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Der wichtigste Schritt...

Gedichte von Monika Kraft

von Monika Kraft (Autor:in)
150 Seiten

Zusammenfassung

Die Gedichte in diesem Buch zeigen die Vielseitigkeit des Lebens mit ihren negativen und positiven Seiten, wie z. B. Depressionen, Begegnungen mit Menschen, Natur und Wunder etc. Die Ideen dafür hat die Autorin aus ihren Lebenserfahrungen und alltäglichen Erlebnissen geschöpft. Dieses Buch ist für alle geeignet, die Kraft für ihr tägliches Leben suchen und vor einem wichtigen Schritt im Leben stehen.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Das Kind

Ich schaue nach hinten
und sehe mein Leben.
Ich sehe ein Kind,
und das Kind bin ich.

Ich sehe ein Kind,
dass sich immer bemüht,
alles richtig zu machen,
doch es kriegt kein Lob.

Das Kind ist so fleißig
und macht nie Kummer,
das Kind ist so brav,
aber keiner liebt es.

Ich sehe ein Kind,
dass so traurig da liegt.
Es weiß nicht, warum
die Welt so schlimm ist.

Das Kind ist hübsch,
nur mit traurigen Augen.
Es ist ganz allein,
denn auf ihr liegt die Schuld.

Schuld, dass es geboren ist,
Schuld, das es atmet,
Schuld, dass es da ist
und Schuld, dass es lebt.

Ich schaue nach hinten
und sehe mein Leben.
Ich sehe ein Kind,
auf ihr liegt die Schuld.

Doch wer nimmt sich das Recht,
so ein Urteil zu sprechen?
Bestimmt nicht Gott,
denn er schenkte ihr das Leben.

Der Maulbeerbaum

Ich war schon öfters in Berlin,
und jedes Mal besuchte ich
das Schloß Sophie-Charlottenburg
mit seinem wunderschönen Garten.

Da traf ich überraschend
am Ende eines langen Tages,
ganz nah am Hause wachsend,
einen alten Maulbeerbaum.

Diese Bäume hab‘ ich
seit vielen Jahren nicht mehr gesehen.
Der Baum hat mich verzaubert,
ich konnte nicht mehr weiterlaufen.

Der Baum hat mich
aus meinem erwachsenen Alter
ganz schnell und leise
in meine Kindheit katapultiert!

Wo ich als kleines Mädchen,
mit zwei langen Zöpfen
und einem roten Kleid,
an unserem Gartenzaun stand.

Da ging ich sehr oft entlang
an heißen Sommertagen,
und schaute auf die Äste
von Nachbars Maulbeerbaum.

Die sehr langen Äste
wuchsen tief in unseren Garten.
Sie spendeten kühlen Schatten
und sehr leckere Früchte.

Ich musste immer hüpfen,
um die Äste zu erreichen.
Die Anstrengungen wurden belohnt
mit sehr süßen Früchten.

Ich aß diese Früchte sehr gern,
egal, ob rote, schwarze oder weiße.
Die Beeren waren auch sehr saftig,
ich musste auf mein Kleid sehr achten.

Und diese Bäume sind nicht nur
bei vielen Menschen sehr beliebt,
auch die Larven des Seidenspinners
lieben Maulbeerbäume sehr.

Zu unserem großen Glück
essen die Larven nur die Blätter
und schenken uns später
die kostbarsten Seidenstoffe der Welt!

Und dieser Baum
ist nicht wie andere Bäume!
Dieser Baum hat noch
ein ungeklärtes Geheimnis!

Jedes einzelne Blatt von ihm
ist wie kein anderes Blatt!
Jedes einzelne Blatt von ihm
ist ein Unikat!

Und obwohl die Blätter
unterschiedliche Formen haben,
leben, wachsen und gedeihen sie friedlich
und glücklich auf einem einzigen Baum!

Wir, die Menschen auf allen Kontinenten,
sind auch alle unterschiedlich!
Warum gestalten wir nicht unser Leben
wie die Blätter vom Maulbeerbaum?

Eigenes Leben

Es ist ein Schultag,
und der Klasse 7 b
wird eine Frage gestellt:
Wer hat sich Gedanken über das Leben gemacht?

Die ganze Klasse ist aufgelöst.
Die ganze Klasse ist am Lachen.
Nein, nicht die ganze Klasse.
Ein Mädchen ist nachdenklich.

Sie denkt schon lange,
warum hat sie
so ein komisches Gefühl,
wenn sie an das eigene Leben denkt!

