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Der Vampir und sein Geek

von Charlie Richards (Autor:in)
115 Seiten
Reihe: Die Wölfe von Stone Ridge, Band 26

Zusammenfassung

Aus dem Käfig: Vor Ärger davonlaufen ist klug … es sei denn, der Ärger folgt dir, wohin du auch gehst. Toby Dallow ist seinem Arbeitgeber, Mentor und Freund Edwin Aldridge in die kleine Bergstadt Stone Ridge in Colorado gefolgt. Während er Edwin die Verbindung, die er mit seinem Wolfswandlergefährten hat, niemals missgönnen würde, sehnt Toby sich nach etwas Ähnlichem. Als ein hübscher Fremder ihn in einem Lebensmittelgeschäft anspricht, hält er es zunächst für einen Scherz. Der Mann entpuppt sich als aufrichtig, was Toby ausnutzt. Immerhin glaubt er, dass nicht allzu viele sexy Kerle auf übergewichtige Wissenschaftlerfreaks stehen. Tullion Kusnezow ist auf der Flucht, nachdem man ihm die Schuld an etwas gegeben hat, das er nicht getan hat. Auf der Suche nach einem sicheren Ort, an dem er sich verschanzen kann, hält er an, um Vorräte zu holen. Seine vampirischen Sinne fixieren sich auf das Blut eines rundlichen Menschen, der im Gang des Supermarkts steht. Als er ihm näherkommt, regen sich gemischte Gefühle in ihm, da er merkt, dass er endlich seinen Geliebten gefunden hat. Unfähig, dem Lockruf seiner anderen Hälfte zu widerstehen, nimmt Tullion das Geschenk an, das ihm das Schicksal gegeben hat, … zumindest für eine Nacht. Dann muss er weggehen, denn wie könnte er den schüchternen, ruhigen Toby mit gutem Gewissen in seine Probleme reinziehen? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 28.000 Wörter

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Kapitel 1

„Was meinst du mit, du hast noch nichts herausgefunden?“

Tullion Kuznetsov wusste, dass es nichts nützen würde, den Vampir am anderen Ende des Wegwerf-Handys wütend anzubrüllen, aber seine Nerven waren unerträglich angespannt. Wenn sein bester Freund ihn jetzt sehen könnte, so wusste Tullion, würde der unbekümmerte Kerl lachen. Leider war sich Tullion zu diesem Zeitpunkt nicht sicher, ob Viktor Minsky am Leben oder tot war.

„Es tut mir leid, Sir“, antwortete Anatoly zaghaft. „Ich tue alles, was ich kann.“

„Da bin ich sicher“, grummelte Tullion und hielt das Knurren mühsam aus seiner Stimme fern. „Ich rufe in vierundzwanzig Stunden wieder an. Ich hoffe, es gibt dann bessere Nachrichten.“

Bevor Anatoly antworten konnte, beendete Tullion das Gespräch. Dann zerquetschte er mit seiner vampirischen Kraft das Handy. Er fügte in Gedanken den Kauf eines weiteren Wegwerf-Handys zu seiner To-Do-Liste hinzu … direkt unter die Suche nach einem sicheren Ort, um sich zu verstecken. Am liebsten einen mit Internetzugang. Es war höchste Zeit, dass Tullion seine eigenen Nachforschungen anstellte. Es dauerte zu verdammt lange, darauf zu warten, dass Anatoly herausfand, wer seinen Anführer wirklich getötet hatte. Soviel dazu, dass der Mann ein Sicherheitsexperte war.

Tullion setzte seinen Helm wieder auf und ließ das alte Motorrad an, zu dessen Verkauf er einen Mann überredet hatte. Es tat ihm leid, dass er den Menschen mit seiner Fähigkeit beeinflusst hatte, um das Motorrad kaufen zu können, aber er hatte es satt, mit dem Bus zu fahren.

Zwei Monate zuvor hatte sich Tullions Leben abrupt verwandelt.

Als einer von mehreren Vollstreckern des Zirkels hatte Tullion seinen Anführer Boris Shavinkof zu einer Versammlung begleitet, die von den drei russischen Mitgliedern des Vampirrates organisiert worden war. Tullion hatte sich auf die Gelegenheit gefreut, Freunde in anderen Zirkeln persönlich zu treffen. Darüber hinaus planten Tullion und Viktor, der auch ein Vollstrecker war, eine Nacht lang die nahe gelegene Stadt zu erkunden.

Am zweiten Abend, als sie dort waren, war Boris ermordet worden. Tullion hatte den Schrei seines Anführers gehört, aber als er die Tür aufgebrochen hatte, hatte er Boris auf dem Boden seines Zimmers ausgestreckt vorgefunden. Beim Anblick von Boris’ regloser Gestalt war Tullion an seine Seite geeilt und hatte entdeckt, dass seine Kehle aufgeschlitzt war, aber Boris’ Zeremoniendolch ragte aus seiner Brust und war demnach wahrscheinlich das, was ihn getötet hatte.

Instinktiv handelnd, hatte Tullion den Griff des Dolches ergriffen und ihn aus Boris’ Brust gezogen. Es war ziemliches Pech, dass mehrere ältere Wachen genau in dieser Sekunde eintrafen – sein Anführer war tot und Tullion beugte sich über ihn, ein blutiges Messer in der Hand haltend. Auch wenn Tullion wusste, wie es ausgesehen hatte, war der einzige, den er von der Wahrheit hatte überzeugen können, sein bester Freund und Mitstreiter, Viktor. Leider waren sie nicht in der Lage gewesen, die Anwesenheit einer anderen Person im Raum zu bestätigen, also hatte Viktor Tullion bei der Flucht geholfen.

