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Leber und Galle entgiften und stärken

von Dr. Angela Fetzner (Autor:in)
200 Seiten

Zusammenfassung

Eine gesunde Leber ist der Schlüssel zu einem gesunden und vitalen Leben. Die Leber ist unser zentrales Stoffwechselorgan und unser wichtigstes Entgiftungsorgan - die Leber ist hierbei Tag und Nacht für uns im Einsatz, gleichsam einer Fabrik ohne Ruhezeiten. Eine ungesunde Ernährungs- und Lebensweise schwächt die Leber, ausruhen kann die Leber jedoch nicht, also arbeitet das emsige Organ unermüdlich weiter. Wird die Leber jedoch kontinuierlich überlastet, fühlt man sich schlapp und ausgelaugt, denn die Müdigkeit ist bekanntlich der Schmerz der Leber. Weiter können viele chronische Krankheiten die Folge einer geschwächten oder erkrankten Leber sein. Denn: Funktioniert die Leber nicht, erkrankt der ganze Mensch. Unterstützen Sie Ihr wichtigstes Entgiftungsorgan: Die ganzheitliche Leberreinigung Die Leber leidet bekanntlich leise, weshalb wir sie meist nicht mit der nötigen Achtsamkeit behandeln. Grundsätzlich essen wir zu fett, zu säurelastig, weiter belasten wir die Leber durch zu viel Stress und zu wenig Bewegung. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, den Körper von diesem Ballast zu befreien und schädliche Abfallprodukte und Gifte auszuschwemmen. Nutzen Sie hierbei die wundervolle Regenerationskraft Ihrer Leber - denn die Leber ist ein ungeheuer dankbares Organ, ihre Selbstheilungskraft beispiellos. Schenken Sie Ihrem wichtigsten Entgiftungsorgan daher eine ganzheitliche Leberreinigung. Mittels der in diesem Buch aufgeführten vielseitigen Maßnahmen wie Heilpflanzentherapie, Teekuren, Darmentgiftung, Schüßler-Salze, Homöopathie, Leberwickel, Wasseranwendungen, Ernährungsempfehlungen usw. wird die Leber auf natürliche Weise entgiftet und gestärkt. Mit Unterstützung dieser ausgewählten Leberkuren werden Sie bereits nach kurzer Zeit wieder mehr Lebensqualität, Kraft, Vitalität und Lebensfreude verspüren.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Dr. Angela Fetzner

Leber und Galle entgiften und stärken

Impressum:

© 2016-2019 Dr. Angela Raab geb. Fetzner

alle Rechte vorbehalten

Gartenstr. 10

56462 Höhn

www.angela-fetzner.de

kontakt@angela-fetzner.de

4. Auflage 2019-07

Umschlaggestaltung:

ZERO Werbeagentur, München unter

Verwendung von Motiven von shutterstock.com

EBook-Satz: Michael Raab

Cover-Fotos: © Nerthuz

© marina_ua

shutterstock.com

Inhaltsverzeichnis

Prolog

Warum es sich lohnt, der Leber mehr Aufmerksamkeit zu schenken

Die Müdigkeit ist der Schmerz der Leber

Die Leber – Das unbekannte Organ

Aufgaben der Leber

Aufbau der Leber

Was der Leber schadet

Hinweis

Lebererkrankungen immer weiter auf dem Vormarsch

Wie erkennt man eine kranke Leber?

Leberschützende Maßnahmen und Leberkuren

Leberschutz durch die Kraft der Heilpflanzen

Bitterstoffdrogen – Eine Wohltat für die Leber

Die Mariendistel – Königin der leberschützenden Heilpflanzen

Die Artischocke – Kulinarischer Genuss und Wohltat für die Leber

Löwenzahn – Nicht Unkraut, sondern bittere Lebenskraft

Curcuma – Das gelbe Gold Asiens

Curcumamilch (Goldene Milch) zur Stärkung der Leber

Mit Heiltees die Leber stärken

Die enge Allianz von Leber und Darm

Schüßler-Salze zum Entgiften von Leber und Galle

Homöopathische Mittel bei Beschwerden von Leber und Galle

Sanfte Anwendungen zur Entgiftung und Entschlackung der Leber

Leberwickel – Feucht-warme Wohltat für die Leber

Wechselbäder und -duschen

Weitere wirksame Wasseranwendungen

Bürstenmassagen

Sauna – Heißkaltes Ritual zur Entgiftung des gesamten Körpers

Ausreichender Schlaf hält gesund und entgiftet den Körper

Bauchmassagen – Streicheleinheiten für die Leber

Die Feueratmung

Chronische Vergiftung der Leber und des gesamten Körpers

Ausleitungs- und Entgiftungsverfahren

Ernährung bei Beschwerden an Leber und Galle

Ernährung als Heilmittel

Basics für eine gesunde Ernährung

Auf einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt achten

Zucker vergiftet den Körper

Reichlich trinken entgiftet den Körper

Gesunde Ernährung im Einklang mit der Natur

Geschmack kann man trainieren

Regelmäßige Bewegung zur Stärkung und Entgiftung der Leber

Epilog

Zur Autorin

Ein herzliches Dankeschön

Qualität im Zeichen des Mörsers

Prolog

Liebe Leserin und lieber Leser,

Eine gesunde Leber ist der Schlüssel zu einem gesunden und vitalen Leben.

Die Leber ist unser zentrales Stoffwechselorgan und unser wichtigstes Entgiftungsorgan – gleichsam einer Fabrik ohne Ruhezeiten ist die Leber Tag und Nacht für uns im Einsatz. Eine ungesunde Ernährungs- und Lebensweise schwächt die Leber, das emsige Organ arbeitet nichtsdestotrotz unermüdlich weiter. Wird die Leber jedoch kontinuierlich überlastet, fühlt man sich schlapp und ausgelaugt, denn die Müdigkeit ist bekanntlich der Schmerz der Leber. Des Weiteren können viele chronische Krankheiten die Folge einer geschwächten oder erkrankten Leber sein. Denn: Funktioniert die Leber nicht, erkrankt der ganze Mensch.

Unterstützen Sie Ihr wichtigstes Entgiftungsorgan: Die ganzheitliche Leberreinigung

Die Leber leidet bekanntlich leise, weshalb wir sie meist nicht mit der nötigen Achtsamkeit behandeln. Grundsätzlich essen wir zu fett, zu säurelastig, weiter belasten wir die Leber durch Schadstoffe, Medikamente sowie durch zu viel Stress und zu wenig Bewegung.

