Lade Inhalt...

EINSERKANDIDAT - Stressfrei zur Bestnote: Clever Lernen lernen und effiziente Lerntechniken entdecken.

Wie du mehr Freizeit hast, bessere Noten bekommst und gleichzeitig weniger lernen musst.

von Frederik Holm (Autor:in)
133 Seiten

Zusammenfassung

Ohne Stress und mit wenig Zeitaufwand Bestnoten schreiben und trotzdem genug Freizeit für Freunde und Hobbys haben?

Mit den richtigen Lernmethoden und Lerntechniken wird aus dem faulsten Schüler oder Studenten ein Einserkandidat! Die „Streber“ und „Überflieger“ in der Schule oder im Studium sind weder die Schlausten, noch die Fleißigsten - sie lernen einfach am effizientesten und effektivsten - ohne dabei am Prüfungsstress zu verzweifeln oder Stunden lang zu büffeln.

Wenn du…
…es satt hast, stundenlang für Klausuren oder Arbeiten zu büffeln.
...beim Lernen unkonzentriert bist und dauernd abgelenkt wirst.
...dich wunderst, wie Überflieger gefühlt nie lernen und trotzdem die besten Noten schreiben.

Dann hast du nie gelernt, wie du richtig lernst!

Dieses Buch enthüllt das Geheimnis der Bestnote bzw. die „geheimen“ Lerntechniken und Lernmethoden von den Überfliegern an Schulen und Universitäten, die nie lernen, immer mit Freunden abhängen bzw. chillen und trotzdem die besten Noten schreiben!

Erfahre das clevere Schritt für Schritt System, das du direkt in die Praxis umsetzen kannst um deine Noten zu verbessern. Diese Techniken werden kaum an Schulen und Universitäten gelehrt und nur einige wenige Schüler und Studenten kennen sie überhaupt, dabei sind sie super einfach und effektiv.

Dieses Buch enthüllt:
Lernen lernen: wie du deinen richtigen Lerntyp findest und auf dich maßgeschneiderte Lerntechniken anwendest.

Bestnoten ohne Stress: wie du stressfrei Prüfungen & Arbeiten meisterst ohne stundenlang zu büffeln - selbst wenn du nur wenige Tage Zeit hast.
Vom Aufschieber zum Lernprofi: wie du dich spielend einfach zum Lernen motivierst und nie wieder unter Stress lernen musst.

Als positive Nebeneffektive wirst du deinen Motivation langfristig steigern, Prüfungsangst besiegen, dein Zeitmanagement verbessern und deine Selbstdisziplin erhöhen, ohne großartig etwas dafür zu tun. Du wirst generell glücklicher und gelassener durch Schule oder Studium gehen, da du einfach mehr Zeit für die schönen Dinge im Leben hast.


Werde heute zum Einserkandidaten und schließe dich den Überfliegern deiner Schule oder deiner Universität an - es beginnt mit diesem Buch und endet mit deinen persönlichen Bestnoten. Sichere dir noch heute dein Exemplar und schnapp dir deine Bestnoten - du hast sie dir verdient!

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


 

Vorwort


 

Lernen ist ein Bestandteil unseres Lebens, der uns bis zum Ende begleitet. Sobald wir auf die Welt kommen beginnen wir damit verschiedenste Dinge zu lernen. Angefangen bei den grundlegenden Fähigkeiten, bis hin zu komplexeren Dingen, wie unserer Sprache. Irgendwann kommen wir dann in die Schule und nachdem wir diese hinter uns gebracht haben, geht es mit dem Lernen weiter, wenn wir unserem weiteren Bildungsweg nachgehen.

 

Lernen wird von den meisten Menschen als lästig empfunden und Dinge, die uns lästig sind vermeiden wir nur allzu gerne. Darüber hinaus empfinden wir einen gewissen Leistungsdruck, da es anderen Menschen spielend leicht zu fallen scheint gute Noten zu bekommen. Allerdings muss du nicht übermäßig intelligent sein, um recht einfach gute Noten zu bekommen.

 

In diesem Buch werden zunächst die Grundlagen behandelt, wie der Aufbau unseres Gehirns, damit du diesen Aspekt nachvollziehen kannst. Daran anschließend geht es auch schon um das Lernen. Auch hier werden zunächst grundlegende Aspekte angesprochen, bevor es im Folgenden um die Lerntypen, verschiedene Lerntechniken und weitere wichtige Aspekt des Lernens, wie beispielsweise das richtige Lesen oder Mitschreiben, geht. Des Weiteren wird das Geheimnis des Flows näher behandelt und wie du Prüfungen entspannter und mit einer Leichtigkeit meistern kannst. Zu guter Letzt gehen wir dann noch darauf ein, was passiert, wenn die Zeit mal knapp wird oder sich uns Hindernisse in den Weg stellen. Damit du keinen Mythen mehr Glauben schenkst und dein soziales Umfeld dich beim Lernen optimal unterstützen kann, folgen in den letzten Kapiteln auch zu diesen Themen Informationen.

 

Kurzgesagt findest du hier wirklich alles, was du zum Lernen wissen musst und brauchst, um auch spielend leicht gute Noten zu bekommen. Dafür brauchst du nicht einmal viel Zeit zu opfern und dich stressen lassen. Dabei wünsche ich dir viel Spaß und Erfolg.

 

Frederik_Holm_Unterschrift.png

 

Unser Geschenk an dich!

 

Vielen Dank für den Kauf von diesem Buch und deinem damit verbundenen Vertrauen in uns als Herausgeber und in Frederik Holm als Autor dieses großartigen Buchs. Das bedeutet uns wirklich viel, weshalb wir dir den Ratgeber „Habit Hacks – 10 unscheinbare Schlüssel Gewohnheiten, die dein Leben verändern," als Download schenken –vollkommen gratis! Zudem möchten wir dir die Möglichkeit eines direkten Austauschs mit dem Autor anbieten. So kannst du z.B. deine Fragen, dein Feedback oder deine Anregungen Frederik zukommen lassen – eine tolle Möglichkeit für die Kommunikation zwischen Leser und Autor!

 

Diese kleinen und unscheinbaren Schlüssel Gewohnheiten verändern dein Leben – erfahre:

habit-hacks

 

Wenn du bereit bist, dein Leben mit einigen simplen Habit Hacks auf das nächste Level zu bringen, dann schaue am Ende nach deinem persönlichen Zugang.

Kapitel 1: Das menschliche Gehirn – die Basis unserer Lernfähigkeit


 brain.png

 

Wir lernen in den Armen unserer Eltern, im Kindergarten, auf dem Spielplatz, im Schulunterricht, auf dem Pausenhof, vor dem Fernseher und am Arbeitsplatz – trotzdem findet das Lernen dabei aber immer am selben Ort statt: im Gehirn. Aus diesem Grund widmen wir uns im ersten Kapitel dieses Buches dem wohl mit Abstand faszinierendsten menschlichen Organ, sehen uns dessen Aufbau an und finden heraus, was genau dort passiert, wenn wir lernen.

