Lade Inhalt...

Hinter der Maske des Gargoyles

von Charlie Richards (Autor:in)
145 Seiten
Reihe: Paranormal verliebt, Band 5

Zusammenfassung

In der paranormalen Welt: Manchmal kann es zu unerwarteten Genüssen kommen, wenn man der Versuchung nachgibt. Martin „Marty“ Beakman ist von einem bärtigen, mit einem Mantel bekleideten Mann in einem Café verzaubert, von dem er nur den Namen kennt: Raymond. Obwohl er sich wie ein Stalker fühlt, kehrt er immer wieder zurück, bis er irgendwann ein Muster herausfindet. Als Marty von seinem Bruder Matthew in Bezug auf seine Handlungen konfrontiert wird, gibt er zu, dass er sich zu jemandem hingezogen fühlt, mit dem er noch nie gesprochen hat. Nachdem sein Bruder ihn ermutigt, das zu ändern, folgt Marty Raymond, um genau das zu tun. Stattdessen sieht er etwas fast Unglaubliches … Raymond zieht seinen Umhang aus, breitet Flügel aus und fliegt in die Nacht davon. Wird Marty, als Raymond ihn aus heiterem Himmel online kontaktiert, seinem Wunsch nachgeben, mehr über den mysteriösen Mann zu erfahren? Oder wird der seltsame Anblick am Abend zuvor ihn davon abhalten, die Gelegenheit zu ergreifen? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 35.000 Wörter

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Kapitel 1

Martin Beakman, von seinen Freunden Marty genannt, saß auf dem Sofa in der Kaffeebar. Er wippte mit dem Bein und klopfte mit der Ferse einen lockeren Rhythmus. Es war nicht das Koffein, das ihn so zappelig machte, sondern Nervosität. Marty war sich sicher, dass er den Zeitplan des Fremden herausgefunden hatte.

Warum er sich veranlasst gefühlt hatte, herauszufinden, wann der Mann zum Kaffeetrinken hereinkam, konnte Marty auch nach fast fünf Wochen noch nicht sagen. Er fühlte sich sogar ein bisschen Stalker-mäßig, aber das hinderte ihn nicht daran, jeden Abend ins Café zu kommen, eine Tasse entkoffeinierten Kaffee zu bestellen, dann dazusitzen und zu warten.

Bisher war der seltsame Mann, der Martys Blick auf sich gezogen hatte, jeden zweiten Donnerstag um ungefähr zehn Uhr gekommen. Er trug einen wadenlangen Trenchcoat, einen Hut mit breiter Krempe, eine große Sonnenbrille und einen buschigen Bart. Er trug sogar schwarze Lederhandschuhe. Diese Aufmachung verbarg praktisch jeden Zentimeter des Mannes.

Marty hätte ihn sofort abhaken sollen, aber er konnte es nicht. Aus irgendeinem Grund wollte er die Augen des Fremden sehen. Waren sie langweilig und müde, nachdem sie schon zu viel Härte auf der Welt gesehen hatten? Vielleicht verbarg der Kerl Narben hinter diesen großen, dunklen Gläsern und der Gesichtsbehaarung.

Das erste Mal, als Marty den Mann gesehen hatte, war er für ein spätes Treffen mit seinem Kumpel und Geschäftspartner Logan dort gewesen. Nachdem Marty das College mit einem Abschluss in Betriebswirtschaft beendet hatte, hatte er sich mit seinem besten Freund zusammengetan, der über mehrere Jahre Bauerfahrung verfügte, und eine Renovierungsfirma eröffnet.

Logan hatte an diesem Nachmittag die Änderungen erklärt, die ein Kunde angefordert hatte, damit Marty herausfinden konnte, wie sich dies auf sein Budget auswirken würde.

Als der Fremde vorbeikam und Marty einen Hauch von seinem Rasierwasser wahrnahm, hatte es ihn völlig verblüfft. Er hatte sich von dem erdigen, männlichen Geruch des kleineren Mannes angezogen gefühlt, war sogar erregt davon, und sein Schwanz verdickte sich in seiner Jeans.

Es war äußerst ablenkend gewesen, während er versuchte, eine Strategie zu entwickeln, um die gewünschten Änderungen im Rahmen des Budgets fertigzustellen. Logan, der es schließlich satthatte, ständig seine Aufmerksamkeit auf ihre Diskussion lenken zu müssen, hatte irgendwann die Segel gestrichen.

Die kühle Abendluft auf Martys erhitztem Gesicht riss ihn aus seinen Gedanken. Als er zur Tür schaute, erfüllte ihn ein Ansturm von Vorfreude. Enttäuschung durchbohrte Marty genauso schnell, als er seinen Bruder Matthew am Eingang der Kaffeebar entdeckte.

Soviel zu den Mut fassen, heute Abend mit dem Typen zu reden. Auf keinen Fall werde ich mich vor Matthew jemandem nähern.

Als Matthew ihn entdeckte, hob Marty sein Kinn. Sein Bruder ließ sich auf das Sofa neben ihm fallen und sah sich um. „Also, hier hast du dich versteckt, was?“

„Was zum Teufel redest du da?“, erwiderte Marty finster. „Ich habe mich nicht versteckt.“

Matthew zuckte die Achseln und sah ihn nicht an. „Ich habe dich seit Wochen nicht gesehen, es sei denn, wir arbeiten im gleichen Job. Als du nicht ans Telefon gegangen bist, habe ich Logan angerufen, da ich dachte, du würdest lange arbeiten.“ Matthews Blick wanderte eine Sekunde lang zu ihm und dann zurück zu seiner Hose, wo sein Finger über die Naht fuhr und sein Unbehagen verriet. „Er sagte, du würdest öfters hier rumhängen.“

Marty war sich nicht sicher, woher Logan wusste, wo er war, aber er hätte wissen müssen, dass sein Kumpel seine Machenschaften bemerken würde. Da er Matthew seit fast vier Wochen nicht mehr außerhalb der Arbeit gesehen hatte, hätte er wissen müssen, dass sein Bruder auf der Suche nach ihm sein würde. Er, Logan, Matthew und ein paar andere Freunde hingen oft mehrmals in der Woche herum und grillten, und er hatte mehr als eine Einladung ausgeschlagen.

Er wusste, dass er sich eine Erklärung ausdenken musste, aber verdammt, er konnte es nicht erklären, wenn er es selbst nicht ganz verstand.

„Es tut mir leid“, begann Marty. Er hielt inne und runzelte unsicher die Stirn. Verdammt, was sollte er sagen?

Offensichtlich spürte Matthew sein Unbehagen und ließ seinen haselnussbraunen Blick durch die Kaffeebar schweifen. Marty beobachtete, wie unzählige Emotionen über die Gesichtszüge seines Bruders wanderten. Aus den Kommentaren anderer wusste er, dass sie beide ausdrucksstark waren und kaum die Fähigkeit hatten, ihre Gedanken zu verbergen. Damit schienen ihre Ähnlichkeiten aber auch zu enden.