Aus diesem Grund ist es wichtig, den Körper von diesem Ballast zu befreien und schädliche Abfallprodukte und Gifte auszuschwemmen.

Nutzen Sie hierbei die einzigartige Regenerationskraft Ihrer Leber – denn die Leber ist ein ungeheuer dankbares Organ, ihre Selbstheilungskraft beispiellos. Schenken Sie Ihrem wichtigsten Entgiftungsorgan daher eine ganzheitliche Leberreinigung. Mittels der in diesem Buch aufgeführten vielseitigen Maßnahmen wie Heilpflanzentherapie, Teekuren, Darmentgiftung, Schüßler-Salzen, Homöopathie, Leberwickel, Wasseranwendungen, Ernährungsempfehlungen usw. wird die Leber auf natürliche Weise entgiftet und gestärkt. Mit Unterstützung ausgewählter Leberkuren werden Sie bereits nach kurzer Zeit wieder mehr Lebensqualität, Kraft, Vitalität und Lebensfreude verspüren.

Die Autorin berät und informiert als promovierte Apothekerin seit zwei Jahrzehnten zahlreiche Kunden. Als unabhängige Autorin und Apothekerin fühlt sich die Verfasserin dieses Buchs nur der Gesundheit und dem Wohl der Menschen verpflichtet.

Herzlichst Ihre Apothekerin Dr. Angela Fetzner

Warum es sich lohnt, der Leber mehr Aufmerksamkeit zu schenken

Tag und Nacht ist die Leber für uns im Einsatz - unzählige Prozesse des Stoffwechsels finden in diesem wichtigen Organ statt. Nicht zu Unrecht wird die Leber deshalb zuweilen auch als Kraftwerk des Körpers bezeichnet. Die Leber ist das zentrale Organ unseres Stoffwechsels und hat ein enormes Aufgabenspektrum zu bewältigen - ihre wichtigsten Aufgaben sind die Steuerung von Energie- und Hormonhaushalt, die Verarbeitung und Speicherung von Fetten, Eiweißen und Kohlenhydraten, die Produktion lebenswichtiger Eiweißstoffe (z. B. Gerinnungsfaktoren), der Abbau und die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten sowie die Produktion von Galle. Vor allem fungiert die Leber jedoch auch als unverzichtbares Entgiftungsorgan, weshalb es wichtig ist, dass wir dieses Organ nicht durch zu viel Alkohol, Medikamente und toxische Stoffe nachhaltig schädigen. Als Entgiftungsorgan ist die Leber ein richtiger Workaholic, sie reinigt den Körper unermüdlich – und geht in ihrer Uneigennützigkeit sogar so weit, dass sie eher ihre eigenen Zellen zerstört, als dass sie es zulässt, dass andere Organe des Körpers geschädigt und in Mitleidenschaft gezogen werden.

Die Leber ist also ein sehr selbstloses Organ, das klaglos und geduldig seine Dienste verrichtet. Nicht zu Unrecht heißt es „die Leber leidet stumm“ – was auch damit zusammenhängt, dass die Leber keine Nerven und damit kein Schmerz–empfinden besitzt. Gleichzeitig sagt man aber auch, dass die Leber mit ihren Aufgaben wächst – was zutreffend ist, denn die Leber ist sehr widerstandsfähig und verfügt über eine ausgezeichnete Regenerationsfähigkeit. Allerdings nur bis zu einem gewissen Grad, denn wird die Leber pausenlos geschädigt, erkrankt sie irgendwann und stirbt am Ende zwangsläufig, und selbst dieses Sterben geschieht leise. Mit dem Versagen der Leber stirbt freilich der komplette Organismus.

Es ist also an der Zeit, dass wir uns diesem geduldigen und aufopferungsvollen Organ erkenntlich zeigen, und ihm wieder mehr Aufmerksamkeit schenken.

Ihre Leber wird es Ihnen mit neuer Energie und Wohlbefinden danken.

Die Müdigkeit ist der Schmerz der Leber

Wie wir gelesen haben, leidet die Leber geduldig, lange und leise. Dies ist mit ein Grund, warum wir dieses dankbare Organ oft allzu lange sträflich vernachlässigen und seine stummen Hilfeschreie nicht oder aber zu spät hören. Denn die Symptome einer kranken Leber sind unspezifisch. Man sagt, dass die Müdigkeit der Schmerz der Leber ist – will heißen, dass chronische Müdigkeit und Antriebslosigkeit auf ein Leberleiden hindeuten können. Auch weitere unspezifische Symptome wie Verdauungsbeschwerden, Völlegefühl, Juckreiz oder Rückenschmerzen können auf eine kranke Leber hinweisen. Deshalb gilt es, es erst gar nicht so weit kommen zu lassen und diesem lebenswichtigen Organ jede nur erdenkliche Unterstützung zukommen zu lassen. Damit ist längst nicht nur gemeint, dass wir beim Alkohol kürzer treten sollen.

Denn nicht nur Alkohol schadet der Leber – auch viele Medikamente, fettes Essen, bestimmte Viren und zu wenig Bewegung sind keine Freunde der Leber und schwächen diese tagtäglich. Die gute Nachricht ist jedoch, dass die Leber sehr regenerationsfähig ist und sich das Ruder oft sogar noch bei schon belasteter Leber herumreißen lässt. So ist es unerlässlich, der Leber die tägliche Last zu erleichtern und dieses einzigartige Organ soweit wie möglich zu unterstützen.

Im Folgenden werden daher die wirksamsten Maßnahmen aufgezeigt, wie Sie Ihrer Leber zu neuer Kraft verhelfen können und einer belasteten Leber wieder die so notwendige Erholung spenden können.

Die Leber – Das unbekannte Organ

In Deutschland nimmt das Interesse an allen Themen rund um die Gesundheit immer weiter zu – dementsprechend steigt auch das Interesse an einer gesünderen Lebensweise stetig. Wir beschäftigen uns mit unserem Gewicht und infolgedessen mit gesunder Ernährung und sportlichen Aktivitäten, nicht wenige wissen stets über die neuesten Diäten Bescheid. Viele von uns kennen weiter ihre Blutdruck- und Blutzuckerwerte in- und auswendig. Auch was Herz, Lunge und Darm betrifft, haben viele Menschen gute Kenntnisse.

