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Der Lover des Vampirs

von Charlie Richards (Autor:in)
130 Seiten
Reihe: Die Wölfe von Stone Ridge, Band 16

Zusammenfassung

Eine gute Beziehung braucht drei Dinge: Respekt, Kommunikation und Kompromisse … und Liebe, natürlich. Vincent „Dobs“ Marché glaubt, seinen Geliebten – seinen vom Schicksal vorherbestimmten Gefährten – vor Monaten bei einer Vollstreckerherausforderung der Wandler gerochen zu haben. Seit aggressive einzelgängerische Wandler seine Mutter getötet haben, ist die Verbindung mit einem von ihnen das Letzte, was er will. Er flieht vor der Erkenntnis und schwört, sein Leben allein zu leben. Das Schicksal hat jedoch andere Pläne. Langsam wird das Blut von menschlichen Spendern für ihn unangenehm, bis es leichter ist, zu hungern als den Geschmack zu ertragen. Als er kurz vor dem Zusammenbruch steht, schreiten seine Freunde ein und zwingen ihn, nach Stone Ridge zurückzukehren und dem Wandler eine Chance zu geben. Als Dobs seinen Geliebten Franklin Drunger zum ersten Mal trifft, lockt ihn das Blut des großen, sexy Wolfswandlers. Frankie scheint mit der Vorstellung, dass Dobs von ihm trinkt, recht gut klarzukommen, also gibt er seinem Verlangen nach und beißt den Mann. Reb, Frankies beschützender älterer Bruder, ist nicht annähernd so aufgeschlossen und greift Dobs an. Instinktiv verteidigt Frankie seinen Gefährten, wobei er sich in seine Wolfsform verwandelt. Dobs gerät beim Anblick des Wolfes in Panik und beleidigt seinen Geliebten. Wütend und verletzt flieht Frankie. Kann Dobs lernen, das Geschenk, das ihm das Schicksal gegeben hat, anzunehmen und Frankie davon zu überzeugen, ihm eine weitere Chance zu geben? Oder ist es zu spät für ihn, sich die Liebe des besonderen Wandlers, den er bekommen hat, zu verdienen? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 33.300 Wörter

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Kapitel 1

„Du kannst nicht so weitermachen. Was stimmt denn nicht mit diesem?“

Dobs knurrte Sebastian warnend an und ließ dabei seine Reißzähne aufblitzen. „Ich habe keinen Hunger“, schnappte er.

Sebastian – Seb für seine Freunde – verdrehte seine Augen. „Du willst mich wohl verarschen. Du hast seit drei Tagen nichts mehr zu dir genommen“, betonte er. „Und das letzte Mal war aus einem Glas. Sag mir, was zum Teufel mit dir los ist.“

Ihm missfiel der Befehl in Sebs Stimme. Dobs mochte es nicht, von irgendjemandem herumkommandiert zu werden, aber er hatte nicht die Kraft, sich mit Seb anzulegen. Und war das nicht ein Tritt in die Eier? Bei normaler Kraft hätte er keine Probleme gehabt, so gut auszuteilen wie sein Freund. Jetzt erforderte es eine Anstrengung, sich überhaupt dafür zu interessieren.

Und all das wegen eines Wandlers.

Schon wieder.

Dobs stemmte sich von der Couch hoch, konnte kaum den Anflug von Schwindel verbergen, der ihn überkam. Knurrend und sauer darüber, wie schwach er sich fühlte, ging Dobs auf die Bar zu. Wenn er eine Bloody Mary machte und echtes Blut hinein mischte, konnte er es runterkriegen. Es wäre flüssig, wenn auch nicht so, wie er es mochte, aber er konnte es schaffen.

Er machte sich daran, sein Getränk zu mixen. Es kostete ihn Anstrengung, das Zittern seiner Hände zu verbergen. Götter, er war durstig. Die Erinnerung an den reichen Duft des Blutes seines Geliebten, seines einzig wahren Gefährten, neckte ihn, ähnlich wie er sich den Phantomschmerz von einem verlorenen Körperteil vorstellte, den ein Amputierter empfinden würde. Ihm lief das Wasser im Mund zusammen.

Dobs beugte den Kopf und musste mehrmals tief durchatmen, um seine Sinne zu klären. Der Mann, den das Schicksal als seinen Geliebten bestimmt hatte, war nicht hier. Er war nicht hier. Es gab keine Wandler in seinem Haus. Das hatte er vor einigen Monaten gewollt, als er realisierte, was sein Geliebter war. Er hatte gedacht, wenn er nicht mit dem Wandler verbunden wäre, könnte er weitermachen und sich damit abfinden, dass er nie mit jemandem verpaart sein würde.

Unglücklicherweise konnte das Schicksal ein wahres Miststück sein. Allmählich hatte der Genuss abgenommen, den Dobs beim Trinken des Blutes von anderen empfand. Jetzt konnte er nicht einmal den Gedanken ertragen, Blut von einer Quelle zu trinken, die nicht sein Vorherbestimmter war. Beim Geruch des Spenders, den Seb ihm gebracht hatte, hatte sich ihm der Magen umgedreht und ihm war übel geworden.

Dobs trank die Bloody Mary. Wenigstens konnte er es noch ertragen, Blut zu trinken, das bereits aus einem Körper entnommen worden war. Er hatte angefangen, in Blutbanken einzubrechen und zu stehlen, was er brauchte. Es war entwürdigend und demütigend, aber Dobs wollte das Leben noch nicht aufgeben.

Er fragte sich, ob das passieren würde, wenn er lange genug von dem Wolfswandler wegblieb.

Der Knall seiner Bürotür erregte seine Aufmerksamkeit und er sah Lex ins Wohnzimmer treten. Dobs unterdrückte ein Stöhnen. Verdammt, seine Freunde nahmen ihn jetzt zu zweit in die Zange. Fantastisch.

„Wer ist er?“, knurrte Lex und stakste auf ihn zu.

Okay, Dobs hatte das nicht erwartet. Er hob eine Braue und hielt sein Gesicht unbewegt. „Worüber redest du?“

„Du lehnst Spender ab, trinkst aus einem Glas und siechst dahin“, erklärte Lex und zählte die Punkte an den Fingern ab, während er sprach. „Du hast deinen Geliebten getroffen. Wer ist er und wo ist er? Ich werde ihn holen.“

Oh, verdammt, nein! Dobs zog seine Lippe hoch und knurrte, zeigte einen Fangzahn.

