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Sherlock Holmes - Neue Fälle 01: Sherlock Holmes und die Zeitmaschine

von Ralph E. Vaughan (Autor:in)
134 Seiten

Zusammenfassung

In London verschwinden Menschen. Die Nächte verbreiten überall Angst und Schrecken, niemand fühlt sich mehr sicher. Man erzählt sich in den Straßen von Geistern, welche die Menschen entführen. Als Sherlock Holmes durch H. G. Wells einen zurückkehrenden Zeitreisenden aufspürt, vermutet er einen Zusammenhang mit den Morden und ist der grausamen Wahrheit damit bereits sehr nah. Es sind die Morlocks, die das viktorianische London terrorisieren. Der Meisterdetektiv stellt sich ihnen entgegen. Die Wahrheit über das finale Duell zwischen Sherlock Holmes und Professor Moriarty, bei dem die Statue eines Engels sowie der Schriftsteller Oscar Wilde eine nicht unerhebliche Rolle spielen, neben dem Meisterdetektiv, versteht sich. Die Printausgabe umfasst 208 Buchseiten.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


 

 

Der Autor

RALPH E. VAUGHAN, ein amerikanischer Autor, gilt als Spezialist für äußerst originelle und skurrile Themen. Die Spannweite reicht vom Steampunk bis zur Heroic Fantasy mit dem gewissen eigenen Flair.

 

 

PROLOG

 

Der Gestank aus den Beinhäusern ...

Eine besiegte, unterdrückte Menschheit, die in die

Dunkelheit hineinschlurft ...

Das ewige Murmeln und Schluchzen der höllischen

Maschinen tief unten ...

Die weiße, geflügelte Sphinx, die sich unter den brodelnden

schwarzen Wolken über die Ruinen Londons erhebt ...

Das Triumphgeheul der Morlocks ...

 

Er floh in dieses unmögliche, albtraumhafte Land und suchte eine eingebildete Sicherheit in seinem Haus in Richmond an der Themse, diesem ehrwürdigen Backsteingebäude, von dem aus man einen weiten Blick über den Richmond Green Park am Cholmondelay Weg genoss und nach Norden über das alte Hirschgehege an der Kew Street, eine Hinterlassenschaft des ersten Königs Charles. Dort befand er sich weniger als ein Dutzend Meilen von London entfernt, nur eine kurze Fahrstrecke mit der L&SW-Bahn, und dennoch hatte er sich tagelang verstecken und allen Gefahren ausweichen müssen, um endlich die eingestürzte Ruine seines Hauses zu erreichen.

Er hackte sich den Weg durch den überwucherten Garten frei, um schließlich jenseits der zersplitterten Fensterscheiben und der verlassenen Backsteinmauern seine Maschine zu erreichen. Er benötigte nur wenige Augenblicke, um gewisse Hebel zu verstellen, und dann eine Ewigkeit, bis er zu einem Zeitpunkt zurückkehrte, der kurz nach seinem erneuten Start lag.

Zurück ins Jahr des Herrn 1893.

Als sich seine Werkstatt um ihn herum materialisierte, glaubte er, die Vertrautheit des Raumes mit seinen großen Fenstern würde seinen Nerven ebenso guttun wie die Einnahme eines Opiats, doch nun erschien ihm die Werkstatt düster und voller Schatten, die Gasbeleuchtung war trübe und erhellte sie nur unvollständig. Er fuhr zusammen, als jenseits der Fenster etwas Blasses, Flüchtiges durch den Garten in Richtung des großen, dicht mit Bäumen bestandenen Hirschgeheges huschte, doch es verschwand, bevor er sicher sein konnte, ob er überhaupt etwas Konkretes gesehen hatte. Die Erschöpfung überfiel ihn mit aller Macht, und er sackte auf den gepolsterten Ledersitz der Maschine zurück. Die Bücher, von denen er gehofft hatte, sie würden ihm bei der Neugestaltung der Zukunft behilflich sein, entschlüpften seinen Händen und schlugen mit dumpfem Knall auf die abgenutzten Bohlen des Fußbodens.

Er trat von der nunmehr stillstehenden Maschine zurück und stürzte beinahe der Länge nach hin. Dann wankte er durch den mit Teakholz getäfelten Korridor, der die Werkstatt mit dem übrigen Haus verband. Er fühlte sich schwach vor Hunger und Erschöpfung – und vom Blutverlust. Maddoc wünschte sich, einfach in die Bewusstlosigkeit hinübergleiten zu können, hinein ins Vergessen, ohne von Träumen, Visionen oder Erinnerungen gequält zu werden. Dennoch zwang er sich voran. Er musste in Erfahrung bringen, wo er sich auf dem Weg in die Zukunft verirrt hatte und ob es wirklich seine Schuld gewesen war.

Am Ende des Korridors schob er den Riegel zur Seite, stolperte durch die schwere Tür ins Esszimmer und prallte mit seiner Haushälterin zusammen. Die gute Mrs. Watchett ließ ob seines plötzlichen Auftauchens und seiner zerlumpten Erscheinung beinahe das Essen fallen und stieß einen erschrockenen Schrei aus. Entsetzt bemerkte sie die Schnitte und Schrammen in seinem Gesicht und die zerrissene, blutbefleckte Kleidung.

Die Männer, die um den Esstisch verteilt saßen, sprangen hastig auf.

»Guter Gott!«, keuchte der Mediziner. »Was ist passiert? Hatten Sie einen Unfall mit der Kutsche?«

»Gebt ihm ein Glas Portwein!«, rief der Redakteur.

»Sind Sie von Schurken überfallen worden?«, wollte der General wissen.

»Er hat ganz offensichtlich einen furchtbaren Schock erlitten«, bemerkte der Psychologe.

Maddoc fühlte sich durch einen kräftigen Griff gestützt und zu seinem üblichen Platz am Ende der Tafel geführt. Man drückte ihm ein volles Glas in die zittrige Hand. Erst als er beobachtete, wie es erneut gefüllt wurde, wurde ihm bewusst, dass er den Inhalt in einem einzigen Zug hinabgestürzt hatte.

»Berichten Sie! Was ist mit Ihnen geschehen?«, forderte Philby ihn auf, ein rothaariger Mann, dessen ansonsten äußerst streitbare Natur nun durch eine bedrückte Dringlichkeit in seinem Tonfall überdeckt wurde. »Wir haben fast eine Stunde lang mit dem Essen auf Ihre versprochene Rückkehr gewartet!«

Plötzlich war ihm klar, warum sich diese Männer an seinem Tisch versammelt hatten. Er hatte sie eingeladen, aber diese Einladung schien vor einem ganzen Leben erfolgt zu sein. War es erst eine lumpige Woche her, dass er einigen dieser Männer so närrisch, so naiv die Funktion seines kleinen Modells vorgeführt hatte? Sicher, für sie war es wahrscheinlich nur eine Woche her, aber für ihn ...