 

 

Der Aufbau des Gehirns

 

Das Gehirn eines erwachsenen, gesunden Menschen wiegt durchschnittlich rund 1.400 Gramm und beherbergt etwa 100 Milliarden Gehirnzellen. Diese Zellen werden Neuronen genannt, sind untereinander verknüpft und stellen so über 100 Billionen Verbindungen her, die sogenannten Synapsen. Zusammen mit dem Rückenmark bildet das Gehirn das zentrale Nervensystem. Das Organ, das in seiner Form oft mit einer Walnuss verglichen wird, hat es also ganz schön in sich. Übergeordnet lässt es sich in drei grundlegende Bereiche unterteilen:

 

Das Großhirn – Telencephalon

 

Mit Abstand am größten ist das Großhirn, das sich in zwei Hälften aufgliedert, die mit dem sogenannten Balken verbunden sind. Ohne diesen wichtigen Teil des Hirns könnte der menschliche Körper unmöglich funktionieren. Das Großhirn ist der Kommunikator, über den alle Organe aufeinander abgestimmt werden. Die Steuerung des Körpers findet dabei überkreuzt statt. Sprich: Die linke Hirnhälfte steuert die rechte Körperseite und andersherum. Zu finden ist das Telencephalon direkt unter der Schädeldecke. Die beiden Hemisphären dieses Gehirnteils lassen sich nochmals in vier Bereiche aufteilen:

Frontallappen

 

Der Frontallappen sorgt dafür, dass du situationsbezogen auf Reize reagieren kannst. Hier werden die sensorischen Signale mit Erinnerungen, Emotionen und früheren Bewertungen in Verbindung gebracht. Das Ergebnis aus dieser Verknüpfung prägt dein Handeln.

Parietallappen

 

Körperliche Wahrnehmungen, zum Beispiel Temperatur, Druck und die Beschaffenheit von Oberflächen, werden im Parietallappen verarbeitet. Dort sitzt auch das räumliche Denken.

Temporallappen

 

Dein Gehör wird vom Temporallappen gesteuert. Außerdem befinden sich hier zwei besonders bemerkenswerte Abschnitte:

Hippocampus: Das mittel- und langfristige Abspeichern von Informationen und Erlebnissen geschieht im Hippocampus.

Amygdala: Die Amygdala wird auch Mandelkern genannt und ist am Ende des Hippocampus zu finden. Sie kümmert sich um die emotionale Bewertung von aufgenommenen Informationen und ist somit ebenfalls an der Entscheidung darüber beteiligt, wie diese im Gedächtnis abgespeichert werden.

Occipitallappen

 

Dein Sehvermögen verdankst du dem Occipitallappen. Ohne diesen Teil des Großhirns wärst du – trotz völlig intakter Augen – nicht in der Lage dazu, deine Umgebung optisch zu erfassen.

 

Das Zwischenhirn – Diencephalon

 

Ist die Rede vom Zwischenhirn, liegt der Fokus meist auf diesen beiden Bereichen:

Thalamus: Alle sensorischen Signale laufen über den Thalamus. Sie werden vom peripheren Nervensystem dort eingeschleust und dann an das Großhirn weitergeleitet.

Hypothalamus: Der Hypothalamus ist sowohl an physischen als auch an psychischen Prozessen beteiligt und verbindet das Nervensystem – gemeinsam mit der Hypophyse – mit dem Hormonsystem.

Daneben setzt sich das Zwischenhirn aus Subthalamus und Epithalamus zusammen.

Der Hirnstamm – Mesencephalon, Cerebellum und Myelencephalon

 

Der dritte große Bereich des Gehirns ist der Hirnstamm, der aus Mittelhirn, Kleinhirn und Nachhirn besteht. Über das Nachhirn ist das Gehirn mit dem Rückenmark verbunden. Die Steuerung von Reflexen, die automatisch ablaufen, geschieht im Hirnstamm. Beispiele für solche reflexartigen Vorgänge sind das reizinitiierte Schlucken, die Atmung, die Körpertemperaturregulation und der Herzschlag.

Du siehst: Das Gehirn übernimmt eine Vielzahl wichtiger Aufgaben und bildet die Basis, auf der der menschliche Organismus überhaupt leben und funktionieren kann.

Neuronen, Synapsen und die Kommunikation im Gehirn

 

Die Kommunikation im Gehirn geschieht über elektrische Impulse. Diese werden von Neuronen erzeugt, gelangen an die Synapsen und

werden von dort aus über Neurotransmitter, also über chemische Botenstoffe, an andere Neuronen weitergeleitet. Vereinfacht kannst du dir diesen Vorgang wie einen Sprint vorstellen. Der Schiedsrichter (Neuron 1/aussendendes Neuron) gibt das Startsignal (den elektrischen Impuls) ab. Sobald das Signal vom Läufer (der Synapse) gehört wird, aktiviert dieser seine Muskelkraft (die Neurotransmitter) und läuft zum Ziel (Neuron 2/empfangendes Neuron). Das Prinzip ist immer dasselbe: elektrischer Impuls des aussendenden Neurons – Synapse – Neurotransmitter – empfangendes Neuron. In der Realität bezieht sich dieser Prozess allerdings nicht auf zwei kommunizierende Neuronen, sondern auf ganze Neuronengruppen, und findet weitaus schneller statt, als selbst Usain Bolt jemals laufen könnte. Synapsen verbinden übrigens nicht nur Neuronen mit Neuronen, sondern auch mit andersartigen Zellen, zum Beispiel mit Muskelzellen und Sinneszellen. Wenn nun ein Reiz auf eine Sinneszelle trifft, wird er von der Synapse an die Neuronen weitergegeben und kann so im Gehirn verarbeitet werden.

 

 

Was passiert, wenn wir lernen?

