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Alte Flamme, neues Feuer

von Charlie Richards (Autor:in)
35 Seiten
Reihe: Die Wölfe von Stone Ridge, Band 405

Zusammenfassung

Aus dem Käfig: Eine alte Flamme wieder auflodern zu lassen, kann ziemlich heiß werden. Jared Templeton hat sich mit seinem Wolfwandler Carson Angeni niedergelassen. Zum größten Teil hat er sein Leben als Attentäter aufgegeben, aber er findet andere Wege, um sich die Zeit zu vertreiben. Als er mit dem Geruch eines anderen Mannes an sich nach Hause kommt, zeigt Carson Jared, dass er nicht vergessen hat, was er aufgegeben hat, um mit ihm zusammen zu sein. Eine homoerotische Kurzgeschichte für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Diese Geschichte ist eine Ergänzung zu Band 6 der Reihe, „Verlockung für den Vollstrecker“. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 6.000 Wörter

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Kapitel 1

Jared Templeton reagierte auf das Klopfen der Hand des jungen Mannes gegen seinen Oberarm und lockerte seinen Griff. „Weißt du, was du falsch gemacht hast?“

Timothy Earlens zog sich von Jared zurück. Er drehte sich zu ihm um, sein Gesicht rot. „Ähm, nein“, murmelte er und starrte auf die blaue Matte unter ihren Füßen.

Jared unterdrückte einen Seufzer. Kinder. Er verstand sie einfach nicht. Trotzdem musste er dies tun, um das zu bekommen, was er brauchte.

„Okay, lass es mich dir noch einmal zeigen.“ Jared fand, dass er es verdammt gut schaffte, den genervten Ton aus seiner Stimme herauszuhalten. Er betrachtete sich selbst an seinem besten Tag nicht als geduldigen Mann. „Du hast deine Füße nicht richtig hingestellt. Folgendes musst du tun.“

Jared zeigte Tim erneut die Bewegungsfolge zur Selbstverteidigung. Sobald er sich sicher war, dass der Teenager sich den Ablauf gemerkt hatte, griff er ihn erneut an … natürlich in Zeitlupe. Zum Glück führte Tim das Verteidigungsmanöver dieses Mal korrekt aus.

Während der folgenden halben Stunde half Jared Tim, die Ausführung des Bewegungsablaufs zu beschleunigen. Er brachte ihm auch ein paar andere Tricks bei. Alles, was er ihm zeigte, geschah mit einem Ziel vor Augen: für Tims Sicherheit zu sorgen und ihn vor den Händen der Mobber zu schützen.

Auch wenn Jared wusste, dass es für ihn sehr viel einfacher gewesen wäre, den beiden jungen Kerlen, die Tim belästigten, eine Scheißangst einzujagen, würde das dem jungen Mann auf lange Sicht nicht helfen. Nein, der Teenager musste Selbstverteidigung lernen. Jared musste nur etwas mehr Geduld aufbringen.

„Also, wie fühlst du dich dabei?“, fragte Jared und verschränkte die Arme vor der Brust. Er ließ seinen Blick über Tims mit Jogginghose und T-Shirt bekleidete Gestalt schweifen. „Du hast trainierte Muskeln, und du hast die Bewegungsabläufe verinnerlicht. Übe sie mehrmals am Tag, bis sie zur Gewohnheit werden.“

Tim verschränkte defensiv die Arme vor der Brust und verzog das Gesicht. „Ich weiß, dass du meinem Vater einen Gefallen tust“, murmelte er. Seine Wangen verdunkelten sich. „Ich weiß es zu schätzen, aber ich bin nicht sicher, ob ich tatsächlich jemanden schlagen könnte, also … dort hin.“ Er schaute nach links.

„In den Schritt?“ Jared verengte die Augen, als er den nervösen jungen Mann ansah. „Sicher könntest du das.“

Tim Blick huschte zurück zu ihm, und seine Augen weiteten sich.

