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Zwitscher für mich

von Charlie Richards (Autor:in)
143 Seiten
Reihe: Paranormal verliebt, Band 1

Zusammenfassung

In der paranormalen Welt: Die Vorstellung eines Mannes von Gut und Böse kann in den unerwartetsten Momenten auf die Probe gestellt werden. Maelgwn, Anführer einer Gruppe von Gargoyles in Durango, Colorado, hatte eigentlich vor, nur ein paar Tage in Stone Ridge zu sein, um dem Gefährten eines anderen Gargoyles zu helfen, der gerade das erste Ei des Paares legt. Seine Pläne ändern sich, als er im Krankenhaus seinen Gefährten wittert. Er entdeckt, dass sein Gefährte Bobby Truman ein Mensch ist, der keine Ahnung hat, dass die paranormale Welt existiert, obwohl einige seiner Freunde Wandler sind. Maelgwn beginnt den mühsamen Prozess des Beobachtens und Wartens, auf der Suche nach der perfekten Gelegenheit, um Kontakt mit seinem Gefährten aufzunehmen. Bobby Truman hat es satt, dass die Kumpels seines Freundes Seth ihn misshandeln, besonders da dieser nichts dagegen unternimmt. Eine gebrochene Nase, die ihm Seths Kumpel Grant verpasst hat, ist der letzte Tropfen. Als er in der Dunkelheit überfallen und von einem mysteriösen Fremden gerettet wird, hofft Bobby, dass dies für ihn die Gelegenheit ist, endlich von Seth wegzukommen. Auch wenn es mit Maelgwn vielleicht nicht klappen wird, kann Bobby die Aufmerksamkeit des Mannes hoffentlich lange genug fesseln, um Seth zu beweisen, dass es wirklich vorbei ist. Bobby findet es zwar merkwürdig, dass Maelgwn sich mit ihm immer nur nach Einbruch der Dunkelheit trifft, sich nie bei Tageslicht zeigt, aber er ist bei weitem nicht auf die Wahrheit vorbereitet, als sie schließlich herauskommt. Kann Maelgwn Bobby davon überzeugen, dass die Wesen, die in der Nacht herumschleichen, nicht immer böse sind und seinen Platz an Maelgwns Seite in der paranormalen Welt einzunehmen? Auch wenn das bedeutet, sein Leben auf den Kopf zu stellen und umzuziehen? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Paranormal verliebt ist ein Spin-Off der Reihe Die Wölfe von Stone Ridge. Die Reihen können unabhängig voneinander gelesen werden, dies idealerweise entsprechend der Nummerierung der Bände innerhalb der Reihe. Aufgrund der Überschneidungen innerhalb der verschiedenen Reihen, die in der Welt von Stone Ridge angesiedelt sind, empfiehlt es sich, die Bände entsprechend ihrer Reihenfolge innerhalb der gesamten Welt zu lesen. Eine Übersicht über die empfohlene Lesereihenfolge gibt es auf der Website von Me and the Muse Publishing. Länge: rund 36.100 Wörter

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Kapitel 1

Bobby steckte zu tief drin und er wusste es. Leider war er sich nicht sicher, wie er sich aus dem Chaos befreien sollte, zu dem sein Leben geworden war. Er überlegte, wegzulaufen, aber wohin sollte er gehen? Sein Job war hier. Bobby liebte Colin City wirklich und wollte nicht weggehen.

Außerdem waren seine Freunde hier. Nicht, dass Bobby einen von ihnen in seine Probleme einbeziehen wollte. Der Einzige, der hätte helfen können, war sein Ex-Liebhaber Lyle, aber er sprach nicht mehr mit ihm. Der nette Detective war entführt worden und hatte sich in seinen Krankenpfleger verliebt, nachdem er gerettet worden war. Übertraf das nicht einfach alles? Bobby freute sich irgendwie für ihn.

Bobby warf einen Blick auf die Uhr und unterdrückte ein Seufzen. Großartig. Wenn er sich nicht beeilte, würde er zu spät nach Hause kommen, was bedeutete, dass Seth sauer sein würde. Als wäre er nicht schon sauer gewesen, als Forest auftauchte und Seth erzählte, dass Bobby einen anderen Mann im Café getroffen hatte. Während Bobby mit seinem Freund Cornelius gesprochen hatte, hatte er gesehen, wie Forest die Kneipe auf der anderen Straßenseite verließ. Es wäre viel zu viel zu hoffen, dass Seths Kumpel Bobby nicht bemerkt hatte. Wirklich, wer hielt sich im tiefsten Winter auf einer Terrasse in Colorado auf? Ja, genau dieser Idiot mit dem Stiernacken.

Bobby schloss seinen Laptop und schob ihn in seine Tasche. Er trank den Rest Kaffee und stand auf. Als er sich mit der Hand übers Gesicht fuhr, spürte Bobby nur einen Stich von seiner Nase. Zumindest die gebrochene Nase war fast geheilt. Gott, allein die Erinnerung daran, dass Seths Freund mit der Faust in sein Gesicht schlug, ließ ihn zusammenzucken. Sicher, Seth war überaus besitzergreifend und behielt ihn immer im Auge, aber zumindest musste sich Bobby keine Sorgen machen, von dem Mann geschlagen zu werden.

Es waren Seths Arschloch-Kumpels, die ihm gern zu hart auf den Rücken klopften oder ihm zu fest auf den Arm schlugen – alles unter dem Deckmantel freundlicher Klapse. Als Grant ihm ins Gesicht geschlagen hatte, hatte er behauptet, er habe auf Bobbys Schulter gezielt. Seth hatte ihn trotzdem rausgeschmissen. Bobby war sich nicht sicher, warum er sich dadurch nicht besser gefühlt hatte. Vielleicht, weil es den Schmerz in seiner Nase nicht linderte?

Oder es könnte das Gefühl der Hilflosigkeit sein, das Seth in Bobby hervorgerufen hatte. Seth ließ seine Freunde auf Bobby aufpassen, während er selbst bei der Arbeit war. Und wenn Seth nicht bei der Arbeit war, kam er ständig zu Bobby nach Hause oder zu seiner Arbeitsstelle. Bobby fühlte sich nie mehr allein, aber er war immer noch isoliert.

Bobby hasste es und wollte raus.

Er hielt inne, und ein Schauer fuhr ihm über den Rücken. Die Haare in seinem Nacken standen zu Berge. Bobby warf einen verstohlenen Blick hinter sich, konzentrierte sich dann schnell wieder geradeaus und nahm sein Tempo wieder auf. Okay, vielleicht hätte er nicht so lange im Café bleiben sollen.

Jemand folgte ihm. Jemand, den er nicht erkannte. Tatsächlich zwei Jemande. Zwei, die mit ihren dunklen Kapuzenpullis und Ketten, die an ihren Jeanshosen klimperten, aussahen wie Straßenräuber. Vielleicht war es ein Klischee, aber Bobby dachte dennoch über seine Optionen nach – in eine Gasse gehen oder losrennen. Beide waren beschissen.

Als er spürte, wie die Hand auf seine Schulter fiel, quietschte Bobby und tat beides. Er riss sich von dem los, der ihn berührt hatte, und rannte die Gasse zu seiner Linken entlang. Bobby wusste, wenn er es bis zum Ende schaffte, konnte er nach links und dann nach rechts abbiegen und es zu einer Hauptstraße mit Taxis schaffen.

