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Sekanis Eskapade

von Charlie Richards (Autor:in)
30 Seiten
Reihe: Die Wölfe von Stone Ridge, Band 445

Zusammenfassung

Aus dem Käfig: Als ein spaßiger Flug schief geht, spielt ein Flughundwandler die Jungfrau in Nöten. Der Flughundwandler Sekani hatte nur vor, seinem Tier einen kleinen Freiflug zu gönnen, während sein Vampirliebhaber, Meister Borscht Kuznetsov, eine Telefonkonferenz hat. Leider nimmt sein kurzer Flug eine unerwartete Wendung, als er auf eine andere Fledermaus stößt … die kein Wandler ist. Sekanis kopfloses Umherflattern bringt ihn in unerwartete Gefahr. Zwar kann er telepathisch mit Borscht sprechen, aber reicht das aus, damit sein Vampir ihn finden und retten kann? Eine homoerotische Kurzgeschichte für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Diese Geschichte knüpft an Band 29, Borschts flatternder Geliebter, an. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 7.000 Wörter

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Kapitel 1

„Viel Spaß, Sekani“, sagte Borscht, bevor er einen sanften, anhaltenden Kuss auf seine Lippen drückte.

Sekani liebte Borschts Küsse. Er strahlte seinen Liebhaber, den Vampirmeister, glücklich an und nickte. „Den werde ich haben. Viel Glück bei deiner Telefonkonferenz!“

Borscht lachte. „Danke, mein Geliebter. Wir sehen uns in ein paar Stunden.“

Zu Sekanis Vergnügen eroberte Borscht seinen Mund wieder und stieß seine Zunge hinein. Er leckte glücklich über die Zunge seines Vampirs und saugte dann leicht an ihr. Wie bei jedem Kuss zuvor spürte Sekani, wie sich sein Schwanz erhitzte und anschwoll und sich unter seinem Kilt verlängerte.

Nach ein paar Sekunden stöhnte Borscht und hob den Kopf, um den Kuss zu beenden. Seine dunklen Augen zeigten einen rötlichen Farbton und verrieten sein Verlangen genauso wie sein Geruch. Borscht grinste lüstern und schüttelte den Kopf.

„Mein kleiner sexy Flughund“, grollte Borscht. Mit dem Griff, den er an Sekanis Hüften hatte, drängte er ihn einen Schritt zurück. „Verschwinde von hier, bevor ich zu spät zu meinem Anruf komme.“

Sekani wäre super glücklich gewesen mit allem, was Borscht vorhatte, was dazu führen würde, dass er zu spät kam, aber er nickte trotzdem. Er seufzte, lächelte aber weiter. „Ich freue mich schon darauf.“

Borscht knurrte, auch wenn er grinste, und seine Augen verengten sich. „Oh, ich freue mich auch darauf, mein Geliebter. Jetzt genieße diesen schönen Sommernachmittag.“

Sein Körper prickelte vor leichter Erregung, als Sekani sich umdrehte und aus dem Raum schlüpfte. „Kann es gar nicht erwarten!“, rief er über die Schulter, bevor er zur hinteren Terrasse ging.

Nun, ich denke, ich kann es. Schließlich warte ich … natürlich macht das Fliegen immer Spaß, auch wenn ich es tue, während ich warte. Sekani grinste vor sich hin und ging zu einem Terrassenstuhl. Er zog sich sein T-Shirt über den Kopf, ehe er seine Sandalen abstreifte. Nachdem er das Shirt auf den Stuhl gelegt hatte, wickelte er seinen Kilt auf, faltete ihn zusammen und legte ihn auf das T-Shirt.

Als Sekani seine Verwandlung begann, wobei sein Körper schrumpfte, seine Gliedmaßen die Form änderten und Fell spross, schätzte er, dass er Kilts kennengelernt hatte. Einer von Borschts Brüdern hatte einen netten Menschen als Gefährten. Er hieß Remy und hatte Sekani von schottischen Kilts erzählt.

Auch wenn Sekani kein Schotte war und niemals als einer durchgehen würde, liebte er Kilts. Er war für die meiste Zeit seines Lebens, an das er sich erinnerte, von Wissenschaftlern gefangen gehalten worden, die an ihm experimentiert hatten. Nur aufgrund eines glücklichen Zufalls war er entkommen. Sobald er frei gekommen war, hatte er eine Abneigung gegen alles entdeckt, was seine unteren Regionen und Beine einschränkte.

Sekani schob die Gedanken an seine Vergangenheit beiseite, breitete seine pelzigen Flügel aus und flatterte in die Luft. Er liebte es, in seiner Nilflughundgestalt zu fliegen. Nichts war besser als das … außer von Borscht festgehalten und geliebt zu werden.

Selbst das Fliegen war nicht besser als das.

Sekani flatterte schnell und überflog den weitläufigen Bereich hinter dem Anwesen. Einige Sekunden später erreichte er die Baumgrenze. Er landete auf einem Ast, schaute sich dann um und betrachtete die sattgrünen Blätter und verdrehten Äste.

