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Auf dem Weg

Entlang des Pamir- und Karakorum-Highways

von Richard Franz (Autor:in)
135 Seiten

Zusammenfassung

Man nehme ein Fahrrad, dreieinhalb Monate Zeit und ein Flugticket nach Duschanbe. Schon fährt man entlang des Pamir- und Karakorum-Highways durch Tadschikistan, Kirgistan, China und Pakistan. Zusammen sind die beiden Straßen die Crème de la Crème der Hochgebirgsstrecken für Fernradler und einer der schönsten Wege, um Zentralasien zu entdecken.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Karte

Vorbereitung

Es sollte eine Routineuntersuchung beim Zahnarzt werden. Als der Arzt zum Weisheitszahn links unten vorstößt, schreckt er zurück. „Puh … das wird doch komplizierter. Haben Sie heute noch etwas vor?“.

Drei Stunden später erwache ich aus der Narkose, über mich gebeugt der stolz lächelnde Zahnarzt. Der berichtet mir begeistert von der Operation. Das Beste: Als gratis Zusatzleistung haben sie mir überschüssiges Bauchfett abgesaugt. Ich zucke zusammen. Wie soll ich ohne meine Energiespeicher die Passage über das Hochland Tadschikistans schaffen?

„RRRING“. Da läutet der Wecker. Ich schrecke aus meinem Traum hoch. Ich liege in meinem bequemen Bett in meiner bequemen Wohnung in der bequemen Stadt Wien. Die Traumdeutung kann ich mir sparen. Eine Reise steht an.

Am 6. Juni, also in zwei Wochen, fliege ich nach Duschanbe in Tadschikistan. Dort soll es mit meinem Reisefahrrad „FRED“ entlang des „Pamir-Highways“ gehen. FRED steht kurz für „Fat Robust Endurance Dude“ und beschreibt mein Reisefahrrad perfekt.

Irgendwann, Anfang Juli, möchte ich mit FRED in Sary-Tash in Kirgistan eintreffen. Sary-Tash besteht aus ein paar einfachen Häusern, zwei Hostels und einer Tankstelle in der Ortsmitte. Links von der Tankstelle führt die Straße nach China, rechts nach Tadschikistan. Läge dieser Ort in Österreich, gäbe es an dieser Stelle einen Kreisverkehr. Vergangenes Jahr war ich in Sary-Tash mit Freunden zum Bergsteigen gewesen. Heuer geht es mit dem Rad dorthin.

Die Grenze nach China möchte ich noch vor dem 7. Juli erreichen. Von dort ist es nicht mehr weit bis zur alten Oasenstadt „Kaxgar“ im westlichsten Teil Chinas. In Kaxgar habe ich ein paar Tage Erholung eingeplant, bevor ich am 11. Juli nach Peking fliege. In Peking treffe ich Margit, Anna und Tom, die aus Österreich anreisen. Zu viert geht es drei Wochen entlang der Ostküste Chinas zu der ein oder anderen Cocktailbar.

Anfang August fliegen die drei zurück nach Österreich und ich wieder nach Kaxgar, wo ich mich mit Ferry treffe. Mit Ferry und unseren Reiserädern geht es entlang des Karakorum-Highways Richtung Islamabad. In Islamabad gibt es den letzten Urlauberschichtwechsel mit Stefan, Gabriel und Simon. Die drei sind begeisterte Wanderer und Nordpakistan bietet sich dafür geradezu an.

In Sachen Vielfalt, körperlicher Herausforderung und Organisation setzt die Reise neue persönliche Maßstäbe. Von Gebirgspässen über 4600 Meter Höhe mit 30 kg Reisegepäck bei miserablen Straßenbedingungen in totaler Einsamkeit umringt von Bergen jenseits der 7000 Meter Höhe, bis zu den dicht gedrängten Metropolen Chinas am Meer, ist alles dabei. Durch konservative islamische Gegenden und pulsierende Cocktailbars führt die Route mit dem Rad, zu Fuß und Verkehrsmitteln, die sich auch ohne Muskelkraft fortbewegen. Da passt ein schräger Traum vor Abflug der Reise gut dazu.

Route | Über gemeinsame Freunde lernte ich im Sommer 2017 Ferry kennen. Bald plauderten wir über Kirgistan. Ich war gerade aus Kirgistan vom Expeditionstrekking zurückgekehrt und Ferry hatte schon einige Radreisen dorthin unternommen.

Das Glas Bier von Ferry war noch zur Hälfte voll, da begann er über Pakistan zu schwärmen. Dort würde er gerne hin. In den Erzählungen kamen der Karakorum-Highway, eine freundliche Kultur und eine relativ stabile Sicherheitslage vor. Für den Sommer 2018 hatte ich mir schon eine Fahrradreise durch Zentralasien in den Kopf gesetzt. An Pakistan hatte ich da noch nicht gedacht.

Dass ich meinen Job mit März 2018 als Fondsmanager an den Nagel hängen würde, stand für mich schon fest. Eine neue Herausforderung sollte her. Zuvor musste ich noch Urlaub abbauen. Einen Monat lang ging es im Februar 2018 mit dem Fahrrad von Bangkok nach Hanoi. Es war nicht meine erste Radreise.

Angefangen hatte es mit einer einwöchigen Tour von der Großglocknerhochalpenstraße zum Gardasee. Da hatte ich das Eintauchen in die Landschaft und den Stil der Fortbewegung schätzen gelernt. Bald darauf ging es mit dem Rad von Wien über Istanbul nach Georgien mit einer 5000er Besteigung zum Finale. Touren durch den Balkan und Osteuropa folgten.

Das Besondere an Radreisen ist die Geschwindigkeit, mit der man in Länder und Kulturen eintaucht. Es gibt keine Glasscheibe zwischen den Einheimischen und einem selbst. Man kommt durch Orte, die man als normaler Tourist nie sehen würde. Gleichzeitig erlaubt die Geschwindigkeit eines Rades, alles entlang der Route aufzusaugen, auch wenn man leicht 100 Kilometer am Tag zurücklegen kann. Das ist natürlich abhängig von der Wegbeschaffenheit, der eigenen Fitness und Motivation.

Hat man eine zu hohe Fitness und Motivation kann es allerdings passieren, dass die Reise zu sehr ins Sportliche kippt und das Kulturelle am Weg bleibt. So war es mir beim Abbauen meines Resturlaubes in Südostasien ergangen. Vier Ländern in vier Wochen war doch zu ambitioniert um wirklich einzutauchen. Die nächste große Reise sollte also weniger gedrängt ablaufen. Länger als vier Monate wollte ich aber auch nicht unterwegs sein, denn immer auf Achse zu sein, erschöpft auch.

In Südostasien wuchs Ferry Pakistan-Floh in meinem Ohr zu einem Elefanten heran. Warum nicht den Pamir-Highway und den Karakorum-Highway kombinieren? Und wenn man schon in China ist, kann man auch gleich die Städte an der Ostküste mitnehmen. Da ich neben dem Radfahren auch gerne zu Fuß in den Bergen bin, bietet es sich auch an im Karakorum einige Wanderweg zu erkunden, wenn man schon einmal dort ist.