Mit eins siebzig war er leider klein, was bedeutete, dass seine Beine kurz waren und die Schläger ihn einholten. Eine Hand packte sein Sweatshirt und riss ihn fast von den Füßen. Er schnappte nach Luft, war außer Atem, aber es gelang ihm, sein Gleichgewicht wiederzugewinnen. Zumindest bis derjenige, der ihn festhielt, ihn seitwärts gegen die Wand stieß.

Er ließ fast seine Laptoptasche fallen und bemühte sich, sie festzuhalten. Bobby musste beide Arme darum legen, um das alte, schwere Ding festzuhalten, was dazu führte, dass er seine Knöchel an den Steinmauern des Gebäudes aufkratzte.

„Nun, warum musstest du weglaufen, Alter?“, fragte einer seiner Verfolger. „Das macht meinen Gefährte nur an.“

Der andere Typ gluckste und es erforderte alle Kraft in Bobby, sich umzudrehen und ihnen zu stellen. „Bitte, lasst mich in Ruhe“, flüsterte er und sein Blick huschte zwischen den beiden Männern hin und her. Er drückte seine Laptoptasche wie einen Schild an die Brust.

„Oh, wir werden dich nicht verletzen“, sagte der erste Mann wieder, offensichtlich der Sprecher des Duos. „Solange du uns gibst, was wir wollen“, fügte er in einem schwülstigen Ton hinzu, der Bobby einen Schauer über den Rücken jagte.

„Was-was wollt ihr?“, flüsterte Bobby und sein Blick huschte zwischen ihnen hin und her.

„Deinen Laptop“, antwortete der erste.

Es übertönte fast die Antwort des zweiten Mannes. „Deinen Arsch.“

Bobby wurde blass. „Nein“, protestierte er.

„Och, sei nicht so, Baby“, sagte der erste Mann und grinste. „Wir werden es gut für dich machen.“

Bobby konnte nirgendwo hin, als beide Kerle auf ihn zukamen. Er wimmerte und zuckte zusammen, als der fiese, biergetränkte Atem des ersten Mannes über sein Gesicht strömte. Bobby schrie bestürzt auf und rutschte zur Seite, als der zweite Mann seinen Gürtel packte. Es brauchte kein Genie, um zu erkennen, was als nächstes kommen würde.

Er begann den Kopf zu schütteln und sein Körper zitterte heftig. Die Finger des Ersten kniffen in sein Kinn und drehten seinen Kopf, als er seinen Mund auf Bobbys presste und die Zunge in seinen Mund drückte.

Bevor Bobby herausfinden konnte, wie er aus dieser Situation herauskommen sollte, hallte ein unmenschliches Brüllen durch die Gasse. Beide Männer zuckten zusammen, der erste hob seinen Kopf, obwohl er seine Hände an Bobbys Gesicht behielt. Der zweite Mann ließ seinen offenen Gürtel los und knurrte: „Was zum Teufel war das?“

„Keine verdammte Ahnung“, antwortete der erste Mann, dessen Tonfall eine Mischung aus besorgt und wütend war, wahrscheinlich wegen der Unterbrechung.

„Warum sucht ihr euch nicht jemanden in eurer Größe aus?“

Die Frage, die langsam und bedrohlich mit tiefer, schroffer Stimme gestellt wurde, ließ Bobbys Eier vibrieren. Das mochte der einzige Grund sein, der Bobby einfiel, um zu erklären, warum sein Schwanz sich unter diesen Umständen rührte. Zumindest ließ der Arschloch-Räuber Nummer Eins seinen Kiefer los und beide traten von ihm weg, um sich dem Neuankömmling zu stellen.

Bobby wusste, dass er ihre Ablenkung ausnutzen sollte, also holte er tief Luft und rannte zur Einmündung der Gasse. Er schaffte es nicht mal zwei Schritte weit, bevor der zweite Schläger ihn packte und gegen eine Wand knallte. Schmerz schoss durch seinen Kopf, als er über den rauen Stein schrammte.

Ein weiteres Brüllen hallte durch die Gasse. Anstatt seinen Kopf zum Läuten zu bringen, fühlte sich Bobby fast … gut … beruhigt. Er drückte eine Hand an seine Schläfe und spürte, wie das Blut aus seiner Haut sickerte. Anstatt sich darauf zu konzentrieren, konnte er nicht anders, als zu bemerken, wie der Mann, der den gewaltigen Schatten warf und mit der tiefen sexy Stimme sprach, den Kopf eines der Räuber gegen die Wand schlug.

Er rief eine Warnung, als er den zweiten Mann entdeckte, der auf den Schatten zielte, der seinen Helden kennzeichnete. Ein Strahl Mondlicht schimmerte auf dem Messer einer Klinge, die sich in der Hand des Angreifers befand.

Der große Schatten streckte ein langes Bein aus und riss den Kerl von den Füßen. Der erste Räuber war wieder auf den Beinen und griff an. Bobbys Held schwang seinen Arm und erwischte den Kerl mit seinem Umhang. Der musste aus einem steifen Material gewesen sein, denn der Schläger prallte nach hinten gegen die Wand. Diesmal schlug sein Kopf mit einem lauten Knall darauf und er sackte auf dem Boden zusammen.

Bobby sah zu, wie die Silhouette seines Helfers zu seiner vollen Größe heranwuchs, als er nach dem zweiten angreifenden Räuber ausholte. Nachdem der Mann wie sein Kumpan zu Boden gegangen war, stand er nicht wieder auf. Bobbys Kinnlade klappte nach unten, als sein Retter schließlich stillstand und er die tatsächlichen Proportionen des Mannes erkennen konnte. Sicher, die Schatten verdeckten ziemlich viel, aber der Mann musste mindestens zwei Meter zehn groß sein und seine breiten Schultern – heilige Scheiße!

„Geht es dir gut?“, fragte der Mann.

„Ja“, flüsterte Bobby und konnte seinen Blick nicht davon abhalten, über die von einem schweren Mantel und Schatten verhüllte Gestalt zu schweifen. „Vielen Dank.“

„Dein Laptop“, sagte der Mann, kniete sich auf den Boden und ergriff den schwarzen, rechteckigen Gegenstand. „Hier.“

Anstatt auf ihn zuzugehen, schob der Mann die Tasche über den Asphalt auf Bobby zu. Sein Ziel war gut anvisiert, und die Tasche blieb einen halben Meter vor ihm liegen. „Danke“, sagte Bobby erneut, packte den Laptop und drückte ihn an sich.

„Gern geschehen“, ertönte die tiefe Stimme des Mannes. „Du kannst gehen. Ich werde die Polizei rufen und mich um diese Schläger kümmern.“

Bobbys Fäuste klammerten sich am Griff fest, aber er bewegte sich nicht von der Stelle. Aus irgendeinem Grund wollte er unbedingt das Gesicht seines Helden sehen. Er wusste einfach, dass es so sexy sein würde, wie seine tiefe Stimme es andeutete. Stattdessen fragte er: „Gibt es etwas, was ich tun kann, um dich für deine Güte zu entlohnen?“

Für einen langen Moment blieb der Mann ruhig. Bobby hätte fast nicht mehr gedacht, dass er antworten würde, aber dann sagte der Fremde: „Iss mit mir zu Abend.“

Er wusste, dass seine Brauen hochgezogen waren und er konnte sein überraschtes Keuchen nicht unterdrücken. Er leckte sich die Lippen und bemühte sich, eine Antwort zu formulieren. Wäre es Fremdgehen, ein Dankeschön-Essen von einem Kerl anzunehmen, der ihn vor … naja, wahrscheinlich einem Überfall und einer Vergewaltigung gerettet hatte?

