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Aus dem Gleichgewicht

von Charlie Richards (Autor:in)
129 Seiten

Zusammenfassung

Todd Abernathy verbrachte drei Wochen gefangen in einem Käfig. Wissenschaftler führten Experimente an ihm durch, und er zog sich in seine Wolfsidentität zurück, um zu überleben. In der Nacht seine Rettung war es allein der Geruch seines Gefährten, der ihn überzeugte, wieder zu seiner menschlichen Gestalt zurückzukehren. Sein größerer, aber jüngerer Halbbruder Phillip fühlt sich schon seit der Pubertät für ihn verantwortlich und beharrte darauf, sich gemeinsam mit Todd dem örtlichen Wolfsrudel anzuschließen. Doch Phillip konnte ihm nicht helfen, den Gefährten zu finden, den er gerochen hat, und als Todd endlich herausfindet, dass es sich bei dem gesuchten Mann um Detective Lyle Sullivan handelt, wurde der von genau den Leuten gefangengenommen, die an Todd herumexperimentiert haben. Lyles Flucht gelingt beinahe zu spät, denn die Experimente an ihm haben seine DNA durcheinandergebracht und ihn beinahe getötet. Die einzige Möglichkeit, ihn zu retten, besteht darin, das Experiment zum Abschluss zu bringen. Todds Erleichterung, dass Lyle, der sich auf dem Weg der Besserung befindet, ihn als Gefährten anerkennt, ist nur von kurzer Dauer, denn Lyle zeigt zunehmend aggressives und gefährliches Verhalten. Kann Todd seinem Gefährten dabei helfen, sein Schicksal zu akzeptieren und ihm beibringen, sich mit dem neuen Wesen in seinem Verstand zu arrangieren? Oder wird sich Lyle in seinem Tier verlieren und seine Freunde so zwingen, ihn auszuschalten? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 32.000 Wörter

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Kapitel 1

„Wer ist er?“

Lyle zwang die Worte aus seiner trockenen, rauen Kehle und bemühte sich, lange genug bei Bewusstsein zu bleiben, um die Antwort mitzubekommen. Jedes Mal, wenn es ihm gelungen war, aufzuwachen, hatte er den niedlichen braunhaarigen Mann gesehen, der ihn an einen Engel erinnerte. Manchmal hatte er Lyle leise etwas vorgesungen und dabei seine Hand gehalten. Manchmal hatte er ihm ein Buch vorgelesen, allerdings konnte Lyle sich nicht an eine einzige Geschichte erinnern. Und manchmal, so wie jetzt, hatte er sich in dem Stuhl neben Lyles Bett zusammengerollt und schlief fest.

Doch er kannte den Mann nicht.

„Sein Name ist Todd Abernathy.“ Doktor Ailean Carmichael durchquerte den kleinen Raum und begann, die Geräte zu überprüfen. „Willkommen zurück“, fügte er lächelnd hinzu.

Lyle war kaum imstande, die Stirn zu runzeln, doch selbst diese Bewegung jagte Schmerz durch seinen Schädel. Der Name sagte ihm nichts. „Sollte ich ihn kennen?“ Die Vorstellung, dass er während der Zeit, die er in diesem Höllenloch gefangen gehalten wurde, einige seiner Erinnerungen verloren hatte, jagte Panik durch ihn.

Einige Geräte piepsten und Ailean wirbelte herum, um nach Lyle zu sehen. Der Wandler sah ihn mit durchdringenden hellbraunen Augen an. „Atme langsam und tief. Du bist ihm nie begegnet. Er gehört zum Rudel.“

Rudel. Und er war ihm nie begegnet. Langsam machte sich Erleichterung in Lyle breit und seine Augen fielen zu. „Was macht er hier?“, brachte er hervor. Dann zwang er seine Augen wieder auf und betrachtete Todd in neuem Licht. „Er sieht ein bisschen zu klein aus, um Leibwächter zu sein.“

Ailean lachte leise und richtete sich auf. „Er ist kein Leibwächter.“ Er folgte Lyles Blick und betrachtete Todd. „Todd ist einer der Wandler, die ihr aus dem Lagerhaus gerettet habt“, erklärte er. „Er blieb in der Gegend, weil er den Geruch seines Gefährten erkannt hat. Es dauerte nur eine Weile, bis er dich finden konnte.“

Seine Gedanken wirbelten und Lyle schluckte schwer. Was zum Teufel sagt Ailean da? „Hä?“

Ein Löffel voller Eisstückchen erschien vor ihm. Er öffnete den Mund und nahm das Dargebotene dankbar an. Das Eis schob er zweimal in seinem Mund herum, bevor er es auf seiner Zunge ruhen und langsam schmelzen ließ. Es schmerzte, die Flüssigkeit zu schlucken, aber die Feuchtigkeit war es wert.

„Todd ist davon überzeugt, dass du sein Gefährte bist, Lyle, und so wie du auf seine Gegenwart reagierst, glaube ich, dass er recht hat“, sagte Ailean und hielt ihm einen weiteren Löffel voller Eis hin.

„Ich war nicht bei Bewusstsein. Ich war nicht wach genug, um zu reagieren“, widersprach Lyle, bevor er das Eis entgegennahm.

„Manchmal verrät unsere unbewusste Reaktion sehr viel“, erklärte Ailean. „Du bist viel ruhiger, wenn Todd hier ist und da er sich weigert zu gehen, funktioniert es sehr gut.“

Lyle konnte spüren, wie seine Lider wieder schwer wurden. Er würde nicht mehr lange wach bleiben können, also entschied er, später die Angelegenheit mit den Gefährten herauszubekommen. „Wie lange?“, gelang es ihm zu fragen.

Ailean verzog das Gesicht. „Du wurdest zwei Wochen lang gefangen gehalten. Du warst sieben Tage lang im Colin City Hospital. Wir haben dich vor zwei Tagen zu Declan und Lark nach Hause verlegt, da habe ich auch aufgehört, dir Betäubungsmittel zu geben. Grady wird froh sein, dass du endlich wach bist. Wir fingen schon an, uns Sorgen zu machen.“ Er ging weg, um wieder nach den Geräten zu sehen, dann kehrte er zurück zu Lyle. „Hast du Schmerzen? Wie fühlst du dich?“

Die Art, wie der Arzt die Fragen stellte, brachte Lyles innere Alarmglocken zum Schrillen, aber er war zu müde, um darüber nachzudenken. „Als hätte man mich durchgefickt, aber nicht auf eine gute Art. Mir ist kalt“, murmelte er zitternd. Seine Augen fielen zu. Er spürte das Gewicht einer weiteren Decke, die auf ihn gelegt und um ihn herum fest gesteckt wurde, ihn wärmte. Es gab so vieles, über das er nachdenken musste, aber zuerst brauchte er ein Nickerchen. Nur ein kurzes.