Tullion wusste, dass Viktor von den Wachen verhört worden war. Da er ein paar Tage nach seiner Flucht von seinem Freund gehört hatte, wusste er, dass der redegewandte Vampir es irgendwie geschafft hatte, sich aus der Bestrafung dafür, dass er ihm geholfen hatte, herauszureden. Tullion dankte den Göttern für kleine Gefälligkeiten.

Seine Aufmerksamkeit landete auf einem Schild in der Ferne, dem er näher kam. Tullion konzentrierte sich wieder auf die Straße anstatt auf seine Probleme. Als er von seinem Zirkel in Russland geflohen war, hatte sein erster Instinkt im befohlen, in ein anderes Land zu fliegen und sich in einer großen Stadt zu verstecken. Das hatte nicht funktioniert. Zweimal hatten ihn Verfolger seines Zirkel gefunden, zuerst in Paris, Frankreich, dann wieder in New York City. Also hatte er sich ein altes Motorrad besorgt und fuhr jetzt die Nebenstraßen entlang.

„Stone Ridge“, murmelte Tullion. „Wohin zum Teufel bin ich bloß geraten?“ Er zuckte die Achseln, brauchte die Antwort nicht wirklich zu wissen. Verdammt, wenn er nicht wusste, wo er war, würden seine Verfolger es auch nicht wissen. Zumindest konnte er darauf hoffen.

„Hallo, Hintertupfingen“, flüsterte Tullion, als er die alternde Tankstelle mit den beiden altmodischen Zapfsäulen vor sich sah. Mehrere Fenster sowie die Tür waren mit Brettern vernagelt, und ein schmutziges Zu verkaufen-Schild mit einer verblassten Telefonnummer war an die Wand genagelt. „Ich frage mich, ob das noch funktioniert“, murmelte er abwesend und wandte seinen Blick von dem Gebäude ab.

Seit Tullion als Junge über die Ruinen einer verlassenen Kirche gestolpert war, liebte er es, alte Gebäude zu erkunden. Kurz nachdem er die Vampir-Version der Pubertät hinter sich gebracht und angefangen hatte, Blut zu trinken, hatten seine Eltern ihn für ein paar Jahre aufs Land gebracht, um dort zu leben, während er lernte, sich zu beherrschen. Wie sich herausstellte, waren die Gedanken einfacher Leute vom Land leichter zu manipulieren. Das, und er hatte viel Freiraum gehabt, um herumzulaufen und seine neuen Fähigkeiten zu erkunden, ohne dass ihn jemand bemerkte.

Tullion betrachtete den Wald und lächelte. Es würde Spaß machen, ihn zu erkunden.

„Was zum Teufel“, grummelte er. „Ich bin nicht im Urlaub. Ich bin auf der Flucht.“

Tullion schüttelte bei seinen eigenen Gedanken den Kopf. Als er das Schild mit der Aufschrift Willkommen in Stone Ridge sah, stellte er fest, dass der Ort nicht so klein war, wie er ursprünglich gedacht hatte. Die Angabe über die Bevölkerung lautete mehr als dreitausend Einwohner.

„Die müssen sich in den Bäumen verstecken“, überlegte Tullion, als er sein Motorrad verlangsamte.

Als er die Stadt erreichte, sah er sich um und erblickte die wie erwartet sauberen, wenn auch etwas heruntergekommenen Gebäude. Die Gehwege wirkten ordentlich und gepflegt. Tullion fand den Ort malerisch und entspannte sich fast. Ihm gefiel es.

Tullion fuhr durch die Stadt, schaute dabei hin und her. Da er versuchte, ein Gefühl für die Gegend zu bekommen, drehte er um, als sich die Bäume verdichteten und die Häuser weniger wurden, und fuhr erneut durch die Stadt. Dieses Mal bemerkte Tullion die Sheriff-Station, die Post, einen Lebensmittelladen und das Büro eines Immobilienmaklers.

Letzteres interessierte ihn, und Tullion lenkte sein Motorrad auf den winzigen Parkplatz. Er parkte, schwang sich von dem Fahrzeug, nahm den Helm vom Kopf und sah sich wieder um. Das Unternehmen bewarb sowohl möblierte als auch unmöblierte Mietobjekte. Das klang vielversprechend.

Nachdem er seinen Helm an den Lenker gehängt hatte, ging Tullion in das Gebäude. Er lächelte die hübsche Frau an, die hinter dem Schreibtisch neben der Tür saß. Sie erhob sich augenblicklich und ging auf ihn zu, ein einladendes Lächeln umspielte ihre Lippen.

„Guten Tag, Sir“, begrüßte sie und hielt ihm ihre Hand hin. „Ich bin Angela. Wie kann ich Ihnen heute helfen?“

Tullion nahm Angelas Hand und drückte sie sanft, dann ließ er sie los. „Hallo, Angela“, antwortete Tullion und verstärkte gezielt seinen russischen Akzent. Er hatte schnell gelernt, dass Leute, wenn sie Schwierigkeiten hatten, ihn zu verstehen, keine persönlichen Fragen stellten. „Ich fahre gerade vorbei und sehe Ihr Anzeigen für möblierte Wohnungen. Ich brauche ein Ort für eine Weile zu bleiben.“

Angelas Augen weiteten sich nur ein wenig und ihr Lächeln schwankte. Aufgrund ihres Geruchs wusste Tullion, dass sie sich ein bisschen unwohl fühlte. Das war ok. Wenn Tullion es unangenehm für sie machte, wäre er eine Geschichte, die sie ihren Freundinnen beim Mädelsabend erzählte, dann würde er vergessen werden.