Ausgerechnet jedoch die Leber, dieses zentrale und wichtige Stoffwechselorgan, ist vielen Menschen ein Rätsel oder gar ein Mysterium. Dementsprechend wird das Organ oft stiefmütterlich behandelt und vernachlässigt. Denn während sich die anderen Organe zeitig melden und sozusagen Notrufe absenden – die Gelenke schmerzen, der Magen drückt, der Darm ist verstopft – leidet die Leber eben leise und geduldig. Vielleicht jedoch zu leise und geduldig.

Deshalb ist es an der Zeit, Licht ins Dunkel dieses wunderbaren Organs zu bringen und uns ausführlich mit allem, was der Gesundheit der Leber dient, auseinanderzusetzen.

Aufgaben der Leber

Im Folgenden sind die wichtigen Aufgaben der Leber aufgeführt.

  • Als zentrales Stoffwechselorgan reguliert die Leber den Eiweiß-, Fett- und Zuckerstoffwechsel sowie den Hormon-, Vitamin- und Mineralstoffhaushalt. Weiter dient die Leber als Speicher- und Entgiftungsorgan.
  • Alle Nahrungsmittel werden zunächst im Magen und Darm aufgespalten. Die Nährstoffe, z. B. Fett und Zucker, sowie auch Vitamine und Mineralstoffe, werden über die Pfortader in die Leber transportiert. Dort werden die Nährstoffe umgebaut, eine Zeitlang gespeichert und danach gleichmäßig in den Blutkreislauf abgegeben. Vom Blutkreislauf gelangen die Nährstoffe in die einzelnen Organe.
  • Auf-, Ab- und Umbau (Stoffwechsel) von Fetten, Eiweißen und Zucker. Vor allem bildet die Leber Fette, Eiweiße und Zucker in verwertbarer Form.
  • Bildung von Speicherzucker (Glykogen) aus dem Einfachzucker Glucose. Wird Glucose benötigt, wird dieses aus Glykogen freigesetzt und an den Blutkreislauf abgegeben.
  • Aufbau und Speicherung von Eiweißen aus den Eiweißbestandteilen (Aminosäuren) der Nahrung. Bspw. Bildung von Fibrinogen, das wichtig für die Blutgerinnung ist, sowie von Transporteiweißen. Weiter Bildung von Antithrombin und Plasminogen.
  • Speicherung von Fett in Form von Lipoproteinen.
  • Speicherung von Vitaminen (v. a. der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K und von Vitamin B 12) sowie von Mineralstoffen und Spurenelementen (bspw. Eisen, Zink, Kupfer).
  • Produktion von Cholesterin. Aus Cholesterin werden bspw. Hormone und Zellmembranen gebildet.
  • Produktion von Gallenflüssigkeit (Galle), welche für die Fettverdauung wichtig ist.
  • Entgiftung von körperfremden, schädlichen Substanzen wie Alkohol, Medikamenten, Bakterien und Viren.
  • Abbau von körpereigenen Substanzen wie bspw. nicht mehr benötigten Hormonen, defekten Körperzellen, alten und geschädigten roten Blutkörperchen sowie Abfallprodukten des Eiweißstoffwechsels.
  • Abwehr von Keimen aus dem Magen-Darm-Trakt, wodurch das Immunsystem unterstützt wird.
  • Ausscheidungsorgan. Über die Galle scheidet die Leber Substanzen wie Bilirubin, Cholesterin, Stoffwechselprodukte und Medikamente aus. Diese Stoffe werden dann mit dem Stuhl ausgeschieden. Durch Umbau in der Leber werden einige fettlösliche Stoffe wasserlöslich, wodurch sie mit dem Urin ausgeschieden werden können.
  • Beteiligung an der Regulierung des Säure-Basen-Haushalts.
  • Die Leber ist an der Blutbildung des Fötus bis zum 7. Schwangerschaftsmonat beteiligt.

Aufbau der Leber

Aufteilung der Leber in Lappen

Die Leber ist die größte Drüse im Körper und gleichzeitig das schwerste Stoffwechselorgan (die Leber wiegt bei einem Erwachsenen zwischen 1200 bis 2000 g, wobei die Leber der Frau normalerweise etwas leichter als die des Mannes ist). Ein gesundes Organ ist dunkelbraun, gleichmäßig strukturiert und weich-elastisch.

Das Organ liegt direkt unter dem Zwerchfell im rechten Oberbauch, zum Teil ist der obere Teil der Leber mit dem Zwerchfell verbunden. Umgeben ist das Organ von einer derben Bindegewebskapsel (Capsula fibrosa), im Gegensatz zur Leber selbst ist die Kapsel von Nervenfasern durchzogen, welche Schmerzreize übermitteln.

Aufgeteilt ist die Leber in zwei große Lappen, wobei der rechte Leberlappen weitaus größer als der linke ist (das Verhältnis beträgt 6:1). Die beiden Lappen sind durch ein bindegewebeartiges Band voneinander getrennt. Ein Großteil der Leber ist von den Rippen bedeckt. Mit dem linken Lappen ragt die Leber weit in den linken Oberbauch.

Versorgung der Leber

Als einziges Organ außer dem Herzen ist die Leber in zwei Blutkreisläufe eingebunden. Sagenhafte 2000 Liter Blut fließen täglich durch dieses lebenswichtige Organ. An der Unterseite der Leber befindet sich die sogenannte Leberpforte (Porta hepatis), welche das Blut aus den Bauch–organen (Magen, Dünndarm, Dickdarm usw.) sammelt und es der Leber zuführt. Das Blut der Pfortader ist reich an Nahrungsbestandteilen aus Magen und Darm sowie Abbauprodukten der Milz und Hormonen aus der Bauchspeicheldrüse. Aufgabe der Pfortader ist es daher, der Leber die im Darm erschlossenen Nährstoffe sowie auch mögliche Giftstoffe zuzuführen.

Neben der Pfortader münden auch die Leberarterien in die Leber. Die Leberarterien versorgen die Leber mit sauerstoffreichem Blut aus dem Herzen, die Pfortader transportiert dagegen sauerstoffarmes Blut aus den Bauchorganen. Hierbei wird die Leber zu etwa 25 % mit sauerstoffreichem Blut der Leberarterie und zu etwa 75 % mit dem sauerstoffarmen Blut der Pfortader (Pfortaderkreislauf) versorgt.