Als ich Mitte Februar aus Südostasien wieder zurück war, standen die Eckpunkte der kommenden Reise fest. Ein kurzes Consultingprojekt hatte ich noch vor mir, aber mit Juni war ich frei und somit auch der Startzeitpunkt fixiert. Bei unserem nächsten Bier erklärte ich Ferry meinen Plan. Der zögerte nicht lange, strich alle anderen Reisepläne für 2018 in seinem Kopf und meinte „Wenn ich das wirklich fahre, bin ich beim Karakorum-Highway dabei!“. Das Pakistan-Joint-Venture war beschlossen.

Team | Für Ostchina konnte ich Tom, Margit und Anna begeistern. Tom kenne ich von der Grundschule. Wir hatten viel zusammen unternommen. Dann war ich nach Wien gezogen. Mit zwei Stunden Wegstrecke sahen wir uns nur mehr dreimal im Jahr. Tom ist der klassische Reisepartner für Städtetrips. An allem interessiert, unternehmenslustig und unkompliziert, perfekt also für die großen Städte Chinas.

Margit kenne ich vom Bergsteigen. Sie war 2017 mit nach Kirgistan zum Expeditionstrekking gekommen und hatte für 2018 noch keine Reisepläne. Margit brachte Anna mit ins Team. Die beiden kennen sich schon eine Ewigkeit und sind, wie Tom, recht partyfreudig. Das würde also gut passen. Ein paar Zusammentreffen vor unserer Abreise bestätigten das auch.

Für den Abschnitt von Kaxgar nach Islamabad war Ferry schon fix am Start und für den Trekkingabschnitt am Schluss der Reise hatte ich an Simon, Gabriel und Stefan gedacht. Wir vier hatten zusammen studiert und teilten eine große Leidenschaft für die Berge. Für Pakistan waren die drei schnell zu begeistern.

Damit war ich alleine, zu zweit, zu dritt und zu viert unterwegs, sportlich und unsportlich, in der Zusammensetzung komplett neu und schon oft unterwegs gewesen. Eine bunte Mischung.

Packen | Ich packe meinen Rucksack, oder besser, meine Radtaschen. Dieses Mal hatte ich mich auf mehr Selbstversorgung eingestellt. Bisher war ich auf jeder Reise ohne Zelt, Isomatte und Schlafsack ausgekommen. Für die anstehende Reise konnte ich allerdings nicht davon ausgehen, dass ich immer ein gemütliches Bett zum Schlafen finden würde. Ausgestattet war ich vom Bergsteigen mit gutem Material. Es macht einen Unterschied im Packvolumen und Gewicht, ob man ein einfaches 3-Kilogramm, oder ein High-Tech-1-Kilogramm-Zelt dabei hat. Zumindest der Kocher und das Kochgeschirr blieben zu Hause. Man überlebt auch drei Nächte ohne warmes Essen.

Unbedingt mit ins Gepäck musste allerdings warme Kleidung. Auf der Strecke konnte das Thermometer alles von minus 5 bis plus 50 Grad anzeigen. Die Skiunterwäsche kam also mit und mein Hüttenschlafsack gibt meinem Daunenschlafsack als Innenverstärkung noch die paar Grad mehr an Leistung für kalte Nächte.

Im Hochgebirge ist zudem die Sonne aggressiver als in der Ebene und rothaarig und blauäugig wie ich bin, kann ich mich nicht auf eine schnelle Hautadaption an die Sonnenverhältnisse in Zentralasien verlassen. Gut sortierte Drogeriemärkte darf ich im Hinterland von Tadschikistan und Kirgistan auch nicht erwarten. Die lokale Bevölkerung braucht keine Sonnencreme und die paar Touristen, die dort durchkommen, sind zu wenige für Sonnencreme-Pop-up-Stores. Somit muss die ausreichende Menge Sonnencreme gleich mit oder eingeflogen werden. Zu letzteren wurden meine Reiseabschnittspartner eingeteilt, die mir auch einen Nachschub an Tageskontaktlinsen mitnehmen würden. Team „Ostchina“ hatte zudem den Auftrag, mir ein Bündel ansehnlicher Stadtkleidung mitzunehmen. Für den letzten Abschnitt hatte ich bei Stefan einen vorgepackten Rucksack mit meinen Wandersachen eingelagert.

Die Abgeschiedenheit Zentralasiens macht es auch notwendig für den Fall der Fälle vorzusorgen. Das konnten Probleme am Fahrrad aber auch bei der Gesundheit sein. Mit beidem hatte ich auf meiner Radtour in Südostasien Bekanntschaft gemacht. Ich war gerade in Laos unterwegs, als zwei Dinge auf einmal passierten. Ein leichter Bauchkrampf und ein bockiges Schaltverhalten. Durchfall war die Diagnose und ein ausgefranstes Schaltseil am Umwerfer des Fahrrades. Geschwächt vom Durchfall wollte ich das Rad nicht selbst reparieren. Im einzigen Radladen der Stadt hatten sie allerdings noch nie ein Rad mit Schaltung gesehen. Also musste ich doch den Schraubenzieher selbst in die Hand nehmen. Bis dahin war ich davon ausgegangen, dass es in solchen Ländern talentierte Mechaniker geben würde. Man lernt dazu.

Sicherheit | Ich schlafe in meinem bequemen Bett in meiner bequemen Wohnung in der bequemen Stadt Wien. Plötzlich schrecke ich hoch. „RRRING“. Es klingelt an der Tür meiner Wohnung, mitten in der Nacht. Ich stehe schlaftrunken auf und gehe zur Gegensprechanlage. Es meldet sich ein freundlicher Herr mit starkem arabischem Akzent, der sich als Vertreter der Taliban ausgibt. Ob er nicht zu mir in die Wohnung dürfte. Ich antworte nicht, lege auf und gehe wesentlich aufgeregter zurück ins Bett.

„RRRING“. Es klingelt wieder. Meine Augen springen auf. Ich hatte nur geträumt, als es wieder an der Tür klingelt. Mein Blutdruck schießt hoch. Es ist Samstag, 2:37 Uhr morgens. Ich gehe hellwach zur Gegensprechanlage. Auf mein zittriges „Hallo, wer ist da?“ höre ich nur ein Rauschen.

Zurück im Bett schießen mir tausend Gedanken durch den Kopf. Die ganze Aufregung nur, weil ich am Vorabend die Hintergründe zum Anschlag auf das Base Camp am Nanga Parbat mit 10 Toten im Jahr 2013 gelesen hatte. Das war der letzte Anschlag auf Touristen in Pakistan gewesen, durchgeführt von den Taliban. Nicht alle Angreifer wurden geschnappt. Der Rest ist Fantasie und ein Streich mit der Gegensprechanlage einiger Jugendlicher. Wild, wie das Unterbewusstsein arbeitet, auch wenn es keinen Grund zur Panik gibt.

Tadschikistan und Kirgistan gilt reisemäßig als unbedenklich. In China gibt es eher zu viel an Sicherheit und die gewählte Route durch Pakistan war alles andere als ein Kriegsgebiet.

Mehr Sorgen könnte ich mir wegen des Wetters machen, denn wenn es auf 4000 Meter überraschenderweise umschlägt, kann das unangenehm werden. Aber auch hier hatte ich vorgesorgt. Für den Fall, dass ich keinen Zugang zu Wetterinfos habe, verfolgen Margit und Simon die Lage entlang meiner Route und schicken mir SMS, sollte das Jahrhundert-Tief mit Schneegestöber einzufallen drohen.