Als Lyle das nächste Mal aufwachte, strahlte ein juckender Schmerz in seinen linken Arm aus. Es fühlte sich schlimmer an als sein Zusammentreffen mit einer Gifteiche im Alter von zwölf Jahren. Er hätte nie gedacht, dass etwas so heftig brennen könnte. Doch er hatte sich getäuscht und begann sofort, die schmerzende Stelle an der Decke zu reiben. Es half nicht. Mit einem frustrierten Grunzen öffnete er die Augen und starrte auf die gereizte Hautstelle.

Seine Augen weiteten sich entsetzt und er konnte sein überraschtes Quieken nicht unterdrücken. Seine Atmung wurde schneller, als Panik durch seinen Körper schoss. „Doc!“, schrie er. „Doc!“ Er bäumte sich auf, riss an Drähten und brachte die Überwachungsgeräte zum Piepsen.

Sofort packten Hände seine Schultern, drückten ihn wieder aufs Bett. Wunderschöne braune Augen, erfüllt von Sorge, begegneten seinem Blick und das Gesicht des Mannes, den er als seinen Schutzengel betrachtete, schaute auf ihn herab. „Ganz ruhig, mein Liebster“, gurrte der Mann. „Es ist alles in Ordnung.“

„Engel“, keuchte Lyle. Während er Todd erlaubte, ihn wieder im Bett zurechtzurücken, riss er seinen Blick los und starrte auf die braun-grüne Haut, die die gesamte Innenseite seines linken Unterarmes sowie die Handfläche bedeckte. „Was stimmt nicht mit mir?“

Finger strichen durch seine Haare, massierten seine Kopfhaut. „Es ist alles in Ordnung mit dir“, versicherte Todd ihm.

Lyle schüttelte ungläubig den Kopf und öffnete den Mund, um zu protestieren. Doch die Tür, die heftig aufgerissen wurde, unterbrach ihn. Lark stürmte in den Raum, während Sara mit geweiteten Augen auf der Türschwelle stehen blieb. Als Lark das Bett erreichte, blieb er stehen und starrte auf Lyle herab.

„Heilige Scheiße. Du hast uns eine Heidenangst eingejagt. Was ist los?“, fragte er und ließ seinen Blick über Lyle gleiten.

„Was los ist?“, schnappte Lyle. Er schaute von einem Mann zum anderen, bemerkte Larks verwirrten Blick und Todds besorgte Miene. „Das hier, Doc! Was zum Teufel ist das?“ Er hob seinen Arm an und drehte ihn um. „Oh mein Gott“, keuchte er, als er sah, dass die krustige Haut jetzt auch seine Ellenbeuge bedeckte.

Erneut machte sich Panik breit und er kratzte fieberhaft an der juckenden Haut. Als ihm klar wurde, dass er seine Nägel auf der seltsam groben Stelle kaum spüren konnte, wurde seine Atmung noch schneller und er konnte ein entsetztes Aufheulen nicht länger zurückhalten.

Lark wirbelte herum und fluchte vor sich hin, als er eine Phiole, eine Nadel und eine Spritze ergriff. „Moment“, grunzte er, schob die Nadel in den Venenzugang und entleerte die Spritze. „Konzentrier dich auf deinen Gefährten“, befahl er.

Abgelenkt von den Worten runzelte Lyle die Stirn. Weiß jeder außer mir über diese Gefährtensache Bescheid? Er drehte den Kopf und starrte Todd an. Dann öffnete er den Mund, doch Todd war schneller.

„Ich kann es erklären“, sagte er in sanftem und beruhigendem Ton. „Aber jetzt musst du mir zuhören. Du musst dich beruhigen.“

Lyle wollte Todd ganz genau sagen, was er von diesem Vorschlag hielt, doch die Worte blieben ihm im Halse stecken. Wie zum Teufel soll ich mich beruhigen, wenn sich ein juckender Hautausschlag auf meinem Arm ausbreitet?

Todd ergriff seinen Kopf und zwang ihn, in das hübsche Gesicht des Mannes zu blicken. „Atme tief und langsam durch“, befahl er. „Dann schließe deine Augen und konzentriere dich auf den Klang meiner Stimme.“

Sekunden später ertappte Lyle sich dabei, wie er Todds Anweisungen folgte. „Gut“, flüsterte der hübsche Mann. „Jetzt denk an deine Arbeit im Büro.“ Sein Stirnrunzeln musste Todd verraten haben, dass er verwirrt war, denn der Mann sprach weiter. „Du sitzt an deinem Schreibtisch. Du füllst Berichte aus. Du tippst Informationen in deinen Computer ein.“

Lyle stellte sich vor, wie er die einfachen Aufgaben verrichtete, die den Alltag eines Detectives ausmachten, und zu seiner Überraschung wurde seine Atmung ruhiger und Erleichterung durchströmte seinen Körper.

„So ist gut. Viel besser“, flüsterte Lark.

Lyle öffnete die Augen und sah, dass Todds Lippen zu einem besorgten Lächeln verzogen waren. Er kämpfte gegen die Müdigkeit an, die ihn wieder zu überwältigen versuchte, bewegte den Kopf und betrachtete seinen Arm. Der seltsame Ausschlag war verschwunden.

„Was ist passiert?“, fragte er stirnrunzelnd. „Was hast du mir gegeben, Doc?“

„Nur ein Beruhigungsmittel, das dir hilft, dich zu entspannen“, sagte Lark, eine Augenbraue erhoben, während er das Kinn in Todds Richtung neigte.

Das Lächeln des hübschen Braunhaarigen wurde traurig. Er umfasste Lyles Gesicht und küsste ihn auf die Stirn. „Diese Wissenschaftler haben deinen Körper verändert, mein Gefährte. Es ist nichts Lebensbedrohliches, jetzt, da Drake in Ordnung gebracht hat, was sie mit dir gemacht haben“, erklärte er eilig, „aber du bist jetzt ein Wandler. Du wirst lernen müssen, das … Tier, das allmählich zum Vorschein kommt, zu … kontrollieren.“

„Heilige Scheiße!“, zischte Lyle. „Ein Wandler?“ Sein Herz raste wieder, als er von einem Mann zum anderen schaute. „Wie zum Teufel ist das passiert? Welche Art?“

Todds Hand, die durch seine Haare strich, beruhigte ihn, was äußerst merkwürdig war.

„Wir sind nicht sicher. Es ist eine ziemlich lange Geschichte, und wenn du dich dazu in der Lage fühlst, werden wir dir alles erklären.“

Die sanfte Stimme des Mannes erfüllte seine Sinne und Lyle spürte, wie er wieder wegdämmerte. „Menschen können nicht zu Wandlern gemacht werden“, murmelte er nach einem Moment. „Das hat Grady gesagt.“ Die Hand zögerte nur für eine Sekunde, doch es genügte, um seine Lethargie zu durchdringen.