 

Du kannst Informationen auf verschiedenen Wegen aufnehmen. Beteiligt ist aber immer mindestens ein Sinneskanal. Um zu lernen, muss eine Information also durch das Sehen, das Hören, das Riechen, das Schmecken oder das Tasten aufgenommen werden. Der jeweilige Reiz aktiviert die Synapse und findet so seinen Weg über die Neuronen dorthin, wo er im Gehirn verarbeitet werden kann. Je öfter sich derselbe Reiz wiederholt, desto stärker prägen sich die entsprechenden Synapsen aus und mit desto mehr "Schlagkraft" gelangt das Signal ins Gehirn. Das erklärt auch, warum das Gehirn im Laufe des Lebens an Gewicht zunehmen kann, obwohl die Anzahl an Neuronen gleich bleibt. Durch neue Informationen werden neue Verknüpfungen im neuronalen Netz gebildet. Verknüpfungen, die nicht mehr genutzt werden, lösen sich mit der Zeit auf, während häufig angesprochene Synapsen, wie bereits beschrieben, dicker und stärker werden. Das hat zur Folge, dass sie größere Mengen an Neurotransmittern senden können, wodurch das Signal letztendlich schneller und deutlicher bei den empfangenden Neuronen ankommt. Diese Tatsache ist der Grund dafür, dass das Gehirn häufig mit einem Muskel verglichen wird. Faktisch ist diese Aussage natürlich falsch. Doch genau wie ein Muskel, verliert auch eine Synapse an Stärke, wenn sie nicht trainiert wird, und wird im Umkehrschluss stärker, wenn man sie trainiert. Diese Anpassungsfähigkeit des Gehirns erlaubt es uns, uns stetig auf neue Situationen und Gegebenheiten einstellen zu können, sodass wir mit den unterschiedlichsten Szenarien zurechtkommen. Das Schaffen neuer und das Stärken bestehender Verknüpfungen funktioniert ein Leben lang. Das Sprichwort "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr" solltest du also keinesfalls ernst nehmen. Fakt ist, dass ein Erwachsener mit einem gesunden Gehirn jederzeit dazulernen und sein Wissen verfestigen kann.

 

 

Kurzzeit- vs. Langzeitgedächtnis

 

Unter dem Gedächtnis verstehen wir die Fähigkeit des Gehirns, Informationen abzuspeichern und wieder abzurufen. Dabei gibt es keinen zentralen Gedächtnisspeicher im Gehirn. Vielmehr findet das Abspeichern und Abrufen in vielen Hirnarealen gleichzeitig statt. Wenn du zum Beispiel an ein Auto denkst, erinnert sich ein Teil deines Gehirns daran, wie ein Auto aussieht, ein anderer weiß, wie du es fahren kannst, ein dritter, wie es sich anhört, und ein vierter, wie du dich gefühlt hast, als du zum ersten Mal mit einem Auto gefahren bist. All diese Informationen befinden sich an unterschiedlichen Stellen, vereinen sich aber zu deiner Vorstellung von einem Auto. Da du in deinem Leben vermutlich ziemlich häufig mit Autos zu tun hast, sind die Synapsen, die damit zusammenhängen, unglaublich stark. Deshalb musst du nicht täglich neu lernen, was ein Auto ist, wie es funktioniert und welche Geräusche es macht. All das befindet sich in deinem Langzeitgedächtnis. Bis dorthin ist es aber ein weiter Weg, der über mehrere Stationen führt:

 

Das sensorische Gedächtnis

 

Das sensorische Gedächtnis speichert Signale lediglich so lange, wie die Sinneszellen brauchen, um sie über die Synapsen an die Neuronen weiterzugeben. Binnen dem Bruchteil einer Sekunde ist dieser Prozess abgeschlossen und das sensorische Gedächtnis wird „gelöscht“ bzw. zurückgesetzt.

Das Kurzzeitgedächtnis

 

Werden die Informationen als wichtig genug eingestuft, gelangen sie ins Kurzzeitgedächtnis. Hier erfolgt die Speicherung einige Sekunden bis hin zu wenigen Minuten lang.

Das Langzeitgedächtnis

 

Durch enorme Wichtigkeit oder stetige Wiederholung verdienen sich Informationen den Aufenthalt im Langzeitgedächtnis. Was dort abgespeichert ist, wird nicht so schnell wieder vergessen. Je nach Wichtigkeit und Wiederholung, bleiben die Informationen für Stunden, Tage oder sogar dauerhaft erhalten und stehen somit ständig zum Abruf bereit.

_________

Sicher weißt du aus eigener Erfahrung, dass manche Dinge leichter einen Weg ins Langzeitgedächtnis finden, als andere. So erinnerst du dich bestimmt noch lebhaft an deinen ersten Kuss, während sich der Name einer beliebigen Hauptstadt, den du in der Schule gelernt hast, längst verflüchtigt hat – das, obwohl du deinen ersten Kuss nur einmal erlebt und seither höchstens von Zeit zu Zeit in deiner Erinnerung wiederholt hast. Der Grund dafür ist deine Amygdala. Wie du weißt, ist sie für die emotionale Bewertung von Informationen zuständig und arbeitet mit dem Hippocampus zusammen, der maßgeblich am Abspeichern von Informationen beteiligt ist. Je mehr Emotionen einer Information von der Amygdala zugeordnet werden, desto tiefer wird die Information abgespeichert. Emotionale Erlebnisse lassen sich also deutlich leichter ins Langzeitgedächtnis manövrieren, als harte Fakten. Man unterscheidet hier zwischen dem episodischen und dem semantischen Gedächtnis. Dein erster Kuss wäre dem episodischen Gedächtnis, das sich stark auf das eigene Leben bezieht, zuzuordnen, während eine Hauptstadt im semantischen Gedächtnis landet. Darüber hinaus kennen wir das prozedurale Gedächtnis. Diese unverzichtbare Form des Gedächtnisses erinnert sich ganz unbewusst und bezieht sich auf Bewegungsabläufe. Wenn du gehst, musst du dich nicht ständig bewusst daran erinnern, wie du einen Fuß vor den anderen setzen kannst und welche Muskeln du hierfür ansteuern musst. Diese grundlegenden Informationen, die du tagtäglich wiederholst, sind im prozeduralen Gedächtnis verankert und werden von dort aus so verwaltet, dass sie dein Bewusstsein nicht mehr erreichen.

 

 

Lernfähigkeit erhöhen – unterstütze dein Gehirn beim Lernen

 

Im Laufe dieses Buches wirst du jede Menge konkrete Tipps zum optimalen Lernen erhalten. Diese können aber nur gut fruchten, wenn einige Grundvoraussetzungen gegeben sind, die sich sehr direkt auf dein Gehirn beziehen. Schließlich kann effektives Lernen nur dann stattfinden, wenn sich das Gehirn in einem fitten Zustand befindet.

Ernährung

 

Zum einen ist da die Ernährung. Das Gehirn braucht Nährstoffe, um leistungsfähig zu bleiben. Eine mangelnde Nahrungszufuhr kann sich somit direkt auf die Hirnleistung auswirken – denn dein Gehirn hat großen Hunger. Zwischen 17 % und 25 % der Kalorien, die du täglich zu dir nimmst, werden vom Gehirn beansprucht. In diesem Zusammenhang hat sich der Begriff "Brainfood" etabliert: Essen, das das Gehirn unterstützt. Hier einige Tipps für dein Gehirn.

 

Kohlenhydrate für die Energie

 

Kohlenhydrate liefern dem Körper schnell und unkompliziert Energie. Wenn dein Gehirn also Höchstleistungen erbringen soll, musst du ihm diese Art der Energie zur Verfügung stellen. Ganz nebenbei begünstigt der Konsum von Kohlenhydraten, zum Beispiel aus Kartoffeln oder Vollkornprodukten, die Serotoninausschüttung im Körper, wodurch sich deine Laune verbessert und Stress vorgebeugt wird.