Während Marty einen Meter dreiundneunzig groß war, breite Schultern und eine Menge Muskeln vom Heben von Trockenbauteilen, Bauholz und dem Umgang mit schwerem Werkzeugen besaß, war sein Bruder einen Meter fünfundachtzig groß und behielt nach Jahren der Arbeit mit Elektrogeräten eine schlankere Muskeldefinition bei. Um sie noch weiter auseinander zu halten, trug Matthew sein hellbraunes Haar in zotteligen Wellen bis zum Hals, während Marty sein blondes Haar fast kurzrasiert hielt – leichter zu reinigen nach einem Tag, an dem er Trockenbauwände errichtete oder Malerarbeiten ausführte.

Plötzlich zog Matthews scharfes Zischen Marty aus seinen Gedanken. Sein Bruder beugte sich vor und fragte: „Triffst du hier ein Mädchen? Bist du mit jemandem zusammen, und machst dich deshalb so rar in letzter Zeit?“

Ah, zum Teufel. Natürlich würde sein Bruder das annehmen. Obwohl niemand vermuten würde, dass sein Bruder schwul war, hatte Matthew sich tatsächlich im Alter von fünfzehn Jahren geoutet. Marty hatte sich jedoch nie zu seiner Bisexualität bekannt und war immer nur mit Frauen ausgegangen.

„Nein“, antwortete Marty. „Kein Mädchen.“

Matthew sah sich noch einmal um. „Okay, ich kann mich auf das Ambiente einlassen, aber die meisten Abende hier verbringen? Hast du einen Kaffeefetisch entwickelt, dessen ich mir bewusst sein sollte?“

„Nein“, bestritt Marty sofort. Er hielt seinen Becher hoch. „Der ist entkoffeiniert“, gab er zu. Er hatte bei seiner Möchtegern-Beschattung verdammt früh gelernt, dass er so spät nicht mit Koffein bestellen sollte, sonst würde er Probleme mit dem Schlafen haben … was wiederum am nächsten Tag Probleme bei der Arbeit verursachte.

Da er nie auf sein gelegentliches Interesse an Männern hin gehandelt hatte, hatte Marty sich nie die Mühe gemacht, Matthew – oder sonst jemandem – zu sagen, dass er manche Männer körperlich begehrenswert fand. Jetzt wusste er, dass er keine Wahl mehr hatte, denn dieser Mann – so seltsam er auch schien – würde ihn definitiv dazu bringen, über den nächsten Schritt nachzudenken.

Matthew runzelte die Stirn und seine haselnussbraunen Augen verengten sich. „Willst du mich weiter raten lassen, Bruder?“

Marty nahm seinen Mut zusammen und gab leise zu: „Tatsächlich ist es ein Typ.“

„Ein Typ?“ Matthew erbleichte, sein Gesichtsausdruck wurde schnell verletzt und verwirrt. „Du triffst dich mit einem Mann? Warum solltest du das vor mir verstecken?“

Marty beugte sich vor und erklärte dann weiter: „Ich habe eigentlich noch gar nicht mit ihm gesprochen.“

„Wie?“

Ja, Marty fühlte sich genauso verwirrt, wie sein Bruder aussah. Er verzog das Gesicht und holte tief Luft, bevor er sagte: „Ich kann mir nicht erklären, warum ich an ihm interessiert bin. Man sollte nicht denken …“

Wieder wehte eine kühle Brise über sein Gesicht. Die Haare an seinen Armen standen zu Berge, und er wehrte sich gegen einen Schauer, der nichts mit der Kälte zu tun hatte. Das Objekt seiner Besessenheit schritt herein.

Der Mann schien in der Tür stehen zu bleiben und seinen Blick über das Innere des Cafés schweifen zu lassen. Einige Sekunden lang schien sein von einer Sonnenbrille bedecktes Gesicht direkt auf Marty gerichtet zu sein. Marty konnte nicht anders, er leckte sich die Lippen und lächelte den Mann an.

Martys Herz schlug schnell in seiner Brust, als der Fremde weiter in ihre Richtung schaute, obwohl es schwer zu erkennen war, da seine dunklen Gesichtszüge hinter der Sonnenbrille und dem Bart versteckt waren. Dann senkte der Neuankömmling den Kopf, aber nicht bevor Marty glaubte, die Lippen des Mannes ein wenig zucken zu sehen.

Zur Hölle, ja! Könnte er nur wegen mir so oft hier sein?

Sicher, es mochte arrogant sein, das zu denken, aber Marty hatte den Barista über die zunehmende Häufigkeit der Besuche ihres ortsansässigen Stadtstreichers sprechen hören. Aus irgendeinem Grund hatte die Bezeichnung Marty sauer gemacht. Es hatte ihn eine Menge Selbstbeherrschung gekostet, nicht etwas zu sagen.

„Heilige Scheiße!“, zischte Matthew und lenkte Martys Aufmerksamkeit auf sich.

Marty wandte sich an seinen Bruder. Matthews Augen weiteten sich und drückten deutlich seinen Überraschung aus.

„An dem bist du, äh, interessiert?“

Die zweifelhaften – verdammt, schockierten – gemurmelten Worte seines Bruders lenkten Martys Aufmerksamkeit von … ihm weg. Er runzelte die Stirn und murmelte: „Er ist kein Obdachloser, weißt du.“

„Hm“, antwortete Matthew leise. „Ich weiß nicht. Er sieht so aus. Wie kannst du denken, dass er keiner ist?“

„Er riecht verdammt fantastisch“, gab Marty zu und sein Blick wanderte wieder zu dem fremden Mann.

Matthew zog sein nächstes Wort in die Länge: „Oookaaaay.“

Marty starrte seinen Bruder finster an. „Du wolltest wissen, was mich in letzter Zeit so beschäftigt hat“, schnappte er leise. „Also, jetzt weißt du es. Wenn du also nichts Produktives zu sagen hast, kannst du gerne weiterziehen.“

Matthews Brauen hoben sich, als er beide Hände beschwichtigend hochhielt, während er aufstand. Marty fühlte sich sofort schlecht. Er wusste, dass es der Stress war, was seine harten Worte verursachte. Er hasste es, mit seinem Bruder zu streiten, zumal der Mann die einzige Familie war, die er noch übrig hatte. Abgesehen von ein paar entfernten Cousins in Santa Barbara, die er seit seinem dritten Lebensjahr nicht mehr gesehen hatte.

Marty stand auf und öffnete den Mund, um seinen Bruder zurückzurufen, als er bemerkte, dass der Mann nicht zur Tür ging. „Oh, Scheiße“, murmelte er, als er sah, dass Matthew direkt hinter dem Mann stehen blieb.

Das Objekt seiner Verliebtheit neben seinem muskulösen, durchtrainierten Bruder zu sehen, betonte nur die Schlankheit des bärtigen Mannes. Sein langer Trenchcoat konnte nicht verbergen, wie schlank die Gestalt unter dem Stoff war. Marty hatte das seltsame Verlangen, sich hinter den Mann zu setzen, dessen Kopf nach hinten zu neigen, damit er an seiner Brust ruhte, und dann mit einem Rasiermesser den zerzausten Bart des Mannes zu rasieren. Zu seiner Überraschung verdickte sich sein Schwanz bei der Vorstellung, den Mann zu halten, seine Haut zu berühren, zu sehen und zu fühlen, wie er sich seinen Berührungen hingab, ihm vertraute.

