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Wer, wenn nicht du? SELBSTLIEBE lernen kann jeder

Wie du dein Selbstbewusstsein und dein Selbstwertgefühl fast mühelos steigern kannst und dadurch glücklicher, gelasssener und zufriedener wirst.

von Paula Weinbach (Autor:in)
100 Seiten

Zusammenfassung

Wenn du dich nicht selbst liebst, wie soll dich dann jemand anderes lieben?

Du willst dich endlich so lieben wie du bist? Mit allen Ecken und Kanten? Du willst glücklicher, zufriedener und unbeschwerter durch den Alltag gehen?

Bestimmt kennst du folgende Situation aus deinem Leben: du kritisierst dich selber für kleine Fehler und Missgeschicke, bist streng zu deiner Figur und deinem Erscheinungsbild und am liebsten würdest du jemand ganz anderes sein. Du bist unzufrieden mit dir und deinem Leben und was noch schlimmer ist: andere sind ebenfalls unzufrieden mit dir, kritisieren dich und schätzen dich nicht wirklich wert.

Wenn du also…
…unzufrieden mit deiner aktuellen Situation und dir selbst bist.
…du ein geringes Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl hast.
…noch nicht erkannt hast, wie großartig du eigentlich bist.

Dann wird die Selbstliebe deinem Leben und deinem Selbstwertgefühl einen völlig neuen Anstrich verpassen!

Wahres Glück und wahre Zufriedenheit, sei es im Privatleben, im Beruf oder in einer Beziehung, findest du nur dann, wenn du lernst dich selbst zu lieben und zu akzeptieren - so wie du bist. Mit allen Ecken und Kanten, mit allen Stärken und Schwächen. Erst wenn du Selbstliebe gelernt hast, kannst du von deinen Mitmenschen erwarten, dass sie dich lieben und dich so wertschätzen, wie du es verdienst.

Entdecke mit diesem Buch, wie du den großartigsten Menschen auf der Welt endlich so liebst, wie er es verdient - dich selbst!

Paula zeigt dir in ihrem neuen Buch…
…die größten Mythen der Selbstlieb und wie Social Media und Lifestyle Magazine dir eine falsche Realität verkaufen.
…welche gravierenden Folgen fehlende Selbstliebe auf dich, deinen Körper und dein Umfeld haben kann und wie du sie vermeidest.
…wieso dein inneres Kind ein Schlüsselelement zur strahlendem Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein ist.
…wie du in 7 praxiserprobten Schritten Selbstliebe in allen Lebensbereichen und im stressigen Alltag integrierst und dadurch gelassener und glücklicher wirst.

Wage den vielleicht wichtigsten Schritt deines Lebens und lerne die wahrscheinlich wertvollste Fähigkeit überhaupt: sich selbst so zu lieben, wie man ist.

Sichere dir heute dein Exemplar und lege damit den Grundstein für ein positives, glückliches und zufriedenes Leben.


Deine Paula

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Kapitel 1: Selbstliebe – Was es heißt, sich selbst zu lieben


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Sich selbst zu lieben – das klingt wunderbar, nicht wahr? Das Thema Selbstliebe ist in den letzten Jahren populär geworden und beschäftigt längst nicht mehr nur Therapeuten und deren Patienten. Und das ist gut so! Schließlich ist die Selbstliebe, wie du im Verlauf dieses Buches herausfinden wirst, einer der Zentralschlüssel zum Lebensglück. Doch beginnen wir am Anfang: Was bedeutet es, sich selbst zu lieben, wie entsteht Selbstliebe und sind Menschen, die sich selbst lieben, zwangsweise Egoisten? Antworten auf diese ganz grundlegenden Fragen zur Thematik liefert dir dieses erste Kapitel.

 

 

Was ist Selbstliebe überhaupt?

 

Selbstliebe zu definieren, ist gar nicht so einfach wie es zunächst scheint. Aus dem Begriff ergibt sich zunächst ganz unbestreitbar eine oberflächliche Bedeutung: Wer über Selbstliebe verfügt, liebt sich selbst. Vermutlich weißt du, wie es ist, eine andere Person zu lieben. Die Liebe, die du für deine Familie, deine Freunde, dein Haustier oder deinen Partner spürst, ist dir vertraut. Du musst sie nicht definieren, um zu wissen, dass sie da ist. Mit der Selbstliebe ist das zumeist etwas anders. Sie beschert dir weder Schmetterlinge im Bauch noch den Wunsch, um deine eigene Hand anzuhalten oder dir täglich zahlreiche Herzchen per WhatsApp zuzuschicken. Während die Liebe im Allgemeinen ein Thema ist, mit dem wir uns ganz automatisch immer wieder beschäftigen, ist die Selbstliebe etwas, über das viele Menschen gar nicht wirklich nachdenken. Im direkten Vergleich ist uns die Selbstliebe deutlich fremder als die Liebe zu anderen Personen. Bleiben wir also kurz bei dem, was wir gut kennen: Versuche, Liebe zu definieren. Ganz schön schwierig, oder? Du kannst dir sicher sein, dass deine Definition, wenn du denn eine gefunden hast, nicht zu 100 % - vermutlich nicht mal zu 50 % - mit der Definition von Liebe, die dein Partner, deine Mutter oder deine beste Freundin nennen würden, übereinstimmt. Liebe lässt sich nicht allgemeingültig definieren, umfasst sie doch für jeden verschiedene Aspekte und fühlt sich von Mensch zu Mensch unterschiedlich an. Ganz ähnlich ist es mit der Selbstliebe. Niemand kann dir sagen, wie es sich anfühlt, dich selbst zu lieben. Anstatt die Selbstliebe also definieren zu wollen, wenden wir uns an dieser Stelle den Teilaspekten dieser besonderen Liebe zu:

 

image   Selbstakzeptanz

 

Wenn du jemanden liebst, akzeptierst du ihn in seiner Ganzheit: seinen Körper, seinen Geist, seine Stärken, seine Macken und seine Launen. Du nimmst ihn an, so wie er ist, und wünschst dir nicht ständig, ihn irgendwie verbiegen zu können. Ohne Selbstakzeptanz ist keine Selbstliebe möglich. Du musst dich und all deine Facetten rundum akzeptieren, um die Chance zu bekommen, sie lieben zu lernen.

 

image   Selbstachtung

 

Selbstachtung, also der Respekt vor der eigenen Person, ist ebenfalls ein elementares „Puzzleteil“, das nicht fehlen darf. Vielleicht hast du Folgendes schon einmal erlebt: Ein Mensch, den du liebst, tut etwas, das dazu führt, dass du den Respekt vor diesem Menschen teilweise oder komplett verlierst. In der Folge hörst du zwar nicht unbedingt auf, diesen Menschen zu lieben, die Liebe wird aber dennoch stark vom mangelnden Respekt beeinträchtigt. Selbstliebe und Selbstrespekt spielen zusammen. Je mehr du dich liebst, desto größer wird deine Selbstachtung, und je höher deine Selbstachtung ist, desto leichter kannst du dich lieben.

 

image   Selbstwert

 

Ein stabiles Selbstwertgefühl ist eine wichtige Komponente der Selbstliebe und beinhaltet gleichermaßen das Kennen des eigenen, bedingungslosen Wertes als Mensch und das Wertschätzen des eigenen Selbst. Es bedeutet, zu erkennen, dass dein Wert als Mensch nicht von deinen Leistungen, deinem Aussehen oder deinem Kontostand abhängt, und dass du es verdient hast, von dir selbst wertgeschätzt zu werden.

 

image   Selbstvertrauen

 

Auch das Selbstvertrauen darf nicht vergessen werden. Für die meisten Menschen geht Liebe schließlich mit Vertrauen einher. Wenn wir ein Person lieben, möchten wir dieser vertrauen können, und wenn wir jemandem vertrauen, sind wir möglicherweise schon auf dem Weg, ihn zu lieben. Das menschliche Streben danach, vertrauen zu können, hängt mit unserem hohen Sicherheitsbedürfnis zusammen. Wir möchten uns sicher fühlen und das geht am einfachsten in Gegenwart von Menschen, denen wir voll und ganz vertrauen können. Wenn du schon einmal in den Armen von jemandem lagst, dem du zu 100 % vertraut hast, und dabei von einem unbeschreiblich tiefen Gefühl der Geborgenheit durchströmt wurdest, weißt du, wovon hier die Rede ist. Dieses Gefühl der Geborgenheit kannst du dir – auch wenn du das jetzt vielleicht nicht auf Anhieb glaubst – selbst geben. Selbstvertrauen heißt, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, die persönliche Wahrnehmung, die Intuition und die eigene Emotionswelt zu legen. Wenn du dir selbst vertraust, weißt du, dass du auf dich zählen kannst. Diese Erkenntnis ist von unschätzbarem Wert: Denn wenn sich alle Welt gegen dich richtet und das Vertrauen zu den Menschen, die dir nahestehen, zerstört wurde, fühlst du dich nur halb so verloren, wenn du ein starkes Selbstvertrauen besitzt. Letztendlich gibt es schließlich nur einen Menschen, mit dem du zwangsläufig dein ganzes Leben verbringen musst, und dieser Mensch bist du.

 

 

Selbstliebe vs. Nächstenliebe

 

Selbstliebe und Nächstenliebe scheinen auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun zu haben. Noch mehr: Sie stehen sich oberflächlich betrachtet fast schon gegenüber. Schaut man genauer hin, ist jedoch unverkennbar, dass beide Arten der Liebe viel gemeinsam haben. Schließlich geht es in beiden Fällen letztendlich darum, zu lieben. Und für die Liebe gibt es kein Limit. Dass du dich selbst liebst, bedeutet also nicht, dass dein „Liebes-Budget“ aufgebraucht ist und du keine Liebe mehr für andere übrig hast. Im Gegenteil: Menschen, die es schaffen, sich selbst aufrichtig und auf ehrlicher Grundlage zu lieben, verfügen oftmals über die Fähigkeit und die Kraft, besonders viel Liebe an andere Menschen weiterzugeben.

 

 

Wie entsteht Selbstliebe?