 

Gesättigte Fettsäuren für das Gedächtnis

 

Allgemeinhin gelten gesättigte Fettsäuren als ungesund. In Eiern sorgt die Kombination mit Cholin aber dafür, dass sich Erinnerungsvermögen und Gedächtnis verbessern.

 

Eisen für die Sauerstoffversorgung

 

Damit das Gehirn "rundläuft", benötigt es ausreichend Sauerstoff. Eisen ist dafür bekannt, die Sauerstoffversorgung im gesamten Körper zu fördern, weshalb eisenhaltige Lebensmittel, wie Spinat und Brokkoli, sehr zu empfehlen sind.

 

Omega-3 für die Konzentration

 

Zu guter Letzt darf auch Omega-3 nicht unterschätzt werden. Viele Fischsorten sowie Nüsse sind reich an der gesunden Fettsäure und liefern nicht nur nachhaltig wertvolle Energie, sondern sollen auch der Konzentration auf die Sprünge helfen.

 

Flüssigkeitshaushalt

 

Dein Gehirn besteht zu 75 % aus Flüssigkeit. Im Falle eines Flüssigkeitsmangels verkleinern sich die Dendriten (Neuronenfortsätze), wodurch sich die Aufnahme von Informationen schwieriger gestaltet. Deshalb solltest du deinen Körper gerade an Tagen, an denen dein Gehirn stark beansprucht wird, unbedingt mit ausreichend Flüssigkeit – am besten in Form von Wasser, Fruchtsaftschorlen und Tee – versorgen.

Schlaf

 

Ein gut ausgeruhtes Gehirn arbeitet besser. Außerdem werden Informationen nach derzeitigem Forschungsstand vor allem im Schlaf verfestigt, weshalb dein Lernerfolg auch von deinem Schlafverhalten abhängt. Optimalerweise schläfst du nächtlich zwischen sieben und neun Stunden und hältst einen einigermaßen regelmäßigen Schlafrhythmus ein.

 

Frische Luft

 

Je weniger Sauerstoff die Luft, die du atmest, enthält, desto weniger hat dein Gehirn davon. Wissenschaftlich ist schon lange belegt, dass stickige Luft, wie sie häufig in Klassenzimmern und Büros zu finden ist, die Hirnaktivität negativ beeinträchtigt. Daher solltest du wann immer möglich ein Fenster öffnen und zwischendurch ruhig auch einmal eine Runde um den Block drehen.

 

Bewegung

 

Womit wir direkt beim letzten Aspekt wären: der Bewegung. Wer sein Gehirn langfristig fit halten möchte, muss seinen Körper bewegen. Denn die körperliche Betätigung stimuliert die Bildung und das Wachstum von Neuronen.

 


Das Wichtigste in Kürze


 

Das menschliche Gehirn setzt sich aus dem Großhirn, dem Zwischenhirn und dem Hirnstamm zusammen. Ohne dieses wichtige Organ wäre der Körper keinesfalls lebensfähig.

Die Kommunikation im Gehirn basiert auf elektrischen Impulsen. Diese werden von einem Neuron ausgesendet, über die Synapse mithilfe von Neurotransmittern transportiert und schließlich von einem anderen Neuron empfangen.

Je häufiger dieselben Informationen in Form von elektrischen Impulsen durchs Gehirn jagen, desto stärker prägen sich die dabei beanspruchten Synapsen aus. Und je dicker eine Synapse wird, desto mehr Neurotransmitter stehen für den Transport zur Verfügung und desto deutlicher und schneller kommt die Information beim jeweils empfangenden Neuron an.

Synapsen, die über eine lange Zeit hinweg nicht genutzt werden, lösen sich langsam auf. Das ist es, was passiert, wenn etwas vergessen wird.

Das Gedächtnis ist kein Ort im Gehirn, sondern setzt sich aus dem Zusammenspiel verschiedener Hirnareale zusammen. Unterschieden werden grundlegend das sensorische Gedächtnis, das Kurzzeit- und das Langzeitgedächtnis, die sich jeweils danach unterscheiden, wie tief eine Information abgespeichert wird und wie lange sie daraufhin abgerufen werden kann.

Die Leistungsfähigkeit des Gehirns wird unter anderem von der Ernährung, dem Schlaf, der Bewegung und dem Flüssigkeitshaushalt beeinflusst.

idea.png

 

Kapitel 2: Das Lernen – eine Grundlage des menschlichen Lebens


 book.png

 

Die meisten Menschen – und vielleicht auch du – denken bei dem Wort "Lernen" sofort an die Schule, die Aus- oder die Fortbildung. Wir haben eine recht genaue Vorstellung davon, was Lernen ist, und schon viel in unserem Leben gelernt. Dennoch beginnt dieses Kapitel mit einer Definition des Begriffs, um mögliche Missverständnisse aufzuklären. Anschließend befassen wir uns unter anderem mit dem effizienten Lernen und mit Fehlern, die beim Lernen besonders häufig gemacht werden.

 

 

Was bedeutet Lernen überhaupt?

 

Lernen umfasst sowohl das Aneignen von konkretem Wissen, als auch das Antrainieren von Fähigkeiten. Oftmals ist beides miteinander verknüpft. Möchtest du beispielsweise das Klavierspielen lernen, musst du dir sowohl Grundwissen zum Lesen von Noten aneignen, als auch die korrekten Bewegungen der Finger als Fähigkeit erwerben. Das Lernen ist eine absolut notwendige Grundlage für das Überleben des Menschen und dient der Erweiterung des Horizonts. In diesem Buch konzentrieren wir uns auf das Lernen im Sinne des Wissenserwerbs.

 

 

Lernen im Laufe des Lebens – lernen Kinder schneller als Erwachsene?

 

Es gibt keine Lebensphase, in der du nichts lernst. In den ersten drei Monaten deines Lebens hast du zum Beispiel gelernt, die Stimme deiner Mutter zu erkennen und dein kleines Köpfchen munter zu drehen. Im Baby- und Kleinkindalter verläuft das Lernen scheinbar extrem schnell. Das liegt zum einen daran, dass in dieser Zeit äußerst viel gelernt werden muss, zum anderen aber auch daran, dass du damals keine anderen Aufgaben hattest, als dich zu entwickeln und zu lernen. Faktisch ist die Annahme, dass Kinder schneller lernen als Erwachsene, einfach nur falsch. Im Gegenteil: Die Verbindung zwischen den unterschiedlichen Bereichen im Gehirn ist bei einem dreijährigen Kind beispielsweise noch gar nicht voll ausgeprägt, was das Lernen negativ beeinflusst. Erwachsene lernen nicht zwangsläufig schlechter und auch nicht langsamer als Kinder, doch sie lernen anders. Und das hat bei vielen einen negativen Effekt auf die Lerngeschwindigkeit und den Lernfortschritt. Ein Kind geht ohne Erwartungen an eine Sache heran, probiert sich aus und lernt eher durch Erfahrung – quasi zufällig und nebenbei. Das Baby lernt nicht zu krabbeln, weil es das Krabbeln beherrschen will. Es krabbelt drauf los, um ein Spielzeug zu erreichen oder auf sich aufmerksam zu machen. Der Erwachsene weiß hingegen ganz genau, welches Wissen oder welche Fähigkeit er sich aneignen will und hat vermutlich auch schon einen Zeitplan im Kopf. Und während das Kind, wenn es bei seinen ersten Schritten auf dem Hinterteil landet, höchstens vor Schreck weint, ärgert sich der Erwachsene maßlos über sich selbst, wenn etwas nicht klappt, zweifelt an seinem Können und demotiviert sich damit automatisch.