Marty hielt ein Stöhnen zurück. Kopfschüttelnd schob er seine Kaffeetasse als Schutzschild über seinen Schritt, während er sich mit der anderen Hand diskret zurechtrückte. Er rutschte auf seinem Sitz herum und versuchte, eine bequeme Position zu finden. Seine unpassende Erektion verwirrte ihn. Nie war er so schnell so hart geworden, und das nur durch seine Vorstellungen.

Das leise Schlurfen der Schritte des bärtigen Fremden lenkte Martys Aufmerksamkeit auf sich. Er beobachtete, wie der Mann näher zu ihm trat und an der Abholtheke stehen blieb. Marty wollte unbedingt die Stimme des Mannes hören und bemühte sich schnell, etwas zu sagen.

„Hey, Mann“, rief Marty schließlich. „Schöner Mantel. Ist er wasserdicht?“

Eine dunkelrosa, irgendwie spitze Zunge strich über die Unterlippe des Mannes, als er sich zu ihm umdrehte. Martys Schwanz zuckte in seiner Hose. Verdammt, wann hatte er das letzte Mal die Zunge von jemandem lutschen wollen? Ganz zu schweigen davon, dass er sich noch nie zu einem schlanken Mann mit Bart hingezogen gefühlt hatte … aber hier war er und sabberte dem Fremden praktisch hinterher.

„Danke“, antwortete der Fremde. „Und ja. Er ist wasserdicht.“

Der sanfte Tenor des Mannes strafte sein raues Äußeres Lügen … und ließ eine Perle Vorsperma aus Martys Schaft sickern. Die weiten Nasenlöcher des Fremden flatterten leicht. Er hob die Hand und zog seine Sonnenbrille gerade so weit von seiner Nase, dass tiefdunkelbraune Augen sichtbar wurden. Die Begierde, die den Blick des Mannes erfüllte, war unverkennbar.

Marty stellte fest, dass er auf diesen Blick reagierte. Er fing an aufzustehen. Gedanken darüber, wie er den kleineren Mann dazu bringen könnte, seinen Mantel auszuziehen, und den Körper darunter zu erkunden, schossen durch seinen schnell von Lust vernebelten Verstand. Wie würde der Mund des Mannes schmecken? Wie würde sich sein Bart an Martys Kinn anfühlen?

„Hier ist Ihr doppelter Caramel Macchiato, Sir“, zwitscherte der Barista und stellte das Getränk auf die Theke in der Nähe des Ellenbogens des Mannes.

Der Mann fuhr zusammen und unterbrach ihren Blickkontakt. Nach einem leisen Dankeschön griff der Fremde nach seinem Becher, warf Marty einen wieder von der Sonnenbrille verdeckten Blick zu und eilte aus dem Raum.

Ein Stich der Enttäuschung überkam ihn. Was zur Hölle war gerade passiert?

Sein Bruder setzte sich neben ihn, eine Tasse Kaffee in der Hand, und lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich. „Sein Name ist Raymond Patterson“, enthüllte er. „Und du hast recht. Er bezahlte mit einer schwarzen American Express-Karte. Ich habe gehört, dass man richtig Kohle haben muss, um sich für so eine zu qualifizieren.“

„Warum zum Teufel zieht er sich dann so an?“, fragte sich Marty laut.

Matthew zuckte die Achseln. „Keinen blassen Schimmer.“ Mit einem Stupser gegen seine Schulter schlug er vor: „Warum gehst du nicht hinterher und findest es heraus?“

„Das ist eine verdammt gute Idee“, sagte Marty. Er stand auf. Die Entschlossenheit, herauszufinden, woher diese Anziehungskraft zwischen ihnen kam, vermischte sich mit der Hoffnung, dass es nicht zu spät war, um herauszufinden, wohin der Kerl ging.

Sein Bruder folgte ihm aus der Tür. Als er draußen war, gab Matthew ihm einen ermutigenden Klaps auf den Rücken. „Wenn du den Mann aufgespürt und durch die nächste Matratze gefickt hast, ruh dich etwas aus.“ Er zwinkerte. „Du kannst mir und Logan morgen früh alles erzählen. Ich werde bei Cranston sein, um die Elektrik in Ordnung zu bringen.“

Marty lächelte und nickte. Er wusste, dass er seinem Bruder eine Erklärung schuldete, und morgen würde noch früh genug sein, um sich zu überlegen, was er ihm sagen sollte. Im Moment wollte er den Mann ausfindig machen, der sein Interesse – und das seines Schwanzes –geweckt hatte.

Marty warf seinen fast leeren Becher in den Müll und begann in die Richtung zu joggen, in die der Mann – Raymond, laut Matthew – gegangen war. Er spähte durch jede Gasse, an der er vorbeikam, sein Blick suchte in der Dunkelheit nach der Gestalt eines Mannes.

Er hatte gerade die Hoffnung aufgegeben, als eine Gestalt in der Ferne seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie war bereits über ein Feld am anderen Ende der Gasse gegangen. Während Marty zusah, verschwand der Mann in den Bäumen.

Verwirrt darüber, warum Raymond mitten in der Nacht in den Wald gehen sollte, zögerte Marty einige Sekunden, ihm zu folgen. Er entschied, dass er nicht zwei Wochen warten wollte, um eine weitere Gelegenheit zu bekommen, mit dem Fremden zu sprechen, und flitzte hinter dem Mann her. Die langen Schritte seiner großen Gestalt verschlangen die Distanz.

Marty verengte die Augen, spähte in die Dunkelheit. Als er glaubte, Bewegung durch die Bäume zu erkennen, eilte er weiter. Dann sah er den Umhang zwischen den Bäumen flattern und wusste, dass er auf dem richtigen Weg war.

Marty näherte sich und sah, dass der Mann stehen geblieben war. Erleichtert ging er langsamer und holte tief Luft, um wieder zu Atem zu kommen. Er schluckte ein paar Mal und beförderte Feuchtigkeit zurück in seine Kehle, damit er eine Begrüßung rufen konnte. Er wollte den Mann nicht erschrecken.

Zu Martys Überraschung schlüpfte Raymond, gerade als er rufen wollte, aus seinem Trenchcoat. Sein Kiefer sackte vor Überraschung über den schwarzen Körper, der ihm offenbart wurde, nach unten. Genau wie er es sich vorgestellt hatte, war der Körper des Mannes muskulös und wurde durch den Lendenschurz, den der … Mann … trug, perfekt zur Geltung gebracht.

Ein Lendenschurz?

Weiterhin zusehend, konnte Marty geradeso sein Keuchen der Überraschung unterdrücken, als Raymond seine Arme ausbreitete. Die Haut, die an der Unterseite seiner Arme befestigt war, spannte sich in voluminösen Falten an den Seiten seines Rumpfes. Plötzlich gespannt durch … Rippen? Hautbedeckte Rippen, die am Oberkörper des Mannes entlang hinausragten? Die Beine des Mannes waren viel kürzer als Marty jemals zuvor gesehen hatte, was Raymond schockierend unproportioniert aussehen ließ.

Warte mal. Ist das ein Schwanz?

Marty blinzelte durch die Dunkelheit und versuchte zu bestätigen, was er zu sehen glaubte.