Jared konnte den Widerspruch kommen sehen, also beschloss er, ihm zuvorzukommen. „Wenn du kurz davor wärst, vergewaltigt zu werden, und der einzige Weg, um davonzukommen, wäre, deinem Angreifer das Knie ins Gemächt zu rammen, würdest du es sofort tun. Es ist ein natürlicher Instinkt.“ Tims Wangen verdunkelten sich weiter und sein Gesicht nahm einen roten Farbton an, aber Jared ließ nicht locker. Seiner Meinung nach war Direktheit manchmal das Beste. „Was ich dir beibringe, wird dir helfen, dich aus solchen Situationen herauszuhalten. Nimm dir meinen Unterricht zu Herzen.“ Er legte seine Hände auf die Hüften und ließ seinen Blick wieder über Tims schlanke, durchtrainierte Gestalt wandern. „Also, bist du schwul?“

Mit offenem Mund riss Tim die Augen weit auf. Er klappte den Mund zu, öffnete ihn dann, aber noch immer kam kein Ton heraus.

„Ah, also bist du es.“ Jared nickte. „In diesem Fall musst du diesen Scheiß wirklich lernen. Vertrau mir.“ Er wedelte mit einer Hand vor Tims Körper auf und ab. „Ich war so wie du, als ich in der High School war. Ein Computer-Nerd. Zurückhaltend. Introvertiert.“ Er zuckte die Achseln und gab zu: „Ich wurde viel gemobbt, als ich aufgewachsen bin.“

„Wirklich?“ Das schien Tim aus der Reserve zu locken. „Du wurdest gemobbt?“

Jared nickte und dachte an seine Vergangenheit. Er dachte nicht mehr oft darüber nach. Es war verdammt lange her.

„Ich war damals nicht offen schwul“, sagte Jared. „In Wahrheit ist das nicht einmal auf meinem Radar gewesen. Ich war zu sehr an Computern interessiert, um überhaupt an Mädchen oder Sex zu denken.“ Als Jared sah, dass Tims Blick wieder nach unten auf die Matten gerichtet war, streckte er die Hand aus. Er krümmte seinen Zeigefinger und drängte den Teenager, seinem Blick zu begegnen. „Hör mal. Ich sage dir das, weil du jung bist und dein Körper sich verändern kann.“

Jared hob die Arme zu beiden Seiten und deutete auf sich selbst. „Schau mich an, ja? Ich bin ein heißer, harter Typ, und ich weiß es, aber ich habe nicht so angefangen.“ Er ignorierte den unbehaglichen Ausdruck auf Tims Gesicht und fuhr fort. „Ich sage dir das nicht, um dich in Verlegenheit zu bringen. Ich sage dir das, damit du weißt, dass du dich mit viel harter Arbeit ändern kannst. Bei deinem Körpertyp wirst du nie viel Masse haben.“ Er runzelte die Stirn und fügte hinzu: „Es sei denn, du nimmst Steroide, und das würde ich nicht empfehlen.“ Er grinste. „Schrumpfende Genitalien sind niemals gut, aber besonders nicht für einen schwulen Mann.“

„W-wie hast du herausgefunden, dass du schwul bist?“

Jared klappte bei der unerwarteten Frage den Mund zu und erstarrte. Er konnte dem jungen Menschen nicht gut von Wandlern und Gefährten erzählen. Trotzdem musste er sich etwas einfallen lassen.

Aber was?

Jared blieb bei der Geschichte, die er seiner Familie erzählt hatte. „Eigentlich halte ich mich für bisexuell.“ Er zuckte mit den Schultern. „Du triffst diesen besonderen Jemand und es ist egal, ob es ein Mann oder eine Frau ist.“

„Woher weißt du, ob du wirklich verliebt bist?“

Verdammt. Auf keinen Fall kann sich dieses junge Kerlchen schon für verliebt halten.

Auch wenn Jared nicht viel Erfahrung mit Jugendlichen hatte – in Ordnung, er hatte überhaupt keine Erfahrung mit ihnen – wusste er, dass jemandem zu sagen, er oder sie würde eine bestimmte Person nicht wirklich lieben, das genaue Gegenteil von klug war.

