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Im Auge des Wahnsinns

von Charlie Richards (Autor:in)
95 Seiten
Reihe: Kontras Menagerie, Band 9

Zusammenfassung

Unterwegs: Manchmal ist der schüchterne, stille Typ überhaupt nicht schüchtern oder still. Payson dachte schon einmal, er hätte die für ihn bestimmte Person gefunden, aber er hatte sich geirrt. Da seine Sinne durch die Experimente von Wissenschaftlern zerstört wurden, vertraut er ihnen nicht mehr. Er schläft mit jedem wohlriechenden, willigen Mann – und einigen Frauen – in der Hoffnung, dass seine Hyäne einen von ihnen behalten möchte. Er ist schockiert und erfreut, als er und sein Tier sich über einen sexy, nerdigen Menschen einig sind – Land Zimmerman. Der Sex ist fantastisch, Lands schüchterne Verspieltheit noch besser, und Payson gibt dem Drang seiner Hyäne nach, Land zu markieren. Am nächsten Morgen heizt sich die Lage jedoch auf und das nicht auf eine gute Weise. Paysons eifersüchtige Hyäne greift einen Rudelkameraden an, der etwas zu dicht an Land steht. Kann Payson seinen schreckhaften Menschen davon überzeugen, dass er nicht so verrückt ist, wie er scheint? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 23.000 Wörter

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Kapitel 1

„Ist dieser Laden auch wirklich sicher?“ Land sah sich auf dem Parkplatz um. Seine Nerven flatterten beunruhigt, als eine große Gruppe von Männern in Bikerklamotten in den Club schritt.

„Natürlich“, antwortete Larissa und stellte den Motor des Autos ab. „Ich war schon oft hier.“ Seine Schwester drehte sich um und sah ihn auf dem Rücksitz an. „Du wirst doch nicht kneifen, oder?“ Sie musterte ihn kritisch.

Land starrte sie an. „Nein“, murmelte er, obwohl er wirklich gerne einfach nach Hause wollte. Seine kleine Wohnung mit dem einen Schlafzimmer war sicher. Niemand dort würde ihn beurteilen, ihn als zu dünn bezeichnen, ihn auslachen, weil er unbeholfen oder sozial unfähig war. Er hatte seine Computer und seine Arbeit, und das war genug.

Seine rechte Hand funktionierte prima, vor allem in Verbindung mit Szenen, in denen ein heißer Polizist vorkam, die Uniform halb ausgezogen, während sich ein Typ daran machte, einem Strafzettel zu entgehen. Land spürte, wie sich sein Schwanz bei der Erinnerung an den Porno, den er in der Nacht zuvor gesehen hatte, leicht verdickte. Damit würde er sich jetzt gerne wieder beschäftigen.

Wie hatte Larissa ihn noch gleich zum Ausgehen überredet? Richtig, sie hatte gesagt, dass jeder an seinem einundzwanzigsten Geburtstag ausgehen sollte, sich betrinken und flachlegen lassen. Der war drei Tage zuvor gewesen, und Land hatte endlich das Undenkbare tun müssen: Er hatte sich bei seiner Schwester geoutet und gedacht, es würde ihn zumindest davor bewahren, mit ihr in eine Bar gehen zu müssen. Er erinnerte sich mit lebhafter Klarheit an die Szene, immer noch überrascht von Larissas Reaktion.

Larissa legte den Kopf schief, stemmte die Hand in die Hüfte und sagte: „Bist du deshalb noch Jungfrau? Weil du nicht wolltest, dass jemand weiß, dass du schwul bist?“

Land stotterte, konnte keinen zusammenhängenden Satz bilden, fühlte sein Gesicht erröten und wusste einfach, dass er knallrot war. Schließlich schaffte er es zu quietschen: „Wer sagt, dass ich noch Jungfrau bin?“

Larissa lachte, lachte tatsächlich! „Komm schon, Land“, tröstete sie ihn und stupste ihn leicht gegen die Schulter. „Du hattest noch nie auch nur ein Date und wenn du diese Wohnung tatsächlich mal verlassen hättest, um etwas anderes zu tun, als zum Coffeeshop oder zum Laden an der Ecke zu gehen, würde ich das sofort von Mitch erfahren.“ Sie verdrehte die Augen und bezog sich auf den Portier des Gebäudes. „Es wäre der größte Klatsch im ganzen Haus“, murmelte sie.