Kinder lernen mehr oder weniger ziellos und spielerisch, Erwachsene gehen mit dem klaren Ziel etwas zu können, an die Sache heran. Sie würden das Lernen in der Regel gerne überspringen und direkt zu dem Punkt übergehen, an dem sie die Fähigkeit bereits besitzen oder das Wissen in ihrem Langzeitgedächtnis verankert ist. Und das bringt uns zum letzten Unterschied zwischen dem Lernen von Kindern und Erwachsenen: Kinder lernen, zum Beispiel beim Erlangen der Mobilität oder im Rahmen ihrer ersten Hobbys, weil sie es möchten, Erwachsene viel zu oft, weil sie es müssen oder denken, es zu müssen. Natürlich macht es einen Unterschied, ob ich freudig und ohne Angst vor Fehlern an eine neue Herausforderung herangehe, oder ob mir diese (scheinbar) aufgezwungen wird. Die gute Nachricht ist also: Auch als erwachsene Person kannst du lernen und zwar nicht unbedingt langsamer als ein Kind. Die schlechte lautet: Du stehst dir dabei oft selbst im Weg.

 

 

5 Faktoren: Was zeichnet effizientes Lernen aus?

 

Effizient zu lernen bedeutet nichts anderes, als sich möglichst viel Wissen in möglichst kurzer Zeit anzueignen. Verschiedene Faktoren beeinflussen dabei die Effizienz des Lernprozesses:

 

1. Die Einstellung

 

Aus deiner Erfahrung in der Schule oder im Studium weißt du mit Sicherheit noch, wie es ist, sich Stoff "einprügeln" zu müssen, der einen eigentlich absolut nicht interessiert und von dem man sich sicher ist, dass man keinen Nutzen für sein Leben daraus ziehen kann. Du hast dich gefragt, warum zum Teufel du wissen musst, wie man Funktionen ableitet oder wie die Osmose funktioniert. Die Frage hast du dir wahrscheinlich zurecht gestellt, sofern du heute nicht Biologe oder Mathematiker bist. Das Hinterfragen an sich ist also nicht falsch, sondern eigentlich sogar recht clever. Leider führt es aber dazu, dass du langsamer und somit ineffizienter lernst. Für effizientes Lernen solltest du also versuchen, weniger zu hinterfragen, warum du etwas bestimmtes lernen sollst und dich dafür mehr auf den Lernprozess selbst konzentrieren. Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Tipps zur richtigen Einstellung findest du in Kapitel 3.

 

2. Die Umgebung

 

In einem angenehm beheizten, ruhigen Raum mit einer bequemen Sitzgelegenheit lernt es sich leichter und schneller, als in einer überfüllten U-Bahn oder in einem Klassenzimmer, in dem ständig getuschelt wird. Die optimale Lernumgebung ist sowohl ruhig als auch ordentlich und erlaubt es dir, dich dort wohl zu fühlen. Sämtliche Ablenkungen – zum Beispiel das potenzielle Klingeln des Smartphones oder der Fernseher, der stumm im Hintergrund läuft – sollten soweit wie möglich abgestellt werden.

3. Der Zeitrahmen

 

Lernen braucht Zeit – das ist nun einmal so. Und ja, es gibt Menschen, die unter Zeitdruck scheinbar besser lernen. Das liegt aber keineswegs daran, dass der Stress zur Lernfähigkeit beiträgt. Vielmehr ist es so, dass man unter Druck gezwungen ist, sich zu konzentrieren, weniger anfällig für Ablenkungen ist und endlich aufhört, das Pauken vor sich herzuschieben. Wirklich effizientes und vor allem nachhaltiges Lernen findet aber nicht unter Stress statt. Du solltest dir also einen Zeitrahmen stecken, der es dir erlaubt, dich wirklich mit dem Stoff auseinanderzusetzen und ihn dir in Ruhe verständlich zu machen.

 

4. Die Zielsetzung

 

Sich Ziele zu setzen kann überaus motivierend sein und die Effizienz des Lernprozesses steigern. Schließlich lässt sich am Erreichen der Ziele – und eventuell der Zwischenziele – der Fortschritt messen, was dazu beiträgt, die Motivation aufrecht zu erhalten. Wichtig ist dabei aber unter anderem, dass die gesetzten Ziele auch realistisch und erreichbar sind. Ansonsten schlägt der Effekt schnell ins Gegenteil um und Frust wird zum hemmenden Begleiter. Hier empfiehlt es sich nach der SMART Methode zu arbeiten. SMART steht für Spezifisch, Messbar, Ambitioniert, Realistisch und Terminiert. Immer wenn du ein Ziel formulierst, stellst du dir also folgende Fragen:

Ist es spezifisch, also so konkret wie möglich, formuliert?

Ist das Erreichen des Ziels messbar? Lässt sich zuverlässig feststellen, dass das Ziel erreicht ist und lassen sich vielleicht sogar Fortschritte messen?

Ist das Ziel ambitioniert? Motiviert es dich und ist es so groß, dass du es auf jeden Fall erreichen willst, aber gleichzeitig nicht zu groß, sodass du es nicht erreichen kannst?

Ist es auch realistisch, das Ziel zu erreichen? In einer Woche für’s Abi lernen oder in einem Monat die Bachelor Arbeit schreiben – das ist eher nicht machbar.

Bis wann möchtest du das Ziel erreichen? Im Sinne von SMART sollte nämlich jedes Ziel terminiert sein.

—————-

Zur Veranschaulichung gehen wir ein typisches Beispiel durch. Dein Ziel ist es, hundert Vokabeln zu lernen. SMART gehst du nun so vor:

Spezifisch?

"Vokabeln lernen" wäre eine sehr unspezifische Formulierung. Besser ist: "Hundert Vokabeln von Seite 165 bis 167 aus Buch [X] lernen."

Messbar?

Dein Lernerfolg lässt sich recht einfach messen, indem du dich abfragen lässt oder dich – zum Beispiel mit Karteikarten – selbst abfragst.

Ambitioniert?