„Oh ja“, antwortete Angela schließlich und schien sich zusammenzureißen. „Ich glaube, ich habe gerade ein paar möblierte Wohnungen zur Verfügung. Lassen Sie mich meine Unterlagen durchsehen.“ Sie deutete auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch und forderte ihn auf: „Bitte nehmen Sie Platz. Ich werde nur ein paar Augenblicke brauchen.“

Tullion nickte und lächelte, immer darauf bedacht, seine Lippen zusammenzuhalten. Kein Grund, einen Menschen zu verschrecken, indem er sie seine zu langen, zu scharfen oberen Eckzähne entdecken ließ. Während Tullion oft überrascht war, dass die meisten Menschen seine Zähne völlig übersahen, könnte es sich als tödlich erweisen, wenn sie jetzt entdeckt würden.

Tullion ließ sich auf dem angewiesenen Platz nieder, entspannte sich auf dem einigermaßen bequemen Stuhl und streckte die Beine aus. Er hob die Arme über den Kopf, drehte sich auf seinem Sitz ein wenig und ließ seine Rückenwirbel knacken. Er stieß ein zufriedenes Grunzen aus, legte die Arme auf die Lehnen und stützte den gestiefelten rechten Fuß auf das linke Knie.

Er fand, dass es sich, nachdem er mehrere Stunden mit dem Motorrad gefahren war, immer erstaunlich gut anfühlte, sich ordentlich zu strecken.

Tullion sah zu, wie Angela durch das spärlich eingerichtete Zimmer ging. Sie blieb neben einem von zwei weiteren Schreibtischen stehen, an dem eine junge Brünette saß und vorgab, sich auf ihren Computer zu konzentrieren. Tullion hatte bemerkt, dass sich die Frau zweimal zu ihm umschaute, bevor Angela an ihre Seite trat. Mit seinem feinen Gehör hatte Tullion keine Probleme, ihre Unterhaltung zu hören.

„Colleen, hast du Zeit, ein paar Wohnungen zu zeigen?“, fragte Angela.

Die Brünette, Colleen, grinste. „Sicher. Ich kann dir sogar Mittagessen bringen, wenn du willst“, bot sie an und ihr Blick wanderte zu Tullion.

Während er den Austausch beobachtete, vergewisserte sich Tullion, dass er den Anschein erweckte, sich im Büro umzuschauen, soweit es sehenswert war. Aktenschränke, eine Tür mit der Aufschrift Toilette, drei Arbeitsplätze und schließlich eine weitere Tür mit der Aufschrift Lager. Aufgrund der Brandschutzbestimmungen vermutete Tullion, dass dort ein weiterer Ausgang war.

„Sicher, lass es nur nicht zu spät werden“, warnte Angela. Sie warf einen Blick über die Schulter zu Tullion und drehte sich dann zurück zu Colleen. „Ich denke, er ist Russe und sein Akzent ist ziemlich stark. Du bist immer besser mit … na ja …“

Colleen grinste. „Verstanden, Boss.“ Sie zwinkerte. „Wir haben alle unsere Macken, und Akzente sind deine.“

Angela zuckte mit den Schultern, als sie eine Mappe von Colleens Schreibtisch nahm. Sie blätterte murmelnd durch die Seiten: „Ist es zu viel verlangt, dass die Leute Englisch lernen, bevor sie herkommen? Es ist schließlich unsere Landessprache.“

Tullion entging Colleens Antwort, da er zu beschäftigt damit war, nicht zu lachen. Er hob die Hand an sein Gesicht und tat so, als würde er sich den Kiefer reiben, um sein Grinsen zu verbergen. Auch wenn er immer zumindest einen leichten Akzent haben würde, wenn Tullion deutlich sprechen wollte, konnte er es.

Er sprach fließend Englisch, sowohl britisches als auch amerikanisches, sowie Französisch, Spanisch und Portugiesisch. Er kam sogar in Japan zurecht, und er kannte ein paar Brocken verschiedener chinesischer und arabischer Dialekte. Es war einer der Gründe, warum er zu einem Vollstrecker befördert worden war, noch bevor er das achtzigste Lebensjahr erreichte.

Dieser Gedanke ließ Tullions Heiterkeit schnell verfliegen. Er hatte Boris über dreißig Jahre lang treu gedient, und es ärgerte ihn, dass sein Dienst nicht berücksichtigt worden war.

„Hallo, ich bin Colleen“, sagte die Frau und lenkte Tullions Aufmerksamkeit auf sich.

Tullion stand auf und nahm ihre angebotene Hand. „Alex“, log er glatt. „Sie können mir Wohnungen zeigen?“

Colleen legte den Kopf schief und lächelte. „Sicher kann ich das. Möchten Sie Bilder sehen oder selbst zu den Objekten fahren? Ich kann die Schlüssel holen.“

Als er feststellte, dass seine Aufmerksamkeit auf den Puls an Colleens Hals gezogen wurde, erkannte Tullion plötzlich, wie lange es her war, seit er sich genährt hatte. Ständig unterwegs zu sein war nicht gerade förderlich für Verabredungen. Hmm, vielleicht könnte er das ändern.

Tullion erwiderte ihr Lächeln und nickte. „Ich würde gerne welche sehen. Zeigen Sie sie mir?“

„Sicher doch. Nur eine Sekunde“, antwortete Colleen. Sie drehte sich um und ging durch den Raum zu einem Schreibtisch. Dort zog sie eine Schublade hervor, holte einen Schlüsselbund heraus, dann ging sie voran aus der Tür. „Werden Sie lange in Stone Ridge sein?“, fragte sie, als sie an ihm vorbeiging.

„Eher kurz“, antwortete Tullion. „Ich weiß nicht genau, wie lange.“

„Oh“, antwortete Colleen. Ihr Lächeln geriet für einen Moment ins Stocken, dann grinste sie breit. „Nun, was bringt Sie denn hierher? Besuche bei Freunden? Familie?“

Tullion zermarterte sich sein Gehirn nach einer geeigneten Antwort. „Ich bin, äh, wie Sie sagen … фотограф“, sagte er, gezielt das russische Wort für Fotograf verwendend. „Ich fotografiere für Reisemagazine.“

„Wirklich?“ Colleen schwang ihren Arm und zeigte auf die Wälder, die in nahezu alle Richtungen sichtbar waren. „Es gibt viel zu sehen. Vielleicht kann ich Sie irgendwann mal herumführen.“

Da“, stimmte Tullion in seiner Muttersprache zu, als er nickte. Es wäre eine perfekte Gelegenheit für ihn, sich zu nähren.