Die Hitze in seinem Gesicht breitete sich über seinen Hals und seine Brust aus. Er glaubte, das Blut tatsächlich in seinen Adern rauschen zu fühlen. Blass und ein Nerd zu sein, nervte manchmal wirklich. „Also“, murmelte er und schaute weg. „Es ist dir egal, dass ich schwul bin?“

Larissa schnaubte und schüttelte den Kopf. „Ich bitte dich! Wir sind in San Francisco. Du bist wahrscheinlich der einzige schwule Mann in der Stadt, der nicht out and proud ist.“ Bevor sich Land eine Antwort auf diese Aussage einfallen lassen konnte, fuhr Larissa fort: „Also, ich kenne da eine großartige Bar, die für jeden etwas bietet“, schwärmte sie. „Ich suche ein Outfit für dich aus. Du hast doch immer noch Größe achtundzwanzig, oder?“, fragte sie und musterte kritisch seine Taille.

„Ja“, antwortete er zweifelnd.

Sie packte eine Gürtelschlaufe seiner zu großen Jeans und zog daran. „Wieso trägst du nie etwas, das passt?“

Gut, dass er immer einen Gürtel trug. Land wusste, dass sie nicht versuchte, ihn zu entkleiden, aber er fand Baggy-Klamotten bequemer. „Die Sachen fühlen sich bequem an.“ Er schob ihre Hand weg.

„Was auch immer“, sagte Larissa. „Okay. Samstagabend. Ich werde um sieben Uhr hier sein, um dich fertig zu machen.“

„Was bin ich? Ein Kleinkind?“ Er streckte den Arm nach dem Türgriff des Kühlschranks aus. „Warte mal. Was?“, fragte er und wirbelte herum. Er erinnerte sich nicht wirklich daran, dass er zugestimmt hatte, mit seiner Schwester auszugehen.

„Geh duschen, bevor ich hier bin“, befahl Larissa, als hätte er nicht gesprochen. „Und vielleicht solltest du ein bisschen aufräumen“, sagte sie und wedelte mit einer Hand im Kreis, um die Decken auf seinem Futonbett mit einzuschließen.

Land schlief im Wohnzimmer und nutzte das einzige Schlafzimmer der Wohnung als Büro.

„Wenn du jemanden mit nach Hause bringst, willst du doch nicht, dass er dich für unordentlich hält“, sagte sie spitz.

Lands Unterkiefer klappte herunter. „Was?“, quietschte er.

„Bis Samstag“, rief Larissa und ging zur Tür. Sie hielt inne, als sie die Tür erreichte und drehte sich wieder um, um ihn anzustarren. Sie deutete mit einem Finger auf ihn und sagte: „Und versuche nicht, irgendwohin zu verschwinden, um aus der Sache rauszukommen. Ich würde dich überall aufspüren.“

Mit dieser letzten Warnung ging Larissa. Land fuhr sich mit der Hand durch die Haare und strich sich die zotteligen schwarzen Strähnen aus dem Gesicht. Sein Blick wanderte über seine Sachen, aber er sah sie nicht wirklich. Er hatte sich gerade bei seiner Schwester geoutet, und es war ihr nicht nur egal, sie schleppte ihn auch noch in einen bi-freundlichen Club, damit er jemanden finden konnte, an den er seine Jungfräulichkeit verlieren konnte.

Mit dem Gedanken an die Akzeptanz seiner Schwester im Kopf öffnete Land die Autotür und stieg aus dem Fahrzeug. Er packte den Bund der engen Lederhose und zog daran, versuchte sie wenigstens ein bisschen höher zu bekommen. Sie schmiegte sich um seine Hüften und zeigten all seine dünnen Ecken und Kanten, aber das Hemd, das Larissa ihm aufgezwungen hatte, war ihm peinlich, und er hatte ihr nicht sagen wollen, dass die schwarze Lederhose seine zu blasse Haut betonte. Immerhin zeigte das silberne Mesh-Oberteil, das wie eine zweite Haut an seinen schmalen Schultern klebte, alles, was er nicht hatte. Ja, Land wusste, dass er dünn war, aber nur weil er kein Fett an sich hatte, bedeutete das nicht, dass er Muskeln hatte. An einem Computer zu sitzen war nicht förderlich, um Brust- oder Bauchmuskeln aufzubauen.

Land bemühte sich, nicht knallrot zu werden, da dies das Sahnehäubchen auf seinem Kuchen der Verlegenheit sein würde, und folgte Larissa und ihren beiden Freundinnen zur Tür. Sie bezahlte die Gebühr, sein Ausweis wurde kontrolliert, dann gingen sie hinein.

