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Raumschiff Promet - Die Abenteuer der Shalyn Shan 02: Der ewige Feind

von Achim Mehnert (Autor:in)
110 Seiten

Zusammenfassung

Shalyn Shan schöpft durch die empfangene Botschaft ihres tot geglaubten Mannes neue Hoffnung. Die Promet V nimmt die Spur auf. Sie führt nach Katai. Viele Lichtjahre entfernt ist Peet Orell weiter Gefangener des Suchers Irk. Achtung: Die Print-Ausgabe unserer Shalyn Shan-Reihe ist nur noch exklusiv in unserem Shop erhältlich. Die Printausgabe des Buches umfasst 160 Seiten.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


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© 2015 by BLITZ-Verlag, Hurster Straße 2a, 51570 Windeck

Redaktion: Jörg Kaegelmann

Titelbild: Rudolf Sieber-Lonati

Titelbildgestaltung: Mark Freier

Satz: Winfried Brand

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-95719-462-6

VORGESCHICHTE

 

Anfang August 2108. Die Suuk II landet auf Bankor. An Bord befinden sich Peet Orell, Vivien Raid, die Moraner Arn und Junici Borul, Shalyn Shans Ehemann Jörn Callaghan sowie dreiunddreißig weitere Terraner. Alle folgen einem mysteriösen Gedankenbefehl, der sie zu einem Transmittertor führt. Die sogenannte Bankor-Gruppe folgt dem Ruf der Agaren und geht durch den Transmitter. Danach läuft alles aus dem Ruder. Alle Terraner werden auf den Planeten Draster verschlagen und in die Auseinandersetzungen zwischen Lidan und Walida verwickelt.

Jörn Callaghan und Szer Ekka werden von den Clantho-Priestern dem Orakel von Chron, deren Heiligtum, geopfert. Man stößt sie in das Relikt hinein, in dem sie aufgelöst werden. Tatsächlich handelt es sich bei dem Orakel um ein Chronoskop, eines jener geheimnisvollen Artefakte, denen Shalyn Shan schon früher begegnet ist.

Irk, der Sucher aus Zeit und Raum, ist mit seinem zylinderförmigen Raumschiff Zeiter seit langer Zeit auf der Jagd nach den Chronoskopen. Wo immer er sie in der Galaxis findet, zerstört er sie, so auch auf Draster. Dabei begegnen sich Irk und Peet Orell. Irk, der Einsamkeit überdrüssig, entführt Orell, um einen Gesprächspartner zu haben. Der Terraner wird von Draster verschleppt, ohne den Kameraden einen Hinweis auf seinen Verbleib hinterlassen zu können.

Callaghan und Ekka werden auf einer ihnen fremden Welt von einem weiteren Chronoskop ausgespuckt. Der Nachthimmel ist sternenlos. Dies kann nicht das normale Universum sein. Sie erfahren, dass die hoch entwickelten Bewohner des Planeten, Kalar genannt, ihn für die einzige Welt halten. Nur der Philosoph Denfuch propagiert die These, dass es dort draußen ein Weltall voller Sonnen und Planeten geben müsse. Er ist im Besitz der einzigen hypercomtauglichen Anlage. Es gelingt ihnen, Comkontakt zu dem Voldok-Ra O’piin L’uu herzustellen. Ihnen wird klar, dass sie auf einer von der AVATARA gebannten Welt hinter einem Parakon-Schleier der Alatiden gestrandet sind. Von hier ist keine Flucht möglich. O’piin L’uu verspricht, die Erde über ihren Aufenthaltsort zu informieren. Die Kalaren halten sich die Helferlein, eine Armee von willfährigen Arbeitssklaven, die alle niederen Tätigkeiten verrichten.

Der Zeiter fliegt einen Raumbereich an, wo Irk und die Recheneinheit Trin ein weiteres Chronoskop vermuten. Orell kennt diese Region des Weltraums. Es handelt sich um den Katai-Sektor, in dem die Völkergemeinschaft AVATARA beheimatet ist.

Shalyn Shan und ihre Besatzung unternehmen mit der neuen Promet V einen Testflug. Dabei aktivieren sie durch den Einsatz des Dekametro ungewollt ein im interstellaren Leerraum platziertes Chronoskop, das als Tor in einen bestimmten Bereich des Parakons dient. Dort befindet sich eine gigantische Raumstation, die Arche. Bei der Erkundung begegnen sie dem Humanoiden Charlo, der mit seinem Roboter Habbalin auf die Rückkehr seines Herrn Jedrul wartet. Shalyn Shan entdeckt eine Flotte halborganischer Raumschiffe, kleine, wendige und kampfstarke Einmannjäger, sowie Aufzuchtanlagen für eine Klon-Armee. Charlo, der die Besatzung der Promet für Verbündete von Jedruls Erzfeind Trin hält, greift das Schiff an. Der hoffnungslos unterlegenen Promet gelingt die Flucht, doch der schwer verletzte Cy stürzt in einen Abgrund und kann nicht mehr gerettet werden.

Auf Kalar erheben sich die Helferlein gegen ihre Unterdrücker. Sie verschleppen Callaghan, Ekka und Denfuch und strömen aus den unterirdischen Fabrikanlagen an die Planetenoberfläche.

Shalyn Shan erhält die Botschaft und macht sich mit der Promet unverzüglich auf den Weg nach Katai, um nach ihrem Mann zu suchen, der mit der Bankor-Gruppe vor gut einem Jahr verschollen ist. Sie ahnt nicht, dass für Callaghan und seine Begleiter hingegen nur zwei Wochen verstrichen sind.

1.

 

Cy fiel. Tiefer und tiefer ging es hinab. Alles drehte sich rasend schnell um ihn. Trotz seiner hoch gezüchteten Fähigkeiten war seine Wahrnehmung eingeschränkt. Ihm war schwindelig, und er empfand Schmerzen. Ohne sein aus Duranplast bestehendes Exoskelett und ohne die Cyborgimplantete, die die meisten seiner inneren Organe, Knochen und Sehnen ersetzten, wären die Verletzungen, die ihm Charlos Roboter beigebracht hatte, wahrscheinlich tödlich verlaufen. Doch ihm war eine Gnadenfrist vergönnt.

Tödlich! Der Gedanke löste eine Assoziation aus. Cy stürzte in den Tod. Die Erkenntnis pflanzte sich durch sämtliche Synapsen seines Gehirns fort und sie brachte ihn in die Wirklichkeit zurück. Er kämpfte gegen die Schwärze an, die seinen Geist einhüllte. Cy erinnerte sich, was ihm widerfahren war und wo er sich befand. Er erhaschte bruchstückhafte Ausschnitte des gewaltigen Schachts, in den ihn der Kegelroboter geworfen hatte, schlingernd auf ihn eindringende Bruchstücke von Bildern, die keinen Sinn zu ergeben schienen. Es waren die Ebenen der Station im Hyperraum, an denen vorbei er stürzte. Wie tief war der Schacht? Wie viel Zeit blieb ihm noch, bis er am Grund zerschellte? Jede Sekunde konnte die letzte sein. Mit äußerster Willenskraft griff er nach seinem Gürtel. Er tastete nach dem Auslöser für den Antigrav, um seinen freien Fall abzufangen. Seine Hände wollten ihm kaum gehorchen. Die Finger waren kalt und klamm. Sein Verstand wisperte, dass er sich das nur einbildete. Dennoch gelang es ihm nicht, die Schaltung vorzunehmen. Er war zu schwach, um den Kontakt zu betätigen.