Lex war nicht beeindruckt. Er ging hinüber und schlug Dobs auf den Hinterkopf … hart. „Du verdammter Idiot. Lieber stirbst du, als deinen vom Schicksal Auserwählten anzunehmen? Warum? Was könnte so schlimm sein, dass du diesen langsamen qualvollen Tod wählen würdest?“

„Mir geht es gut“, log Dobs. „Es wird bald besser.“ Er musste das unbedingt glauben.

„Du hast deinen Geliebten getroffen? Wo? Wann?“, mischte Seb sich ein und kam näher.

Dobs ignoriert Sebs Fragen. Stattdessen trank er noch einige Schlucke seines Getränks. Er konnte fühlen, wie das Blut, so verdünnt es auch sein mochte, durch seinen Körper zu fließen begann, seine Hände beruhigte und die Krämpfe in seinem Magen linderte. Es war nicht annähernd genug, um ihn zu befriedigen, aber es war ein Anfang.

„Es wird nicht besser werden, Dobs“, erklärte Lex mit stechendem Blick. „Es wird nur noch schlimmer werden.“

Er wollte ihm nicht glauben.

Lex packte seine Schultern und zwang ihn, sich umzudrehen und ihn anzusehen. Dobs hatte nicht die Kraft zu widerstehen. Lex stand dicht vor ihm, drückte ihn an die Wand und fragte schroff: „Wer ist er?“

Dobs kämpfte nur ein paar Sekunden bevor seine neu erworbene Stärke nachließ. Er konnte sich gegen seinen Freund nicht wehren. Dobs ließ den Kopf gegen die Wand fallen und gestand seine Niederlage ein. „Er ist ein Wolfswandler in Stone Ridge“, gab er zu.

„Wie heißt er?“, fragte Seb von hinten.

Dobs sah Lex über die Schulter und schüttelte den Kopf.

Lex knurrte. „Sag mir seinen Namen.“

„Ich weiß ihn nicht“, flüsterte Dobs.

Lex runzelte die Stirn und wich zurück. „Wie kannst du seinen Namen nicht wissen?“, fragte er ungläubig.

„Ich habe ihn bei einer Herausforderung um die Position des Vollstreckers, die sie hielten, gerochen. Dutzende von Wandlern waren da“, erklärte Dobs. „Ich weiß nicht, welcher es war.“

„Bei den Göttern“, zischte Seb. „Das war vor fast acht Monaten.“

„Kein Wunder, dass du fast tot bist“, schnappte Lex. „Du dummer, voreingenommener Idiot.“

Dobs widersprach nicht. Er wusste, dass es stimmte. Sein Hass auf Wandler hatte sich im letzten Jahrhundert gemildert, aber das bedeutete nicht, dass er etwas mit ihnen zu tun haben wollte, geschweige denn einen in seinem Haus oder in seinem Bett haben. Er akzeptierte Casey, den Gefährten seines Freundes Caspian, weil er keine andere Wahl hatte. Außerdem, wer würde den niedlichen kleinen Kaninchenwandler nicht mögen? Man würde schon ein Herz aus Stein haben müssen, um den süßen Mann nicht zu mögen.

„Seb, geh und pack eine Tasche für ihn. Ich werde Caspian und Declan kontaktieren.“ Lex starrte Dobs an und sagte ihm mit seinem Blick, dass er es ja nicht wagen sollte, seinen nächsten Worten zu widersprechen. „Wir gehen nach Stone Ridge.“

Dobs öffnete instinktiv den Mund, um zu protestieren, aber Lex packte ihn am Arm und schubste ihn zurück auf die Couch. „Halte den Mund. Was auch immer es ist, ich will es nicht hören“, knurrte Lex.

Zu gehorchen fiel Dobs schwer, aber er tat es. Er beobachtete, wie Seb das Zimmer verließ, während Lex zurück zur Bar ging. Er riss den darunterliegenden Minikühlschrank auf und ein Muskel begann in seinem verkrampften Kiefer zu zucken, als er den Inhalt sah.

Lex hob seinen Blick zu Dobs, aber er konnte seinem Freund nicht in die Augen sehen. Dobs wusste, was der andere Vampir gefunden hatte. Blutbeutel. In Dobs vermischte sich Erniedrigung mit Scham, als er hörte, wie Lex mit ein paar Gläser klapperte. Eine Kralle, die durch Plastik riss, war als nächstes zu hören, und einen Moment später erschien ein Glas voller roter Flüssigkeit in seinem Sichtfeld.

Sein Magen krampfte sich zusammen, als der schwere Geruch von kaltem Blut in seine Nasenlöcher stieg. Es roch übel. Er drehte seinen Kopf und hob eine Hand, um das Glas wegzuschieben.

Das Sofa neben ihm bewegte sich. Dobs zwang sich, seine Augenlider zu öffnen, obwohl er nicht bemerkt hatte, dass er sie geschlossen hatte. Lex beugte sich über ihn, ein Knie auf der Couch neben seinen Schenkeln abgestützt. Er legte seine freie Hand auf Dobs’. Seine Augen waren ernst, als er sagte: „Wenn du das nicht trinkst, werde ich einen Arzt finden, der dir eine Infusion verabreicht, Dobs. Du brauchst Blut, und du brauchst es jetzt.“

Lex hielt ihm das Getränk wieder hin und befahl: „Trink.“

Dobs griff nach dem Glas, frustriert darüber, dass seine Hände erneut zitterten. „Ich bin über einhundertsechzig Jahre alt“, schnappte er. „Du musst mir nicht sagen, was ich tun soll.“

„Dann benimm dich auch so, verdammt noch mal“, knurrte Lex. „Ich werde meinen besten Freund nicht verlieren, weil er einem Wandler keine Chance geben will. Jetzt trink.“

Das Blut roch schrecklich und schmeckte noch schlimmer, aber sobald es in seinem Magen landete, stöhnte Dobs. Er stellte sich vor, dass er spüren konnte, wie es durch die Magenschleimhaut in seinen Blutstrom absorbiert wurde und ihm Kraft gab. Er trank das Glas Blut in vier Schlucken aus.

Dobs lehnte sich an die Rückenlehne der Couch und keuchte leise. Götter im Himmel, es fühlte sich gut an, sich tatsächlich etwas satt zu fühlen. „Mehr“, forderte er. Da seine Freunde wussten, wie schwach er geworden war, machte es keinen Sinn, ihre angebotene Hilfe abzuwehren. Jetzt, da mehr Blut durch sein Gehirn floss, wusste Dobs, dass er dumm gewesen war, es so schlimm werden zu lassen.

„Bald“, antwortete Lex. „Ich will nicht, dass dein Körper in einen Schockzustand gerät, wenn er plötzlich zu viel bekommt, nachdem er so lange ohne Blut auskommen musste.“

Dobs öffnete die Augen gerade rechtzeitig um zu sehen, wie Lex ihm einen missbilligenden Blick zuwarf. Er starrte zurück.

