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Pollys Welt steht Kopf

von Mimi J. Poppersen (Autor:in)
205 Seiten

Zusammenfassung

Pollys Welt sollte von diesem Tag an ein Traum sein: Sie zieht mit ihrem Freund in eine wunderschöne viktorianische Villa in San Francisco und fängt ihre Karriere bei einer renommierten Bank an. Doch es kommt alles ganz anders und ihre Träume verwandeln sich innerhalb kürzester Zeit in Albträume. Ihre Misere beginnt damit, dass sie „Simon the Great“, den dicken Perserkater ihres Vermieters hüten soll, obwohl sie unter einer starken Katzenallergie leidet. Kurz darauf steht ihr lang verschollener Bruder vor der Tür, der mit seinem Didgeridoo und Nacktyoga die Welt verbessern möchte. Ihm folgen in den nächsten Tagen noch einige Überraschungsgäste, mit denen sie niemals gerechnet hätte. Auch ihr neuer Job bei der Bank ist alles andere, als das, was sie sich vorgestellt hat. Hier muss sie sich mit schmierigen Chefs, strengen Gouvernanten und Märchenerzählern abgeben. Die größte Überraschung erwartet sie allerdings in nächster Nähe, in der Wohnung direkt unter ihr. Damit hätte sie in ihren wildesten Träumen nicht gerechnet! Nach all diesen Irrungen und Wirrungen erkennt Polly, dass ihr wirklicher Traum ein ganz anderer ist!

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Dilemma

Noch bevor sie die Augen öffnete, wusste sie, dass etwas nicht stimmte. Sie verspürte ein dumpfes Pochen in ihrem Kopf. Langsam öffnete sie die Augen und sah sich von Dunkelheit umgeben, was einen Schauder in ihr auslöste. Die Schmerzen in ihrem Schädel verstärkten sich noch, was sie keinen klaren Gedanken fassen ließ. Auch ihre Arme taten weh und ihre Handgelenke brannten höllisch.

„Conny?“, hörte sie da die verzerrte Stimme ihrer Freundin Andrea, die sie allerdings nirgends in der Finsternis ausmachen konnte.

„Conny, bist du das?“, vernahm sie Andrea erneut, diesmal klarer und ganz nah.

Ihre sonst so gelassene Freundin klang ängstlich, fast panisch, was auch sie sofort in Habachtstellung versetzte. Ihr Herz schlug gleich drei Takte schneller, und es brach ihr der kalte Schweiß aus.

Als Conny sich bewegte, merkte sie, dass ihr ganzer Körper schmerzte. Sie meinte, jeden Muskel auf unangenehme Weise zu spüren. Angestrengt versuchte sie, nachzudenken, was passiert war, doch in ihrem Kopf befand sich nichts außer Watte.

Zum Glück war Andrea bei ihr. Kurz überkam sie ein Gefühl der Erleichterung, im nächsten Moment gefolgt von der Vermutung, dass irgendetwas schiefgelaufen war. Ganz gewaltig schiefgelaufen sogar.

Conny kam es vor, als würden sich die Synapsen in ihrem Gehirn nur in Zeitlupe zusammenfügen, wenn überhaupt.

Krampfhaft versuchte sie, auf Andreas Frage zu antworten, brachte jedoch keinen Ton heraus. Erst da fiel ihr auf, dass sich etwas über ihrem Mund befand, das sie am Reden hinderte. Unter großer Anstrengung gab sie etwas von sich, das sich anhörte wie die Geräusche von Chewbacca aus „Star Wars“.

„Zum Glück bist du das, Conny! Ich dachte schon, sie hätten mich an irgendeinen Perversling gefesselt“, hörte sie Andrea sagen, die nun nicht mehr ganz so verzagt klang.

Gefesselt? Perversling? Wo sind wir? Was ist geschehen?

„Warum kannst du nicht sprechen? Bist du geknebelt?“, wollte Andrea forsch wissen, der es um einiges besser zu gehen schien, als ihr selbst. Immer noch versuchte sie, herauszufinden, was in aller Welt sie hier machten. Doch der Berg von Watte in ihrem Kopf verhinderte dies weiterhin erfolgreich.

Als Antwort gab sie wieder ein unverständliches Geräusch von sich.

„Diese Schweine!“, stieß Andrea wütend aus und begann sich zu bewegen, was Conny höllisch in den Armen wehtat.

Langsam fügten sich die Puzzleteile aus Schmerzen und den Worten ihrer Freundin zusammen: Sie befanden sich in einem dunklen Raum, saßen auf Stühlen und ihre Hände waren rücklings aneinandergefesselt. Daher tat Conny jede kleinste Bewegung ihrer Freundin höllisch weh. Nicht nur die Handgelenke schmerzten ihr von den Fesseln, zusätzlich hatte sie das Gefühl, ihre Schultern würden jeden Augenblick ausgekugelt. Zum Glück musste ihrer Freundin dies genauso wehtun, denn sie hatte aufgehört, sich zu bewegen. Einen Sinn ergab das Ganze allerdings immer noch nicht für sie.

„Versuch, den Mundknebel loszuwerden. Kannst du was sehen?“

Sehr witzig, dachte Conny. Warum stellte ihr Andrea all diese Fragen, wo sie doch offensichtlich nicht antworten konnte?

Aber Andrea hatte recht. Sie musste versuchen, das Stofftuch über ihrem Mund zu entfernen, damit sie reden konnten.

„Mach schnell! Bevor sie wiederkommen!“, hetzte sie Andrea nun auch noch.

Da hatte sie sich noch nicht einmal richtig berappelt und sollte sich nun auch noch beeilen. Andrea hatte gut reden, sie war nicht geknebelt und schien auch sonst ganz fit zu sein, ganz im Gegensatz zu ihr.

Eine alte Frau ist kein D-Zug, kam es Conny in den Sinn und sie musste unnötigerweise anfangen zu kichern.

„Was ist denn jetzt? Lachst du oder weinst du?“

Das werde ich dir sagen, sobald ich dieses Scheißding von meinem Mund weghabe, dachte Conny und versuchte, mit ihrer Zunge und durch das Öffnen ihres Mundes den Knebel zu lockern. Kein leichtes Unterfangen, aber sie merkte, dass sich etwas tat.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783752140507
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2021 (April)
Schlagworte
San Francisco Liebesroman Abenteurer Kalifornien Love and Landscape Romantische Komödie Reisen USA Katzen Beziehungskomödie Briefroman Roman Abenteuer Liebe

Autor

  • Mimi J. Poppersen (Autor:in)

Mimi J. Poppersen ist das Pseudonym einer deutschamerikanischen Schriftstellerin, deren Romane sonst im Krimi-und Thrillerbereich angesiedelt sind. Mimi J. Poppersen ist freie Journalistin, und wenn sie nicht gerade auf der Suche nach einer spannenden Geschichte um die Welt reist, lebt sie mit ihrer Familie in Santa Cruz in Kalifornien oder in ihrer Heimatstadt Heidelberg. Instagram: mimij.poppersen Unter dem Namen Hannah Hope schreibt sie spannende Liebesromane.
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Titel: Pollys Welt steht Kopf