Wenn das Wetter mitspielt können noch immer Probleme bei der Gesundheit auftreten, doch auch darauf kann man sich vorbereiten. Geimpft war ich nach meiner Reise nach Südostasien gegen alles. Einfache Probleme würde ich mit mitgebrachten Antibiotika und Pillen gegen Fieber und Durchfall behandeln. Bei gröberen gesundheitlichen Defekten würde es entweder die medizinische Vorsorge Vorort oder die Evakuierung im Rettungsflieger werden. Teuer wird das auch nicht, denn das deckt meine Reisekrankenversicherung und in Österreich bin ich bei Rückkehr für die Wiedereingliederung in die staatliche Krankenversicherung anspruchsberechtigt.

Kopien vom Reisepass und Impfpass hatte ich online abgespeichert, Reisepass- und Visakopien waren angefertigt und für den Notfall noch ein paar Info-Zettel vorbereitet, die in den gängigen Sprachen meiner Reiseroute den Finder informierten, wer ich bin, welche Blutgruppe ich habe und dazu noch die Kontaktdaten zur lokalen österreichischen Botschaft.

Sicher ist sicher. Somit kann es losgehen.


Die Reise


Teil 1 – Pamir-Highway

Joint Venture | Duschanbe, 6. bis 8. Juni 2018

Mein Flieger landet frühmorgens in Duschanbe. Die Einreise verläuft problemlos und auch der Fahrer des Green House Hostels wartet wie vereinbart mit seinem kleinen Auto vor dem Flughafen. Der Karton mit Rad findet am Dachträger Platz. Fünfzehn Minuten später bin ich im Hostel und beziehe mein Zimmer.

Mittags wache ich auf, sortiere meine Sachen und fange an, FRED im Innenhof zusammenzubauen. Da öffnet sich das Tor des Hostels zum Innenhof und ein Fahrradfahrer steuert direkt auf mich zu.

Der Fahrradfahrer: „Hey, I am Iman from Teheran. What’s your plan?“
Ich: „Cycling the Pamir-Highway and then going on to China.“
Iman: “Where are your friends?”
Ich: „Back at home.“
Iman: „ Oh, cool. So you are alone. Let‘s cycle together!“
Ich: „ Mhhhh… ok. “

Der Vorvertrag zum Joint Venture, den „Pamir-Highway“ zusammen in Angriff zu nehmen, ist damit besiegelt. Die Details dazu werden wir noch ausarbeiten, jetzt muss sich Iman erstmal ausruhen. Falls es überhaupt zur gemeinsamen Abfahrt kommt, trennen sich unsere Wege spätestens an der Grenze zu Kirgistan. Der gerade dreißig gewordene Volksschullehrer aus Teheran darf mit seinem Visum erst am 5. Juli dorthin einreisen. Am 5. Juli möchte ich allerdings schon bei der kirgisisch-chinesischen Grenze eintreffen.

Das Green House Hostel ist so etwas wie der Startpunkt aller Pamir-Highway Aspiranten. Ob am Fahrrad, mit dem Motorrad, oder dem Auto. Im Innenhof trifft man sich. In einem Eck säubern gerade John, ein Engländer, und Oliver aus Nordirland, ihre Räder vom Dreck der zurückgelegten Kilometer. Die beiden Mitte-20 jährigen haben sich irgendwo auf dem Weg nach Tadschikistan kennengelernt. John will über einen Zeitraum von zwei Jahren mit einem Budget von 10.000 Euro die Welt erkunden. Zwei Rucksacktouristinnen erklären mir beim Tee, dass sie spontan das Wagnis „Pamir-Highway“ angehen werden. Für jeweils 500 US-Dollar haben sich Christina aus Argentinien und Lily aus Australien schon mit Rad, Zelt, Isomatte und Schlafsack eingedeckt.

Nicht ganz so günstig ist ein junges Tiroler Pärchen im aufgemotzten Land Rover unterwegs, der auch im Innenhof parkt. Drei Monate haben die beiden für die Strecke Bregenz bis in die Mongolei vorgesehen. 35.000 Euro kostet das Auto mit Zusatzausstattung, die Dach- und Campingeinbauten nicht mitgerechnet. John könnte mit dem Geld sieben Jahre lang durch die Welt reisen. Andere würden für diese Summe gerade einmal zwei Wochen lang eine Luxusreise machen. Es fasziniert mich, mit wie wenig Geld man die Welt erkunden kann, wenn man Zeit hat und keinen großen Komfort benötigt.

Als ich FRED nach neun Tässchen Tee zusammengebaut habe, mache ich mich auf den Weg zum einzigen Einkaufszentrum Duschanbes, um noch einige Kleinigkeiten für die Reise zu besorgen. Im Telefonladen gönne ich mir eine Simkarte und im Supermarkt Reiseproviant. Die Produktauswahl ist wesentlich eingeschränkter gegenüber den überquellenden Regalen westlicher Supermärkte. Zumindest gibt es die Produkte, die es gibt, in Massen über mehrere Laufmeter und Regalebenen. Zwei Kilogramm Haferflocken, Instant Coffee für den Koffeinboost, Salz und Zucker für die Elektrolytmischung sowie Rosmarin und Thymian zur Verfeinerung der Haferflocken landen in meinem überdimensionierten Einkaufswagen. Trockenfrüchte und Nüsse möchte ich am kommenden Tag im Basar kaufen. Damit habe ich einen Grundstock an Kalorien zusammen und bin gerüstet, sollte es auf der Strecke einmal keine Restaurants oder Märkte geben.

Bild: Im Basar von Duschanbe.

Am nächsten Tag treffen Iman und ich mich beim Frühstück um gemeinsam zum Basar zu fahren. Auf dem Weg dorthin durchqueren wir die Innenstadt mit ihren Prunkbauten. Die kitschigen Betonklötze lassen die vergangene Sowjetzeit ganz nah wirken. Im Basar angekommen fühlen wir uns eher an ein modernes Shoppingcenter erinnert. Ganz anders, als viele andere Basare, in denen ich schon gewesen war, ist innen drinnen alles penibel sauber und übersichtlich. Selbst die Fleischabteilung ist hygienisch einwandfrei. Mein vermutlicher Reisepartner outete sich dort als Liebhaber von gekochtem Schafschädelfleisch, Schafhirn und Schafaugen. „So delicious“, kommentiert Iman die Auswahl. Nicht, dass ich das auch nur in der Nähe meines Geschmacks- und Geruchsorgans wissen wollte. Allerdings wäre das Reisen um einiges einfacher, würde mir das tatsächlich schmecken. „Just try it“, meint Iman. Ich bin skeptisch.

Extrawurst | Duschanbe bis Qala-i-Khung, 9. bis 12. Juni 2018

Das Joint-Venture hat erfolgreich die Kick-Off-Phase überstanden. Iman und ich verlassen gemeinsam das Green House Hostel. Es ist schön, einen Reisebegleiter gefunden zu haben und zugleich auch praktisch, da Iman mit Farsi eine der Landessprachen Tadschikistans spricht. Vor langer Zeit reichte die Einflusssphäre von Persien bis hierher. Die Sprache und eine Verbundenheit zwischen den Völkern sind geblieben.