„Shalyn“, krächzte er, um auf sich aufmerksam zu machen. Er war nicht sicher, ob er das Wort hervorbrachte. Wenn ja, war seine Stimme viel zu leise, um von seiner Armbandcom übertragen zu werden.

Erneut versuchte er, seinen Antigravgürtel zu aktivieren. Sein ganzer Körper zitterte wie im Fieberwahn, die Schmerzen drohten ihn zu übermannen. Er stellte seine erfolglosen Bemühungen ein. Sie waren aussichtslos. Cy kam sich vor wie ein fallender Stein, zur Handlungsunfähigkeit verurteilt. Doch er war nicht bereit, sich in sein Schicksal zu ergeben. Zu stark war der Lebenswille in ihm. Der Funke loderte und wurde zu einer gierigen Fackel. Endlich gelang es ihm, seine Finger zu krümmen. Er spürte die Bedienungselemente seines Gürtels und drückte sie wahllos.

Nichts geschah. Waren die Systeme seiner Kombi gestört? Oder bildete er sich nur ein, Einfluss auf sie zu nehmen? Alles war so verschwommen, dass er es nicht entscheiden konnte. Seine Hilflosigkeit war verstörend. All die körperlichen Aufwertungen, die er erfahren hatte, halfen ihm nicht. Er stürzte und war nicht in der Lage, seinen Sturz abzubremsen. Wozu war er ein mit übermenschlichen Kräften ausgestatteter Cyborg, wenn er sich im Moment größter Gefahr nicht selbst helfen konnte? Die Frage bildete sich im hintersten Winkel seines Verstandes. Seine Gedanken geisterten zwischen Wachen und Träumen umher. Es ermüdete ihn, sie überhaupt noch zu verfolgen.

Ein düsterer Schatten legte sich auf sein Gemüt. Cy erkannte, dass der Schatten real war. Etwas befand sich in seiner unmittelbaren Nähe. Das Wesen dieser Erscheinung blieb ihm verborgen, bis er wie durch schwarzes Eis einen schlanken Körper gewahrte. Der Anblick war vertraut, doch es gelang Cy nicht, ihn einzuordnen. Die Schmerzen wurden übermächtig. Er glaubte sich stöhnen zu hören, was vermutlich nur Einbildung war. Seine Sinne schwanden. Er stemmte sich dagegen, weil er nicht im Zustand der Bewusstlosigkeit sterben wollte. Er hatte das Recht, sein Ende bewusst mitzuerleben. Bevor er von Ohnmacht umfangen wurde, spürte er eine Berührung, die einen belebenden Impuls beinhaltete. Der Schatten war ihm jetzt nahe. Er schickte sich an, den Cyborg zu verschlingen.

Etwas Lebendiges streifte Cy, hüllte ihn ein. Er wurde von Wärme umfangen. Es war, als würde er in den Mutterleib zurückkehren. Dann versank er in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

 

*

 

Shalyn Shan war mit ihrem Tropfenschiff entkommen. Um nichts anderes drehten sich Charlos Gedanken in dem Medotank, in dem er hermetisch von der Außenwelt abgeschlossen war. Seine Verletzungen heilten beeindruckend schnell, und sein physischer Zustand besserte sich binnen weniger Stunden. Eines jedoch vermochte das Wunderwerk der Medizin nicht zu bewerkstelligen. Auf Charlos angeknackste Psyche hatte es so wenig Einfluss wie auf die Ängste, die er durchlebte. Die Fremden waren entkommen, und er fürchtete, dass sie auf dem Weg zu Trin waren, um ihm zu verraten, wo Jedruls geheime Arche zu finden war. Sollte das geschehen, würde Trin sofort alles in seiner Macht Stehende unternehmen, um die Station zu vernichten.

Und Jedrul, das war das Fatale an der Lage, blieb an einem unbekannten Ort im Universum verschollen. Er hatte keine Ahnung, was geschah. Selbst wenn er Kenntnis von den Ereignissen erlangt hätte, hätte das nicht zwangsläufig seine Rückkehr bedeutet. Vielleicht hinderten ihn die Umstände daran, sich um seine Bastion im Hyperraum zu kümmern. Vielleicht war er in andere Kämpfe verwickelt und hatte seinen Vertrauten längst vergessen.

Zum ersten Mal kam Charlo auf die Idee, der große Jedrul würde womöglich nie mehr zurückkommen. Bei der Vorstellung befiel ihn eine eisige Lähmung. Er versuchte sie mit Macht zu verdrängen, doch sie wollte nicht vergehen. „Kalt! Es ist kalt. Temperatur erhöhen.“

Der Medotank kam der Aufforderung nicht nach. Stattdessen drang ein zischendes Geräusch an Charlos Ohren. Der Behälter öffnete sich. Licht flutete sein Inneres. Der kräftig gebaute, zwei Meter große Humanoide mit der kupferfarbenen Haut zog seine ausladenden Schultern zusammen und entstieg dem Tank. Ihn fröstelte es. Habbalin schwebte auf seinem Prallfeld zwischen den Kontrolleinrichtungen der Heilkammer.

„Warum unterbrichst du den Prozess?“

„Das habe ich nicht.“ Die peitschenartigen Handlungsarme des Kegelroboters, der Charlo an Körpergröße nicht nachstand, hingen inaktiv am Körper herunter. „Die Medoeinheit hat deine Gesundheit diagnostiziert. Du bist vollends wiederhergestellt, Herr.“

„Was weiß die Medoeinheit schon?“, brummte Charlo missgelaunt. Sie hatte keine Ahnung von seiner psychischen Verfassung. „Hast du nach Cyberjohn gesucht?“

„Nein, Herr, aus welchem Grund hätte ich das tun sollen? Er ist tot.“

„Bist du sicher?“

„Er ist ohne Bewusstsein in den Abgrund gestürzt. Er kann nicht überlebt haben – wenn er nicht ohnehin schon tot war.“

Charlo zweifelte nicht daran. Er griff nach seinen Kleidungsstücken und legte sie an, die gebauschte Hose, das Hemd und die ärmellose Weste. Er stieg in die weichen Stiefel, band den Gürtel mit den Intarsien und seinen Ausrüstungsgegenständen um und strich seine langen, wallenden Haare nach hinten. Erst danach setzte er die von feinen silbrigen Äderchen durchzogene Neurokappe auf, die sich der Schädelform ihres Trägers automatisch anpasste.

„Ich will trotzdem, dass du nach der Leiche suchst. Vielleicht ergibt Cyberjohns Untersuchung Hinweise darauf, welchem Volk er angehörte.“

„Keinem uns bekannten“, antwortete der Kegel.

Nein, natürlich nicht. Das wäre weder Habbalin noch mir entgangen. Charlo überging den Einwand des Roboters. Er musste eine Entscheidung treffen, die von weit reichender Bedeutung war.