Lex rollte mit den Augen und zog sein Handy heraus. Er drückte ein paar Nummern. hielt es dann an sein Ohr und sprach ein paar Worte. „Ich brauche eines der Flugzeuge in dreißig Minuten. Ja. Denver, Colorado. Wahrscheinlich fünf, vielleicht vier“, ergänzte Lex. „Vielen Dank.“

„Der Rat wird davon erfahren, wenn wir ihren Jet benutzen“, murmelte Dobs. Er wollte wirklich nicht, dass sein geschwächter Zustand öffentlich bekannt wurde. Im Laufe der Jahre hatte er sich bei seiner Arbeit als einer der Vollstrecker des Rats eine Reihe von Feinden gemacht. Sicherzustellen, dass die Anweisungen des Rats befolgt wurden, und jene Gruppen in die Schranken zu verweisen, die aus der Reihe tanzten, machte ihn nicht unbedingt zum beliebtesten Zeitgenossen.

„Mach dir keine Sorgen“, beruhigte Lex ihn. „Du wirst nicht allein gelassen werden, bis du dich vollständig erholt hast.“

Dobs runzelte die Stirn. „Davor habe ich ja Angst“, grummelte er. Er mochte seine Privatsphäre. Ja, er schätzte seinen kleinen Freundeskreis, aber das bedeutete nicht, dass er sie ständig um sich haben wollte.

„Halt die Klappe“, antwortete Lex und grinste gutmütig. „Sieh dir das an. Du kriegst wieder ein bisschen Farbe. Gut.“ Er stand auf und ging zurück zur Bar. Sekunden später kam er mit einem weiteren Glas Blut zurück.

Es roch noch immer schlecht und schmeckte auch so, aber Dobs kippte es trotzdem hinunter. Er leckte sich die Lippen und starrte nachdenklich auf das leere Glas in seiner Hand. Vielleicht konnte er sich daran gewöhnen, dass seine Mahlzeiten wie Scheiße schmeckten. Er würde es nie wieder genießen können, seine Zähne in einen warmen, willigen Menschen zu versenken. Wenn er sich mit einem Wandler verpaarte, würde er natürlich sowieso nie wieder einen Menschen genießen. Was wäre schlimmer?

Er sah auf, als Lex das Glas aus seiner Hand nahm und knurrte ihn an. „Ich mag diesen Gesichtsausdruck nicht, Dobs“, sagte Lex zu ihm. „Was immer du denkst, tu es nicht“, sagte er und deutete mit dem Finger auf ihn. „Tu es einfach nicht.“

„Sind wir bereit?“, fragte Seb, als er in den Raum trat. Er ließ eine Tasche auf die Couch fallen, die Dobs als seine erkannte.

„Ja“, antwortete Lex und warf Dobs einen Blick zu, der ihm sagte, er solle es ja nicht wagen, zu widersprechen.

Da Dobs wusste, dass er nirgendwohin gehen konnte, wurde ihm klar, dass er wirklich keine Wahl hatte. Weder seine Freunde noch sein Körper gaben ihm eine. Er rappelte sich von der Couch hoch und nickte. Er konnte fühlen, wie das frische Blut ihm Kraft gab, aber es würde nicht lange dauern. Einst hätte Dobs mehrere Wochen zwischen den Mahlzeiten vergehen lassen können. Leider hatte er sich in den letzten Monaten immer wieder dazu gezwungen, das zu tun, und jetzt war sein Körper am Ende. Dobs musste seinen Geliebten finden.

Dobs warf einen langen Blick auf die große Hütte aus Stein und Holz, bevor er aus Caspians SUV stieg. Er hatte Declans Haus in den letzten paar Jahren ein oder zwei Mal besucht. Der Alpha-Wolfswandler war immer freundlich gewesen. Dobs hoffte, dass er es jetzt auch sein würde, denn obwohl er dagegen angekämpft hatte, war nun, da er hier war, ein kleiner, lange unterdrückter Teil von Dobs sehr begeistert davon, sich wieder auf die Suche nach seinem Vorherbestimmten zu machen.

„Jared!“, kreischte Casey, und der kleine, schlanke Albino flitzte über den Hof und sprang in die Arme eines drahtigen Menschen.

Der Typ lachte und fing ihn leicht auf. Casey begann wie ein Wasserfall zu reden und erzählte Jared alles über die letzten Orte, an die Caspian ihn mitgenommen hatte. Dobs wandte sich dem verpaarten Vampir zu. „Wie kommst du damit klar?“, fragte er und winkte mit einer Hand in die Richtung, in der sich Casey und Jared befanden. Ein dritter Mann hatte sich ihnen auf der Veranda angeschlossen, ein Indianer, den Dobs als Carson, Jareds Gefährten, erkannte. Er hörte zu und lächelte Casey auch an.

Caspian trug ein nachsichtiges Lächeln, als er den kleinen Wandler ansah. „Jared und Carson haben das Leben meines Geliebten gerettet. Ohne sie hätte ich ihn nie getroffen. Sie stellen keine Gefahr für unsere Beziehung dar.“ Er zuckte die Achseln und wandte sich Dobs zu. „Mach keinen Fehler. Wenn es jemand anderes wäre, würde ich ihn vernichten, aber das sind Caseys Freunde. Ich würde niemals versuchen, ihm seine Freunde zu verbieten.“

„Und die Tatsache, dass Jared versuchen würde, dir die Reißzähne herauszuziehen, wenn du es tätest, hat nichts damit zu tun, oder?“, fragte Seb und schlug Caspian auf den Rücken.

Caspian kicherte. „Überhaupt nichts.“

Die Tür öffnete sich noch einmal und der dunkelhäutige Alpha-Wolfswandler trat heraus. „Der Frühling in den Rocky Mountains ist kalt, meine Herren. Warum kommt ihr nicht rein? Möchte irgendjemand Kaffee?“

Dobs folgte der Gruppe ins Haus.

Declan winkte zum Flur, wo sich, wie Dobs wusste, das Arbeitszimmer befand. „Setzt euch und bedient euch. Es gibt Kaffee und Spirituosen, was auch immer ihr bevorzugt. Ich bin gleich bei euch.“ Ohne es weiter zu erklären, ging Declan durch den Speisesaal und nach oben.

„Er holt Lark, Caroline und Shane“, erklärte Carson und ging voran.

