Lade Inhalt...

Krimi-Kurzgeschichten

von Luzie Pan (Autor:in)
37 Seiten

Zusammenfassung

Leserstimmen zu meinen Krimi-Kurzgeschichten: Feine Beobachtungsgabe in Figuren eingeflossen, einiges an Konfliktpotenzial reingebracht, großes schriftstellerisches Potential, macht vor schwierigen Themen nicht halt. Geschichten, Figuren und Themen haben eine große Bühne verdient. Prickelnde Geschichte, einzelnen Figuren verführt, etwas zu tun, was sich niemand zu trauen wagt. Viel Realismus, lebhaft vorstellbar, steckt immer ein bissiges Lachen im Nacken, herrlich unverwechselbar. Sehr schön erfüllt sich die anvisierte Prämisse „Wie du mir, so ich dir“, fantasievoll ausgesponnen, fesselnd und ungemein authentisch. In der Tat unter Beweis gestellt, das Konstruktion eines Konfliktes beherrscht wird. Erlebnisse der Romanfigur weichen erheblich von der üblichen Norm ab. Nicht nur deshalb lohnt es sich mehr über die weiteren Geschehnisse zu erfahren, vielversprechend. Seiten haben mir gut gefallen. Geschichte mit Augenzwinkern geschrieben. Bei Kurzgeschichten von Luzie Pan, tritt wiederum das Talent der genauen Beschreibung zu Tage. Nach wenigen Sätzen ist man mitten im Geschehen und kann man es kaum erwarten Fortgang der Story zu erfahren. Fähigkeit Charaktere der Handlung präzise zu beschreiben, geben genug Spielraum, eigene Version der Geschichte im Kopf laufen zu lassen. Auf langatmige Zwischensätze wird verzichtet. Kurzum, es ist ein Lesevergnügen. Am besten ist die Atmosphäre und sind die Lebensläufe der Figuren gelungen. Sehr schön das Drama, das dahinter steckt, die aufwühlenden, tragischen Lebensläufe in der winterlich-düsteren Atmosphäre, gibt passenden Rahmen für desinteressierte Polizeibeamten. Am Ende stehen die Gangster mit beinahe weißer Weste da. Herrlich deprimierend und eigentliche Opfer kommt frei. Stück Gerechtigkeit, bewegt Leser, lässt mitleiden und mitfühlen. Luzie Pan erhebt ihre Kurzkrimis zur Kunstform, reduziert auf das Wesentliche und ohne unnötige Ausschmückungen, lässt Leser viel Raum für eigene Gedanken. Absolut gelungenes Krimi-Experiment. Großes Potential und absolute Leseempfehlung. Ungemein spannende Konfliktsituation. Der Drogenhandel trägt außerdem dazu bei. Treffend der Titel „Weiße Weste“. Packend der Moment der Aufklärung, könnte spannenden Roman abgeben. Das Ambiente als solches beinhaltet ein hohes Spannungspotential. Kurzkrimis von Luzie Pan sind immer wieder eine Empfehlung wert. Gute Unterhaltung, macht auf gesellschaftliche Probleme und Missstände aufmerksam.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Krimi-Kurzgeschichten

Der Barbier von Neukölln

Weiße Weste

Urlaub mit Hindernissen

Leichen im Keller

Geschrieben von Luzie Pan

2020

Impressum

Krimi-Kurzgeschichten:

Der Barbier von Neukölln

Weiße Weste

Urlaub mit Hindernissen

Leichen im Keller

© 2020 Luzie Pan

Alle Rechte vorbehalten.

Autorin: Luzie Pan

Kontakt: luziepan@gmx.de

Distribution: tolino media

2. überarbeitete Neu-Auflage 2020

Buchcovergestaltung und -idee: © Luzie Pan

Bildnachweis: © Luzie Pan

Dieses E-Book, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne Zustimmung der Autorin nicht vervielfältigt, wieder verkauft oder weitergegeben werden.