Laute Musik drang in Lands Ohren. Blitzende Lichter erschwerten das Sehen. Er kniff die Augen zusammen und versuchte, Einzelheiten zu erkennen. Als sich seine Augen anpassten und ihm ermöglichten, Gesichtszüge zu erkennen, stellte er fest, dass das Innere wie ein typischer Nachtclub aussah. In der Mitte befand sich eine Bar, wie ein Kiosk. Die Tanzfläche erstreckte sich dahinter, zusammen mit einer leeren Bühne an der gegenüberliegenden Wand. An jeder langen Wand waren Sitznischen, und Tische füllten den restlichen verfügbaren Raum.

Larissa ergriff seinen Arm und erregte seine Aufmerksamkeit. „Verirr dich nicht“, ermahnte sie.

Ihm wurde klar, dass er dagestanden und alles angestarrt hatte. Jemand schubste ihn von hinten und ließ ihn einige Schritte vorwärts stolpern. Instinktiv schaute er aufgebracht über die Schulter zu demjenigen, der ihn angerempelt hatte.

„Oh“, murmelte er und neigte den Kopf nach hinten. Mit einer Größe von einem Meter achtzig hatte sich Land nie für klein gehalten, aber dieser Typ war riesig. Breite Schultern, dicke Arme und eine Narbe auf der linken Wange ließen den in Leder gekleideten Mann gefährlich wirken. Land wollte weg, aber seine Füße schienen am Boden zu kleben.

Zu seiner Überraschung nickte der große Typ nur und murmelte: „Entschuldigung.“ Dann drehte er sich um und ging in eine andere Richtung.

Land beobachtete, wie sich der Mann in einer von Männern ausgefüllten Nische niederließ. Sie hatten alle Formen und Größen, aber eines schienen sie gemeinsam zu haben. Alle trugen Lederklamotten. Eine Biker-Gang, stellte er fest.

„Na, sieh mal, wer hier ist“, murmelte Larissa mit einem Ton, der etwas enthielt, das Land nicht deuten konnte. „Über zwei Jahre und er sieht fast unverändert aus.“

Diesmal erkannte Land ihren Ton. Bitterkeit. Er hatte keine Ahnung, von wem Larissa sprach, aber offensichtlich war es keine gute Erfahrung gewesen.

Land war nicht an dem Drama seiner Schwester interessiert und ging auf den Tisch zu, an dem ihre Freunde warteten. Er wollte sich noch nicht hinsetzen, also klopfte er auf den Tisch und sagte: „Ich bin das Geburtstagskind, also geht die erste Runde auf mich. Ihr alle könnt dann heute Abend den Rest meiner Getränke übernehmen. Wie klingt das?“

Trisha, eine schlanke Brünette mit mörderisch hübschen Beinen, grinste ihn an. „Ich mag diesen Plan. Ich nehme einen White Russian.“

„Für mich einen Cosmo, bitte“, sagte Gracy abgelenkt. Sie konzentrierte sich auf einen schwarzhaarigen Mann, der sie von Kopf bis Fuß musterte.

„Was willst du, Schwester?“, fragte Land Larissa. Das ganze Hinwegschreien über die Musik fing schon an, ihm Kopfschmerzen zu bereiten. Vielleicht würde es besser werden, wenn er beschwipst wäre, und er könnte lernen, wie man erkannte, ob sich jemand für einen interessierte. Ja, und Schweine könnten fliegen, dachte er bitter.

„Oh, bist du sicher?“, fragte Larissa.

„Ja.“

„Ähm, wie wäre es mit einem Green Martian?“, sagte sie.

Land nickte. Er kannte Gracys Drink, hoffte aber, dass der Barkeeper wusste, was die anderen beiden waren, weil er keine Ahnung hatte. „Okay“, sagte er, bevor jemand seine Meinung ändern konnte.

Er stellte fest, dass es nicht so einfach war, an die Bar zu kommen, wie er gehofft hatte. Land umkreiste den geschäftigen rechteckigen Stand, aus dem die Theke bestand. Land knabberte an seiner Lippe und dachte darüber nach, ob es klug wäre, sich zwischen zwei große Männer zu quetschen, als sich ein Arm über seine Schultern legte.

Als Land nach links blickte, starrte er direkt in zwei graue Augen. Er öffnete den Mund, um … etwas zu sagen, aber dann fiel der Fokus des anderen Mannes auf seine Lippen und raubte ihm den Atem mit der Hitze, die die Augen des Kerls in die Farbe von Schiefer verwandelte.

Dann konzentrierte sich der Mann wieder auf Lands Augen und sagte: „Brauchst du Hilfe, um an die Bar zu kommen, heißer Feger?“

Heißer Feger? Meint dieser Typ das ernst? Land schluckte schwer und richtete seinen Blick auf den Kerl. Dieselbe Größe, also etwa eins achtzig, kurz geschnittenes rotes Haar, gertenschlanker Körper mit vielen klar definierten Muskeln unter seinem engen T-Shirt und einer … oh … dunkelgrauen Lederhose, die genau zu den Augen des Mannes passte.

