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Balsam für ein Dämonenherz

von Charlie Richards (Autor:in)
140 Seiten
Reihe: Paranormal verliebt, Band 6

Zusammenfassung

In der paranormalen Welt: Ein verletztes Herz lässt sich nicht so leicht heilen und erfordert beruhigende, geduldige Zuwendung. Matthew Beakmans Leben wurde gerade auf den Kopf gestellt, denn sein Bruder Marty ist auf etwas Merkwürdiges, Faszinierendes und Erstaunliches gestoßen: Gargoyles existieren! Matthew will alles über sie wissen, aber zuerst möchte er den Gargoyle finden, der seinem Bruder das Leben gerettet hat, und ihm danken. Der Anführer des Gargoyle-Volkes, Maelgwn, nennt ihm einen blutroten, riesigen Gargoyle namens Vane und warnt Matthew dann vor ihm. Da er noch nie gut darin war, Befehlen zu folgen – und weil er gar nicht anders kann, als von der riesigen Kreatur fasziniert zu sein –, spürt Matthew Vane trotzdem auf. Zuerst ist er verwirrt darüber, wie sein Körper jedes Mal reagiert, wenn Vane ihn anknurrt, bis ein Gespräch mit Logan ihn vermuten lässt, dass er und Vane Gefährten sind. Leider erfährt er auch, dass Vane durch die Hände von Menschen extreme Folter erlitten hat. Wie kann Matthew den störrischen Gargoyle davon überzeugen, dass nicht alle Menschen gleich sind? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Paranormal verliebt ist ein Spin-Off der Reihe Die Wölfe von Stone Ridge. Die Reihen können unabhängig voneinander gelesen werden, dies idealerweise entsprechend der Nummerierung der Bände innerhalb der Reihe. Aufgrund der Überschneidungen innerhalb der verschiedenen Reihen, die in der Welt von Stone Ridge angesiedelt sind, empfiehlt es sich, die Bände entsprechend ihrer Reihenfolge innerhalb der gesamten Welt zu lesen. Eine Übersicht über die empfohlene Lesereihenfolge gibt es auf der Website von Me and the Muse Publishing. Länge: rund 35.000 Wörter

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Kapitel 1

Matthew Beakmans Kiefer klappte vor Überraschung nach unten. Sein Herz setzte aus und das Blut, das durch die Adern in seinen Ohren rauschte, machte es ihm schwer zu hören. Er packte die Armlehnen des Stuhls und rutschte reflexartig darauf nach hinten, als er den Anblick vor sich mit offenem Mund anstarrte.

Zu seiner Verteidigung geschah es nicht jeden Tag, dass er einen gewaltigen, fast zwei Meter großen Afroamerikaner sah, der sich in … etwas anderes verwandelte. Ein Gargoyle. Ein riesiges, geflügeltes Wesen mit dunkelblauer Haut, langen, schwarzen Haaren, Knochenbögen statt Brauen, einem Kiefer mit vorstehenden Eckzähnen … und diesen verdammten Krallen!

Heilige Hölle und Scheißhaufen!

Er hatte es gerade geschafft, sich zusammenzureißen, als das riesige Wesen mit Namen Maelgwn zu grinsen schien und viele sehr, sehr scharfe Zähne zeigte.

„Oh!“ Matthew konnte nicht anders als nach Luft zu schnappen.

„Jetzt siehst du also, was wir wirklich sind“, sagte der andere Mann – halt, Gargoyle – im Raum. Dieser, Sapian, war auch ein großer Mann und trug sein hellbraunes Haar mit einem schwarzen Band aus dem Gesicht gebunden. Sapian verzog seine bronzebraunen Lippen zu einem amüsierten Ausdruck. Er setzte sich ihnen gegenüber auf das große Sofa und erklärte: „Deshalb leben wir in einer abgelegenen Wohngegend und alle, die versuchen, uns bloßzustellen, werden zum Schweigen gebracht.“

„Wie zum Schweigen gebracht?“

Matthew warf einen Blick nach links zu seinem Kumpel Logan. Zumindest musste er diese Nachbesprechung nicht allein durchmachen. Er und sein Freund waren Stunden zuvor angekommen, weil diese Typen in ein Krankenhaus eingebrochen waren und Matthews verletzten Bruder Marty zu ihrem Anwesen transportiert hatten. Jetzt erfuhren sie den Grund dafür.

Gargoyles waren echt, und Marty war … nun, mit einem zusammen.

Sowas von surreal!

Die Narben auf Logans rechter Wange dehnten sich, als er die Braue auf dieser Seite hob. Eine verlief von der Basis seines Ohrs bis zu seinem Augenwinkel, eine zweite von seinem Mundwinkel bis zur Mitte der ersten. Sie schienen noch tiefer aufgrund seiner zusammengekniffenen Lippen. Trotzdem hatte Matthew seinen Freund immer für gutaussehend gehalten mit seinen breiten Schultern, den muskulösen Armen und dem kräftigen Körper. Egal, was der Mann sagte, wenn er betrunken war, seine Sommersprossen, sein heller irischer Teint und sein kurzgeschnittenes rotes Haar – um die Locken zu verbergen – beeinträchtigten sein Aussehen nicht. Während Matthew normalerweise dachte, dass Logans grüne Augen – sonst immer voller Fröhlichkeit – das auffallendste Merkmal seines Freundes waren, zeigte sich im Moment eine Härte in Logans durchdringendem Blick.

„Wir vermeiden Blutvergießen lieber“, sagte Maelgwn.

Sie hatten erfahren, dass der große blaue Gargoyle der Anführer war, und das aus gutem Grund. Er hatte eine entspannte und doch beherrschende Ausstrahlung, die es leicht machte, seinen Anweisungen zu folgen. Die Wülste über seinen Augen zogen sich zusammen, und seine Augen verengten sich. „Ich werde jedoch alles tun, was nötig ist, um meine Leute zu schützen. Wenn ich denke, dass jemand eine Gefahr für sie darstellt, bestätigen wir dies zuerst und ziehen diese Personen dann aus dem Verkehr.“

„Ihr haltet Leute gegen ihren Willen fest?“, fragte Matthew, als ihn die Erkenntnis traf.

„Wenn wir es müssen“, gab Sapian zu.

„Habt ihr vor, uns festzuhalten?“, fragte Logan in seiner ruhigen, direkten Art und Weise.

„Wir hoffen, dass es nicht dazu kommt“, antwortete Maelgwn. „Viele Leute, und ich meine nicht nur Menschen“, betonte er, „fürchten, was sie nicht verstehen. Angst erzeugt Vorurteile. Vorurteile erzeugen Gewalt und Diskriminierung.“ Er zuckte mit den Schultern. „Ihr versteht die Probleme, denen wir gegenüberstehen könnten, wenn unsere Existenz bekannt wird, nicht wahr?“

Matthew schätzte die Ehrlichkeit der Kreatur. Jetzt, da er seine Sinne unter Kontrolle hatte, bemerkte er, dass keiner der Gargoyles, die er gesehen hatte, einen von ihnen verletzt hatte. Tatsächlich hatten sie alles getan, um seinem Bruder zu helfen …, weil sein Bruder mit einem ihrer Art zusammen war.