ISBN: 9783739494739

Danksagung

Mein herzlichster Dank gilt allen meinen zahlreichen Blogaufrufenden aus der ganzen Welt, meinen treuen Bloglesenden und Follower meines Blogs: https://luziepan.wordpress.com, meinen Follower auf Twitter, meinen Facebook-FreundInnen, danke für alle votes, likes und jedes retweeten. Außerdem geht mein großer Dank an meine KommentatorInnen meiner Leseproben und Kurzgeschichten und meines Blogs, meinen Rezensenten, meinen Lektorinnen und Lektoren und allen Menschen, die mich bei der Entstehung und Entwicklung meiner Geschichten unterstützt und inspiriert haben.

Anmerkungen

Meine liebe Leserschaft, ich freue mich sehr, dass ihr/Sie dieses E-Book, erworben habt/haben. Noch mehr freue ich mich über Kommentare auf meinem Blog: https://luziepan.wordpress.com oder auf meiner Autorenseite; für Anregungen bin ich auch sehr dankbar.

Feedback kann auch direkt an luzie.pan@gmx.de geschickt werden, oder über Facebook, LinkedIn oder Twitter, mit dem Hinweis auf meine E-Books.

Die teils einzelnen Kurzgeschichten-E-Books der Erstveröffentlichungsreihe von 2015 erscheinen jetzt als Sparten-E-Books; außer dem vorliegendem E-Book „Krimi-Kurzgeschichten Luzie Pan“ gibt es auch folgende:

„Drama-Kurzgeschichten Luzie Pan“:

„Kurzgeschichten Humor Tragik Romantik Fantastik Luzie Pan“:

und „Kurzgeschichten-Sammlung Luzie Pan“:

bei den gängigen E-Book-Händlern.

Aktuelles auf dem Blog: https://luziepan.wordpress.com.

Kurzgeschichtenreihe

Die unten genannten Kurzgeschichten sind 2014/2015 als teils einzelne E-Books erschienen und jetzt in den oben erwähnten Bundles erhältlich.

1. Gestrandete Existenzen (Erzählexperiment)

2. Zu viel Licht (Fantastik)

3. Lächeln gegen den Wind, Markus hat Glück, Spätberufen (Humor Tragik)

4. Unfall mit Folgen, Das passende Kleid, Zug ins neue Leben (Romantik)

5. Barbier von Neukölln (Krimi)

6. Weiße Weste (Krimi)

7. Leichen im Keller (Krimi)

8. Urlaub mit Hindernissen (Krimi)

9. Alles für die Ehre, Reise nach Istanbul (Drama)

10. Antonio sucht sein Glück, Giuseppes sizilianische Welt (Drama)

11. Taube Finger fühlen im Kopf (Drama)

12. Heimat (Drama)

Der Barbier von Neukölln

Krimi-Kurzgeschichte

Widmung

Für die in Istanbul Ermordeten:

Den Homosexuellen Ahmet Yildiz (gestorben am 15.07.08) und die Transsexuelle Ebru Soykan (gestorben am 10.03.09) und für alle Homo-, Trans- oder Inter-Sexuelle, die in unserer Gesellschaft immer noch diskriminiert werden.

Vorwort

Kommentar von Arno von Rosen (Thriller-Autor):

„Geht es um Liebe, Familienbande, Traditionen, oder einen ganz normalen Mord? Wer es herausfinden will, sollte die Kurzgeschichte von Luzie Pan lesen, die sie im bunten Treiben des Berliner Bezirkes Neukölln angesiedelt hat. Wieder lässt die Autorin ihre feine Beobachtungsgabe in die Figuren der Geschichte einfließen. Sind Klischees dabei? Sicherlich, denn das bleibt an so einem Handlungsort zwangsläufig nicht aus, denn in jedem guten Klischee steckt auch immer ein Körnchen Wahrheit, und manchmal besteht dieses Körnchen eben aus Blei.“

Kommentar von Daniel Mattes (Thriller-Autor):

„“Geht es um Liebe, Familienbande, Traditionen, oder einen ganz normalen Mord? Wer es herausfinden will, sollte die Kurzgeschichte von Luzie Pan lesen“. Das sollte man wirklich! Luzie Pan lässt in ihrem Kurzkrimi spannende Charaktere im Schmelztiegel von Neukölln aufeinander treffen. Die Autorin lässt großes schriftstellerisches Potential erkennen und macht auch von schwierigen Themen nicht halt. Ihre Geschichten, Figuren und Themen haben eine große Bühne verdient, ich würde mich freuen irgendwann einen großen Roman der Autorin lesen zu dürfen. Zusammenfassend: Uneingeschränkte Kaufempfehlung und beste Bewertung.“