Ach, was zum Teufel? War er nicht hier, um sich auf was einzulassen? „Ja, das wäre großartig.“

Kapitel 2

Als Payson an Sam den aufreizend guten Duft eines Mannes gerochen hatte, wollte er seinen Freund erdrosseln, weil der den Menschen zuerst gefunden hatte. Payson wusste aber, dass er das nicht konnte, und tat das Nächstbeste. Er verdrehte Sams Nippel und befahl ihm, zu verraten, mit wem er gesprochen hatte.

Sam ergriff seine Hand, schon ihn von sich und verlangte zu wissen, wovon zum Teufel er sprach. Das brachte Paysons Hyäne seltsamerweise etwas zur Ruhe. Zum Glück brauchte er nicht zu antworten, denn Sam fuhr fort: „Ich hätte fast einen dürren, schwarzhaarigen Menschen umgeschubst. Natürlich habe ich mich entschuldigt.“

„Kannst du ihn mir zeigen?“, fragte Payson.

„Ähm.“ Sam blickte ihn finster an, rieb sich abwesend die Brustwarze, drehte sich dann um und betrachtete die Menge aus Frauen und Männern. „Ich denke, es ist der Typ dort drüben, der mit der Gruppe von Frauen spricht“, sagte er.

Payson nickte und stand auf. Er hätte beinahe geknurrt, als er die Hand auf seiner Schulter fühlte und begriff dann, dass es Kontra war. Er senkte den Kopf ein winziges Stückchen vor seinem Alpha. Seit der Grizzly-Bärenwandler vor ein paar Wochen endlich seinen Gefährten gefunden hatte, war er unglaublich beschützerisch geworden und nicht nur in Bezug auf besagten Gefährten, Tim.

Grinsend sagte Payson: „Mach dir keine Sorgen, Boss. Ich werde nur herausfinden, ob er ficken will. Er riecht gut.“

Kontra grinste. „Ruf, wenn du etwas brauchst.“

Payson zwinkerte dem Alpha zu und frotzelte: „Ich glaube, ich kann ihn alleine ficken.“

Lachend ließ Kontra ihn los und scheuchte ihn weg.

Payson drehte sich um und suchte nach dem schwarzhaarigen Mann, auf den Sam gedeutet hatte, und ging in dessen Richtung. Er checkte ihn kurz ab – etwa seine Größe, schlank, fast dünn, mit wuscheligem, schwarzem Haar, das große, hübsche blaue Augen in einem schmalen Gesicht mit einem etwas spitzen Kinn versteckte. Niedlich wäre die beste Einstufung.

Er nahm an, dass er Kontra hätte sagen können, dass er dachte, der Mensch könnte sein Gefährte sein, aber da er sich vorher schon einmal geirrt hatte, wollte Payson nicht die Hoffnungen von irgendjemandem wecken, außer seinen eigenen. Er hoffte immer. Jedes Mal, wenn er einen gut riechenden Menschen fand, hoffte Payson, seine Hyäne würde ihn oder sie wollen. Das war noch nie passiert.

Jetzt stand er mit dem Arm um den schreckhaften Menschen gelegt da, der nach Himmel und Lebkuchen roch. Lecker. Payson liebte Lebkuchen. Er würde den Kerl lieber irgendwohin mitnehmen und ihn ficken, nur um zu sehen, ob seine Hyäne ihn auch wollte, aber dieser Mensch roch auch ein wenig misstrauisch, obwohl er sich tapfer verhielt. Payson würde es langsam angehen müssen.

Ich hasse langsam.

Payson beugte sich vor, damit er nicht über die Musik schreien musste, und fragte: „Was möchtest du?“

„Äh, ich weiß es nicht“, gab der Mensch zu, und war das nicht auf geekige Art süß?

Grinsend flüsterte Payson dem Mann ins Ohr: „Was machst du dann an der Bar?“

Der süße Mensch wurde rot. „Ich war im Begriff, den Barkeeper nach seiner Empfehlung zu fragen.“

„Ah“, murmelte Payson. Er trat näher, stellte sich hinter den Mann und schlang die Arme um die Taille des Mannes. „Lass mich dir einen Drink ausgeben, heißer Feger“, gurrte er ins Ohr seines Menschen. Oh, mir gefällt, wie sich das anhört. Mein!