Raus aus Duschanbe begleitet uns scharfer Gegenwind und starker Verkehr. Wir folgen der sechs Fahrspuren breiten Straße Richtung Osten. Drei Stunden später machen wir Mittagspause in einem kleinen Dorf. Wir fragen uns zu einem kleinen Supermarkt durch, wo wir Joghurt für die mitgebrachten Haferflocken kaufen. Zur eigentlichen Pause fahren wir zu einer Tankstelle. Dort gibt es neben Schatten eine Einladung des Tankwarts auf Tee und Entertainment mit einer Ziege, die fünf Einheimische im Kofferraum eines Kombis transportieren. Für die Betankung muss die Ziege raus, was diese aber absolut nicht einsehen möchte. Es dauert eine Viertelstunde, bis die fünf Männer die Ziege davon „überzeugt“ haben.

Spät am Nachmittag starten wir mit der Quartiersuche, was selbst in Kirgistan praktisch mit einer App am Handy funktioniert. Wir freuen uns über ein geräumiges, sauberes Zimmer, warmes Wasser und ein frisch geschlachtetes Huhn vom Markt zum Abendessen. Das gib es allerdings erst nach Sonnenuntergang, denn es ist Ramadan. Wir sind die einzigen Gäste.

Über das Huhn kommen wir schnell von langweiligen Smalltalk zu Themen wie Sexualität, Heirat, Aufklärung bis hin zu Multilateralismus, Kultur- und Meinungsimperialismus. So anders ist die Einstellung des jungen städtischen iranischen Mittelstandes nicht zu dem westlicher, liberaler Städter. Nur sind die Grenzen der eigenen persönlichen Freiheit und Ausdrucksfähigkeit gänzlich andere. So trifft sich Iman mit seiner Freundin heimlich im Landhaus der Familie. Seine und ihre Eltern wissen nichts von Imans Freundin. Ihr Vater ist sehr konservativ und heiraten wollen sie nicht, nur um offiziell zusammen Spaß haben zu können. Lediglich Imans Großmutter weiß von der Freundin und sie behält das Geheimnis für sich.

Genau genommen gehört das Landhaus auch nicht den Eltern, sondern mittlerweile Iman. Irgendwann möchte Iman nach Europa reisen und für ein Schengenvisum muss Iman genug Rückkehrgründe nachweisen, damit die europäischen Behörden überzeugt sind, dass er nicht einfach untertauchen möchte. Ein Job im Iran genügt dafür nicht, ein Haus macht sich da schon besser. Seine Eltern haben sich für Iman sogar schon scheiden lassen, denn dann muss sich der Junge um die Mutter kümmern und folglich nicht zum iranischen Militärdienst. Für die Kinder macht man doch alles.

Unsere Diskussion dauert lange. Entsprechend spät starten wir in den nächsten Tag. Bevor wir richtig loslegen, wollen wir noch Wasser in einem Supermarkt ums Eck kaufen. Dort treffen wir auf einen anderen Fernradler, Jose aus Mexiko Stadt. Jose ist schon lange unterwegs. 48 Länder hat er bisher mit seinem Fahrrad bereist und das auf allen radelfähigen Kontinenten. Darunter waren so große Touren wie von Alaska nach Patagonien und von Kairo nach Kapstadt. Dafür hatte er sich Zeit genommen. Vier Jahre ist der 47-jährige schon unterwegs, ohne Aussicht, dass die Reise zu Ende gehen wird. Seine Frau war vor einigen Jahren an den Folgen eines schweren Unfalls verstorben, aufgrund dessen sie auch keine Kinder bekommen konnte. Eine neue Beziehung wollte er nicht, also kam er auf seine neue Liebe, das Fahrradfahren. Damit konnte er auch den Verlust seiner Frau verkraften. Die neue Liebe ist so stark, dass er sich sein Fahrrad sogar großflächig auf den Unterarm tätowieren hat lassen. Er nennt sein Rad „El Flaca“, spanisch für „der Dürre“. Selbst als Jose einmal schwer stürzte und sich dabei einen schmerzhaften Hodenbruch zugezogen hatte, ließ er nicht davon ab. Jose war alleine unterwegs und hatte offenbar Lust auf Gesellschaft. Damit waren wir nun ein Radlertrio aus drei Kontinenten.

Bild: Landschaft vor der Abzweigung zum Khaburabot Pass.

Bild: Auf der Straße zum Khaburabot Pass.

Der Rückenwind treibt uns rasch die Straße entlang, die aus dem Asphalt-Lehrbuch stammen könnte. Tief schlängelt sich diese durch ein Tal, entlang eines reißenden Flusses, bis wir zur Baustelle zur weltweit größten Talsperre kommen. Nach der Baustelle ist es vorbei mit dem herrlichen Asphaltband. Wie abgeschnitten wirkt die perfekte Straße, danach beginnt eine grobe Schotterpiste. Es staubt, es ist heiß und es geht bergauf. Genussradeln ist etwas anderes.

Nach sehr langsamen 30 Kilometer wird die Straße wieder besser und die umliegenden Berge immer höher und die Landschaft wilder. Es ist schon dämmrig, als wir die Abbiegung passieren, wo wir am nächsten Tag in die Richtung des 3252 Meter hohen Khaburabot Passes radeln wollen. Wir fahren daran vorbei, denn ein paar Kilometer später soll es ein Guesthouse geben. In einem Bett zu schlafen und warmes Essen zu haben, ist uns allen lieber als das Zelt entlang der Straße aufzubauen.

Im Dorf angekommen finden wir heraus, dass es das Guesthouse nicht mehr gibt. Iman plaudert mit einigen Männern, die gerade auf dem Weg in die Dorfmoschee sind. Die laden uns ein mit ihnen zu kommen, wir könnten sicher in der Moschee übernachten, wir müssten nur das Gebet abwarten. Soweit kommt es aber nicht, denn nach dem Gebet lädt uns ein Moscheebesucher zu sich nach Hause ein.

Das Haus unseres Gastgebers ist einfach, aber nett. Die Toilette besteht lediglich aus einem Loch im Boden des Schuppens neben dem Haus. Eine Dusche gibt es nicht, immerhin aber warmes Wasser aus einem Eimer. Die Gastfreundschaft wiegt den fehlenden Luxus aber um ein Vielfaches auf. Iman macht mir klar, dass wir den Frauen des Hauses keine weitere Aufmerksamkeit schenken und sie auch nicht direkt ansehen sollen. Wir sind im Hinterland angekommen. Unser Gastgeber lässt es sich nicht nehmen den Tisch für uns reichlich zu decken. Es gibt einen nahrhaften tadschikischen Gemüseeintopf mit durchzogenen Fleischstücken und Brot. Das Fleisch reiche ich sehr zur Freude von Iman an ihn weiter. Wir essen draußen im Garten, erhöht unter einem Dach, wo auch die Familie bei Schönwetter isst. Iman besteht darauf, dass wir auch dort schlafen, um der Familie nicht weiter zur Last zu fallen.

Am frühen Morgen werde ich vom fernen Donner geweckt. Ich fange an unsere Räder und das Gepäck, das noch unter freiem Himmel steht, unter den Dachvorsprung zu räumen und das keine Minute zu früh. Ein heftiger Donner und es beginnt zu tröpfeln. Iman und Jose wachen auf. Ein kurzer Blitz vom Stromverteiler direkt über der Straße veranlasst Iman mich zu bitten, doch sein Handy abzustecken.