Colleen wirkte erfreut und eilte zu einem Mittelklassewagen. Obwohl Tullion vermutete, dass sie erwartete, dass er mit ihr fahren würde, hatte er nicht die Absicht, dies zu tun. Stattdessen öffnete er die Fahrertür für sie, was ihm ein weiteres Lächeln einbrachte. Dann zeigte er auf sein Motorrad. „Ich werde Ihnen folgen.“

„O-Okay“, antwortete Colleen und blickte in diese Richtung, während ihre Brauen sich zusammenzogen. „Sind Sie sicher? Ich kann Sie hierher zurückbringen.“

Tullion lächelte zurück. „Machen keine Sorgen.“ Er hatte nicht vor, eine Wohnung zu mieten. Er wollte nicht, dass sein Name in irgendeinem System auftauchte, oder auch nur die Information, dass ein Russe in der Gegend war. „Nur verlieren Sie mich nicht.“ Er zwinkerte, wandte sich dann ab und ging zu seinem Motorrad.

Tullion hoffte, bei einer der möblierten Wohnungen eine Gelegenheit zu finden, wo er sich niederlassen konnte. Wenn er leicht einbrechen könnte, würde er einfach abends rein- und rausschlüpfen, vielleicht eine Internetverbindung anzapfen und herausfinden, was zum Teufel er gegen seine missliche Lage tun könnte.

Fast zwei Stunden später nahm Tullion Colleens Telefonnummer entgegen und versprach, sie anzurufen und sich von ihr zu verabschieden. Er wusste, dass sie enttäuscht war, dass er nicht ins Büro zurückkehren und Papiere für eine der Wohnungen unterschreiben wollte, aber es war ihm wirklich egal. Die menschliche Frau würde darüber hinwegkommen.

Nun wandte sich Tullion einer anderen Form der Notwendigkeit zu. Er hielt sein Motorrad bei dem Lebensmittelladen am Rande der Stadt an. Da er mit dem Motorrad gereist war und angehalten hatte, wann und wo er konnte, hatte er von Konserven, getrocknetem Fleisch, Obst und Nüssen gelebt. Leider glaubte Tullion nicht wirklich, dass sich dies bald ändern würde.

„Vielleicht kann ich Colleen dazu bringen, für mich zu kochen“, murmelte Tullion vor sich hin und ging in den Laden.

Ein interessanter Geruch kitzelte Tullions Sinne, als er auf die Lebensmittelabteilung zuging. Während er mehrere Äpfel und Orangen auswählte, fühlte er, wie sein Schwanz in seiner Jeans anzuschwellen begann, sich verdickte und verlängerte. Tullion drehte sich langsam um und versuchte herauszufinden, woher der Geruch kam.

Das Geschäft war klein. Tullion war beim Betreten an ein paar Kassen vorbeigekommen, von denen nur eine von einem gelangweilt aussehenden Teenager besetzt war. Die junge Frau trug zu viel Parfüm, und Tullion war an ihr vorbeigeeilt. Der faszinierende Duft stammte offensichtlich nicht von ihr.

Tullion entdeckte einen kleinen, leicht übergewichtigen Mann, der die Lebensmittelabteilung am anderen Ende verließ. Neugierig ging er in diese Richtung. Sobald er den Bereich erreicht hatte, in dem der Mensch einen Moment zuvor gestanden hatte, schmerzten Tullions Zähne von dem berauschenden Geruch, der in seine Nase stieg, … süßer Zimt gemischt mit erdigen männlichen Untertönen. Sein Magen knurrte tatsächlich und erinnerte ihn wieder daran, wie lange es her war, seit er in eine Bar gegangen war und einen Menschen dazu gebracht hatte, sein Blut im Austausch gegen Vergnügen zu spenden.

Von Verlangen getrieben folgte Tullion dem köstlichen Geruch auf der Suche nach dem Mann. Es war Jahrzehnte her, seit er einem Mann Vergnügen bereitet hatte. Nicht mehr, seit er während seiner Studienzeit gereist war und zum ersten Mal Sex gehabt und ein bisschen experimentiert hatte. In seiner Heimat hatte er sich an Frauen gehalten.

Jetzt jedoch bog Tullion um die Ecke und fand sich im Müsligang wieder. Auf halber Höhe stand das Objekt seiner plötzlichen Begierde, ein etwas kräftiger menschlicher Mann mit zauseligen, dunkelbraunen Haaren und Brille. Tullion konnte nicht erkennen, was ihn an dem Mann anzog. Vielleicht war es die Art, wie die Augenbrauen des Mannes zusammengezogen waren und seine Zunge den Rand seiner Oberlippe berührte, als er die Nährwertkennzeichnung von zwei Müslis zu betrachten schien. Tullions Schwanz zuckte, als ihm der Gedanke kam, wie diese rosa Zunge seinen Ständer leckte, als wäre er ein Lutscher. Er würde die dichten Haare des Menschen festhalten und seinen Schwanz in dessen Mund schieben.

Tullion atmete einen weiteren tiefen Zug des köstlichen Aromas dieses Menschen ein und schlenderte in seine Richtung. Ja, er wollte ihn, scheiß auf die Konsequenzen. Bei diesem Gedanken traf ihn eine Möglichkeit wie eine Tonne Steine.

Könnte das mein Geliebter sein?