In gewissem Sinne war es ein anderer Mann gewesen, der vor ihnen gestanden hatte, voller Selbstbewusstsein und überzeugt von seinen Visionen in Bezug auf Wissenschaft und Technik und von der Zukunft selbst. Er hatte auf eine strahlende Zukunft gehofft – wenn auch nicht erwartet –, in welcher Britannia nach wie vor die Wogen regierte, aber womit er gerechnet hatte, war eine trotz der kleinlichen Verfehlungen der Politik von einer überragenden Technologie beherrschte Zukunft, ein Schicksal, das von einer erleuchteten und geadelten Menschheit erreicht wurde. Die Menschen jener fernen Ära, A. D. 802.701, hätten sich ihm gegenüber als weise ältere Brüder erweisen sollen, aber wie sich herausgestellt hatte, waren sie mehr wie kleine Kinder, die Angst vor der Dunkelheit hatten und seiner Führung viel eher bedurften als er ihrer.

Wie hatte er sich danach gesehnt, die Eloi aus der Dunkelheit zu führen, aus dem Schatten der Morlocks. So überwältigend war dieser Wunsch gewesen, dass er sich nach seiner ersten Rückkehr aus der Zukunft sofort wieder hinaus auf das Meer der Zeit begeben hatte. Seine eigene Ära, solch alberne Dinge wie diese Dinnerparty und solch kleinkarierte Narren wie diese Männer ließ er dabei außer Acht.

»Sind Sie durch die Zeit gereist?«, fragte Wells, ein Mann, den Maddoc in den Mittachtzigern am Royal College of Science kennengelernt hatte. »Sind Sie in die Geschichte gereist oder haben Sie ... Haben Sie die Zukunft gesehen, die Reife der menschlichen Rasse, das Schicksal der Menschheit?«

Maddoc stellte sich ihren neugierigen Blicken.

Nicht alle Anwesenden hatten mit eigenen Augen das frühere Experiment mit dem Modell der Zeitmaschine erblickt, aber jene, die nicht dabei gewesen waren, hatten mit Sicherheit Einzelheiten von den anderen erfahren, vor allem dieser verdammte Wells, der sich als Schriftsteller aufspielte. Jetzt die Existenz der Zeitmaschine zu leugnen, würde nur zu neugierigen Untersuchungen führen, dass einige daran glaubten, andere nicht. Dies alles konnte er nicht gebrauchen, er war nicht daran interessiert. Natürlich wagte er nicht, ihnen die Wahrheit zu sagen, zumindest nicht die ganze Wahrheit, aber er war ein Mann der Wissenschaft und kein Schreiberling, der sich eine befriedigende Geschichte aus den Fingern zu saugen vermochte. Alles, was er besaß, war die verfluchte Wahrheit. Also kam es jetzt darauf an, ihnen nichts von der zweiten Reise zu erzählen und nur gerade so viel von der ersten, um ihnen Zweifel zu gestatten und die Gelegenheit zu verschaffen, ihn als Exzentriker abzustempeln, dessen Geschichte nicht mehr als eine warnende Allegorie war, die auf den herrschenden gesellschaftlichen Umständen basierte.

»Ja, meine Freunde, ich bin in meiner selbst gebauten Maschine durch die Zeit gereist«, sagte er schließlich und bemühte sich um eine Leichtigkeit im Tonfall, die er überhaupt nicht empfand. »Ich werde Ihnen von meinem Aufenthalt unter den Eloi und den Morlocks in der fernen Zukunft berichten, mehr als achthunderttausend Jahre nach unserer Zeit.«

»Total phantastisch«, murmelte der General.

»Doch lassen Sie mich zuerst ein weiteres Glas dieses feinen Portweins genießen und etwas von Misses Watchetts exzellenter Hammelkeule verspeisen, denn es scheint mir Monate her, dass ich etwas Anständiges zu essen hatte.« Zumindest dies entspricht der Wahrheit, dachte er wehmütig. »Danach werde ich von den Ereignissen berichten, die sich während meiner Fahrt auf dem Meer der Zeit abspielten, sowohl zu Ihrer Aufklärung wie auch, um mich Ihrem Urteil zu stellen. Aber ich warne Sie. Wenn Sie erfahren haben, was sich aus den Entscheidungen unserer eigenen Zeit entwickeln wird, mag Ihr Glaube an die augenblicklich herrschende Gesellschaftsordnung erschüttert sein.«

Später vernahm Maddoc nur noch das leise Klappern des Geschirrs beim Abräumen, das unterschwellige Zischen des Gases in den Lampen und das Kratzen von Wells' Stift auf seinem Notizblock. So richtete er das Wort an seine einstmals sehr willkommenen Dinner-Gäste. »Letzten Donnerstag habe ich einigen von Ihnen die Funktionsprinzipien der Zeitmaschine erklärt, mein Modell vorgeführt und Ihnen sogar die Maschine selbst in meiner Werkstatt gezeigt. Nachdem ich eine der Nickelstreben ersetzt und einen Kristallhebel wiederhergestellt hatte, startete die erste Zeitmaschine mit ihrer Reise durch die Zeiten, mit mir selbst als Pilot. Und dies ist nun, was dabei geschah ...«

Zu ihrer aller Besten begann er sodann zu lügen.

 

 

KAPITEL 1

Ein Schrei in der Nacht

 

Der junge William Dunning schritt vorsichtig über den gepflasterten, vom Nebel glitschigen und beinahe erstickt wirkenden Albion Yard im Rotherhithe-Bezirk von Bermondsey, südlich der Themse. Hinter ihm und im gelblichen, rußgeschwängerten Dunst nur schwer sichtbar erhob sich ein ganzer Wald von kahlen Mastbäumen, Zeichen der von hier aus unsichtbaren Schiffe an den Kais im Albion-Hafen, die von ihren Argosien über die Meerestiefen und dann die Themse herauf ruhten. Viele dieser muschelverkrusteten Rümpfe gehörten seiner Familie.

Nein, korrigierte er sich in Gedanken, nicht ohne eine gewisse Bitterkeit, sie gehören meinem Bruder.

Wollte man die Dunning Güter- & Handels-Compagnie als ein großes Schiff betrachten, das die Meere der Finanzwelt so wie die britische Handelsflotte die Ozeane befuhr, so war Sir Reginald Dunning dessen Kapitän, beinahe gottgleich in seinem Reich, und William war kaum mehr als ein schwarzer Schiffsjunge. Damit wäre er wahrscheinlich sogar besser dran gewesen, überlegte er wehmütig, denn dann würden ihn seine Aufträge und Arbeiten wenigstens über das schwankende Deck eines Schiffes führen. Er würde die ungeheure Weite und Größe der Meere kennenlernen, die Erregung beim Anblick einer unentdeckten Küste, die sich in der blauen Ferne erhob, den Zauber exotischer Häfen mit all ihren Geheimnissen und ihrer Andeutung düsterer Gefahren. Aber diesen Windhunden des Meeres vermochte er sich nur zu nähern, wenn er den Handelshafen von Surrey besuchte, um dort Ladungen zu inspizieren und Listen zu überprüfen.

Mit solchen Allerweltsaufträgen hatte er den Nachmittag und den Abend verbracht, Ladungen exotischer Hölzer aus den Dschungeln von Burma und Ceylon überprüft, Getreide aus den nördlichen Provinzen und aus dem Dominion Canada. Nun lag all dies buchstäblich hinter ihm, und er durfte wieder er selbst sein, Herr über sein eigenes Schicksal, zumindest bis er in den Büros der Gesellschaft am Morgen Bericht erstatten musste.