Der Regen wird stärker und wir kauern uns zu dritt in die Mitte des Unterstandes. Unserem Gastgeber ist das Gewitter auch nicht entgangen und bittet uns, wie schon am Vorabend, in sein Haus. Dieses Mal folgen wir der Einladung. Im Wohnzimmer, dem schönsten Raum des Hauses, schlafen wir noch eine Runde.

Wir wachen spät auf und freuen uns über Frühstück. Es regnet noch immer, wenn auch nur leicht. Dennoch nicht ideal, um eine unasphaltierte Straße entlang zu nehmen. In Hoffnung auf Wetterbesserung, zögern wir jeden Bissen Brot, jeden Schluck Kaffee und dann schließlich die Gepäckvorbereitung so lange wie möglich hinaus. Iman benötigt heute extra lang um sein Fahrrad zu packen, und auch wenn er sich noch so bemüht, der eine Liter Saft passt einfach nicht mehr auf sein Rad. Ob ich den nicht nehmen könnte? Bis wir weiterkommen haben sich auch die letzten Regenwolken aufgelöst.

Es dauert nicht lange, bis sich auf der ruppigen Straße von Imans Gepäckträger noch eine eineinhalb Liter Wasserflasche verabschiedet. „Can you take it too?“. Der Saft und das Wasser wären ja auch voll OK, wäre da nicht die große Stange Extrawurst in meiner vorderen Seitentasche, die mir Iman schon am Vortag nach einem Supermarktstopp mit den Worten „I don‘t have space. Can you take it?“ in die Hand gedrückt hatte. Ich hasse Extrawurst, schon allein den Geruch finde ich widerlich. Iman isst die Extrawurst in großen Stücken mit dem Löffel.

Bild: Kinder auf der Straße Richtung Khaburabot Pass.

Bild: Nicht nur wir sind unterwegs.

Andererseits, was kann ich Iman schon vorwerfen, wenn sein Gepäck nicht so perfekt aufs Rad passt wie meines. Der stammt aus einem von Sanktionen gebeutelten Land, in dem gute und kompakte Ausrüstung schwieriger zu bekommen ist. Zudem kostet die Ausrüstung im Vergleich zum Einkommensniveau wesentlich mehr als das für einen Mitteleuropäer der Fall ist. Imans Zelt wiegt dreimal so viel wie meines bei ebenso mehr an Packvolumen. Da passt es ins Bild, dass bei Imans vorderen Gepäckträger am selben Tag die Schraube zur Befestigung an der Gabel bricht. Ein Haufen Kabelbinder sind die Lösung des Problems. Iman quittierte das trocken mit „Shitty things from Iran“.

Die Straße, die wir entlangfahren ist schlecht, aber bei weitem nicht so schlecht wie die schlechten Abschnitte nach der Talsperre. Verkehr gibt es keinen und die Landschaft ist spektakulär wild. An einigen Bergflanken liegen die Gesteinsschichten über hunderte Meter gut sichtbar frei. Es wirkt wie eine Karikatur eines überdimensionalen Schichtkuchens, der von beiden Seiten mit zwei großen Tortenschaufeln langsam zusammengedrückt worden ist.

Die zusammengedrückte Schichtkuchenlandschaft begleitet uns den ganzen Tag bis wir unser Quartier, in einem dem Diktator offenbar recht zugeneigten und daher hübsch hergerichteten Dörfchen erreichen. Es ist schon dunkel, als wir ankommen. Am nächsten Tag wollen wir den ersten großen Pass passieren. Ich kündige den Aufbruch für 7 Uhr an, in der Hoffnung, dass wir wirklich um 8 Uhr loskommen, um noch bei Tageslicht unser Ziel zu erreichen.

Wir schaffen dieses Mal auch die pünktliche Abfahrt. Ein langer Tag liegt vor uns. Imans kreatives Packsystem hat sich mittlerweile eingespielt. So geht es statt in einer Stunden in 15 Minuten, bis er alles am Rad hat. Der Saft ist getrunken, die zusätzliche Flasche Wasser stabil untergebracht und für den Rest der Extrawurst hat sich nun auch noch Platz gefunden.

Wir schrauben uns bei perfektem Wetter langsam über einen guten Feldweg den Pass hoch. Einige Warntafeln erinnern daran, dass es in dieser Gegend noch Minen vom lange zurückliegenden Grenzkonflikt mit Afghanistan gibt. Überholt werden wir von einigen Motorradabenteurern, darunter Max, den ich auch aus dem Green House Hostel kenne. Den Pass selbst erreichen wir knapp nach zwei britischen und einem deutschen Motorradfahrer. Auch einen der beiden Briten kenne ich aus dem Hostel in Duschanbe. Tadschikistan ist klein, vor allem, wenn alle derselben Route folgen. Vom 3252 Meter hoch gelegenen Pass sieht man schon die schneebedeckten Berge Afghanistans. So nah und doch unerreichbar. Viele von diesen sind noch nie bestiegen worden und werden auch noch länger auf eine Besteigung warten.

Bergab geht es überraschend mühsam voran, denn die Straße auf der anderen Bergseite ist um einiges schlechter. Rechts fällt der Hang hunderte Meter hinab in eine Schlucht. Nicht wenig Energie geht in den Bremsen verloren, bei den 2100 Höhenmetern, die wir hinunterfahren. Die phantastische Landschaft entschädigt uns für das energetische Desaster.

Jeder Planung zum Trotz erreichen wir unser Quartier wiederum erst nach Sonnenuntergang. Beim Abendessen gesellt sich ein 31-jähriger tadschikischer Reiseführer zu uns, der gutes Englisch spricht und sein Land Touristen hauptsächlich aus Europa zeigt. Selbst hat er Tadschikistan noch nie verlassen. Gerne würde er einmal in eine Gegend des Irans reisen, aus dem seine Familie vor 300 Jahren vertrieben worden war, und auch nach Deutschland. Deutschland wäre ohnehin das beste Land. Nicht so toll wären die Amerikaner, die immer und überall Muslime töten. Afghanistan, Syrien, Libyen nennt er als Opferländer. Er hat viel Respekt vor den Taliban und findet es auch gut, dass sie für ihr Land kämpfen. Genauso wie Putin, der Mann, der Russland wieder zu Wachstum und Stärke verhelfen wird. Dass Putin einen Teil der Ukraine annektiert hat, stimmt aus seiner Sicht nicht, da es eine Abstimmung gegeben hat. Auch haben die Russen wiederholt Putin gewählt. Alles fair, alles frei, ohne Unterdrückung der Opposition, der freien Meinungsäußerung, der Presse. Überhaupt sei Demokratie nicht unbedingt das Beste, denn wenn viele dumme Menschen wählen würden, was solle auch schon anderes als „Trump rauskommen“. Besser wäre ein Rat von einem Dutzend Weisen, die die Geschicke des Landes bestimmen. Auch würde der Westen durch falsche Informationen geblendet und die Bücher einseitig über die Geschichte lehren. Die Sowjetunion hat viel für die Menschen getan. Jetzt passiert nicht mehr viel. Lenin, Che Guevara, Castro; sie waren alle Heilige.