 

Was entscheidet darüber, ob man sich selbst liebt? Warum gibt es Menschen, die sich scheinbar automatisch lieben, und andere, die bis dorthin noch einen furchtbar weiten Weg vor sich haben? Hier können mehrere Faktoren eine Rolle spielen:

 

Erziehung

 

Wie gut gefüllt dein „Selbstliebe-Konto“ ist, hängt zum einen davon ab, wie du erzogen wurdest. Ein paar Beispiele:

 

Nils ist sieben Jahre alt und besucht die erste Klasse. Leider ist das Rechnen nicht seine Stärke. Aber seine Mama sagt, das liegt nur daran, dass er sich nicht genug Mühe gibt. Genau wie beim Fußball. Nils ist, laut Papa, nicht schnell genug und kann nicht zielen. „Was soll aus dir nur werden“ – diesen Satz hört Nils oft. Er ist zwar noch klein, aber er hat schon jetzt das starke Gefühl, nicht gut genug zu sein. Momentan ahnt Nils noch nicht, dass ihn dieses Gefühl bis weit ins Erwachsenenalter hinein begleiten wird.

 

Maja ist gerade zwölf geworden und befindet sich mitten in der Pubertät. Ihr Körper beginnt, sich zu verändern: Was früher schlank war, wächst sich langsam zu Kurven aus und Maja verbringt täglich quälende Minuten vor dem Spiegel. Skeptisch betrachtet sie ihre Hüften, kneift sich in die Oberschenkel und versucht den Bauch einzuziehen. Ihre Mama hat längst bemerkt, dass Maja etwas unzufrieden mit ihrer Figur zu sein scheint. Beim gemeinsamen Mittagessen ermahnt sie ihre Tochter daher regelmäßig, sich gut zu überlegen, ob sie wirklich noch einen Nachschlag haben möchte. Als Maja ein Kleid für eine Geburtstagsparty anprobiert, schlägt ihre Mama vor, etwas zu wählen, das lockerer sitzt, damit man den Hüftspeck nicht so sieht, und als Pausenbrot packt sie ihr nun hauptsächlich Gemüse ein. Majas Mama meint es nur gut mit ihrer Tochter, doch bei Maja kommt eine klare Botschaft an: Nicht nur ich mag meine Figur nicht, auch Mama will, dass ich schlanker bin. Maja wächst zu einer jungen Erwachsenen heran, entwickelt eine Essstörung und kämpft jahrelang damit, den Hass auf ihren Körper abzulegen.

 

Elisabeth hat gerade das Abitur bestanden und wird ständig danach gefragt, was sie mit ihrem Leben anfangen will. Wenn sie das nur wüsste. Ihr Papa ist Partner in einer erfolgreichen Kanzlei und wünscht sich, dass seine Tochter eines Tages in seine Fußstapfen tritt. Mama gibt zu bedenken, dass Elisabeth einen familienfreundlichen Beruf wählen sollte – schließlich ist sie eine Frau und das bedeutet, dass sie sich eines Tages um ihre Kinder kümmern wird. Elisabeth weiß nur eines: Sie steht heftig unter Druck. Mit gerade einmal achtzehn Jahren hat sie das Gefühl, keine richtige Entscheidung treffen zu können. Sie weiß, dass Leistung von ihr erwartet wird und auch, dass sie den Erwartungen ihrer Eltern gar nicht gerecht werden kann. Sie erinnert sich daran, dass Papa sie immer nur umarmt hat, wenn sie gute Noten mit nach Hause gebracht hat und auch an Mamas enttäuschte Blicke, wenn sie mal wieder einen Leichtathletik Wettkampf verloren hat. Elisabeth wird Jahre damit verbringen, den Idealen ihrer Eltern hinterherzujagen, und ihren eigenen Weg inklusive der eigenen Bedürfnisse dabei komplett aus den Augen verlieren.

 

Das Verhalten der Eltern hat in allen drei Beispielen dazu geführt, dass die Kinder keine wirkliche Chance hatten, Selbstliebe zu entwickeln. Nils wurde nicht in seinen Fähigkeiten bestärkt, Maja erhielt durch die Kritik ihrer Mutter ein falsches, ungesundes Körperbild und Elisabeth wurde auf Leistung getrimmt. In allen Fällen wurde den Kindern vermittelt, dass ihr Wert an Bedingungen – Anstrengung, Schlankheit und Erfolg – geknüpft ist. Erinnere dich: Ohne Selbstwert keine Selbstliebe. Dass es auch anders geht und wie eine Erziehung, die die Selbstliebe fördert, funktioniert, wird in Kapitel 12 dargelegt.

 

Erfahrungen

 

Auch Erfahrungen, die wir außerhalb der Erziehung sammeln, bestimmen die Höhe des „Selbstliebe-Kontostands“. Der Anschaulichkeit halber widmen wir uns wieder einigen Beispielen:

 

Im Alter von siebzehn Jahren hat Susi ihren ersten festen Freund. Sie ist bis über beide Ohren verliebt und würde so gut wie alles für ihren Angebeteten tun. Zu dumm, dass dieser sich der Tatsache bewusst ist und sich nicht davor scheut, Gebrauch von seiner Machtposition zu machen. Er kritisiert ihre Kleidung und Susi geht shoppen. Er meckert über ihre Figur und Susi beginnt, wie verrückt Sport zu treiben. Er findet, dass Susi zu viel plappert und Susi wird schweigsam. Was er nicht weiß: Jedes Mal, wenn er sie kritisiert, weint Susi still und heimlich. Sie denkt, dass sie so, wie sie ist, nicht liebenswert ist und verbiegt sich bis zur Unkenntlichkeit.