Aus der Leber führen Gallengang, Lymphgefäße und Nerven.

Was der Leber schadet

  • V. a. Übergewicht schadet der Leber: Mehr als 2/3 aller übergewichtigen Personen haben eine Fettleber.
  • Diabetes und Insulinresistenz: Bei jedem zweiten Diabetiker ist die Leber verfettet.
  • Rauchen schadet der Leber: Nikotin wird vorwiegend über die Leber abgebaut und schadet so diesem Organ. Insbesondere starkes und langjähriges Rauchen schwächt die Entgiftungsfunktion der Leber erheblich.
  • Alkohol: Allgemein bekannt ist, dass gerade exzessiver Alkoholgenuss einer der größten Feinde der Leber ist.
  • Organische Lösungsmittel (z. B. in Reinigern, Lacken, Kunst- und Klebstoffen sowie in Fleckenentfernungsmitteln enthalten): diese reichern sich in der Leber an, da organische Lösungsmittel fettlöslich sind.
  • Pestizide (Insektenvernichtungsmittel), Herbizide (Unkrautvernichtungsmittel) reichern sich aufgrund ihrer Fettlöslichkeit in der Leber an.
  • (Schwer-)metalle reichern sich in der Leber an (z. B. Arsen, Blei, Cadmium, Nickel, Antimon, Barium, Borate, Chromate, Phosphor).
  • Aflatoxine (Gift aus Schimmelpilzen, bildet sich auf verschimmelten Lebensmitteln): Aflatoxine gehören zu den gefährlichsten Feinden der Leber, im schlimmsten Fall kann Leberkrebs durch diese Giftstoffe ausgelöst werden. Tückisch ist, dass die Schimmelpilze auf bestimmten Nahrungsmitteln, z. B. auf Nüssen und Gewürzen, nicht sichtbar sind.
  • Knollenblätterpilze: Ihr Gift kann nach einer ersten Phase mit Durchfall und Erbrechen (gastrointestinale Phase) und nach einer anschließenden Latenzzeit zur hepatischen Phase (Leberphase) führen. Die hepatische Phase führt bei nicht sofortiger Intervention zum Versagen der Leber und damit zum Tod.
  • Hepatitisviren, die akute und chronische Virushepatiden hervorrufen können (Hepatitis A, B, C, D, E).
  • Drogen (z. B. Ecstasy)
  • (genetisch bedingte) Stoffwechselstörungen
  • Ungünstige und gestörte Darmflora
  • Evtl. Vitamin-D-Mangel
  • Medikamente, die über die Leber abgebaut werden: Hormone (z. B. Kontrazeptiva = „die Pille“), Paracetamol, Diclofenac, bestimmte trizyklische Antidepressiva, einige Antiepileptika, bestimmte Antibiotika, Allopurinol, sogenannte Statine gegen einen hohen Cholesterolspiegel, Tamoxifen, Corticoide usw. Insbesondere, wenn Medikamente in hoher Dosis und v. a. über viele Jahre eingenommen werden, können massive Leberschäden entstehen.
  • Pflanzen wie Beinwell, Kreuzkraut, Kava-Kava, Poleiminze, Schöllkraut
  • Fettreiche Ernährung (v. a. tierische Fette), Zucker, erhöhte Kohlenhydratzufuhr, Softdrinks
  • Stress und mangelnde Möglichkeit der Entspannung
  • Bewegungsmangel, insbesondere Mangel an Bewegung an frischer Luft
  • Wenig oder nicht erholsamer Schlaf
  • Darmerkrankungen (Zöliakie, chronisch entzündliche Darmerkrankungen)

Hinweis

Bezüglich der im Folgenden gemachten Ausführungen darf der Leser darauf vertrauen, dass die Autorin große Sorgfalt darauf verwendet hat, dass die Angaben in diesem Buch dem neuesten Stand der Wissenschaft entsprechen. Die Erkenntnisse in der Medizin und Pharmazie sind jedoch niemals statisch, sondern unterliegen einem fortlaufenden Entwicklungsprozess. Alle Angaben können von daher immer nur dem aktuellen Wissensstand zum Zeitpunkt des Erscheinens des Buchs entsprechen. Deshalb kann die Autorin für die gemachten Angaben keinerlei Verantwortung und Gewähr übernehmen. Die Durchführung der in diesem Buch beschriebenen Therapien und Anwendungen erfolgt auf eigene Gefahr und auf eigene Verantwortung des Benutzers. Die Autorin übernimmt keine Haftung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden aufgrund der Durchführung der hier erwähnten Anwendungen. Auch betreffend der in diesem Buch angegebenen Dosierungen und Mengenangaben darf der Leser darauf vertrauen, dass die Autorin große Sorgfalt darauf verwendet hat, dass diese Angaben dem neuesten Stand der Wissenschaft entsprechen.

Nichtsdestotrotz kann die Autorin für Angaben zu Dosierungen keine Gewähr übernehmen. Jede Dosierung erfolgt auf eigene Gefahr des Benutzers. Auch betreffend die genannten Arzneimittel darf der Leser darauf vertrauen, dass die Autorin große Sorgfalt darauf verwendet hat und die diesbezüglichen Angaben dem neuesten Stand der Wissenschaft entsprechen. Die Autorin hat im Übrigen keine Beziehung zu den Herstellern der genannten Arzneimittel und erzielt keinerlei finanziellen Vorteil aufgrund der Erwähnung bestimmter Arzneimittel.

Ich hoffe, Ihnen mit diesem notwendigen Hinweis nicht den Spaß und die Freude an diesem Buch verdorben zu haben. Aber noch immer – oder auch gerade noch immer - gilt Paracelsus‘ berühmter Spruch: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis macht, dass ein Ding ein Gift ist.“

Lebererkrankungen immer weiter auf dem Vormarsch

Lebererkrankungen sind in Deutschland immer weiter auf dem Vormarsch. Schätzungsweise fünf Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer Lebererkrankung - eine erschreckende Zahl, die aufhorchen lässt.