Ein wenig beginne ich die Inkonsistenz bei einigen seiner Argumente zu hinterfragen. So meint er, dass Geld und Macht den Mensch verderben, nur um später eben sämtliche Macht einigen Weisen zu überlassen. Wer sagt aber, dass diese, oder deren Nachfolger, nicht durch die Macht verdorben werden? Der Kapitalismus ist zwar böse, doch könnte er einmal verreisen, möchte er die Taschen voller Geld haben und in den schönsten Hotels absteigen. Er ist ein tiefgläubiger konservativer Muslim, jedoch fließt das Bier in Strömen und er gibt uns Tipps, wie man am besten zu afghanischen Drogen kommt. Verheiratet ist er auch, doch würde ihn das keinesfalls daran hindern in Deutschland Bordelle zu besuchen, wenn er einmal nach Deutschland käme, denn dafür bräuchte er zuerst viel Geld.

Afghanistan | Qala-i-Khung bis Korogh, 13. bis 18. Juni 2018

Wäsche waschen, das Rad warten, Fotos sortieren. Es ist unser erster Pausentag vom Radfahren. Beim Mittagessen kommen wir bei einer zerkochten Pasta ins Philosophieren, was die Dorfbewohner über uns so denken, wenn wir schwerbepackt mit dem Rad durch die Gegend fahren. Die Leute haben hier sicher andere Sorgen, als sich sportlich durch die Gegend zu hetzen. Der Alltag wird für die meisten aus körperlicher Arbeit bestehen. Was macht das auch für einen Sinn sich über die Pässe zu quälen, wenn man nicht muss? Iman schluckt genussvoll das flachsige, fettige Fleisch hinunter und meint trocken „Actually, I don’t know why I force myself to cycle these mountain passes“. Wir lachen.

Bis zum nächsten Pass ist es noch ein gutes Stück. Für die nächsten Tage geht es der afghanischen Grenze entlang. Die Straße wird schlechter. Besonders mühsam sind die Abschnitte, die von Steinschlag und Muren zerstört wurden. Doch sie wird auch schöner und wilder. Links von uns ragt die Felswand immer steiler, teilweise 2000 Meter empor, rechts von uns rauscht der breite Grenzfluss das Tal hinab. Auf der andern Seite blicken wir in eine andere Welt, in die Dörfer Afghanistans. Wie das Leben da drüben, in den gut sichtbaren und einfachen Häusern, wohl sein muss? Immer wieder sind vollverschleierte Frauen zu sehen. Auf der schmalen afghanischen Straße verkehren Mopeds. Autos gibt es keine. Dennoch sehen wir viele Satellitenschüsseln. Die Häuser und Dörfer auf der afghanischen Seite schmiegen sich beeindruckend die steilen Hänge hinauf, die meisten aus Lehm erbaut, mit Flachdach und den charakteristischen, blauen, vierteiligen Fenstern. Die Ernte wird von Hand eingebracht. Wie viele diesem abgelegenen Tal jemals entfliehen? Wie viele hier lesen und schreiben können? Wie sieht der Zugang zur medizinischen Vorsorge aus? Es bedeutet einen großen Unterschied, auf welcher Seite des Flusses man geboren wird.

Ganz so wild ist es auf unserer Seite des Flusses nicht, gemessen an der Anzahl von Hobbyabenteuerreisenden, die auf der Straße unterwegs sind. Gefühlt halten sich die ausländischen motor- und muskelangetriebenen mit den inländischen Gefährten die Waage. In der Früh knattert eine 15er Gruppe polnischer Motorradfahrer vorbei. Wir begegnen einem jungen russischen Radler mit überladenem Gepäckträger und einem Fernradler, der seinen kleinen Hund im Korb direkt aus Moskau mitgebracht hat.

Am späteren Nahmittag schlagen wir unsere Zelte auf einer einladenden Wiese auf, auf der sich schon eine vierköpfige Radfahrergruppe aus Polen niedergelassen hat. Daneben parkt ein VW-Camperbus aus Deutschland. Das nächste angebliche Quartier ist für heute schon zu weit weg.

Tags drauf ist der Ramadan zu Ende. Die Kinder feiern das, indem Sie Reisenden Bonbons in die Hand drücken, so auch uns. Dass der Fastenmonat vorbei ist. kommt uns sehr entgegen. Nach 10 Kilometern schaffen wir es rechtzeitig vor dem einsetzenden Regen in ein Kaffeehaus.

Bild: Blick über den Grenzfluss zu einem afghanischen Dorf.

Bild: Entlang des Flusstals.

Als der Schauer abgezogen ist, radeln wir weitere 10 Kilometer, bevor wir uns vor dem nächsten Schauer in ein Mittagslokal retten. Dort isst gerade eine tadschikische Familie auf Einladung der Wirtsleute. Wir bezahlen gerne die 1,50 Euro für das Essen. Das Mittagessen rächt sich allerdings am Nachmittag, als Jose und Iman fast zeitgleich beginnen, über leichtes Bauchweh zu klagen. Wir verdächtigen das Fleisch, denn ich hatte meines wieder abgetreten und kein Bauchweh. Ein Quartier mit Toilette und Dusche ist das erklärte Ziel, in Ermangelung an Alternativen landen wir allerdings in einem von Iman organisierten Homestay ohne fließendem Wasser und Edelporzellantoilette. Vor dem Haus findet sich lediglich ein kleines Bächlein und hinter dem Haus ein freistehendes Plumpsklo, das das prozessierte Essen direkt in den Grenzfluss zu Afghanistan leitet.

Unser Gastgeber ist Fabrikarbeiter. Da die 45 Kilometer Wegstrecke zur Fabrik per Anhalter bei den schlechten Straßenverhältnissen sehr mühsam ist, bleibt er immer für zehn Tage an einem Stück dort. Der 32-jährige hat zwei junge Töchter, spricht kein Englisch, seine Frau dafür aber umso besser.

Iman und Jose geht es nach dem Tief am Nachmittag wieder besser. Wir drehen noch eine Runde durch das Dorf und statten dem örtlichen Lebensmittelladen einen Besuch ab. Die Auswahl beschränkt sich auf Getreide und Cola. Am Weg zum Laden kommen wir bei einem Brotbackofen vorbei, in dem eine gesprächige Frau gerade Brot bäckt. Der Backofen besteht aus Lehm und wird mit heißer Asche angeheizt. Die vorgeformten Laibe werden mit der Hand mit Wasser bestrichen und im Inneren des Ofens auf die Seitenwand gepresst. Es dauert ein paar Minuten, dann beginnt sich das Brot von der Ofenwand abzulösen und ist somit fertig. Das Ergebnis kann sich schmecken lassen.

Obwohl das frische Brot eine Offenbarung ist, halten wir uns zurück, denn in unserem Quartier erwartet uns noch ein Abendessen. Das übrig gebliebene Brot schmeckt noch besser zu Joghurt und der Abend klingt mit einem wieder regenerierten, über alles Mögliche in Farsi mit den Gastgebern sprechenden Iman, einem noch etwas angeschlagenen Jose und einer sehr unterhaltungsfreudigen Tochter Elmira aus. Für Kitzelattacken braucht es dann doch keine Fremdsprachenkenntnisse.