Mit seinem Kaffeebecher in einer behandschuhten Hand und dem Umhang, den er beinahe unachtsam über seine Schulter geworfen hatte, stürzte Raymond sich nach vorne und nach oben … und er stieg weiter und weiter nach oben. Seine Arme bewegten sich und ließen die Hautfalten flattern und die Luft einfangen wie … Flügel!

Marty lehnte sich schwer gegen einen Baum, als er den Mann beobachtete, nach dem er sich gesehnt hatte, wie er wegflog – wegflog, verdammt nochmal! Er hatte keine Ahnung, wie lange er dort stand, an den Baum gestützt, und hinter dem Mann her starrte – Oh Gott, er ist nicht wirklich ein Mann, oder? – bis der längst verschwunden war.

Schließlich riss die abendliche Kälte Marty aus seiner Betäubung. Er wandte sich ab und begann durch die Bäume zurückzugehen, aber nicht, bevor er wieder über die Schulter blickte.

Kapitel 2

Raymond flog durch die Bäume, senkte und hob die Arme, um den Winkel seiner Flughäute zwischen den Flügelschlägen zu kontrollieren. Er hielt sich nur knapp über den Baumwipfeln, manövrierte um einige der größeren herum. Wenn er sich beeilte, würde er bis Mitternacht wieder im Herrenhaus sein. Er konnte zur Gargoyle-Mittagsstunde erscheinen – gegen ein Uhr morgens – und niemand würde wissen, dass er weggewesen war.

Er wusste, dass er die Kaffeebar nicht hätte besuchen sollen, aber er konnte der Verlockung nicht widerstehen, seinen Gefährten zu sehen. Er hatte den Menschen sehen müssen, ihn riechen, sich vergewissern, dass er noch lebte und es ihm augenscheinlich gut ging.

Und heute Nacht – oh, Götter oben im Himmel, das Risiko, das er eingegangen war – hatte er die Sonnenbrille gesenkt und war dem Blick des Mannes begegnet. Was, wenn der bemerkt hatte, dass seine Pupillen leicht vertikal geformt waren, wie die Augen einer Katze? Nicht alle Gargoyles hatten solche Pupillen. Tatsächlich war es sehr selten und es war nur ein weiteres Attribut, das ihn von seinem menschlichen Gefährten unterschied.

Als ob er noch weitere Unterschiede brauchen könnte, als es bereits gab. Er verwandelte sich im Laufe des Tages zu Stein, hatte Flughäute und Knochenspitzen, die ihm die Möglichkeit gaben zu fliegen, Klauen und Krallen, vorstehende Eckzähne, spitze Ohren und eine ledrige schwarze Haut.

So viele Unterschiede. Falls Raymond tatsächlich jemals die Gelegenheit bekommen sollte, ein Gespräch mit seinem Gefährten zu führen, würde der Mensch ihn überhaupt akzeptieren können?

Martin Beakman. Marty.

Wenn er nur an den Namen seines Gefährten dachte, schwoll sein Schwanz unter seinem Lendenschurz an.

Verdammt, wegzugehen war sehr schwierig gewesen. In der Tat wurde es jedes Mal schwerer, wenn er ihn sah. Er wollte die Chance haben, seine Krallen über die großen, breiten Schultern des Mannes, die gut definierten Brustmuskeln und die durchtrainierten Bauchmuskeln wandern zu lassen. Raymond leckte sich die Lippen bei der Erinnerung an das eine Mal, als er seinen Gefährten ohne Mantel gesehen hatte. Götter, das T-Shirt, das er getragen hatte, passte ihm wie eine zweite Haut.

Raymond hatte sich nicht nur eingebildet, dass Martys schöne blaue Augen an diesem Abend einen Anflug von Lust gezeigt hatten. Er wusste, dass sein gutaussehender Mensch den Gefährtenbund ebenfalls spürte.

Götter, ich hoffe es ist genug, um ihm zu helfen, meine Andersartigkeit zu überwinden.

Als Raymond auf dem Grundstück seines Gargoyle Schwarms ankam, blieb er vor der Kamera stehen, die er deaktiviert hatte, um seine geheime Reise in die nahe gelegene Stadt zu verbergen. Er hatte die Kamera repariert. Nachdem er seinen Mantel wieder angezogen hatte, zog er den falschen Bart von seinem Kinn und steckte ihn in eine Tasche, bevor er in Richtung der Gärten ging. Raymond schlüpfte durch eine Hecke und schlenderte lässig den Gartenweg entlang zurück zum Herrenhaus.

„Hey, Raymond!“

In dem Moment, als Raymond das Herrenhaus betrat, hörte er Cornelius rufen. Er drehte sich um und lächelte den schlanken Nashornwandler an. „Hallo.“

Cornelius kam auf ihn zu und legte einen Arm um seine Schultern. Zusammen gingen sie zum Speisesaal. „Du riechst ein bisschen geil, mein Freund“, neckte der Wandler mit funkelnden grünen Augen. „Was hast du gemacht?“

Raymond schätzte seine marmorierte, schwarze Haut, die jegliche Röte verbarg, die seine Wangen färben könnte. Er wusste auch, dass sein Kumpel mit seinem Necken oder den Berührungen nichts weiter beabsichtigte. Cornelius, der glücklich mit dem Vollstrecker des Schwarms, Einan, verpaart war, flirtete dennoch ständig … na ja, mit einigen Leuten jedenfalls. Der niedliche Wandler hatte es geschafft, seine Flirterei ein bisschen einzudämmen, seit er sich mit dem eifersüchtigen Gargoyle verbunden hatte.

„Hab nur einen Spaziergang gemacht und bin ein bisschen herumgeflogen“, antwortete Raymond ehrlich und ausweichend zugleich.

Cornelius schnaubte, und ein gewinnendes Lächeln umspielte seine Lippen. „Und das macht dich an, was?“

Raymond sah sich um und stellte sicher, dass niemand anderes in ihrer Nähe war. Er beugte sich vor und gab zu: „Ich habe meinen Gefährten getroffen.“

Cornelius umarmte ihn quietschend. „Ach du lieber Gott! Das ist wunderbar! Wer ist er? Ist er ein Paranormaler?“

„Leise!“, schnappte Raymond und sah seinen ausgelassenen Freund finster an.