Dobs wusste nicht, warum er das wissen musste. Vielleicht war es eine Wandler-Sache, auf diese Weise mit den Gästen umzugehen. Er wusste, wenn Leute in sein Haus kamen, würde er nicht erwarten, dass einer seiner Freunde erklärte, was er tat. Dobs nahm das Glas von Seb entgegen und zwang sich, seine Gedanken beisammenzuhalten. Er hatte nicht die geringste Aufmerksamkeit auf seine Umgebung gerichtet, was gefährlich sein könnte, wenn er nicht unter Freunden wäre. Nicht, dass er die Wandler und Menschen als seine Freunde ansah, aber …

Frustriert fuhr Dobs mit einer Hand durch sein Haar. „Ich kann keinen verdammten klaren Gedanken in meinem Kopf behalten“, knurrte er und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Er hätte fast sein Getränk über sich versschüttet, schaffte es aber gerade noch, seine Hand wieder gerade zu halten.

„Bist du deshalb hier?“

Dobs sah auf und bemerkte, dass Jared ihn neugierig beäugte. „Ja“, antwortete er kurz. „Ich werde es erklären, sobald dein Alpha zurückgekommen ist.“ Er hatte keine Lust, alles zweimal zu erzählen.

„Dann schieß mal los“, befahl Declan, der gerade wieder in den Raum trat.

Zwei Männer und eine Frau folgten dem Alpha in das Arbeitszimmer. Dobs erkannte den kleinen, geschmeidigen Blonden als Lark, Declans Gefährten. Shane, der dunkelhaarige Mann, hatte die Position des Betas inne und die schlanke Brünette, die neben ihm auf einem Zweisitzer Platz nahm, war seine Frau und Gefährtin Caroline.

Anstatt zu tun, was Declan ihm gesagt hatte, fing Dobs einen Geruch auf, den er erkannte, und sah Caroline an. „Herzlichen Glückwunsch“, murmelte er geistesabwesend.

Shane sprang auf seine Füße. „Woher weißt du, dass Caroline schwanger ist?“

Caspian, Diplomat wie immer, hielt versöhnlich eine Hand hoch. „Wir können riechen, wenn eine Frau schwanger ist. Die Produktion des Hormons hCG, äh, humanes Choriongonadotropin verändert ihren Duft ein wenig.“

Declan legte eine Hand auf Shanes Schulter und drückte sie leicht. „Entspann dich, mein Beta“, sagte er. „Dein Kind steht unter dem Schutz des Rudels, und das sind Freunde.“

Dobs schüttelte den Kopf. „Götter im Himmel“, grummelte er. „Ich entschuldige mich.“ Er räusperte sich. „Ich habe es nicht böse gemeint.“ Er atmete tief durch und ließ die Luft durch schmale Lippen entweichen. Er knirschte mit den Zähnen, dann fügte er hinzu: „Ich wollte nur freundlich sein.“

„Danke für die Glückwünsche“, sagte Caroline lächelnd und Wärme lag in ihrem Tonfall. „Es ist unser zweites Junges, aber das erste lebt nicht mehr bei uns. Wir freuen uns sehr.“ Sie zog am Arm ihres Mannes. Er nickte Dobs kurz zu und setzte sich dann neben sie.

Als er Declans Blick erwiderte, gab Dobs zu: „Ich brauche deine Hilfe. Ich glaube, mein Geliebter ist Teil deines Rudels.“

Kapitel 2

Franklin Drunger, Frankie für seine Freunde, beugte sich vor und schaute zwischen seinem Bruder Reb und dessen Gefährten Daithi hin und her. Sie saßen auf der vorderen Sitzbank des SUVs, während er es sich auf der Rückbank bequem gemacht hatte. Als großer Kerl von eins dreiundneunzig mochte er es, den Rücken an die Seite zu lehnen und sich auszubreiten.

„Hat der Alpha gesagt, warum er uns sehen will?“

Reb schüttelte den Kopf und blickte über seine Schulter zu ihm. „Nein, aber ich habe gehört, dass er in den letzten Tagen einige Leute zu sich nach Hause gebeten hat. Ich habe nur nicht herausfinden können, worum es dabei ging.“

Frankie runzelte die Stirn, denn er mochte den besorgten Ton seines Bruders nicht. Reb war nur selten beunruhigt, also konnte es nichts Gutes bedeuten, wenn er es jetzt war. Frankie würde nie als ein kluger Mann betrachtet werden, aber das wusste er.

Frankie lehnte sich auf seinem Sitz zurück und verschränkte die Arme vor der Brust, zermarterte sich das Gehirn bei dem Versuch, herauszufinden, warum Alpha Declan mit so vielen Mitgliedern seines Rudels sprechen wollte. „Hey“, sagte er und lehnte sich wieder nach vorne. „Vielleicht will er wissen, ob irgendjemand in letzter Zeit etwas von den Wissenschaftlern gehört hat.“

Daithi blickte über seine Schulter zu ihm und lächelte. „Ja, Frankie. Das könnte es sein. Vielleicht haben die Wissenschaftler einen Informanten oder erpressen jemanden. Wenn Declan alle zum Rudelhaus einlädt, werden die Wissenschaftler nicht misstrauisch, dass ihre Kontaktperson den Alpha sehen wird. Guter Gedanke.“

Frankie grinste. Ja, das könnte es sein! Reb lenkte das SUV in die Einfahrt des Alphas. Frankie wurde klar, dass sie es alle früh genug erfahren würden. Begierig darauf herauszufinden, ob er recht hatte, wartete Frankie nicht einmal ab, bis sein Bruder den Motor abstellte, bevor er seinen Sicherheitsgurt löste und aus dem Fahrzeug sprang.

„Frankie, warte auf mich“, befahl Reb.

Frankie blieb sofort stehen und drehte sich um. Er wartete ungeduldig auf seinen Bruder. Er verlagerte sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen da er darauf brannte, nicht nur seinen Alpha zu sehen, sondern auch, herauszufinden, was vor sich ging. Frankie konnte fühlen, wie sein Wolf jaulte, ebenso begierig darauf, Declan zu sehen, die Bestätigung zu bekommen, dass er ein akzeptiertes Mitglied des großen, mächtigen Wolfsrudels war.

Das war eines der Dinge, die er am meisten daran mochte, Declan zu besuchen. Er hatte immer Zeit, Frankies Wolf zu beruhigen und ihm Bestätigung zu bieten.

Frankie wusste, dass er nicht wie die meisten Wandler war. Reb hatte es ihm erklärt. Als Frankie zwei war, hatte er einen Autounfall gehabt. Seine Eltern waren bei diesem Unfall gestorben, aber einige Wandler waren vorbeigekommen und hatten es gehört. Sie hatten Frankie gerettet. Reb erzählte ihm, dass er ein paar Tage im Koma gelegen hatte und so lange zu schlafen hatte seinem Gehirn geschadet. Frankie konnte immer noch alles verstehen, aber manchmal brauchte er zuerst einige Erklärungen.