„Es tut mir leid, mein Liebster“, flüsterte Todd mit sanfter Stimme. „Jemand hat einen Weg gefunden, das zu ändern.“

Lyle riss die Augen wieder auf. „Du lügst“, knurrte er. Eine Wut, wie er sie noch nie zuvor empfunden hatte, erfüllte ihn. „Ich bin kein Wandler. Ich bin ein Mensch. Ein Detective.“ Er stieß die Hand des Mannes weg und versuchte, seinen Körper in eine sitzende Position aufzurichten. Das ist verrückt! Er musste hier weg. Er musste Grady finden. Sein Partner würde ihm ehrliche Antworten geben.

Zu seiner Überraschung reagierten seine Arme und Beine ohne Probleme. Die Farben der Gegenstände in dem Raum begannen sich leicht zu verändern, wurden heller, die Farbtöne lebhafter. Plötzlich fühlte er sich stärker, sicherer. Er machte sich daran, seine Beine über die Bettkante zu schwingen.

„Scheiße, er beginnt sich zu verwandeln.“

Er ignorierte Larks lächerliche Worte und versuchte aufzustehen. Starke Arme umschlangen ihn von hinten, versuchten ihn wieder auf das Bett zu zwingen. Er knurrte und wehrte sich, versuchte zu entkommen. Eine schlanke Brust drückte sich gegen seinen Rücken und ein berauschender, erdiger Duft füllte seine Nase. Er hielt inne und drehte den Kopf, atmete den Duft des Mannes hinter ihm tiefer ein. Sein Penis bewegte sich, füllte sich, wurde dicker und richtete sich unter dem Klinikhemd, das er trug, auf.

Er drehte sich in Todds Umarmung und begegnete dem schockierten Blick des Mannes, der ihn hielt. „Nett“, knurrte Lyle mit einer Stimme, die viel rauer war, als er sie je zuvor gehört hatte.

Mit einer Kraft, die von seiner plötzlichen Lust angefeuert wurde, wirbelte Lyle herum und drückte Todd auf das Bett. „Du riechst gut.“ Seine Hände strichen über die schlanke Gestalt unter ihm, während er seinen pulsierenden Schwanz an dem Schenkel des Mannes rieb. „Ich will dich.“ Sein Schwanz hatte noch nie zuvor die Kontrolle übernommen, aber seinen Schaft in den Körper seines Engels zu stoßen schien in diesem Moment das Wichtigste auf der ganzen Welt zu sein, und scheiß auf die anderen im Raum.

„Okay“, antwortete Todd, dessen Atem in harschen Stößen kam.

Ein tierisches Knurren grollte in seiner Brust, während eine Erregung, wie er sie noch nie empfunden hatte, seinen Körper durchlief. Als Todd den Kopf in eindeutiger Unterwerfung neigte, vergrub Lyle sein Gesicht am Hals des kleineren Mannes und begann, die Stelle zu beknabbern, wobei er eine feuchte Spur hinterließ. Lyle strich mit einer Hand an Todds Seite entlang, berührte zarte Haut, die sich über Rippen und feste Bauchmuskeln spannte.

Plötzlich schoss ein scharfer Stich durch seine Schulter. Er riss den Kopf hoch und knurrte Lark an, der gerade eine Nadel aus seinem Körper zog. Bevor er sich bewegen konnte, umhüllte ihn Dunkelheit und er brach auf seinem sexy Engel zusammen.

Kapitel 2

Todd gab ein ersticktes Keuchen von sich, als Lyles gesamtes Gewicht auf ihm landete. Sein Blick begegnete Larks besorgten blauen Augen und zusammen manövrierten die beiden Männer den Detective von ihm herunter. Grunzend rutschte er vom Bett und half, seinen Gefährten unter der Decke zurechtzurücken. Er versuchte, den Druck zu ignorieren, den seine plötzlich zu enge Jeans auf seinen steifen Schwanz ausübte. Er hätte Lyle nur zu gerne erlaubt, sich mit ihm zu vergnügen, doch er wusste, dass der Mann nicht wirklich die Kontrolle über sich gehabt hatte. Die hatte sein Tier.

„Bist du in Ordnung?“, fragte Lark sanft.

Nachdem er sich mit einer Hand durch die dicken schwarzen Haare gestrichen hatte, nickte Todd und zwang sich zu einem schiefen Grinsen. „Das war interessant.“

Lark lachte in sich hinein. „Naja, ich schätze, das beantwortet die Frage, ob sein Tier sich zeigen wird, nicht wahr? Und hast du seine Augen gesehen? Definitiv die eines Reptils.“

„Ja, aber wir wissen immer noch nicht, welche Art von Reptil. Dem Anblick seiner fast lederartigen Haut nach zu urteilen, hoffe ich wirklich, dass Drake recht hat und er keine Schlange ist!“

„Bist du kein Freund von Schlangen?“, neckte Lark, während er Lyles Vitalfunktionen erneut überprüfte und sich vergewisserte, dass das Betäubungsmittel ihm nicht geschadet hatte.

Todd verzog das Gesicht. „Die sind schon in Ordnung, schätze ich. Ich würde nur nicht gerne neben einer aufwachen“, gestand er.

„Ich auch nicht.“

„Wie sollen wir ihn davon überzeugen, dass er jetzt ein Gestaltwandler ist?“, fragte Todd mit besorgtem Unterton.

Lark ging auf die Tür zu, wobei Todd ihm langsam folgte. „Er wird heute Abend wieder zu sich kommen. Ich werde die Jungs bitten, hier zu sein und mit ihm zu reden. Vielleicht wird er ihnen glauben, da er sie schon seit Jahren kennt.“ Er legte einen Arm um Saras Schultern und drückte sie. „Mach dir keine Sorgen, Süße. Alles wird in Ordnung kommen.“

Während Todd den beiden von der Tür aus zusah, wie sie den Flur entlang gingen, wünschte er, er könnte daran glauben.

Todd hatte einen wunderbaren Traum. Sein Gefährte war über ihn gebeugt, seine bitterschokoladefarbenen Augen erfüllt von einem hitzigen Glühen. Lyle kniete zwischen seinen Beinen, knöpfte seine Jeans auf, nur um Todd dann zu necken, indem er seinen Reißverschluss mit grausamer Langsamkeit herabzog. Die Armlehnen des Stuhls umklammernd stieß er in die Berührung, verzweifelt auf der Suche nach Druck auf seiner schmerzenden Erektion, aber Lyle zog die Hände weg und ließ ihn weiter warten.

Vor Frust stöhnend flehte er mit seinen Augen. Lyle zwinkerte ihm lasziv zu, dann beugte er sich herab und nahm den Reißverschluss zwischen die Zähne, um ihn den Rest des Weges hinunter zu ziehen.