Noch besorgniserregender ist, dass bei den 25- bis 45-jährigen Menschen Lebererkrankungen sogar eine der führenden Todesursachen ausmachen sollen. Hierbei spielt freilich die Leberzirrhose eine wesentliche Rolle – deren Inzidenz ist in den letzten Jahren ständig gestiegen. Man geht davon aus, dass momentan allein in Deutschland 350000 Menschen an einer Leberzirrhose leiden. Aber auch andere Lebererkrankungen nehmen stetig zu, so etwa die cholestatischen Leberentzündungen. Die viralen Leberentzündungen konnten dagegen durch die Entwicklung innovativer Therapeutika stark eingedämmt werden. Aktuelle Studien belegen außerdem, dass mittlerweile ca. jeder fünfte Erwachsene eine Fettleber aufweist, die durch übermäßigen Alkoholkonsum, Übergewicht und falsche Ernährung bedingt ist. Aufgrund der Veränderung der Lebensgewohnheiten (Überernährung, insbesondere fett- und kohlenhydratreiche Nahrung, Bewegungsmangel), des demographischen Wandels und der Zunahme der (auch lebertoxischen) Pharmakotherapie ist mit einer weiteren Zunahme des Krankheitsbildes der Fettleber zu rechnen. Die Zeiten für die Leber sind – wie man sieht – alles andere als rosig, es besteht also dringender Handlungsbedarf.

Die Fettleber – Die heimliche, unheimliche Volkskrankheit

Grundsätzlich unterscheidet man bei der Fettleber die nichtalkoholische Fettleber (NAFLD = Non-alcoholic fatty liver disease) und die alkoholische Fettleber (AFLD = Alcoholic fatty liver disease). Die alkoholische Fettleber ist durch chronischen Alkoholmissbrauch verursacht, während die nicht-alkoholische Fettleber als Fettlebererkrankung ohne signifikanten Alkoholkonsum definiert ist. Die Fettleber beruht auf einer Störung des Fettsäure- und Triglyceridstoffwechsels der Leber.

Die Fettleber (lat. Steatosis hepatis) ist eine häufige Erkrankung der Leber mit in der Regel reversibler Einlagerung von Fett (überwiegend in Form von Triglyceriden) in die Leberzellen (Hepatozyten). Ursachen sind bspw. hoher Alkoholkonsum, Überernährung (insbesondere fett- und kohlenhydratreiche Nahrung), Eiweißmangel, bestimmte Medikamente, Toxine, Diabetes mellitus, (erbliche) Fettstoffwechselstörungen, Schwangerschaft und Leberstauung. Beim Übergewicht ist insbesondere das viszerale Fett (Eingeweidefett) ein starker Risikofaktor – das viszerale Fett ist meist um die Bauchregion lokalisiert, weshalb hier auch vom „Apfeltyp“ gesprochen wird. Auch das Vorliegen einer ungünstigen Darmflora fördert wahrscheinlich die Bildung einer Fettleber.Bisweilen spricht man bei der nichtalkoholischen Fettleber auch von der hepatischen Manifestation des metabolischen Syndroms.

Will heißen: Kennzeichen und Charakteristikum des metabolischen Syndroms ist meist auch die Fettleber.

Die wichtigsten Symptome des metabolischen Syndroms sind Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes und ein entgleister Stoffwechsel. Liegen diese Symptome als Einheit vor, spricht man auch vom tödlichen Quartett. Ärzte sprechen dann von einem Metabolischen Syndrom, wenn mindestens drei der Risikofaktoren bei einem Patienten vorliegen.

Die Fettleber kann in unterschiedliche Grade eingeteilt werden. Liegt ein Fettanteil von weniger als 5 % Fett in der Leber vor, spricht man von Grad 0. Bei Fettanteilen zwischen 5 und 33 % liegt der Verfettungsgrad 1 vor, bei 34 bis 66 % Fettanteil ist der Verfettungsgrad bereits 2. Bei mehr als 66 % Fetteinlagerung in der Leber liegt der höchste Verfettungsgrad, Grad 3, vor.

Diagnose

Die Diagnose einer Fettleber kann oft schon durch Abtasten der Leber gestellt werden, anschließend wird die Sonographie (Ultraschall) als diagnostische Methode angewandt. Die Fettleber zeichnet sich durch eine Vergrößerung und eine veränderte Form der Leber aus, sowie durch erhöhte Echogenität im Vergleich mit der Niere. Auch mittels Computertomographie oder Magnetresonanztomographie kann eine Fettleber erkannt werden.

Histologisch lässt sich die Fettleber durch eine Biopsie der Leber nachweisen.

Laboranalysen bringen dagegen keinen sicheren Nachweis, da die Leberwerte (Transaminasen, γ-Glutamyltransferase) bei einer Fettleber nicht zwangsläufig erhöht sind.

Eine Steatohepatitis (Leberentzündung) liegt dann vor, wenn neben der Fettleber zusätzlich eine Leberentzündung vorliegt.

Leberentzündung (Hepatitis)

Eine Leberentzündung kann zahlreiche Ursachen haben. Je nach Verlauf unterscheidet man die akute und die chronische Hepatitis, von einer chronischen Entzündung spricht man, wenn diese länger als sechs Monate anhält. Die Ursachen für eine Hepatitis können sehr vielfältig sein, sie reichen von mechanischen Schädigungen (Prellungen), über toxische Substanzen (Medikamente, Drogen, Gifte) bis zu Krankheitserregern (Viren, Bakterien, Parasiten). Die häufigste Ursache für eine Hepatitis sind Infektionen mit den Hepatitisviren A, B, C, D, E. Merkmal jeder Art von Hepatitis ist die Schädigung und Zerstörung von Leberzellen (Hepatozyten). Aus den geschädigten Zellen werden Eiweiß und Enzyme (Transaminasen) freigesetzt. Der Anstieg der Transaminasen ist im Blutbild ersichtlich und stellt somit einen wichtigen Hinweis für das Vorliegen einer Hepatitis dar. Durch die Beeinträchtigung der Stoffwechselfunktion der Leber kann es zu einer Ansammlung von Abbauprodukten kommen, die durch eine Gelbfärbung der Haut oder der weißen Augenhaut sichtbar werden. Aus dem gestörten Energiestoffwechsel kann ein Schwächegefühl resultieren.

Da die Erkrankung aber insbesondere im Anfangsstadium oft ohne große Symptome verläuft und viele Betroffene gar nichts von ihrer Erkrankung wissen, wird die Hepatitis häufig auch als heimtückische Krankheit oder lautloser Killer bezeichnet.