Sie merkt schon lange,
dass etwas nicht stimmt,
aber was, weiß sie nicht,
und keiner will ihr das sagen.

Erst mit einundvierzig Jahren,
nach vielen depressiven Jahren,
erfährt sie von einer fremden Person,
dass ihre Gefühle sie nicht belogen haben.

Ein unendliches Drama

In einem fremden Land
mit fremder Sprache und Kultur,
als niemand in einer Familie
unter Hass, Neid und Schuld.

Einen Vater zu haben,
der nicht da ist,
der dich hasst
und nur den Tod dir wünscht.

Mit einer Mutter leben,
die dich kaum sieht,
die dich nicht beschützt,
die dich nicht liebt.

Keinen Bruder, keine Schwester
um das schwere Leid zu teilen.
Keiner der dich hört
und sich zu dir bekennt.

Du bist in einem kalten Käfig,
der keine Türen hat!
Du hast nur dich,
bist leider ganz allein!

Du kannst nur alles vergessen,
hast keine andere Wahl.
Vergessen, um nicht zu weinen,
vergessen, um weiter zu sein.

Jetzt bin ich erwachsen
und habe einen Traum:
Ich bin ein Kind
und erlebe einen Albtraum!

Und dieser Albtraum
ist die bittere Wahrheit:
Bilder aus der Hölle
sind präsent Tag und Nacht!

Wie kann ich das noch mal vergessen,
um weiter zu atmen,
um weiter zu lachen,
um weiter zu leben?

Welche Taste soll ich drücken,
um alles zu löschen?
Um dann wieder lachen
und tanzen zu können?

Verdrängt

Verdrängt …
So vieles hatte ich verdrängt,
und das seit meinem Kindergartenalter.
Ich wusste nicht wohin damit.

Es gab so viele grausame, traurige Bilder
die ich aus meinem Blickwinkel
beiseite schob und schob und schob…
Nur leider sind sie nicht verschwunden.

Die verdrängten Geschehnisse
waren immer bei mir wie mein Schatten
und haben sich schichtweise gestapelt
auf meiner Seele und auf meinem Kreuz.

Die Last wurde von Jahr zu Jahr
immer größer und schwerer.
Das Gewicht hatte mich zerdrückt.
Ich wurde ein körperliches und geistiges Wrack.

Denn die viele vergangene Jahre
haben meine Lebensenergie ausgepresst.
Ich muss die alten Lasten loswerden,
damit mein neues Leben beginnen kann.

Verständnis

Von manchen Seiten höre ich:
„Du musst Verständnis haben!“.
Ich habe großes Verständnis
für andere Menschen.

Weder habe ich ein Mangel
an Einfühlungsvermögen,
noch ist meine Urteilskraft
und mein Scharfsinn getrübt.

Nur wer hat Verständnis
für mich und meine Leiden?
Ich hätte gerne von anderen
auch Verständnis erfahren!

Menschen reden …

Zu mir, einer Aussiedlerin,
wird oft gesagt von Angesicht zu Angesicht,
dass nach ein paar Generationen
unser Leben besser wird.

Dann werden meine Landsleute
geduldet und akzeptiert.
Wir müssen steinalt werden.
Wir werden diese Zeiten nicht erleben.

Was nutzen uns diese Reden.
Jeder braucht jetzt und sofort Sauerstoff
und nicht nach vielen Generationen.
Es kann ohne Luft keiner leben.

Es kann kein Mensch
ohne Akzeptanz und Respekt
auf dieser Erde leben!
Dies ist genauso wichtig wie die Luft!

Und das habe ich nicht ausgedacht!
Das steht in unseren Gesetzen:
Die Menschen sind alle gleich
und alle haben gleiche Rechte!

Ausgebrannt

Es geht mir sehr schlecht!
Der Kopf rattert wie ein Motor.
Und die Hände und die Beine
sind so schwer wie Blei.

Das Rattern nimmt kein Ende
und raubt mir die letzte Energie.
Meine Verfassung ist miserabel.
Der Körper gleicht einem Wrack.

Jede kleinste Bewegung von mir
ist verbunden mit starkem Schmerz.
Jedes minimalste Geräusch
klingt für mich wie ein Schrei!

Ich mache meine Augen und Ohren zu.
Ich mochte nichts sehen, nichts hören.
Ich bin ganz platt,
denn ich bin ausgebrannt.