Die Hitze von Lyles Atem durchdrang seine Jeans und Boxershorts, jagte ein köstliches Prickeln über seinen Schaft. Eine Perle flüssige Vorfreude quoll aus seinem Schlitz und durchtränkte den Stoff, der über die Spitze seines empfindlichen Schwanzes gespannt war. Lyles Nasenflügel blähten sich, was Todd verriet, dass der Mann den Duft seiner Erregung wahrnahm. Lyle drückte seine Nase gegen Todds Schritt, inhalierte tief, während er die beiden Seiten seiner Hose beiseite schob, um den schlanken Schaft zu enthüllen, der nur noch von dünnem Stoff überzogen wurde.

Todd wäre beinahe gekommen, als Lyle seine Eichel in den Mund nahm und das Vorsperma durch den Stoff saugte. Seine Hüften zuckten so heftig, dass sie Lyle abzuschütteln drohten. Der legte eine große Hand auf Todds Hüfte und hielt ihn fest. Mit der anderen Hand zog er Todds Schwanz durch die Öffnung in den Boxershorts hervor.

Lyle leckte mit einer langen, langsamen Bewegung über Todds Erektion, die seine Eier kribbeln und sich näher an seinen Körper schmiegen ließ. Er zitterte, bemühte sich verzweifelt, nicht allein von diesem Gefühl zu kommen, während er zusah, wie Lust und Verlangen in Lyles sexy Augen glühten.

„Willst du mehr, Engel?“, säuselte Lyle.

Leise keuchend und nicht imstande zu sprechen, konnte Todd nur nicken.

Lyle grinste über seine verzweifelte Lage und ein selbstgefälliges Leuchten erschien in seinen Augen. Als der Mann den Kopf senkte und seinen Mund öffnete, knallte unten eine Tür zu und riss Todd aus seinem angenehmen Traum. Zu seiner Überraschung war sein Schwanz noch immer von Hitze umgeben und er riss die Augen auf.

Ein überraschtes Keuchen entschlüpfte ihm bei dem Anblick, der sich ihm bot. Lyle war früh aufgewacht, aus dem Bett geschlüpft und verwöhnte jetzt Todds Penis. Seine Hose war wirklich geöffnet, die Boxershorts nach unten gezogen und Lyles heißer, feuchter Mund saugte kräftig an seinem Schaft.

„Oh Gott, Lyle“, stöhnte er. „Du siehst so gut aus mit meinem Schwanz in deinem Mund.“

Der Mann zwischen seinen Schenkeln hob den Blick zu seinem, eine Augenbraue belustigt hochgezogen. Sekunden später unterbrach er den Blickkontakt und nahm Todd bis zum Ansatz in den Mund. Todd schrie in Ekstase, als Lust seinen Rücken hinauf schoss, gegen seine Schädeldecke prallte und durch seinen Körper zurück bis in seine Eier raste. Er bebte, umklammerte krampfhaft die Stuhllehnen in dem Bemühen, nicht zu kommen.

Da er offenbar seinen bevorstehenden Höhepunkt spürte, schob Lyle seine großen Hände unter Todds Hintern, hob ihn aus dem Stuhl und legte ihn auf das Bett, ohne dabei seinen Schwanz loszulassen. Todd konnte nicht denken, konnte nicht atmen, und er konnte ganz sicher nicht protestieren, als ihm buchstäblich die Kleider vom Leib gerissen wurden. Er hörte reißenden Stoff und seine Schuhe wurden Gott weiß wohin geworfen.

Eine Zunge massierte seine Eichel und hätte Todd beinahe zum Abspritzen gebracht, aber Lyles raue Hand umfasste seine Hoden und zog sie weg vom Körper, um den herannahenden Orgasmus zurückzuhalten. Lyle saugte noch einmal langsam und kräftig an Todds Schwanz, dann ließ er ihn mit einem hörbaren Ploppen über seine Lippen gleiten.

Verzweifelt bemüht, wieder zu Atem zu kommen, riss Todd die Augen auf, als er zusah, wie Lyle über seinen Körper nach oben kroch, wobei er ihn betrachtete wie ein Raubtier seine Beute.

„Ich möchte jeden einzelnen Zentimeter deines wunderbaren Körpers lecken und saugen, Todd. Ich will an dir knabbern und dich markieren.“ Seine Stimme senkte sich zu einem Knurren. „Ich will deine Hinterbacken spreizen und meinen Schwanz so tief in dir versenken, dass du mich in deiner Kehle spürst.“

Lyle senkte den Kopf und beknabberte Todds Hals, wobei er tief einatmete. Todd neigte den Kopf, damit der Mann besser an die empfindliche Stelle herankam, unterwarf sich dabei seinem Gefährten völlig. Ein Schaudern durchlief ihn, als er spürte, wie Lyles Zunge eine lange Linie an seiner Kehle leckte. Als Lyle seinen größeren Körper auf ihn legte, Brust an Brust, Schenkel an Schenkel und Schwanz an Schwanz, konnte er sein Stöhnen nicht unterdrücken und ein großer Tropfen flüssiger Vorfreude ergoss sich aus seiner Eichel.

Sich an ihm reibend, verteilte Lyle ihr Vorsperma zwischen ihnen und begann einen langsamen, sinnlichen Rhythmus. Es war nicht annähernd genug, um Todd zum Höhepunkt zu bringen, aber dennoch durchliefen Schauer seinen Körper und machten es schwer, sich auf Lyles Worte zu konzentrieren.

„Wenn du das nicht willst, Engel, dann halte mich jetzt auf, sonst wird in zwei Minuten dieser Schwanz …“ Lyle stieß etwas härter zu und die Reibung brachte Todds Atmung zum Stocken. „… tief in deinem engen Hintern vergraben sein.“

„Ja“, brachte Todd hervor. „Bitte, Lyle. Schieb deinen dicken Schwanz in mich. Ich will fühlen, wie er mich weit dehnt.“

Ein tiefes Knurren rumpelte in der Brust des Mannes über ihm. Lyles Augen glühten voller Hitze und Verlangen. Für einen Augenblick verwandelten sie sich, zeigten die senkrechten, schlitzförmigen Pupillen seines Tiers. Dann blinzelte Lyle und seine Augen nahmen wieder ihre menschliche Form an.

Bevor Todd ausreichend zur Besinnung kam, um Lyle zu befragen, begannen die Hüften des Mannes sich wieder zu bewegen und rieben sich in eindeutiger Absicht mit fließenden Bewegungen an ihm. „Komm für mich, mein Liebling.“ Lyle senkte den Kopf und rieb seine Wange während einiger Stöße an Todds, dann knabberte und saugte er an der empfindlichen Haut unter Todds Ohr. „Dann werde ich dein Loch mit deiner süßen Sahne einreiben. Ich werde sie benutzen, um dich zu dehnen, und mit deinem Samen als Schmiermittel werde ich meinen Schwanz in dir versenken.“

Die erotischen Bilder, die die Worte seines Gefährten erschufen, brachten Todd über die Schwelle, und er atmete in einem langen, leisen Stöhnen aus.