„Mein Bruder“, murmelte Matthew. Er tippte ein paar Sekunden lang auf sein Bein, als er versuchte herauszufinden, was er eigentlich fragen wollte. Schließlich stellte er einfach fest: „Der Arzt sagte, er würde wieder in Ordnung kommen.“

Sapian lächelte und nickte. „Ja. Marty wird es bald wieder gut gehen.“

„Und der Typ, der ihn angeschossen hat?“, hakte Matthew nach. „Als sein, ähm, Freund hereinplatzte, sagte er, ein Typ namens Simon sei aufgehalten worden.“

„Ich bin sicher, du meinst seinen Gefährten, Raymond“, erklärte Maelgwn. „Ja, Marty ist in Sicherheit. Die Bedrohung wurde neutralisiert.“

Matthew nickte langsam und dachte an seinen Bruder Marty. Erst letzte Woche war Matthew sehr besorgt um ihn gewesen. Sein Bruder hatte sich zurückgezogen und verbrachte die meisten Abende in einer Kaffeebar. Als er ihn konfrontierte, hatte er erfahren, dass sein Bruder nicht nur auf einen Mann scharf war, sondern regelrecht besessen von ihm war. Matthew war sich zunächst unsicher gewesen, wie er reagieren sollte, da sein Bruder vorher nie zugegeben hatte, Männer zu mögen. Er hatte gedacht, sein Bruder sei völlig hetero. Matthew wollte aber, dass Marty glücklich war, und hatte ihn daher ermutigt, es zu versuchen.

Als Marty zugab, dass er der Meinung war, dass das Objekt seiner Verliebtheit etwas anderes als ein Mensch sein könnte, hatten sie gemeinsam online recherchiert. Matthew hatte wirklich gedacht, dass es nur Spaß und Spiel war. Er hatte gedacht, er würde sich auf Martys Spiel einlassen, während er dachte, sein Bruder hätte sich nur eingebildet, was er in der Woche zuvor im Wald gesehen hatte.

Gott, war es wirklich weniger als eine Woche her?

Nicht mal in einer Million Jahren hätte er gedacht, dass das Bild des Gargoyles, das er im Internet aufgerufen hatte, dem Freund seines Bruders so ähnlich sein würde.

Raymond war ein Gargoyle, genau wie diese Kreaturen, die ihm und Logan gegenübersaßen. Es überstieg beinahe Matthews Vorstellungskraft, dass Marty mit einem zusammen war … sehr, sehr glücklich zusammen. Matthew hatte die Liebe in den Augen seines Bruders gesehen, als er Raymond anschaute, seine Hand dem Gargoyle entgegenhielt und den Mann an sein Bett winkte.

Matthew hatte das Einzige getan, was er tun konnte. Er hatte Martys Freund in der Familie willkommen geheißen. Diese Kreaturen jedoch nannten Marty und Raymond Gefährten. Was bedeutete das?

Matthew begegnete Maelgwns dunklen Augen und fragte: „Was ist ein Gefährte?“

Maelgwn lächelte und der Ausdruck erreichte seine Augen. „Jede Paranormale hat eine Art Seelenverwandten da draußen, der im Wesentlichen seine andere Hälfte ist, jemand, der ihn vervollständigt. Wenn wir Glück haben, finden wir diesen besonderen Jemand. Wir verbinden uns mit ihm und verbringen den Rest unserer Tage damit, ihm oder ihr Freude zu bereiten. Für Raymond ist dieser Jemand dein Bruder Marty.“

Matthew lächelte, nicht sicher, wie er darauf reagieren sollte. Er nickte langsam, weil er nicht wusste, was er sonst tun sollte.

Logan war offensichtlich nicht ganz wortlos. „Bedeutet das, dass Marty niemals weggehen kann?“, fragte er und lehnte sich zurück, bis er sich auf die Armlehne des Sofas stützte. Er legte seinen linken Knöchel über sein rechtes Knie und fügte hinzu: „Denn ich muss sagen, auch wenn ich weiß, dass er für eine Weile aussetzen muss, aber er ist mein Geschäftspartner und handhabt geschäftliche Beziehungen viel besser als ich.“ Er tippte auf seine Narbe und grinste. „Ich bin sicher, du kannst das verstehen. Wirst du ihn aus den Augen lassen, damit er weiter mit mir arbeiten kann?“

Sapian schnaubte und grinste Logan an. „Wir wissen bereits, dass Raymonds Gefährte uns nicht verraten wird. Sobald er wieder auf den Beinen ist, kann er tun, was er will.“

„Und wir?“, fragte Matthew. „Können wir auch gehen?“

„Nicht zu diesem Zeitpunkt“, sagte Sapian unverblümt.

Logan ließ sein Bein sinken, beugte sich vor und hob die Kaffeekanne auf. Nachdem er sich eine Tasse eingeschenkt hatte, nahm er einen kräftigen Schluck der Flüssigkeit. Er summte anerkennend und lächelte. „Also, was müssen wir tun, um unsere Freiheit wiederzuerlangen?“, fragte er geradeheraus.

Maelgwn lachte tatsächlich. Er streckte die Hand nach Sapian aus und schlug ihn. „Hör auf, ihnen Angst einzujagen.“

„Er sieht nicht aus, als hätte er Angst“, kommentierte Sapian milde.

Logan sah Matthew an. „Kaffee?“

„Na ja“, murmelte Matthew, erstaunt über die Eigenartigkeit der Situation, in die er geraten war. „Ja, ich möchte welchen.“

Matthew konnte nicht anders als amüsiert zuzusehen, wie Logan nach einer weiteren Tasse Kaffee griff und diese mit einem Schuss Milch und drei gehäuften Teelöffeln Zucker anreicherte. Er reichte sie Matthew, der sie nahm, an dem gesüßten, bitteren Gebräu nippte und seine Anerkennung mit einem Nicken zum Ausdruck brachte.

Logan deutete auf die beiden Gargoyles, die sie neugierig musterten, und grinste Matthew an. „Findest du es interessant, wie sie über uns reden, als wären wir nicht mal hier?“

Unfähig, nicht zu grinsen, nickte Matthew. „Tatsächlich. Wie würden sie wohl reagieren, wenn wir dasselbe mit ihnen tun würden?“

Als sie einander anschauten, lachten sie alle laut los. Matthew schaffte es gerade so, seine Tasse Kaffee nicht zu verschütten, indem er seine Rippen mit seinem anderen Arm umklammerte. Schließlich ließ das Gelächter nach, aber Matthew musste immer noch grinsen.