„Ich sehe unsere Sicherheit bedroht“, sagte er spontan.

„Durch die fremden Raumfahrer? Ich halte sie für keine Bedrohung. Sie haben überhaupt nicht begriffen, was hier geschieht. Sie wussten weder von Trin noch von Jedrul.“

„Das haben sie behauptet.“

„Ich glaube ihnen.“

Charlo horchte auf. Glauben und Vertrauen waren keine Wesensmerkmale seines Roboters. Habbalin hatte während Charlos Jahrtausende andauerndem Schlaf in der Tat neue Züge entwickelt. So hatte er vor dem Auftauchen der Fremden sogar Neugier gezeigt. Charlo war unschlüssig, ob diese Veränderungen Anlass zur Besorgnis gaben.

„Sie haben die Passage benutzt, um zu uns zu gelangen. Das kann nicht durch Zufall geschehen sein. Von allein hätten sie die Arche nicht gefunden. Sie waren im Besitz der Impulse zum Öffnen des Tores. Hast du dafür eine Erklärung?“

„Nein, Herr“, gestand Habbalin. „Außer dir und mir kennt allein Jedrul die Impulsfolge. Das würde bedeuten, dass der hohe Herr sie den Fremden anvertraut hat.“

„Aber daran glaubst du nicht?“

„Nein, Herr, denn sie hätten keinen Grund gehabt, uns das zu verschweigen. Jedrul ist ihnen unbekannt.“

Charlo war geneigt, dem Roboter zuzustimmen. Umso verzwickter war die Lage. Es war keine logische Erklärung denkbar, und das weckte Charlos Misstrauen erst recht. Er durfte nicht ignorieren, was geschehen war. Er musste Maßnahmen in die Wege leiten, um allen Eventualitäten vorzubeugen.

„Ich werde die Geister in die Aktionskörper transferieren“, entschied er. „Ich werde sie aufwecken.“

Habbalin kommentierte die Ankündigung nicht. Er glitt auf seinem Prallfeld davon, um nach Cyberjohns Leiche zu suchen.

 

*

 

Als er wieder zu sich kam, war er von rötlichem Metall eingehüllt. Es umgab ihn warm und weich wie ein schützender Kokon. Cy sah, obwohl seine Augen geschlossen waren. Das geschmeidige Material bedeckte seinen Körper, seine Hände, seinen Kopf. Es barg sein Gesicht, versiegelte Ohren und Nase und drang sogar in seinen Mund ein.

Cy geriet in Panik. Unwillkürlich schnappte er nach Luft, um der Erstickung zu begegnen. Er wollte mit den Armen rudern, um sich aus der ungewohnten Lage zu befreien, doch die rötliche Substanz hinderte ihn daran. Sie dämpfte und verlangsamte seine Bewegungen und hielt ihn in der waagerechten Position, die er einnahm. Das Atmen hingegen bereitete ihm keine Schwierigkeiten. Cys Lungen füllten sich mit Luft, und sein Intellekt gewann die Oberhand über die Empfindungen. Er zwang sich zur Ruhe, als er begriff, dass ihm keine unmittelbare Gefahr drohte. „Hört mich jemand?“, fragte er.

Das Biogewebe zog sich blitzschnell aus seinem Mund zurück. Die Worte kamen ihm deutlich über die Lippen. Kaum dass er sie ausgesprochen hatte, wusste er, dass sie niemanden erreichten. Schlagartig begriff er, wo er sich aufhielt. Er steckte in einem der kleinen Jäger, die er und seine Kameraden bei ihrer Expedition durch die Hyperraumstation gesehen hatten. Zwei dieser Jäger hatten sie verfolgt. Der eine hatte schließlich die PROMET angegriffen und ihr einen erbitterten Kampf geliefert, während der andere scheinbar führungslos und ohne Antrieb in den Raumschacht abgedriftet war. Cy war sicher, von diesem zweiten Jäger aufgenommen worden zu sein. Über die Gründe konnte er nur spekulieren. Wahrscheinlich hatte ihn das wendige, kleine Schiff gefangen genommen, um ihn zu Charlo zu bringen. Er erinnerte sich an ihre Theorie, die zum Teil aus biologischem Material bestehenden Fahrzeuge betreffend. Offenbar stimmte sie. Die schlanken Raumfahrzeuge nahmen potentielle Piloten direkt in ihrem Gewebe auf und gingen eine gewisse Verbindung mit ihnen ein. Das setzte semiintelligente Fähigkeiten voraus. Erst jetzt registrierte Cy, dass die Biomasse auch die Cyberbuchsen in seinen Schläfen besetzte.

Seine Augen waren immer noch geschlossen. Trotzdem nahm er optische Eindrücke auf. Primär galt das für das rötliche Material, in das er gebettet war. Als er sich auf die Umgebung des Jägers konzentrierte, gewahrte er sie ebenfalls. Der schlanke Flugkörper schwebte in dem Raumschacht, nicht weit von einer der Stationsebenen entfernt. Die Jäger versorgten ihre Piloten also mit Informationen, wahrscheinlich nicht nur auf visueller Ebene. Es schien Cy, als läge er in einem transparenten Fahrzeug.

„Fahrt aufnehmen.“ Cy dachte an eine bestimmte Richtung, und der Jäger gehorchte. Schlingernd setzte er sich in Bewegung. Er beschleunigte, schoss in Richtung auf die Station davon und brach plötzlich aus seinem Kurs aus. Cy verlangsamte die Geschwindigkeit, bis beinahe wieder der Stillstand erreicht war. Das hätte leicht ins Auge gehen können.

Er verharrte an Ort und Stelle und rekapitulierte das Geschehen. Die zweite Anordnung hatte er nicht ausgesprochen. Sie war seinen Gedanken entsprungen, und doch hatte der Jäger umgehend darauf reagiert. Akustische Befehle waren also nicht nötig, um ihn zu steuern. Cy nahm an, dass der Informationsfluss von seinem Gehirn an die wie auch immer gearteten Bordsysteme über seine Cyberbuchsen erfolgt war war. Er glaubte nicht, dass die eigentlichen Piloten gleich ihm mit solchen Implantaten ausgerüstet waren. Er hatte die humanoiden Wesen gesehen, die in Bassins heranwuchsen. Er ging davon aus, dass das Gewebe, aus dem sie gezüchtet wurden, mit dem der Jäger kompatibel war und es einen unmittelbaren Datenfluss zwischen Fahrzeug und Pilot gab.

Bevor er abermals auf die Steuerung zugriff, konzentrierte er sich auf seinen Körper. Er empfand eine gewisse Mattheit und einen Nachhall der Schmerzen, die ihn gequält hatten, aber sie waren nicht so schlimm wie vor seinem Sturz. Es ging ihm deutlich besser. Sein Körper hatte sich regeneriert. Dafür konnte nur die Biomasse des Jägers verantwortlich sein. Er fragte sich, wieviel Zeit seit seinem Sturz vergangen war. Er kam nicht an seine Armbandcom heran, um einen Blick auf die Zeitanzeige zu werfen.

„Wie lange halte ich mich an Bord auf?“, fragte er, obwohl er davon ausging, dass eine gedankliche Anfrage genügt hätte, um gehört zu werden.