Kommentar eines Redakteurs, Texters und Journalisten:

„Der Krimi spielt in Neukölln. Die Tür stand auf und ein leichter Herbstwind zog durch den Laden und Neukölln. Ein schöner Satz … In die Geschichte hast du einiges an Konfliktpotenzial reingebracht. Und beleuchtest es auch mal von einer weniger bekannten Seite: Zwangsehe aus Sicht des Mannes, Homosexualität im Migranten-Milieu, Existenzkampf eines Frisörs und Ehrenmord.“

Zitat

„Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!“ (Mt 7,1 (NT))

Der Barbier von Neukölln

Kerim blieb plötzlich stehen, klatschte sich mit der Hand auf die Stirn und machte kehrt. Um neun Uhr war er mit Andrea in der Homo-Bar „Sintonia“ verabredet, er musste sich beeilen.

Jetzt trippelte er die sechs Stufen zu seinem Salon, dessen Schild „Barbier Kerim“ über der Türe halb abgeschraubt an wenigen Kabeln hing, hinauf. Als er eintrat, hörte er ein Geräusch und sah eine Gestalt in den Laden huschen. Woher kam sie? Hatte er sich getäuscht? Er schaltete das Licht an. Die Dunkelheit dauerte an. Kein Strom. Totenstille. Auf einmal knallten drei Schüsse. Kerim taumelte. Er sank langsam in die Knie und kippte zur Seite. Blut lief im aus seinem Mund. Das Mobiltelefon glitt ihm aus der Hand.

Der neue Mieter, ein arabischer Handyladenbetreiber, fand ihn am nächsten Tag auf dem Boden liegen, als er die Schlüssel von ihm in Empfang nehmen wollte.

Kriminalhauptkommissar Haslinger schlurfte zur Tür herein. Er musste extra seinen Italienurlaub unterbrechen, um hier aufzukreuzen. Es war sein erster Urlaub nach der Scheidung. Während er sich dem Toten näherte, parkte der Rettungsdienst mit lautem Autoreifenquietschen auf dem Bordstein. Haslinger lief umständlich um den Ermordeten herum, denn er hatte sich in der Hektik den Knöchel verstaucht, und stolperte dabei fast über ein Handy.

Da balancierten die Sanitäter eine Krankenbahre in den Laden und stellten sie geräuschvoll neben dem Toten ab.

Einige Zeit vorher.

„Ja gut, wir sehen uns heute nach Ladenschluss“, flüsterte Kerim, während sein Bruder Oktay zum Waschbecken schlich.

Schnell klappte Kerim das Nokia zu und ließ es in seine Gesäßtasche gleiten. Der Rasierschaum war eingezogen. Er setzte die Klinge unter den Backenbart seines Kunden an und spannte dabei die Haut darunter mit der anderen Hand. Eine braune lockige Haarsträhne fiel ihm ins Gesicht. Er blies sie weg. Im Hintergrund dudelte türkische Popmusik. Die Tür stand auf und ein leichter Herbstwind gespickt mit süßlichem Shisha-Pfeifen-Duft, aus der Shisha-Bar nebenan, zog durch den Laden und die Straßen von Neukölln.

Nach einer Weile kamen eine schwarz verschleierte Frau und ein älterer Mann herein. Es war seine Mutter Nilgün, die sich türkischen Tee nahm, auf einen freien Frisierstuhl setzte und Kerim beobachtete. Sein Vater Ahmed stand neben ihr.

„Heute Abend kommen Onkel Mustafa, Tante Seyran und deine Cousine Sibel zum Essen. Du wirst sie heiraten!“, kommandierte Nilgün und setzte die Tasse an ihren Mund.

Kerim schaute kurz auf, nickte beklommen und klatschte Kölnischwasser auf die Wangen seines Kunden.

„Gut so?“, lächelte er dem Klienten im Spiegel zu.