Einen wirksamen Schutz vor einer Infektion mit Hepatitis A und B bietet eine entsprechende Schutzimpfung, meist wird in Kombination gegen Hepatitis A und B geimpft. Gegen die anderen Formen der Virushepatitis gibt es derzeit keinen Impfschutz, so dass entsprechende Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten sind.

Symptome einer Virushepatitis

In der akuten Infektionsphase (die Inkubationszeit beträgt 40 bis 200 Tage, üblicherweise aber 60 bis 90 Tage) kommt es durch die Freisetzung von Entzündungsmediatoren häufig zu grippeähnlichen Symptomen, leichtem Fieber und Abgeschlagenheit.

Dazu können sich Magen-Darm-Beschwerden wie Appetitlosigkeit, Übelkeit, Völlegefühl, Durchfall und Oberbauchschmerzen gesellen. In der anschließenden Phase nisten sich Viren in der Leber ein, was häufig zu einer Vergrößerung des Organs führt. Auch eine Gelbsucht mit Gelbfärbung von Haut und weißer Augenhaut kommt mitunter vor. Der weitere Verlauf der Hepatitis hängt von der Art der Leberentzündung ab.

Während die Formen Hepatitis A und E in den meisten Fällen nach einigen Wochen (meist nach drei bis acht Wochen) von selbst ausheilen, kommt es bei Hepatitis B, C und D oftmals zu einem chronischen Verlauf. Finale Stadien einer chronischen Entwicklung können Leberzirrhose oder Leberkrebs sein.

Übertragungswege der Hepatitisviren

Die Ansteckung erfolgt je nach Virustyp über unterschiedliche Übertragungswege.

Hepatitis A

Hepatitis A zählt zu den typischen „Reisekrankheiten“: Die Erkrankung kommt zwar weltweit vor, v. a. aber in warmen Regionen und in Ländern mit mangelhaften hygienischen Verhältnissen. Die Übertragung erfolgt vorwiegend oral, mögliche Quellen sind verunreinigtes Trinkwasser und kontaminierte Lebensmittel (z. B. Muscheln, Austern, Salat, Früchte). In seltenen Fällen wird eine Infektion auch durch Schmierinfektionen oder Sexualkontakte verursacht. Hepatitis A heilt im Gegensatz zu Hepatitis B, C und D rasch aus. Wer einmal an Hepatitis A erkrankt ist, behält eine lebenslange Immunität. Die Diagnose erfolgt über eine Blutuntersuchung, eine spezielle Therapie gibt es nicht. Erkrankte sollten sich schonen (evtl. Bettruhe) und auf leberschädigende Nahrungs- und Genussmittel verzichten. Die sicherste Vorsorge gegen eine Hepatitis A-Infektion ist die Impfung, zusätzlich sollte eine allgemeine Hände- und Nahrungsmittelhygiene eingehalten werden.

In Ländern mit unzureichender Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene sollten Nahrungsmittel stets geschält oder gekocht werden. Trinkwasser sollte abgekocht werden, auf Eiswürfel sollte verzichtet werden.

Hepatitis B

Hepatitis B ist die häufigste Hepatitis-Erkrankung und gehört weltweit zu den häufigsten durch Viren verursachten Infektionskrankheiten. Die Übertragung erfolgt durch ungeschützten Sexualkontakt, weiter über den gemeinsamen Gebrauch von infizierten Injektionsnadeln bei intravenösem Drogenkonsum. Auch bei Nichteinhaltung von Hygienevorschriften beim Piercen, Tätowieren oder Rasieren kann es zu Infektionen kommen. Infizierte Mütter können das Virus bei der Geburt oder über die Muttermilch auf das Kind übertragen. Die Hepatitis-B-Infektion kann akut oder chronisch verlaufen, bis zu 10 % der infizierten Erwachsenen entwickeln eine chronische Hepatitis B. Bei der chronischen Hepatitis B sind die Viren länger als sechs Monate im Blut nachweisbar. Bei etwa einem Viertel der chronisch verlaufenden Formen findet ein progredienter Verlauf statt, d. h. mit fortschreitendem Verlauf der Entzündung drohen ernsthafte Erkrankungen der Leber, wie Fibrose (bindegewebsartige Veränderung der Leber), Zirrhose und Leberzellkarzinom. Während die akut verlaufende Hepatitis B keiner aufwendigen Therapie bedarf – auch hier genügen Schonung und Bettruhe – wird die chronische Hepatitis B in der Regel medikamentös behandelt.

Hier stehen zwei Medikamentenklassen, Interferone (pegyliertes Interferon) und antiviral wirkende Medikamente (sogenannte Nukleosid- bzw. Nukleotidanaloga) zur Verfügung. Die Medikamente wirken allerdings nicht kurativ, d. h. es ist keine Heilung zu erwarten. Das Therapieziel ist hier vielmehr, den Verlauf der Erkrankung abzumildern und das Risiko von Spätfolgen zu reduzieren.

Die wirksamste Vorbeugung gegen eine Hepatitis-B-Infektion ist die Schutzimpfung sowie das Vermeiden von ungeschützten Sexualkontakten.

Hepatitis C

Die Hepatitis C zeichnet sich durch eine hohe Rate der Chronifizierung aus (bis zu 80 %), im Verlauf der Erkrankung kommt es zu schweren Leberschädigungen wie Fibrose, Zirrhose und Leberzellkarzinom. Die Übertragung erfolgt über infiziertes Blut, Hauptübertragungsweg ist die gemeinsame Benutzung von infiziertem Spritzbesteck bei intravenösem Drogenkonsum. Auch bei nasalem Drogenkonsum (Schnupfen von Drogen) ist das Risiko einer Infektion erhöht, wenn Utensilien gemeinsam benutzt werden. Eine Impfung gegen Hepatitis C gibt es nicht, seit einigen Jahren erzielt man jedoch durch neuartige Medikamente in fast allen Fällen einer chronischen Hepatitis-C-Infektion eine vollständige Heilung. Bei den neuartigen Medikamenten handelt es sich um direkt wirkende antivirale Medikamente (z. B. Proteasehemmer, Polymerasehemmer).

Hepatitis D

Die Hepatitis D tritt immer zusammen mit einer Hepatitis-B-Infektion auf – beim Hepatitis-D-Virus handelt es sich um ein sogenanntes unvollständiges Virus, das sich nicht ohne das Hepatitis-B-Virus vermehren kann.