„Hört mal“, begann Matthew und lächelte immer noch in sich hinein. „Ich würde nie etwas tun, um meinem Bruder oder den Leuten zu schaden, an denen ihm etwas liegt. Ihr habt mein Wort, dass ich eure Existenz anderen nicht offenbaren werde.“ Er seufzte und gab zu: „Als schwuler Mann kenne ich mich verdammt gut mit Diskriminierung aus. Ich würde niemals wollen, dass jemand anderes deswegen verletzt wird.“

Maelgwn grinste breit. „Du wirst wirklich nicht gegen deinen Willen festgehalten. Ich nehme an, du wirst deinem Bruder nahe sein wollen, während er wieder gesund wird. Wenn du also freiwillig bleiben willst, wären wir froh, dich bei uns zu haben.“ Er sah Logan als nächstes an. „Euch beide.“

Matthew tauschte einen überraschten Blick mit Logan. Sein Freund zuckte die Achseln. Matthew konzentrierte sich wieder auf die beiden Gargoyles und nickte. „Ich würde das sehr schätzen.“

„Klingt gut“, antwortete Maelgwn. Er drehte sich zu Sapian um. „Ich nehme sie mit zum Frühstück, wenn du die Zimmerzuteilung abstimmen willst.“

Sapian nickte. Der Gargoyle erhob sich und ging durch eine der Türen des Arbeitszimmers. Maelgwn erhob sich ebenfalls und Logan und Matthew folgten seinem Beispiel. Als sie in die entgegengesetzte Richtung gingen, konnte Matthew nicht anders, als seiner Neugier freien Lauf zu lassen. „Äh, Frühstück? Es ist fast acht Uhr abends.“

Maelgwn gluckste, als er seine gewaltigen schwarzen Flügel wie einen Umhang um seine Schultern legte. „Gargoyles sind tagsüber Stein und nachts Lebewesen. Unsere Mahlzeiten sind verkehrt herum.“ Er klopfte Matthew auf die Schulter. „Du wirst dich daran gewöhnen.“

„Warte mal, tagsüber Stein? Ich habe dich doch im Diner gesehen.“ Matthew runzelte die Stirn, und eine neue Welle der Verwirrung überrollte ihn.

Maelgwn hob eine Braue und blickte Matthew erneut an. „Ah, ja. Du hast mit Bobby und Cornelius, meinem Gefährten und dem meines Vollstreckers, zusammengesessen.“ Er gluckste. „Unsere Männer machen wirklich gerne Ärger.“

Matthew schnaubte, denn er verstand das überhaupt nicht. Stattdessen sagte er: „Es war kurz nach Mittag, und die Sonne schien. Wie erklärst du das?“

„Sobald die Bindung zwischen Gefährten abgeschlossen ist, durchlaufen Gargoyles einen Prozess namens Häutung“, sagte Maelgwn, während er sie durch den Flur führte. „Nachdem diese Häutung abgeschlossen ist, können wir tagsüber eine menschliche Form annehmen, anstatt uns in Stein zu verwandeln.“

„Praktisch“, witzelte Logan.

Matthew stimmte schweigend zu.

Lärm drang aus einer offenen Tür als ein muskulöser, dunkelgrüner Gargoyle hindurchtrat. Als sich die Tür wieder schloss, nickte die große Kreatur und blickte sie neugierig an, bevor sie den Flur entlangging.

Maelgwn öffnete die Tür und bedeutete ihnen, ihm vorauszugehen. Matthew gehorchte und trat in den Raum. Seine Brauen schossen nach oben, als er über zwei Dutzend Gestalten erblickte, von denen einige an den drei langen Tischen mit Sitzbänken saßen, aßen und lachten. Einige sahen menschlich aus, während andere eindeutig Gargoyles waren. Viele von ihnen sahen sich um, aber sobald Maelgwn den Raum hinter ihm betrat, nickten sie und nahmen ihre Gespräche mit den anderen wieder auf.

Matthew erkannte, dass sie zu mehreren mit Essen beladenen Tischen geführt wurden, die in der Nähe der linken Wand aufgestellt waren. Während er sich einen Teller nahm und Essen auswählte, versuchte er diskret, die unzähligen roten, gelben, grünen und sogar lila Gargoyles zu betrachten. Sie kamen in so vielen verschiedenen Formen, Größen und Farben.

Als er sich mit seinem Teller hinsetzte, Maelgwn auf der einen Seite, Logan auf der anderen, nahm Matthew seinen ersten Happen von dem reichhaltigen Essen mit der dickflüssigen Soße. Die Aromen verwöhnten seine Sinne, und er summte anerkennend.

Während er kaute, sah Matthew durch den Raum und betrachtete die vielen Unterschiede der Gargoyles um ihn herum. Nachdem er geschluckt hatte, fragte er: „Also, ist Vane hier in der Nähe? Raymond sagte, er hat den Kerl aufgehalten, der hinter meinem Bruder her war. Ich möchte ihm danken.“

Maelgwn hielt inne, die Gabel auf halbem Weg zum Mund. Nach einer Sekunde beendete er die Bewegung. Während er kaute, nickte der große Gargoyle. Schließlich schluckte er und sagte: „Ja. Das ist der dort drüben“, erklärte er und zeigte mit der Gabel auf den Betreffenden. „Aber er mag Menschen nicht besonders, also würde ich empfehlen, ihm aus dem Weg zu gehen.“

Matthew folgte der Beschreibung des Gargoyleanführers und stellte fest, dass sein Blick von einem breitschultrigen, schweren und muskulösen, blutroten Mann gefesselt wurde. Er legte seine schwarzen Flügel um seine Schultern, wie Gargoyles es gern zu tun schienen, was ihre Breite betonte. Es waren nicht einmal die dicken, schwarzen, tödlich aussehenden Hörner, die aus seinen Schläfen ragten, die Matthews Aufmerksamkeit auf sich zogen. Es war die Tatsache, dass der Gargoyle allein saß.

Alle anderen versammelten sich in Gruppen von drei oder mehr Personen, aber Vane hatte den Bereich ganz für sich. Er konzentrierte sich nur auf sein gewaltiges Steak, und aus dieser Entfernung wäre Matthew nicht überrascht, wenn das dicke Fleischstück über ein Kilo wiegen würde.

Selbst als Maelgwns Warnung noch in seinen Ohren ertönte, konnte Matthew sich nicht von der Idee lösen, sich bei dem offensichtlich zurückgezogen lebenden Gargoyle zu bedanken. Als Vane endlich aufstand und den Raum durch eine Tür zu seiner Linken verließ, konnte Matthew sich nicht länger zurückhalten. Er wandte sich an den Gargoyleanführer neben ihm und fragte: „Wo ist die Toilette?“

Maelgwn zeigte mit der Gabel auf die Tür auf der anderen Seite des Raumes, durch die Vane gerade verschwunden war. „Geh hinter der Tür dort nach rechts. Auf der linken Seite befindet sich eine Doppeltür, die in einen Aufenthaltsraum führt. Geh dort hinein, dann ist die erste Tür auf der linken Seite die zur Gästetoilette.“

„Super, danke“, antwortete Matthew und kam eilig auf die Füße. Vielleicht, wenn er sich schnell genug bewegte, konnte er herausfinden, wohin der große, rote, muskelbepackte heiße Feger gegangen war. Er rollte in Gedanken mit den Augen. Verdammt. Fand er wirklich, dass dieser Koloss heiß war?

Ja.