„Nun …“ Jared hielt inne und räusperte sich. Wie erklärte man jemandem die Liebe? Dann machte es klick. Jared schnaubte leise und wusste irgendwie, dass er ein gefühlsduseliges Lächeln im Gesicht hatte, aber das war okay. „Wenn du verliebt bist, wirklich verliebt, dann willst du die beste Version von dir selbst für ihn sein … oder sie.“

„Wow, okay.“ Tim schob seine Hände in seine Jogginghose, seine Brauen zogen sich zusammen. „Also, ähm, du und dein Mann meint es ernst, oder?“

„Wie ein Herzinfarkt“, antwortete Jared sofort. Für eine Sekunde bemerkte Jared die Enttäuschung in Tims Gesicht. Nun ja, Scheiße! „Mein Mann heißt Carson Angeni. Wir sind seit fast fünf Jahren zusammen und ich bin für ihn aus Boston hierher gezogen.“ Er streckte die Hand aus, packte Tims Schulter und drückte sie ermutigend. „Wenn es dich erwischt, erwischt es dich heftig und dann, wenn du es am wenigsten erwartest. Es stellt dein Leben auf den Kopf und wirft alles durcheinander, also beeil dich nicht.“

Sobald Tim genickt hatte, ließ Jared ihn los. Er klatschte einmal in die Hände, bevor er sagte: „Okay. Lass uns noch einmal alles durchgehen.“

Jared hielt das gefaltete Stück Papier hoch und nickte dem anderen Mann zu. „Danke dafür. Ich werde nächstes Wochenende zurück sein, um mit Timothy weiterzumachen.“

„Ich schätze die Hilfe.“ Bürgermeister Earlens streckte die Hand aus. Als Jared sie ergriff, fügte er hinzu: „Ich bin sicher, dass Timothy es auch tut.“

Jared nickte. „Wenn er es jetzt nicht tut, wird er es irgendwann.“ Nachdem er die Hand des Bürgermeisters losgelassen hatte, steckte er das Papier in die Innentasche seiner Jacke. „Danke noch einmal.“

Nachdem er gesehen hatte, wie Bürgermeister Earlens nickte, drehte sich Jared um und ging aus dem Haus. Er setzte sich ans Steuer seines Porsche und ließ den Motor an. Er wendete das Fahrzeug, bog nach links ab und verließ die Stadt auf dem Weg nach Hause.

Die Fahrt genießend, ließ Jared das Fenster herunter, drehte das Radio auf und trat aufs Gaspedal. Mit breitem Grinsen raste er über die kurvige Bergstraße und erfreute sich an der Kraft seines Autos.

Jareds Fahrzeit, für die die meisten Leute fünfundvierzig Minuten brauchen würden, dauerte nur zweiundzwanzig. Sein Adrenalinspiegel war immer noch hoch von seiner schnelleren Heimreise, als er den Knopf für den Garagenöffner drückte und seinen Porsche hineinfuhr. Er sprang aus seinem Fahrzeug, energiegeladen, ein wenig erregt und voller Freude darauf, seinen Lover zu sehen.

Jared trat ins Foyer und zog seine Schuhe aus. Er hängte seine Jacke an den Haken links von der Tür und bemerkte, dass auch Carsons da war. Er verließ das Foyer und machte sich auf die Suche nach ihm.

Allein der Gedanke an seinen sexy Wolfswandler ließ Jareds Schwanz anschwellen. Erregung strömte durch seine Adern, als er die Küche, das Esszimmer und den Wohnbereich überprüfte. Er fand Carson nicht und ging zum Arbeitszimmer.

Immer noch nichts.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783752123029
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2020 (Dezember)
Schlagworte
gestaltwandler wandler gay romance gay fantasy Fantasy Romance Roman Abenteuer

Autor

  • Charlie Richards (Autor:in)

Charlie begann im Alter von acht Jahren mit dem Schreiben von Fantasy-Geschichten und als sie mit neunzehn ihren ersten erotischen Liebesroman in die Finger bekam, erkannte sie ihre wahre Berufung. Jetzt konzentriert sie sich auf das Schreiben von homoerotischen Romanen, zumeist aus der Kategorie Paranormal, mit Helden jeglicher Art.
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Titel: Alte Flamme, neues Feuer