„Frankie! Komm schon, Kumpel“, rief Reb und streckte seinen Arm aus.

Frankie grinste und sprang nach vorne. Er musste zu sehr in Gedanken versunken gewesen sein, denn er hatte nicht einmal bemerkt, wie Reb und Daithi die Veranda erreichten. Er trabte die Stufen hinauf und folgte den anderen ins Haus. Ein Geruch erregte seine Aufmerksamkeit und Frankie blieb in der Tür stehen. Er atmete mehrmals tief ein und fühlte, wie sein Schwanz zuckte. Huh. Das ist noch nie zuvor passiert.

„Guten Abend, Frankie“, grüßte Declan und riss ihn aus seinen Gedanken.

Frankie wandte sich seinem Alpha zu und neigte den Kopf. „Hi, Alpha“, antwortete er.

Als Declan ihn in eine Umarmung zog und sich an seinem Hals rieb, gab sich sein Wolf nicht hin, wie er es sonst tat.

Offenbar spürte Declan das auch. Als er sich von ihm löste, richtete sein Alpha einen abschätzenden Blick auf ihn. Frankie konnte nicht anders. Er drehte den Kopf und schnüffelte erneut. Derselbe Duft kitzelte seine Sinne und machte ihn zu gleichen Teilen unruhig, fasziniert und geil. Er wollte wirklich wissen, was das verursachte.

„Riechst du irgendwas, Frankie?“, fragte Declan leise.

Er schaute seinen Alpha an und zuckte mit den Schultern. „Nicht sicher. Es ist …“ Er hielt inne und knabberte an seiner Lippe, unsicher, ob er so etwas zugeben sollte, aber sein Alpha hatte schließlich gefragt. „Es macht mich geil“, flüsterte er.

„Aye, ich verstehe“, sagte Declan langsam.

Wenn Frankie raten müsste, würde er sagen, dass sein Alpha … besorgt klang. Sorge stieg in Frankie auf, und er rieb sich nervös die Hände. Er sah sich um und bemerkte, dass Reb und Daithi im Esszimmer mit Lark sprachen. „Ist das schlimm?“, fragte er nervös.

„Nein, nein“, wehrte Declan ab. Er legte eine Hand auf Frankies Schulter und drückte sie beruhigend. „Es bedeutet, dass wir vielleicht einige sehr wichtige Dinge mit dir besprechen müssen, Frankie.“

„Wichtige Dinge?“, fragte Frankie zweifelnd. Die letzte wichtige Sache, die jemand mit ihm besprechen wollte, war, dass sein Bruder und er Declan und dessen Gefährten durch Schottland und Irland begleiteten. Es hatte Spaß gemacht. Frankie glaubte aber nicht, dass Declan wegen eines weiteren Urlaubs mit ihm reden wollte.

„Komm mit“, befahl Declan sanft.

Sein Alpha schlang einen Arm um seine Schultern und führte ihn zu dem Flur, der zu seinem Arbeitszimmer führte. Frankie blickte über seine Schulter zu seinem Bruder, aber Reb sah nicht in seine Richtung. Stattdessen starrte er Lark mit einem erstaunten Blick an.

Bevor er Declan fragen konnte, was los war, zog sein Alpha ihn durch eine Tür und in ein Zimmer, in dem er noch nie gewesen war. Er sah sich um und stellte fest, dass es eine Bibliothek war. Es war nicht wirklich groß, vielleicht fünf mal sieben Meter, aber es gab ein Panoramafenster und einen offenen Kamin mit zwei großen bequemen Sesseln davor.

Alles in allem war es ein sehr gemütliches Zimmer.

„Frankie, bitte setz dich“, sagte Declan und zeigte auf einen der Sessel.

Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, als er tat, was ihm gesagt worden war, und seinen massigen Körper auf einen Sessel niederließ. Er hatte seinen Alpha noch nie so ernst gehört. „Alpha?“ Er konnte fast fühlen, wie sich sein Wolf in seinem Hinterkopf mit dem Schwanz zwischen seinen Beinen hinkauerte.

„Hey, ganz ruhig“, versicherte Declan. „Es ist nicht so schlimm.“

„Was ist los? Habe ich etwas falsch gemacht?“ Frankie zerbrach sich den Kopf und versuchte herauszufinden, was er getan haben könnte, dass sein Alpha ihn so zur Seite nahm.

„Nein, absolut nicht“, erklärte Declan. Er rieb sich mit der Hand über die kahle Kopfhaut und murmelte: „Ich gehe wahrscheinlich alles ganz falsch an.“ Er drehte sich um und setzte sich auf den zweiten Sessel, sein Hintern auf der Kante, und beugte sich vor, die Ellbogen auf die Knie gestützt. „Hast du gehört, dass ich in letzter Zeit einige Gäste habe?“

Frankie nickte und erinnerte sich daran, dass Reb und Daithi es auf der Fahrt erwähnt hatten. „Hat es etwas mit den Wissenschaftlern zu tun?“

„Nein, hat es nicht. Die waren in letzter Zeit überraschend ruhig“, antwortete Declan. „Es hat mit Caspians Freund Dobs zu tun.“

„Caspian, der Vampir“, sagte Frankie langsam. Er erinnerte sich, dass er den Mann ein- oder zweimal im Vorbeigehen gesehen hatte. Sein Gefährte war ein Kaninchenwandler, den sein Rudel vor den Wissenschaftlern gerettet hatte, und der mit ihrem Vollstrecker Carson und dessen Gefährten Jared befreundet war.

„Ja“, sagte Declan. „Einer von Caspians Freunden, ein Vampir namens Dobs, denkt, dass er seinen Geliebten gerochen hat – das ist deren Bezeichnung für einen Gefährten“, stellte er klar. „Dobs denkt, sein Geliebter ist einer meiner Wolfswandler.“

„Oh.“ Frankie nickte langsam. „Jeder will seinen Gefährten finden. Ich hoffe, er findet ihn.“ Frankie hoffte, dass er eines Tages auch einen Gefährten finden würde. Er genoss Sex sehr und hatte gehört, dass es zwischen Gefährten sogar noch besser war. Er hoffte auch, dass es seinem Gefährten nichts ausmachte, dass er manchmal ein bisschen langsamer verstand.

„Frankie.“

Declan, der seinen Namen rief, riss Frankie aus seinen Gedanken. „Hmm?“

„Frankie, ich denke, vielleicht gefällt dir der Geruch unserer Vampirgäste, weil du der Mann sein könntest, nach dem Dobs sucht“, sagte Declan.