Matthew rief sich in Erinnerung, dass er sich nur bei dem Gargoyle bedanken wollte. Obwohl er versuchte, diesen Gedanken fest im Kopf zu behalten, konnte er nicht anders, als ein Kribbeln der Aufregung an seinem Rücken zu spüren.

Woran zum Teufel liegt das?

Matthew wollte nicht wirklich über diese Reaktion nachdenken und versuchte, nicht zu eilig zu wirken, als er den Tisch umrundete und zur Tür ging. Er schloss sie hinter sich und schaute in beide Richtungen. Da er glaubte, Bewegung zu seiner Linken zu bemerken, ging er in diese Richtung.

Während er den Gang hinuntereilte, machte Matthew lange Schritte, nutzte seine Größe von fast einem Meter neunzig. Trotzdem gelang es ihm nur, jedes Mal, wenn er um eine Ecke bog, einen flüchtigen Blick auf Rot und Schwarz zu erhaschen.

Schließlich, nach einigen Minuten der Verfolgung, sah Matthew den Gargoyle, dem er folgte, durch eine Tür verschwinden. Zumindest erblickte er diesmal genug von ihm, um zu wissen, dass es wirklich Vane war. Der blutrote Körper und die schwarzen Flügel waren unverkennbar. Er blieb vor der Tür stehen und haderte mit sich, aber da sie einige Zentimeter offengelassen worden war, entschied er sich, das Risiko einzugehen und trat in den Raum.

Als Matthew die Tür vorsichtig weiter aufstieß, schaute er um sie herum und versuchte, die Gegenstände im abgedunkelten Innenraum auszumachen. Er konnte gerade so ein Sofa und einen Stuhl erkennen, dazu ein paar dunkle Flecken weiter hinten, die ein Torbogen sein könnten.

Matthew hatte sich gerade davon überzeugt, den Raum zu verlassen – verdammt noch mal, dort reinzugehen war neugieriger, als er zugeben wollte –, als eine große Hand seinen Oberarm fest umklammerte. Matthew wurde den Rest des Weges in den Raum gerissen. Während er die Tür knallen hörte, wurde Matthews Vorderseite gegen die Wand gedrückt. Grunzend fühlte er, wie ein schweres Gewicht gegen seinen Hintern drückte, während riesige Hände seine Handgelenke ergriffen und sie über seinen Kopf zwangen.

Sein Herz raste und er schnappte nach Luft.

„Warum folgst du mir, Mensch?“

Die leise, knurrende Stimme vibrierte durch Matthews Rücken und ließ seine Sinne kribbeln. Zu Matthews Schock begann sich sein Schwanz zu verdicken. Er wusste, dass es völlig unangemessen war, und atmete langsam durch die Nase, um seine Erektion loszuwerden. Es half nicht. Als Matthew den schweren Moschusgeruch des Gargoyles einatmete, wehrte er sich gegen ein Stöhnen, und sein Ständer wechselte von interessiert zu hart wie Stahl.

„Nun?“ Der Gargoyle grollte das eine Wort, sein Griff wurde noch ein wenig fester um Matthews Handgelenke und betonte seinen aufsteigenden Zorn.

Matthew wusste, dass er seine Zunge finden musste. Er schluckte schwer und schaffte es schließlich, hervorzustoßen: „Um dir zu danken.“

Kapitel 2

Vane funkelte den muskulösen Nacken des seltsam angenehm riechenden Menschen an.

Verdammt! Das habe ich nicht gerade gedacht! Ich mag keine Menschen … nicht wie sie riechen oder sonst irgendwas.

Stattdessen konzentrierte sich Vane auf die unerwartete Antwort des Mannes. Um ihm zu danken? „Für was?“

„Die Rettung meines Bruders“, antwortete der Mann atemlos.

Als Vane bemerkte, dass er den viel kleineren Mann wahrscheinlich fast zerdrückte, zog er seinen Körper von dem Menschen weg. Sobald er zurückwich, stellte er fest, dass er seinen Körper wieder gegen den dieses Mannes drücken wollte, aber nicht, weil er das Gefühl hatte, ihn unterwerfen zu müssen. Sein Schwanz begann sich zu füllen und verdickte sich unter seinem Lendenschurz. Der Wunsch, seinen Schwanz gegen diesen Menschen zu drücken, an ihm zu reiben und Vergnügen zu empfinden, traf ihn völlig unvorbereitet.

Vane runzelte die Stirn, irritiert über die lächerlichen Reaktionen seines Körpers.

Er ließ die Arme des Fremden los, packte die Schultern des Menschen, wirbelte ihn herum und knallte ihn mit dem Rücken gegen die Wand. Er zog seine Lippen von seinen hervorstehenden – und messerscharfen – Zähnen zurück und schenkte dem Mann ein wildes Knurren. Er bückte sich ein wenig, starrte dem Menschen direkt ins Gesicht und fragte: „Wie heißt du? Wer ist dein Bruder?“

Die haselnussbraunen Augen des Menschen weiteten sich leicht und sein Mund stand ein wenig offen, als er seinen Blick über Vanes Gesichtszüge schweifen ließ. Ja, Vane wusste, was der Mensch sehen würde, ein Gesicht, das flach und um die Augen knochig war wie ein Schädel, eine eingesunkene Nase, einen scharf geschnittenen Kiefer und rote Augen, die fast zu leuchten schienen. Genug Leute hatten ihm das schon gesagt, und nicht alle waren Menschen gewesen.

Cornelius – der zufällig ein Nashornwandler war und sich mit Einan, dem Ersten Vollstrecker des Schwarms, verpaart hatte – hatte die wohlwollendste Beschreibung für ihn gefunden. Er hatte Vane sexy genannt … auf eine gruselige Art und Weise, wie der Herrscher über eine Gruft. Hölle, er war damit einverstanden.

„Was?“, grollte Vane. Aus irgendeinem Grund konnte er nicht widerstehen, sich näher hinzubeugen und an dem Menschen zu riechen. „Hat’s dir die Sprache verschlagen?“ Scheiße! Der Mann legte den Kopf schief und bot ihm besseren Zugang.

So verdammt sexy.

„Ich bin Matthew. Matthew Beakman“, flüsterte der Mensch. „Du hast meinen Bruder gerettet, Marty. E-er ist –“

„Raymonds Gefährte“, unterbrach Vane schroff. Er konnte nicht anders, als Matthews Geruch einzuatmen, und konnte nicht widerstehen, die Spitze seiner Nase langsam über dessen Nacken zu bewegen – weniger als einen Zentimeter von der zarten Haut des Mannes entfernt. Götter, warum musste der Mensch seinen Kopf neigen und ihm mehr anbieten? Vane widerstand gerade so dem Drang, den Mund zu öffnen und die Zunge über die Haut zu streichen, zu berühren und zu schmecken.

Knurrend und wütender auf sich selbst als Matthew – zum Teufel, der Mensch hatte die Eier in der Hose gehabt, nicht nur zu verarbeiten, wer er war, sondern ihm auch durch mehrere Korridore zu folgen –, schob sich Vane von der Wand weg … und dem Mann.

