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Ein Mr. Grey für mich?

von Eliza Rain (Autor:in)
25 Seiten

Zusammenfassung

Superheiß, supersexy, superarrogant, superignorant! Das ist Ivys neuer Boss, Jonas Miller, und sie würde ihn am liebsten erwürgen! Ihre Freundin Vany durchschaut jedoch sofort, dass Ivy sich zu diesem starken, großen und bestimmenden Mann hingezogen fühlt. Doch fühlt er auch so? Oder ist an dem Gerücht, dass er ein Herzensbrecher und Frauenheld sein soll, tatsächlich etwas dran?

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Ein Mr. Grey für mich?

 

 

von

Eliza Rain

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ELVEA

Die Autorin

 

Eliza Rain ist Jahrgang 1985 und lebt mit ihrer Familie in Rheinland-Pfalz. Mit ihren Geschichten entführt sie den Leser in die Welt der Sinnlichkeit und Begierde. Eine Welt, in die man eintauchen und sich treiben lassen kann.

 

Die Geschichte

„Psst ... Ivy?“

Verwundert hebe ich den Kopf, als ich höre, wie jemand meinen Namen flüstert. Ich war so versunken in meine Arbeit, dass ich total die Zeit vergessen habe.

Der neue Chef fängt morgen an und es soll alles perfekt sein. Der neue Boss ist der Sohn unseres CEOs, er löst seinen Vater morgen offiziell ab und übernimmt die Firma als neuer Geschäftsführer.

„Was ist?“, gebe ich etwas genervt zurück, als ich bemerke, dass Fiona, meine leicht anstrengende Kollegin, im Türrahmen zu meinem Büro steht.

„Willst du nicht langsam mal Feierabend machen? Es ist schon nach neun“, sagt sie mit zusammengekniffenen Augenbrauen.

„Ich muss das hier noch fertigbekommen, bevor wir morgen alles zur Durchsicht vorlegen müssen. Und außerdem bist du ja auch noch hier“, sage ich kleinlaut.

„Ah, ich verstehe. Du willst den neuen Boss beeindrucken. Er soll ja wahnsinnig heiß sein und ein Frauenheld“, seufzt Fiona.

„Ja, ja ... alles nur Gerüchte. Ich mache mir lieber selbst ein Bild, bevor ich über jemanden urteile.“

„Die typische Ivy. Immer so korrekt, so tadellos perfekt ... und langweilig“, gibt Fiona schnaubend zurück.

Ich rolle mit den Augen und starre sie genervt an. „Kannst du nicht jemand anderen auf den Keks gehen?“

„Ähm ja. Ich bin sowieso nur hier, weil ich nur kurz was aus meinem Schreibtisch holen will, dann bin ich auch schon wieder weg. Sven hat mich eingeladen, wir gehen noch was trinken.“ Ein Lächeln breitet sich auf ihrem Gesicht auf, dann macht sie auf dem Absatz kehrt und stolziert zu ihrem Büro.

Pfui! Ausgerechnet Sven, der alles bumst, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Aber was soll's, Fiona ist halt nicht wählerisch. Ist nicht mein Problem! Diese gottverdammte Graphik allerdings schon. Ich seufze laut und lege mein Gesicht in meine Hände. Das wird noch eine lange Nacht.

 

 

Am nächsten Morgen bin ich überpünktlich im Büro. Eine halbe Stunde vor allen anderen. Heute muss alles perfekt laufen. Der neue Boss soll sehr streng sein, was bislang allerdings auch nur ein Gerücht ist. Aber ich will kein Risiko eingehen, es darf heute nichts schiefgehen. Also setze ich den Kaffee auf und bereite unser großes Konferenzzimmer vor. Eigentlich hätte Fiona hier schon etwas Vorarbeit leisten sollen, hat sie aber nicht, was soll's. Es ist halt nicht auf jeden Verlass. Und wenn man will, dass es richtig gemacht wird, dann macht man es sowieso lieber selbst.

Ich bin gerade dabei, die Ausdrucke für das Briefing auf den Plätzen zu verteilen, als ich höre, wie sich jemand hinter mir räuspert. Bitte nicht schon wieder Fiona! „Fiona, ich habe keine Zeit für ...“ Ich verstumme augenblicklich, denn als ich mich umdrehe, steht dort nicht Fiona, sondern der neue CEO unseres Unternehmens, Jonas Miller. Und ja, Fiona hatte recht: Er ist heiß! „Oh, Verzeihung. Sie sind nicht Fiona. Ich bin Ivy Hoffmann, Assistentin der Geschäftsleitung. Ich bereite gerade alles für das Meeting später vor.“

„Nein, ich bin in der Tat nicht Fiona. Sind Sie immer so übereifrig? Möchten wohl den neuen Boss beeindrucken mit Ihrer Arbeit? Nun ja, das hätten Sie sich sparen können. Ich bin bereits im Bilde, also können Sie das hier“, er deutet mit dem Finger auf den Tisch und macht eine ausschweifende Handbewegung, „wieder entsorgen.“ Dann dreht er sich um und geht in Richtung seines Büros.