Ist es auch ambitioniert, 100 Vokabeln zu lernen? Das Ziel muss groß genug sein, sodass du dir denkst „ja das will ich und kann ich“, gleichzeitig darf es nicht zu groß sein, sonst wirst du demotiviert. 10 Vokabeln lernen sollte eine Leichtigkeit sein, 1000 sind dagegen höchstwahrscheinlich viel zu viel.

Realistisch?

Ist es überhaupt machbar, 100 Vokabeln zu lernen? Selbst wenn das Ziel ambitioniert ist, muss es nicht automatisch auch realistisch sein. Es wäre himmlisch, wenn du in einer Woche 1000 Vokabeln lernen könntest und es könnte dich auch motivieren, aber realistisch gesehen wird dein Kopf nach 100 (oder einigen mehr) Vokabeln bereits rauchen.

Terminiert?

Wenn der Test in drei Tagen stattfände, blieben dir zwei volle Tage zum Lernen. Du würdest deine Zielformulierung also um die Deadline ergänzen: "Hundert Vokabeln von Seite 165 bis 167 aus Buch [X] bis zum [Datum] gelernt."

Ein SMARTes Ziel, das alle Punkte erfüllt, könnte so aussehen: „Ich habe am 23.04.2020 erfolgreich 100 Vokabeln von den Seiten 165 bis 167 gelernt."

Wenn du die SMART Methode einige Male angewandt hast, geht sie dir ziemlich schnell in Fleisch und Blut über, sodass du dich beim Formulieren von Zielen irgendwann ganz automatisch an ihr orientierst.

5. Die Lernweise

 

Zu guter Letzt kommt es selbstverständlich auch auf die Art und Weise an, auf die gelernt wird. Diese sollte unter anderem an deinen Lerntypen (siehe Kapitel 4) angepasst sein. In Kapitel 5 erfährst du alles über die bekanntesten und erfolgversprechendsten Lerntechniken und du wirst diese Schritt für Schritt selber anwenden.

 

 

Ablauf des Lernprozesses

 

Grundsätzlich läuft der Lernprozess fast immer gleich ab. Dabei lässt er sich in sieben relevante Phasen unterteilen, denen wir uns nun im Einzelnen widmen.

Phase 1: Überblick verschaffen

 

Zunächst verschaffst du dir einen Überblick. Du schaust dir an, welche Themen gelernt werden müssen, und schätzt deren Umfang ein. Du bekommst einen ersten Eindruck vom Lernstoff und verstehst, worum es im Groben geht.

 

Phase 2: Verbindungen knüpfen

 

In der zweiten Phase stellst du Verbindungen her. Zu welchen Themen besitzt du bereits relevante Informationen? Was hast du schon einmal gehört und was sagt dir hingegen so gar nichts? Wie stehst du zu dem Lernstoff und was denkst du, wird es dir nützen, ihn dir anzueignen?

 

Phase 3: Stoff be- und aufarbeiten

 

Dann beginnt das eigentliche Lernen. Du liest, bearbeitest Aufgaben, siehst dir Beispiele an und verfrachtest die Inhalte nach und nach in dein Gehirn. Außerdem hinterfragst du die Informationen, analysierst die vorliegenden Fakten und schaffst dir ein großes, flickenteppichartiges Bild, das den Stoff aus deiner Sicht widerspiegelt.

 

Phase 4: Schwerpunkte setzen

 

Dann entscheidest du, welche der Inhalte besonders wichtig und welche eher zu vernachlässigen sind. So setzt du Schwerpunkte und legst fest, worauf du dich vermehrt konzentrieren willst.

 

Phase 5: Wiederholen und vertiefen

 

Die wohl wichtigste Phase ist die der Wiederholung. Indem du Inhalte wiederholst, machst du deinem Gehirn klar, dass sie wichtig sind und unbedingt gut abgespeichert werden müssen. Wann immer du eine Information wirklich tief abspeichern möchtest, musst du sie mindestens zehn Mal wiederholen und diese zehn Wiederholungen in regelmäßigen Zeitabständen ihrerseits wiederholen. Kurzum: Man kann eigentlich kaum zu viel wiederholen.

 

Phase 6: Wachstum genießen

 

Nun bist du in der Phase angelangt, in der dir auffällt, wie viel du gelernt hast. Phase sechs ist sehr befriedigend und zeigt dir, dass dein Lernaufwand nicht umsonst war. Dir fällt es nun zunehmend leichter, das Gelernte abzurufen und anzuwenden.

 

Phase 7: Wissen transferieren

 

Sobald du den Lernstoff absolut zuverlässig abrufen kannst, bist du in Phase sieben angelangt. Du bist jetzt in der Lage dazu, dein Wissen zu transferieren. Du kannst es auf andere Sachverhalte beziehen, neue Ideen entwickeln und es mit bereits bestehenden Konzepten in Verbindung bringen.

 

 

Häufige Fehler beim Lernen

 

Fehler zu machen ist alles andere als schlimm. Schließlich ist Lernen letztendlich ein Prozess, der gar nicht ohne Fehler auskommt. Nicht umsonst sagt eine bekannte Redensart, dass man aus Fehlern am besten lernt. Ob das nun tatsächlich stimmt, sei einmal dahingestellt. Tatsache ist aber, dass dich auch deine Fehler beim Lernen voranbringen. Das gilt zumindest für die Fehler, die sich direkt auf das Wissen, das du dir aneignen möchtest, beziehen. Anders sieht es mit vermeidbaren Fehlern aus, die im Zusammenhang mit der Lernweise stehen. Damit du diese nicht (länger) selbst machen musst, sehen wir uns die gängigsten Lernfehler an dieser Stelle im Detail an.

Fehler #1: Lernen unter Zeitdruck und Stress

 

Wie bereits im letzten Absatz angesprochen, ist es keine Seltenheit, dass man das Lernen so lange auf Morgen verschiebt, bis plötzlich nur noch wenige Stunden übrig bleiben. Dann bricht Panik aus und es wird wie wild drauflos gelernt. Im Notfall kann das einigermaßen gut funktionieren, auf Dauer ist es aber keine Lösung. Du lernst einfach effektiver, wenn du nicht immens unter Stress stehst. Tu dir also selbst einen Gefallen und versuche, vom hektischen Last-Minute-Lerner zum entspannten Lerner zu werden. Du wirst schnell feststellen, dass das Lernen auf diese Weise eine ganz andere Qualität annimmt.

Fehler #2: Keine Rücksicht auf den Biorhythmus

 

Jeder Mensch besitzt eine eigene innere Uhr, den sogenannten Biorhythmus. Deine körperliche und geistige Leistungsfähigkeit steigt und sinkt im Rahmen dieses Rhythmus über den Tag verteilt mehrfach. Wenn du nun entgegen dieses Rhythmus, der täglich in etwa gleich bleibt, lernst, fällt dir das Lernen logischerweise unnötig schwer. Daher ist es sinnvoll, dich aufmerksam selbst zu beobachten, um herauszufinden, wann sich deine Leistungsfähigkeit täglich auf Hochs und in Tiefs befindet.