Frankie legte den Kopf schief und fragte sich, ob das wahr sein könnte. „Wirklich?“

„Bist du offen dafür, mit einem Vampir verpaart zu sein, Frankie?“, fragte Declan sanft.

Er dachte eine Sekunde darüber nach und zuckte dann mit den Schultern. „Ich denke schon. Ich habe nie viel darüber nachgedacht“, gab er zu. Ein Vampirgefährte? Er hatte gehört, dass sie richtiges Essen aßen, so dass sie immer noch in der Lage wären, zusammen zu essen, wie Wolfswandlerpaare es taten. Frankie wusste, dass sie tagsüber nicht schlafen mussten, wie die albernen Mythen über sie es behaupteten. Vampire konnten in die Sonne gehen, so dass sie Spaziergänge im Wald machen konnten. Er fragte sich, ob sie auf Knoblauch allergisch waren oder durch Kreuze verletzt wurden. Gab es wirklich so etwas wie die Sache mit dem Weihwasser? Konnte jemand aus einem Menschen einen Vampir machen? Würde Frankie auch Blut trinken müssen? Seine Aufregung wuchs. Er hatte so viele Fragen!

Die Tür flog auf und erweckte Frankies Aufmerksamkeit. Er sprang auf, bereit, seinen Alpha zu verteidigen, aber er sah, dass es nur sein Bruder war. Allerdings schien Reb wirklich wütend zu sein.

Reb starrte auf ihren Alpha. „Nein. Absolut nicht. Frankie wird keinem Vampir gegeben, der ihn von hier wegbringt. Das wird nicht passieren.“

Ihn wegbringen? Frankie wollte nicht gehen. Trotzdem wollte er einen Gefährten. Hatte er nicht nur einen vorherbestimmten Gefährten?

„Frederick, das ist nicht deine Entscheidung“, schnappte Declan.

Die Verwendung von Rebs vollem Namen machte Frankie Sorgen. „Reb? Alpha?“, fragte Frankie zaghaft.

Reb schenkte Frankie ein gezwungenes Lächeln und konzentrierte sich dann wieder auf Declan. Er neigte respektvoll seinen Kopf, sagte aber mit angespannter Stimme: „Alpha, ich hörte, dass dieser Vampir als Vollstrecker für den Vampirrat arbeitet. Das bedeutet, dass er oft in feindliches Gebiet reist. Ich halte das nicht für eine sichere Umgebung für Frankie.“

Sein Vampir ging an gefährliche Orte? Dann musste Frankie dabei sein, um ihn zu beschützen, nicht wahr?

„Wenn das Schicksal Dobs als Frankies Gefährten ausgewählt hat, glaubst du nicht, dass es das dann in Betracht gezogen hat?“, entgegnete Declan mit einem tiefen Knurren in der Stimme.

Frankie dachte sich, da sie redeten, als wäre er nicht da, musste er auch nicht da sein. Er wollte diesen Vampir treffen, der sein Gefährte sein könnte oder auch nicht. Frankie mochte ein großer Mann sein, aber er war immer noch ein Wolf. Er wusste, wie er unbemerkt aus einem Raum schleichen konnte, besonders wenn die anderen ohnehin nicht auf ihn aufpassten.

Er schlüpfte aus dem Zimmer und tappte durch den Flur, dem interessanten Duft zu der geschlossenen Bürotür folgend. Als Frankie tief einatmete, verdickte sich sein Schwanz. Ja, ich mag definitiv den Duft, den jemand hier verströmt.

Nur eine Sekunde länger zögerte er, dann siegte Frankies Neugierde, er drehte den Türknauf und stieß die Tür auf. Er fand sich im Fokus von fünf Augenpaaren wieder. Caspian und Casey erkannte er. Bei den anderen dreien war er sich nicht sicher, ob er sie je gesehen hatte.

Ein leises Zischen lenkte Frankies Aufmerksamkeit auf den Mann, der auf einem der Zweisitzer saß. Er hatte kurze, hellbraune Haare. Er wirkte mager, vielleicht zu mager, aber harte Muskeln traten in seinem Hals hervor, und seine Augen leuchteten für einen Augenblick dunkelrot auf, bevor sie wieder tiefblau wurden. Frankie fand das unglaublich sexy.

„Geliebter“, murmelte der Vampir.

Frankie legte den Kopf schief. „Ich bin Frankie. Frankie Drunger.“

„Ich werde dich den Meinen nennen“, antwortete der Typ. Der Mann rappelte sich mühsam auf, und Frankie glaubte nur einen Augenblick lang, dass er es nicht schaffen würde. Dann knurrte der Vampir tief in seiner Kehle und fing sich.

Dieses Grollen machte komische Dinge mit Frankies Bauch und sein Schwanz füllte sich weiter, schwoll in seiner Jeans zu voller Größe an. Er wimmerte, griff nach unten und rückte sich zurecht. Der Mann folgte seinen Bewegungen und als Frankie seinem Blick begegnete, brannte Hitze in seinen blauen Augen und seine Iris wurde langsam wieder rot.

„Das gefällt dir, nicht wahr, Wolf?“, schnurrte der Typ geradezu und bewegte sich vorwärts.

Frankie war um gut ein paar Zentimeter größer als der Vampir, aber irgendwie fühlte er sich dennoch wie die Beute. „Ja. Dein Knurren ist sexy. Ich wünschte, ich könnte es an meinen Eiern fühlen“, antwortete er unverblümt. Mit dem ganzen Blut unterhalb seiner Gürtellinie sagte Frankie das Erstbeste, was ihm in den Sinn kam.

Der Mann gluckste tatsächlich und schien sich von der Vorstellung überhaupt nicht abschrecken zu lassen. Plötzlich wurde Frankie zur Seite geschoben und gegen die Wand gepinnt.

„Wow, du bist stärker als du aussiehst“, bemerkte Frankie beeindruckt. Da es dem Kerl anscheinend nichts ausmachte, ihn zu berühren, erlaubte sich Frankie, seine Arme um ihn zu legen und seinen Arsch zu befummeln. Die festen Rundungen fühlten sich gut in seinen Händen an, und er drückte leicht, was dem Vampir ein deutlich überraschtes Grunzen entlockte.

Frankie grinste. „Sieht aus, als würde dir das gefallen“, sagte er und drückte wieder zu, um seinen Punkt zu verdeutlichen. Er beäugte die scharfen Zähne des Mannes und witzelte: „Wirst du mir deinen Namen verraten, bevor du mich beißt, Vampir?“

Das Lächeln des Vampirs wurde noch breiter, so dass seine Fangzähne gut zu sehen waren. „Du bist nicht schüchtern, hm?“, murmelte er, bewegte seine Hüften und rieb seinen harten Schaft gegen Frankies ebenso steifen Schwanz.