Er wandte sich nach rechts in die Swan Lane und dann links in die Albion Street. In diesem Bereich der Kontore und Lagerhäuser gab es keine Gaslaternen, und der Nebel wallte wie schwarze Tentakel um ihn herum. Trübsinnige Backstein-Lagerhäuser und Silos erhoben sich inmitten der Schwaden; ihre leeren Fensteröffnungen wirkten wie die Augenhöhlen von Totenschädeln. Das schwache Klirren seiner Nagelstiefel auf dem Pflaster warf hohle Echos zwischen den verschmutzten Mauern.

Es war eine einsame Nacht der Verderbnis, ohne andere Passanten. Die klaustrophobische Weite des Londoner Nebels beeinflusste seine Phantasie, füllte die tiefe Nacht mit noch tieferen stygischen Schatten und blassen, schweigend einherhuschenden Gestalten, die auf beklemmende Weise an jene East-End-Geister erinnerten, die sich schon seit einem Monat in den Sensationsgazetten herumtrieben. Nach einigen langen Minuten auf der mit einem Mal so finster wirkenden Straße entdeckte er in der Ferne den Schein trüber Beleuchtung, und er war ebenso froh darüber, die Gaslaterne in der Dunkelheit zu erblicken, wie ein Mann in der Wüste eine Oase. Als er sie schließlich erreicht hatte, hielt er sich an der Kreuzung der Neptun Street so lange wie möglich in ihrem Schein auf. Er zögerte, sich wieder hinaus in die Dunkelheit zu begeben.

Er hatte geplant, zum nahe gelegenen Rotherhithe-Bahnhof zu gehen und mit der U-Bahn durch den Themse-Tunnel in die belebteren Regionen der Stadt zu fahren. Von dort aus wollte er dann einen Einspänner zurück zu seiner Wohnung nehmen. Doch er wurde zuerst durch ein Geräusch und dann durch einen Anblick abgelenkt. Das Geräusch war das schwache, fröhliche Klimpern eines schlecht gestimmten Klaviers, dazu undeutliche Stimmen, die laut einen Shanty sangen, der ihm bekannt war.

 

Fifteen men on a dead man's chest

Yo ho ho and a bottle of rum

Drink and the devil had done for the rest Yo ho ho and a bottle of rum.

The mate was fixed by the bosun's pike

The bosun brained with a marlinspike

And cookey's throat was marked belike

It had been gripped by fingers ten;

And there they lay, all good dead men

Like break o'day in a boozing ken

Yo ho ho and a bottle of rum.

 

Der Anblick, der ihn ablenkte, war ein goldener Lichtschein, der aus einer doppelten Reihe von schmutzigen Fenstern mit Butzenscheiben auf die Nebelschwaden schien; ein fröhlicher Gegenpol zur Düsternis dieser Nacht. Und mit einem Mal wurde ihm bewusst, warum er diesen weiten Umweg zum nahe gelegenen Bahnhof gewählt hatte. Hier lag die Taverne Zum Neptun, ein beliebter Aufenthaltsort für Schauerleute. Ein Wirtshaus, zu dem es ihn oftmals hinzog, wenn er sich in diesem Viertel befand und Zeit zur Verfügung hatte. Das traf im Augenblick nicht unbedingt auf ihn zu, denn es war bereits sehr spät, und er musste mit seinem Inspektionsbericht ziemlich früh im Kontor erscheinen. Sein Bruder hatte, wie meistens, genaue Anweisungen hinterlassen. Dennoch zog es ihn in Richtung der Taverne, genauso sicher und unwiderstehlich wie einen Eisenklotz zum Magneten. In dieser Hinsicht war er hilflos und unfähig, seine Füße zum Stillstand zu bringen.

Der Eingang des Pubs war von geschnitzten Abbildern des Meeresgottes flankiert. Dazu hatte der unbekannte Künstler Teile der Masten alter Windjammer verwendet. Über der Eingangstür hing an einem Balken ein Holzschild, auf dem der Herr der Meere in bunten Farben dargestellt war, mit Tang durchwebten, fließenden Locken und dem Dreizack, den er in königlicher Geste emporhielt. Diese maritimen Bilder, die so plötzlich um ihn herum aufragten, lösten in Dunning starke Gefühlswallungen aus. Beinahe spürte er die Gischt in sein Gesicht spritzen, und der Salzgeruch des Meeres umwehte seine Nase.

Zuerst hatte man den Pub Die blaue Meerjungfrau getauft, zu einer Zeit, als das Gebäude errichtet wurde, als die jetzigen Hafenbecken von Surrey noch seichte Tümpel waren und die meisten Schiffe ihre Ladungen entweder an Landestegen oder direkt am schlammigen Ufer löschten.

Genauso wie ein Schiff hilflos angesichts einer mächtigen, von der Hand des Meeresgottes gesandten Woge ist, so wurde nun auch Dunning durch das Tor in das Innere gespült. An diesem unangenehmen Abend war die Neptun-Taverne von derartigem Lärm und Gelächter und Qualm erfüllt, wie es im Prinz am Picadilly oder im Café Royale in der Regent Street als skandalös gegolten hätte. Die Luft wallte blau von den Schwaden brennender Kräuter aus einem Dutzend Ländern, dennoch roch es immer noch süßer als die Pestschwaden, die heute Abend über den Londoner Straßen lagen. Die verwitterten Deckenbohlen waren von der Patina vieler Jahre überzogen.

Einige der alten Seebären, die sich im Neptun aufhielten, warfen einen Blick auf den Neuankömmling und stempelten ihn augenblicklich als einen weiteren feinen Pinkel aus dem West End ab, der die dortigen Gewissheiten für kurze Zeit durch das Eintauchen in die Slums am Hafen ersetzen wollte und auf jenes halbseidene Leben östlich des Charing Cross und südlich des Flusses scharf war. Mit der gebührenden Verachtung und dem eigenartigen Snobismus der unteren Klassen begutachteten sie seinen Zylinder mit der hochgezogenen Krempe, den gestärkten Hemdkragen und die gepunktete Krawatte, die Brokatweste, die enge Hose, seine hochgeknöpften Gamaschenstiefel und den sorgfältig geschlossenen Regenschirm, und sie entschieden, dass er keiner von ihnen sei.

Ihm jedoch war absolut egal, was die meisten dieser Leute von ihm hielten. Sie sahen nur den äußerlichen Menschen, die Merkmale jener Welt, in der er lebte, wie das Brandzeichen eines Herrn auf dem Fell eines wertvollen und nützlichen Tieres, das nur die Haut berührte und das Herz überhaupt nicht erreichte. Ein paar Stammgäste kannten ihn als guten Zuhörer, wenn sie ihr Garn sponnen, einer, der gut war für ein paar Runden Getränke während des Abends. Aber sie kannten seine Träume nicht, geheimnisvolle Tiefen, Küsten, die der nach Gewürzen duftende Wind streichelte. Er blieb stets für sich, auch wenn er sich unter diesen rauen Männern befand, die er unter anderen Umständen gerne als Kameraden bezeichnet hätte.