„Und mach den Laden morgen zu!“, rief ihm seine Mutter, während sie sich erhob, das Gläschen halb voll stehen ließ und mit Ahmet aus dem Laden stolzierte, hinterher.

Er sollte seine Cousine heiraten? Er hatte momentan andere Probleme, denn er fühlte sich seit einiger Zeit in seiner Existenz bedroht.

Neben ihm hatte ein Barbierladen mit mehreren Angestellten eröffnet, der ihm alle die Kunden wegschnappte, die er sich mühevoll erworben hatte. Es war sein einstmaliger bester Freund Cem. Sie hatten gemeinsam die Ausbildung gemacht, zusammengearbeitet, sich aber im Streit getrennt.

Anfänglich tat er so, als ob ihn das nicht störte. Aber es folgten Verleumdungen, die Cem unter seinen Kunden verbreitete. Bis Kerim beschloss, seinen Salon nach Charlottenburg zu verlegen.

Bei seinem Freund Andrea, einem italienischen Modedesigner, wollte er sich Geld leihen und damit den neuen Laden kaufen. Er bangte um seinen Ruf als Geschäftsmann. In Charlottenburg hoffte er auf einen Neuanfang, weit weg von Cem.

Dort „teilte“ ein Mafiaclan gerade unter seinen Leuten Immobilien „auf“. Er plante eine neue Pizzeria mit Salumeria (italienischem Feinkostladen). Dabei wollte der Clan dieselbe Immobilie wie Kerim für den Laden kaufen und war bereit dafür viel Geld zu zahlen. Denn die Location war für den künftigen Drogenumschlagplatz Nummer eins gut gelegen.

Der Verkäufer des Gebäudes, Herr Bachstein, entschied sich jedoch gegen den Mafiaclan, als Ettore, dessen Mafia-Soldat, ihm sein Kaufangebot unterbreitete. Kerim hatte von der Geldwäsche dieses Kaufbewerbers Wind bekommen. Andrea hatte es zufällig in Erfahrung gebracht und Kerim gesteckt. Herr Bachstein hatte sich daraufhin für ihn entschieden.

Infolgedessen wollte Ettore Herrn Bachstein erpressen, als er eines Tages in seinem Büro auftauchte. Er schüchterte ihn damit ein, dessen kleine Tochter vom Kindergarten abzuholen, wenn er nicht an ihn verkaufte. Herr Bachstein drohte daraufhin die Polizei zu rufen. Bei dem Wort „Polizei“ schritt Ettore abrupt aus dem Raum, knallte wütend die Türe zu, während er ihm hinterher kläffte:

„Sie hören noch von mir“.

Kerims alter Laden war jetzt neu vermietet und der neue Laden in Charlottenburg sollte bald eröffnet werden. Der letzte Rest seiner Kundschaft hatte sich angekündigt.

Seinen Freund Andrea hatte er vor einiger Zeit in diesem Viertel in der „Sintonia“ kennengelernt. Ihm war klar, was ihm drohen würde, wenn das herauskam. Mit Schaudern dachte er an eine Hochzeit mit seiner Cousine.

Eines Tages sah ihn sein Cousin Hasan händchenhaltend mit Andrea die Straße entlang spazieren, von Kerim unbemerkt.

Kurz darauf schlich Ettore in Kerims Salon. Ettores Auftrag war, diesen Laden zu kaufen, und er hatte Erkundigungen über seinen Mitbewerber eingeholt und wollte ihn bestechen. Sein Mafiaboss saß ihm im Nacken. Aber Kerim lehnte in aller Ruhe ab. Er brauchte dieses Geld nicht. Plötzlich fühlte er Ettores Hand am Kragen und ein Messer an seinem Hals.

„Ich komme morgen wieder, überlege es dir gut, wenn dir dein Leben lieb ist … und das deiner Familie! Kein Wort zur Polizei!“, hörte Kerim ihn in sein Ohr flüstern.

Kerim schlotterten die Knie, als Ettore endlich von ihm abließ und mit lautem Getöse abzog.

Zuerst befragte, Kriminalhauptkommissar Haslinger die „Barbierladenkonkurrenz“ Cem. Wobei er, beim Eintreten in dessen Laden, sein Bein immer leicht hinter sich her zog. Dabei rempelte er aus Versehen einen Mann an, der vor dem Laden rauchte. Drinnen angekommen, winkte er geschäftig Cem herbei. Dieser hatte von nichts etwas gehört oder gesehen, sondern zur Tatzeit zu Hause mit seiner Familie zu Abend gegessen.