Lyle rieb sich weiterhin an ihm, förderte mit seinen Bewegungen noch mehr Sperma aus Todds Schwanz. Als er endlich fertig war, drei Salven später, fühlte er sich, als wären seine Eier ausgewrungen und umgekrempelt, was das beste Gefühl seit sehr, sehr langer Zeit war.

Seine Augenlider senkten sich und seine Atmung ging schwer, als er in postorgasmischer Wonne dahinschwebte. Seine Sinne registrierten kaum, wie Lyle sich über ihm bewegte, Todds Beine beugte und seine Schenkel auseinanderschob.

„Sieh mich an, Todd“, befahl Lyle.

Todd zwang seine Augen, sich zu öffnen. Er grinste, als er die brennende Lust in Lyles dunklen Augen sah. Sein Gefährte mochte zwar noch nicht glauben, dass er ein Wandler war, aber Lyle spürte die Anziehungskraft des Gefährtenbandes dennoch. Todds Schwanz zuckte, als erneut Blut gen Süden floss und ihn anschwellen ließ. Er umfasste die Rückseiten seiner Schenkel, öffnete sich noch weiter, indem er seine Beine links und rechts neben seine Brust zog.

Lyle setzte sich auf seine Fersen und rieb mit einer Hand gemächlich seinen dicken, zwanzig Zentimeter langen Schwanz, während er den Anblick sichtlich genoss. Todd errötete und richtete den Blick auf die Hand, die den Schaft umfasste, den er so verzweifelt in sich wollte. „Was für ein hinreißender Anblick du doch bist, Todd, so vor mir ausgebreitet und willig. Dein Saft glänzt auf deinen Locken und deinem Bauch. Dein Körper ist vor Lust gerötet.“

Ein selbstzufriedenes Lächeln flutete Lyles Gesicht mit Gier, als er eine Fingerspitze seiner freien Hand über Todds wiedererwachten Schwanz gleiten ließ und die pulsierende Ader nachzeichnete. „Du bist wieder hart, allein von der Vorstellung, wie ich meinen dicken Schwanz in deinem engen Arsch versenke, nicht wahr? Willst du das, mein Liebling?“, fragte er und schwenkte dabei seinen Schwanz wie eine Flagge. „Willst du hiermit gefüllt werden?“

Lyle schwieg und als Todd den Blick zu dessen glühenden Augen hob, erkannte er, dass der Mann tatsächlich eine Antwort erwartete. Er musste zweimal schlucken, bevor er seine Kehle ausreichend befeuchtet hatte, um antworten zu können. „Ja.“

Lyles Lächeln wurde zu einem Grinsen. „Du willst mein Sperma in dir? Willst damit gefüllt werden?“

Dieses Mal antwortete Todd ohne zu zögern, angeheizt von den schmutzigen Worten, die seine Zunge lockerten. „Ja, Lyle. Ich will das. Mein Loch sehnt sich danach, dass du deinen perfekten Schwanz reinsteckst und mich dehnst“, flüsterte er. „Ich will ihn in mir spüren, wie er sich bewegt. Lass mich dich mit meinen Muskeln umklammern und deinen Schwanz melken. Ich will dein Sperma in meinem Arsch fühlen, will es raustropfen und über meine Schenkel laufen spüren, von dir markiert werden.“

So wie Lyle beim Streicheln seines Schwanzes innehielt, fürchtete Todd, zu viel gesagt zu haben, zu weit gegangen zu sein. Er betete inständig, dass Lyle jetzt nicht aufhören würde. Dann stieß Lyle ein Zischen aus, wischte einen Klecks von Todds Sperma auf und verteilte es auf den Muskeln, die seine Hintertür verschlossen. Ein Schrei voller Lustschmerz drang aus Todds Kehle, als Lyle einen Finger in ihn schob. Es war nicht genug.

„Mehr. Bitte, mehr. Ich brauche …“

Lyle unterbrach sein Flehen, indem er mehr Saft aufwischte und zwei Finger so weit in Todd schob, wie es nur ging. Vor Lust schreiend genoss Todd das Brennen, als sein Gefährte begann, ihn rasch zu öffnen. Er liebte den beißenden Schmerz, das Stechen, das durch seinen Körper schoss und ihm sagte, dass ein anderer Mann ihn voller Gier berührte.

In der Vergangenheit hatten Liebhaber sich geweigert, ihm diesen Lustschmerz zu bereiten, nach dem er sich so sehr sehnte, da sie seine Bedürfnisse nicht verstanden hatten. Dass sein Gefährte dieses tiefsitzende Verlangen erfüllte, ohne auch nur fragen zu müssen, überzeugte Todd nur noch mehr davon, dass das Schicksal wusste, was es tat.

„Ich brauche dich, Engel.“

Die erstickten Worte brachten Todd in die Gegenwart zurück und er zwang seinen sich wild windenden Körper zur Ruhe, als er in Lyles gequälte Augen aufschaute. „Nimm mich jetzt.“ Er rollte die Hüften, hob sie höher, bot sich seinem Gefährten dar, so gut er es in dieser Position konnte.

Lyle spie in seine Handfläche und befeuchtete seinen Schwanz, bevor er ihn in Todds gedehnten Anus schob. Ohne weitere Worte drückte Lyle kräftig gegen den dargebotenen Hintern und die Spitze seines Schwanzes durchdrang den schützenden Muskel. Aber er hörte nicht auf, sondern machte in einer langen, kraftvollen Bewegung weiter, bis er vollständig in Todd steckte. „Das habe ich gebraucht“, knurrte er und erstarrte in Todd, die Stirn gegen Todds gepresst.

Nach einigen Sekunden, in denen Todd Lyle anschreien wollte, sich zu bewegen, obwohl er gleichzeitig darum betete, er möge bis in alle Ewigkeit so verharrten, machte Lyle etwas noch Besseres. Er öffnete die Augen und, hielt Todds Blick gefangen, während er ihre Lippen in ihrem allerersten Kuss zusammenpresste. Der Kuss war heiß und hungrig, erfüllt von der Leidenschaft und dem Verlangen ihrer vereinten Körper.

Kapitel 3

Während er den Mund des kleineren Mannes plünderte, hielt Lyle seinen Blick auf Todds Augen gerichtet, versank in ihren hinreißenden Tiefen. Was hat dieser Mann nur an sich, das mich so anzieht? In dem Augenblick, als er aufgewacht war, den Kopf gedreht hatte und den hübschen Brünetten schlafend im Stuhl erblickt, war die Erektion, die wegen dem Betäubungsmittel, das Lark ihm verabreicht hatte, abgeflaut war, mit voller Kraft zurückgekehrt. Wenn dieser verdammte Idiot von einem Arzt mich vorhin nicht aufgehalten hätte, in wie vielen Positionen hätte ich Todd inzwischen nehmen können?