Vane zwang sich, keine Miene zu verziehen, als er sich zu seiner vollen Größe von zwei Meter dreizehn aufrichtete. Er trat zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Na schön. Du hast dich bei mir bedankt, was unnötig ist. Ich habe Befehle befolgt. Bitte geh jetzt.“

Als er sah, wie der Mensch seinen Rücken gegen die Wand drückte und zu ihm aufstarrte, brauchte Vane eine Sekunde, um zu erkennen, dass der Mann überrascht und ungläubig war, und nicht etwa Angst vor ihm hatte. Dann besaß der Kerl tatsächlich die Kühnheit, seinen Blick über ihn schweifen zu lassen. Vane wurde warm unter diesem Blick, da er einmal, zweimal, sehr gründlich und sehr wertschätzend gemustert wurde.

Was zum Teufel?

Vane kämpfte gegen eine plötzliche, schockierend schmerzhafte Erektion an, trat nach links, riss die Tür auf und deutete hinaus, demonstrierte seine Aufforderung unmissverständlich.

Matthew blinzelte ein paarmal, als würde er aus einer Benommenheit erwachen. Zu Vanes Überraschung hielt der Mensch seinen Blick einige Sekunden lang, bevor er gehorchte. Matthew entfernte sich von der Wand und ging zur Tür. Auf halbem Weg blieb er stehen, drehte sich zu ihm um und schaute durch dicke, dunkle Wimpern zu Vane.

Vane dachte, der Mensch würde etwas sagen. Dann senkte Matthew den Kopf und schlüpfte aus dem Raum. Als Vane die Tür schloss, drangen leise gesprochene Worte zu ihm.

„Ich bin wirklich dankbar“, murmelte Matthew. „Vielen Dank.“

„Bitte.“

Das Wort kam heraus, bevor Vane es sich anders überlegen konnte. Er schloss die Tür und fragte sich, was zum Teufel gerade passiert war. Er hatte noch nie einen Menschen begehrt, aber als er die vermischten Düfte einatmete, die im Bereich um das Foyer seiner Suite in der Luft hingen, konnte er nicht leugnen, dass er diesen einen wollte. Unter seinem Lendenschurz fühlte sich sein Ständer härter und dicker an als jemals zuvor. Er legte die Hand an die Wand, senkte den Kopf und versuchte, sich wieder in den Griff zu bekommen. Aber dann roch er es … etwas, das er zuvor nicht bemerkt hatte, wahrscheinlich, weil er sich solche Mühe gab, seine eigenen Reaktionen zu kontrollieren.

Erregung. Menschliche Erregung.

„Heilige Scheiße“, zischte Vane und kniff die Augen fest zusammen. „Matthew … war erregt!“ Er leckte sich die Lippen und versuchte, das in den Kopf zu bekommen. „Von mir erregt?“

Das war noch nie passiert. Man hatte ihn gefürchtet, ja. War oft angewidert. Manchmal neugierig. Erregt, niemals.

Was zum Teufel war also jetzt anders? Warum bekam er einen Steifen für diesen Menschen? Vane hatte noch nie zuvor für jemanden einen Steifen bekommen. Wenn er Erleichterung wollte, war er immer allein mit seiner rechten Hand gewesen. Es war einfacher, als sich mit der Suche nach jemandem abzukämpfen, dem nicht nur sein Aussehen, sondern auch seine Unerfahrenheit und die Art und Weise, wie er seinen Schwanz bearbeiten musste, um hart zu werden, etwas ausmachte.

Nur hätte ich dieses Problem mit Matthew nicht.

Vane berührte seinen Schwanz durch den Lendenschurz und zischte bei dem Kontakt. Er lehnte sich gegen die Wand, an die er gerade Matthew gedrückt hatte, zog die Bänder seines Lendenschurzes auf und befreite seinen Schwanz. Er starrte auf den geröteten, wippenden Schaft, packte ihn und grunzte vor Genuss. Als er tief Luft holte, roch er den anhaltenden Geruch des Menschen, der eben noch dort gewesen war.

Stöhnend beobachtete Vane, wie ein Tropfen Flüssigkeit aus seiner Eichel sickerte. Sein Herz klopfte heftig, als er langsam anfing, sich zu streicheln. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal so hart gewesen war, so bereit zum Abspritzen … und all das war wegen eines Menschen.

Vane lehnte den Kopf an die Wand und schloss die Augen. Seine Hüften ruckten, als er seine Faust fickte und seinen Schwanz hart und schnell rieb. Es war ein paar Monate her, seit er sich die Mühe gemacht hatte, sich einen runterzuholen, und er konnte es kaum erwarten, das Glücksgefühl in seinem Körper zu spüren.

In Gedanken erinnerte sich Vane daran, wie Matthew seinen Kopf geneigt hatte und ihm Zugang zu seinem Nacken verschaffte. Die starken Sehnen baten geradezu darum, dass man leicht hineinbiss. Seine Eier zogen sich dicht an seinen Körper, als er sich vorstellte, wie er mit seinen Eckzähnen über die zarte Haut kratzte. Vane stellte sich vor, er würde hineinbeißen, um heraufzufinden, ob der Mann so gut schmeckte, wie er roch.

Mit diesem Bild im Kopf knurrte Vane tief in seiner Kehle. Seine Eier zogen sich noch ein bisschen mehr zusammen, und sein Schwanz schwoll in seiner Hand an. Salven weißer Sahne sprudelten aus ihm heraus, als sein Orgasmus ihn durchströmte.

Vane verlangsamte seine Hand, während Nachbeben durch ihn rollten und seine Hüften spastisch zuckten. Er zitterte und glückselige Gefühle strömten durch seinen Körper. „Verdammt“, murmelte er. Er drückte sich von der Wand weg, bückte sich und hob seinen Lendenschurz auf. Dann stolperte er die wenigen Schritte, die nötig waren, um sich auf die nächste Couch fallen zu lassen.

Vane spreizte die Beine und starrte auf seinen immer noch halbharten Schwanz. Normalerweise wurde er, nachdem er gekommen war, sofort wieder schlaff, und er hatte sicherlich noch nie dieses Gefühl von entspannter Müdigkeit erlebt. Ein leichtes Unbehagen mischte sich in das Nachglühen, als ein Gedanke in seinem trägen Gehirn auftauchte.

Könnte Matthew mein Gefährte sein?

Vane hatte nie darüber nachgedacht, dass er einen Gefährten da draußen haben könnte. Sicher, die anderen Gargoyles sprachen gelegentlich davon, aber aufgrund seiner Zurückgezogenheit hätte er nie gedacht, dass er seinen finden würde.

„Scheiße.“ Vane seufzte und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. „Ein Mensch. Was zum Teufel soll ich mit einem Menschen anfangen?“

Wollte er überhaupt einen menschlichen Gefährten? Es fiel ihm schwer, mit den wenigen Menschen im Schwarm zurechtzukommen, die mit anderen verpaart waren. Menschen tendierten dazu, ausgehen zu wollen, Dinge unternehmen und Zeit in Restaurants, Bars und Clubs zu verbringen. Auf gar keinen Fall würde Vane irgendwohin ausgehen wollen, wo es noch mehr Menschen gab.