Die Bordsysteme gaben keine Auskunft.

Cy hatte eine Idee. „Existiert eine Aufzeichnung über den Raumkampf mit dem fremden Schiff? Wenn ja, abspielen.“

Die Szene vor seinem geistigen Auge änderte sich. An die Stelle des leeren Raumschachtes trat die PROMET. Sie entfernte sich mit hoher Geschwindigkeit, verfolgt von einem feuernden Jäger, in dem Cy Charlo vermutete. Die PROMET raste auf einen schwarzen Spiegel zu, der von waberndem Rot eingefasst war. Sie tauchte in das Chronoskop ein und verschwand aus dem Hyperraum in den Normalraum. Ihr war die Flucht vor der Vernichtung gelungen. Cy atmete erleichtert auf. Anscheinend hatte sich sein Hinweis mit der Einschaltung des Dekametros als richtig erwiesen. Noch etwas anderes bewies die Flucht der PROMET. Die Besatzung hielt ihn für tot. Shalyn Shan hätte niemanden aus ihrer Crew im Stich gelassen. Das bedeutete, dass er im Hyperraum gefangen war. Ihm fehlten die technischen Möglichkeiten, einen Übergang in den Einsteinraum zu schaffen. Andererseits wurden die Jäger sicher nicht fürs Parakon gebaut. Schließlich gab es im Hyperraum keinen Gegner. Charlo besaß die Möglichkeit, aus diesem Kontinuum in den Normalraum zu gelangen, also war er es, an den Cy sich halten musste.

Er konzentrierte sich und beschleunigte den Jäger mit geringen Werten. Mit mäßiger Geschwindigkeit führte er eine Reihe von Tests durch. Die Systeme setzten seine Anweisungen anstandslos in Flugmanöver um. Er gewöhnte sich rasch an diese Art der Steuerung. Das Schiff akzeptierte ihn als Piloten. Bei der Systemprogrammierung war offenbar nicht einkalkuliert worden, dass es jemals unter unbefugte Kontrolle geraten könne. Woher hätte sie an diesem Ort auch kommen sollen? Cy nahm den Schwachpunkt dankbar zur Kenntnis. Er hatte ihm nicht nur das Leben gerettet, sondern konnte sich in Zukunft als unschätzbarer Faktor erweisen.

Bald führte er kompliziertere Manöver mit höherer Geschwindigkeit durch. Die von Charlo und den Seinen benutzte Technologie gefiel ihm immer besser. Sie erschien ihm wie das Nonplusultra fortschrittlicher Raumschiffsführung. Dieser Charlo gab ihm Rätsel auf. Cy wusste einfach zu wenig über die Zusammenhänge. Charlo hatte von einem Jedrul gesprochen, auf den er offensichtlich wartete. Jedrul, dessen Vertrauter und Verwalter er war, gehörte diese Station. Zudem war von einem Trin die Rede gewesen, und zwar in hasserfüllter Weise. Cy reimte sich zusammen, dass es irgendwann in der Vergangenheit eine Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen gegeben hatte, die eine angeführt von Jedrul, die andere von Trin, und diese Station stand in unmittelbarem Zusammenhang mit den damaligen Geschehnissen. Vielleicht wurden hier die Schiffe und die Kämpfer erzeugt, die nach Jedruls Heimkehr abermals gegen Trin und seine Gefolgschaft antreten sollten.

Cy seufzte. Seine Schlussfolgerungen schienen ihm schlüssig, aber alles konnte auch ganz anders sein. Er dachte an die Zuchtwesen in den Bassins. Als Aktionskörper hatte Charlo sie bezeichnet. Cy glaubte nicht, dass er von ihnen Informationen erhalten würde. Ihm blieb nur Charlo mit seinem kegelförmigen Roboter. Das brachte ihn zu der Frage, weshalb der Verwalter der Station sich nicht nach dem Verbleib des Jägers erkundigte. Wahrscheinlich wurden sie in so großer Stückzahl hergestellt, dass keine Übersicht darüber möglich war. Cys ursprüngliche Befürchtung, der Jäger habe ihn eingefangen, um ihn an Charlo auszuliefern, hatte sich glücklicherweise als falsch erwiesen.

Er setzte die Flugmanöver fort, bis er sicher war, den Jäger gut im Griff zu haben.

2.

 

Habbalin raste mit hoher Geschwindigkeit aus der Andockrampe. Er folgte dem Verlauf des Raumschachtes abwärts. Aufgrund der Schwerkraftverhältnisse in der Arche war es auch im Hyperraum statthaft, in Kategorien von Oben und Unten zu denken. Sie war zudem entsprechend konzipiert, denn biologische Wesen benötigten solche Anhaltspunkte, um sich besser orientieren zu können. Habbalin wäre darauf nicht angewiesen gewesen, Charlo und sogar der hohe Herr Jedrul hingegen sehr wohl.

Beiläufig registrierte er, dass Wartungsroboter mit der Reparatur der Schottplatte beschäftigt waren, die das Tropfenschiff beschädigt hatte. Bis zur Beendigung ihrer Arbeit hinderten Energiefelder die Atmosphäre daran, sich ins Vakuum des Weltraums zu verflüchtigen.

Der Roboter flog zum Grund des Schachtes, der gleichfalls von einem Schott versiegelt wurde. Mit seinen bordeigenen Sensoren hielt er Ausschau nach Cyberjohns Leiche. Zu seinem Erstaunen fand er sie nicht. Das war im Grunde unmöglich. Der fremde Raumfahrer hätte zerschmettert auf der Stahlplatte liegen müssen. Habbalin fand nur eine Erklärung für diese Tatsache. Aus einem unbekannten Grund – so gering die Wahrscheinlichkeit auch sein mochte, dass er nicht den Tod gefunden hatte – musste Cyberjohn nicht nur den Absturz überstanden haben, es musste ihm außerdem gelungen sein, aus dem Schacht in die Arche zu gelangen. Dazu waren außergewöhnliche Fähigkeiten erforderlich. Der Roboter spekulierte nicht darüber, auf welche Weise der Fremde das geschafft hatte. Es zeigte nur, dass er gefährlicher war als bisher angenommen. Habbalin hatte ihn unterschätzt, und Charlo hatte es ebenfalls getan.

Er kontaktierte Charlos Neurokappe und übermittelte seinem Herrn einen Statusbericht. Obwohl Charlo ihm offenbar nicht recht glaubte, trug er Habbalin auf, Cyberjohn unter allen Umständen zu finden und zu ihm zu bringen. Nachdem Charlo die Verbindung unterbrochen hatte, setzte der Roboter seine Suche fort. Da er in dem Schacht nicht fündig geworden war, flog er zurück in die Arche. Er begann in der unteren Ebene und stieg allmählich höher. Ohne Hilfsmittel wäre die Suche bei den Abmessungen der Station aussichtslos gewesen, doch zu Habbalins Bordsystemen gehörte unter anderem ein Biospürer.