„Nur Ärger hat mir das eingebracht. Sie sehen doch! Der Laden ist halbleer. Ein toter Barbier ist schlecht für das Geschäft! Das spricht sich wie ein Lauffeuer herum“, jammerte Cem und schnaufte, aber dann hellte sich plötzlich sein Blick auf.

„Fragen sie doch diese Tunte … mit der hatte er in letzter Zeit oft Streit … es ging wohl um Geld … vielleicht musste Kerim jetzt einen Kredit aufnehmen“, grinste Cem, „oder Andrea war eifersüchtig auf seine Kunden“, rollte er mit den Augen und kassierte nebenbei die Kundschaft ab.

Der Kunde nahm Haslinger beim Hinausgehen beiseite und erzählte ihm im Flüsterton, dass Cem einst bei Kerim gearbeitet hatte, dort rausgeflogen und eine Weile von der Bildfläche verschwunden war. Er hatte sich sehr gewundert, als er wie aus dem Nichts dieses Geschäft genau neben ihm eröffnet hatte. Wie Phönix aus der Asche. Aber ihm war das egal, solange die Leistung und der Preis stimmten.

Der Kommissar nickte dem Kunden bedächtig zu, zog beiläufig, seine plastikbehandschuhte Hand aus seiner Manteltasche, griff in den Aschenbecher vor dem Laden und fischte ein paar eben ausgedrückte Zigarettenstummel heraus. Er stopfte sie in eine Plastiktüte, die er aus der anderen Tasche kramte.

„Man kann ja nie wissen“, raunte er zu sich selbst, verabschiedete sich von dem Mann und zog von dannen.

Am Nachmittag läutete der Kommissar bei Andrea. Dieser öffnete ihm im seidenen Morgenmantel und bot ihm einen Kaffee an, den Haslinger dankend ablehnte. Daraufhin ließ er sich mit seinem humpelnden Bein erleichtert auf einem Stuhl am Küchentisch nieder, den ihm Andrea zuwies.

„Ich hab echt keine Ahnung Herr Kommissar!“, sagte Andrea, kratzte seinen Drei-Tage-Bart und goss sich ein Glas Orangensaft ein.

„Kriminalhauptkommissar, wenn ich bitten darf“, räusperte sich Haslinger.

„Ja dann eben Kriminalhauptkommissar.“

Haslinger schaute ihn abwartend an. Dann setzte er nach:

„Wo waren Sie zur Tatzeit?“

„Ich war in unserer Bar und wartete auf ihn … hatte ihm eine SMS geschickt … kam aber keine Antwort … hätte ich gewusst, dass er in Gefahr …“

Andrea schaute den Kommissar mit seinen haselnussbraunen Augen an, wobei seine Wimpern zitterten und begann an seinem Orangensaft zu schlürfen.

„Sie wollten ihm Geld leihen?“

Andrea schüttelte den Kopf, dabei wirbelten seine schwarzen Locken und sein ausgestreckter Zeigefinger durch die Luft. Er zögerte.

„Jaaa ich wollte … aber ich hab den Zuschlag nicht gekriegt … keinen Zuschlag, keine Knete. Capito?“

Haslinger sah ihn irritiert an und bohrte: „Den Zuschlag für was?“

Autor

  • Luzie Pan (Autor:in)

Luzie Pan, 1971 geboren, ist eine "mährisch-böhmische Mischung", in Bayern und Oberösterreich aufgewachsen, hat verschiedene Länder bereist, an unterschiedlichsten Teilen Deutschlands und längere Zeit im Ausland (Italien (Sizilien), Tirol und Litauen) gelebt, Buch- und Medienproduktion studiert (Dipl.-Ing. (FH)) und nach Belletristik-Fernstudiumseit 2011, als freie Autorin in Berlin tätig und betreibt zwei Blogs und ist im Verband deutscher Schriftstellerinnnen und Schriftsteller.
Zurück

Titel: Krimi-Kurzgeschichten