Fehler #3: Kein Lernplan

 

Lernen wird quasi automatisch einfacher und angenehmer, wenn ein realistisch umsetzbarer, strukturierter Plan existiert. Einfach drauflos lernen mag zwar auch funktionieren, ist aber deutlich weniger effizient. Du solltest dir also die Zeit nehmen, einen Lernplan aufzustellen.

Dieser sollte die einzelnen Lernabschnitte beinhalten und grobe zeitliche Deadlines festhalten. So kannst du dich im Lernprozess daran entlang hangeln und weißt immer, was als nächstes zu tun ist. Außerdem kannst du bereits Gelerntes abhaken, was dir einen ordentlichen Motivationsschub schenkt. Eine ausführliche Erklärung dazu, wie man einen Lernplan erstellt, inklusive Vorlage, findest du in Kapitel 3.

Fehler #4: Keine Pausen

 

Rechtzeitig mit dem Lernen zu beginnen und sich einen Lernplan zu machen hat den Vorteil, dass man auf diese Weise regelmäßig Pausen einlegen kann. Und das wirkt sich wiederum positiv auf die Lerneffizienz aus. Denn das menschliche Gehirn kann seine Leistungsfähigkeit nur für sechs bis maximal acht Stunden pro Tag voll ausschöpfen und ermüdet schneller, je länger es am Stück stark beansprucht wird. Es zahlt sich also aus, zwischendurch mehrere Pausen einzuplanen und diese auch einzuhalten. Du willst wissen, wie viele Pausen angemessen sind und wie lang die perfekte Pause ist? Das verrät dir Kapitel 3.

Fehler #5: Selbstzweifel

 

Vor allem wenn etwas gelernt werden soll, von dem man ausgeht, dass es einem schwer fallen wird oder dass man nicht gerade Talente auf dem entsprechenden Gebiet mitbringt, sind Selbstzweifel oft ein Hemmschuh. Wer sich von vornherein sagt, dass das Lernen mühsam sein wird und man eigentlich gar nicht schlau, begabt oder talentiert genug ist, demotiviert sich extrem und erschafft im schlimmsten Fall eine selbsterfüllende Prophezeiung. Denn wenn wenig Motivation auf viele Selbstzweifel trifft, kann effizientes Lernen kaum stattfinden.

Fehler #6: Lernen "wie alle anderen"

 

Lernen ist ein sehr individueller Prozess. Was beim einen wunderbar funktioniert, muss dem anderen demnach nicht genauso viel Erfolg bringen. Daher nützt es dir nichts, dich an "Musterschülern" zu orientieren und deren Lernweisen nachzuahmen. Stattdessen solltest du verschiedenes ausprobieren und deine eigene Veranlagung berücksichtigen, um Lerntechniken zu finden, mit denen du persönlich optimal lernen kannst.

 

 

Vorteile des richtigen Lernens – warum du Lernen lernen solltest

 

Falls du dich zu diesem Zeitpunkt noch immer fragst, warum genau du dich mit dem richtigen Lernen auseinandersetzen und das "Lernen lernen" solltest, können dich diese guten Gründe hoffentlich überzeugen:

Das Lernen endet nicht

 

In deinem Leben wirst du immer wieder dazulernen müssen. Das Lernen endet weder nach der Schule, noch nach der Ausbildung oder dem Studium und selbst im Rentenalter muss man sich immer wieder Neues aneignen. Schließlich dreht sich die Welt weiter. Wenn du also jetzt damit beginnst, dein Lernen zu optimieren, ist das eine Sache, die du tatsächlich fürs ganze Leben lernst und von der du immer wieder profitierst.

 

Du lernst schneller und nachhaltiger

 

Wenn du erst einmal Lerntechniken gefunden hast, mit denen du gut zurechtkommst, lernst du langfristig schneller und auch nachhaltiger. Sprich: Neue Inhalte eignest du dir nicht nur schneller an, sondern verfrachtest sie auch zuverlässiger ins Langzeitgedächtnis.

 

Das Lernen ist angenehmer

 

Dinge, die wir beherrschen, sind in der Regel Dinge, die wir gern tun. Weißt du, wie du am besten lernen kannst, wirst du also automatisch auch lieber lernen. Das bedeutet nicht, dass dich jeder Lernstoff in helle Begeisterung versetzen wird. Aber im direkten Vergleich wirst du positiver an die Sache herangehen.

 

Prokrastination gehört der Vergangenheit an

 

Das ewige Aufschieben hat endlich ein Ende. Durch dein Know-How in puncto Lernen wird es dir leichter fallen, mit dem Lernen zu beginnen. Du wirst das Handwerkszeug haben, um das Lernen nicht mehr nur als notwendiges Übel, sondern auch als Chance zu begreifen. Jede Lerneinheit eröffnet schließlich eine Möglichkeit, an deinen Techniken zu feilen.

 

Du wirst zu deiner eigenen Motivation

 

Du kannst deine ganz persönliche Erfolgsstory schreiben. Mit jeder erfolgreichen Lerneinheit werden dein Glaube an dich selbst und deine Motivation gleichermaßen wachsen. Du wirst wissen, dass dir, was effektives Lernen angeht, keiner so schnell etwas vormacht. Und Stoff, der dir vorher wie ein riesiger, schier unbezwingbarer Berg erschien, wird zum Hügel, auf den du munter hinaufklettern kannst.

 

 

Die Lernkurve – je steiler, desto besser?

 

Hast du schon einmal von der sogenannten Lernkurve gehört? Sie beschreibt den Verlauf deines Lernens in Bezug auf die Zeit und die Stoffmenge. Bewältigst du viel Stoff in kurzer Zeit, steigt sie steil an. Im Umkehrschluss fällt sie wieder ab, beziehungsweise verläuft flach, wenn du dir für wenig Lernstoff viel Zeit nimmst. Anhand der Fakten würdest du der Aussage "je steiler, desto besser" wahrscheinlich zustimmen. In der Realität kann eine Lernkurve, dem Mythos vom unendlichen Wirtschaftswachstum ganz ähnlich, aber niemals immer steil aufsteigen. Das würde bedeuten, dass du in immer kürzerer Zeit immer mehr Stoff verschlingst, was schlicht und einfach nicht möglich ist. Irgendwann ist eine Grenze erreicht, von der aus es nur noch abwärts gehen kann. Und das ist völlig in Ordnung. Unter Berücksichtigung deiner Tagesform und deines Biorhythmus ist die Lernkurve verständlicherweise eher ein Auf und Ab als eine stetig aufsteigende,

gerade Linie. Wenn du keine Pausen machst und deine komplette Hirnleistung durchweg ausschöpfst, steigt deine Lernkurve zunächst stark, wird aber dann extrem abfallen. Die vernünftigere und auf lange Sicht effektivere Alternative ist der Versuch, die Lernkurve auf einem relativ stabilen mittleren bis hohen Niveau zu halten. Es ist sinnvoller, in vielen kleinen Portionen mittelmäßig viel zu lernen, als für kurze Zeit Vollgas zu geben und dann völlig erledigt gar nichts mehr leisten zu können. Da du in der Praxis vermutlich keine Lernkurve verwendest, spielt sie eine eher untergeordnete Rolle. Sie zu verstehen, ist aber dennoch wichtig. Denn sie veranschaulicht unglaublich schön, welche Möglichkeiten sich dir bieten und wie du deine Zeit und deine Stoffmenge einteilen solltest.