Auf halber Höhe zwischen der Grundebene und der Andockrampe schlug das Gerät an. Das war der Beweis dafür, dass es Cyberjohn gelungen war, sich trotz seiner schweren Verletzungen zu retten. Was unvorstellbar erschien, war dennoch Fakt, der sich nicht ignorieren ließ. Habbalin folgte der Peilung, die in eine der Aufzuchtsektionen führte. Hoffentlich richtete der Eindringling keinen Schaden an. Habbalin sandte eine Mitteilung an Charlo. Es dauerte nicht lange, bis er Cyberjohn entdeckte, der sich an einer Brutkammer zu schaffen machte. Er ging unverzüglich zum Angriff über.

 

*

 

Die unregelmäßig geformte Station war mehr als zwölf Kilometer lang und durchmaß drei Kilometer. Ihre Oberfläche war mit bizarren Aufbauten übersät. Antennen ragten hunderte Meter in den Raum hinaus. Im Inneren des zweihundert Meter durchmessenden Schachts war davon nichts zu sehen. Cy entdeckte, dass die Stahlplatte, die den Schacht verschloss, geborsten war. Die PROMET hatte sich den Weg freigeschossen. Ein Datenstrom verriet ihm, dass der Schacht dennoch mit Luft gefüllt war. Anscheinend hatte eine Automatik Schilde aktiviert, die ein Entweichen der Atmosphäre und explosiven Druckverlust verhinderten.

Cy entschied sich spontan für eine Ebene. Sie wäre groß genug gewesen, die PROMET aufzunehmen. Er steuerte das zwanzig Meter lange, torpedoförmige Schiff, aus dem Schacht in die dunkle Kerbe, die sich in der Stahlwand abzeichnete. Aufflammendes Licht empfing ihn, so wie er es von weit oben schon kannte.

Er kontrollierte Außentemperatur, Druckverhältnisse und andere Werte. Der Jäger versorgte ihn über seine Cyberbuchsen mit sämtlichen Daten, die er verlangte. Zwischen seinem Gehirn und den Bordsystemen fand ein permanenter Informationsfluss statt. Die Steuerung reagierte annähernd ohne Zeitverlust. Cy fühlte sich wie mit dem Fahrzeug verwachsen. Zweifellos war das der Sinn dieser Konstruktionen. Er nahm an, dass die Verbindung zwischen den mit biologischen Komponenten angereicherten Jägern und ihren gezüchteten Piloten noch intensiver war. Er lauschte in sich hinein. Die Schmerzen waren fast vollständig vergangen. Er fühlte sich ausgeruht und kräftig. Seine Sinne waren scharf. Er richtete sie auf die Umgebung.

Riesige Maschinen umgaben ihn. Manche Aggregatblöcke reichten ein paar hundert Meter weit. Sie gaben ihm einen Eindruck von der gewaltigen Ausdehnung der Station. Der Zweck der Einrichtungen blieb ihm verborgen. Er vermutete aber, dass alles in der gigantischen Station auf die Produktion der Schiffe und ihrer Piloten ausgerichtet war. Er fragte sich, ob die gezüchteten Wesen gesteuert wurden oder über einen eigenen Intellekt verfügten. Waren sie sich ihres Daseins bewusst, nachdem sie den Bassins entstiegen waren? Bisher war das offenbar nicht geschehen. Kein einziges Wesen begegnete ihm. Allein Charlo schien in der Station zu wachen. Wie lange schon? Wie alt mochte er sein?

Die Hallen, durch die Cy flog, folgten keinen symmetrischen Gesichtspunkten. Der Aufbau der einzelnen Ebenen erwies sich als labyrinthisch, zumal sie an manchen Stellen miteinander verschmolzen, riesige Hohlräume bildeten oder ineinander übergingen. Mehrmals wechselte er willkürlich den Kurs, um sich einen möglichst großen Überblick zu verschaffen. Jede Information konnte wichtig sein, um einen Rückweg in den Einsteinraum zu finden. Leider half das, was Cy zu sehen bekam, nicht weiter. Er entdeckte weitere Produktionshallen, in denen sich Fahrzeuge in verschiedenen Stadien der Fertigung reihten. Das gleiche galt für die Aktionskörper. Der von Charlo verwendete Begriff warf weitere Fragen auf. Was versetzte sie in Aktion? Handelte es sich möglicherweise um Klone, die allesamt vom Geist des Originals beseelt waren? Oder erhielten sie elektronische Komponenten zu ihrer Steuerung? Cy fand keinen Hinweis darauf.

Die Station war perforiert wie ein Schweizer Käse. Schächte von unterschiedlichem Durchmesser verbanden die einzelnen Etagen untereinander. Sie waren ausnahmslos groß genug, um die Jäger passieren zu lassen. Hin und wieder entdeckte er aktive Roboter, meterhohe, plumpe Zylinder, die Wartungsarbeiten nachgingen. Er beobachtete sie eine Weile, doch sie vermittelten ihm keine neuen Erkenntnisse. Es waren keine besonders hoch entwickelten Maschinen und mit Charlos Kegelroboter nicht zu vergleichen. Sie achteten nicht auf den vorbeifliegenden Jäger. Entweder waren sie nicht darauf programmiert oder der Anblick eines Fahrzeugs war nicht so selten, dass es aufgefallen wäre. Das aber hätte bedingt, dass es entweder doch aktive Lebewesen zu ihrer Steuerung gab, oder dass sie auch ohne Pilot flogen.

Cy arbeitete sich Ebene um Ebene aufwärts. Je weiter er vorstieß, desto absehbarer wurde, dass er nur von Charlo Antworten auf seine Fragen zu erwarten hatte. Freiwillig würde Jedruls Vertrauter sie nicht geben, das hatte er bewiesen. Wenn er erfuhr, dass Cy lebte und wohlauf war, würde er alles daransetzen, ihn auszuschalten.

Der Jäger schwebte durch eine vertikale Passage und gelangte in eine Halle mit weiteren Bassins. In mehreren Reihen flackerten hektisch rote Kontrollleuchten. Diesen Vorgang hatte Cy zuvor nicht beobachtetet. Er verlangsamte den Flug und landete zwischen den Becken. „Öffnen!“

Die Bordautomatik reagierte augenblicklich. Cy spürte, wie sich das Gewebe von seinem Gesicht und seinen Händen zurückzog. Es gab seinen Körper frei, sodass er sich aufrichten konnte. In dem rötlichen Material der Wandung entstand eine Öffnung. Cy schwang seine Beine über den Rand und stieg aus. Er erwartete, dass die Aussparung sich wieder schloss, doch sie blieb bestehen. Der Jäger wartete auf ihn, stellte Cy erstaunt fest und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Reihen mit Bassins. Die drei Meter langen, milchig trüben Vorrichtungen ruhten auf Sockeln, die mit Kabelsträngen und Versorgungsleitungen versehen waren. Die darin schwimmenden Humanoiden waren viel besser zu erkennen, als es oben der Fall gewesen war. Sie waren vollständig ausgebildet und wären anstandslos als Menschen durchgegangen. Den einzigen Unterschied stellte dieselbe kupferfarbene Haut wie bei Charlo dar. Die Wesen waren aber wesentlich kleiner als Jedruls Vertrauter. Cy schätzte sie auf etwa 1,80 Meter. An rund einem Drittel der Becken flackerten rote Leuchten.