Er nickte einigen flüchtigen Bekannten zu, während er ein Glas dunkles Bier vom Barkeeper entgegennahm und damit zu einem Tisch schlenderte, an dem lauthals prahlende Seeleute saßen. Ein paar Männer nickten ihm zu oder grinsten ihn mit Zahnlücken bewehrten Mündern an. Ihre Barschaft ging offensichtlich zu Ende, und sie konnten sich nichts mehr zu trinken leisten. Keiner dieser Kerle hätte seinem Bruder gepasst. Allerdings hätte Sir Reginald auch dieses Etablissement mit Argwohn betrachtet, genau wie die Tatsache, dass sein Bruder einfaches Bier trank und Dinge tat, die weder seinem Stand noch seinem Reichtum und seiner Familie entsprachen. Sir Reginald besuchte niemals selbst seine Schiffe; er war zu stark damit beschäftigt, die Klubs an der Pall Mall zu besuchen und dort Bekanntschaft mit den richtigen Männern zu schließen oder die zweifelhaften Aktivitäten seines jüngeren Bruders zu überwachen. Also dachte sich William Dunning, während er sein dunkles Bier leerte, dass es ihn keinen müden Heller interessierte, was Sir Reginald von irgendetwas auf der Welt hielt.

Die Männer erzählten von den Wundern und Rätseln der Meere, und ein paar dieser Geschichten mochten sogar der Wahrheit entsprechen. Vielleicht jene von Marlowe, der sein Garn besonders undurchsichtig und kompliziert spann. Sie sprachen gerade über London, die Stadt von Licht und Schatten, von Aufklärung und Geheimnissen.

»Ein schlitzäugiger Kamerad von mir hörte einen Dämon im Fluss heulen.«

»... hat einen Ertrunkenen im Kopenhagen-Becken aus dem Wasser kriechen sehen.«

»In den Abwasserkanälen treiben sich eigenartige Dinger herum«, erklärte ein alter Seebär.

»Du musst aufpassen, was du dort hineinwirfst!«, bestätigte ein anderer und lachte abrupt und laut, erfreut über die eigene Schlagfertigkeit.

»Man hat weiße Gestalten in der Dunkelheit gesichtet«, beharrte der erste Mann. »Mein Bruder hat eine im Dunkeln ausgemacht, die nicht wie ein Mensch ausgesehen hat.«

»Vielleicht Geister«, meinte ein anderer. »London ist eine alte Stadt. Stellt euch mal vor, wie viele Leute hier gestorben und begraben worden sind. Wenn man in dieser Erde buddelt, sollte man schon aufpassen, was man damit aufstört!«

»Wie die Geister vom East End«, sagte Dunning, der nicht nur an jene wilden Geschichten aus den weniger seriösen Tageszeitungen dachte, sondern auch an sein heftig klopfendes Herz während seines Weges durch den Nebel. »Man behauptet, Leute hätten berichtet, solche blassen Geistergestalten durch den Nebel schweben gesehen zu haben, und dann seien sie im Boden versunken.«

»Die Verschwundenen«, flüsterte ein Mann erschrocken. »Männer und Frauen, die in der Nacht entführt werden ... nicht von der Hand anderer Menschen ... und die man niemals wieder sieht.«

»Ja, ich bin sicher, dass dies alles miteinander zu tun hat!«, rief Dunning mit einer Stimme, die laut war vor Erregung und vom Bier. »Die East-End-Geister und entführte Leute ... da muss es irgendeinen Zusammenhang geben.«

»Klar gibt es im East End 'nen Geist«, warf der Spaßvogel ein. »Weingeist! Gin!«

Dunning fiel in das allgemeine Gelächter und Schnauben ein, aber es war ihm nicht wohl dabei. In den Zeitungen, auch den respektablen, wie sie sein Bruder im Klub las, während er Havannas qualmte und alten französischen Cognac schlürfte, standen Berichte über die sogenannten Verschwundenen. Obgleich die geheimnisvollen Ereignisse sich zumeist in den ärmeren Teilen Londons abgespielt hatten, hörte man auch vom East End, aus Whitechapel und Spitalfields beispielsweise, von Gespenstern oder Dämonen, und Gerüchten zufolge waren diese auch in wohlhabenderen Vororten wie Kensington und Holborn aufgetaucht. Dunning vermutete sogar, es habe viele weitere solcher Fälle gegeben, die man jedoch verschwieg, um keine offene Panik heraufzubeschwören.

Er beharrte nicht auf diesem Gesprächsthema, da die anderen offensichtlich nicht darüber reden wollten und lieber die Geheimnisse des Meeres erörterten als diejenigen hier an Land. In ihren Blicken lag jedoch eine gewisse Verzweiflung, die er früher noch nie bemerkt hatte; sie lachten zu laut und zu grell und harrten aus, auch wenn ihr Geld bereits am Ende war. Dann nahmen sie gern die Großzügigkeit anderer an, ja, sie bettelten fast darum, nicht wegen ein paar Drinks mehr, sondern weil sie damit hinauszögerten, in die Umarmung der Nacht und des Nebels zurückkehren zu müssen, der die Stadt wie ein Leichentuch verhüllte. Dunning erschauerte bei dem Gedanken, welcher Wahnsinn hinter dem grauen Wallen verborgen liegen mochte, doch das verheimlichte er vor diesen rauen Männern, damit sie ja nicht auf den Gedanken kämen, dass in seiner Brust das Herz einer feigen Landratte schlagen könnte.

Der Abend zog sich hin, Dunning trank weiter, sang Shantys und lauschte dem Seemannsgarn, bis ihm sein wohlgeordnetes, in so festen Bahnen verlaufendes Stadtleben wie eine schwache Erinnerung an einen Traum vorkam. So ging es weiter bis zum Anbruch des Morgens, als er sich nicht mehr vom Leben der bevölkerten Straßen, der metallbeschlagenen Transportkisten, der frustrierten Menschen und der ziellos dahinrasenden Droschken zu distanzieren vermochte. Dann begann er, bitter vor Bedauern und Frust, in dieses verhasste Leben zurückzufinden. Er sehnte sich nach endlosen Seereisen auf goldenen Karavellen unter der bronzenen Sonne der Tropen, und doch vermochte er nicht, der Stahlfalle seines reglementierten Lebens zu entfliehen.

Schließlich seufzte er voller Weltschmerz, stand unsicher von dem langen Holztisch auf, schob seinen Hut schräg und frech zurück und wünschte seinen angetrunkenen Kumpanen einen guten Morgen. Er beglich seine Rechnung an der Bar, zählte das Wechselgeld gar nicht erst nach und schritt zur Tür. Als er nach der Klinke griff, zögerte er noch einmal und wäre am liebsten zurück ins trübe Licht der Kaschemme gegangen, doch dafür war es zu spät. Er öffnete die Tür.

Der Nebel war genauso dicht wie zu der Zeit, als er davor geflohen war, ja, vielleicht im grauenden Morgen sogar noch etwas dichter. Der Lichtschein und das lärmende Leben im Neptun lagen unwiderruflich hinter ihm, und ihn packte eine bittere Melancholie. Er würde niemals das Leben führen können, nach dem er sich so sehnte, jedenfalls nicht, solange er die Schachfigur der gesellschaftlichen Bestrebungen seines Bruders blieb. Er war tatsächlich nur eine Marionette in der Hand eines anderen, und die Fäden, an denen er hing, waren fest.