Funken des Vergnügens schossen durch seinen Körper und setzten seine Eier in Brand. Es brauchte nicht mehr viel, um ihn zum Abspritzen zu bringen, und er wollte plötzlich wirklich gerne kommen. Er stellte sich ein wenig breitbeiniger hin, um seine Körpergröße um die paar Zentimeter zu reduzieren, die er brauchte, um mit seinem Gefährten auf gleicher Höhe zu sein. Ja, dieser Vampir ist definitiv mein Gefährte. „Ich sehe keinen Grund, schüchtern zu sein, wenn wir beide kurz davor sind zu explodieren“, grunzte er und begegnete dem nächsten Stoß des Typen.

„Mmm, guter Punkt“, antwortete sein Gefährte. „Mein Name ist Dobs, Frankie. Neige deinen Kopf ein bisschen zur Seite, damit ich an diese pulsierende Ader rankommen kann.“

Bei diesem gepresst hervorgestoßenen Befehl stöhnte Frankie und sein Wolf wollte sich umdrehen und seinem Gefährten seinen Bauch hinhalten. Frankie tat, was ihm gesagt wurde. Dobs schien das als Zustimmung zu betrachten. Er kratzte mit seinen Zähnen einmal über Frankies Hals, zweimal, und das Gefühl veranlasste Frankie, Dobs’ Arschbacken rhythmisch zu drücken und loszulassen.

Frankie nahm an, dass, wenn er betteln würde, der Vampir sich beeilen würde, doch dann ließ Dobs seine Zähne in Frankies Hals sinken. Er hatte nicht erwartet, dass es sich so gut anfühlen würde, aber selbst der erste Schmerz ließ einen weiteren Blutschwall zu seinem Schwanz strömen. Sein Schaft schien schneller und schneller zu pochen, im Einklang mit dem Saugen von Dobs an seinem Hals.

Das Gefühl, als seine Eier sich eng an seinen Körper schmiegten, ließ seine Augenlider auf Halbmast sinken. Ein lautes Stöhnen entkam seiner Kehle, als sein Orgasmus durch seinen Körper raste. Sperma strömte in seine Jeans, warm und klebrig. Er stellte sich vor, wie die Nähte seines Schritts platzen würden, als er immer weiter kam, sich immer weiter ergoss, während Dobs das Blut aus seinem Hals trank. Weiße Flecken tanzten vor seinen Augen, und er fürchtete, er würde vor lauter Lust ohnmächtig werden.

Kapitel 3

Die Glückseligkeit, die durch den berauschenden Strom von Blut in seinen Körper verursacht wurde, ließ Dobs fast auf der Stelle den Höhepunkt erreichen. Als Frankie – wirklich, was für ein Name war das für einen massigen Wolfswandler? – in den Raum gekommen war und sein Geruch Dobs getroffen hatte, konnte er nur an eine Sache denken: an das Blut des großen Mannes zu gelangen und sich zu vergewissern, dass er sein Geliebter war. Dass der Typ für diese Vorstellung mehr als offen erschien, war definitiv ein Bonus.

Eine Hand landete auf Dobs’ Schulter und veranlasste ihn, mit einem Knurren den Kopf zu heben. Da realisierte er, dass er immer noch von dem jetzt blassen Wandler trank. Frankie lehnte sich schwer gegen die Wand. Sein Atem kam in kurzen Stößen und seine Augen waren nicht mehr fokussiert. Allerdings dachte Dobs, dass das an seinem heftigen Orgasmus liegen könnte – der Geruch von Sperma, der schwer in der Luft lag, gab die Tatsache preis, dass Frankie einen Höhepunkt gehabt hatte – aber es könnte auch von zu viel Blutverlust herrühren.

„Oh Scheiße“, zischte er.

„Ja, du verdammter Idiot“, knurrte Lex und schlug ihn auf den Hinterkopf.

Das schien Frankie aus seinem … was auch immer es war zu reißen, denn der Wolf richtete seine Aufmerksamkeit tatsächlich auf Lex und knurrte, und zwar nicht auf eine freundliche Art und Weise. Dobs verbarg sein Grinsen, da er sich wirklich wie ein Arsch fühlte, weil er Frankie fast kopflos attackiert hatte, und fuhr mit seiner Hand durch das blonde Haar des Kerls – dick und wild, großartig, um sich beim Ficken daran festzuhalten – und säuselte: „Ruhig. Er wollte nur unsere Aufmerksamkeit wecken.“

„Er hätte das tun können, ohne dich zu schlagen“, antwortete Frankie gereizt und starrte Lex immer noch böse an.

„Ja, das hätte er“, stimmte Dobs zu und runzelte die Stirn. Er konzentrierte sich wieder auf Frankie und musterte ihn ein weiteres Mal. Immer noch blass, aber wenigstens war sein Atem wieder regelmäßig und seine Augen waren wieder klar. „Wie fühlst du dich?“

Frankie grinste ihn an. „Sehr gut. Werde ich jedes Mal kommen, wenn du mich beißt?“

„Wahrscheinlich schon“, antwortete Dobs ehrlich.

„Dann kannst du mich jederzeit beißen, mein Gefährte“, sagte Frankie, lehnte sich zu ihm und rieb seine Wange an Dobs’.

Dobs versteifte sich sowohl bei dem Kontakt als auch bei der Erwähnung des Wortes Gefährte. Beides waren Dinge, die ihn daran erinnerten, was sein Geliebter war: ein Gestaltwandler. Frankie richtete sich auf und neigte seinen Kopf, um ihn fragend anzusehen, ebenfalls eine sehr hündische Bewegung.

Verdammt, das wird gewöhnungsbedürftig sein.

„Geht es dir gut?“, fragte Frankie. „Du warst ziemlich blass, als ich hereinkam, aber … du siehst jetzt ein bisschen besser aus. Vielleicht ein bisschen dünn“, fügte er hinzu und beäugte ihn kritisch.

Dobs musste all seine Kraft aufbringen, um nicht zu knurren. Frankie urteilte über ihn? Er war nicht derjenige, der sich in ein Tier verwandelte. „Mir geht es gut“, antwortete er mit zusammengebissenen Zähnen.

Frankie sah tatsächlich verletzt aus, senkte seinen Blick und murmelte: „Entschuldigung.“

Eine eigene Entschuldigung zurückhaltend – obwohl er eigentlich gar nicht beabsichtigt hatte, den Wandler zu beleidigen –, bot Dobs stattdessen an: „Lass uns dich säubern.“

„Sicher“, murmelte Frankie und blickte ihm immer noch nicht in die Augen. Er rutschte von der Wand weg, weg von ihm, dann tappte er zur Anrichte. Der Wandler hielt den Kopf gesenkt und blickte auf den Boden.