Tullions Schritte gerieten ins Stocken, aber er hielt nicht an. Auch wenn das Schicksal ein schlechtes Timing haben mochte, musste er es wissen. Könnte dieser Mensch sein einzig Wahrer sein?

Ich werde es verdammt noch mal herausfinden.

Kapitel 2

Toby Dallow starrte auf das Müsli. Zu dumm, dass er sich nicht auf die Ernährungshinweise konzentrieren konnte.

Er war zu seinem wöchentlichen Lebensmitteleinkauf in den Supermarkt gekommen, bevor er sich später auf den Pokerabend mit seinen Freunden vorbereitete. Erledige deine Aufgaben und so, bevor du spielen gehst, richtig? Er hatte seine Wäsche gewaschen, die jetzt zu Hause im Wäschekorb auf seinem Bett stand. Ihm war bewusst gewesen, dass etwas ihn ablenken würde, wenn er sich die Zeit genommen hätte, sie wegzuräumen, und dann hätte er nie etwas zu essen besorgt … und ihm war das Müsli ausgegangen.

Das war der einzige Gedanke gewesen, der Toby davon überzeugt hatte, kehrtzumachen und gleich wieder nach draußen zu seinem Auto zu gehen. Er liebte Müsli.

Toby war fast mit dem Einkaufen fertig gewesen, hatte gerade ein paar Bananen ausgesucht, als er den sexy Fremden entdeckte. Kurzgeschorene blonde Haare, breite Schultern und eine muskulöse Figur? Lecker! Er hatte verstohlen nach unten greifen und sich zurecht rücken müssen, als er den selbstbewussten Gang des Mannes sah. Dann, als der Fremde sich vorbeugte, um einen Apfel zu nehmen und dabei zeigte, wie seine Jeans seinen Arsch zur Schau stellte … Toby war schnell aus dem Bereich geeilt, musste es einfach.

Im Gang mit den Müslis angekommen, hatte sich Toby wieder zurechtgerückt und dann versucht, sich darauf zu konzentrieren, sein Müsli auszusuchen. Aus den Augenwinkeln hatte er den sexy Mann auftauchen sehen und daraufhin panisch das nächstbeste Müsli gepackt. Jetzt hielt er es vor sich, als würde er die Zutaten studieren, während sich der Typ näherte. Toby versuchte ihn zu ignorieren, weil er wusste, dass ein sexy Kerl wie dieser sich niemals für einen übergewichtigen, brillentragenden Nerd wie ihn interessieren würde.

Aber meine Güte! Wie könnte man diesen hüftschwingenden Gang ignorieren?

Als der Mann direkt hinter ihm anhielt, stockte Tobys Atem in seiner Brust. Er konnte praktisch die Körperwärme des anderen Mannes spüren, so nah stand er ihm. Hatte er kein Gefühl dafür, einer anderen Person Freiraum zu lassen? Dann legte der Mann seine Hände auf Tobys Schultern und lehnte seine Brust an seine Schulterblätter.

„Ich bin sicher, du schmeckst genauso süß wie dieses Müsli“, murmelte der Typ. „Wirst du mir eine Chance geben, es herauszufinden?“

Tobys Verstand schaltete ab, als er die tiefe Stimme des Mannes hörte. Sie schien in der Brust des Fremden zu rumpeln und fühlte sich an, als würde sie durch Tobys Schultern vibrieren. Und was war das für ein Akzent? Toby war sich nicht ganz sicher, aber er würde ihn sich gerne den ganzen Tag anhören.

„Ich verspreche, ich kann dir eine gute Zeit bereiten, Süßer“, fuhr der Fremde fort.

Süßer? Warte mal, was? Niemand außer seiner Mutter nannte ihn süß … und das war vor Jahren gewesen.

Toby riss sich aus seinem lustbedingten Nebel und runzelte die Stirn. Er starrte über seine Schulter und zog sich von dem Mann zurück. „Was für ein Spiel ist das?“, schnappte er mit klopfendem Herzen. „Verarschst du den Geek? Wie lautet die Wette? Mal sehen, ob ich dir einen blasen werde? Oder denkst du, ich habe es so nötig, dass ich mich von jedem dahergelaufenen Arschloch ficken lassen werde?“

Die Brauen des Fremden schossen hoch. Dann verengten sich seine tiefgrünen Augen, und er streckte seine Hand aus. „Mein Name ist Tullion Kuznetsov, und es gibt keine Wette.“

Vorsichtig griff Toby nach der Hand des Mannes. „Toby Dallow.“ Er nahm an, wenn der Fremde, Tullion, versuchen sollte, ihm wehzutun, konnte er immer noch schreien. Doch als er seine Hand in Tullions viel größere Handfläche legte, fuhr dieser mit den Fingerspitzen über sein inneres Handgelenk, sodass ihre Hände zusammenblieben, als er sie an seine Brust legte.

Tullion trat näher und drückte Toby an das Regal hinter ihm. Toby schaute zu dem Mann auf und erkannte, wie unterschiedlich groß sie waren. Da er einen Meter fünfundsiebzig groß war, schätzte er, dass Tullion es auf etwa eins neunzig bringen musste. Tullion wiegte sein Becken gegen Tobys Bauch und Toby schnappte nach Luft, als er die Erektion des Mannes über seinen weichen Bauch reiben spürte.

„Keine Wette, keine Spiele, nur Lust“, knurrte Tullion leise. „Ich spüre, wie sich deine Antwort darauf in meine Hüfte bohrt, sodass ich weiß, dass du die Anziehungskraft zwischen uns ebenfalls fühlst.“ Er veränderte seine Haltung gerade genug, um Druck auf Tobys tropfenden Schwanz auszuüben, als er seinen Kopf senkte und in Tobys Ohr flüsterte. „Nun, wie wäre es, wenn du zustimmst, mich mit nach Hause zu nehmen, wo ich dir richtig Lust bereiten kann, bevor wir uns hier im Laden in Verlegenheit bringen.“ Tullion beendete seine Worte mit einem Lecken an Tobys Ohrmuschel und schickte damit ein Kribbeln über seinen Hals.