Sekani atmete tief ein und genoss die frische Luft. Sie war absolut wunderbar und so viel besser als wiederaufbereitete Laborluft. Sekani hätte die Augen verdreht, wenn er nicht in Flughundform gewesen wäre.

Plötzlich wechselte der Wind die Richtung, nur ein wenig. Der Geruch von reifen Beeren erregte seine Aufmerksamkeit. Voller Aufregung sprang er von dem Ast, folgte seinen Sinnen und suchte nach dem, wie er hoffte, leckeren Häppchen.

Sekani genoss den Wind auf seinen pelzigen Wangen, als er flog. Er zwitscherte und drückte seine Freude aus, als er die Brombeersträucher entdeckte. Nachdem er auf einem nahe gelegenen Ast gelandet war, sah er, dass etwa die Hälfte der Beeren saftig und reif zu sein schien.

Sekani kroch den Ast entlang und plante in Gedanken einen Weg. Er bewegte sich von einem Ast zum anderen, suchte sich seinen Weg hinüber und nach unten. Als Sekani den untersten, dünnen Ast erreichte, hörte er ihn unter seinem mageren Gewicht knarren.

Sekani sprang, glitt durch die Luft und landete vorsichtig auf einem Abschnitt miteinander verflochtener Ranken. Er knabberte an einer Beere und mied mühelos die spitzen Dornen der Pflanze. Er zwitscherte, schluckte und leckte sich die Lippen, um die leckeren, leicht bitteren Säfte zu beseitigen.

Lecker!

Sekani aß eine zweite, dann eine dritte Beere. Als er nach der vierten griff, platzierte er eine Flügelklaue zu seiner Linken und streckte seinen Körper. Die Ranke musste irgendwo einen Knick oder eine Schwachstelle gehabt haben, denn sie bog sich und gab nach.

Mit einem Quietschen fiel Sekani zu Boden. Er prallte von ein paar Ranken ab und kratzte über ein paar weitere. Als er endlich auf dem Boden aufschlug, ruhte er sich dort aus, während er versuchte, wieder zu Sinnen zu kommen.

Sobald er wieder atmen konnte, kroch Sekani unter dem Busch hervor. Er blickte zu den Beeren auf, hatte aber keinen Appetit mehr auf sie. Sein Kopf tat ein bisschen zu sehr weh, und er fand, dass ein Nickerchen stattdessen gut klang.

Sekani flatterte los und sprang, landete dann sofort in etwa eineinhalb Metern Höhe an einem Baumstamm. Er kroch weiter nach oben und suchte nach einem geeigneten Platz zum Aufhängen. Sekani entschied sich für einen schönen, gut geschützten Bereich, erreichte ihn, schlug seine Krallen ein und hängte sich kopfüber hin. Nachdem er seine Flügel gestreckt, dann sein Fell ausgeschüttelt und wieder geglättet hatte, schlang er seine Flügel um seinen Körper und seufzte.

Kaum hatte Sekani die Augen geschlossen, als er ein Kreischen hörte. Er riss die Augen wieder auf und sah sich … etwas gegenüber. Sekani brauchte eine Sekunde, um zu erkennen, dass es sich um eine Fledermaus handelte.

Offensichtlich hatte er beschlossen, zu nahe am Nest einer anderen Fledermaus zu schlafen … und das Tier war zwar klein und braun, aber wütend. Es war außerdem größer als Sekani. Sekani breitete seine Flügel aus und erhob sich in den Himmel.

Leider tat die andere Fledermaus das ebenfalls. Sie jagte Sekani nach, der schnell flatterte und zwischen Ästen und um dicke Stämme raste. Jedes Mal, wenn er sich umdrehte, um zum Anwesen zurückzukehren, trieb ihn das kleine Tier weiter in die andere Richtung.

Gereizt hielt Sekani auf den Boden zu. Auch wenn er bei der Verwandlung in die menschliche Form ein paar Kratzer bekommen könnte, wäre er danach zumindest in der Lage, nach der Fledermaus zu schlagen. Sekani nahm an, dass er sich, sobald die Fledermaus seine menschliche Gestalt in Ruhe ließ, wieder zurückverwandeln und ein Plätzchen suchen konnte, das dichter am Haus lag, um dort ein Nickerchen zu machen.

Sekani landete auf dem Boden und die größere Fledermaus prallte sofort gegen ihn. Er landete ausgestreckt auf dem Boden und schlug mit dem Kopf gegen einen Stein, den er nicht einmal bemerkt hatte. Sekani war für einen Moment benommen und konnte nicht reagieren, als die andere Fledermaus ihn kratzte und mit den Krallen bearbeitete.

Im nächsten Moment startete die Fledermaus wieder.