„Verdammt“, knurrte Vane.

Er stand auf, ignorierte seinen immer noch interessierten Schwanz und band seinen Lendenschurz wieder fest. Er ging ins Badezimmer, schnappte sich ein Handtuch und kehrte zum Eingang zurück. Dort kniete er nieder und wischte die Fliesen ab, um die Beweise für seinen Höhepunkt zu beseitigen.

Vane hatte gerade entschieden, dass er alles weggewischt hatte, als ein heftiges Klopfen die Tür erschütterte. Er hob den Kopf und knurrte: „Was?“

Seine Tür öffnete sich, und Tobias, der zweite Befehlshaber des Schwarms, schob den Kopf hinein. Der dunkelgrüne Gargoyle schaute sich in Vanes Raum um, dann senkte er den Blick zu Vane, der immer noch auf den Knien war. Er legte den Kopf schief, atmete ein, öffnete den Mund und leckte sich die Lippen.

Vane runzelte die Stirn, denn er wusste, dass der andere Gargoyle mit seiner Zunge schnupperte. Die Zunge eines Gargoyles besaß Tausende von Sinnesrezeptoren, die es ihnen ermöglichten, zwischen unzähligen Düften zu unterscheiden und die Luft fast zu schmecken. Er hatte gehört, dass es den Genuss eines Liebhabers verstärkte.

Dieser Gedanke brachte Vane zu Matthew zurück, und sein noch immer halbharter Schwanz schwoll ein bisschen mehr an.

Vane nächste Worte waren mehr Knurren als beabsichtigt, da er von den Reaktionen seines Körpers frustriert war. „Was ist denn?“

Tobias zog seine Lippe kraus und schnappte zurück, als er den Raum betrat: „Du hast schlechte Laune, Vane. Dem Geruch in der Luft nach zu schließen hätte ich genau das Gegenteil gedacht.“

Vane knurrte tief in seiner Kehle und starrte Tobias wütend an. „Nun, dann liegst du falsch.“

Tobias’ Augen verengten sich, als er sich hockte und ihn anstarrte. „Wenn du jemals so in der Öffentlichkeit mit mir sprichst, reiße ich dir den Arsch auf“, warnte er. „Verstehst du mich?“

Sein eisiger Ton ließ Vane frösteln. Auch wenn er sich für einen mächtigen Gargoyle hielt – wegen seiner Größe und Stärke –, hatte er kein Verlangen zu führen. Er hatte nicht den Trieb, andere in der Spur zu halten, und er wollte verdammt noch mal nicht die Verantwortung dafür haben, sich um sie zu kümmern, was mit der Führungsposition einherging.

Trotzdem fuchste es ihn, den Kopf vor dem anderen Gargoyle neigen zu müssen. „Ja, Zweiter“, antwortete er.

Obwohl Vanes Ton etwas schroff blieb, schien Tobias sein Einlenken zu akzeptieren. „Gut. Nun gehe rüber zum Gnarly Park. Du sollst dort Detective Collin DeSoto treffen. Er braucht die Details darüber, was mit Simon passiert ist, damit er seinen Bericht bearbeiten kann.“

Vane stand auf und nickte. Der Detective hatte vor einigen Jahren von der Existenz der Gargoyles erfahren, als er von einem Vampir gebissen wurde. Irgendwie hatte die Fähigkeit des Vampirs, einen Menschen in Trance zu versetzen – die sie alle benutzten, um einen Menschen zu unterwerfen und ihn den Biss vergessen zu lassen –, bei ihm nicht funktioniert.

Sapian war mit seiner Gefährtin Missy in einem Restaurant gewesen und hatte – mit seinem übermenschlich guten Gehör – den Detective und den Vampir kämpfen hören. Sapian hatte den Vampir verjagt und dann Collin zum Herrenhaus zurückgebracht, damit sie ihm alles über Paranormale erklären konnten. Jetzt bezahlten die Gargoyles den Detective, um sie bei der Geheimhaltung der Paranormalen zu unterstützen.

„Soll ich ihm alles erzählen? Oder nur, dass Simon derjenige war, der Marty angeschossen hat, und wir ihn davon abgehalten haben, weiterhin eine Bedrohung zu sein?“

Vanes Vorgehensweise, um einen Menschen davon abzuhalten, den Gefährten eines Gargoylekameraden anzugreifen, war simpel und direkt … jede mögliche Bedrohung töten. Der Detective hätte es wahrscheinlich vorgezogen, wenn Simon erwischt und den Behörden übergeben worden wäre. Vane interessierte es aber nicht, was der menschliche Gesetzeshüter wollte. Die Polizei hatte ihm auch nicht geholfen, als er gefesselt und in einen Käfig gesperrt worden war.

„Nur die grundlegenden Fakten“, bestätigte Tobias. „Danach gehört der Tag dir.“

Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte sich der Zweite um, schritt aus Vanes Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu.

Vane zuckte zusammen und seufzte, als ihm klar wurde, dass er Tobias wütender gemacht hatte, als der Mann sich anmerken ließ. Er musste wirklich daran denken, auf seinen Ton zu achten, wenn er mit dem anderen Gargoyle zu tun hatte. Tobias war einer der Männer gewesen, die Maelgwn geholfen hatten, Vane zu befreien. Ihr Anführer hatte Vane erzählt, dass er durch einige Vampire von seiner Gefangennahme erfahren hatte. Vanes erste Handlung nach seiner Freilassung war gewesen, das Paar zu jagen und zu töten, das ihn festgehalten hatte.

Er grinste bei dieser Erinnerung. Wer behauptete, dass Rache nicht befriedigend war?

Vane schüttelte seine Erinnerungen ab, die fast zwei Jahrzehnte alt waren, und warf das schmutzige Handtuch ins Badezimmer, als er durch sein Schlafzimmer und auf den Balkon dahinter ging. Er öffnete die Türen des französischen Balkons, trat in die Dunkelheit und benutzte die Sitzbank als Stufe, um auf das Geländer zu klettern.

Vane blieb stehen und schaute zu den Sternen hoch. Meistens saß er direkt dort oder über seinem Fenster auf dem Dach, um seinen Tagesschlaf zu halten. Er schaute dann zu, wie die ersten rosa Streifen über den Himmel zogen, und fragte sich, wie ein Sonnenaufgang wohl tatsächlich aussah. Vane hatte ein paar Mal einen Sonnenaufgang im Fernsehen angesehen, um seine Neugier zu stillen.

Wenn ich mich mit Matthew verbinde, kann ich wirklich einen sehen.

Seufzend stieß sich Vane vom Balkon ab und stieg in die Luft. Diese Entscheidung würde er ein anderes Mal treffen. Jetzt musste er seine Pflichten erfüllen.

Vane veränderte den Winkel seiner Flügel und genoss das Gefühl des Windes, der seine Haut streichelte. Nachdem er in den ersten über zwanzig Jahren seines Lebens eingesperrt gewesen war, hielt er es für eine unschätzbare Freiheit, durch die Luft fliegen zu können. Er überflog die Baumwipfel, wand sich zwischen den größeren hindurch und stellte sicher, dass es schwierig sein würde, von irgendjemandem unter ihm bemerkt zu werden.