Cy machte sich an die Untersuchung der an den Sockeln befestigten Schaltplatten. Es dauerte nicht lange, bis er das zugrunde liegende Prinzip durchschaute. Er war sicher, die Wesen mit wenigen Versuchen aufwecken zu können. Als er aufsah, war die Zahl der roten Leuchten angestiegen. Eins der Wesen bewegte sich. Es ballte die Hände zu Fäusten. Sie erwachten, ohne Cys Zutun. Sicher war es kein Zufall, dass dieser Vorgang nach dem Besuch der PROMET einsetzte. Dafür konnte nur Charlo verantwortlich sein. Das ihm unbekannte Schiff hatte ihn in Aufregung versetzt und eine Reaktion provoziert. Umso verwunderlicher war, dass er sich nicht auf die Suche nach dem in der Station zurückgebliebenen Cyborg machte, gleichgültig ob der am Leben war oder nicht.

Im nächsten Moment erkannte Cy, dass er sich irrte. Charlo hatte ihn keineswegs vergessen. Aus den Augenwinkeln erhaschte er eine fließende Bewegung. Über den Bassins näherte sich ein kegelförmiger Roboter. Ohne zu zögern, eröffnete der Kegel das Feuer.

 

*

 

Nachdem Habbalin in einem Zwischenbericht übermittelt hatte, Cyberjohn im Raumschacht nicht gefunden zu haben, beorderte Charlo über seine Neurokappe einen Jäger zu seinem Aufenthaltsort. Er ließ sich zur zentralen Rechenstelle für den Erweckungsprozess bringen. Auf dem Weg dorthin hatte er Gelegenheit, die Ereignisse noch einmal Revue passieren zu lassen. Was immer er von Shalyn Shan zu erwarten hatte, er durfte kein Risiko eingehen. Es wäre fatal gewesen, vor der Erweckung zurückzuschrecken. Einmal erweckt, würde bei den Aktionskörpern die normale Alterung einsetzen. Der Vorgang ließ sich nicht mehr aufhalten, und umkehren schon gar nicht. Doch das musste Charlo in Kauf nehmen, auch wenn sich sein Handeln im Nachhinein als Fehler erweisen sollte. Sobald die Geister die Aktionskörper in Besitz nahmen und aus den Zuchtkammern stiegen, leiteten automatische Einrichtungen eine weitere Generation ein, die in den Tanks heranreifen würde. Auf diese Weise war sichergestellt, dass es niemals zu Engpässen kam.

An seinem Ziel angekommen, stieg er aus dem Jäger und verharrte einige Sekunden, um sich zu sammeln. Er hatte die vor ihm liegende Halle seit Jahrtausenden nicht mehr betreten. Beim letzten Mal war er in Gesellschaft von Jedrul hier gewesen. Charlo straffte seine Gestalt und betätigte den neben dem Schott in die Wand eingelassenen Kontakt. Die beiden Schotthälften glitten geräuschlos auseinander und gaben den Blick frei auf eine weite Halle, die mit Instrumenten und Bedienungseinrichtungen angefüllt war. Als er eintrat, empfand Charlo eine Erhabenheit, die er lange nicht mehr erlebt hatte. Er hatte den Eindruck, auf einer Wolke von kosmischen Dimensionen zu schweben, die in eine neue Zeit führte. So wie es schon einmal gewesen war, bevor es zum großen Bruderkrieg gekommen war.

Der Anblick der nüchternen Gerätschaften vertrieb Enthusiasmus und Pathos. Es gab keinen Grund zu frohlocken. Im Gegenteil, er war nicht hergekommen, um in Jedruls Sinne Großes in die Wege zu leiten, sondern um einen möglichen Schaden abzuwenden, dessen Ausmaße sich nicht absehen ließen. Die Bedrohung durch die Besatzung des Tropfenschiffs war groß, davon war Charlo fest überzeugt. Allein schon Cyberjohns Verschwinden bestätigte das.

Jedruls Vertrauter schüttelte seinen Pessimismus ab und widmete sich der Anlage. Auch nach Äonen flogen seine Finger so schnell und sicher über die Bedienungselemente wie einst. Er aktivierte die Kontrollen und stellte eine Verbindung zu den Steuereinrichtungen der Brutkammern her. Die Instrumente wurden aus ihrem Zustand der Passivität gerissen, was durch eine Phalanx auflebender Anzeigen und unzählige kleine rote Lämpchen dokumentiert wurde. Mit einem Schlag hatte Charlo Zugriff auf sämtliche Brutkammern der Arche.

Das Gefühl der Erhabenheit kehrte zurück. Er konnte sich nicht dagegen wehren, sich wie ein Herr über Leben und Tod, wie ein Initiator künftiger Geschichte zu fühlen. Jedrul wäre nicht besonders erbaut von solchen Anwandlungen. Doch Jedrul war weit weg, dachte Charlo. Was geschah, lag nun in seinen Händen, nicht in denen des Hohen Herrn.

Er verschaffte sich einen Überblick über die Hallen, in denen Brutkammern untergebracht waren. Dicht an dicht standen sie. Es waren viele, so dermaßen viele, dachte er mit einem Anflug von Ehrfurcht. Es waren weit mehr, als Geister in den Stasekammern darauf warteten, aus ihrem vergeistigten Zustand geholt zu werden und die Körperlichkeit zu erlangen. Die Überschussproduktion der Aktionskörper war ein Akt der Vorsicht, falls es zu Fehlentwicklungen und Ausfällen kam.

Charlo wählte zwei Hallen mit Brutkammern aus und schickte Aktivierungsimpulse an die Steuereinrichtungen. Weitere Anzeigen erwachten zum Leben. Gleiches geschah in diesen Sekunden mit den Körpern in jenen Tanks, die er aufgerufen hatte. Das Wissen darum jagte Charlo einen Schauer über den Rücken. Er wollte weitere Aktivierungen einleiten, als ihm seine Neurokappe eine Nachricht von Habbalin übermittelte. Der Roboter hatte Cyberjohn gefunden.

Cyberjohn lebte.

 

*

 

Cy hatte den Angreifer früh genug gesehen. Er brachte sich mit einem Sprung in Deckung. Die Sockel der Bassins schützten ihn für einige Sekunden, nicht länger. Er besaß keine Waffe, um sich zu verteidigen. Seinen Strahler hatte er bei der umkämpften Flucht an der Andockrampe oder seinem Sturz in den Schacht verloren. Er wusste es nicht. Das Einzige, was ihm zur Verfügung stand, waren seine physischen Fähigkeiten.

In geduckter Haltung bewegte er sich unterhalb der Becken entlang. Inzwischen war rund die Hälfte von roten Anzeigen markiert. Cy registrierte eine Bewegung ein paar Meter hinter sich. Ein Robotertentakel schob sich in sein Blickfeld, gleich darauf der Kegel. Mit aller Kraft schnellte Cy in die Höhe und sprang über die Bassins hinweg. Es gelang, weil er kaum langsamer war als ein Kampfroboter. Sofort tauchte er in der nächsten Deckung unter, lief in ihrem Schutz an dem Roboter vorbei, der ihn aber gleich wieder entdeckte. Er huschte mit aktiviertem Strahler heran, konnte ihn jedoch nicht einsetzen, ohne die Tanks zu gefährden.