Da Toby noch nie zuvor auch nur eine andere Person geküsst hatte, ließ ihn das Gefühl, wie Druck auf seinen Schwanz ausgeübt wurde, keuchen. Er bemühte sich, sich zu konzentrieren und unternahm einen letzten Versuch, den Kerl zu verscheuchen … nur für den Fall.

„Wenn – wenn du lügst, ich habe Freunde, die dir in den Hintern treten würden.“ Toby schaffte es irgendwie, die Warnung hervorzubringen, obwohl sich seine Eier bei der Stimulation zusammenzogen.

„Du hast mein Wort“, schwor Tullion. „Nur Vergnügen.“

Toby schaffte es zu nicken, denn zum Teufel, er würde es nicht ablehnen, seine Jungfräulichkeit an diesen sexy Mann zu verlieren. „Okay.“

Tullion knurrte leise. „Beeil dich mit deinen Einkäufen und triff mich gleich draußen“, befahl er rau, und seine tiefere Stimme verriet seine eigene Erregung. „Ich werde dir zu deinem Zuhause folgen.“

„Okay“, stimmte Toby erneut zu.

Als Tullion seinen Unterleib wegbewegte, kämpfte Toby gegen ein enttäuschendes Wimmern an. Er musste aber ein Geräusch gemacht haben, denn Tullion stöhnte. „Verdammt“, murmelte der große Mann. „Ich möchte dieses Geräusch hören, während wir im Bett sind, du nackt unter mir. Ich wette, ich kann dich dazu bringen, noch weitere schöne Geräusche zu machen.“

Toby stöhnte, als seine Eier schmerzten und drohten, ihn in seine Jeans abspritzen zu lassen. Da er diese Peinlichkeit nicht riskieren wollte, rutschte er seitwärts von dem Mann weg … und schaffte es, über das Rad seines Einkaufswagens zu stolpern. Quietschend fiel Toby in Richtung des Müsliregals.

Tullions große Hände ergriffen seine Oberarme und stützten ihn. „Ganz ruhig“, sagte er. „Bist du okay?“

Nickend dachte Toby, dass dies zumindest seinen Schwanz ein bisschen entspannt hatte. Würde Tullion ihn immer noch wollen, nachdem er seine Unbeholfenheit so deutlich gezeigt hatte? „Mir geht es gut“, murmelte er.

„Gut.“ Tullion lächelte ihn verführerisch an. „Ich möchte nicht, dass du dir weh tust. Das würde meine Pläne für den Abend etwas durchkreuzen.“ Er zwinkerte Toby zu.

Nun, damit war diese Frage beantwortet. „Äh, ja“, antwortete Toby atemlos, als seine Erregung genauso schnell zurückkehrte, wie sie vor einer Sekunde verpuff war. „Das wäre blöd.“

Tullion kicherte. „Dann sehen wir uns gleich vor der Tür.“ Tullion ließ ihn los, musterte ihn von Kopf bis Fuß und wieder zurück nach oben. Er warf ihm einen schwelenden Blick zu, bevor er kehlig brummte und sich abwandte.

Toby spürte, wie Gänsehaut auf seinen Armen ausbrach. Er musste kein Genie sein – obwohl er es war –, um zu wissen, dass er sich mit diesem Typen völlig übernahm. Trotzdem konnte Toby sich nicht helfen. Wie oft würde ihn ein so heißer Typ anbaggern? Toby nahm an, dass dies eine einmalige Gelegenheit war und er hatte die Absicht, sie zu nutzen.

Gott, ich hoffe, der Schuss geht nicht nach hinten los.

Toby konzentrierte sich wieder auf seine Einkäufe und schaute auf die Müslischachteln, die er hochhielt, … und wand sich. Er hatte den Nährwert von zwei hochkalorischen, mit Zucker vollgepackten Sorten verglichen. Obwohl er beide Mischungen liebte, konnte er sich vorstellen, wie das für Tullion ausgesehen haben musste.

„Oh, na ja“, murmelte Toby. Er ließ beide Schachteln in seinen Wagen fallen und ging dann nach vorne. Er hatte gerade die Kasse erreicht, als ihm klar wurde, dass er die Milch vergessen hatte. „Mist.“ Er zwang sich zu einem Lächeln und sah Natalie an, die an ihre Kasse gelehnt dastand. Nur, dass sie ihn nicht ansah. Sie starrte auf ihr Handy.

Seufzend trat Toby von der Kasse zurück und schob seinen Wagen so schnell, wie er es für sicher hielt, in Richtung der Kühlabteilung. Er schnappte sich einen Karton mit fettarmer Milch und eilte zurück zur Kasse. Als er sich hinter einer Frau und ihrer Tochter anstellte, entdeckte Toby Tullion, der ein paar Plastiktüten trug und aus der Tür verschwand.

Toby trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen, während er der Tochter der Frau zuhörte, die mit Natalie über die Schule schwatzte. Offensichtlich waren sie beide im letzten Jahr, beste Freundinnen und planten, nächstes Jahr zusammen aufs College zu gehen. Toby wünschte nur, sie hätten die Klappe gehalten, damit Natalie den Kassiervorgang beendete und er an der Reihe war.

Blöde Milch. Toby rollte innerlich mit den Augen. Es war seine eigene Schuld, dass er sie vergessen hatte, obwohl er sie für sein Müsli brauchte. Blödes Müsli!

Schließlich rief die Mutter: „Komm, Jenny. Es war schön, dich zu sehen, Natalie“, und beendete damit ihre Unterhaltung.