Als er sich dem Park näherte, wurde Vane langsamer. Dank seiner hervorragenden Nachtsicht konnte er den Detective auf einer Parkbank am Rande der Baumgrenze ausmachen. Auf dem Weg dorthin hielt sich Vane im Schatten auf. Schließlich war er nahe genug, um mit dem Menschen zu sprechen, und landete auf einem Ast etwa auf halber Höhe eines Baumes.

„Detective“, rief Vane, gerade laut genug, um die Aufmerksamkeit des Menschen auf sich zu ziehen.

Der Mann stand auf und schaute in seine Richtung, blinzelte und versuchte, durch die Dunkelheit zu sehen. „Wer ist da?“

„Vane. Du hast mich erwartet“, antwortete er schroff. „Ich bin derjenige, der Simon getötet hat, also wurde mir die Aufgabe übertragen, mit dir zu sprechen.“

Detective DeSoto ging ein paar Schritte auf ihn zu. „Bist du ein … ein Gargoyle?“

Vane runzelte die Stirn und sah sich im Park um. Dann schnippte er mit der Zunge und prüfte den Wind. Alles, was er ausmachen konnte, waren kleine Tiere, Dreck, Gras und Bäume, er selbst und ein sehr nervöser Detective. Als er feststellte, dass er dort sicher war, antwortete er: „Ja.“

„Ich möchte sehen, mit wem ich rede. Komm raus aus den Bäumen“, verlangte der Detective.

„Nein“, widersprach Vane. Dann, bevor sich der Mensch weitere Forderungen ausdenken konnte – und in Eile, zum Herrenhaus seines Schwarms zurückzukehren – und das nicht, weil ich zurückkehren und Matthew aufspüren will –, begann er zu erklären, was mit Simon geschehen war.

Kapitel 3

Matthew stieß die Tür zu Logans Truck auf, aber bevor er aus dem Fahrzeug steigen konnte, ergriff sein Freund seinen Arm. Er drehte sich zu dem Mann um und hob eine Braue. „Ja?“

„Bist du sicher, dass es dir gut geht?“ Logan sah ihn mit zusammengezogenen Brauen an. „Du bist ein bisschen … abgelenkt, seit du dem großen Roten nachgelaufen bist.“

Matthews Kinnlade klappte auf und er starrte Logan eine Sekunde lang an. Als er sich wieder zusammengerissen hatte, sagte er: „Du wusstest es?“

Logan schnaubte belustigt. „Natürlich wusste ich es. Es ist ja nicht so, dass du eine Idee einfach aufgibst, weil ein Fremder es dir gesagt hat.“ Er grinste. „Ich wette, du hast nicht mal gepisst, bevor du Vane aufgespürt hast, oder?“

Matthews Gesicht wurde rot. Er schüttelte den Kopf. „Nein.“

„Also, was bringt dich dann so zum Grübeln?“

Matthew verdrehte die Augen, stieg aus dem Truck und schlug die Tür hinter sich zu. Er machte sich auf den Weg und drehte sich dann um, als er seinen Freund nicht folgen hörte. Er drehte sich um, ging zum Fahrerfenster und klopfte daran. „Beweg deinen Arsch aus dem Truck und ins Haus.“

Logan lachte, der Ton war gedämpft, bis er die Tür aufstieß. Immer noch in sich hineinlachend folgte er Matthew den Weg hinauf.

Selbst um zwei Uhr morgens wollte Matthew nicht riskieren, im Freien etwas über Gargoyles zu sagen, also hielt er den Mund, bis sie sich hinter verschlossenen Türen befanden. Er ging weiter den Flur entlang und in die Küche. „Willst du ein Bier oder so?“

„Ein Bier wäre großartig, solange ich in deinem Gästezimmer schlafen kann“, erwiderte Logan.

Matthew nickte. „Natürlich“, antwortete er. Er holte zwei Flaschen heraus und reichte Logan eine. Nachdem er den Verschluss geöffnet hatte, nahm er einen langen Zug. Matthew schluckte und sagte dann: „Nachdem ich Vane aufgespürt und ihm gedankt hatte, bin ich auf die Toilette gegangen.“ Er zupfte an dem Flaschenetikett und murmelte: „Aber es war zum Wichsen, nicht Pinkeln.“

Logan erstarrte, fing dann an zu husten und versuchte, mit dem Mund voll Bier zu atmen, das in die falsche Röhre geraten sein musste. Matthew lachte und sah zu, wie Logan seine Flasche abstellte, die Theke umrundete und Bier in die Spüle spuckte.

Als Logan es geschafft hatte, sich wieder zu fassen, knurrte er ein wenig und funkelte ihn an. „Ficker. Hättest du nicht warten können, bis ich geschluckt habe?“

Matthew zuckte die Achseln und entschuldigte sich nicht. Stattdessen sagte er: „Du hast doch gefragt, was mir zu schaffen macht.“ Er lehnte sich an die Theke und starrte fest auf seine Flasche. „Ich kann mich nicht erinnern, jemals so hart für einen Kerl gewesen zu sein, wenn er nur auf meinen Nacken geatmet und meine Arme festgehalten hat. Ich meine …“ Er hielt inne und runzelte die Stirn. „Ich stehe nicht mal auf Bondage. Zumindest hab ich das bisher nicht, aber – Scheiße!“

Matthew richtete sich auf und schluckte den Rest seines Bieres hinunter. Nachdem er ein weiteres aus dem Kühlschrank geholt hatte, ging er ins Wohnzimmer und ließ sich auf seine Couch sinken. Seufzend legte er seinen Kopf auf die Lehne und stellte die Flasche auf sein Knie, ließ seine Augenlider zufallen.

Sofort schien das Bild von Vane auf den Innenseiten seiner Augenlider zu erscheinen. Sein Schwanz wurde erneut dicker, als er sich daran erinnerte, an der Wand festgehalten zu werden und den gewaltigen Mann gegen seinen Rücken drücken zu spüren.

„Verdammt“, grummelte er und öffnete seine Augen wieder.

„Vielleicht ist er dein Gefährte.“

Matthew sah zu Logan, und sein Kiefer sackte auf. „Was?“

Logan stöhnte, als er seinen muskulösen Körper auf einen Sessel sinken ließ. Er bewegte sich ein wenig und sank in das weiche Material. Nachdem er seinen Hals gereckt hatte, stellte Logan sein Bier auf einen Oberschenkel und legte seinen rechten Knöchel auf sein linkes Knie.