Weder Einspänner noch größere Droschken waren an diesem Aprilmorgen in der stickigen Dunkelheit von Rotherhithe zu sehen. Mit einem Mal wurde ihm bewusst, dass er sich bereits ein ganzes Stück vom Rotherhithe-Bahnhof entfernt hatte, seinem eigentlichen Ziel. Doch das war ihm egal. Er wusste, wenn er weiter die Neptune entlang zur Lower Road ging und sich immer zwischen dem Rand des Southwark Parks und der Saint-Marys-Werkstatt hielt, würde er innerhalb weniger Minuten den Bahnhof an der Deptford Road erreichen. Dort konnte er entweder einen Morgenzug nehmen, sich den Luxus einer Droschke leisten oder zumindest den Rest der Dunkelheit in relativer Sicherheit und Bequemlichkeit am Bahnhof verbringen.

Er schritt nach Süden die Neptune entlang, bis sie sich in die Lower Road ergoss. Dann befand er sich am östlichen Rand des Southwark Parks, einer großen Fläche ununterbrochener Schwärze hinter dem beinahe undurchdringlichen Nebel. Gegenüber lag der brütende, unbeleuchtete Block der Werkstatt. Die Einsamkeit dieser Gegend, die Verlassenheit der Lagerhäuser und der heruntergekommenen Mietskasernen für ausländische Seeleute gefiel ihm überhaupt nicht. Hier mochten sich alle möglichen Opiumhöhlen oder Sklavenhändlerringe verbergen. Er lächelte etwas gezwungen ob der Sorgen, die so plötzlich in ihm aufwallten, einer Kombination der tiefen Depressionen, die ihn gepackt hielten, und dem ganzen Geschwätz über die düsteren Geheimnisse Londons.

Es war wahrscheinlich nicht klug gewesen, im Neptun einzukehren oder sich so lange dort aufzuhalten. Hätte er den Auftrag seines Bruders befolgt, dann wäre er bereits seit Stunden aus dem Nebel heraus und zu Hause gewesen, und hätte er sich in seinen Ausschweifungen wenigstens etwas gemäßigt, wäre es nicht schwer gewesen, den Weg zum belebten Rotherhithe-Bahnhof zu finden, ohne sich zu verlaufen. Die Belange seines Bruders vermochte er eher zu ignorieren als die Dummheit, zu der ihn seine Ungeduld verleitet hatte.

Während er einherschritt und die Kühle des nebligen Morgens die Hitze der Kneipe aus seinen Knochen vertrieb, lauschte er nach dem schnellen Hufgeklapper, das einen vorbeifahrenden Hansom angekündigt hätte, oder wenigstens nach dem dumpfen Gerumpel einer vierspännigen Droschke. Doch alles, was er vernahm, waren sein eigenes schweres Atmen und seine gedämpften Schritte.

Es gab keine Händler, die zum früh geöffneten Großmarkt mussten, und noch nicht einmal taumelnde Seebären oder provozierende Dirnen waren zu sehen. Seinem vom Bier gesättigten Verstand kam das eigenartig vor, verdammt eigenartig. Er entschied sich knurrig dafür, dies den vielen Vermissten zuzuschreiben. Menschen, besonders jene aus den unteren Schichten, waren abergläubisch und bliesen Sachen wie dieses Verschwinden oder die East-End-Geister bis hin zu dämonischen Manifesten auf, auch wenn es nicht mehr war als ein weiteres Eingreifen des schwarzen Herzens von London in die zivilisierte Gesellschaft. Wo es eine derart aktive kriminelle Unterwelt gab wie hier, bestand keine Notwendigkeit, die Dunkelheit auch noch mit Dämonen oder Geistern zu bevölkern.

Obgleich er das Gefühl nicht loswurde, dass die East-End-Geister etwas mit dem Verschwinden so vieler Menschen zu tun hatten, hätte er noch immer darauf gewettet – Pennys gegen Pfund Sterling –, dass sich jedes Opfer entweder am Boden irgendeiner Baugrube befand oder schließlich vom Grund der Themse aus hochtreiben würde, mit durchschnittener Kehle oder einem eng geknüpften Strick um den Hals.

Dunning war wohl auch ein wenig nervös, aber er fürchtete die Nacht nicht wirklich. Oder jenen Schrecken, der sich darin verbarg. Sein im Augenblick furchtloser Seelenzustand war das Resultat jugendlichen Übermuts, zu vieler Gläser Starkbier und allgemeiner Bitterkeit ob des sinnlosen Lebens, das er führte. Und dann steckte natürlich noch der Degen in seinem Regenschirm. In allen Klubs und Kneipen an der Pall Mall und der Fleet Street, in denen sich ein junger Gentleman aufhalten mochte, ob freiwillig oder nicht, gab es keinen, der ihn mit dem Degen besiegen konnte.

Eigenartig flüchtige Geräusche drangen aus den Tiefen des Parks zu ihm herüber und schienen ihn schließlich zu umgeben. Aber das waren keine Laute, wie sie von der belebtesten Stadt der Welt erzeugt wurden; auch nichts, was Verbrecher auf der Suche nach Opfern verursacht hätten. Es waren ganz unmissverständlich die leisen Geräusche von Raubtieren, die sich an ihre Beute anschlichen.

Er hielt in seiner Reise zum sicheren Hafen an der Deptford Road inne. Er konnte sich nicht mehr als eine oder zwei Minuten von den Laternen des Bahnhofs entfernt befinden, doch nun zweifelte er daran, dass er sie jemals sehen würde, denn der Weg dorthin führte an bedrohlichen Schritten vorüber, die wie hastige Schläge das Straßenpflaster trafen. Plötzlich war er wieder nüchtern. Den Rücken an die Backsteine eines Lagerhauses gepresst, zog er leise seinen Degen aus der Scheide im Stock des Regenschirms und stand da, kampfbereit und davon überzeugt, dass er jeder Gefahr gewachsen sei, die in dieser stickigen Nacht drohen mochte.

Der Nebel drückte ihn nieder, erstickte ihn. Ein besonders unangenehmer Geruch schwang darin mit wie der Moschusgestank im Lager eines Raubtieres, von einer erdrückenden Stille begleitet, die seine Atemzüge stillte und seinen Herzschlag erscheinen ließ wie eine zu weit aufgezogene Uhr unter einem Leichentuch.

Plötzlich explodierte der Nebel. Arme griffen nach ihm, Klauen schlitzten seine Haut auf, und rote Augen glühten wie Laternen. So sehr er sich bemühte, vermochte er doch keine klare Gestalt bei seinen Angreifern ausmachen, nur dass es Dutzende waren und ... sie waren nicht menschlich ... nicht ganz jedenfalls.

Er schwang seinen Degen und stach um sich, hatte aber das Gefühl, dass er nur den Nebel selbst angriff. Nur wenige Augenblicke nach Beginn des Angriffs wurde ihm bereits die Waffe aus der Hand gerissen, sie verschwand in der Dunkelheit. Dunning wurde zu Boden gestoßen. Seine Handflächen und Knie schlugen auf die Pflastersteine. Mehrere untersetzte schwere Gestalten, die von hellem, struppigem Haar bedeckt waren, hielten ihn am Boden fest. Stinkender, heißer Atem erstickte ihn beinahe. Dann wurde sein Gesicht auf das Pflaster geschmettert. Ein Schrei, erfüllt von Schmerz und Furcht, gellte durch die Straßen von Bermondsey. Die Armen in ihren Unterschlüpfen erschauerten, und Feiernde hielten sich ein wenig länger im Schein der Laternen auf.