Payson legte sein Kinn auf die Schulter des Menschen und sog seine Lunge voll mit dem berauschenden Geruch des Mannes. Zufriedenheit überkam Payson, als er die Erregung seines Mannes roch. Das berauschende Aroma ließ seinen Schwanz – der schon so hart war, dass es schmerzte – in seiner Lederhose Freudentränen vergießen.

Niemals gewillt, seinem Drang zu widerstehen, schaukelte er seine Hüften nach vorne und rieb seine Erektion gegen den Arsch des Mannes. Der Kerl spannte sich einige Sekunden an und drückte sich dann zurück gegen ihn. Payson stöhnte. „Verdammt, du riechst gut, süßer Mann. Ich will meinen Schwanz in dir begraben. Willst du hier verschwinden?“

Soviel dazu, die Sache langsam anzugehen.

Zu Paysons Frustration spannte sich der Mann an. „I-ich weiß nicht“, sagte er.

„Wie heißt du?“ Payson wechselte schnell das Thema. Es sah so aus, als müsste sein kleiner Mensch doch ein bisschen überredet werden.

„L-Land Zimmerman“, stotterte der Mensch.

Payson rieb die Nase an der Haut in Lands Nacken und flüsterte dann: „Schön, dich kennenzulernen, Land. Ich bin Payson Garcia. Wir sind keine Fremden mehr und ich kann dich viel mehr entspannen als Alkohol. Das verspreche ich.“

Das Wissen, dass Land keine Ahnung hatte, wie ernst Payson seine Versprechen meinte, hinderte ihn nicht daran, es zu machen. Selbst wenn sich der süß riechende Mann nicht als sein Gefährte herausstellte, würde Payson sicherstellen, dass er die beste Nacht seines Lebens hatte.

„Larissa sagt, ich soll mich an meinem Geburtstag betrinken“, protestierte Land.

Payson wusste, dass es sich um einen halbherzigen Versuch handelte, denn Land bewegte sie beide einen Schritt von der Bar zurück. Payson wollte wirklich, dass sein Mensch vor Lust und Verlangen geschmeidig und willig war, nicht wegen des Alkohols – was für Payson neu war, da es ihm normalerweise egal war. Aber der Art nach zu urteilen, wie sein Schwanz gegen seinen Reißverschluss drückte, würde er sich später Sorgen darum machen.

Oh, Moment mal. Geburtstag.

„Ach ja? Wie alt bist du denn geworden?“, fragte Payson. Er benutzte eine vorbeiziehende Menge von Männern als Deckung und griff mit einer Hand nach unten, wobei er zupackte und ein, zwei Mal die Erektion umfasste und drückte, die Lands schöne enge Hose füllte. Oh, nett. Lang und schlank. Ich möchte seinen Ständer wie ein Eis am Stiel saugen und den Verstand dieses kleinen Geeks zum Stillstand bringen!

Land wimmerte ach so schön. „E-einundzwanzig.“

Payson summte. „Das ist allerdings ein besonderer Anlass. Wie wäre es, wenn ich dich mit zu mir nehme, mit Erdbeeren füttere und Schokolade von deinem Schwanz lecke? Wäre das ein schönes Geburtstagsgeschenk?“

„Oh du meine Güte“, murmelte Land. Eine neue Welle der Erregung traf Paysons Sinne und erzählte ihm, dass sein zukünftiger Liebhaber reichlich Lusttropfen vergoss. „Ja, das hört sich gut an. Lass es mich nur meiner Schwester erzählen.“

Ein Instinkt, den Payson nicht verstand, den er jedoch nie ignorierte, forderte ihn auf, Land so schnell wie möglich von dort wegzubringen. „Hast du ein Telefon?“, fragte er. Nachdem Land genickt hatte, drängte ihn Payson, stattdessen seiner Schwester eine SMS zu schreiben. Er drehte sich zu seinem Tisch um und fing das amüsierte Grinsen seiner Freunde auf. Nach einem knappen Gruß in deren Richtung, ergriff Payson Lands Hand und führte ihn durch die Tür.

„Wo ist dein Handy?“, fragte Payson seinen verdutzten Menschen. Wenn Payson raten müsste, würde er vermuten, dass Land sich nicht oft abschleppen ließ, und fragte sich, wie viel Erfahrung der Mensch hatte. Land zog ein Handy aus seiner köstlich engen Hosentasche. „Schick deiner Schwester eine Nachricht“, befahl Payson, während er den Mann zu seinem Motorrad lenkte.

Zu seiner Zufriedenheit gehorchte Land und tippte seine Nachricht nur mit den Daumen. Payson trat einen Schritt zurück und beäugte den Arsch des Mannes. Er summte seine Anerkennung für die Art, wie sich die Hinterbacken unter dem Material spannten.