Bobby entschied, dass Seth es wahrscheinlich so sehen würde. Dies war die perfekte Gelegenheit, um mit seinem Leben weiterzumachen. Wenn dieser große Mann sein Interesse kundtun würde, würde Seth ihn mit Sicherheit in Ruhe lassen, oder?

„Schon gut, vergiss es“, sagte der Mann und lenkte Bobbys Aufmerksamkeit erneut auf sich. Der Mann bewegte sich, sein Schatten drehte sich um und entfernte sich.

„Nein, warte, bitte“, rief Bobby und ging auf ihn zu.

„Halt.“

Bobby gehorchte dem Befehl im Ton des anderen Mannes und kam zum Stillstand. „Bitte, warte“, flehte Bobby. Er wusste nicht, ob der Typ seinen Gesichtsausdruck sehen konnte, aber er versuchte trotzdem, mit seinem Blick zu bitten. „Ich werde mit dir zu Abend essen, nur …“ Er leckte sich die Lippen und schüttelte den Kopf.

„Nur was?“

„Ich bin gerade mit jemandem zusammen. Ich habe versucht, den Mut zu finden, mit ihm Schluss zu machen, aber … ich habe es noch nicht getan. Ich …“ Scheiße, warum ist das so schwer? „Ich möchte nicht, dass du denkst, ich wäre ein Fremdgänger“, platzte es aus Bobby heraus. „Weil ich das nicht bin. Ich brauche ein paar Tage, um ihm zu sagen, dass es vorbei ist.“

„Ich verstehe“, antwortete der Typ leise. „Das kann ich nachvollziehen. An wann hast du gedacht?“

Bobby schluckte schwer und zermarterte sich sein Gehirn. Seth arbeitete an diesem Abend und morgen. Er konnte den feigen Ausweg wählen und es ihm am Telefon sagen. Das wäre am besten, oder? Schneller, einfacher, sicherer … Dann könnte Bobby am nächsten Tag seinen sexy klingenden Retter sehen. „Wie wäre es mit Dienstagabend? Ist das für dich in Ordnung?“

Der Kerl schien den Kopf geneigt zu haben. Bobby hörte ihn schlucken. „Ich werde mich zwingen zu warten, obwohl es schwierig sein wird.“

Grinsend empfand Bobby eine Woge der Freude über das Eingeständnis des Mannes. „Okay. Wo?“ Er versuchte, nicht zu eifrig zu klingen, obwohl er sich nicht sicher war, wie erfolgreich er damit war.

„Am Stadtrand, an der Ecke Achte und Hauptstraße ist ein Park. Wirst du mich dort treffen? Ich werde ein Picknick und ein Feuer bereithalten.“

Bobby fand es ein bisschen kalt für ein Essen im Freien, aber er würde diese Chance um nichts auf der Welt verpassen. „Okay“, sagte er langsam. „Das kann ich machen. Wie viel Uhr?“

„Sieben Uhr. Ist das zu spät für dich?“, fragte der Mann.

Lächelnd schüttelte Bobby den Kopf. Die Aussicht auf sein Date ließ ihn aufgeregt werden. „Das ist gut. Ich werde dort sein.“

„Ich freue mich darauf.“

Er konnte sein Grinsen nicht stoppen. „Ich mich auch“, murmelte er. Bobby trat einen Schritt zurück, bevor er sich wieder dem Mann zuwandte. „Wie heißt du?“

Der Schatten bewegte sich und Bobby stellte sich ein Lächeln vor, das die im Dunkeln liegenden Lippen seines sexy Dates verzog. „Maelgwn. Wir sehen uns dann übermorgen Abend, Bobby.“

Bobby beobachtete, wie Maelgwn die Gasse entlanghutschte und bewunderte, wie sein großer Körper lautlos durch die Nacht glitt, während Bobby den Namen mit den Lippen formte. Er fand ihn sexy und exotisch. Auf dem Weg nach Hause fiel ihm auf, dass er sich nicht wirklich daran erinnern konnte, Maelgwn seinen Namen gesagt zu haben.

Kapitel 2

Vom Dach des übernächsten Hauses beobachtete Maelgwn, wie Bobby die Außentür seines Apartmentkomplexes aufschloss und darin verschwand. Er streckte die Flügel aus und sprang in die Luft, fing eine Strömung auf und schwebte auf das Dach des Gebäudes gegenüber dem Haus seines Gefährten.

Maelgwn entdeckte Bobby beim Durchqueren seiner Küche und sah, wie er seine Laptoptasche auf den Tisch im Esszimmer stellte. Sein Gefährte kehrte in die Küche zurück und holte ein Bier aus dem Kühlschrank. Er hatte es nicht einmal aus dem Zimmer geschafft, bevor sein Telefon klingelte. Maelgwn entging nicht, wie Bobby sein Handy anstarrte, bevor er das Gespräch annahm. Nach einem Augenrollen trank Bobby einen Schluck von seinem Bier und ging aus der Küche ins Wohnzimmer … und außer Sicht.

Maelgwn schluckte schwer und griff mit den Händen nach dem Sims, wobei der Zement unter der Kraft seiner Krallen zersprang, um sich davon abzuhalten, über die neunzig Meter breite Kluft zu springen, die ihn von Bobby trennte. Maelgwn wollte unbedingt durch die Türen krachen und das unverschämte Stück Elektronik aus der Hand seines Gefährten reißen. Sich Zeit zu nehmen, geduldig um seinen menschlichen Gefährten zu werben, brachte ihn um.

Er hatte Bobby über eineinhalb Wochen lang beobachtet und versucht, herauszufinden, wie er ihm näher kommen konnte. Endlich, endlich hatte Maelgwn es geschafft. Es war sicher nicht so, wie er es gewollt hatte, ihn vor einem Überfall zu retten, aber er hätte jede Möglichkeit ergriffen, mit Bobby zu interagieren, die er bekommen konnte, zumal das größte Problem war, dass Maelgwn sich von Bobby nicht wirklich sehen lassen durfte. Wenn Bobby wüsste, dass er ein Gargoyle war – mit Flügeln, Krallen und dicker Lederhaut bei Nacht, Stein bei Tag –, würde sein kleiner Mensch schreiend davonrennen.

Maelgwn seufzte und akzeptierte, dass sein Gefährte für die Nacht allein war. Er drehte sich um, breitete die Flügel aus und schoss in den Nachthimmel. Er wollte wirklich unbedingt ein Steak und wusste genau, wo er eines bekommen konnte.

Maelgwn eilte zum Stadtrand von Stone Ridge. Der Flug dauerte nur ein paar Minuten, und er fiel auf eine kleine Lichtung hinter einem Schwiegermutterhäuschen, das einige hundert Meter von einer größeren Residenz entfernt war. Er wusste nicht, wer die Menschen waren, die in dem großen Haus lebten, aber er hatte viel Zeit mit den Männern in dem Cottage verbracht.

Er klopfte an die Schiebetür im hinteren Teil des Hauses, gut versteckt zwischen den Bäumen. Gustav Hermance, Gus für seine Freunde, erschien schnell und zog die Jalousien zur Seite, um nach draußen zu schauen. Der große Nashornwandler grinste und zeigte gerade weiße Zähne in seinem blassen Gesicht. Der glatzköpfige Kaukasier sah aus wie ein Bodybuilder, aber als Wandler war seine Körpermasse ganz natürlich.