Cornelius ließ ihn los und errötete leicht. „Tut mir leid, ich freue mich nur für dich.“ Dann legte er den Kopf schief. „Oh, ich habe es einfach angenommen. Ist es eine Frau? Du weißt, ich würde mich auf jeden Fall für dich freuen.“

„Nein, es ist ein Mann“, gab er zu. „Er ist ein Mensch, also weiß er nichts über uns.“

Dabei zogen sich Cornelius’ Brauen zusammen. „Äh, weißt du, ich habe nichts gegen Menschen, aber, äh …“ Er knabberte seine Lippe für einen Moment, dann fragte er: „Wann und wo hast du ihn getroffen?“

Raymond schluckte schwer und sah sich noch einmal um. Schuldgefühle überschwemmten ihn, aber es tat ihm nicht leid, was er getan hatte. Nun, wenn er seinen Gefährten nicht getroffen hätte, würde es das vielleicht, aber …

Kopfschüttelnd unterbrach er diesen Gedankengang und antwortete seinem Freund. „Weißt du noch, wie Bobby an diesem einen Abend für alle Kaffee gekauft hat?“

Cornelius kniff die Augen zusammen. „Du meinst damals vor zwei Monaten, als ich so starkes Verlangen nach Kaffee hatte, aber keinen trinken konnte, weil ich schwanger bin?“, fragte er und legte seine Hand auf die Wölbung, die darauf hindeutete, dass ein Ei in ihm wuchs. Der Nashornwandler liebte Kinder und – da Gargoyles einen männlichen Partner schwängern konnten – war er völlig außer sich vor Freude, dass er Einans Kind in sich trug – obwohl Raymond selbst nach zwei Monaten immer noch glaubte, dass der große Vollstrecker von seiner bevorstehenden Vaterschaft geschockt war. Das bedeutete aber nicht, dass Cornelius die Stimmungsschwankungen oder Schmerzen, die mit der Schwangerschaft einhergingen, genoss.

Raymond nickte.

Bobby hatte dem frustrierten und weinerlichen Cornelius einen köstlichen entkoffeinierten Cappuccino mitgebracht, um das Verlangen des Wandlers zu stillen. „Richtig. Ich bekam einen doppelten Karamell-Macchiato, der meine Geschmacksknospen umgehauen hat. Ich habe mich eine Woche später verkleidet und mich wieder in die Kaffeebar geschlichen“, gab er zu. „Marty war da.“

Er stöhnte leise bei der Erinnerung, leckte sich die Lippen und schluckte, als sich Speichel in seinem Mund sammelte. Als er an den beiden am Tisch sitzenden Menschen vorbeigegangen war und feststellte, dass einer von ihnen sein Gefährte war, wäre er vor Überraschung fast umfallen. Es hatte jede Unze seiner Selbstbeherrschung gekostet, um seinen Plan auszuführen. Nämlich, sein Getränk zu holen und zu verschwinden.

Zwei Wochen später hatte er seinem Wunsch nachgegeben, seinen Gefährten wieder zu sehen und zu riechen. Jetzt war es etwas geworden, das er jede zweite Woche wiederholte.

„Oh … oh, Süßer“, murmelte Cornelius. Er schüttelte den Kopf und verzog das Gesicht. „Ich bin so glücklich für dich und gleichzeitig so besorgt“, gab er zu.

„Ich auch“, flüsterte er.

Raymond hatte keinen Appetit mehr und seufzte frustriert. „Ich werde etwas über ihn nachforschen gehen“, sagte er. „Wir sehen uns später.“

„Du, ähm, willst du, dass ich dir später etwas zu essen bringe?“, bot Cornelius an.

Raymond zwang sich zu einem Lächeln und nickte. „Sicher, ja. Das wäre großartig.“ Er umarmte seinen Freund und fügte hinzu: „Danke.“

Cornelius lächelte und nickte. Mitleid erfüllte seinen Gesichtsausdruck. „Bis später.“

Raymond ging in sein Büro. Er schloss die Tür hinter sich und blickte auf seine Computer und Monitore. Er lächelte. „Genau wie ich euch verlassen habe.“ Er hasste es, wenn Leute an seinen Computern herumfummelten und wusste, dass ein paar Gargoyles gern an seinen Sachen herumfummelten, nur um ihn wütend zu machen.

Er ließ sich hinter einem Computer nieder und fuhr seine Systeme hoch.

In den nächsten Stunden suchte Raymond im Internet nach Informationen über Marty. Er hatte vor Wochen immerhin einen der Login-Namen seines Gefährten erfahren, hatte aber gezögert, diesen zu verwenden. Jetzt, da er wusste, dass der Mensch sich genauso zu ihm hingezogen fühlte – zumindest solange Marty glaubte, Raymond sei ein Mensch – musste er mehr über ihn erfahren.

Vielleicht könnte ich mich in Martys Haus schleichen und ihn verführen.

Raymond schnaubte bei dieser Idee.

Richtig. Als ob ich etwas über Verführung wüsste.

Die Augen wegen seiner Lächerlichkeit verdrehend, kehrte Raymond zu seiner Suche zurück. Er entdeckte, dass der Mann gelegentlich gerne Online-Poker spielte. Texas Hold ’em schien sein Favorit zu sein. Soweit Raymond sehen konnte, spielte der Mann nicht wirklich um Geld … nur zum Spaß auf mehreren kostenlosen Sites.

Bevor er sich entscheiden konnte, klingelte sein Computer leise. Mit Blick auf die untere rechte Ecke seines Monitors, bemerkte er, dass er eine Instant Message hatte. Nachdem er seine Firewalls überprüft hatte, öffnete er das Fenster und las den Text.

Sulu87: Hey, Hübscher. Bist du online?

Raymond wurde rot. Einige Monate zuvor hatte er Cybersex mit diesem Kontakt gestartet. Als er seinen Gefährten dann vor fast zwei Monaten entdeckt hatte, hatte er aufgehört, da er das Gefühl hatte, ihn damit zu betrügen. Unentschlossenheit überkam ihn.

Sulu87: Ich vermisse dich. Habe ich etwas falsch gemacht?

Verdammt. Raymond erkannte, dass er Sulu87 eine Erklärung hätte geben sollen. Seufzend schwebten seine Finger über den Tasten, als er versuchte herauszufinden, wie er antworten sollte.

Ich bin hier.

Sekunden später zeigte das bewegliche Stiftsymbol an, dass Sulu87 eine Antwort schrieb.

Sulu87: Beschäftigt mit der Arbeit?

Ja und nein.

Sulu87: Was trägst du?

Raymond seufzte. Ja, deshalb hatte er diesen Kontakt gemocht. Er war immer nur auf das Eine aus gewesen, machte keinen Smalltalk und suchte nur nach Erleichterung.

Es tut mir leid. Ich bin mit jemandem zusammen. Es fühlt sich nicht richtig an, das hier mit dir zu machen.

Obwohl das technisch noch nicht stimmte, war es doch irgendwie so. Er hatte nicht das Gefühl, dass es richtig war, mit irgendjemand anderem rumzumachen, nachdem er seinen Gefährten gefunden hatte. Auch wenn es sich um eine anonyme Online-Sache handelte.

Sulu87: Oh. Ich freue mich für dich :)

Erleichtert lächelte Raymond.

Vielen Dank. Nach einer Sekunde fügte er hinzu: Suchst du nach jemandem, der etwas Besonderes ist?

Sulu87: Ich dachte, ich hätte ihn gefunden. Er hat noch nicht zugestimmt. Ich arbeite aber dran.

Raymond seufzte erleichtert auf. Zumindest hatte er die Gefühle der Person nicht wirklich verletzt. Das war gut.

Dann wünsche ich dir alles Gute dabei.

Sulu87: Danke. <3

Raymond schüttelte den Kopf, schloss das Fenster und loggte sich von der Chat-Site aus. Als Nächstes änderte er seine Starteinstellungen, um sicherzustellen, dass er sich nicht mehr automatisch anmelden würde. Raymond wusste, dass er eigentlich gar nicht so regelmäßig mit Sulu87 hätte chatten sollen, aber er war so einsam gewesen und Sulu87 schien immer froh zu sein, mit ihm plaudern zu können. Er fühlte sich dadurch nicht so allein.