Bei einer Koinfektion mit Hepatitis D kommt es jedoch bei 70-90 % der Infizierten zu einem chronischen Verlauf und damit zu einem erhöhten Risiko für Leberfibrose, Zirrhose und Leberkrebs.

Die Übertragung des Hepatitis-D-Virus erfolgt vorwiegend durch ungeschützten Geschlechtsverkehr sowie durch die gemeinsame Benutzung von Spritzen bei intravenösem Drogenkonsum. Da Hepatitis D nur im Rahmen einer Hepatitis B-Infektion auftritt, schützt eine Impfung gegen Hepatitis B auch gegen Hepatitis D. Die Therapie der Hepatitis D entspricht der einer Hepatitis-B-Infektion. Zur Therapie werden auch hier Interferone (pegyliertes Interferon) und antiviral wirkende Medikamente (sogenannte Nukleosid- bzw. Nukleotidanaloga) eingesetzt. Die Medikamente wirken auch hier allerdings nicht kurativ, d. h. es erfolgt keine Heilung.

Hepatitis E

Hepatitis E ist v. a. in Afrika, in Südamerika, in Südost- und Zentralasien und im Mittleren Osten weit verbreitet.

Hepatitis-E-Erkrankungen werden jedoch auch in Deutschland in den letzten Jahren vermehrt diagnostiziert, wie Hepatitis A wird Hepatitis E hauptsächlich oral übertragen.

Besonders der Verzehr von rohem oder unzureichend gegartem Fleisch vom Haus- oder Wildschwein gilt als möglicher Übertragungsweg. Die Infektion erfolgt in der Regel akut und geht selten in die chronische Form über. Aktuell gibt es in Deutschland keine Impfung und keine zugelassene Therapie.

Leberzirrhose

Die Leber hat im Gegensatz zu vielen anderen Organen eine hohe Regenerationsfähigkeit. Hält die Belastung der Leber jedoch länger an – z. B. durch langjährigen Alkoholmissbrauch oder aufgrund einer chronischen Entzündung der Leber (Hepatitis) – so sind die der Leber zugefügten Schädigungen nicht mehr rückgängig zu machen. Zunächst kommt es zu einer Leberfibrose – einer noch umkehrbaren Bindegewebsvermehrung. Die Leberfibrose geht bei weiterer Schädigung letztlich in das Stadium der Leberzirrhose über. Die Zellen des Organs sterben in diesem Stadium ab, an die Stelle des vitalen Lebergewebes tritt vernarbtes Bindegewebe.

Aufgrund der Vernarbung schrumpft die Leber immer weiter, weswegen man bei der Leberzirrhose auch von einer Schrumpfleber spricht. Zusätzlich stellen sich knotige Neubildungen des Lebergewebes ein, aus welchen wiederum Leberkrebs entstehen kann.

In über 50 % der Fälle ist chronischer Alkoholmissbrauch die Ursache für eine Leberzirrhose, an zweiter Stelle folgen Virushepatiten. Andere Ursachen – wie Autoimmunerkrankungen, Stoffwechselerkrankungen, Rechtsherzinsuffizienz oder die chronische Einnahme leberschädigender Medikamente – sind eher selten. Es erkranken etwa doppelt so viele Männer wie Frauen an Leberzirrhose.

Symptome einer Leberzirrhose

Eine Leberzirrhose bleibt häufig lange Zeit ohne Beschwerden, die ersten Symptome sind unspezifisch und lassen oft nicht sofort auf eine Erkrankung der Leber schließen.

Diese allgemeinen Symptome sind:

  • Mattigkeit, Abgeschlagenheit, Müdigkeit
  • Verminderte Leistungsfähigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Blähungen, Durchfall
  • Druckgefühl oder Schmerzen im Oberbauch
  • Schwitzen
  • Psychische Veränderungen

Charakteristisch für eine Leberzirrhose sind auch Veränderungen der Haut. Verantwortlich hierfür sind Durchblutungsstörungen sowie Gallenstoffe, die nicht mehr im Darm abtransportiert werden können, sondern sich stattdessen im Körper ablagern.

Zu den Hautveränderungen zählen:

  • Gelbfärbung der Haut
  • Gelbfärbung der ehemals weißen Augenhaut
  • Sternförmige Neubildungen der Blutgefäße, v. a. im Gesicht und am Oberkörper (sogenannte Spider naevi, Gefäßspinnen)
  • Rötung der Handballen
  • Rote glatte und trockene Lippen („Lacklippen“) und eine rötliche, glatte und glänzende Zunge („Lackzunge“)
  • Mundwinkelrhagaden
  • Juckreiz
  • Neigung zu blauen Flecken
  • Die Haut wird immer dünner

Fortgeschrittenes Stadium der Leberzirrhose

Da die Leber viele Aufgaben zu erfüllen hat, treten im fortgeschrittenen Stadium der Leberzirrhose die verschiedensten gesundheitlichen Störungen auf. Besonders gravierende Folgen haben die nachlassende Entgiftungsfunktion der Leber sowie die verminderte Bildung von Eiweiß und Blutgerinnungsfaktoren.

Auch Störungen von Stoffwechsel und Hormonhaushalt sind die Folgen einer fortgeschrittenen Leberzirrhose.

Zu den Störungen von Stoffwechsel und Hormonhaushalt gehören:

  • Starke Gewichtsabnahme, Rückbildung der Muskelmasse.
  • Lehmfarbener Stuhl, dunkelfarbiger Urin.
  • Insulin kann nicht mehr richtig abgebaut werden, Diabetes mellitus Typ 2 ist häufige Folge des unvollständigen Insulinabbaus.
  • Ein gestörter Hormonhaushalt kann zu veränderten Konzentrationen der Sexualhormone führen. Bei Männern macht sich dies durch Potenzstörungen, Vergrößerung der Brust und Rückgang der Körperbehaarung bemerkbar, bei Frauen dagegen z. B. durch Störungen oder Ausbleiben der Regelblutung.