 

 

Die Bedeutung der Konzentration

 

Sich zu konzentrieren bedeutet, seine Aufmerksamkeit bewusst auf eine Sache zu lenken und sie dort verweilen zu lassen. Für das effiziente Lernen ist die Konzentration unverzichtbar. Denn wer unkonzentriert lernt, lernt deutlich langsamer und weniger nachhaltig. Deshalb ist es so wichtig, dass du beim Lernen zu einer gewissen Konzentration findest. Dabei können dir folgende Aspekte helfen:

Sich konzentrieren wollen

Das A und O ist deine Bereitschaft, dich zu konzentrieren. Wenn du die Konzentration auf den Stoff, den du erlernen möchtest, scheust und dich eigentlich lieber mit tausend anderen Dingen beschäftigen würdest, fällt es natürlich schwer, Konzentration aufzubauen.

Ablenkung minimieren

Und schon sind wir wieder beim Thema Ablenkung. Damit du dich ungestört konzentrieren kannst, solltest du Ablenkungen minimieren. Schalte dein Smartphone aus, schließe die Vorhänge, falls vor deinem Fenster zu viel los ist, und sorge dafür, dass deine Lernumgebung möglichst aufgeräumt ist und keine auffälligen Reize bietet, die deine Aufmerksamkeit auf sich ziehen könnten.

Essen, schlafen, Pausen machen

In Kapitel 1 wurde erklärt, was du tun kannst, um dein Gehirn beim Lernen zu unterstützen. Diese Tipps fördern ebenfalls deine Konzentration. Nur wenn du dich ausgewogen ernährst und genügend Schlaf bekommst, kannst du dich gut konzentrieren. Zusätzlich muss an dieser Stelle wieder auf das Einhalten von Pausen verwiesen werden, das in Kapitel 3 genauer beleuchtet wird.

Das Limit erkennen

Wie bereits geschildert, kann dein Gehirn nur für begrenzte Zeit voll leistungsfähig sein. Mit abnehmender Leistungsfähigkeit sinkt auch deine Konzentrationsfähigkeit. Du solltest daher lernen, dein persönliches Limit zu erkennen und die richtigen Konsequenzen daraus zu ziehen. In den aller meisten Fällen nützt es wenig, sich weiter anzutreiben, wenn das Limit überschritten ist. Stattdessen solltest du deine Grenzen akzeptieren, pausieren und die nächste Lerneinheit in alter Frische und mit voller Konzentration starten.

Konzentrationsübungen machen

Es gibt simple Übungen, mit denen du deine Konzentration trainieren kannst. Dreien davon wenden wir uns an dieser Stelle in aller Kürze zu:

 

Der Schrittzähler

Diese einfache Übung kannst du durchführen, wann immer du zu Fuß unterwegs bist. Zähle ganz einfach deine Schritte. So übst du, dich auf eine Sache zu konzentrieren, die nicht unbedingt hochspannend ist. Wenn dir das zu einfach wird, kannst du versuchen, nur jeden zweiten, dritten oder vierten Schritt zu zählen.

 

Der Buchstabenzähler

Nimm dir einen Text vor und suche dir einen Buchstaben aus. Dann zählst du, wie oft der jeweilige Buchstabe in dem Text vorkommt. Du musst den Text dabei nicht lesen, sondern lediglich die Zeilen visuell abscannen. Genau wie bei der vorherigen Übung, lässt sich der Schwierigkeitsgrad steigern, indem du nur noch jeden zweiten oder dritten Buchstaben dieser Art zählst. Alternativ kannst du auch zwei oder drei verschiedene Buchstaben aufnehmen.

Der Schreiberling

Schreibe einen einfachen Satz mit fünf bis sieben Wörtern auf. Und dann schreibe ihn spiegelverkehrt. Du wirst schnell bemerken, dass dieser Vorgang deine Konzentration auf eine ordentliche Probe stellt.

 

 

 


Das Wichtigste in Kürze


 

Kinder lernen nicht leichter und schneller als Erwachsene, sie lernen lediglich anders. Erwachsene können ein Leben lang dazulernen, stehen sich dabei aber oft selbst im Weg.

Effizient zu lernen bedeutet, sich möglichst viel Wissen in möglichst kurzer Zeit anzueignen. Damit das klappen kann, müssen mehrere Faktoren, zum Beispiel die richtige innere Einstellung, eine geeignete Lernumgebung und eine klare Zielsetzung, gegeben sein.

Viele Menschen lernen falsch, wobei einige vermeidbare Fehler besonders häufig zu beobachten sind. Dazu gehören das außer Acht lassen des Biorhythmus, der Verzicht auf einen Lernplan und das Vergessen von Pausen.

Wer auf die richtige Art und Weise lernt und sich die Mühe macht, "das Lernen zu lernen", profitiert von zahlreichen Vorteilen. Das Lernen fällt leichter, man lernt schneller und nachhaltiger und empfindet das Lernen selbst als weitaus angenehmere Tätigkeit.

Der optimale Lernprozess beginnt bei Phase eins mit dem Verschaffen eines Überblicks und endet mit Phase sieben, in der das Wissen bereits transferiert werden kann.

Die Lernkurve zeigt quasi auf, wie viel Stoff in welchem Zeitraum gelernt wird. Eine Lernkurve, die sich möglichst konstant auf einem mittleren bis hohen Niveau bewegt, ist anzustreben.

Die Konzentration ist von essentieller Bedeutung für das erfolgreiche Lernen und kann mit einfachen Übungen geschult werden.

 

idea.png

 

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783948593919
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2021 (April)
Schlagworte
bessere noten lerntechniken prokrastination schule bestnote lernen lernen lernen studium Medienwissenschaft Kommunikationswissenschaft Kommunikation Medien

Autor

  • Frederik Holm (Autor:in)

Frederik Holm zeigt dir, wie du besser und effektiver lernst, deinen Lernerfolg erhöhst und dein Allgemeinwissen verbesserst.
Zurück

Titel: EINSERKANDIDAT - Stressfrei zur Bestnote: Clever Lernen lernen und effiziente Lerntechniken entdecken.