Mein einziger Gedanke
kreist nur um ein Problem:
Ich weiß, ich muss das Rattern stoppen!
Nur ich weiß nicht, wie ich das machen soll!

Das einzige was ich noch machen kann,
ist das Liegen auf meinem Bett.
Ich kuschle mich ein und bin weg.
Ich schlafe von der Erschöpfung ein.

Nach kurzer Zeit wache ich auf,
denn die Albträume machen mir Angst!
Mein ganzer Körper ist am Zittern.
Ich finde keine einzige Sekunde Ruh.

Ich versuche nochmal einzuschlafen.
Und dabei denke ich insgeheim,
hoffentlich wache ich niemals mehr auf
um der schrecklichen Realität zu entkommen.

Tragödie

Die Feuerwalze ist
über meine Seele gefahren
und hat alles verbrannt,
was noch lebendig war.

Jetzt spüre ich nichts.
Jetzt fühle ich nichts.
Es ist alles platt.
Es ist alles gestorben.

Ich fühle nur starke Schmerzen
in den Schultern und in dem Nacken.
Das ist das einzige Zeichen,
dass ich noch lebe.

Nun habe ich ein neues Problem:
Die Schmerzen sind unerträglich!
Wie werde ich sie los?
Wer kann mir dabei helfen?

Balsam für die Seele

Wenn die Seele brennt und schmerzt,
und der Körper weiß nicht wohin damit,
dann wünscht sich jeder sehnsüchtig,
dass es gegen diese Leiden eine Salbe gibt.

Wir rennen dann von Arzt zu Arzt,
von Therapeuten zu Therapeuten
in großer Hoffnung nach Erlösung,
dass sie uns helfen können.

Und nach unzähligen Terminen
begreifen wir enttäuscht und entmutigt,
dass sie uns nicht immer helfen können
und manchmal sogar mehr Schaden anrichten.

Und manche Ärzte und Therapeuten
leiden selbst unter ähnlichen Problemen,
sonst hätten sie sich sicherlich selbst nicht
damit befasst und das studiert.

Und die Tabletten oder Tropfen,
die wir verschrieben bekommen,
helfen uns nur kurze Zeit und auch nicht immer.
Doch garantiert helfen sie dem Apotheker.

Und deprimiert müssen wir feststellen,
dass es nicht immer etwas gibt für unsere Leiden,
dass die Wissenschaft nicht so weit ist.
Wir müssen uns also selber heilen!

Lebenslänglich

Ich bin verurteilt ohne einen Richter
von Anfang an, vom ersten Atemzug,
und bis ans Ende meiner Tage,
für immer und für lebenslang.

Verdonnert in einer Welt zu leben,
wo die Menschen zu einander
grausam und brutal sind,
wo Lügen und Hass herrschen.

Es fehlt in dieser großen Welt
die Liebe zwischen den Menschen,
an Respekt und Ehrlichkeit,
an Anstand und Moral.

Ich bin sehr traurig und empört,
dass die Menschen quälen und töten,
vernichten die Menschen und die Natur
und führen Kriege aus purer Lust.

Und anders aussehende
oder andersdenkende Menschen
grenzen sie aus oder erschießen sie sogar.
Wo ist nur die Menschlichkeit geblieben?

In einer Welt zu leben:
Wo Ärzte nur an Profit denken,
die Mütter ihre Kinder nicht lieben,
die Politiker nur nach Macht streben.

Es ist nichts mehr heilig!
Und in so einer Welt
muss ich mein Leben führen,
und zwar lebenslänglich!

Eine misslungene Therapie

Es ist schon wieder Therapie,
es geht um eine Gruppentherapie.
Die Therapeutin und die Teilnehmer
sitzen alle in einem Kreis.

Ich bin eine Teilnehmerin,
ich sitze auch in diesem Kreis.
Die Runde ist ganz still und leise,
es drückt ganz schön auf das Gemüt.

Ich ergreife diese Pause
und fange an zu sprechen.
Über mich und meine Sorgen,
über das, was mich berührt.

Ich erzähle von meiner Kindheit,
von den Schlägen und den Lügen,
von Demütigungen und den Hass,
von einem Leben ohne Kindheit.

Ich erzähle ganz gefasst,
wie ich alles überlebte.
Wie ich das System durchschaute,
und was ich dagegen alles tat!

Als ich all das erzähle,
unterbricht mich eine Frau:
„Du warst bestimmt ein böses Mädchen!
Du hast bestimmt all das verdient!“.