Gus öffnete die Tür und winkte ihn aus der Kälte herein. Maelgwn legte seine Flügel wie einen Umhang um sich und betrat das einigermaßen geräumige Häuschen. „Danke“, sagte er und schaute nach unten, um sicherzustellen, dass er weder Schlamm noch Schnee auf seinen Klauenfüßen hereintrug. Ein vorsichtiges Abwischen auf der Matte versicherte ihn seiner Sauberkeit.

Er sah sich im Raum um und entdeckte Tible, Gus’ Gargoylegefährten, der am Herd stand. Tible sah über seine schlanke graue Schulter und lächelte ihn an. „Willkommen, Maelgwn. Willst du ein Steak?“

„Ich hätte liebend gerne eins, danke“, antwortete er und ging um den kleinen runden Tisch herum, um sich an die Theke zu lehnen. „Kann ich irgendetwas tun, um zu helfen?“, fragte er und versuchte, sich nicht darüber zu schämen, wie sein Magen bei dem Geruch des bratenden Fleisches knurrte.

Gus schüttelte den Kopf. „Nein. Die Kartoffeln sind im Ofen. Die Steaks sind auf dem Herd.“ Er sah Maelgwn an und grinste. „Es sei denn, du möchtest Gemüse aus dem Gefrierschrank holen“, neckte er.

Maelgwn schnaubte. „Ja, genau.“

Gus lachte und Tible kicherte.

Maelgwn war ein gewaltiger Gargoyle von zwei Meter zwölf und in erster Linie ein Fleischesser. Er hatte nichts gegen ein oder zwei Kartoffeln, aber jegliches Grünzeugs gefiel ihm wirklich nicht besonders. Das sollte nicht heißen, dass er es nicht essen würde, wenn ein Gastgeber es ihm vorsetzte. Es bedeutete nur, dass er es nicht bereitwillig einer Mahlzeit hinzufügte.

Gus schlug ihm auf die Schulter und lachte. „Das dachte ich mir.“

Zehn Minuten später reichte Tible Maelgwn einen Teller mit einem 700 Gramm-Steak und einer großen Ofenkartoffel. „Hier, bitte, Mal“, sagte Tible grinsend. „Guten Hunger.“

Grinsend nahm Maelgwn den Teller entgegen und setzte sich. Nur sehr wenige hatten den Mumm, ihm einen Spitznamen zu geben. Er war das Oberhaupt seines Schwarms und meldete sich jeden Abend mindestens einmal bei seinem Stellvertreter Tobias. Tagsüber blieb Maelgwn in der Nähe von Declan McIntires Haus und verwandelte sich in einem Baum dort in Stein. Der Alpha-Wolfswandler hatte ihm Zuflucht geboten, während er versuchte, um seinen menschlichen Gefährten zu werben. Endlich, endlich hatte er Kontakt mit Bobby aufnehmen können. Er konnte seine Aufregung nicht zurückhalten.

„Ich habe heute mit Bobby gesprochen“, platzte er heraus, nachdem er einen saftigen Bissen eines englisch gebratenen Steaks verspeist hatte und nicht mehr in der Lage war, seine Nachricht für sich zu behalten.

Tible ließ geschockt seine Gabel fallen. Gus’ Brauen schossen hoch. „Wow“, sagte Gus. „Das ist … das ist …“

„Wie ist es passiert?“ Tible griff nach Gus’ Hand. „Seid ihr beide … okay?“

Maelgwn legte seine Gabel ab und musterte sein halb aufgegessenes Essen. Als er die anderen beiden Männer ansah, bemerkte er, wie Gus abwesend über Tibles langes weißes Haar strich. Er hatte schon oft gesehen, wie der große Mann das tat, fast als einen beruhigenden Mechanismus. Im Gegenzug warf Tible seinem Gefährten einen liebevollen Blick zu.

Ihre Beziehung war das, was Maelgwn wollte. Leider war Bobby ein Mensch und wusste nicht, dass Kreaturen wie er existierten. Obwohl Gus und Tible mit Bobby befreundet waren, wusste der nicht, dass sie ein Nashornwandler und ein Gargoyle waren. Bobby hielt sie für menschlich, genau wie ihn.

„Er wurde überfallen“, gab Maelgwn zu und hasste die Erinnerung an die Angst im Gesicht und Blut seines Gefährten, deren Geruch die Luft erfüllte. „Auf dem Heimweg von einem Cyber-Café. Es war dunkel in der Gasse, also zog ich die Räuber tiefer in die Schatten und stoppte sie. Bobby konnte nur meine Silhouette sehen.“

Nach einem Moment fragte Tible: „Hat er … Angst vor dir gehabt? Oder – oder war er dankbar?“ Er beugte sich vor, seine grauen Augen geweitet. „Was ist noch passiert?“

Maelgwn lächelte bei seinem nächsten Gedanken. „Oh nein, er war definitiv dankbar. Ich habe ihn zum Abendessen eingeladen, und er hat zugestimmt.“

„Du gehst mit ihm zum Abendessen aus?“, fragte Gus langsam. „Wie wird das funktionieren?“

Er verzog das Gesicht und antwortete: „Wir treffen uns in einem Parkpavillon am Stadtrand. Ich hoffe, ihr werdet mir beim Aufstellen helfen. Ich brauche ein Feuer und Kerzen, und weiß einer von euch, welche Art von Essen Bobby mag?“

Tible knabberte an seiner Lippe und runzelte die Stirn. „Lass mich darüber nachdenken.“ Er legte den Kopf schief. „Warum der Park? Wird es nicht kalt sein?“

Maelgwn zuckte mit den Schultern und ließ seine Flügel rascheln. „Kalt, ja, aber es geht nicht anders. Ich muss im Dunkeln bleiben“, sagte er traurig. „Ich kann ihm noch nicht erlauben, mich zu sehen.“ Er sagte die Worte leise und senkte den Blick auf den Tisch, während sich seine Brauenbögen zusammenzogen. „Wenn er mich kennenlernt, vielleicht …“ Er leckte sich die Lippen. „Vielleicht wird er nicht denken, dass ich ein Monster bin.“

Götter oben im Himmel, allein dieser Gedanke zerriss ihn fast. Würde sein Gefährte ihn jemals akzeptieren? Es war nie einfach, wenn ein Mensch von einem Paranormalen eingeweiht werden musste, aber für einen Gargoyle war es noch schwieriger, weil er erst eine menschliche Gestalt bekam, nachdem sein Partner ihn akzeptiert hatte. Er musste von Bobby gefickt und beansprucht werden, um dann eine Häutung durchzumachen, ein Übergang, der es ihm ermöglichte, bei Tag menschlich statt steinern zu werden. Es war der Sicherheitsmechanismus eines Gargoyles, damit er sich um seinen Gefährten kümmern konnte, sobald er mit ihm verbunden war.

Eine leichte Berührung seiner Hand erregte Maelgwns Aufmerksamkeit. Er sah zu Tible hinüber und stellte fest, dass dessen schlanke Finger auf seinen eigenen ruhten. Maelgwn hob den Kopf und sah den entschlossenen Ausdruck in seinem Gesicht. „Wir werden alles tun, um dir zu helfen. Das haben wir dir schon gesagt. Wir werden einen Weg finden, es ihm verständlich zu machen“, schwor Tible und erinnerte Maelgwn an ihr Versprechen, die Freundlichkeit zu erwidern, als er Tible und Gus geholfen hatte, ein Gargoyle-Ei zu gebären.