Trotzdem dauerte es noch gut drei Minuten, bis die zwei aufhörten, sich gegenseitig Dinge zuzurufen, als Jenny den Laden verließ. Schließlich wandte sich Natalie wieder ihrer Arbeit zu und fing an, Tobys Lebensmittel einzuscannen. Toby bedankte sich nicht einmal bei dem Mädchen. Stattdessen hastete er, sobald er fertig war, nach draußen.

Zuerst sah Toby keine anderen Fahrzeuge auf dem Grundstück als sein eigenes. Enttäuschung erfüllte ihn und erschütterte ihn mit ihrer Intensität. Er wusste nicht, warum die Tatsache, dass Tullion gegangen war, einen fast körperlichen Schmerz in seiner Brust verursachte, aber sie tat es.

Toby ließ die Schultern hängen und begann, seinen Wagen zu seinem Fahrzeug zu schieben. Als er es erreichte, hörte er das leise Brummen eines Motorrades. Toby erwartete, Kade zu sehen, einen Wolfswandler, der fast das ganze Jahr über Motorrad fuhr, und sah sich um, nachdem er den Kofferraum seines Autos geöffnet hatte.

„Toby, was ist los?“

Toby bemerkte Tullion, der auf einem alten, heruntergekommenen Motorrad saß. „Oh“, keuchte er. „Ich dachte …“ Er errötete und klappte den Mund zu.

Tullion hatte sein Motorrad ein paar Meter von Tobys offenem Kofferraum entfernt angehalten und ließ den Motor im Leerlauf brummen. Er beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf den Lenker. Offensichtlich muss er Tobys Reaktion gedeutet haben, denn er sagte: „Ich war mit meinem Motorrad im Schatten auf der anderen Seite des Gebäudes, um auf dich zu warten.“ Er legte den Kopf schief und deutete auf die Seite des Gebäudes, die im Schatten lag. „Ich war mir nicht sicher, wie lange dieser Teenager brauchen würde. Sie erschien mir nicht besonders kompetent.“

„Nein“, flüsterte Toby. „Definitiv nicht.“

„Räum deine Einkäufe weg, Toby“, befahl Tullion leise, seine grünen Augen verengten sich und sein Blick war intensiv. „Ich kann nicht versprechen, wie lange ich meine Hände bei mir behalten kann.“

Toby starrte ihn an. „Was?“

Tullion lächelte breit und zeigte ein anzügliches Grinsen. „Oh, Süßer. Ich habe hier angehalten, denn wenn ich dich berühre, bin ich möglicherweise nicht mehr in der Lage, mich davon abzuhalten, dich hier und jetzt zu nehmen. Dein Rücksitz sieht aber groß genug aus“, fuhr er grinsend fort. „Ein bisschen beengt, aber wir könnten es schaffen, oder?“

Toby klappte die Kinnlade zu und schluckte schwer. Er konnte sich nicht helfen. Sein Schwanz spritzte einen Tropfen Vorsperma in seine Unterwäsche bei dem Gedanken, dass Tullion sich auf dem winzigen Rücksitz seines Fahrzeugs mit ihm vergnügte, als wären sie Teenager, die nicht in der Lage waren, die Hände voneinander zu lassen. Er griff nach unten und drückte den Handballen gegen die Basis seines Schwanzes, hielt geradeso seinen Orgasmus zurück.

Tullions Lächeln wurde wild und seine Augen schienen im Sonnenlicht ein bisschen rot zu leuchten. „Beeil dich, Süßer. Ich habe Pläne für dich.“

Toby nickte kurz. Er warf seine Einkäufe schnell in sein Auto, ohne Rücksicht darauf, wo sie landeten. Dann eilte er um sein Fahrzeug herum, setzte sich ans Steuer und startete den Motor. Er überprüfte seinen Rückspiegel, setzte aus der Parklücke zurück und fuhr in Richtung seines Zuhauses. Ein Blick in den Spiegel bestätigte, dass Tullion folgte.

Angst rang mit Aufregung … vor allem empfand er Aufregung. Irgendetwas an dem Kerl drückte alle seine Knöpfe … und es war nicht nur, weil er so gut aussah. Okay, größtenteils war es, weil er so gut aussah. Plus die Art und Weise, wie der Mann ihn ansah. Und wie er mit ihm sprach, ihn berührte und sich so benahm, als wollte er ihn wirklich.

Obwohl Toby wusste, dass es ein One-Night-Stand oder höchstens eine kurze Affäre sein würde, konnte er es kaum erwarten, Tullion nackt zu sehen. Er wollte endlich wissen, wie es sich anfühlte, wenn ein Mann ihn nahm, ihn dehnte und all seiner Gedanken beraubte. Toby wusste einfach, dass Tullion genau das auch tun konnte.

Alles andere kann bis morgen warten …

Toby bog in die Einfahrt der Doppelhaushälfte ein, die er gemietet hatte und parkte in dem Carport, der an seiner Haushälfte angebracht war. Er atmete langsam und lauschte dem Dröhnen von Tullions Motorrad, als dieser in die Einfahrt fuhr. Zu Tobys Überraschung rollte Tullion langsam an seinem Auto vorbei und weiter nach vorne, bis er sein Motorrad zwischen dem Auto und dem Haus anhielt. Er parkte in die entgegengesetzte Richtung, das Motorrad der Straße zugewandt.

Bevor Toby den Mut fassen konnte, aus seinem Auto auszusteigen, war Tullion von seinem Motorrad gestiegen, hatte den Helm abgenommen und achtlos auf den Sitz gelegt. Er ging zu Tobys Fahrzeug und riss seine Tür auf, dann lehnte er sich ins Auto und löste Tobys Sicherheitsgurt.

„Komm her“, forderte er.