 

Martin ist Mitte zwanzig und hat seinen Traumberuf gefunden. Wenn er mit ölverschmierten Händen in der Werkstatt bastelt, ist er in seinem Element. Es könnte alles so schön sein, wäre da nicht seine Freundin, die ihn nur heiraten möchte, wenn er mehr Geld verdient. Martin weiß, dass die Aufstiegschancen in seinem jetzigen Betrieb nicht allzu gut aussehen. Er grübelt, letztendlich überwiegt aber die Liebe zu seiner Freundin, sodass er eine besser bezahlte, wenn auch weniger interessante Stelle annimmt.

 

Peter ist Anfang vierzig und eigentlich zufrieden mit sich und seinem Leben. Er hat sich kürzlich scheiden lassen, steht weiterhin in gutem Kontakt zu seinen beiden Kindern und ist bereit für eine neue Frau in seinem Leben. Als er beim ersten Date mit einer Internetbekanntschaft nach seinen Stärken und besten Eigenschaften gefragt wird, fällt ihm ganz schön viel ein: er ist humorvoll, eine ehrliche Haut, meistens gut gelaunt, ziemlich kreativ, sehr sportlich, recht clever, handwerklich begabt, spricht fünf Sprachen, kann kochen und ist außerdem ein begnadeter Sänger. Doch überraschend rümpft sein Date die Nase und verabschiedet sich wenig später mit einer leicht durchschaubaren Ausrede. Als Peter später im Chat nachfragt, was der Dame des Herzens denn missfallen hat, ist ihre Antwort klar: Peter hat ihrer Meinung nach mit seinen Fähigkeiten angegeben und wirkte dadurch abschreckend arrogant. In Zukunft hütet sich Peter davor über seine Talente und guten Seiten zu sprechen.

 

Wieder vermitteln diese Erlebnisse den betroffenen Personen, dass mit ihnen etwas nicht stimmt. Sie sind falsch gekleidet, zu dick, zu redse

 

lig, zu arm oder zu sehr von sich überzeugt. Menschen, die durch ihre Erziehung bereits viel Selbstliebe entwickelt haben, können die ein oder andere Erfahrung dieser Art leicht wegstecken. Ist das „Selbstliebe-Konto“ aber von Haus aus spärlich gefüllt, gerät man durch solche Erlebnisse schnell ins Minus.

 

Arbeit an sich selbst

 

Die gute Nachricht: Jeder Mensch kann daran arbeiten, seine Liebe zu sich selbst zu steigern. Auf die Erziehung, die man genossen hat, hat man keinen Einfluss und auch die Erfahrungen, die einem im Laufe des Lebens zuteilwerden, liegen oft nicht in den eigenen Händen. Der richtige Umgang damit kann aber erlernt werden. In diesem Buch wirst du lernen, kritisch auf deine Erziehung und dein bisheriges Leben zurückzublicken, neu zu bewerten und deine Selbstliebe zu fördern. Du wirst dazu befähigt an dir selbst zu arbeiten und dein „Selbstliebe-Konto“ bis zum Rand aufzufüllen.

 

 

Selbstliebe, Egoismus und Narzissmus

 

Bedeutet Selbstliebe, egoistisch zu sein? Jein. Selbstliebe bedeutet zunächst einfach nur sich selbst zu lieben und hat somit nicht unbedingt etwas damit zu tun, nur noch auf sich selbst zu achten und die eigenen Bedürfnisse immer und überall über die der Mitmenschen zu stellen. Natürlich ist es wahr, dass ein gewisser Egoismus dazugehört. Wer sich selbst liebt, kümmert sich so gut wie möglich um sich selbst (siehe Kapitel 10), sagt nicht zu allem Ja und Amen und entscheidet sich im Zweifel eher für die Option, die ihm selbst wirklich guttut. Im Endeffekt führt dieses Verhalten jedoch dazu, dass es einem selbst besser geht und je besser es einem geht, desto mehr Ressourcen hat man, um anderen zu helfen, für sie da zu sein und sich für sie einzusetzen. Selbstliebe ist also nicht nur Egoismus, sondern befähigt auch zu mehr Zuwendung, Hilfsbereitschaft, Engagement und Nächstenliebe. Was aber, wenn die Selbstliebe pathologische Ausmaße annimmt? Den meisten Menschen fällt hier auf Anhieb der Narzissmus ein. Dabei handelt es sich um eine Persönlichkeitsstörung, die sich unter anderem durch eine enorme Selbstverliebtheit und Selbstbewunderung auszeichnet. Dahinter stecken paradoxerweise oftmals mangelndes Selbstwertgefühl und fehlende Selbstliebe, was von den Betroffenen quasi überkompensiert wird. Leider würde es den Rahmen dieses Buches sprengen, genauer auf das Krankheitsbild des Narzissmus einzugehen. Wir können aber festhalten, dass Selbstliebe und Narzissmus nicht nur nicht gleichzusetzen sind, sondern sich in vielen Fällen sogar ausschließen. Echte, ehrliche Selbstliebe ist keine übersteigerte Selbstverliebtheit. Und du brauchst dir keine Sorgen darum zu machen, dass du als Narzisst endest, wenn du dich in Selbstliebe übst.