Maelgwn drehte seine Hand und drückte Tibles Finger leicht, bevor er losließ. „Ich weiß das zu schätzen.“

„Wann ist dein Date?“, fragte Gus.

„Übermorgen“, sagte er.

„Was ist mit seinem Freund?“, fragte Tible besorgt. „Bobby ist keiner, der fremdgeht, und selbst wenn er es wäre, ist sein Freund Seth schrecklich besitzergreifend. So etwas zu tun, könnte Bobby wirklich Probleme bereiten.“

Maelgwn erinnerte sich an ihre Unterhaltung und konnte sein Grinsen nicht aufhalten. „Er erwähnte das und sagte, er habe vor, mit Seth Schluss zu machen.“ Er betete, dass es bedeutete, dass Bobby die Anziehungskraft empfand bei ihm sein zu wollen, da er bereit war, seinen derzeitigen Freund zu verlassen, um bei ihm zu sein.

Maelgwn hielt an diesem Gedanken fest, als er und seine Freunde Pläne für sein Date machten.

Maelgwn legte die Flügel fest um sich, um nicht die Kerzen umzustoßen oder sich in der karierten Tischdecke zu verfangen. Er griff über den Tisch und deckte ihn zu Ende ein. Dann stellte er Bobbys Essen auf die Kochplatte, um es warm zu halten, drehte sich um und überprüfte, ob das Feuer ausreichend in Gang gekommen war.

Maelgwn stand vor der warmen Flamme und hob eine Tasse Kaffee zu seinen Lippen. Bobby sollte jeden Moment da sein, und er betete zum Schicksal und allen Göttern, die zuhören wollten, dass dies in keiner Weise fehlschlug.

Das Leuchten der Scheinwerfer über die dunkle Parkwiese ließ ihn einen Flügel anheben, um sein Gesicht abzuschirmen. Maelgwn drehte sich um und eilte aus dem Pavillon, ohne die Wärme des Feuers zu spüren. Seine tiefblaue, lederartige Haut war dick, aber die Winter in Colorado waren kalt. Seine Flügel um sich herum zu legen bot eine willkommene Barriere zwischen seinem Körper und der kühlen Luft.

„Maelgwn?“

Bobbys Ruf erinnerte ihn daran, warum genau er dort war. Er stellte sicher, dass sich eine der großen runden Steinsäulen des Pavillons zwischen ihm und seinem Gefährten befand und rief: „Ich bin hier, Bobby. Bitte nimm Platz.“

„Wo bist du?“, fragte der junge Mensch.

Das Knirschen von Turnschuhen im Schnee erlaubte es Maelgwn, die Annäherung seines Gefährten zu überwachen. „Ich bin hier“, sagte er erneut. „Ich habe deinen Teller auf eine Wärmeplatte gestellt. Bitte, setz dich ans Feuer und genieße es.“

Er hörte das Rascheln von Kleidung, was ihm sagte, dass Bobby sich setzte. Maelgwn breitete die Flügel aus und sprang. Er ergriff einen Deckenbalken, grub seine Krallen hinein und krabbelte die Innenwand hinauf. Maelgwn ließ sich auf den Balken über dem Kamin nieder und genoss die aufsteigende Hitze, während er die Schatten benutzte, um sich versteckt zu halten. Hier konnte er zusehen und sich mit seinem Gefährten unterhalten, ohne sich Sorgen machen zu müssen, dass seine Gesichtszüge sichtbar sein würden.

„Oh, wow“, rief Bobby, als er den Deckel vom Teller hob. „Ich liebe Hühnchen mit Parmesan. Woher wusstest du das?“

Maelgwn lächelte und freute sich, dass sein Gefährte mit der Wahl zufrieden war. „Tible hat es mir gesagt“, gab er zu.

Bobbys Kopf war nach hinten geneigt und seine Brauen gerunzelt. „Sitzt du in den Dachsparren?“

„Das tue ich“, antwortete Maelgwn.

„Isst du nicht mit mir?“, fragte Bobby, deutlich verwirrt.

Maelgwn seufzte. „Ich denke, das wäre noch keine gute Idee, Bobby. Vielleicht, wenn wir uns besser kennengelernt haben.“

Bobby nahm einen Schluck von dem Wein, der vor ihm stand. Zu Maelgwns Erleichterung summte sein Gefährte vor Begeisterung, als er den edlen Tropfen probierte. „Sehr gut.“ Er nahm seine Gabel und wählte zuerst einen Bissen der Fettuccine Alfredo, dann das Huhn. Während er kaute, überkam ihn ein zufriedener, aber nachdenklicher Ausdruck. Nachdem er geschluckt hatte, fragte Bobby: „Warum willst du nicht mit mir essen?“

Maelgwn kämpfte mit der Beantwortung dieser Frage. Er wollte seine Beziehung nicht mit direkten Lügen beginnen, aber was konnte er sagen? „Ich bin – ich befürchte, du wirst meinen Anzug sofort ablehnen, wenn du mich zuerst siehst“, gab er schließlich zu. Seine Flügel waren fest um ihn geschlungen, seine Zehenklauen gruben sich in den Balken unter seinem Hintern und sein Schwanz war um seine Schienbeine geschlungen. Nie hatte er mehr Angst gehabt, die nächsten Worte seines Gefährten zu hören.

Kapitel 3

Langsam legte Bobby seine Gabel hin. Das Essen war wirklich sehr lecker. Maelgwn sagte, er kenne Tible, den Bobby zusammen mit seinem Ehemann Gus als guten Freund betrachtete, und Maelgwn hatte offensichtlich seine Hausaufgaben gemacht. Hühnchen mit Parmesan, Fettuccine Alfredo und gegrillter Spargel waren drei seiner Lieblingsspeisen.

Als er in den Pavillon gegangen war, das lodernde Feuer und den romantischen Tisch bei Kerzenschein gesehen hatte, hatte Bobby nicht wirklich gewusst, was er denken sollte, da er nur ein Gedeck sah. Er wusste, dass jemand da war, weil seine Scheinwerfer eine gewaltige Gestalt beleuchtet hatten. Es war äußerst beunruhigend, allein zu speisen.

Was noch seltsamer war, war die Tatsache, dass sein Date fünf Meter über seinem Kopf saß, in Dunkelheit gehüllt und sich von Bobby nicht sehen ließ. Leider tat es auch etwas weh. Maelgwn musste glauben, dass er abscheulich aussah, um so besorgt zu sein.

„Glaubst du, ich werde dich wegen deines Aussehens verurteilen?“, fragte Bobby leise.

„Es ist nichts gegen dich, Bobby“, antwortete Maelgwn mit leiser, tiefer Stimme. „Ich bin nicht … ich bin nicht wie normale Menschen.“ Er klang fast traurig.

Bobby richtete sich auf und versuchte, dieses Eingeständnis zu verstehen. Er konnte es nicht. „Was bedeutet das?“

Er schaute auf und versuchte durch die Schatten zu spähen. Maelgwn hatte den Rücken zur Wand und schien bequem auf dem Balken links vom Kamin zu sitzen. Wie er mit seinem Trenchcoat dahin gekommen war, wusste Bobby nicht.

„Bobby, bitte, nur …“ Sein Date seufzte.

Offensichtlich war der Typ ziemlich unnachgiebig in dieser Angelegenheit. Schade, denn die Stimme des Mannes klang wie flüssiger Sex. Allein schon als er sein tiefes, kehliges Schnurren hörte, füllte sich Bobbys Schwanz. Vielleicht könnte er das auch anders angehen.