Land hielt inne und sah sich verwirrt um.

Payson grinste unverhohlen. „Dein Arsch sieht in dieser Hose verdammt sexy aus. Ich kann es kaum erwarten, sie auszuziehen und zu sehen, ob diese Backen so heiß sind, wie ich es mir vorstelle.“

„Ähm, danke?“, murmelte Land und sein Gesicht errötete im Mondlicht.

Payson lachte. „Komm schon. Ich habe Pläne für uns“, sagte er.

Als sie sein Motorrad erreichten, erinnerte sich Payson daran, wie Land in seinen Armen gestöhnt und gebockt hatte, als er seinen Schwanz zusammendrückte, und ihm kam eine aufregende Idee. Zuerst musste er sie an einen abgelegenen Ort bringen. Er grinste und reichte dem Menschen seinen Helm und seine Jacke. Dann schwang er sich auf sein Bullet Bike.

Nachdem Payson das Motorrad zum Leben erweckt hatte, schaute er zu Land und sah seinen ungläubigen Gesichtsausdruck. Hm, die meisten Typen, die er abschleppte, konnten es nicht erwarten, draufzuspringen und ihre Erektionen gegen Paysons Rücken zu drücken. Zum ersten Mal warf Payson einen genauen Blick auf den Mann, den er die ganze Nacht lang ficken wollte. Payson hatte nicht wirklich einen Typ, fickte gerne und wurde gefickt, mochte Twinks, Bären und sogar gelegentlich einen Silberfuchs. Aber das, was sie alle gemeinsam hatten, war, dass sie die Regeln kannten. Land gab keinen Hinweis darauf, was er erwartete.

Naja. Ich schätze, ich muss es ihm zeigen.

Payson gefiel diese Idee sehr. „Zieh Helm und Jacke an und steig auf“, befahl er fest.

Ein Schauer der Vorfreude bahnte sich seinen Weg durch Payson, als Land sofort gehorchte. Als er sein Bein über das Motorrad schwang und sich auf dem winzigen Sitz hinter Payson niederließ, fragte Land: „Ist das auch sicher?“

„Ja“, antwortete Payson, packte Lands Arme und zog sie um seine Taille und Brust. „Gut festhalten.“

Sobald Lands Arme fest um ihn geschlungen waren, legte Payson den Gang ein und fuhr los. Land schrie auf und drückte sich enger an ihn. Payson grinste, als er den Schwanz des Mannes an seinem Rücken fühlte. Immer noch steif. Gut.

Payson achtete darauf, dass sein Beifahrer ein Mensch war, und überschritt das Tempolimit nur knapp. Er schlängelte sich durch die Straßen, bis er zu der Wohnanlage kam, in der er und seine Gang ein Herrenhaus gemietet hatten. Sie wussten nicht, wie lange es dauern würde, bis Kontras Gefährte Tim mit seinen magischen Kräften besser wurde. Tim hatte sie von seiner verstorbenen Mutter geerbt, nachdem er und Kontra sich verpaart hatten. Dann hatte Tim eine Nachricht von einem Hexenmeister namens Draven erhalten, wonach dieser sein Mentor sein werde, sobald Tims Fähigkeiten stark genug wurden, um ihn zu finden. Payson wusste, dass es etwas mit den Vorahnungen zu tun hatte, die Tim gelegentlich überkamen. Draven hatte ihnen einen Hinweis gegeben und sie aufgefordert, nach San Francisco zu fahren, also waren sie hier.

Payson bog in eine Auffahrt ein, die ebenfalls mit einem Tor versehen war, blieb stehen und gab einen Code ein. Das Tor schwang lautlos auf. Er jagte den Motor hoch und rauschte hindurch, dann drückte er einen Knopf an einem Kasten, der an seinem Lenker befestigt war, und eines der sieben Garagentore schwang auf.

Sobald er drinnen war, drückte er den Knopf erneut und tauchte sie in beinahe vollständige Dunkelheit, bis sich die Tür schloss und Lichter mit schwacher Helligkeit um sie herum aufleuchteten. Die automatische Beleuchtung sollte es jemandem ermöglichen, sicher aus dem Fahrzeug und zur Tür zu gelangen. Wenn jemand tatsächlich in der Garage arbeiten wollte, gab es über jedem Stellplatz riesige Deckenlampen, die den Bereich taghell beleuchteten.

Aber das wollte Payson nicht, er wollte ein sanftes Stimmungslicht, und dies war perfekt. Unter Einsatz seiner Wandleragilität bewegte er sich vorsichtig, bis er sich auf dem Motorrad in Lands Richtung umgedreht hatte. Er nahm dem Mann den Helm vom Kopf und die Jacke von den Schultern und legte beides neben dem Motorrad auf den Boden.