Selbst in Flughundform gelang es Sekani, ein stöhnendes Geräusch zu machen. Er schloss die Augen und rieb seinen Kopf an einem Flügel, um den Schmerz zu lindern. Obwohl er nur vermuten konnte, was das Problem der Fledermaus war, war er froh, dass sie weg war.

Ein leises, wütend klingendes Grummeln veranlasste Sekani, seinen Kopf herumzureißen. Er schaute sich um und entdeckte ein großes Stinktier … mit zwei kleinen daneben. Plötzlich wurde ihm klar, warum die andere Fledermaus weggeflogen war.

Sekani war direkt neben einer Mutter und ihren Jungen gelandet.

Hmm, vielleicht hat mich die Fledermaus deshalb von diesem Baum weggejagt.

Diese Vermutung machte seine gegenwärtige Lage nicht besser.

Gerade als Sekani sich zurückzog, drehte sich das Stinktier um und hob seinen Schwanz. Er schlug mit den Flügeln und hob ab, aber es war zu spät. Sekani spürte, wie die übel riechende Flüssigkeit über seinen Rücken spritzte. Der widerliche Geruch stieg in seine Nase. Sie ließ sogar seine Augen brennen und zwang ihn, sie zu winzigen Schlitzen zu verengen. Dazu tränten seine Augen, was es fast unmöglich machte zu sehen, als er aus der Gegend wegflog.

Sekani blieb niedrig, da er nicht verhindern konnte, dass er gelegentlich von einem Baumstamm abprallte. Äste kratzten über sein Gesicht und seine Flügel. Blätter fielen von Bäumen, als er an ihnen vorbei streifte.

Schließlich sah er einen kleinen, schlammigen Bach und schätzte sich glücklich, dass er ihn überhaupt bemerkt hatte. Schnell flatterte er hinein, rieb sich den Rücken am Grund und tat sein Bestes, um das fiese Zeug von sich runterzubekommen. Seine Krallen in den schlammigen Boden gegraben, zappelte und schlitterte er durch das kaum fünf Zentimeter tiefe Wasser.

Sekani ruhte sich in dem flachen Rinnsal aus und keuchte. Er konnte es immer noch riechen, was ihn zusammenzucken und zittern ließ. Auch wenn er von dem üblen Geruch von Stinktieren gehört hatte, war ihm nicht bewusst gewesen, wie … hartnäckig es sein konnte.

Sekani fragte sich, welche Art von Seife es entfernen könnte. Er rollte sich auf den Bauch und sah sich um. Je früher er auf das Anwesen zurückkehrte, desto eher konnte er sich richtig waschen.

Dummerweise hatte Sekani, als er die Bäume und Büsche um sich herum betrachtete, keine Ahnung, wo er war. Er breitete seine Flügel aus und hoffte, dass ihm eine gewisse Höhe helfen würde. Doch sobald er sich ein wenig vom Boden erhoben hatte, drehte sich sein Kopf.

Dunkelheit rollte über seine Sinne hinweg und er fiel bewusstlos zu Boden.

Kapitel 2

Borscht drückte endlich die Taste zum Beenden des Anrufs auf seinem Telefon. Er stöhnte leise, als er sich mit den Handflächen über das Gesicht rieb. Zu guter Letzt hatte er einen Deal mit dem Vampirrat ausgearbeitet.

Sein Bruder Vadim war ein Computerhacker. Ein verdammt guter, und der Vampirrat versuchte schon seit Jahrzehnten, ihn zu rekrutieren. Vadim war jedoch seiner Familie treu, was Borscht schätzte. Er wollte seinen Bruder nicht an die Bürokratie des Rates verlieren.

Trotzdem wusste Borscht, dass Vadim es mochte, für ihre Leute nützlich zu sein. Er würde ihm diese Gelegenheit niemals vorenthalten. In diesem Sinne hatten Borscht und Vadim vereinbart, die Zeit seines Bruders aufzuteilen.

Vadim hatte keine Lust gehabt, dem Rat ständig zur Verfügung zu stehen, aber er würde sich immer für legitime Notfälle bereit halten. Er hatte auch zugestimmt, maximal zehn Stunden pro Woche an ihren Anliegen zu arbeiten. Vadims Sorge, zum Sklaven des Rates gemacht zu werden, war berechtigt, weshalb dieser Anruf so notwendig gewesen war.

„Nun, das lief ein bisschen besser als ich dachte“, grollte Vadim von seinem Platz auf der anderen Seite des Schreibtisches. „Ich dachte, sie würden mehr Stunden verlangen.“

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783752125382
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2020 (Dezember)
Schlagworte
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Autor

  • Charlie Richards (Autor:in)

Charlie begann im Alter von acht Jahren mit dem Schreiben von Fantasy-Geschichten und als sie mit neunzehn ihren ersten erotischen Liebesroman in die Finger bekam, erkannte sie ihre wahre Berufung. Jetzt konzentriert sie sich auf das Schreiben von homoerotischen Romanen, zumeist aus der Kategorie Paranormal, mit Helden jeglicher Art.
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Titel: Sekanis Eskapade