Während Tullion sprach, ergriff er Tobys Arm und zog ihn fast aus dem Fahrzeug. Toby widersetzte sich nicht und erlaubte dem viel größeren Mann, ihn zu ziehen, zu schieben und zu manövrieren. Schnell fand er sich mit dem Rücken gegen die Seite seines Autos gedrückt wieder, und Tullion bedeckte seine Vorderseite von der Brust bis zu den Oberschenkeln.

Toby legte seine Hände instinktiv auf Tullions Taille, als der Mann sich vorwärts bewegte und Tobys Kopf mit seinen Unterarmen umgab. Seine Hände glitten in Tobys Haar und umfassten seinen Schädel, vielleicht, um ihn davon abzuhalten, sich seinen Kopf vor Überraschung anzuschlagen, als Tullion seinen eigenen Kopf zu senken begann.

Tullion hielt inne und summte. Seine Augen funkelten vor unverkennbarer Geilheit, als er auf ihn hinunter starrte. Mit seinen Fingern massierte Tullion leicht Tobys Schädel. „Ruhig, süßer Toby“, gurrte er. „Ich will das schon tun, seit ich dich im Laden gesehen habe, wusste aber nicht, wie die Leute in dieser ruhigen kleinen Stadt reagieren würden.“

Ohne auf eine Antwort zu warten, schloss Tullion den Rest der Distanz zwischen ihnen. Er presste seinen Mund leicht auf Tobys Unterlippe und dann auf seine Oberlippe. Toby blieb widerstandslos im Griff des großen Mannes und nahm die sanfte, sinnliche Berührung auf. Als Tullion mit seiner Zunge über Tobys Unterlippe fuhr, registrierte er die subtile Bitte um Einlass.

Toby öffnete den Mund für Tullion, der es schnell ausnutzte. Der Mann glitt mit der Zunge in Tobys Mund und schob sie über seine. Toby stöhnte bei der Empfindung, sein Körper glühte und kribbelte. Toby gab seinem Drang nach und leckte zögernd an Tullions Zunge. Er bockte und stieß gegen den harten Grat, den er gegen seinen eigenen drücken fühlte.

Seine Sinne waren überwältigt, und Tobys Orgasmus überraschte ihn. Seine Eier zogen sich zusammen, sein Schwanz pulsierte in seiner Unterwäsche und füllte sie mit einem Strahl Sperma nach dem anderen. Toby stöhnte in Tullions Mund und ritt auf den berauschenden Wellen seines Höhepunkts.

Kapitel 3

Als er fühlte, wie der Mann, von dem Tullion sich sicher war, dass es sich bei ihm um seinen Geliebten handelte, in seinen Armen zitterte, zogen seine Eier sich zusammen. Grunzend hob Tullion den Kopf und unterbrach den Kuss. Er schnappte nach Luft, als sein eigenes Bedürfnis durch seine Adern schoss.

„Toby“, flüsterte Tullion.

Tullion schaute auf den Mann herab, den er zwischen sich und dem Auto festhielt. Sein Schwanz pulsierte, und seine Zähne schmerzten, als er in Tobys gerötetes Gesicht sah, seine geweiteten Augen unter den gesenkten Lidern betrachtete und den keuchenden, zitternden Körper. Niemals hatte er etwas so Erstaunliches gesehen oder gerochen wie diesen Menschen im Griff der Leidenschaft. Tobys Blut lockte ihn wie feinster Wein und der Geruch seines Samens war wie das berauschendste Aphrodisiakum.

Toby lehnte sich gegen das Auto. Sein Kopf ruhte träge in Tullions Händen und der Mann vertraute darauf, dass er ihn festhielt, während er auf dem Endorphinhigh dahinflog, das sein Höhepunkt mit sich gebracht hatte. Tullion sehnte sich danach, ihm mehr zu geben, selbst als sein eigener Körper vor Verlangen bebte … und da Tobys Kopf so schön geneigt war, konnte Tullion nicht widerstehen.

Tullion senkte den Kopf und kratzte mit den Zähnen an dem Puls in Tobys Kehle. „Toby“, hauchte er. Dann, unfähig, dem Lockruf des Bluts zu widerstehen, versenkte Tullion seine Zähne in Tobys Kehle.

Tobys Blut floss über seine Zunge und ließ seine Sinne singen. Die berauschende, eisenhaltige Flüssigkeit schmeckte besser als alles, was er bisher kennengelernt hatte, und sein Instinkt schrie nach mehr, verlangte, dass sie sich für alle Ewigkeit verbanden. Tullion wiegte seine Hüften und wünschte, sein Schwanz wäre tief in Tobys Körper vergraben. Sein Schwanz spritzte in seine Jeans, und sein Körper zitterte heftig, als sein Orgasmus durch ihn schoss.

Tullion trank mehrere Schlucke vom Blut seines Geliebten – der Geschmack des Menschen bestätigte es – und summte vor Vergnügen. Er zog seine Zähne heraus und leckte schnell über die Einstichstellen, versiegelte damit das beanspruchende Mal. Er wusste, dass Toby für immer ein paar kleine Narben zurückbehalten würde, und als er sie sah, strömte ein gewisses Maß an Stolz durch Tullion.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783739463414
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2019 (August)
Schlagworte
gestaltwandler wandler shifter vampire werwolf gay romance gay fantasy liebesroman Roman Abenteuer Fantasy Romance Liebesroman Liebe

Autor

  • Charlie Richards (Autor:in)

Charlie begann im Alter von acht Jahren mit dem Schreiben von Fantasy-Geschichten und als sie mit neunzehn ihren ersten erotischen Liebesroman in die Finger bekam, erkannte sie ihre wahre Berufung. Jetzt konzentriert sie sich auf das Schreiben von homoerotischen Romanen, zumeist aus der Kategorie Paranormal, mit Helden jeglicher Art.
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Titel: Der Vampir und sein Geek