Land starrte ihn mit großen Augen an. „Du lebst hier?“

„Vorerst“, antwortete Payson, der nicht daran interessiert war, seinen nomadischen Lebensstil zu erklären. „Komm her.“ Er konnte das Knurren in seinen Worten nicht verbergen, als seine Erregung zunahm. Zeit, meinen Plan in die Tat umzusetzen.

Payson legte seine Hand um Lands schlanke Taille und zog ihn vorwärts, wobei er den eher unkoordinierten Mann praktisch auf seinen Schoß beförderte. Perfekt! Payson schlang die Arme um Lands Rücken, umfasste seinen Kopf und neigte ihn noch weiter nach unten, damit er die Lippen des Mannes erreichen konnte.

Payson lehnte sich gegen den Tank seines Motorrads und genoss es, den Menschen auf sich zu haben, als er dessen Mund erkundete. Der Mann schmeckte leicht nach Minze, wahrscheinlich von Zahnpasta oder Kaugummi, und darunter war etwas Männliches und natürlich Würziges. Payson knurrte und wollte mehr. Er schob seine Zunge tief in Lands Mund und bekam dafür ein Wimmern und Schaudern von ihm.

Er stellte seine Füße auf den Boden, um die Hebelkraft zu nutzen, schaukelte die Hüften hoch und rieb seine Erektion an Lands eingeklemmtem Ständer. Land stöhnte und zuckte. Payson beendete den Kuss und legte den Kopf schief, damit er das Gesicht seines Menschen sehen konnte. Er schaukelte weiter die Hüften und genoss die Reibung und das erregte Wimmern, das von seinem zukünftigen Liebhaber kam.

Die Erregung ließ Lands Wangen in dem schwachen Licht leuchten. Seine halb geschlossenen Augen waren unscharf, als er durch leicht geöffnete Lippen keuchte. Lands Griff um Paysons Schultern wurde fester und entspannte sich dann.

Alle Anzeichen deuteten auf Lands bevorstehenden Orgasmus hin, und Payson wollte das unbedingt sehen. Er wollte diesen Menschen dazu bringen, sich in seinen Armen fallen zu lassen. Er nahm Lands Pobacken in die Hand und drückte die Rundungen zusammen. Das brachte ihm einen sehr netten kleinen Atemzug von Land ein. Payson grinste. Bei seinem nächsten Stoß nach oben zog er Lands Arsch nach unten, was die Reibung härter und dringlicher machte.

Land kniff die Augen zusammen und wimmerte: „Warte … oh … ich … uhh!“

Payson sah mit Befriedigung zu, wie sich Lands Kinnlade öffnete, seine Augen nach hinten rollten, sein Körper sich anspannte und dann zuckte. Land gab ein langes, leises, scharfes Geräusch von sich und der Geruch seines Spermas erfüllte die Luft.

Die Anblicke, Geräusche und Gerüche wanderten direkt zu Paysons Eiern und brachten sie dazu, sich fest an seinen Körper zu bewegen. Überraschung erfüllte ihn, als er realisierte, dass es auch für ihn nur noch wenig länger dauern würde, bis er ebenfalls kam. Da er sich nur selten ein Vergnügen verwehrte, stieß Payson noch einmal, zweimal zu und gab dann ein zufriedenes Grunzen aus, als sein Schwanz sich entlud.

Als die Glückseligkeit durch seinen Körper rollte, lehnte er sich an den Tank seines Motorrads und summte. Nach gut dreißig Sekunden riss sich Payson schließlich so weit zusammen, dass er das Gesicht an Lands Hals rieb und mit den Handflächen über den Rücken seines Geliebten strich. „Mm, das war schön“, murmelte er gegen Lands schweißnasse Schläfe. „Lass uns reingehen, und ich werde die Erdbeeren holen, die ich dir versprochen habe.“

Kapitel 3

Land folgte Payson ins Haus. Haus, ha! Das ist eine verdammte Villa! Wer in aller Welt ist dieser Payson? Und warum mache ich, was er sagt, wie ein Welpe, der seinem Herrchen folgt? Er konnte nicht glauben, dass er seiner Schwester tatsächlich eine SMS geschickt hatte und ihr sagte, dass er sich mit einem Kerl davonmachte. Und das noch vor seinem ersten Drink!

Payson blieb in einer Küche stehen, die groß genug war, um eine Armee zu versorgen. Überraschenderweise vermittelte sie ein wohnliches Gefühl. In der Spüle standen ein paar schmutzige Kaffeetassen, Krümel lagen neben dem Toaster, und die Glaskaffeekanne war halb voll.