Er ist darauf programmiert, die Becken vor Schaden zu bewahren. Cy schmetterte seine Fäuste auf die Schaltplatte eines der Bassins. Sie barst krachend, und im nächsten Moment heulte ein Alarm auf. Die rote Lampe begann hektisch zu flackern. Der Kegel hielt in der Bewegung inne.

„Zurück, oder ich zerstöre noch mehr!“, drohte Cy.

Der Kegel gehorchte und glitt langsam zurück. Cy spähte zu dem Jäger hinüber. Er war nicht verschlossen. War er bereits eine Art Verbindung mit ihm eingegangen und wartete darauf, dass der vorübergehende Pilot wieder einstieg? Möglich. Cy musste es darauf ankommen lassen, denn unbewaffnet konnte er sich den Roboter nicht auf Dauer vom Leib halten. Zudem ging er davon aus, dass der Kegel bereits Verstärkung angefordert hatte. „Noch weiter zurück“, forderte er.

Der Roboter entfernte sich weiter, suchte offenbar nach einer Lösung aus dem Dilemma. Cy machte einen weiteren Satz, dabei geschickt die Örtlichkeiten ausnutzend. Der Kegel wagte nicht zu schießen, da er kein freies Schussfeld hatte, und verharrte in der Bewegung. Mit dem nächsten Sprung gelangte Cy ins Innere des Jägers. Das Gewebe schloss sich augenblicklich um ihn und bugsierte ihn in die horizontale Lage, die er schon zuvor eingenommen hatte. Die Biomasse verband sich mit seinen Cyberbuchsen, und der Datenaustausch zwischen Cyborg und Fahrzeug setzte ein. Der Jäger fühlte sich ihm durch ihren vorangegangenen Kontakt tatsächlich verbunden. Cy brachte ihn vom Boden in die Höhe. Sein Blick ging hinaus in die Halle, als schaute er durch ein Fenster. Nun, da er keine unbeabsichtigten Schäden an der Einrichtung mehr anrichten konnte, eröffnete der Roboter das Feuer. Cy sah ein Strahlenbündel auf sich zukommen. Es traf auf die Hülle des Jägers, ohne Schaden zu hinterlassen. Wie Blitzlichtgewitter waberte die Energie um den Schiffsrumpf. Der Roboter verstärkte seine Anstrengungen, ihn an der Flucht zu hindern. Er schoss im Salventakt. Rings um den Jäger leckten die Strahlen. Der Datenstrom verriet Cy, dass sie einen gewissen Erfolg erzielten. „Feuer erwidern!“ Cy wusste nicht, ob die Maschine dem Befehl nachkommen würde. Sie tat es. Charlos Roboter war ihr gleichgültig. Eine silberfarbene Energielanze zuckte aus dem Bug und erfasste den Kegel. Für einen Moment war er in einen überirdischen Schein getaucht, bevor er mit donnerndem Getöse auseinander gerissen wurde. Wrackteile sirrten umher, verteilten sich, bohrten sich in Bassins und sprengten sie. Die Flüssigkeit ergoss sich in die Gänge und riss die darin schwimmenden Aktionskörper mit sich, die nackten Menschen täuschend ähnlich sahen. Eins der Geschöpfe zuckte heftig. Es versuchte, sich aufzurichten, verendete aber im nächsten Augenblick. Wo glühende Trümmer in die Flüssigkeit regneten, stiegen Fontänen aus Wasserdampf aus.

Entsetzen befiel Cy. Das Wesen hatte gelebt. Es mochte auf künstlichem Weg entstanden sein, aber es hatte gelebt. Hatte womöglich Verstand besessen, eine Seele die der eines anderen Wesens ähnelte? Cy schüttelte den Kopf. Das ihn einbettende Gewebe gestattete es. Das Zuchtwesen musste unbeseelt gewesen sein. Was er beobachtet hatte, waren ungelenke, nicht zielgerichtete Zuckungen gewesen. Muskelkontraktionen ohne Steuerung.

Inzwischen gellte ringsum Alarm. Die roten Kontrollen, von denen Cy annahm, dass sie das Erwachen der Aktionskörper angekündigt hatten, waren erloschen. Der Vorgang war unterbrochen worden. Cy hielt es für möglich, dass in einer Kettenreaktion sämtliche Zuchtwesen in dieser Halle zerstört worden waren. Er entdeckte hereinströmende Roboter. Es waren unbewaffnete Wartungsmaschinen, die keine Bedrohung darstellten, entnahm er dem auf ihn einstürzenden Datenstrom. Zeit zur Untätigkeit blieb ihm trotzdem nicht. Es würde nicht lange dauern, bis Charlo zur Hatz auf ihn blies.

Er ließ den Jäger höher steigen, flog quer durch die Halle, bis er den nächsten vertikalen Schacht entdeckte, und setzte seine Erkundung der Station fort.

 

*

 

Charlo verfolgte das Geschehen in der Halle mit den Brutkammern. Habbalin sandte die Aufnahmen an seine Neurokappe. Cyberjohn lebte nicht nur, er war dabei, Zerstörungen an den Brutkammern anzurichten. Er machte sich die Technik eines Jägers zunutze, den er erbeutet hatte, und griff Habbalin an. Es geschah das, was Charlo vorausgesehen hatte. Die Fremden in dem Tropfenschiff waren als gnadenlose Gegner gekommen. Cyberjohns Verhalten bestätigte es.

Wie nur war es diesem Ungeheuer gelungen, den Sturz in den Schacht zu überstehen? Die Erklärung war zweitrangig, entschied Jedruls Vertrauter. Primäres Ziel war es, Cyberjohn gefangen zu nehmen. Danach würde er Antworten erhalten.

Charlo erschrak, als die Übertragung abbrach. Seine Neurokappe vermittelte ihm keine weiteren Daten. Dafür gab es nur eine Erklärung. Habbalin existierte nicht mehr. Die Kontrollen lieferten erschreckende Informationen. Ein Teil der aktivierten Brutkammern war zerstört worden. Anscheinend ließ Cyberjohn seiner Zerstörungswut freien Lauf. Sobald ein Jäger zum ersten Mal von einem Piloten in Besitz genommen wurde, fixierte er sich auf ihn. So auch im vorliegenden Fall. Der Jäger akzeptierte den Feind ebenso wie einen beliebigen Aktionskörper. Das verkomplizierte alles. Das Gefährt wurde zum Gefährten, der Cyberjohn treu ergeben war und mit seinen Fähigkeiten unterstützte.

Da sich die Bedrohung durch Cyberjohn nicht abschätzen ließ, entschied Charlo sich dazu, den Prozess zu beschleunigen. Die Aktionskörper mussten mit den Geistern beseelt werden, um sich den Feinden stellen zu können. Er ließ die Steuereinrichtungen den Erweckungsvorgang forcieren und stürmte aus der Halle zu dem bereitstehenden Jäger. Eine Woge verzehrenden Hasses trieb ihn an. Er verwünschte den Umstand, dass es ihm nicht gelungen war, das Tropfenschiff mit sämtlichen Insassen zu vernichten. Ihm war immer noch unklar, wieso Cyberjohn bei dem Sturz nicht den Tod gefunden hatte.