 

 

Selbstliebe in Zeiten von Social Media

 

Die sozialen Medien gehören heute für viele Menschen zum Alltag. Morgens nach dem Aufwachen wird erstmal das Facebook Dashboard gecheckt, in der Mittagspause scrollt man durch Instagram und den Abend vertreibt man sich wahlweise mit YouTube, TikTok oder Twitter. An und für sich ist das vollkommen in Ordnung und, wenn wir ehrlich sind, relativ normal. Leider wirken sich die sozialen Medien, allen voran Instagram, in vielen Fällen nicht unbedingt positiv auf das Selbstwertgefühl und die Zufriedenheit mit sich selbst aus. Das gilt vor allem für junge Menschen, die in ihrem Selbstbild noch ungefestigt sind. Aber auch Erwachsene können sich in puncto Selbstliebe durchaus Steine in den Weg legen, wenn sie falsch beziehungsweise ungesund mit den Inhalten, die Social Media zu bieten hat, umgehen. Wenn man täglich die kunstvoll angerichteten Smoothie-Bowls, die weißen Sandstrände, die perfekten Selfies, die tollen Klamotten und die teuren Autos der „anderen“ sieht, kann einem das auf Dauer (unbemerkt) auf den Magen schlagen. Das liegt mitunter daran, dass wir uns und unser Leben automatisch mit dem vergleichen, was wir auf dem Display sehen. Dabei vergessen wir, dass das Selfie, das wie ein Schnappschuss aussieht, das beste aus zwanzig Versuchen inklusive Bearbeitung ist und wir wissen auch nichts vom Kredit, der für das Auto aufgenommen wurde oder vom eher fragwürdigen Geschmack des gesunden Frühstücks. Das Motto in den sozialen Medien lautet nach wie vor: Zeig dich von deiner besten Seite, die anderen Seiten will ohnehin niemand sehen. Das ist nicht nur traurig, sondern regelrecht toxisch für unser Selbstwertgefühl. Zum Glück gibt es mittlerweile Accounts, die sich bewusst gegen diesen Trend wenden und Menschen, die sich trauen die unperfekten Facetten ihres Lebens, ihres Körpers und ihres Selbst zu zeigen. Die Anzahl ist aber vergleichsweise verschwindend gering. Zum Verständnis: Dies ist keine Hassschrift auf Social Media. Das Internet ist eine wunderbare Erfindung, die sozialen Medien informieren, bringen Menschen zusammen und erlauben es, sich zu gruppieren und zu organisieren. Wer allerdings nicht vorsichtig ist, die Fassade ohne zu hinterfragen als glamouröse Wahrheit hinnimmt und keinen gelegentlichen Realitäts-Check unternimmt, lernt die Gefahren und Schattenseiten dieser virtuellen Welt kennen.

 


Das Wichtigste in Kürze

 


 

Selbstliebe lässt sich – genau wie Liebe – nur schwer definieren und kann sich für jeden Menschen ganz individuell anfühlen. Die Liebe zu sich selbst setzt sich aber immer aus den Grundbausteinen Selbstakzeptanz, Selbstachtung, Selbstwert und Selbstvertrauen zusammen.

 

Wie gut das „Selbstliebe-Konto“ gefüllt ist, hängt stark von der Erziehung und den Erfahrungen, die man gemacht hat, ab.

 

Jeder kann lernen, sich selbst zu lieben, und sein „Selbstliebe-Konto“ durch konsequente Arbeit an sich selbst auffüllen.

 

Selbstliebe beinhaltet, je nach Definition, ein gewisses Maß an Egoismus, ist aber nicht mit diesem gleichzusetzen. Außerdem hat die Liebe zu sich selbst nichts mit dem Krankheitsbild Narzissmus zu tun.

 

In vielen Fällen entpuppen sich die sozialen Medien – oder der Umgang damit – als waschechter Feind der Selbstliebe. Das liegt vor allem daran, dass wir uns mit dem „perfekten Leben“, das uns auf Facebook, Instagram und Co. gezeigt wird, vergleichen.

 

Gerade bei jungen Menschen, deren Selbstbild noch ungefestigt ist, kann durch einen ungesunden Umgang mit Social Media ein großer Schaden in puncto Selbstwert und Selbstliebe angerichtet werden.

 

 

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Kapitel 2: Indizien – Wenn die Selbstliebe fehlt


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Du fragst dich, woran du bei dir und anderen erkennen kannst, dass es an Selbstliebe mangelt? Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Fehlende Selbstliebe kann sich von Mensch zu Mensch verschieden äußern. Dennoch gibt es Merkmale, die sich besonders häufig beobachten lassen. Genau mit diesen Merkmalen befasst sich das zweite Kapitel.

 

Absoluter Altruismus

 

Eine auffallend altruistische Haltung, also ein deutlich überdurchschnittlich uneigennütziges Denken und Handeln, kann ein Zeichen dafür sein, dass die Liebe zur eigenen Person nicht allzu hoch ausfällt. Das ist relativ logisch: Während Altruismus allgemein nicht unbedingt schlecht ist, tritt er in diesem Fall so stark auf, dass die eigenen Bedürfnisse immer wieder vernachlässigt werden. Die Zuneigung zu allem anderen ist ganz einfach größer als die, die man für sich selbst empfindet. Oftmals haben sich die zugehörigen Denk- und Handlungsmuster über viele Jahre hinweg tief eingeprägt, sodass sie einem selbst gar nicht mehr auffallen. Man sagt beispielsweise ganz automatisch „Ja“ zu allem, worum man gebeten wird, und denkt gar nicht erst darüber nach, ob das Jeweilige überhaupt gut oder vielleicht doch unpassend oder sogar belastend für einen selbst ist. Damit macht man sich zwar beliebt, bietet aber auch eine große Angriffsfläche, um ausgenutzt zu werden, und kümmert sich, beschäftigt mit den Angelegenheiten und Wünschen anderer, viel zu wenig um sich selbst.