Ein Klopfen an der Tür ließ Raymond die Fenster verkleinern, die er bei seiner Suche nach Informationen über seinen Gefährten benutzt hatte, bevor er rief: „Herein.“

Cornelius steckte den Kopf durch die Türöffnung. „Hey, wie geht es dir?“

Die Tür schwang weiter auf und zeigte Bobby, den menschlichen Gefährten ihres Gargoyle-Anführers Maelgwn. Bobby warf ihm einen besorgten Blick zu und betrat den Raum. „Geht es dir nicht gut oder so?“

Die beiden Männer traten ein und Cornelius warf Raymond einen entschuldigenden Blick zu. Raymond lächelte zurück. Er mochte Bobby, aber weil er der Gefährte ihres Anführers war, machte er sich Gedanken, ob er darauf vertrauen könnte, dass er diesem nicht von seinen möglicherweise gefährlichen nächtlichen Aktivitäten erzählte. Vielleicht war Maelgwns Rat genau das, was er brauchte. Immerhin war Bobby ein Mensch. Er hatte nichts über Paranormale gewusst, bis Maelgwn herausfand, dass sie Gefährten waren.

Moment mal. Bobby könnte ihm wahrscheinlich auch gute Ratschläge geben.

„Kommt rein und macht die Tür zu“, befahl er und winkte mit seiner schwarzen Hand.

Die beiden Männern hatten vier Teller und mehrere große Becher mit etwas Schaumigem darin bei sich. Als er den Becher nahm, der ihm gereicht wurde, und Bier roch, hob er eine Augenbraue und sah zu, wie Cornelius einen großen Schluck von seinem eigenen Getränk nahm. Der Nashornwandler verdrehte die Augen. „Ich trinke Malzbier. Beruhig dich.“

Bobby lachte und Raymond grinste.

Raymonds Magen knurrte und erinnerte ihn daran, dass er seit dem Aufwachen nicht mehr gegessen hatte. Nachdem sie zehn Minuten schweigend gegessen hatten, schluckte Bobby seinen Happen Hühnersalat und fragte: „Also, was ist los mit dir? Normalerweise kommst du heutzutage zum Mittagessen zu uns“, ergänzte er.

Raymond nickte. Er beschloss, nicht um den heißen Brei herumzureden und sagte: „Ich habe meinen Gefährten gefunden. Er ist ein Mensch und ich wollte sehen, was ich online über ihn herausfinden kann.“

Bobby kreischte aufgeregt, so wie Cornelius es zuvor getan hatte. Ja, seinen Gefährten zu finden war eine große Sache für einen Paranormalen. Da ein Gargoyle so lange lebte – manchmal sogar über zweitausend Jahre – gewährte das Schicksal jedem von ihnen einen Seelenverwandten. Obwohl sie sich auch mit jemand Beliebigem verbinden könnten, würde sich nur die Lebensspanne eines Gefährten an ihre anpassen, damit dieser so lange lebte wie der Gargoyle – was bedeutete, dass sie nicht zusehen mussten, wie ihr Liebhaber alt wurde und starb.

„Beruhige dich“, drängte Raymond, als er die Umarmung von Bobby erduldete.

Bobby ließ ihn los, lehnte sich zurück und grinste. „Also, wer ist er?“

„Er heißt Martin. Sein Freund hat ihn Marty genannt.“ Raymond seufzte, als er an den großen, blonden Mann mit den blauen Augen dachte. Wieder seufzend, diesmal vor Traurigkeit, sagte er Bobby: „Aber er ist ein Mensch und nicht weiß nichts über Paranormale.“ Hoffnungsvoll sah er zu seinem menschlichen Freund. „Du wusstest nichts über Paranormale und hast Maelgwn angenommen. War es …“ Er hielt inne und zuckte die Achseln. „Was kann ich tun, um es ihm leichter zu machen?“

Bobby legte den Kopf schief und runzelte nachdenklich die Stirn. Raymond ließ ihn nachdenken und fühlte sich dankbar, dass Cornelius – ein normalerweise gesprächiger Mann – dasselbe tat. Schließlich schenkte Bobby ihm ein zögerndes Lächeln. „Ich denke, das Wichtigste ist, dass ich Freunde hatte, Leute, denen ich vertraute, die mir dabei geholfen haben, mich darüber sprechen ließen“, gab er zu. „Ich meine, Maelgwn hat mir bei einem Überfall das Leben gerettet. Dann hatten wir ein seltsames Date, bei dem ich ihn nicht gesehen habe, aber er hat sich die Zeit genommen, meine Lieblingsspeisen herauszufinden.“ Eine Seite seiner Lippe kräuselte sich sardonisch. „Zu wissen, dass ich zu meinen Freunden gehen konnte, um Informationen über meinen mysteriösen Retter zu erhalten, hat mir sehr geholfen. Weißt du, ob Martys Freunde die paranormale Welt kennen?“

Raymond verzog das Gesicht. „Soweit ich weiß, nicht. Ich meine, vielleicht, aber … woher soll ich das wissen?“

„Na dann“, meldete sich Cornelius zu Wort. „Wir müssen es herausfinden.“

„Wie?“ Raymond warf einen Blick zwischen den beiden Männern hin und her.

Bobby nickte nachdrücklich. „Kannst du dich in seine Kreditkartenunterlagen hacken? Wo isst er normalerweise während der Woche?“ Grinsend verkündete Bobby: „Cornelius und ich werden einen Weg finden, ihn zu treffen.“

Bei Raymonds zweifelndem Blick leuchteten Cornelius’ Augen auf. „Absolut. Selbst wenn wir ihn nur ein paar Tage oder Wochen kennen, ist es besser, als niemanden zu kennen, oder?“

„Äh, j-ja“, stotterte Raymond, nicht sicher, was er wirklich von dem Plan seines Freundes halten sollte.

„Und in der Zwischenzeit solltest du seine E-Mail-Adresse herausfinden und dich mit ihm in Verbindung setzen“, erklärte Bobby. „Wenn er jedes Mal in der Kaffeebar aufgetaucht ist, wenn du dort warst, muss er die Anziehungskraft zwischen Gefährten auch spüren. Unterhalte dich online mit ihm. Sag ihm, dass du zurückgezogen lebst oder schüchtern bist, oder was auch immer du für nahe genug an der Wahrheit hältst, damit du dich später nicht schuldig deswegen fühlst.“

„Findest du das klug?“, fragte Raymond. Er hatte schon öfter mit der Idee gespielt, als er zählen konnte, aber nie den Mut gefunden.

„Auf jeden Fall“, bestätigte Cornelius.

Bobby nickte einmal. „Tu es.“

Eine Stunde später, um fast fünf Uhr morgens, starrte Raymond auf seinen Computercursor. Langsam, zögernd, begann er, eine einfache Nachricht zu verfassen.

Kapitel 3

Am Morgen hatte sich Marty davon überzeugt, dass er sich das Ganze nur eingebildet hatte. Es war alles eine Halluzination, verursacht von zu viel Stress, Müdigkeit und übermäßiger Geilheit … ja, das war es.