„Also, wie hast du Tible und Gus kennengelernt?“, fragte er und hob seine Gabel auf. Er nahm einen weiteren Bissen von dem köstlichen Alfredo und neigte seinen Kopf zurück, um zu beobachten, wie Maelgwn seine Position veränderte. Es war merkwürdig. So wie sich die Schatten und das Feuerlicht um ihn bewegten, sahen Maelgwns Finger, die er auf seinen Knien ruhen ließ, fast dunkelblau mit sehr spitzen schwarzen Nägeln aus. Bobby ließ es auf sich beruhen und entschied, dass Maelgwn ein Afroamerikaner sein musste.

Die Antwort seines Dates lenkte Bobbys Aufmerksamkeit wieder auf den Mann. „Tible hatte einige gesundheitliche Anliegen, die ich für ihn klären konnte.“

„Oh, bist du ein Arzt?“, fragte Bobby und wurde munter.

„Äh … kein traditioneller Arzt“, antwortete Maelgwn langsam. „Ich unterstütze eher den Bereich der … ganzheitlichen Medizin. Jemandem beibringen, wie er auf natürliche Weise gesund bleibt.“

Bobby nickte langsam und nahm einen weiteren Bissen Spargel. Egal wie seltsam er dieses Date fand, das Essen und der Wein waren exzellent und er hatte nicht die Absicht, es verkommen zu lassen. Außerdem fühlte er sich in keiner Weise bedroht. Tatsächlich fühlte er sich jetzt sicherer als in Seths Wohnung, während er unter all seinen Freunden war. Hmm.

„Bist du also Veganer oder so? Hast du großes Interesse an pflanzlichen Heilmitteln und so?“, fragte er neugierig. Er wollte eigentlich nur Maelgwn reden hören. Er konnte nicht darüber hinwegkommen, wie heiß er die Stimme des Mannes fand.

Ein leises Glucksen hallte durch die Sparren. „Auf keinen Fall bin ich Veganer. Ich liebe Fleisch und war schon oft bei Gus und Tible, um Steaks zu essen.“

Bobby lächelte. Maelgwns tiefes Lachen war ein unglaublich sexy Laut. Er wollte wirklich gern nach unten greifen und sich zurechtrücken, hatte aber zu viel Angst, dass der Kerl es von seinem Aussichtspunkt aus sehen würde. Andererseits, wenn Maelgwn wüsste, dass er Bobby anmachte, wäre er vielleicht eher bereit, sich ihm anzuschließen.

Bobby griff nach seinem Schwanz und rutschte auf seinem Sitz herum. Er zischte bei dem Vergnügen, das seine Eier zusammenzog. Es war eine Weile her, seit er so erregt gewesen war, und alles, was sie getan hatten, war zu reden.

„Bobby“, sagte Maelgwn und stöhnte selbst auf. „Götter oben im Himmel, du riechst gut.“

Bobbys Augen weiteten sich und sein Blick richtete sich auf die Gestalt über ihm, als diese sich unruhig auf dem Balken bewegte. „Kannst du mich von dort oben riechen?“ Bobby glaubte nicht, dass sein Rasierwasser so stark war.

„Ja, ich kann dich riechen“, antwortete sein Date. „Ich wünschte, ich könnte dir dabei helfen.“

Der Kommentar war so leise, dass Bobby sich nicht sicher war, ob Maelgwn beabsichtigt hatte, dass er ihn hörte oder nicht. Er leckte sich die Lippen. Er wusste, dass es ein bisschen schlampig war, sich bei einem ersten Date auf was einzulassen, aber verflixt nochmal, Bobby wollte wirklich wissen, wie es sich anfühlte, wenn Maelgwns Hände ihn berührten. Der Art, wie er auf die Stimme des Mannes reagierte, nach zu urteilen, wäre seine Berührung umwerfend.

Bobby leckte sich die Lippen, nahm einen stärkenden Schluck Wein, stellte das Glas ab und sagte: „Ich würde es sehr gut finden, wenn du mir helfen würdest.“

Ein hörbares Zischen ertönte von oben. Maelgwns dunkle Gestalt kroch mit überraschender Beweglichkeit über den Balken. Die Schatten wurden tiefer, bis der Typ nur noch wie ein großer, dunkler Schatten aussah. Maelgwns Umhang wölbte sich wie Flügel nach außen, als er von einem Balken zum anderen sprang. Als sein Date direkt über ihm kauerte, sah Maelgwn auf ihn herab.

Bobby sah das Licht des Feuers in seinen Augen, und für eine Sekunde leuchteten die Flammen in seinem Gesicht, und Bobby glaubte, einen großen, quadratischen Kiefer und weiße Zähne zu sehen. Er runzelte die Stirn, Maelgwn bewegte sich wieder und verbarg sein Gesicht im Schatten.

„Schau zum Feuer und schließe deine Augen, Bobby“, befahl Maelgwn leise.

Bobby legte den Kopf schief und überlegte im Geiste, welche Möglichkeiten er hatte. Er hatte viel Vertrauen in einen Mann gesetzt, den er wirklich nicht kannte. Auf der anderen Seite hatte Maelgwn sich eine Menge Arbeit gemacht, um seine Vorlieben und Abneigungen zu erforschen, und wenn etwas mit dem Kerl nicht stimmte, hätten Gus oder Tible ihn sicherlich gewarnt, oder?

„Wir können einfach vergessen, was gesagt wurde, wenn du möchtest.“

Das tiefe, grollende Angebot riss Bobby aus seinen Gedanken. „Nein“, antwortete er schnell.

„Okay“, murmelte Maelgwn. „Ich werde mich zurückziehen.“

Bobby schüttelte den Kopf. „Nein, ich meine, ich will deine Berührung. Deine Stimme macht mich hart wie Stein und … und ich möchte wissen, ob sich deine Hände so gut anfühlen werden, wie ich denke, dass sie es werden.“

Von seinem Ausbruch beschämt, spürte Bobby, wie Hitze in seinen Nacken stieg, und er hoffte, dass seine Röte im Feuerschein nicht zu sehr sichtbar war. „Bitte“, flehte er. „Tu … was auch immer du tun wolltest.“ Während er sprach, senkte Bobby seinen Kopf und schloss die Augen, sein Körper vibrierte beinahe vor Spannung.

Ein paar Sekunden später hörte Bobby ein leises Plumpsen, was ihm sagte, dass Maelgwn tatsächlich hinter ihm auf dem Boden gelandet war. Er stellte sich vor, er könnte fühlen, wie die Anwesenheit des Mannes seinen Rücken wärmte. Maelgwn legte große Hände auf Bobbys Schultern, dann fühlte Bobby den Atem an seinem Ohr, als der Mann flüsterte: „Entspann dich einfach, Bobby. Ich würde niemals zulassen, dass dir etwas zustößt.“

„Ich – ich glaube dir“, murmelte Bobby, überrascht, dass er diesem Mann tatsächlich vertraute.

„Wirst du mir erlauben, dafür zu sorgen, dass du dich gut fühlst, Bobby?“, fragte Maelgwn. Seine großen Hände massierten Bobbys Schultern und lösten die Anspannung, von der er nicht einmal wusste, dass sie da war.