„Mist“, murmelte Dobs. Was war mit diesem Wolf los? Er war anders als jeder Wandler, dem er je begegnet war, und im Laufe seines eineinhalb Jahrhunderte währenden Lebens hatte er mehr als nur ein paar kennengelernt, obwohl er versuchte, ihnen aus dem Weg zu gehen. Dieser Typ war jedoch aggressiv und verteidigte Dobs in der einen Minute, dann benahm er sich gleich darauf wie ein lammfrommer Welpe. Würde er die ganze Zeit jedes Wort auf die Goldwaage legen müssen?

Zu Dobs’ völliger Überraschung ließ Frankie, nachdem er sich eine Handvoll Servietten geschnappt hatte, tatsächlich seine Jeans fallen. Sein runder Knackarsch ließ Dobs das Wasser im Mund zusammenlaufen, und er kämpfte gegen den Drang an, hinter dem Mann auf die Knie zu fallen und seine Zähne in eine pralle Backe zu versenken, um Frankies Arsch als seinen zu markieren. Dann fiel ihm ein, dass sie nicht die einzigen Personen im Raum waren.

Der Instinkt übernahm. Vor Eifersucht brüllend flog Dobs durch den Raum und griff nach seinem Geliebten, bedeckte ihn von hinten. Er funkelte seine Freunde wütend an. „Raus“, knurrte er.

Lex und Seb verdrehten die Augen, gingen aber schnell genug zur Tür. Lex murmelte: „Du bist derjenige, der praktisch über ihn hergefallen ist und das Problem geschaffen hat.“

Dobs brauchte die Erinnerung nicht. Er zischte und zeigte dem anderen Vampir seine Zähne. Er musste zugeben, dass er sich zehnmal besser fühlte, seit das starke Blut des Wandlers durch seine Adern strömte.

Caspian folgte den beiden in einem gemäßigteren Tempo, seinen Arm um seinen Kaninchenwandlergefährten gelegt. Der Albino blieb in der Tür stehen und wandte sich an Dobs. „Er ist ein Wandler. Du wirst dich an einen gewissen Mangel an Schamlosigkeit gewöhnen müssen“, warnte er, bevor er seinem Gefährten erlaubte, ihn aus dem Raum zu führen.

Sobald die Tür geschlossen war, trat Dobs zurück. Frankie drehte sich um und schämte sich dabei gar nicht, dass sein halbharter Schwanz heraushing. „Worum ging es?“

Dobs’ Blick fiel auf Frankies mit Sperma verschmierten Schwanz, und er spürte, wie sein eigener in seiner Hose zuckte. Er hatte fast vergessen, was er sagen wollte. Er sehnte sich so sehr danach, seine Erektion tief in den größeren Mann zu vergraben und ihn zu zwingen, sich zu unterwerfen. Würde der Wolf ihn lassen? Etwas sagte ihm, dass Frankie es zulassen würde, was Dobs nur weiter erregte.

Frankies Schaft schwoll vor seinen Augen an. „Willst du jetzt ficken?“, fragte Frankie; seine Stimme war voller Erregung. „Hast du deswegen allen gesagt, dass sie gehen sollen?“

Den Blick nach Norden gerichtet, weg von dem verlockenden Anblick der Genitalien seines Geliebten, versuchte Dobs sich darauf zu konzentrieren, Worte zu bilden. Wenn ich fragen würde, würde Frankie mich meine Reißzähne in die pulsierende Vene versenken lassen, die an seinem dicken Schwanz entlangläuft?

Dobs stolperte einen Schritt zurück. „Nein“, brachte er mit heiserer Stimme heraus.

„Schade“, sagte Frankie und klang wirklich enttäuscht. Er machte sich wieder daran, das Sperma von seinem Schwanz zu wischen.

Dobs wünschte wirklich, dass es seine Zunge wäre, die den Samen des Wolfes wegwischte.

„Ich könnte wirklich einen guten Fick gebrauchen. Ich fühle mich jetzt geiler als beim Hereinkommen“, fuhr Frankie fast geistesabwesend fort.

Stöhnend spürte Dobs, wie seine Kontrolle nachließ. „Es gibt Dinge, die wir besprechen müssen“, sagte er und hörte die Erregung in seiner Stimme laut und deutlich. Verdammt, wäre die Anziehungskraft des Wolfes auch so stark, wenn ich gleich am Anfang zu ihm gegangen wäre?

Frankie seufzte. Er warf die mit Sperma bedeckten Servietten in den Müll. „Ich schätze schon.“ Ohne seine Hose hochzuziehen, setzte Frankie sich auf die Couch und legte eine Hand um seinen hervorstehenden Schwanz, rieb ihn dann gemächlich.

Dobs’ Atem stockte ihm in der Kehle. Der Anblick des großen Mannes, der sich vor ihm einen runterholte, war absolut atemberaubend. Ein Meter dreiundneunzig, blondes, wildes Haar das über ein grünes Auge fiel, die Muskeln in seinem Unterarm wölbten sich, als er langsam seine Hand auf und ab bewegte und die Art und Weise, wie die wulstigen Muskeln seiner dicken Schenkel mit offensichtlicher Spannung zitterten … All das steigerte Dobs’ Verlangen bis zu einem fast unkontrollierbaren Maß. „Köderst du mich, Wolf?“, fragte er und versuchte, seine Frustration zu kontrollieren.

Der Wandler sah tatsächlich verwirrt aus. Seine Hand hielt inne. „Was meinst du?“

Auf Frankies Hand auf seinem harten Schwanz deutend, konnte Dobs sich nicht davon abhalten, einen zögerlichen Schritt nach vorne zu machen. „Du holst dir vor mir einen runter, obwohl ich sagte, wir müssten reden.“

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783739459998
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2019 (Juli)
Schlagworte
gestaltwandler wandler gay erotik vampir wolfswandler gay romance gay fantasy Roman Abenteuer Fantasy Romance Liebesroman Liebe

Autor

  • Charlie Richards (Autor:in)

Charlie begann im Alter von acht Jahren mit dem Schreiben von Fantasy-Geschichten und als sie mit neunzehn ihren ersten erotischen Liebesroman in die Finger bekam, erkannte sie ihre wahre Berufung. Jetzt konzentriert sie sich auf das Schreiben von homoerotischen Romanen, zumeist aus der Kategorie Paranormal, mit Helden jeglicher Art.
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Titel: Der Lover des Vampirs