Bullshit! Du hast gesehen, dass der Mann Flügel hatte und einen Schwanz und, zum Teufel, weggeflogen ist!

„Ja, und das ist der Grund, warum ich es mir heute Morgen nochmal, und nochmal, und nochmal überlegt habe“, grummelte er vor sich hin, als er auf seinem T-Shirt gezogen. „Verdammt.“ Er rieb sich die Augen und fuhr sich mit der Hand über den Kiefer.

Mit einem Kopfschütteln griff Marty nach seiner Jacke und ging zur Tür hinaus. Zeit für die Arbeit.

Eine Viertelstunde Autofahrt brachte ihn auf die Baustelle. Er blieb für ein paar Minuten im Wagen sitzen und starrte auf die zwei Trucks, die in der Nähe geparkt waren. Stöhnend schlug er mit der Handfläche auf sein Lenkrad und stieg dann aus seinem Truck.

„Hey, morgen, Marty!“, rief Logan McByrne von der Veranda aus. „Gut, dass du zu uns kommen konntest!“ Er grinste und zwinkerte. „Gute Nacht gehabt?“

Kopfschüttelnd ging Marty den Weg hinauf zu seinem besten Freund. „Nein“, knurrte er. „Nicht, dass es dich was angeht.“

Logans Brauen schossen hoch. Die Bewegung spannte die Narben im Gesicht seines Freundes. Normalerweise bemerkte Marty kaum, wie sich die fast T-förmige Narbe über die rechte Wange seines Freundes erstreckte, von Ohr zu Auge und zur Kante seines Kiefers. Die Art und Weise, wie sich Logans Brauen so schnell hoben und senkten – sein Freund richtete seinen Blick auf Marty –, lenkte seine Aufmerksamkeit jedoch darauf.

Marty wusste auch, was sein bester Freund sah – blutunterlaufene, blaue Augen und Müdigkeitsfalten um seinen Mund. Er hatte nicht mehr als ein paar Minuten lang dösen können, bevor ihn Träume von bärtigen Männern und geflügelten Kreaturen aus dem Schlaf rissen. Diese Tatsache hatte ihn sowohl hart wie Stein als auch leicht verstört gemacht.

Die Hand seines Freundes auf seiner Schulter zog Marty aus seinen Gedanken. Marty hob seinen Blick und sah den besorgten Gesichtsausdruck seines Freundes. „Also, was zur Hölle ist passiert, Mann?“, fragte er. „Matt hat gesagt …“ Logan unterbrach sich und für einen Moment sah er verwirrt aus. Das verschwand schnell. Logans Hand drückte Martys Schulter einmal. „Wenn das daran liegt, dass du mit einem Kerl zusammen warst, du weißt, dass mir solcher Scheiß nichts ausmacht.“ Er zuckte die Achseln und fügte dann in einem sanften, aber festen Ton hinzu: „Es ist nicht so, als würdest du nicht wissen, dass ich dasselbe schon ein oder zwei Mal getan habe.“

Marty seufzte schwer und sah seinem Freund direkt in die Augen. „Das ist es nicht, Logan. Ich hatte wirklich nur eine schlaflose Nacht.“ Er verzog das Gesicht, log dann und sagte: „Nachdem ich mit Matthew die Kaffeebar verlassen hatte, ging er seiner Wege und ich versuchte Raymond zu finden, aber es gelang mir nicht.“

Logan runzelte die Stirn. „Raymond? Wer ist das? Der Typ, mit dem du dich getroffen hast?“

„Nun, ich habe ihn nicht wirklich getroffen, sondern eher gestalkt“, gab Marty zu. „Ich habe herausgefunden, wann er Kaffee trinken geht.“ Er zuckte die Achseln. „Ich habe dort jeden Abend nach ihm Ausschau gehalten, seit wir uns dieses eine Mal getroffen haben.“

„Getroffen …“ Logan legte den Kopf schief. „Warte, vor ungefähr zwei Monaten um fast zehn Uhr abends?“

Marty nickte.

„Habe ich ihn gesehen?“

Marty zuckte die Achseln und gab zu: „Möglicherweise. Wahrscheinlich.“ Auf den fragenden Blick seines Kumpels hin erklärte Marty. „Wenn du ihn gesehen hast, würdest du dich an ihn erinnern. Er war der schlanke, bärtige Kerl im schwarzen Trenchcoat.“

Logan stützte die Hände in die Hüften, hob den Blick zum Vordach und kniff die Augen zusammen. Marty wusste, dass sein Freund sich nicht wirklich etwas ansah, als er sich bemühte, Raymond ein Gesicht zuzuordnen. Als sich sein Kiefer öffnete und seine Augen weiteten, wusste Marty, dass Logan es herausgefunden hatte. Sein Verdacht wurde bestätigt, als der Rotschopf ungläubig fragte: „Trenchcoat und ein buschiger schwarzer Bart? Sonnenbrille?“

„Ja, das war er“, bestätigte Marty achselzuckend.

Logan runzelte die Stirn und murmelte: „Schau, ich bin keiner, der urteilt, also …“ Er hob seine Hand und ließ sie dann wieder fallen. „Du warst schon lange nicht mehr in einer Beziehung, Mann. Wenn dich dieser Typ also glücklich macht, sage ich, versuch es.“

„Danke“, antwortete Marty. Er fragte sich, ob sein Freund das auch sagen würde, wenn er gesehen hätte, was Marty auf dieser kleinen Lichtung im Wald gesehen hatte.

„Okay.“ Logan schlug ihm auf die Schulter. „Lass uns an die Arbeit gehen.“

Das klang für Marty nach einer fantastischen Idee.

Marty nahm eine Einladung zum Abendessen von Logan an. Matthew gesellte sich zu ihnen, und sie grillten Steaks, tranken Bier und sahen sich ein Ballspiel im Fernsehen an. Sie stöhnten, als ihre Mannschaft schlechte Manöver machte, den Schiedsrichter bei ungünstigen Entscheidungen ausbuhte und wild schrie, wenn die Dinge gut für sie liefen.

Er hatte Spaß und als er nach Hause kam, fühlte er sich entspannt wie schon seit einer Weile nicht mehr.

Nachdem er entschieden hatte, dass ein bisschen Poker – und mehr Bier – angebracht wäre, nahm er ein paar Bud Lights aus dem Kühlschrank und setzte sich mit seinem Laptop auf die Couch. Während der Computer hochfuhr, öffnete er den Verschluss der ersten Flasche und trank schnell einen Schluck. Als er sah, dass er ein paar neue ungeöffnete E-Mails hatte, klickte er auf den Link.

Die meisten waren Spam. Einer war ein unterschriebener Vertrag von einem Kunden. Zwei waren Angebote von Subunternehmern. Die letzte E-Mail ließ Marty innehalten. Er kannte die Gmail-Adresse nicht – GRay397, mit dem Betreff Freund aus der Kaffeebar.

Martys Kiefer klappte auf. Sein Atem ging schneller. Sein Finger schwebte über der Maus, als er darüber nachdachte, ob er sie öffnen sollte oder nicht. Könnte sie wirklich von Raymond sein? Woher hatte der … Mann … seine E-Mail-Adresse bekommen?