Während seine Zunge Todds streichelte und sich mit ihr duellierte, begann sein Verstand abzuschalten und er genoss die Empfindungen, die durch seinen Körper rasten, ihn daran erinnerten, dass er lebte und gesund war. Mit seinem Schwanz tief in dem heißen Körper des Mannes vergraben, erkundete er jeden Zentimeter in dem Mund seines neuen Liebhabers, genoss jede Entdeckung. Er konnte es nicht erwarten, dasselbe mit dem Rest von Todd zu machen, sich mit jedem Detail über ihn vertraut zu machen. Was ihn zum Stöhnen brachte, zum Lachen, und vor allem, was ihn dazu brachte, in einem überwältigenden Orgasmus die Kontrolle zu verlieren.

Lyle liebte es, dass Todd ihm ausgeliefert war und sich an ihn klammerte und unter ihm wand, damit er sich bewegte, doch sein pulsierender Schwanz hatte lange genug gewartet. Lyle beendete den Kuss und sah Todd weiterhin tief in die Augen, während er langsam zustieß und sich zurückzog. Sein Körper bebte, Lust strahlte von seinem Schwanz aus, als die engen Muskeln um ihn herum zuckten und ihn umklammerten.

Lyle stieß immer schneller in den sexy Mann unter ihm. Ein seltsames Gefühl schoss seine Wirbelsäule hinauf, eines, das er noch nie zuvor verspürt hatte. Sein Kiefer kribbelte und seine Zähne begannen zu schmerzen. Seine Sicht wurde wieder auf diese seltsame Art heller, so wie vorhin. Ein Keuchen von Todd brachte ihn dazu, sich auf den heißen Mann zu konzentrieren, und Lyle erstarrte.

Die Lust in Todds Augen war von Schock überlagert. Der harte, tropfende Schwanz des Mannes, der gegen seinen Bauch drückte, verriet Lyle, dass er seinem Gefährten nicht wehtat, also … Gefährte? Wo kam das denn her? Dann erinnerte er sich. Ailean und Lark hatten davon gesprochen, als er aufgewacht war. Wann war das?

„Hör nicht auf. Bitte, hör nicht auf“, stöhnte Todd. „Du bist so heiß, wenn deine Augen sich verwandeln. Ich liebe es zu wissen, dass du die Kontrolle verlierst, weil mein Körper dir solche Lust bereitet.“

Lyle blinzelte und seine Sicht wurde wieder normal. Er wollte Todd fragen, wovon er redete, aber der Druck in seinen Eiern war so heftig, dass er zuerst etwas anderes tun wollte. Er begann sich wieder zu bewegen, und die warme, feuchte Reibung um seinen Schwanz zusammen mit der Art, wie Todds Muskeln ihn umklammerten, brachte ihn innerhalb von Sekunden an die Schwelle.

Er wollte, dass Todd noch einmal kam und wusste, dass sein Liebhaber offenbar ein wenig Schmerz zu seiner Lust mochte, also gab er dem unbekannten Verlangen, den Mann zu markieren, nach, und vergrub sein Gesicht an Todds Hals. Er knabberte an der salzigen, verschwitzten Haut, genoss Todds Beben genauso sehr wie den leichten, maskulinen Duft und Geschmack des Mannes. Lyle biss Todd, nicht fest genug, um die Haut zu durchdringen, aber doch so kräftig, dass Zahnabdrücke zurückblieben.

Todd keuchte, sein Körper spannte sich für eine Sekunde unter Lyle an, dann zuckte er und heulte wie der Wolf, der er war, wie Lyle wusste. Er konnte spüren und riechen, wie Todds Sperma sich zwischen ihnen ergoss. Todds Anus wurde noch enger, würgte Lyles Schwanz in einer köstlichen Umklammerung. Sein Penis schwoll an, seine Hoden zogen sich zusammen und sein Sperma spritzte in die Enge von Todds Körper, als Lyle heftig zuckte. Seine Arme spannten sich, drückten Todd fester an ihn, und er ergoss alles, was er hatte, in den Mann.

Es dauerte mehrere Minuten, ehe er wieder denken konnte, und er realisierte, dass er Todd fester umklammert hielt, als er sollte. Wäre der Mann kein Wandler, hätte Lyle ihm wahrscheinlich den Rücken gebrochen. Als er endlich den Kopf hob, erfüllte Todds warmes Lächeln ihn mit Erleichterung. Er hatte ihm nicht weh getan. Die Tatsache, dass er diesem Mann niemals wehtun wollte, ging ihm durch den Kopf und löste Überraschung sowie Verwirrung in ihm aus. So hatte er noch nie für einen Liebhaber empfunden.

Sein erschlaffender Penis glitt aus dem warmen Körper unter ihm, was ihn ablenkte und ihm gleichzeitig eine weitere Tatsache vor den Kopf knallte. „Oh mein Gott, Todd. Es tut mir so leid! Ich habe überhaupt nicht daran gedacht, ein Kondom zu benutzen. Bitte vergib mir“, flehte er. Er konnte sich nicht daran erinnern, je zuvor so achtlos gewesen zu sein. Vorsicht war praktisch sein zweiter Vorname.

„Ist schon in Ordnung –“

Lyle schüttelte den Kopf und unterbrach den Mann. „Nein. Ich sollte mich besser unter Kontrolle haben“, knurrte er, beschämt über sein Verhalten. „Ich habe keine Ahnung, was ich nach all den Experimenten, die diese Wissenschaftler an mir durchgeführt haben, in mir tragen könnte. Ich hätte dich niemals auf diese Art in Gefahr bringen dürfen.“

Todd seufzte und ließ den Kopf auf das Kissen sinken, seine sanften braunen Augen erfüllt von Traurigkeit. „Erstens, du weißt, dass ich ein Wandler bin. Wandler können die meisten menschlichen Krankheiten gar nicht bekommen. Zweitens, du wirst es irgendwann akzeptieren müssen, Lyle.“ Als er sah, wie Lyle den Kopf verwirrt zur Seite neigte, hob Todd eine Hand und umfasste seine Wange, zeichnete seine Bartstoppeln mit dem Daumen nach. „Du bist jetzt auch ein Wandler“, flüsterte er und seine Miene bat Lyle, ihm zu glauben.