Bobby stöhnte leise. „Oh Gott, das ist gut.“ Eine von Maelgwns Händen legte sich über seine Schulter und ergriff den Reißverschluss seines Mantels. Er zischte vor Vergnügen, als sich sein Mantel öffnete und Maelgwn mit einem Daumen seine harte Brustwarze durch das Hemd streifte, das er trug.

„So, oder?“, murmelte Maelgwn.

„Oh ja“, flüsterte Bobby.

„Hmm, ich kann es kaum erwarten, deinen straffen Körper zu erkunden, Kleiner“, fuhr Maelgwn fort und kuschelte sich an seinen Hals. Seine zweite Hand bewegte sich zu Bobbys Schwanz, drückte sanft seinen steinharten Ständer, ließ ihn stöhnen und seinen Kopf auf Maelgwns Schulter legen. In diesem Moment wurde ihm klar, dass der Typ hinter ihm kniete.

Maelgwn legte seine Handfläche auf Bobbys Brust und drängte ihn, sich an ihn zu lehnen. Die Hand des Mannes überspannte fast seine gesamte Brust und erinnerte ihn daran, wie groß dieser Kerl war. Bobby vertraute auf den seltsamen Zug, den er spürte, gab nach und lehnte sein Gewicht an Maelgwn. Er legte eine Hand auf seinen Schenkel und die andere auf Maelgwns Unterarm. Die feste, harte Haut unter seiner Handfläche überraschte ihn und er fuhr mit seiner Hand über Maelgwns Arm, bemerkte, dass er sich fast ledrig anfühlte.

„Maelgwn?“, fragte er zögernd.

„Schh, Kleiner, alles ist gut. Ich werde mich um dich kümmern“, murmelte Maelgwn, bevor er eines von Bobbys Ohrläppchen in seinen Mund saugte.

Bobby stöhnte über die Schauer, die sich in seinem Körper ausbreiteten, und gehorchte. Selbst das Kratzen von etwas schärferen Zähnen als normal drang kaum durch seinen Lustnebel, als Maelgwn seine Jeans öffnete und seine pochende Erektion berührte. Als Maelgwn ihn streichelte, wies Bobby den Gedanken ebenso schnell zurück.

Er gab sich Maelgwns Berührungen hin, ließ das Vergnügen seinen Körper überfluten und seine Nervenenden in Brand setzen. Der heiße Atem des Mannes an Nacken, Ohr und Wange ließ die feinen Haare dort zu Berge stehen und ihm ein angenehmes Frösteln über den Rücken laufen. Die Hand auf seiner Brust bewegte sich nach unten zu seinen Eiern, berührte die empfindlichen Kugeln und zog und rollte sie sanft.

Bobby stöhnte vor Glück. „Oh mein Gott, Mal. Mehr, bitte mehr.“

„Alles für dich, mein Gefährte“, erklang Maelgwns Stimme voller Geilheit. „Du bist so hübsch in deiner Lust. Eines Tages werde ich meinen Schwanz so tief in deinen Arsch stecken, dass du immer wissen wirst, wem du gehörst.“

Anstatt Bobby zu beunruhigen ließen die besitzergreifenden Worte seinen Atem stocken und sein Arschloch flattern. Sein Schwanz verdickte sich noch weiter, und ein Tropfen Sperma quoll aus seinem Schlitz. Seine Lippen teilten sich leicht. Bobby schauderte, während ihm ein leiser Seufzer entschlüpfte.

Maelgwn musste seine Reaktion bemerkt haben, denn sein heißer Atem strich über Bobbys gerötete Haut, als er murmelte: „Du magst, wie das klingt, nicht wahr, Bobby? Du wärst bereit, dich von mir über diesen Tisch beugen und nehmen zu lassen, nicht wahr?“

„Oh“, keuchte Bobby. „Ich … ich …“

Der Mann musste nicht wirklich mit einer Antwort gerechnet haben, denn er gluckste. Der tiefe Klang war höllisch sexy, als er durch Bobbys Rücken vibrierte. „Bist du bereit zu kommen, mein Gefährte?“, fragte Maelgwn und seine Hand nahm Tempo an Bobbys Schwanz auf.

Bobby wimmerte, seine Hüften zuckten.

Etwas leicht Scharfes kratzte sanft über seine überempfindliche Eichel und jagte unglaubliches Vergnügen durch seinen Ständer. „Ja, bitte“, bettelte er stöhnend.

„Komm für mich, Bobby. Lass mich dein Vergnügen sehen.“

Bobbys Körper bockte. Seine Eier zogen sich zusammen. Sperma schoss in dicken Salven aus seinem Schwanz. Er wimmerte, sein Rücken wölbte sich, als Ekstase seinen Körper überschwemmte und jedes Nervenende zum Glühen brachte. Maelgwn fuhr fort, ihn sanft zu reiben und seinen Orgasmus damit für einen Moment zu verstärken, dann legte er seine Hand auf Bobbys Brust und streichelte ihn sanft, um ihn von dem intensivsten Orgasmus zurückzuholen, an den er sich erinnern konnte, und das allein von einem Handjob!

Als es ihm gelungen war, seine Zunge wieder in Gang zu bringen, sagte Bobby: „Deine Berührung ist … erstaunlich.“ Das klang völlig unangemessen, aber sein durcheinandergebrachter Verstand konnte keine Worte finden, um die berauschenden Gefühle zu beschreiben, die seinen gesättigten Körper überschwemmten. Er kuschelte sich mit der Stirn an Maelgwns Hals und murmelte: „Kann ich den Gefallen erwidern?“

Ein Geräusch, das verdächtig nach einem Schnurren klang, vibrierte durch Maelgwns Brust. Eine raue Handfläche umfasste Bobbys Kiefer und legte seinen Kopf schief. Feste Lippen pressten sich gegen seine eigenen und Bobby öffnete schnell den Mund für die forschende Zunge des Mannes.

Er begrüßte Maelgwns Zunge – die länger und schlanker war, als er es sich für einen Mann dieser Größe vorgestellt hätte – in seinem Mund und saugte sanft daran, bevor er sie mit seiner liebkoste. Als er für eine Sekunde seine Zunge in Maelgwns Mund schob, um den anderen Mann zu schmecken, glaubte er, lange, scharfe Eckzähne zu spüren.

Dann knurrte Maelgwn und eroberte seinen Mund, übernahm die Kontrolle über den Kuss. Das Verschmelzen ihrer Lippen wurde dominierend, besitzergreifend, fast rasend. Mit einem Stöhnen beendete Maelgwn schließlich den Kuss und drehte Bobbys Kopf wieder nach vorne. Er legte sein Gesicht an Bobbys Nacken und knabberte an der feuchten Haut, wo Bobbys Hals in seine Schulter überging.

Er stieß einen Seufzer aus und legte den Kopf schief, um seinem neuen Liebhaber besseren Zugang zu gewähren. Bobby hob eine Hand, fuhr mit den Fingern durch Maelgwns dichtes Haar und strich sanft über seine Kopfhaut. Er fand das Ende der Strähnen nicht, also vermutete er, dass die Haare des Mannes zumindest über seine Schultern reichen mussten.

„Kann ich dich noch mal sehen?“

Bobby lächelte bei Maelgwns geflüsterter Frage und war außerordentlich erfreut darüber, dass der sexy klingende und verlockend schmeckende Mann ihn wieder sehen wollte. „Ja. Das würde mir gefallen.“

„Du arbeitest als Elektriker, oder? Bist du morgen zum Abendessen verfügbar?“

Bobby nickte und antwortete: „Ja. Wo willst du dich treffen?“

Maelgwn zögerte eine Sekunde. „Wieder hier?“, fragte er schließlich.