„In seine Hose zu kommen ist nicht sehr bequem. Willst du, dass ich dir ein paar Sachen zum Wechseln bringe oder bevorzugst du, dass dein Lover dich sauber macht?“, fragte Payson und warf ihm einen kurzen Blick zu, bevor er eine Speisekammer öffnete und eine Flasche weißen Rum herausholte. Aus dem Kühlschrank holte er eine Flasche Soda und eine abgedeckte Schüssel.

„Ähm …“ Lands Gehirn schaltete sich aus. Wie erfahren war Payson, dass er das so sagte, als wäre es nichts Besonders.

Bei seiner wortlosen Reaktion sah Payson ihn schließlich ganz an. Der Mann lächelte und zu Lands Überraschung war es nicht im Geringsten höhnisch. Eigentlich sah es hitzig aus, als wollte Payson noch eine Runde spielen. Lands Penis zuckte, als wollte er ebenfalls wieder spielen.

„Oh, ich denke, ich werde dich selbst reinigen.“ Payson summte, und seine Augenlider sanken auf Halbmast in einem Blick, der fast animalisch erschien. „Lass mich nur ein paar Dinge holen.“

Land stand vor Schock wie angewurzelt da. Er verstand diesen Kerl überhaupt nicht. War das die Art, wie sich Kerle, die einen abschleppten, normalerweise verhielten? Vielleicht sollte er Payson wissen lassen, dass er das noch nie zuvor getan hatte. Bevor er zu einer Entscheidung kam, stellte Payson zwei Gläser mit einer leicht grünlichen Flüssigkeit darin auf die Theke.

„Was ist das?“, fragte Land neugierig und griff nach dem Getränk.

„Mojitos“, antwortete Payson. „Einer meiner Favoriten“, fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu. „Wenn du das nicht magst, kenne ich noch ein paar andere. Probier mal.“

Land nahm den Drink und sah zu, wie einige Minzblätter um ein Stück Limette herumwirbelten. Er beäugte Payson, als der Rotschopf einen großen Schluck des Getränks nahm, dann seine Lippen leckte und glücklich summte. Land bemerkte, dass Payson dies oft tat, wenn er glücklich war. Es war ein guter Indikator, der Land verriet, dass sein One-Night-Stand ein ziemlich fröhlicher Typ war.

Er nahm einen Schluck von dem Getränk und rollte es auf seiner Zunge herum. Das Club-Soda milderte die Schärfe des Rums. Beides mischte sich mit den anderen Aromen, um ein rundes, würziges Getränk zu kreieren.

„Mm, das ist gut“, kommentierte er und nahm einen weiteren, größeren Schluck.

„Ich bin froh, dass du es magst. Geh den Flur hinunter und durch den Bogen. Dort ist ein Medienraum. Setz dich, wohin du willst, und ich bin gleich da. Ich werde nur ein paar Dinge holen.“

Land nickte und ging in die Richtung, in die Payson zeigte. Das Herrenhaus schien in subtilen Erdtönen gehalten zu sein, was den Luxus des Interieurs angenehm herunterspielte. Er fand die Tür mit dem Bogen, ging hinein und pfiff leise. Paysons Vorstellung von einem Medienraum sah für Land wie ein Spielzimmer oder ein Hobbyraum aus. Ja, an der gegenüberliegenden Wand hing ein riesiger Fernseher und mehrere Ledersofas standen davor, aber es gab auch eine Bar, einen Billardtisch und einen Kickertisch. Die Frage, wer Payson wirklich war, kam ihm wieder in den Sinn. Land verdrängte sie. Es war nicht wirklich wichtig. Er würde am Morgen nach Hause gehen und den Kerl nie wiedersehen.

Land spürte, wie sein Handy an seiner Hüfte vibrierte. Er stellte sein Getränk auf einen Beistelltisch, zog es heraus und setzte sich auf eine Couch. Er hob eine Braue, als er das Plüschkissen unter seinem Hintern bemerkte. „Nett“, murmelte er und senkte seinen Blick auf das Display.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783739471631
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2019 (November)
Schlagworte
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Autor

  • Charlie Richards (Autor:in)

Charlie begann im Alter von acht Jahren mit dem Schreiben von Fantasy-Geschichten und als sie mit neunzehn ihren ersten erotischen Liebesroman in die Finger bekam, erkannte sie ihre wahre Berufung. Jetzt konzentriert sie sich auf das Schreiben von homoerotischen Romanen, zumeist aus der Kategorie Paranormal, mit Helden jeglicher Art.
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Titel: Im Auge des Wahnsinns