Schließlich richtete Logan seinen scharfen, grünäugigen Blick auf Matthew. „Du bist besessen von dem Gargoyle, genau wie dein Bruder von Raymond. Nur in deinem Fall weißt du bereits von ihrer Existenz, und nichts hindert dich daran, dich ihm zu nähern.“ Seine Brauen zogen sich bei seinen Worten zusammen. „Natürlich scheint der rote Kerl nicht den Ruf zu haben, ein sozialer Typ zu sein, und Maelgwn hat etwas darüber gesagt, dass er Menschen nicht mag.“ Nach einer kurzen Pause, in der Logan ihn anstarrte und Matthew versuchte, eine passende Antwort auf Logans Aussagen zu finden, fragte Logan: „Was hat er zu dir gesagt?“

Matthew starrte auf den Boden und versuchte sich objektiv an seine und Vanes Interaktion zu erinnern, aber verdammt, es war schwer. Alles, was er tun wollte, war in der Erinnerung zu schwelgen, wie es sich anfühlte, von Vanes großem, hartem Körper gegen die Wand gedrückt zu werden. Seufzend neigte Matthew seinen Kopf nach vorne und konzentrierte sich auf Logan.

„Ich bin ihm in einen dunklen Raum gefolgt.“ Matthew hob die Hand, als er Logans Stirnrunzeln sah. „Ja, dumm. Ich weiß. Ich hatte ihn gerade da reingehen gesehen, und die Tür war leicht geöffnet, also trat ich ein. Wie auch immer“, fuhr er fort, „er packte mich und drückte mich gegen die Wand und verlangte zu wissen, wer ich bin.“

Matthew hielt inne, und Logan wedelte mit der Hand, bedeutete ihm mit seiner Bewegung weiterzureden.

„Nun, nachdem ich ihm gesagt hatte, wer ich bin und dass ich ihm danken wollte, ließ er locker und sagte mir ziemlich deutlich, dass ich mich verpissen kann und bitteschön“, gab Matthew zu und verzog das Gesicht bei der Erinnerung. Er hob die Hand und hielt einen Finger hoch. „Aber für eine Minute, ich schwöre es, hat er seinen harten Schwanz gegen meinen Arsch gedrückt.“ Er zitterte bei dem Gefühl aus seiner Erinnerung, dann murmelte er: „Ich neigte meinen Kopf, und es schien fast, als würde er Küsse meinen Hals entlang verteilen wollen.“

„Also, er fühlt sich von dir angezogen“, sagte Logan unverblümt.

„Warum hat er mir dann gesagt, ich soll verschwinden?“ Matthew konnte nicht anders, es nagte an ihm. Wenn der große Gargoyle sich zu ihm hingezogen fühlte, warum ließ der Mann ihn dann gehen? Matthew dachte, er hätte ziemlich deutlich ausgedrückt, welche Anziehungskraft der Mann auf ihn ausübte.

Logan trank von seinem Bier und schluckte den Rest. Er stellte die leere Flasche auf einen Beistelltisch und ließ seine Arme auf den Lehnen ruhen. „Du denkst zu viel darüber nach, Mann. Nach allem, was Maelgwn sagte, hat Vane einige schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht. Du musst ihm einige gute bereiten. Dann sieh, was passiert.“

„Worüber redest du?“

Logan grinste und zwinkerte. Seine Narben dehnten sich merkwürdig. „Verführe ihn. Sicherlich könnte Raymond oder sonst jemand dir dabei helfen.“

„Ich soll ihn verführen?“

Logan lachte, wahrscheinlich über Matthews zweifelnden Ton.

„Ja“, bestätigte Logan. „Da er Schmerzen durch die Hände von Menschen erlitten haben muss, zeigst du ihm, dass Menschen ihm auch Vergnügen bereiten können.“ Er zuckte die Achseln. „Außerdem, wenn es sich herausstellt, dass du nur heiß auf den Mann bist und es nicht das Gefährten-Dings ist, über das Maelgwn und Sapian gesprochen haben, bin ich sicher, dass du immerhin fantastischen Sex haben wirst.“

Logan erhob sich von seinem Platz und griff nach seiner leeren Flasche. „Ich werde mal unter die Dusche und dann ins Bett gehen. Hör auf, vor dich hin zu schmoren, und tu etwas dagegen.“ Mit diesem Abschied ging Logan aus dem Zimmer.

Matthew saß da und trank sein Bier aus. Er hörte zu, wie das Wasser im Gästebad oben anging und versuchte zu entscheiden, ob es wirklich so einfach … oder so hart sein würde.

Matthew schlenderte durch den Garten des Herrenhauses, und seine Flip-Flops klatschten bei jedem Schritt gegen seine Fußsohlen. Er nahm die sorgfältig gepflegten Büsche wahr. Auch wenn er die Schönheit der Blumen – in all den leuchtenden Farben des Regenbogens – schätzte, konnte Matthew nur einige wenige von ihnen benennen.

Er hielt gelegentlich an und genoss den Duft einiger von ihnen. Schließlich erreichte er einen Bereich mit einem dreistufigen Brunnen in der Mitte. Vier Steinbänke bildeten einen Kreis um die offene Fläche, sodass Besucher den Blick auf das Wasser oder die Blumen genießen konnten. Rankgitter und Hecken umgaben den Bereich und schufen das Gefühl von Privatsphäre.

Er ging in dem Bereich herum und entdeckte bald ein Stromkabel, das zwischen ein paar Hecken herauslugte, um einen Heizstrahler anzuschließen. Matthew lächelte, als ihn Erleichterung erfüllte. Obwohl die Sonne hell schien, war es erst Februar, was bedeutete, dass es eiskalt war. Für seinen Plan brauchte er etwas Wärme. Der Strahler würde die liefern.

Matthew stellte das Gerät neben eine Bank und drehte es so, dass es nach oben in die Richtung zeigte, wo eine Person sitzen würde. Dann breitete er das Handtuch, das er mitgebracht hatte, über der Steinbank aus. Er hatte keine Lust, sich den Arsch aufzukratzen. Dann, nachdem er den Heizstrahler hochgedreht hatte, streifte Matthew seinen Bademantel ab, faltete den Stoff zu einem Kopfkissen und legte ihn an ein Ende. Er zog seine Flip-Flops aus und legte sich bäuchlings auf das Handtuch.

Obwohl Matthew im Laufe der Jahre viele Male nackt in der Sonne gebadet hatte – er mochte keine weißen Stellen auf seinem Körper –, hatte er es im Winter noch nie getan. Gänsehaut bildete sich, als er sich an die kühle Luft anpasste. Aber sobald er sich daran gewöhnt hatte, war es mit der zusätzlichen Wärme des Heizstrahlers nicht mehr so schlimm.

Er legte seine Unterarme auf die Bank zu beiden Seiten seines Kopfes, bettete seinen Kopf auf sein behelfsmäßiges Kissen und schloss die Augen. Die letzten achtundvierzig Stunden holten ihn schnell ein.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783739474274
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2019 (November)
Schlagworte
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Autor

  • Charlie Richards (Autor:in)

Charlie begann im Alter von acht Jahren mit dem Schreiben von Fantasy-Geschichten und als sie mit neunzehn ihren ersten erotischen Liebesroman in die Finger bekam, erkannte sie ihre wahre Berufung. Jetzt konzentriert sie sich auf das Schreiben von homoerotischen Romanen, zumeist aus der Kategorie Paranormal, mit Helden jeglicher Art.
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Titel: Balsam für ein Dämonenherz