Tag für Tag, von Montag bis Freitag,
gibt es die Gruppentherapie.
Und so geht es immer weiter
drei Wochen lang das gleiche Muster.

Ich erzähle von mir selber,
doch die Frau schmeißt die Steine
immer nur in meine Richtung.
Keiner sieht, dass ich so leide.

Therapeutin und Teilnehmer
schauen weg und sagen nichts.
Sehen sie, was da passiert?
Merken sie, was sich abspielt?

Haben sie noch Augen?
Haben sie noch Ohren?
Haben sie noch Gefühle
oder ist alles schon tot?

Tag für Tag leide ich sehr!
Es helfen keine Tabletten.
Viele schlaflose Nächte
und Schmerzen zum Heulen!

Meine Hoffnung und Geduld
ist verbraucht mit dieser Frau.
Ich spreche ruhig aber klar:
„Das muss doch ein Ende haben!“.

Sofort spricht die Therapeutin:
„Das beobachte ich schon lange!“.
Sie spricht weiter zu der Frau:
„Was passiert hier? Was sehen sie da?“.

Die aufgebrachte Frau spricht:
„Ja, ich sehe,
ja, ich sehe,
meinen Schwiegervater sehe ich!“

Die Frau überträgt
ihren Schwiegervater auf mich!
Ich bin ganz still
und völlig platt.

Die Therapeutin spricht zur Frau:
„Sie müssen arbeiten!
Sehr viel an sich arbeiten!“.
Es wird ganz still in unserer Runde.

Es vergehen Minuten der völligen Stille.
Ich bin ganz ruhig und denke leise:
„Und was ist mit mir
und mit meinen Gefühlen?“.

Die Stunde geht zu Ende
in einer völligen Stille.
Es wird nicht mehr gesprochen.
Ich werde vergessen!

Es war meine letzte Sitzung
in einer Gruppentherapie.
Nur meine Enttäuschung über die Menschen
wurde leider nur noch größer.

11 Februar 2015

Es passierte am 11 Februar
im Jahre 2015.
Der Arzt ist Psychologe.
Die Patientin hat Depressionen.

Eine leidende Patientin
sitzt gegenüber dem Arzt.
Sie besprechen einen Bericht
von einem medizinischen Dienst.

Die Patientin ist mit dem Bericht
in vielen Punkten nicht einverstanden.
Sie kennt sich schon
seit zweiundvierzig Jahren.

Die Untersuchung dagegen
dauerte nur dreißig Minuten.
Die Patientin sagt: “Der Bericht ist falsch!“.
Und ist dabei wütend.

Der Arzt sagt darauf:
„Sie sind wütend!
Und das ist falsch!
Es führt zum Konflikt!

Sie benehmen sich
wie ein pubertierendes Mädchen!
Sie sind jetzt
ein dreizehnjähriges Kind!“.

Der Patientin kullern die Tränen!
Und in welchem Jahr
lebt dieser männliche Arzt?
Dass die Frau nicht wütend sein darf!

Ich fühle mich in der Zeit
wie vor 2000 Jahren.
Ich bin auf einem Markt
und hier verkauft man Frauen!

Die Frauen haben ein Schleier
auf ihrem hübschen Gesicht,
denn sie dürfen nicht schauen
und sie dürfen nicht sprechen.

Sie dürfen keine Wünsche äußern.
Sie dürfen nur gehorchen und tun,
was die Männer wollen.
Sie sind eine Ware!

Nur die Männer dürfen wütend sein?
Vergewaltigen und schlagen?
Kommandieren und Jagen?
Kriege führen ohne Sinn und Verstand?!

Und das alles passiert
im 21. Jahrhundert!
Frauen, kämpft für Eure Rechte!
Frauen, kämpft für Eure Töchter!

Rosa Brille

Schon in jüngeren Jahren
habe ich die rosa Brille verloren.
Es gab zu wenig Gelegenheit
sie überhaut zu tragen.

Im Kindesalter hat man mehr Zeit
die Erwachsenen, ihr Benehmen
und das ganze große Umfeld
zu beobachten und zu analysieren.

Und so merkte ich sehr früh,
was als Paradies verkauft wird,
ist in der Wirklichkeit eine Hölle.
Und seit damals trage ich keine Brille mehr.

So musste ich die Beobachtungsgabe
trainieren, um zu überleben.
Ich merkte selber nicht, dass ich das tue.
Die Umstände haben mich dazu gezwungen!