Mit einem tiefen Seufzen rollte er sich herum und starrte zur Zimmerdecke hinauf. Todd schmiegte sich an seine Seite und instinktiv legte er den Arm um den kleineren Mann, um ihn an sich zu ziehen. „Ich verstehe, dass du glaubst, du würdest mir die Wahrheit sagen“, murmelte Lyle in Richtung Decke. „Mir fällt es nur schwer, das in den Kopf zu kriegen.“

Todd nickte an seiner Brust und Lyle schaute zu seinem sexy Engel hinüber. „Ailean sagte mir, dass wir Gefährten sind.“

„Ja.“ Todd hob den Kopf und runzelte die Stirn. „Ich weiß, dass das eine Menge zu verarbeiten ist. Ich … ich würde es verstehen, wenn du willst, dass ich dich eine Weile in Ruhe lasse.“

„Was?“, knurrte Lyle und erhob sich auf einen Ellbogen, um auf den Mann hinab zu blicken. „Nein! Dein Platz ist hier, bei mir“, fauchte er und überraschte sich selbst mit der Intensität seiner Gefühle.

Die Erleichterung, die Todds Gesicht erhellte, veranlasste Lyle, sich vorzubeugen und die Lippen auf Todds Mund zu pressen. Bevor er den Kuss vertiefen konnte, hörte er Schritte von mehreren Fußpaaren auf der Treppe. Lyle neigte den Kopf, um zu lauschen. Ein leises Klopfen bestätigte seine Vermutung, dass sie vor ihrem Zimmer stehen geblieben waren, aber die Zeit reichte, damit Lyle nach unten greifen und die Bettdecke packen konnte, die während ihres Liebesaktes am Fußende gelandet war. Er zog sie über ihre Körper, gerade als Lark, Declan, Grady und Chief Parkinson den Raum betraten.

Lyles Augenbrauen schossen überrascht in die Höhe. „Chief?“, murmelte er ungläubig. Was zum Teufel macht der denn hier? Er richtete seinen fragenden Blick auf seinen Partner. „Grady?“

„Tut mir leid, Lyle. Ich hätte mich vergewissern sollen, dass du imstande bist, Besuch zu empfangen“, sagte der große Tigerwandler und verzog verlegen das Gesicht.

Lyle wollte fragen, wie viel der Mensch wusste, hielt aber den Mund. Schweigen würde ihn weiter bringen, wenn es darum ging, Informationen zu bekommen.

„Nun, es ist schön zu sehen, dass du dich besser fühlst“, verkündete Declan lächelnd. Von seinem Platz hinter den anderen Männern schnupperte er diskret und zwinkerte dem Paar dann zu.

Lyles Augen wurden groß und er richtete seinen Blick wieder auf Chief Parkinson. Er konnte noch nicht einmal sicher sein, ob der Mann wusste, dass er schwul war. Die Tatsache, dass sein Boss aus dem Fenster sah, anstatt ihn anzusehen, verriet viel. Der Chief räusperte sich und sagte: „Sie wurden beinahe einen Monat lang vermisst, Detective Sullivan. Ihr Partner hat heute Morgen berichtet, dass Sie wieder aufgetaucht sind. Er sagte, Sie wären im Colin City Hospital als John Doe gelistet worden, da Sie dort ohne Ausweispapiere aufgenommen wurden. Es dauerte eine Weile, Ihre Fingerabdrücke zu überprüfen.“ Schließlich richtete der Chief seinen Blick auf Lyle. „Erinnern Sie sich an das, was passiert ist?“

Lyle schwieg einen Moment und sammelte seine Gedanken. „An ein paar Dinge“, tastete er sich vor. „Ich erinnere mich, dass ich die Polizeidienststelle verließ und die Gasse auf der anderen Straßenseite entlangging, zu meinem Auto. Ich erinnere mich, dass mich etwas am Hinterkopf traf. Danach wird alles sehr bruchstückhaft.“ Er hob eine Hand an sein Gesicht und kniff seinen Nasenrücken.

Er schluckte schwer und versuchte zu entscheiden, was er seinem Chief sagen sollte und was er für sich behalten würde, bis der Mann gegangen war. Eine Hand auf seinem Arm erweckte seine Aufmerksamkeit und er bemerkte Lark, der ihm einen Becher mit Wasser in die Hand drückte. Lyle nahm ihn dankbar entgegen, als ihm bewusst wurde, wie trocken seine Kehle war. Seltsam, dass ich das nicht bemerkt habe. Er trank mehrere langsame Schlucke und betrachtete Todd. Nein, gar nicht so seltsam. Sein Gefährte war auf süße und sinnliche Art unglaublich heiß. Doch dann erinnerte er sich, wie Todd auf seine Berührung reagierte, ganz zu schweigen von ihrem Dirty Talk, und er wusste, dass sich unter dem Äußeren seines Engels ein kleiner Teufel verbarg.

Bei den Erinnerungen wurde sein Schwanz hart, und er knurrte leise. Er wollte den Mann noch einmal und plötzlich fiel es ihm schwer, sich daran zu erinnern, warum er den Wolf nicht unter sich ziehen und seinen Schwanz in –

„Lyle“, ermahnte Gradys tiefe Stimme ihn streng. „Konzentriere dich!“

Lyle verpasste sich in Gedanken eine Ohrfeige und riss den Blick von dem jetzt errötenden Todd. Er atmete zitternd aus und schnitt eine Grimasse, als er seinen Chief anschaute, der die Stirn gerunzelt hatte. „Sorry“, murmelte er und suchte nach einer Ausrede. „Die Medikamente, die ich bekomme, bringen mich durcheinander.“ Er konzentrierte sich auf die Decke, die über seine Beine gebreitet war, und sagte: „Ich war immer wieder bewusstlos. Ich erinnere mich an starke Schmerzen und einige Leute, die Nadeln in mich stachen, doch ihre Gesichter sind unklar. Ich bin nicht sicher, ob ich sie identifizieren könnte.“

Lyle runzelte die Stirn und zitterte, als er an die Zeit seiner Gefangenschaft dachte. Die durchdringende Kälte, die er vorhin gespürt hatte, breitete sich wieder in ihm aus und er zog Todd an sich in dem Versuch, die Körperwärme des kleinen Wolfs in sich aufzusaugen. Er schluckte schwer und fand seine Stimme wieder. „Irgendwann war ich an ein Bett gebunden und mehrere Venenzugänge steckten in mir.“ Er schauderte bei der Erinnerung, dabei konnte er diese tatsächlich verstehen. Wenn er dachte, er wäre bewusstlos gewesen, sich dessen aber nicht sicher sein konnte, begannen die Dinge durcheinander zu geraten.

