platz zu nehmen: „Der Bus fährt in 15 Minuten ab.“

Als sich der Bus wenig später in Bewegung setzte, wurde mir klar, dass die Lichterfahrt nur deshalb Lichterfahrt hieß, weil durch die inzwischen eingetretene Dunkelheit Lichter die Dämmerung erhellten.

Sehr kreativ.

Die Lichter waren allerdings das einzig neuartige. Die Fahrstrecke war exakt dieselbe wie die, auf der sich zwei Stunden zuvor der Bus von der Stadt aus zum Hotel gequält hatte. Auch der Stau unterschied sich nur durch die geänderte Fahrtrichtung und andere Autos, die im Stau steckten. Wir zuckelten daher wieder an der Uferpromenade entlang Richtung Innenstadt.

Auf halber Strecke blieb der Bus bei einem Fischmarkt stehen und ließ die Fahrgäste aussteigen. Wir schlenderten sodann fünf Minuten zu Fuß zwischen den Marktständen. Richtiger muss ich schreiben: Wir schlenderten und die meisten fotografierten die frischen Fische, Meeresfrüchte und Schalentiere. Ceyhan lief die Uferpromenade entlang und blieb erst beim Bus, der die geschätzten 300 Meter bis zum nächsten Parkplatz vorgefahren war, stehen und wartete auf seine Gäste.

Erwartungsgemäß forderte dieser Sprint durch wahre Menschenmassen sein erstes Opfer: Herr Zierlich ward nicht mehr gesehen. Er wurde beim Bus bereits von seiner Gemahlin mit nervösen Blicken gesucht und nachdem er nicht auftauchte, lief sie zurück, um ihn zwischen den Fischständen aufzuspüren.

Mir tat er leid, denn Fotografen, die auf Reisen fotografieren möchten, haben bei einer Gruppen-Rundreise in einer pulsierenden Hauptstadt ein schweres Los: Durch den Sucher blickend verliert man die Gruppe schneller aus den Augen, als der Autofokus scharf stellen kann – vor allem, wenn die Teilnehmer der Gruppe ihrem Reiseleiter, der im Eilschritt durch die Gegend hetzt, nachhecheln müssen.

Nach wenigen Minuten wurde Herr Zierlich jedoch von seiner Gattin zwischen den Fischständen aufgespürt. Und danach tat er mir noch mehr leid. Schon von weitem war erkennbar, dass Frau Schimpf ihren Herrn Zierlich zurechtwies. Sie hob während des Redens mehrmals den Zeigefinger, wie man es bei kleinen Kindern macht, wenn sie verbotenerweise von einer Torte naschen und Herr Zierlich wirkte durch seinen demutsvoll gesenkten Kopf noch zierlicher.

Wieder im Bus hörten wir die Diskussion von hinten kommend im Detail.

Frau Schimpf mahnte zwar in ruhigen und bedachten, jedoch sehr strengen Worten: „Du musst schon bei der Gruppe bleiben.“

Herr Zierlich gab sich einsichtig, rechtfertigte aber sein Vergehen: „Ja, du hast recht, aber ich wollte doch nur ein Foto machen. Du solltest auch ein bisschen auf mich warten.“

„Aber ich muss doch bei der Gruppe bleiben. Stell dir vor, ich wäre bei dir geblieben und wir wären beide verloren gegangen. So konnte ich dich wenigstens suchen. Also bitte, passe beim nächsten Mal besser auf.“

„Ja mache ich“, folgte die zerknirschte Antwort von Herrn Zierlich.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783739481975
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2020 (Januar)
Schlagworte
Mann Frau Ratgeber Partnerschaft Reise Humor Roman Abenteuer

Autoren

  • Brigitte Kaindl (Autor:in)

  • Brenda Leb (Autor:in)

Brigitte Kaindl wurde 1960 in Wien geboren. Die Autorin und Musikerin ist verheiratet und Mutter von zwei erwachsenen Kindern. Ihre Autobiografie "Mein Weg aus dem Fegefeuer" schrieb sie unter dem Pseudonym ‘Brenda Leb’. Danach veröffentlichte sie humorvolle Unterhaltungsliteratur sowie fesselnde Romane mit sozialkritischem Hintergrund. Die Autorin schreibt für Leser die Unterhaltung, Humor, Spannung und Gefühle suchen
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Titel: Die fantastische Reise des Herrn K