Die Nacht tut Iman und Jose gut und mit saniertem Magen geht es rasch voran. Die Straße ist großteils neu asphaltiert. Bei einem Supermarktstopp treffen wir wieder auf das britische und deutsche Motorradtrio vom Pass. Sie haben das Wakhan Tal schon hinter sich gebracht und fahren jetzt den Batang Fluss nordostwärts ins Hochland. Von dort wollen sie weiter nach Kirgistan. Das Tal wäre gut befahrbar und landschaftlich allemal den Abstecher wert.

20 Kilometer vor Korogh bekommen wir es mit starkem Gegenwind zu tun. Iman bekommt Schützenhilfe von den Bayern im VW-Van vom Zeltplatz, die uns vor Korogh überholen und Iman eine Tasche abnehmen. Auch sie fahren zur „Pamir Lodge“. Die Lodge scheint das Pendant vom Green House Hostel in Korogh zu sein. Alles, was Rang und Namen hat und den Pamir bezwingen möchte, steigt hier ab.

Zwar liegt die Lodge nicht allzu zentral, dafür laden der nette Garten und die Veranda des Quartiers zum Verweilen ein. Dort diskutiere ich beim Frühstück mit Iman über Musik. Iman spielt eine Art traditionelle iranische Gitarre. Die klassische persische Musik ist doch anders als die klassische abendländische, also europäische, mit der ich mich in meiner Zeit als Wiener Sängerknabe auseinandergesetzt hatte. Es gibt keine Akkorde, ein anderes Notensystem, Viertelnoten und alles dreht sich um die Mystik. Deshalb sind traditionelle Konzerte im Iran eher kurz, da das Zuhören schnell anstrengend wird.

Ich spiele Iman ein Klavierstück von Bach vor und frage mich, ob ihm das ähnlich anders klingt, wie die persische oder arabische klassische Musik für mich. Schließlich bin ich doch von mit der europäischen Harmonielehre hörtechnisch aufgewachsen. Bei Iman ist es umgekehrt. Tatsächlich, mit Bach fängt er weniger an. Aber hier wie dort gilt, dass man in die Musik erst hineinwachsen muss.

Bild: Schulkinder entlang der Straße.

Bild: Felswände.

Im Westen fängt man auch nicht mit einer schweren Symphonie von Schostakowitsch an und auch im Iran interessiert sich der Großteil mehr für Pop. Zumindest kann ich Iman noch beibringen, dass Elvis Presley kein Jazz ist.

Unsere musikalische Diskussion wird von John und Oliver unterbrochen, die in Staub und Schmutz gehüllt, mit ihren Rädern auf uns zuknattern. Der Engländer und der Ire hatten zwei Tage länger als wir aus Duschanbe bis Korogh benötigt, keinen Ruhetag eingelegt, immer gezeltet und seit neun Tagen keine Dusche mehr gesehen. Wir hatten einmal gezeltet und selbst da hatte es einen Wasserschlauch gegeben, mit dem wir uns abduschen konnten. So unterschiedlich kann man auf derselben Route unterwegs sein.

Die beiden erreichen das Quartier rechtzeitig zum Höhepunkt der Feierlichkeiten zum Ende des Ramadans. Das Zentrum der Feier in Korogh ist eine Bühne im Park. Rundherum haben Frauen Tische aufgebaut und bieten selbstgemachtes Essen an. Vor der Bühne sitzen Familien und beobachten eine Tänzerin, die symbolisch eine Pferdeattrappe zur Musik reitet.

Ähnlich folkloristisch geht es ein paar Stunden später beim Public Viewing im Freilichtkino weiter. Ein paar tausend Kilometer entfernt findet gerade die Fußball‑Weltmeisterschaft statt. Übertragen wird sie auch hier. Die Tadschiken feuern jeweils abwechselnd das deutsche und das mexikanische Team an. Iman und ich solidarisieren uns mit Jose und halten zu Mexiko. Der fiebert sichtlich mit und siehe da, Mexiko triumphiert über Deutschland.

Konzert für Kühe | Korogh bis Langar, 19 bis 23. Juni 2018

Jose, Iman und ich frühstücken noch einmal gemeinsam. Jose nimmt die Nordroute, während Iman und ich die Südroute über das Wakhan Tal radeln werden. In Murgab wollen wir uns wieder treffen. Ein wenig wird mir Joses schrullige Art schon fehlen. So rülpst und furzt er gerne, sagt ein verlegenes „hehe, ups, sorry“ nur, um eine Minute später das Schauspiel zu wiederholen.

Die Straße führt Iman und mich, wie schon die Tage zuvor, flussaufwärts. Die Berge werden beeindruckender und bald sehen wir die steil emporragenden, schneebedeckten 6000er der Hindukuschkette, die in ihrer Mächtigkeit weiter anwachsen, je näher wir ihnen kommen.

Die restliche Route hatte ich mit jeweils 50 Kilometer pro Tag geplant. Heute legen wir 80 zurück, denn Iman möchte noch ein Hotel in Avj erreichen, bei der es eine heiße Quelle gibt. Man badet allerdings nicht direkt bei der Quelle, sondern in einem Badehäuschen, in das das Quellwasser eingeleitet wird. Im Badehäußen für Männer sitzen bereits zwei älteren Tadschiken und zwei Kindern. Sehr zu Imans Missfallen sind alle nackt. Iman war noch nie in der Öffentlichkeit nackt gewesen, denn im Iran ist das verboten. Willkommen am Rand der eigenen Komfortzone. Iman fügt sich seinem Schicksal, entblößt sich und steigt, unter den wachenden Blicken der vier, in einer Art und Weise in den seichten Pool, die auch „Mister Bean“ würdig gewesen wäre.

Wir sind eine halbe Ewigkeit in der Quelle, die, laut Auskunft eines englischsprechenden tadschikischen Jägers namens Dilan, gut für Bauchschmerzen, Halsschmerzen, Augenschmerzen und auch sonst alles andere sein soll. Dilan kommt aus Murgab, die seinerzeit höchst gelegene dauerhaft bewohnte Siedlung der Sowjetunion. Seine Mutter stammt auch von dort, sein Vater aus Kirgistan. Ich möchte wissen, wie es dazu gekommen ist, dass sich die beiden kennengelernt hatten. Er erzählt mir von einer alten Sitte der Kirgisen, bei der Mädchen entführt werden, um sie zu heiraten. Das kommt auch heute noch vor. Was wäre, wenn das Mädchen den Typen nicht wolle, frage ich Dilan. Dann hätte sie Pech gehabt, sie müsse heiraten. Nur die Hälfte aller Ehen ist auch für beide glücklich, aber wie sollten sonst die hässlichen Typen zu einer Frau kommen?

Bilal, der andere Badegast, lebt mittlerweile in Duschanbe, kommt aber ursprünglich aus Avj. Bilal hatte zwei Jahre lang in Düsseldorf gelebt und in einer Wäscherei gearbeitet, weshalb wir uns auf Deutsch unterhalten. Das Leben in Deutschland hatte ihm sehr gut gefallen, denn es gäbe dort viel mehr zu tun als hier. Seit sechs Monaten ist er wieder zurück in Tadschikistan. Wenig begeistert ist er von den vielen Flüchtlingen, die nach Deutschland gekommen sind und dort Asyl beantragen. Die stünden alle in Konkurrenz zueinander und eben auch mit Bilal. Dann sähe es mit den Jobs sehr schlecht aus, denn es gäbe einfach zu viele Flüchtlinge für zu wenige Jobs. Mittlerweile ist es spät geworden und Dilan, Bilal und die beiden Jungs verlassen die Quelle. Erst jetzt traut sich auch Iman aus dem Bad.