 

Gefühl, sich beweisen zu müssen

 

„Nicht gut genug, nicht gut genug, nicht gut genug“ – dieser Gedanke ist bei vielen Menschen mit mangelnder Selbstliebe sehr präsent. Sie haben das Gefühl, ihren Wert und ihre Daseinsberechtigung immer wieder aufs Neue beweisen zu müssen, schaffen es dabei aber niemals am Ziel anzukommen.

 

Häufige Unsicherheit

 

In aller Regel geht die fehlende Selbstliebe mit einem niedrigen Selbstvertrauen einher. Deshalb fühlt man sich häufig unsicher und nicht wirklich wohl in seiner Haut. Man hat weder Vertrauen in seine Fähigkeiten noch in sich als Person und vollführt so Tag für Tag einen wackligen Tanz auf dem Hochseil, immer bestrebt, nichts falsch zu machen, niemandem in die Quere zu kommen, bloß nicht aufzufallen und letztendlich irgendwie zu überleben.

 

Zweifel an der eigenen Liebenswürdigkeit

 

Wer sich selbst nicht liebt, tut sich schwer mit dem Gedanken, von anderen geliebt zu werden. Warum sollten sie auch? Der Zweifel an der eigenen Liebenswürdigkeit ist oft so ausgeprägt, dass man der Liebe einer nahestehenden Person selbst dann nicht traut, wenn sie einem immer wieder durch Worte und Taten versichert und gezeigt wird. Insbesondere in Beziehungen kann dies zu echten Problemen führen. Der liebende Partner tut alles dafür, um seine Liebe zu beweisen, doch nichts genügt, um seine Angebetete davon zu überzeugen. Sätze wie „Liebst du mich wirklich?“, „Warum liebst du mich?“ und „Wie kannst du jemanden wie mich nur lieben?“ fallen auf regelmäßiger Basis. Und selbst wenn die Partnerin für einen Moment daran glauben kann, wirklich geliebt zu werden, kann diese Gewissheit im nächsten Augenblick schon wieder verflogen sein. Eine kleine Unstimmigkeit oder auch nur ein „falscher“ Blick oder ein ungewöhnlicher Unterton in der Stimme bringen die Unsicherheit sofort zurück und das Spiel beginnt von vorn. Als Partner gewinnt man auf Dauer unter Umständen den Eindruck, dass die Liebe, die man spürt, niemals ankommen wird und keine Chance hat, ihre Kraft zu entfalten. Je länger die Beziehung andauert und je stärker die Zweifel an der eigenen Liebenswürdigkeit ausfallen, desto größer wird die Belastung für die Partnerschaft. Man surft ganz einfach auf zwei vollkommen unterschiedlichen Wellen: Der eine wünscht sich nichts mehr, als geliebt zu werden, hält diese Vorstellung aber für so unrealistisch und zerbrechlich, dass er daran „verhungert“, während der Frust beim anderen stetig wächst und die Bereitschaft, seine Gefühle immer wieder zu rechtfertigen und zu beweisen, sinkt. Eine Situation, unter der im Endeffekt beide Parteien leiden.

 

Angewiesenheit auf Bestätigung durch andere

 

Ein weiteres Merkmal, an dem sich ein Mangel an Selbstliebe erkennen lässt, ist die enorme Angewiesenheit auf Bestätigung durch andere. Eine Handlung wird erst angemessen und gut, wenn dies durch eine andere Person bestätigt wird – das eigene Urteil zählt nicht. Dieses Merkmal ist eng mit dem niedrigen Selbstvertrauen und der damit einhergehenden Unsicherheit in allen Lebenslagen verbunden. Zwei simple Beispiele:

 

Betty hat beim Shoppen ein Kleid entdeckt, das ihr auf Anhieb gut gefällt. Sie probiert es an, betrachtet sich im Spiegel und findet zunächst, dass ihr das Kleid gut steht. Oder etwa doch nicht? Mein Gott, vielleicht sieht sie durch diese Raffung fett aus? Und macht das Rot sie bleich? Tausende Fragen schießen ihr durch den Kopf. Zum Glück hat sie ihre beste Freundin mitgenommen. Erst als diese ihre Begeisterung über das Outfit äußert, ist Betty sich sicher, dass sie es kaufen wird.

 

Jens möchte sich einen Hund zulegen. Er hat sich schlau gemacht und ist überzeugt davon, dass ein Pudel am besten zu ihm und seinem Leben passt – bis er seinem Kumpel Marc von seinem Beschluss erzählt. Mark findet, dass Pudel Hunde für Frauen sind und außerdem irgendwie lächerlich aussehen. Labradore findet er viel cooler. Jens kauft sich einen Labrador.

 

In beiden Fällen findet Folgendes statt: Die eigene Ansicht hängt vollkommen von der Meinung anderer ab und wird, wie im zweiten Beispiel, sofort abgeändert, wenn sie keine Bestätigung findet. Und was ist das Resultat? Jens hat einen Labrador, dessen Temperament ihn vollkommen überfordert, weil er seine Entscheidung an die Wahrnehmung seines Kumpels angepasst hat, anstatt darauf zu vertrauen, dass er selbst schon die richtige Wahl treffen wird. Das ist tückisch, nicht nur beim Hundekauf. Schließlich kennt sich niemand besser mit der eigenen Person und dem eigenen Leben aus als man selbst. Legt man sämtliche Entscheidungen in „fremde“ Hände, führt man schlussendlich ein Leben, dessen Verlauf andere schreiben.