Ich lasse die restlichen Blätter auf den Tisch fallen und folge ihm. Das ist ja wohl nicht sein Ernst, oder? „Entschuldigen Sie, Herr Miller, aber kann es sein, dass Sie vergessen haben, uns darüber zu informieren, dass Sie kein Briefing benötigen?“ Ich muss fast rennen, um mit ihm schrittzuhalten.

„Nein, ich habe es nicht vergessen, ich habe es nur einfach nicht gemacht“, gibt er süffisant zurück, während er seinen Mantel auszieht.

„Wie bitte? Sie lassen uns hier absichtlich umsonst schuften?“

Er lacht kurz auf. „Ich würde Papiere verteilen jetzt nicht unbedingt als Schuften bezeichnen. Oder empfinden Sie diese Arbeit als extrem schwer? Ach, der muss zur Reinigung.“ Er wirft mir rücklings seinen Mantel entgegen, den ich offensichtlich fangen sollte, aber dezent ignoriere und so landet er auf dem Boden im Flur. Herr Miller betritt sein Büro und wirft mir die Tür vor der Nase zu.

Eins ... zwei ... drei ... Ganz ruhig Ivy, das ist ein Test. Das kann nur ein Test sein. Ohne zu klopfen, betrete ich sein Büro.

Er sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an und grinst selbstgefällig. „Nun, ich dachte, ich hätte die Tür geschlossen“, sagt er, während er seinen PC hochfährt.

„Das haben Sie. Doch glücklicherweise weiß ich, wie man eine Türklinke benutzt. Also, da Sie offensichtlich kein Meeting benötigen, was haben Sie für heute geplant?“

Er blickt kurz über den Rand seines Monitors zu mir herüber und ich spüre förmlich, wie er mich von oben bis unten mustert.

„Ich denke, ich werde den Job der Assistentin der Geschäftsleitung neu besetzen“, meint er ruhig und schaut wieder auf seinen Bildschirm.

Okay, das kann wirklich nur ein Test sein. Er testet mich. Langsam gehe ich auf Jonas Miller zu. „Sie möchten mich also ersetzen?“

„Offensichtlich“, gibt er kurz zurück, ohne mich anzusehen. „Ich umgebe mich gerne mit fähigen Menschen.“

„Und wie kommen Sie zu dem Urteil, dass ich nicht fähig bin?“

„Das tut nichts zur Sache. Jetzt schreiben Sie die Stelle intern neu aus und dann können Sie Ihre Sachen packen.“

„Oh, da täuschen Sie sich. Ich gehe nirgendwo hin.“

Nun habe ich seine Aufmerksamkeit, denn er steht auf, geht um seinen Schreibtisch herum, verschränkt seine Arme und lehnt sich an die Tischplatte. „Ist das so?“

„Ja, das ist so. Ich bin seit fünf Jahren Vorsitzende des Betriebsrates und somit unkündbar für die nächsten fünf Jahre. Wenn Sie in Ihr Briefing gekommen wären, wüssten Sie das. Und wenn Sie sich ein wenig über Ihre Mitarbeiter informiert hätten, dann wüssten Sie im Übrigen auch, dass ich an der Harvard Business School studiert habe, genau wie Sie. Also bin ich alles andere als unfähig. Ich werde jetzt zurück an meinem Schreibtisch gehen und meine Arbeit machen. Falls Sie etwas brauchen, finden Sie mich dort. Ach, und übrigens, wenn Sie Ihren Mantel suchen ... der liegt im Flur. Ich bin die Assistentin der Geschäftsleitung, private Dienstleistungen zählen nicht zu meinen Aufgaben.“ Damit mache ich auf dem Absatz kehrt und begebe mich zurück zu meinem Platz. Vor Wut schnaubend lasse ich mich auf meinen Stuhl fallen. Meine Güte, er ist einfach ein riesengroßes, selbstgefälliges Arschloch! Superheiß, supersexy, superarrogant, superignorant ... Argh! Der Typ stresst mich jetzt schon und das nach fünf Minuten. Plötzlich ertönt das leise Ping, das eine interne Nachricht ankündigt. Ich schließe kurz die Augen, atme tief durch und denke an die Worte, die meine Oma immer sagte: „Isch resch misch nit uff!“ Mit zwei Mausklicken öffne ich die Nachricht:

 

9:00 Uhr Briefing

Großes Konferenzzimmer

Absender: Jonas Miller

 

Also jetzt doch. Mein Gott, von den Launen dieses Mannes bekommt man ja ein Schleudertrauma. Neun Uhr, noch eine Stunde. Ich stürze mich also in die ach so schwere Aufgabe und verteile Papiere. Übrigens Papiere, an denen ich fast zwei Wochen lang gearbeitet habe, die alles beinhalten, was die Firma im letzten Jahr gemacht hat: Laufende Verträge, Auftragslage, Partnerfirmen, Finanzen, Bilanzen, Mitarbeiterlisten und, und, und ... Ich habe alles vorbereitet, was er wissen muss.

 

Eine Stunde später sitze ich mit dem geschäftsführenden Vorstand und Jonas im Konferenzzimmer. Er wirft mir einen durchdringenden Blick zu, als er sich auf den Stuhl am Kopfende des Tisches setzt. Er schaut sich kurz die Unterlagen an und nickt dabei mit dem Kopf. Dann räuspert er sich und ergreift das Wort: „Nun meine Herren, meine Damen. Herzlich willkommen zu diesem Briefing anlässlich meiner Geschäftsübernahme. Ich denke, dass mein Vater Sie bereits alle über die wichtigsten Dinge informiert hat. Frau Hoffmann hat hier zusätzlich noch alle aktuellen Unterlagen zu Ihrer Durchsicht zusammengetragen. Frau Hoffmann, möchten Sie uns kurz erläutern, was Sie hier vorbereitet haben?“

Was ich? Moment mal, das ist eigentlich nicht meine Aufgabe. Nun gut, er will mich herausfordern? Challenge accepted! Ich werfe ihm einen bitterbösen Blick über den Rand meiner Brille zu und er setzt ein siegessicheres Lächeln auf.

„Selbstverständlich Herr Miller, sehr gerne“, säusele ich und erhebe mich von meinem Platz. Fast zwei Stunden erläutere ich alles, was ich vorbereitet habe sehr detailliert und fachlich korrekt. Jonas nickt immer mal, ich würde sagen, fast anerkennend. Nach Beendigung des Meetings räume ich rasch den Konferenzraum auf und gehe zurück zu meinem Platz. Mit einem leichten Seufzen öffne ich erneut meinen Bildschirm, als Fiona anstolziert kommt.

„Oh, oh, liebe Ivy. Was hast du dir da nur geleistet? Ich habe gehört, dass du das Briefing geleitet hast. Ist das wahr? Es muss ja wirklich ein Schock für dich gewesen sein, dass du so plötzlich mal arbeiten musstest. War es sehr schwer?“, fragt Fiona mit süßlicher Stimme.

„Im Gegensatz zu dir, weiß ich in der Tat, was Arbeit ist. Und jetzt lass mich in Ruhe. Ich habe zu tun“, blaffe ich ihr entgegen.

In dem Moment taucht Jonas Miller hinter Fiona auf. „Frau Hoffmann, auf ein Wort.“ Dabei nickt er mit seinem Kopf in Richtung seiner Bürotür. Ich nicke und folge ihm. Er setzt sich gerade hinter seinen Schreibtisch, als ich die Tür zu seinem Arbeitszimmer schließe.

„Bitte“, sagt er und deutet mit der Hand auf den Stuhl, der vor seinem Schreibtisch steht und ich nehme Platz. Er atmet tief ein und tippt mit den Fingern auf seine Lippe. „Also, ich muss schon sagen, Sie haben mich beeindruckt. Ich habe Sie in der Tat unterschätzt. Alles, was sie vorbereitet haben, war sehr korrekt und äußerst kompetent vorgetragen. Ich muss gestehen, dass ich Sie damit aus der Reserve locken, quasi testen, wollte.“

Ha! Ich wusste es! „Und? Habe ich den Test bestanden?“, will ich wissen.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783752144154
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2021 (Mai)
Schlagworte
Leidenschaft Lovestory Romance Liebe Liebesgeschichte

Autor

  • Eliza Rain (Autor:in)

Eliza Rain ist Jahrgang 1985 und lebt mit ihrer Familie in Rheinland-Pfalz. Mit ihren Geschichten entführt sie den Leser in die Welt der Sinnlichkeit und Begierde. Eine Welt, in die man eintauchen und sich treiben lassen kann.