Finales Stadium der Leberzirrhose

Im Endstadium der Leberzirrhose können dramatische Komplikationen auftreten. Dazu gehören:

  • Pfortaderhochdruck (portale Hypertension): Durch den Umbau von Lebergewebe zu Bindegewebe wird die Blutversorgung der Leber stark eingeschränkt. In Lebervenen und Pfortader kommt es dadurch zu gefährlichem Bluthochdruck.
  • Bauchwassersucht (Aszites): Die Bauchwassersucht ist eine der häufigsten Symptome im fortgeschrittenen Stadium der Leberzirrhose. Charakteristika sind eine Zunahme des Bauchumfangs und eine Vorwölbung des Bauchs, bedingt durch die Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle.
  • Aufgrund des erhöhten Pfortaderdrucks sucht sich das Blut einen neuen Weg und fließt u. a. über die Venen der Speiseröhre und des Magens zum Herzen zurück. Die betroffenen Gefäße weiten sich stark, als Folge kommt es zur Krampfaderbildung (Varizen) an Speiseröhre oder am Magen. Aufgrund des sehr hohen Drucks können die Gefäße leicht platzen. Eine solche Varizenblutung ist lebensbedrohlich und bedarf sofortiger ärztlicher Behandlung.
  • Beeinträchtigung der Gehirnfunktion (hepatische Enzephalopathie): Da die geschädigte Leber ihre Aufgaben nicht mehr wahrnehmen kann, können Giftstoffe, wie z. B. Ammoniak, nicht mehr abgebaut werden. Über das Blut können die Giftstoffe ins Gehirn gelangen, wo sie die Nervenzellen schädigen. Als Folge treten psychische Veränderungen wie z. B. Stimmungsschwankungen auf, weiter Apathie (Teilnahmslosigkeit), Konzentrationsstörungen und Schläfrigkeit. Zittrige Hände, Koordinationsstörungen, Aggressivität, Verwirrtheit und Veränderungen der Gehirnaktivität können weitere Konsequenzen sein.
  • Die Beeinträchtigungen können bis zum Leberkoma (Coma hepaticum) führen. Durch den kompletten Ausfall der Entgiftungsfunktion der Leber fallen die Patienten ins Koma, sie zeigen keine Reflexe mehr.
  • Nierenversagen
  • Leberkrebs

Diagnostik

Da die Leberzirrhose meist erst im fortgeschrittenen Stadium ausgeprägte Beschwerden verursacht, wird die Erkrankung häufig im Rahmen von allgemeinen Blut- oder Ultraschalluntersuchungen entdeckt. Bei einem Verdacht auf Leberzirrhose führt der Arzt zunächst eine körperliche Untersuchung des Patienten durch. Beim Abtasten der Leber fühlt sich diese verhärtet und deutlich verkleinert an. Auch Veränderungen der Haut, wie sogenannte Leberhautzeichen (siehe oben) und eine Gelbfärbung der Haut können Hinweise auf eine Leberzirrhose sein. Eine sichtbare Bauchwassersucht spricht für ein fortgeschrittenes Stadium der Leberzirrhose. Anhand einer anschließenden Blutuntersuchung kann festgestellt werden, wie weit die Leberzirrhose vorangeschritten ist. Die Untersuchung des Blutes ergibt bspw. erhöhte Werte an Ammoniak und Bilirubin, da die Leber ihrer Entgiftungsfunktion nicht mehr nachkommen kann. Auch die Konzentration der Leberenzyme ist erhöht, während Albumin und die Gerinnungsfaktoren verringerte Werte aufweisen. Mittels bildgebender Verfahren wie Ultraschall kann die Größe und Struktur der Leber bestimmt werden, wodurch das Fortschreiten der Leberzirrhose gut beurteilt werden kann. Eine Computertomographie (CT) wird nur durchgeführt, wenn der Ultraschallbefund unklar ist.

Um eine Leberzirrhose eindeutig zu diagnostizieren, ist im Anschluss eine Gewebeentnahme aus der Leber (Biopsie) unumgänglich.

Therapie

Eine Heilung der Leberzirrhose ist nicht möglich. Um den weiteren Untergang des Lebergewebes so weit wie möglich aufzuhalten, ist es jedoch unumgänglich, die verursachende Noxe auszuschalten. So muss bei Alkoholmissbrauch der Alkoholkonsum vollständig eingestellt werden, bei Einnahme leberschädigender Medikamente müssen diese nach Rücksprache mit dem Arzt evtl. abgesetzt werden. Bei einer Hepatitis oder Stoffwechselerkrankung als Auslöser der Leberzirrhose müssen diese Erkrankungen – soweit möglich – behandelt werden. Unerlässlich ist auch eine Ernährungsumstellung, diese sollte reich an Kalorien und Eiweiß sein. Im Endstadium der Erkrankung ist jedoch auf eine eiweißarme Ernährung zu achten. Bei Bedarf können Vitaminpräparate zum Ausgleich von Mangelerscheinungen verordnet werden. Entsprechende Symptome der Leberzirrhose, wie Pfortaderhochdruck und Bauchwassersucht, können medikamentös behandelt werden. So können beim Pfortaderhochdruck blutdrucksenkende Medikamente wie etwa Betablocker verabreicht werden, die Bauchwassersucht kann mit entsprechenden wassertreibenden Medikamenten (Diuretika) behandelt werden. Zudem muss die Flüssigkeitszufuhr auf maximal 1,5 Liter pro Tag beschränkt werden, auch die Zufuhr von Kochsalz sollte stark reduziert werden.

Im Endstadium der Leberzirrhose ist eine Lebertransplantation meist die letzte Möglichkeit, das Leben des Betroffenen zu retten.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783739378923
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2017 (März)
Schlagworte
Fettleber Leberzirrhose Bauchspeicheldrüse Kur Selbsthilfe Diabetes Vorbeugung Entgiftung Selbstbehandlung Apotheke Pharmazie Medikamente

Autor

  • Dr. Angela Fetzner (Autor:in)

Dr. rer. nat. Angela Fetzner ist als Apothekerin, Autorin und Seminarleiterin international tätig. Von 2012-2021 Veröffentlichung von mehr als 50 Ratgebern und Fachbüchern. Als Apothekerin der Praxis ist es ihr Anliegen, den Menschen komplexe medizinische und pharmazeutische Sachverhalte verständlich nahe zu bringen. Privat verbringt die Autorin jede freie Minute in der Natur - insbesondere auf langen Wanderungen mit ihren zwei vor dem Schlachter geretteten Eseln Achiel und Harrie.
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Titel: Leber und Galle entgiften und stärken