 

Wunsch, jemand anders zu sein

 

Befindet sich das „Selbstliebe-Konto“ im Minus, kommt manchmal der Wunsch auf, einfach in die Haut einer anderen Person schlüpfen zu können. Ziemlich egal wessen Haut, Hauptsache nicht die eigene.

 

Starker innerer Kritiker

 

Die meisten Menschen, denen es an Selbstliebe fehlt, haben einen übermäßig starken inneren Kritiker. Was der innere Kritiker ist? Er ist die innere Stimme, die dich kritisch betrachtet und ihren Senf dazugibt. Grundsätzlich ist der innere Kritiker wichtig. Er zwingt dich dazu, über dein Handeln und über dich selbst nachzudenken und nicht alles ausnahmslos und ohne zu hinterfragen als grandios einzustufen. Wie bei so vielem im Leben, kommt es aber auf das richtige Maß an. Wenn die kritische Stimme allgegenwärtig ist, ständig nur meckert und das Selbstvertrauen sowie das Selbstwertgefühl massiv schwächt, ist das ein großes Problem. Mit dem inneren Kritiker und damit, diesen in den Griff zu bekommen, beschäftigen wir uns in Kapitel 8 ausführlich.

 

Ständiges Vergleichen

 

Wer sich selbst liebt, nimmt sich so wie er ist und weiß, dass es ihm selbst gegenüber unfair ist, sich mit anderen zu vergleichen. Fällt die Selbstliebe jedoch gering aus, führt die Unsicherheit in Verbindung mit der Suche nach Bestätigung dazu, dass man sich laufend solch unsinnigen Vergleichen aussetzt. Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigen diese beiden Beispiele:

 

Jochen ist seit zwei Jahren in einer glücklichen Beziehung – eigentlich. Seit dem Pärchenabend am Tag zuvor, bei dem er erfahren hat, dass sein Kumpel dessen Freundin heiraten wird und dass außerdem Nachwuchs unterwegs ist, beschleicht Jochen nämlich das Gefühl, dass es in seiner Beziehung nicht schnell genug vorangeht. Plötzlich stört ihn die Tatsache, dass er und seine Geliebte nach wie vor in getrennten Wohnungen leben und noch nicht einmal über Hochzeit oder Nachwuchs geredet haben.

 

Laura ist zu einer Party eingeladen, für die sie sich extra schick gemacht hat. Der Blick in den Spiegel überzeugt und sie verlässt gut gelaunt das Haus. Am Ort des Geschehens angekommen ändert sich das von Minute zu Minute: Im Vergleich zu den anderen Mädels auf der Party sieht Laura ziemlich langweilig aus, findet sie.

 

Die Moral von der Geschicht‘: Wenn du zufrieden sein willst, vergleiche dich nicht.

 

Empfinden des Selbst als unwichtig

 

Sich selbst nicht allzu ernst zu nehmen, ist eine gute Eigenschaft und erleichtert das Leben unter Umständen allgemein. Wenn man sich selbst und seine Bedürfnisse aber weder ernst noch wichtig nimmt, hat dies oft mit einem Mangel an Selbstliebe zu tun und führt manchmal zum übersteigerten Altruismus, über den wir bereits gesprochen haben.

 

Selbsthass, Selbstverletzung und Selbstzerstörung

 

Im Extremfall gipfeln alle beschriebenen Merkmale in einem zerstörerischen Selbsthass. Man liebt sich nicht nur eher wenig, sondern empfindet einen massiven Hass auf sich selbst, der ein zufriedenes Leben unmöglich macht. Manche Menschen, die so empfinden, tendieren dazu, sich selbst zu verletzen. Entweder als Akt der Selbstbestrafung, um den inneren Schmerz erträglich zu machen oder einfach nur, um dem Selbsthass Ausdruck zu verleihen. Wenn du jetzt sofort an das berühmt berüchtigte Ritzen denkst, liegst du nicht falsch, doch dies ist nur eine der vielen möglichen Formen, die selbstverletzendes Verhalten annehmen kann. Weitere Beispiele sind das Schlagen mit dem Kopf gegen harte Oberflächen, das Verweigern von Nahrung und Flüssigkeit, bewusster Schlafentzug, das Ausreißen der Haare, das Stechen mit Nadeln, das Einwilligen in und Ausführen von sexuellen Aktivitäten, die einen eigentlich abschrecken, das Kratzen und das Verbrennen der Haut. Solltest du dich selbst verletzen oder mit dem Gedanken spielen, dies zu tun, solltest du dringend professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Auch wenn du das im Moment nicht sehen oder spüren kannst: Du bist es wert, du hast es verdient zu lernen, den Leidensdruck auf andere Weise zu senken und es kann besser werden – versprochen.

 


Das Wichtigste in Kürze

 


 

Ein Mangel an Selbstliebe kann sich von Mensch zu Mensch unterschiedlich äußern. Dennoch gibt es „Symptome“ und Anzeichen, die besonders häufig zu beobachten sind.