Im Morgenlicht fahren wir dem prächtigen Hindukusch entgegen. Das Tal weitet sich, rechts und links ist es von riesigen Felswänden eingerahmt. In der Ferne stechen schneebedeckte Gipfel empor. Bei Irkeshtam sind wir im tadschikischen Teil des Wakhan Tals angekommen, das uns in immer entlegenere Gebiete führen wird, wo auch schon Marco Polo durchgekommen war. Der Talschluss liegt außerhalb unserer Reichweite in Afghanistan. Das Tal wurde im 19. Jahrhundert als Pufferzone zwischen dem britischen Empire und dem russischen Zarenreich Afghanistan überlassen, weshalb es auch als Wakhan Korridor bezeichnet wird. Zwar gibt es Pässe nach China und Pakistan, diese sind aber schon seit langer Zeit geschlossen.

Zur Mittagszeit warte ich bei einem schattigen Plätzchen auf Iman. Den vermeintlichen Mittagsplatz gebe ich allerdings schnell wieder auf, denn einige Kinder aus dem Dorf nebenan sind im Anmarsch. Ich habe heute wenig Lust, im Sekundentakt dieselben Fragen zu beantworten, wie schon so oft. What is your name? Where are you from? How old are you? Das Interesse ist sehr freundlich, wenn es aber in jedem Dorf dutzendfach auftritt, kann es anstrengend werden. Wir landen schließlich in einem Buswartehäuschen und machen uns wieder auf den Weg, sobald die Dorfjüngsten auch dort herausgefunden haben, dass sich zwei Radler im Buswartehäuschen aufhalten. Ein Bus fährt in diesem Tal seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion übrigens nicht mehr.

Zumindest die Straße scheint seit dem Ende der kommunistischen Zeit einmal saniert worden zu sein. Es geht bedeutend schneller voran, als wir das gedacht hatten. Dennoch beschließen wir bei Kilometer 70 in einem Homestay Schluss zu machen. Das Badezimmer ist ein Erlebnis für sich. Darin findet sich ein Holzofen, der einen Bottich mit Wasser erhitzt. Daneben stehen ein Bottich mit eiskaltem Wasser und ein leerer Bottich. In diesem mischt man sich aus kaltem und heißen Wasser die für sich optimale Temperatur zusammen. Durch den Holzofen ist es zudem wohlig warm in der gedrungenen Waschkammer. Traditionelle Duschromantik vom Feinsten.

Ein paar Kilometer hinter dem Homestay endet die asphaltierte Straße. Danach erwartet uns nur mehr Schotter. Stellenweise ist die Straße mit dem Rad unbefahrbar. Nach 20 Kilometer an Fahr- und Schiebestrecke, legen wir in Yamnchun eine Pause ein. Von einigen Tadschiken haben wir die Empfehlung bekommen, die Quelle oberhalb von Yamnchun zu besuchen. Vor einem Haus, gleich neben der Abzweigung weg von der Hauptstraße, steht ein gut aussehender Toyota Landcruiser. Der Besitzer des Autos plaudert gerade mit dem Hausbesitzer. Wir unterbrechen die beiden und fragen, ob uns der Toyotafahrer zur Quelle bringen könnte. Für 30 Somoni, also rund 2,80 Euro, nimmt er uns die 7 Kilometer mit. Bei der Gelegenheit fahren auch ein paar ältere Herren aus den Nachbarhäusern mit hoch. Jeder will wissen, woher wir kommen und wohin wir fahren. Iman übernimmt die Aufgabe der Beantwortung aller Fragen in Farsi. Ich genieße die entspannte Fahrt zu neunt im Achtsitzer.

Die heiße Quelle, befindet sich in einem schmucken Bauwerk. Auch hier gibt es einen getrennten Bereich für Frauen und Männer und auch hier geht man nackt ins Wasser. Mittlerweile findet Iman den stofflosen Zustand allerdings ganz prima. Unser Taxifahrer und die alten Herren begleiten uns ins das perfekt temperierte Wasser.

Entspannt geht es nach der Spa-Einlage mit phantastischen Blicken auf das Wakhan Tal, die hohen Berge der Hindukusch Kette und eine alte verfallene Burg wieder bergab. Auf der einspurigen, ausgesetzten Straße kommen uns ungewöhnlich viele Autos entgegen. Wie wir erfahren, sind sie auf dem Weg zur Beerdigung einer 26‑Jährigen, die im siebten Monat schwanger, an Krebs verstorben war.

Bild: Blick Richtung Hindukusch.

Zurück auf der Straße holpern wir weiter. Teils kämpfen wir uns durch Sanddünen, die über die Straße wachsen. Dort ist selbst das Schieben richtig anstrengend. Wir treffen einen jungen Engländer am Reiserad, der einige Zeit in Australien gearbeitet hat und sich nun auf dem Weg zurück nach Hause befindet. Der versichert uns, dass das Schiebestück bald vorbei ist, danach wäre die Straße zwar schlecht, aber fahrbar.

Das anvisierte Guesthouse, das wir erst in der Dämmerung erreichen, hat geschlossen. Also fahren wir weiter, denn auch sonst finden wir im Dorf niemanden, den wir wegen einer Übernachtungsmöglichkeit fragen könnten. Laut Karte ist es nicht weit bis zum nächsten Dorf. In Langar, dem letzten Ort im Tal, werden wir fündig. Es ist mittlerweile stockdunkel.

Iman fängt an, den Preis auf Farsi zu verhandeln. Zuerst möchte die Hausdame 15 US-Dollar pro Person und Nacht, also ca. 130 Somoni, wir bekommen das Quartier mit Halbpension für 100 Somoni. Das Quartier ist richtig nett und das Essen ausgezeichnet. Wir planen zwei Tage hier zu bleiben. Am ersten Tag möchten wir eine Wanderung zu einer Weide unternehmen, von der man den 6507 Meter hohen „Engels Peak“ sehen kann. Am zweiten Tag steht Erholung am Programm.

Zu unserer Wanderung starten wir 10 Minuten vor der geplanten Abmarschzeit. Ein neuer Rekord für Iman. Am nahen Ausgangspunkt der Wanderung kommen wir wieder bei dem deutschen VW-Bus vom ersten Zeltplatz vorbei. Der Weg führt zuerst sehr steil, dann flacher werdend durch die kahle, sandige Berglandschaft. Weiter oben kommt uns das Pärchen aus dem VW entgegen. Wir plaudern ein wenig über das bisher Erlebte, was dem lokalen Regenschauer am Berg Zeit gibt nach Osten abzuziehen.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783752141528
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2021 (April)
Schlagworte
Tadschikistan Pakistan China Fahrrad Reise Kirgistan Zentralasien

Autor

  • Richard Franz (Autor:in)

Richard Franz ist promovierter Finanzökonom, Weltenbummler und begeisteter Radreisender. Eine dieser Reisen führte Richard nach Zentralasien.
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Titel: Auf dem Weg