„Wissen Sie, wie Sie geflohen sind?“, fragte der Chief. „Wissen Sie, wo Sie gefangen gehalten wurden?“

Die Fragen des Mannes verrieten ihm einen Teil dessen, was Grady nicht ausgesagt hatte. Lyle runzelte die Stirn. „Nachdem die Venenzugänge entfernt worden waren, warf man mich in einen Raum, der einer Gefängniszelle ähnelte. Ich weiß nicht wie, aber irgendwann fiel der Strom in dem Gebäude aus. Da alles elektronisch war, öffneten sich die Türen.“ Er runzelte die Stirn, als ihm bewusst wurde, wie seltsam es war, dass die Wissenschaftler keine Generatoren haben sollten, damit die Zellen im Falle eines Stromausfalls verschlossen blieben. Entgeht mir etwas? Er versuchte sich zu erinnern und der Schmerz explodierte in seinem Kopf, so heftig, dass er aufschrie und sich den Kopf hielt.

Sofort schlang Todd die Arme um ihn und Lyle schmiegte sich an den Mann. Das Gesicht an Todds Halsbeuge vergraben, atmete er den Duft des Mannes ein und ließ sich davon beruhigen.

„Ganz ruhig“, schnurrte sein Engel. „Du bist jetzt hier. Du bist in Sicherheit.“

Lyle nickte, veränderte seine Position jedoch nicht.

„Okay. Das war genug Befragung für meinen Patienten“, verkündete Lark fest. „Es tut mir leid, Chief, aber Sie werden ein andermal zurückkommen müssen. Lyle braucht Ruhe.“

„Hölle, nein! Der braucht keine Ruhe. Wenn es der Schwuchtel gut genug geht, um solche Schweinereien zu machen, dann geht es ihm auch gut genug, um meine Fragen zu beantworten!“

Lyle erstarrte. Todd versteifte sich. Nach dem Ausbruch seines Bosses hätte man auf dem Hartholzfußboden eine Stecknadel fallen hören können. Als er hörte, wie ein leises Knurren den Raum erfüllte, brauchte Lyle einen Moment, bis er erkannte, dass er dieses Geräusch verursachte. Er hob den Kopf von Todds Brust und funkelte den Chief wütend an. „Ich bin vor gerade mal vierundzwanzig Stunden zu mir gekommen und allein mein Freund bewahrt mich davor, den Verstand zu verlieren, Sie selbstgefälliges Arschloch“, fauchte er. „Mir ist es scheißegal, wenn’s Ihnen nicht passt, dass ich schwul bin!“

Er sah, wie Chief Parkinsons Gesicht einen interessanten Rotton annahm, doch er empfand wegen seines Ausbruchs kein Bedauern. Sicher, er war nicht out and proud, posaunte seine Sexualität nicht heraus, versteckte sie aber auch keineswegs. Lyle war nicht klar gewesen, dass er für einen solchen bigotten Arsch arbeitete. Der Chief stakste auf das Bett zu, hob die Hand, als wollte er ihn schlagen, und Lyle roch den Mann, Schweiß überdeckt von einem Parfüm mit dunklem Moschus. Der Geruch löste einen animalischen, beschützerischen Instinkt in Lyles Gehirn aus und er brüllte, als er auf den Mann zustürzte.

Todd packte ihn von hinten und zerrte ihn zum Bett zurück. Seine Sicht machte wieder diese seltsame Sache, und er sah zu, wie Grady und Declan den schreienden Chief aus dem Raum drängten. Die Worte rasten in Lyles Kopf herum wie ein Rauschen, und er verstand kein einziges davon. Nur Todds Säuseln drang hindurch.

Nachdem die Tür ins Schloss gefallen war und die Sicht auf die anderen versperrte, schauderte Lyle und sein Knurren verstummte. Ein scharfer Stich in seine Schulter lenkte seine Aufmerksamkeit auf Lark, der schon wieder eine Nadel aus seinem Arm zog. „Das ist nur ein leichtes Beruhigungsmittel, Lyle“, sagte der kleine Blonde. „Das wird dich nicht ausknocken. Es wird dir nur dabei helfen, dich zu beruhigen.“

Lyle nickte und schmiegte seinen großen Körper an Todd. „Es tut mir so leid, mein Engel. Ich wusste nicht, dass mein Boss ein homophobes Arschloch ist“, flüsterte er.

„Schon in Ordnung. Das ist nichts, was ich nicht vorher schon gehört hätte. Alles ist gut.“ Todd betonte die Worte mit einem Kuss.

Schließlich traf ihn ein weiterer Gedanke. „Heilige Scheiße. Ich habe gerade meinen Boss angeschnauzt!“ Er stöhnte und vergrub sein Gesicht wieder an Todds Halsbeuge, atmete den beruhigenden Geruch des Mannes ein, als wäre der das Einzige, was ihn am Leben hielt. „Ich kann nicht glauben, dass ich das getan habe.“ Man musste kein Genie sein um zu wissen, dass seine Emotionen total durcheinander waren.

Todd küsste ihn erneut auf die Stirn. „Mach dir keine Sorgen“, flüsterte er. „Ich bin sicher, wir können die Medikamente dafür verantwortlich machen.“ Lyle hob den Kopf und sah Todd bei diesen Worten hoffnungsvoll an.

„Und kannst du dir vorstellen, wie Declan ihm gerade den Arsch aufreißt?“, warf Lark ein. Lyle sah, wie der Mann die Stirn runzelte und eine Hand in die Hüfte gestemmt hatte. „Der Kerl hat vielleicht Nerven! Kommt in unser Haus und hetzt gegen Schwule. Verdammter Idiot, wenn du mich fragst.“

Die Worte der beiden Männer brachten ihn zum Lächeln. Sie gaben sich solche Mühe, ihn zu beruhigen. „Ich glaube trotzdem, dass ich jetzt keinen Job mehr habe“, flüsterte Lyle.

„Ach, von wegen“, frotzelte Lark. „Er kann dich nicht wegen deiner sexuellen Orientierung feuern. Wenn er diesen Scheiß versucht, wird man ihm vor Gericht seinen Arsch auf einem Tablett servieren.“

Lyles Brauen schossen nach oben. „Vor Gericht?“

Todd drückte seine Hand und lenkte damit Lyles Aufmerksamkeit auf den Mann, an den er sich klammerte. „Mein Bruder Phillip ist Anwalt.“

„Hm, okay“, murmelte Lyle. „Und was bist du, Engel?“

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783739459868
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2019 (Juli)
Schlagworte
gestaltwandler wandler shifter werwolf gay romance gay fantasy Roman Abenteuer Fantasy Romance Liebesroman Liebe

Autor

  • Charlie Richards (Autor:in)

Charlie begann im Alter von acht Jahren mit dem Schreiben von Fantasy-Geschichten und als sie mit neunzehn ihren ersten erotischen Liebesroman in die Finger bekam, erkannte sie ihre wahre Berufung. Jetzt konzentriert sie sich auf das Schreiben von homoerotischen Romanen, zumeist aus der Kategorie Paranormal, mit Helden jeglicher Art.
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Titel: Aus dem Gleichgewicht