Sekunden später war Charlo auf dem Weg zu den Brutkammern. Was er vorfand, war verstörend. Sein Zorn wuchs in ungeahnte Höhen. Wartungsroboter waren mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Sie überprüften die technischen Einrichtungen und versuchten zu retten, was noch zu retten war. Viel konnte es nicht sein, ahnte Charlo. Das Ausmaß der Zerstörung war auf den ersten Blick nicht erkennbar. Aufgrund der Vernetzung der Zuchtbassins ging er aber davon aus, dass der Großteil der Kammern in dieser Halle der Vernichtung anheim gefallen war. Unter diesem Aspekt betrachtet, erwies es sich als weise und vorausschauend, ungleich mehr Aktionskörper zu produzieren, als in den Stasekammern Geister auf ihren Einsatz warteten. Er entdeckte Wrackteile, die von Habbalin stammten. Der Fremde machte vor nichts halt. Er würde auch Charlo bedenkenlos töten, wenn sich ihm die Gelegenheit eröffnete.

Jedruls Vertrauter lenkte den Jäger aufmerksam durch die Halle. Über seine Neurokappe lieferten ihm die Bordsysteme eine Flut von Informationen. Cyberjohn war nicht mehr hier. Nach der Zerstörungsorgie war er sofort weiter gezogen. Charlo fürchtete, dass das Ungeheuer unterwegs war, um weiteren Schaden anzurichten. Bevor es dazu kam, musste er den Eindringling finden, doch das war leichter gesagt als getan. Die Station war riesig. Im Inneren eines Jägers fiel Cyberjohn den Robotern nicht auf, er konnte sich überall aufhalten. Charlo setzte eine Reihe von Anweisungen ab. Er beorderte Roboter zu neuralgischen Punkten, die primär geschützt werden mussten.

Ich brauche Habbalin, dachte er. Der Gedanke war irritierend, denn der Kegel hätte nicht mehr auszurichten vermocht als er selbst. Er kam zu dem Schluss, dass er die bloße Gesellschaft des Roboters herbeisehnte. Er sandte einen Impuls, um Abhilfe zu schaffen. Habbalin stellte so etwas wie eine Krücke dar, an der er sich aufrichten konnte. Er war ein ruhender Pol in dem Chaos, das in der Arche herrschte. Da er an diesem Ort nichts ausrichten konnte, steuerte Charlo den Jäger in einen anderen Bereich der Station. Er dachte an die fehlenden Sicherheitsvorkehrungen. Es gab keine Schutzsysteme für einen Fall wie diesen, da man nie mit dem Eindringen von Feinden gerechnet hatte. Wie nur war es gelungen, das Tor zu aktivieren und die Arche im Hyperraum zu finden? Charlo fürchtete, verrückt zu werden, wenn er sich diese Frage immer wieder stellte.

Endlich erreichte er eine unscheinbare Stahlkammer bar jeglicher Einrichtung. Beim Einflug des Jägers tauchte blaues Licht den Raum in einen kalten Schein. Charlo landete und stieg aus. Gewölbte Wände umgaben ihn, segmentiert zu bauchigen Flächen, zwischen denen das Fahrzeug gerade genug Platz zum Manövrieren fand. In den Stahlplatten, von denen nur eine mittels einer kleinen Lampe Aktivität anzeigte, zeichneten sich Bedienungsfelder ab. Charlo presste seine Fingerspitzen auf einen Sensor und trat einen Schritt zurück.

Vor ihm glitt das Wandsegment beiseite und enthüllte einen drei Meter hohen zylindrischen Alkoven. Ein kegelförmiger Roboter erwachte aus der Inaktivität und glitt aus der Nische heraus. „Ich stehe zu deinen Diensten, Herr“, sagte er.

Charlo musterte den zwei Meter großen, nach oben hin zulaufenden Roboter eingehend. Es gab keinen äußerlichen Unterschied zu seinem Vorgänger. „Sehr gut, Habbalin.“

Der dienstbare Geist war nur eine gefühllose Maschine, dennoch freute sich Charlo über die Worte, die er ausgesprochen hatte. „Wir machen uns auf die Suche nach Cyberjohn. Du bist im Besitz aller Informationen deines Vorgängers?“

„Sämtliche Daten wurden in meine Speicher übermittelt, Herr“, bestätigte der Kegel mit hängenden Handlungsarmen. „Ich bin einsatzbereit. Wo beginnen wir mit der Suche nach dem Feind?“

Charlo machte eine Geste der Ratlosigkeit. „Ich weiß nicht, wo er sich aufhält.“ Diese Aussage traf schon im nächsten Moment nicht mehr zu, Jedruls Stellvertreter erhielt neue Informationen, die ihn schaudern ließen. Cyberjohn hatte ein neues Ziel für seine Zerstörungswut gefunden. Die Geister waren in Gefahr.

Charlo lokalisierte den Eindringling und versuchte ihn zu kontaktieren.

 

*

 

Cy drang mühelos weiter vor. Er stieß auf keine Schotten, die ihm den Weg versperrten. Die allgegenwärtigen Passagen waren als durchgängiges Verkehrssystem ausgelegt. Mehrmals begegnete er Jägern, die sich nicht um ihn kümmerten. Er ging davon aus, dass sie unbemannt waren und von automatischen Systemen zu Parkzonen gebracht wurden, wo sie auf ihre Piloten warteten. Cy sammelte weitere Eindrücke, die keine neuen Erkenntnisse lieferten. Alles deutete darauf hin, dass die Station lediglich dem einen Zweck diente, die schlanken Jäger und die Aktionskörper zu deren Bemannung zu produzieren. Wie aber sollten willenlose Kreaturen die Raumfahrzeuge steuern? Es fehlte ein Bindeglied, über dessen Beschaffenheit er sich keine Vorstellung machte.

Cy hörte eine Stimme. Sie schien direkt in seinem Kopf zu entstehen. Als er sich darauf konzentrierte, begriff er, dass sie ihm von den Systemen des Jägers übermittelt wurde, die einen Funkspruch auffingen.

„Es ist sinnlos, weitere Zerstörungen anzurichten.“ Die Stimme gehörte Charlo. „Du verschlimmerst deine Situation mit jedem weiteren Verbrechen.“

„Dein Roboter ist für die zerstörten Bassins verantwortlich“, antwortete der Cyborg.

„Du hast auch Habbalin vernichtet.“

Der Kegel hatte demnach Habbalin geheißen.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783957194626
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2020 (Januar)
Schlagworte
Star Voyager Space Opera Titan Sternenabenteuer Science-Fiction

Autor

  • Achim Mehnert (Autor:in)

Achim Mehnert (1961-2018) wurde in Köln geboren. Seiner Heimatstadt ist der bekennende Lokalpatriot stets treu geblieben. Nach Kindergarten, Schule und Abitur folgte eine Ausbildung zum Industriekaufmann.
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Titel: Raumschiff Promet - Die Abenteuer der Shalyn Shan 02: Der ewige Feind