 

Zu diesen Anzeichen gehören zum Beispiel ein stark ausgeprägter Altruismus, häufige Unsicherheit, der Zweifel an der eigenen Liebenswürdigkeit und ein mächtiger innerer Kritiker.

 

Ein bedeutendes Minus auf dem „Selbstliebe-Konto“ kann sich in Selbsthass manifestieren. Manchmal kommt es dann zu selbstverletzendem Verhalten, das verschiedene Gründe haben kann. In einem solchen Fall ist professionelle Hilfe, zum Beispiel in Form einer ambulanten Psychotherapie, gefragt.

 

 

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Kapitel 3: Top 8 Mythen zur Selbstliebe


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Seit das Thema Selbstliebe an Bekanntheit gewonnen hat, ist das Internet voll von diesbezüglichen Meinungen, Aussagen und Ratschlägen – von vorsichtig formuliert und subjektiv über praktisch und durchaus plausibel bis hin zu ziemlich obskur oder einfach nur falsch. Deshalb konzentriert sich dieses Kapitel auf die Top 8 der häufigsten Mythen rund um die Selbstliebe.

 


#1: Sich selbst zu lieben ist extrem schwer

 


 

Sicher gibt leichteres, als sich selbst zu lieben. An diesem Mythos ist insofern was dran, dass eben aller Anfang schwer ist und es durchaus Mühe und Durchhaltevermögen kostet, sich selbst lieben zu lernen. Doch je weiter man diesen Weg verfolgt, desto einfacher wird es und desto schneller folgt Fortschritt auf Fortschritt. Man könnte also sagen, dass das Gewinnen von Selbstliebe schwer ist – noch schwerer ist es aber, ein Leben voller Selbsthass zu führen.

 


#2: Selbstliebe bedeutet, in den eigenen Augen immer alles richtig zu machen

 


 

Das ist absoluter Blödsinn. Manche Menschen denken, dass sich selbst zu lieben bedeutet, sich ständig selbst zu bejubeln und jeden der eigenen Gedanken sowie alles, was man tut, zu feiern. Das ist natürlich nicht der Fall. Auch wenn du dich selbst liebst, kannst du Fehler machen und diese als solche erkennen. Deine Schwachstellen und Macken werden nicht wie durch Zauberhand verschwinden. Der Punkt ist: Du wirst dich trotz deiner Fehler lieben. Du wirst Dinge falsch machen, aber gleichzeitig wissen, dass dies deinen Wert als Person nicht schmälert. Denke einmal an einen Menschen, den du liebst: Findest du, dass dieser immer alles richtig macht? Vermutlich nicht. Sicherlich ist diesem Menschen auch schon der ein oder andere Fehler unterlaufen. Und du liebst ihn trotzdem immer noch. Genauso verhält es sich auch mit der Selbstliebe. Sie raubt dir nicht die Fähigkeit, dein Handeln zu reflektieren und gegebenenfalls als falsch zu erkennen. Sie beschert dir lediglich die Fähigkeit, dir deine Fehler zu verzeihen und dich nicht für sie zu hassen.

 


#3: Wenn man sich selbst liebt, lösen sich alle Probleme des Lebens wie von selbst

 


 

Das wäre fantastisch, ist aber leider nicht wahr. Selbstliebe kann dir weder den verlorenen Job zurückbringen noch deinen Partner vom Fremdgehen abhalten oder deine Familie vor Krankheiten beschützen. Einige Autoren und Coaches, die sich im Bereich der Selbstliebe bewegen, äußern sich tatsächlich so, dass man den Eindruck gewinnt, mit ausreichend Selbstliebe ließen sich alle Probleme aus der Welt schaffen und die Sonne würde immer scheinen. Das tun sie nicht, weil etwas Wahres daran ist, sondern um möglichst viele Menschen für sich einzunehmen und letztendlich ordentlich Geld zu verdienen. Wer wünscht sich kein sorgenfreies Leben? Realistisch betrachtet haben aber eben alle Menschen mit Problemen zu kämpfen, egal ob sie sich selbst lieben oder nicht. Wenn du also erwartet hast, mit der Selbstliebe den ultimativen und einzigen Schlüssel zum ewigen und vollkommenen Glück zu finden, muss ich dich enttäuschen. Früher in diesem Buch wurde die Selbstliebe als einer der Zentralschlüssel zum Glück bezeichnet, was nach wie vor stimmt. Wie du im nächsten Kapitel erfahren wirst, bringt es viele wertvolle Vorteile mit sich, sich selbst zu lieben. Doch es gibt zahlreiche weitere Faktoren, die das Lebensglück beeinflussen und absolut nichts mit Selbstliebe zu tun haben. Wer etwas anderes verspricht, spielt mit den utopischen Illusionen seiner Leser und Kunden und ist letztendlich ein Betrüger.

 


#4: Nur wenn man sich selbst liebt, wird man auch von anderen geliebt

Autor

  • Paula Weinbach (Autor:in)

Paula Weinbach hilft mit ihren Büchern dabei, komplexe psychologische Themen in leicht verständliche Schritt für Schritt Anleitungen runterzubrechen. Sie möchte so vielen Menschen wie möglich dabei helfen, emotional zu wachsen, sich persönlich weiter zu entwickeln und mehr Glück & Freude im Alltag zu verspüren.
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Titel: Wer, wenn nicht du? SELBSTLIEBE lernen kann jeder