Ich hätte anstatt dessen lieber
gelacht, getanzt oder Klavier gespielt.
Doch mit meiner Gabe muss ich weiterleben,
es ist für mich nicht immer ein Segen.

Auch jetzt, wie in früheren Zeiten,
stellen einige Menschen
in Frage was ich sehe und sage,
weil ich sie ertappt habe.

Sie reden dann viel zu viel
und wollen mir was anderes
vermitteln oder einreden.
Sie wollen mich manipulieren!

Mit vollem Einsatz und Gewalt
wollen sie mir eine rosa Brille
auf meine Nase drücken.
Aber die Brille prallt ab.

Anstatt meine Worte in Ruhe
anzuhören und zu überlegen
und etwas daraus zu lernen,
arbeiten sie stattdessen an mir.

Sie labern mich voll mit Mist,
erfinden unglaubliche Geschichten
und nach und nach unbemerkt
verlieren sie einen ehrlichen Menschen.

Wahrscheinlich wollen sie selbst für immer
die rosa Brille weitertragen.
Und ihnen kann kein Mensch mehr helfen.
Ich bin so froh, dass ich diese Brille nicht trage.

Es ist sehr schwer …

Es ist sehr schwer im Leben
fest auf dem Boden zu stehen.
Es ist sehr schwer und manchmal
fast unmöglich das zu tun.

Wenn immer wieder an deiner Substanz
von anderen gewackelt wird oder gesägt.
Aus Hochmut oder kaltem Stolz,
oder auch aus anderen Gründen.

Obwohl du ganz genau weist,
du siehst die Dinge wie sie sind,
da gibt es nichts zu zweifeln,
da gibt es nicht zu rütteln.

In diesen Augenblicken ist die Welt
für mich schwarz und grausam.
Ich will in dieser kalten Welt nicht leben
und nichts mit ihr zu tun haben.

Als ob an einem früchtetragenden Baum
wird so lange gewackelt und gesägt,
bis dieser Baum auf den Boden fällt.
Und niemals wird er wieder blühen.

Der Wecker klingelt

Der Wecker klingelt.
Ich werde wach
und schalte schnell
den lauten Wecker aus.

Ich kuschle mich wieder
in meine warme Decke ein.
Um weiter zu schlummern.
Um weiter zu träumen.

Ich möchte nicht aufstehen,
sonst kommen sie:
die alltäglichen Sorgen
und die unendlichen Probleme.

Der Kopf fängt an zu rattern.
Der Herzschlag wird schneller.
Gedanken und der Alltag
verschlingen mich im Ganzen.

Oder ist das schwere Leben,
so wuchtig wie der Himalaja.
Das drückt mich nieder
und macht das Aufstehen unerträglich.

So bleibe ich ein bisschen liegen.
Vielleicht noch fünf Minuten.
Ich möchte noch etwas
in meiner Fantasiewelt verweilen.

Kopf

Heut‘ fahr ich mit dem Zug
in eine weit entfernte Gegend,
wo ich noch niemals weilte,
wo ich noch nichts erlebte.

Der Fahrschein ist bezahlt
und liegt in meiner Tasche.
Die Arbeit ist vorbei.
Ich sitze sehr bequem.

Ich fühle mich eigentlich gut,
genieße die schöne Fahrt,
mit einem angenehmen Blick
auf die unendliche Natur.

Nur mein Kopf macht keine Pause:
Er ist am Erinnern, Überlegen, Denken.
Zu keiner Zeit hat er seine Ruh.
Woher schöpft er so viel Energie?

Harte Worte

Ich wurde mit Worten so erschlagen.
Obwohl ich weiß, sie sind nicht richtig.
Und trotzdem haben diese harten Worte
auf meiner Seele Wunden hinterlassen.

Und immer wieder werden meine Wunden,
wie mit einem scharfen Messer, aufgerissen.
Sie sind am Bluten, und sie schmerzen.
Sie sind so tief, dass sie nicht heilen.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783739464725
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2019 (August)
Schlagworte
Lyrik Poesie Suche Gedichte für Frauen Gedichte Liebe Reise Frauen

Autor

  • Monika Kraft (Autor:in)

Seit ein paar Jahren widmet sich die Autorin dem Schreiben von Gedichten, um ihre Lebenserfahrungen zu verarbeiten. Außerdem gehört zu ihren Hobbies das Stricken, welches sie zu ihrem Beruf gemacht hat.
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