Als Marty erkannte, dass es nur einen Weg gab, das herauszufinden, nahm er seinen Mut zusammen und klickte auf den Link.

Er überflog schnell die E-Mail. Es waren nur ein paar Zeilen, aber sie ließen sein Herz dennoch schneller schlagen.

Hallo Marty,

ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass ich dich Marty nenne. Wir haben nicht wirklich miteinander gesprochen, aber wir haben uns in den letzten Monaten mehrmals gesehen. Wenn du das ändern möchtest, logge dich in den Yahoo Chat ein und nimm meine Freundschaftsanfrage an. Ich habe sie ein paar Sekunden vor dieser E-Mail gesendet. Ich hoffe, von dir zu hören.

Raymond

PS Mir hat die Hitze in deinen Augen letzte Nacht gefallen.

Marty schluckte schwer. Würde er es wagen? Er konnte nicht leugnen, dass er sich extrem von Raymond angezogen fühlte. Aber was war mit dem, was er letzte Nacht gesehen hatte? Er hatte niemanden, den er danach fragen könnte. Was konnte es bedeuten? Vielleicht, wenn er sich mit dem Mann unterhielt, könnte er auf subtile Weise einen Weg finden, das Thema Geburtsfehler anzuschneiden?

Bei der bloßen Vorstellung jeglicher Art von Kommunikation mit dem anderen Mann pochte Martys Schwanz in seiner Jeans. Okay, also sein Schwanz interessierte sich nicht dafür, wie Raymond aussah. Marty war Mann genug, um zu begreifen, dass er den schlanken … Mann wollte. Wenn er mit ihm chattete und ihn kennenlernte, würde sich das ändern? Aus irgendeinem Grund hoffte Marty sehr, dass es das nicht würde.

Es gibt nur einen Weg, es herauszufinden.

Marty war kurz darauf im Yahoo-Chat eingeloggt. Die Plattform war keine, die er oft benutzte, also fragte er sich, woher der Typ wusste, dass er einen Account dafür hatte. Als er die Freundschaftsanfrage von GRay397 entdeckte, beschloss er es herauszufinden. GRay. Ray. Das gefällt mir. Er nahm die Freundschaftsanfrage an. Nach ungefähr fünfzehn Sekunden, in denen sein Computer die Anfrage verarbeitete und seine Kontaktliste aktualisierte, sah Marty, dass GRay397 unter der Kategorie Online angezeigt wurde.

Nach ein paar Sekunden der Unentschlossenheit klickte Marty auf den Namen und öffnete eine neue Chatbox. Nachdem er seine Finger ein, zwei Mal angespannt hatte, tippte er seine Frage ein. Woher kennst du meinen Chat-Namen?

Marty schnappte nach Luft, als fast sofort die kleine Einblendung, dass GRay397 eine Nachricht eingab, über dem Chatfenster erschien. Hatte Ray auf ihn gewartet? Sekunden später erschien eine Meldung auf dem Bildschirm.

GRay397: Ich bin ein zurückgezogen lebender Hacker. Ich mag es nicht sonderlich, auszugehen.

Marty schnaubte und musste zugeben, dass das Sinn machte. Lächelnd tippte er zurück. Aber du liebst doppelte Karamell-Macchiatos?

GRay397: Mein Freund Bobby hat mich süchtig nach denen gemacht. Ich kann den Geschmack zuhause einfach nicht genauso hinbekommen :) Irgendwie muss ich meine Dosis kriegen!

Marty konnte nicht anders. Er lachte darüber. Du holst dir deine Dosis Koffein um zehn und elf Uhr abends?

Als er nicht sofort eine Antwort sah, glaubte er, den anderen Mann beleidigt zu haben. Seine Finger zuckten. Die Hand auf seinen harten Schwanz senkend, streichelte er sich geistesabwesend durch seine Jeans, um sich eine gewisse Erleichterung zu verschaffen, während er sich fragte, was er sagen konnte, um in Ordnung zu bringen, was er falsch gesagt zu haben schien.

Zum Glück erschien nach ein paar Minuten eine neue Nachricht.

GRay397: Ich bin eine Nachteule. Ich schlafe tagsüber und bleibe nachts wach. War schon immer so.

Okay, Marty konnte das verstehen. Er hob beide Hände zurück zur Tastatur und tippte Ah, also, wenn ich dich um zehn Uhr abends sehe, beginnst du gerade erst deinen Tag?

GRay397: Ja. ;)

Da er wusste, dass er nicht einfach fragen konnte, was er wissen wollte – nämlich: ich glaube, ich habe dich letzte Nacht mit Flügeln gesehen und dann bist du weggeflogen –, entschied er sich für etwas ein wenig Unverfänglicheres.

Bist du ein großer Spieler? Mögen nicht alle Hacker Online-Spiele?

GRay397: LOL! Totaler Mythos. Ich könnte eine Menge Mythen für dich zerstören. Ich habe einen Doktortitel in Mythologie.

Oh, was für ein perfektes Stichwort!

Ja wirklich? Was für Mythen? Sprechen wir von Altgriechischen? Römischen? Oder meinst du die Werwolf- und Vampir-Mythen?

Hey, nachdem er gesehen hatte, was er letzte Nacht gesehen zu haben glaubte, war er sich nicht sicher, über welche Mythen Ray sprechen könnte.

GRay397: Ich weiß nicht, wie viel ich sagen soll. Ich möchte dich nicht gleich bei unserem ersten Date erschrecken … ;) Vielleicht sollten wir darüber reden, wie sehr ich mir wünsche, ich hätte das Selbstvertrauen gehabt, gestern Abend zu bleiben.

Seufzend lehnte Marty seinen Kopf an die Rückenlehne seiner Couch und stieß einen langsamen Seufzer aus. Vielleicht hatte Ray recht. Sicherlich wäre es nicht angebracht, bei ihrem ersten … Date nach Flügeln und einem Schwanz zu fragen. Er lächelte bei der Vorstellung eines Cyber-Dates.

So etwas hatte er noch nie zuvor gehabt. Wieder einmal lenkte das Pochen in seinem Ständer seine Aufmerksamkeit auf sich. Sein Schwanz jedenfalls kümmerte sich bestimmt nicht darum, wie Ray aussehen mochte oder nicht. Nur die Erinnerung an den Geruch des Mannes – gepaart mit dem schwelenden Blick der dunklen Augen des Mannes – oh verdammt!

GRay397: Bist du noch da?

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783739471099
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2019 (Oktober)
Schlagworte
wandler shifter gay romance gay fantasy liebesroman gargoyle Roman Abenteuer Fantasy Romance Liebesroman Liebe

Autor

  • Charlie Richards (Autor:in)

Charlie begann im Alter von acht Jahren mit dem Schreiben von Fantasy-Geschichten und als sie mit neunzehn ihren ersten erotischen Liebesroman in die Finger bekam, erkannte sie ihre wahre Berufung. Jetzt konzentriert sie sich auf das Schreiben von homoerotischen Romanen, zumeist aus der Kategorie Paranormal, mit Helden jeglicher Art.
Zurück

Titel: Hinter der Maske des Gargoyles