Der Schrei riss so plötzlich ab, wie er erklungen war.

Ein Zylinder mit hochgewölbter Krempe rollte über die Straße.

Die morgendliche Stille kehrte zurück.

 

 

KAPITEL 2

Nach dem Vorfall mit dem unbewohnten Haus

 

»Was wollen Sie damit sagen: Sie haben ihn?«, wollte Inspektor Geoffrey Lestrade wissen. »Wen haben Sie, Mister Holmes?«

»Den Mann, nach dem Scotland Yard seit dem Dreißigsten des letzten Monats vergeblich gesucht hat«, antwortete Sherlock Holmes. »Den Mann, der den ehrenwerten Ronald Adair mit einer abgestumpften Kugel tötete, die aus dem gleichen eigenartig konstruierten Luftgewehr stammt, mit dem er gerade eben eine Fensterscheibe meiner Wohnung auf der gegenüberliegenden Seite der Baker Street zerschoss. Er wird sich wegen Mordes vor Gericht verantworten müssen und nicht wegen der Zerstörung einer Fensterscheibe. Und ebenfalls nicht wegen versuchten Mordes an einem Mann, den ganz London seit drei Jahren für tot gehalten hat. Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Fang, Inspektor Lestrade!«

Dr. John H. Watson runzelte die Stirn. Die drei Jahre, die vergangen waren, hatten seinen Freund nicht verändert, weder seine Ungeduld mit Menschen, die weniger rasch im Denken waren als er, noch seine Neigung, anderen den Lohn seiner Arbeit zuzuschreiben. Die Jagd war nach wie vor von überragender Wichtigkeit, und war sie vorüber, gefiel es ihm durchaus, sich hinter Unterlegene zu stellen und sie als die Überlegenen erscheinen zu lassen.

Der Gefangene wehrte sich gegen den Griff der beiden kräftigen Constables an seiner Seite, blieb aber erfolglos. Sein rotes Haar und der breite Schnauzbart bebten und stellten sich auf wie das Fell eines wütenden Tieres. Sein Gesicht wirkte maskulin und finster, die Stirn eines Philosophen über dem Kinn eines Wüterichs. Der Mann stierte alle wild an, die an seiner Gefangennahme beteiligt gewesen waren, besonders aber Sherlock Holmes. »Sie schlauer, schlauer Hund!«, knurrte er den Detektiv an. »Aber das ist noch nicht das Ende, Holmes!«

»Oh doch, Oberst Moran«, gab dieser zurück. »Reisen gehen zu Ende, wenn die Liebenden sich begegnen, heißt es in jenem alten Theaterstück von Shakespeare. Ich habe darauf gewartet, dass ich die Ehre haben würde, Ihnen wieder zu begegnen, seit Sie mir Ihre Aufmerksamkeit widmeten, als ich auf dem Vorsprung über dem Reichenbachfall lag.«

»Sie hinterhältiger Kerl!«

»Gentlemen, gestatten Sie mir, Ihnen Oberst Sebastian Moran vorzustellen, früher im indischen Heer Ihrer Majestät beschäftigt und der beste Großwildjäger, der in den östlichen Provinzen des Empires zu finden war. Ich glaube, die Sammlung von Tigerfellen des Obersten dürfte unübertroffen sein, obgleich er heute Abend sein Ziel verfehlte. Die Zivilisation mag Sie ein wenig verweichlicht haben, sonst hätte ein alter Shikari wie Sie doch leicht die Strategie durchschaut, ein junges Zicklein an einen Baum zu binden und darauf zu warten, dass dieser Köder den Tiger in Sichtweite lockt.«

Oberst Moran bemühte sich, auf Holmes loszugehen. Sein Aufschrei ähnelte den Wutschreien jener Tiere, die er einst erlegt hatte. Er vermochte jedoch nicht, sich aus dem eisernen Griff der Constables loszureißen, die ihn grob zurückzerrten.

»Ich gestehe, dass Sie mich etwas überraschten, als Sie sich entschlossen, von dem gleichen verlassenen Haus aus, auf meine Wohnung zu schießen, in dem ich mich aufhielt, um Sie zu beobachten«, sagte Holmes. »Ich hatte damit gerechnet, dass Sie von der Straße aus angreifen würden, wie beim Mord an Adair, denn dort warteten mein Freund Lestrade und seine Leute auf Sie. Abgesehen davon jedoch ist alles sehr gut gegangen. London weist einen Mörder weniger auf, und ich kann meinem Beruf wieder in Ruhe nachgehen.«

Moran blickte Inspektor Lestrade an. »Wenn ich schon gefangen bin, dann soll es eben so sein, aber es gibt keinen Grund, warum ich dem Gewäsch dieses Mörders ausgesetzt sein soll.«

»Mörder?«, entfuhr es Watson.

»Er spricht von seinem Partner, dem verstorbenen Professor Moriarty, der statt meiner selbst am Reichenbachfall ums Leben kam, trotz aller Bemühungen des Professors und seines verborgenen Partners«, erklärte Holmes. »Er verstarb dort, sicherlich, aber ebenso sicher weder unglücklich noch durch einen Mord. Ich werde ob meines Anteils an jenen letzten Augenblicken Professor Moriartys bestimmt keine schlaflosen Nächte haben.«

Moran starrte ihn mit vor Hass glühenden Augen an. »Wenn ich in der Hand des Gesetzes bin, dann soll dies auf legale Weise geschehen!«

»Das klingt durchaus vernünftig«, gab Lestrade aufatmend zu. »Noch weiteres Gewäsch dazu, Mister Holmes?«

Holmes lächelte schmal. »Während der drei Jahre, die mittlerweile vergangen sind, scheinen Sie sich einen gewissen Humor angeeignet zu haben, vor dem ich mich hüten muss, Lestrade. Aber ansonsten: Ja, ich bin mit Oberst Moran fertig.«

Auf ein Nicken Lestrades hin entfernten die Constables den in Handschellen gelegten Gefangenen aus dem Raum und eilten mit ihm hinunter zu dem in der Baker Street wartenden Polizeiwagen.