„Werde ich dich dann sehen?“

Wieder machte Maelgwn eine Pause, bevor er antwortete. „Ist es für dich so wichtig, wie ich aussehe?“

Bobby öffnete den Mund und klappte ihn schließlich wieder zu. Bin ich wirklich so oberflächlich? Er wand sich innerlich, als er realisierte, dass er definitiv als oberflächlich bezeichnet werden konnte. Alle seine Verflossenen waren gut aussehende Männer. Vielleicht waren sie deshalb egozentrische Arschlöcher.

„Nein“, antwortete Bobby schnell, als er spürte, wie sich die Spannung in Maelgwns Nackenmuskeln erhöhte. „Wenn du schüchtern in Bezug auf dein Aussehen bist, kann ich warten, bis du bereit bist.“

Die Stimme des Mannes war flüssiger Sex, seine Hände waren rau und doch sanft, und er küsste wie ein verdammter Traum. Wenn der Kerl wirklich so nett war, wie er schien, konnte Maelgwn so fad aussehen, wie der Tag lang war und es würde Bobby nichts ausmachen.

„Ich möchte nur, dass du mich zuerst kennenlernst“, murmelte Maelgwn.

Bobby nickte. Sein Date hatte das schon einmal gesagt. Lächelnd, die Augen immer noch geschlossen, neigte Bobby seinen Kopf zu Maelgwn und zog grinsend an der dicken Strähne, die er immer noch mit den Fingern hielt. „Wie lang ist dein Haar und welche Farbe hat es?“

Da kicherte Maelgwn tatsächlich. „Es ist schwarz und erreicht fast meinen Hintern.“

Bobby summte zustimmend und murmelte: „Ich kann es kaum erwarten, das zu sehen. So sexy.“

„Ich bin froh, dass du so denkst“, antwortete Maelgwn. Er küsste Bobbys Lippen noch einmal leicht und zog sich dann langsam zurück. „Du solltest besser nach Hause fahren, süßer Bobby. Das Feuer ist erloschen und es wird kalt.“

Bobby nickte und vermisste bereits die Wärme, die von Maelgwns Körper erzeugt wurde. „Du hast vermutlich recht. Morgen?“

„Gleicher Ort und gleiche Zeit“, versprach Maelgwn.

Ein seltsames Knurren erreichte Bobbys Ohren und er konnte nicht umhin, die Stirn zu runzeln, als er versuchte zu erkennen, was es war.

„Auf mit dir, Bobby“, sagte Maelgwn und seine Stimme kam wieder von den Sparren. „Bevor ich es mir anders überlege, dich tief in den Wald trage und die ganze Nacht lang vernasche.“

Bobby kicherte überrascht, als sein Schwanz versuchte, sich bei den mentalen Bildern zu rühren. Er musste mehrmals blinzeln, bevor seine Augen sich fokussierten. Ein Blick nach oben zeigte Schatten und Dunkelheit und Maelgwns große Gestalt auf einem Balken. Wie der große Kerl sich so schnell bewegte, war Bobby ein Rätsel. Er fragte sich, ob Maelgwn in seiner Jugend ein Turner gewesen war oder so. Als er aufstand, erinnerte sich Bobby daran, wie er diese Räuber erledigt hatte und entschied, dass Maelgwn vielleicht ein Ninja war. Er musste bei diesem Gedanken ein Grinsen verbergen.

Er hob den Kopf in Richtung der dunklen Gestalt seines Geliebten und gab ihm einen Luftkuss. Maelgwns tiefes Lachen erreichte seine Ohren. Bobby drehte sich um, zog seinen Mantel um sich und ging zu seinem Auto. Seine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, von dem er wusste, dass es dämlich war, was ihm aber überhaupt nichts ausmachte.

Bobbys Glücksgefühl blieb den ganzen Weg bis nach Hause bei ihm … bis er sich seinem Wohnhaus näherte und Seth auf der Vordertreppe stehen sah. Man musste kein Genie sein, um herauszufinden, warum der Mann dort war. Seth war nicht glücklich gewesen, als Bobby ihn gestern angerufen hatte, ihr Date abgesagt und ihm gesagt hatte, dass es mit ihnen vorbei war.

Tatsächlich war Seth wütend geworden. Er hatte ins Telefon gebrüllt, dass Bobby sein sei, und Seth ihn nicht gehenlassen würde und dass Bobby niemals jemanden finden würde, der besser wäre. Bobby musste schließlich auflegen. Dann, nach Seths fünftem Rückruf, hatte Bobby sein Telefon für die Nacht ausgeschaltet.

Bobby wollte sich nicht mit den Schimpfereien seines Ex auseinandersetzen und fuhr weiter. Er spielte mit der Idee, in einem Coffeeshop anzuhalten, und beschloss dann, bei Gus und Tible zu Hause vorbeizuschauen. Ein Blick auf sein Armaturenbrett zeigte ihm, dass es nicht zu spät war, zumal Tible eine Nachteule war.

Bobby fuhr die fünfundvierzig Minuten zum Rand von Stone Ridge und zum Haus seines Freundes. Er parkte sein Auto, eilte den Weg entlang und zog dabei die Schultern hoch. Eigentlich hätte er seinen dickeren Wintermantel tragen sollen, aber er hatte es gemocht, wie die Jacke zu seiner Hose passte. Wirklich dumm.

Bobby schüttelte den Kopf und klopfte an die Tür.

Einen Moment später hörte er Tibles melodiösen Tenor rufen: „Es ist offen. Herein!“

Bobby grinste, ergriff den Türknauf und drehte ihn. Dann stieß er die Tür auf und betrachtete das Innere des Cottages im Studio-Stil, als er eintrat. Er öffnete den Mund, bereit, seinem Freund die Hölle heiß zu machen, weil er nicht zumindest nachgefragt hatte, wer an der Tür stand, bevor er ihn hereinrief.

Seine Worte verstummten in seiner Kehle, und alles, was herauskam, war ein erstickter Angstschrei. In der Küche stand … etwas. Es sah irgendwie humanoid aus, mit ledriger grauer Haut, schwarzen Flügeln und langen weißen Haaren. Als die Kreatur aufblickte, angezogen von dem Geräusch, das Bobby machte, öffnete sich ihr Mund und sie schien genauso überrascht zu sein, ihn zu sehen, wie Bobby es war.

Die Bewegung enthüllte auch einen quadratischen Kiefer und – Oh Gott! – einen Mund voller spitzer Zähne und langer, weißer Eckzähne. Bobbys Hand umfasste den Türknauf fester. Sein Gehirn schrie ihn an, er solle wegrennen, aber er konnte seine Füße nicht bewegen.

Ein weiteres Quietschen schaffte es, seiner Kehle zu entkommen.

„Oh, Bobby. Bitte atme. Ich habe dich nicht erwartet. Ich dachte, es wäre Cornelius.“

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783739457529
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2019 (Juli)
Schlagworte
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Autor

  • Charlie Richards (Autor:in)

Charlie begann im Alter von acht Jahren mit dem Schreiben von Fantasy-Geschichten und als sie mit neunzehn ihren ersten erotischen Liebesroman in die Finger bekam, erkannte sie ihre wahre Berufung. Jetzt konzentriert sie sich auf das Schreiben von homoerotischen Romanen, zumeist aus der Kategorie Paranormal, mit Helden jeglicher Art.
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Titel: Zwitscher für mich