Holmes untersuchte das Luftgewehr. »Eine bewundernswerte und einmalige Waffe von großer Durchschlagskraft, dazu mehr oder weniger lautlos«, meinte er. »Professor Moriarty hat die Anfertigung vor einigen Jahren bei dem blinden deutschen Konstrukteur Von Herder in Auftrag gegeben, und es hat in London genau wie im Ausland genug Unheil angerichtet, sowohl durch die beendeten Leben einiger Opfer wie auch durch ungelöste Fälle, denen sich Dutzende von Polizeidienststellen gegenübersahen. Ich hätte nie geglaubt, dass ich einmal die Chance haben würde, es in Händen zu halten. Wenn Sie diese Waffe, ihre einmaligen Geschosse und Oberst Moran mit dem Mord an dem ehrenwerten Ronald Adair in der Park Lane 427 in Verbindung bringen, werden Ihnen eine Reihe von Detektiven großen Dank schulden. Ich übergebe es Ihnen zu treuen Händen, Lestrade.«

»Ich werde es wohlbehüten, Mister Holmes«, entgegnete Lestrade. »Genau wie Oberst Sebastian Moran. Wenn kein Wunder geschieht, bedeutet das die Schlinge des Henkers für ihn.«

Sherlock Holmes runzelte die Stirn. »Dann sollten Sie auf der Hut sein, denn so mancher Strafverteidiger hat noch fünf Minuten vor zwölf ein Wunder vollbracht, indem er etwas aus seiner Trickkiste zog.«

Sie traten aus dem unbewohnten Haus hinaus auf den Gehweg. Es war ein kühler Frühlingsabend mit klarem Himmel, die Gaslaternen flackerten friedlich die ganze Straße entlang. Da die Stadtpolizei nicht mehr anwesend war, konnte man nicht erkennen, dass sich in der Baker Street jüngst etwas Aufregendes zugetragen hatte. Für den flüchtigen Beschauer war nicht einmal die zerschossene Fensterscheibe in der 221b unmittelbar zu erkennen, ausgenommen das gelegentliche sanfte Flattern des Vorhangs hinter den Resten der Scheibe.

»Ich bin sicher, dass man mir diese Festnahme zuschreiben wird, aber halten Sie mich bitte nicht für einen Narren, der nicht weiß, wem der Ruhm wirklich gebührt«, erklärte Lestrade. »Es ist so gut, Sie wieder unter den Lebenden zu wissen, Mister Holmes. Und glauben Sie mir, Sir, mein Gefühl hat nichts mit Verbrechen oder Verbrechern zu tun.«

Sie schüttelten sich die Hände.

»Gute Nacht, Inspektor Lestrade!«

»Gute Nacht, Mister Holmes ... Doktor Watson.«

Als sie allein waren, sagte Watson: »Ein eigenartiger Bursche. Immer wenn ich glaube, ihn zu durchschauen, überrascht er mich aufs Neue.«

»Die Menschen sind genauso kompliziert und vielschichtig wie die Welt, in der wir leben«, bemerkte Holmes. »Es wäre ein ernst zu nehmender Fehler, zu glauben, dass die Dinge, die wir sehen, auch schon alles sind.«

»Ich habe viele Fragen in Bezug auf die Geschehnisse heute Abend, Holmes, und auch über den Mord an Adair«, begann Watson und deutete mit einem Blick nach oben zu den Fenstern. »Vielleicht ein Glas Sherry und eine Zigarre, so wie früher ...«

Holmes zögerte unmerklich, doch seine kantigen Gesichtszüge verrieten kein Gefühl. »Eine halbe Stunde vielleicht, aber nicht länger. Sie haben für diesen Tag genügend Schockierendes erlebt.«

Als Watson die Räume betrat, die er so viele glückliche Jahre lang mit Holmes geteilt hatte, entfloh ihm ein leichter Seufzer der Nostalgie. Es sah hier genauso aus, wie er es in Erinnerung hatte. Alles stand und lag am richtigen Platz: die Chemieecke mit dem alten, von säurezerfressenen Büchern bedeckten Tisch; das Regal mit den dicken Alben voller Zeitungsausschnitte und den Nachschlagewerken, die so mancher Verbrecher liebend gern verbrannt hätte; der Geigenkasten, der Pfeifenständer, sogar der mit Tabak gefüllte Pantoffel. Watson war so erfüllt vom Geist vieler Abende zuvor, dass er zuerst die beeindruckende Gestalt von Mrs. Hudson gar nicht bemerkte, die neben einer Wachsbüste mit Holmes' Zügen stand. Diese wies an einer Schläfe ein kleines Einschussloch auf und ein viel größeres Austrittsloch auf der anderen Seite.

»Ich habe getan, was Sie mir sagten, Mister Holmes«, versicherte die Haushälterin.

»Und haben Sie alle Vorkehrungen getroffen, die ich Ihnen einschärfte, Misses Hudson?«

»Ich bin jedes Mal auf die Knie gegangen, wie Sie mir auftrugen, Sir«, antwortete sie. »Und ich habe sie jede Viertelstunde weggerückt.«

»Und damit meinen Möchtegern-Angreifer vollkommen getäuscht«, stellte Holmes zufrieden fest. »Gut gemacht, Misses Hudson! Haben Sie beobachtet, wo die Kugel hinflog?«

»Sie hat Ihre wundervolle Büste zerstört, als sie diese durchschlug und an der Wand platt gedrückt wurde«, berichtete sie. »Ich habe sie vom Teppich aufgehoben.«

Holmes untersuchte das zerdrückte Geschoss. »Sehen Sie, Watson, das ist eine weiche Revolverkugel, eine sogenannte softnosed bullet. Das ist genial, denn wer würde erwarten, dass sie aus einem Luftgewehr stammt? Die Polizei muss doch auf ihrer Suche nach der Tatwaffe und dem Mörder vermuten, dass der Schuss ganz aus der Nähe kam, obgleich er in Wirklichkeit mit großer Genauigkeit aus einer extremen Entfernung abgefeuert wurde. Sehr gut, Misses Hudson, ich bin Ihnen für Ihre Unterstützung in dieser Sache sehr verbunden.«

Die Haushälterin zögerte. »Da ist noch etwas, Mister Holmes.«

»Ja?«

»Ich glaube, aus Ihrem Zimmer ein Geräusch gehört zu haben«, erklärte sie. »Es war so schwach, dass ich mir überhaupt nicht sicher war, etwas vernommen zu haben. Aber als ich die Tür öffnen wollte, fand ich sie abgeschlossen. Ich hätte sie ja trotzdem öffnen können, aber die Zeit reichte nicht.«

»Ich bin sicher, es hatte nichts zu bedeuten, Misses Hudson«, beruhigte Holmes sie. »Es mag ein Geräusch in den Hauswänden gewesen sein ... oder eine Maus oder sogar ein Laut von der Straße.«

»Ja, Sir«, stimmte sie zu, obgleich sie nicht überzeugt wirkte.

Nachdem Mrs. Hudson die beiden Freunde verlassen hatte, nippten sie an ihrem Sherry, pafften vehement, und Holmes berichtete von dem Mord an Ronald Adair, der die Londoner, inklusive Watson, so gründlich verblüfft hatte. Für diesen war das alles wie in alten Zeiten, sodass er sich gelegentlich eine heimliche Träne von der Wange wischen musste. Langsam verflog die Erregung nach den Ereignissen dieses Abends, und Watson wurde schläfrig und sehnte sich nach seinem Bett.

»Es gibt da eine Sache, die mir nach wie vor ein Rätsel ist«, begann er dennoch.

»Was denn, alter Freund?«

»Dieser Wachtposten, den Oberst Moran aufgestellt hatte.«

»Ach ja, dieser Würger Parker, der so gut auf der Maultrommel spielt. Was ist mit ihm?«

»Er wurde postiert, um die Wohnung zu beobachten, nachdem Ihre Feinde von Ihrer Rückkehr nach London erfahren hatten, und er dürfte seinem Herrn von Ihrer Ankunft in der Baker Street berichtet haben«, führte Watson aus. »Warum sonst konnten Sie erwarten, dass Oberst Moran hinter Ihnen her sein würde?«

»Ganz recht«, bestätigte sein Gegenüber. »Und was stört Sie daran?«

»Wenn er Sie beobachtet hat, wie Sie das Haus betraten, hätte dieser Parker auch genau darauf geachtet, wer aus dem Gebäude kam oder hineinging«, sagte der Doktor. »Er hätte bemerkt, dass Sie herauskamen, wenn auch in der Verkleidung als der Buchhändler, den ich in der Oxford Street getroffen hatte. Mich hat diese Verkleidung vollkommen getäuscht, aber ich hatte ja auch keinen Grund, nach Ihnen Ausschau zu halten, während Parker damit rechnen musste. Hätte er jemanden aus dem Gebäude treten sehen, den er nicht hineingehen gesehen hatte, wäre er bereits misstrauisch geworden. Ihre Fähigkeiten, was Verkleidungen und Täuschungen betrifft, sind weitgehend bekannt, sodass man ihm mit Sicherheit aufgetragen hätte, gerade nach solchen Anzeichen Ausschau zu halten. Obgleich die Wachsbüste Ihnen ausgesprochen ähnlich sieht, hätte sie Oberst Moran nicht derart getäuscht, wenn er auch nur den geringsten Verdacht gehabt hätte, dass Sie das Gebäude verlassen hatten, verkleidet oder nicht. Und dennoch ging er so direkt vor, als gäbe es keine Chance, dass Sie ihn getäuscht haben könnten. Irgendwie klingt das nicht sehr wahrscheinlich.«

»Dann war es ja gut, dass jemand wie Parker mich beobachten sollte und nicht Sie«, entgegnete Holmes und lachte. Er sah auf die Uhr, die auf dem Kaminsims stand. »Es wird Zeit, dass Sie ins Bett kommen, mein lieber Watson; wie mir Ihre zufallenden Augen zeigen. Gute Nacht!«

Watson seufzte erschöpft. Fragen und Zweifel plagten ihn nach wie vor, doch er war zu müde, um klug daraus zu werden. Vielleicht konnte er später, wenn er seine Notizen durchforstete, etwas Ordnung in die Ereignisse dieses Tages bringen. Er sagte seinem Freund Lebewohl und ging aus dem vertrauten Haus, winkte einer vorbeikommenden Droschke und fuhr nach Hause, nach Kensington.

Holmes schloss die Tür, verriegelte sie aber nicht. Sein Besucher würde bald eintreffen. Er las die Briefe, die er erhalten hatte, der eine in einer sehr vertrauten Handschrift, der andere von seinem Bruder Mycroft weitergeleitet. Ihm hatte er es zu verdanken, dass ihm diese Wohnung erhalten geblieben war und er über die Mittel verfügt hatte, um während der vergangenen drei Jahre heimlich einige Untersuchungen zu veranlassen.

Die Geister im East End.

Das Verschwinden von Menschen, darunter der geheimnisvolle Fall jenes gesunden jungen Mannes, der vermisst wurde.

Auch ohne den Mord an dem ehrenwerten Ronald Adair und die Chance, es Oberst Sebastian Moran heimzuzahlen, war die Zeit gekommen, nach London und unter die Lebenden zurückzukehren. Zumindest jetzt, da Moran aus dem Weg war, konnte er sich darauf konzentrieren, die Rolle zu spielen, derentwegen er herbeigerufen worden war.

Mit einem Mal begann er, die Schwärze des nächtlichen Londons zu spüren, den enormen Kosmos dahinter, den bis ins Unendliche reichenden Weltraum, der sich in sich selbst zurückkrümmte, wobei der Anfang und das Ende in einer unbekannten Gegenwart verschmolzen. Er fühlte sich, als sei er zwischen den mahlenden Rädern eines gewaltigen Uhrwerks eingeschlossen.

Er schüttelte den Griff des irrationalen Unbekannten ab und sah noch einmal auf die Uhr.

 

 

KAPITEL 3

Meines Bruders Hüter

 

Genau zur Viertelstunde erklang ein leises Klopfen von der Tür unten. Der Besucher war ein großer Mann, der das mittlere Alter überschritten hatte. Sein Ausdruck war ernst und seine Kleidung tadellos. »Mister Holmes? Ich bin ...«

»Treten Sie bitte ein, Sir Reginald Dunning«, sagte Holmes hastig. »Ihre Pünktlichkeit ist bestechend. Ich bin froh, dass Sie die Freundlichkeit haben, zu dieser späten Stunde …«

»Ich bin es, der Ihnen zu danken hat, dass Sie mich überhaupt empfangen«, erwiderte Sir Reginald. »Ihr Bruder hält sehr viel von Ihnen und er scheint zu glauben, dass Sie herausfinden können, was mit William, meinem Bruder, geschehen ist. Ich habe niemandem gesagt, dass ich Sie besuchen werde. Ihr Bruder hat darauf bestanden, dass ich Ihre Rückkehr nach London absolut geheim halte.«

»Ja, das hatte einen guten Grund, der mittlerweile jedoch nicht mehr gilt. Sobald die Morgenzeitungen verkauft werden, wird ganz London erfahren, dass ich nicht starb, wie mein Freund Watson glaubte und so schmerzerfüllt berichtete. Bitte nehmen Sie Platz, Sir Reginald, und nennen Sie mir die Einzelheiten, soweit Sie diese kennen, das Verschwinden Ihres Bruders betreffend.«

»Ich fürchte, dass William das letzte Opfer dessen wurde, was man gemeinhin als das Verschwinden zu bezeichnen pflegt«, sagte Sir Reginald. »Ich nehme an, Sie sind mit diesem Phänomen vertraut?«

»Ja. Diese plötzliche Flut von Vermissten ist zum Teil der Grund, der mich zu meiner Rückkehr nach London veranlasste«, erklärte Holmes. »Deshalb habe ich mich bereit erklärt, Sie sofort zu empfangen, nachdem mir Mycroft Ihren Brief übergeben hatte. Bitte fahren Sie fort, Sir.«

»Mein Bruder ist viele Jahre jünger als ich, und zwischen uns klaffte stets ein tiefer Abgrund. Wir sind in vielerlei Hinsicht das Gegenteil voneinander, was Haltung und Ansichten betrifft. Ich war immer praktisch veranlagt, solide und bodenständig, und ich war ja auch seit dem Tod unserer Eltern für William und mich selbst verantwortlich. Ich habe ihn stets behütet, vielleicht sogar ein wenig zu sehr. Ich will nicht unbescheiden sein, aber ich allein war es, der die Dunning Güter- & Handels-Compagnie zu ihrer jetzigen Größe und Bedeutung aufgebaut hat.«

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783957192004
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2020 (Januar)
Schlagworte
Detektiv Kult Sherlock Holmes Krimi Ermittler

Autor

  • Ralph E. Vaughan (Autor:in)

Ralph Vaughan, ein amerikanischer Autor als Spezialist für äußerst originelle und skurrile Themen. Die Spannweite reicht vom Steampunk bis zur Heroic Fantasy mit dem gewissen eigenen Flair.
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Titel: Sherlock Holmes - Neue Fälle 01: Sherlock Holmes und die Zeitmaschine