Traumreisen - Geführte Meditationen für Hexen und Heid*innen

von Cavorta (Autor:in)

80 Seiten

Zusammenfassung

25 geführte Meditationen zu den Jahreszeiten und ihren Festen, den Elementen, Ahnen, hilfreichen Wesen und Gottheiten, für die eigene Erdung und mehr. Sie sind auch für Anfänger*innen geeignet, die noch keine Erfahrung mit Meditation haben. Du kannst die Traumreisen im Sitzen oder Liegen durchführen. Im Buch enthalten ist auch ein Link zu Audiodateien der Traumreisen, die du ohne weitere Kosten als MP3 herunterladen kannst.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

Die geführten Meditationen in diesem Buch befassen sich mit Themen, die für Hexen und Heid*innen interessant sind – die Begegnung mit Gottheiten und anderen Wesenheiten, mit Ahn*innen, die verschiedenen Jahreszeiten und ihre Feste, die Elemente und noch einiges mehr. Diesem Buch liegt ein animistisches Weltbild zugrunde: Animismus geht davon aus, dass alles beseelt ist, nicht nur Menschen, sondern auch Tiere, Pflanzen, Steine, Kraftorte …

Der Vorteil der geführten Meditationen besteht darin, dass die Gedanken weniger abschweifen, weil man sich auf die gesprochene Anleitung konzentrieren und sich etwas bildlich (oder mit anderen Sinnen) vorstellen kann. Insbesondere für Einsteiger*innen kann das sehr hilfreich sein, und deshalb eignen sich diese Traumreisen auch für Menschen, die noch keinerlei Erfahrung mit Meditation haben.

Die Traumreisen kannst du im Liegen oder Sitzen durchführen, eine von ihnen auch im Stehen. Manche Leute halten gern Kristalle oder andere Gegenstände in den Händen, während sie meditieren, oder entzünden eine Kerze oder Räucherwerk. Manche verwenden eine Duftlampe. Das ist eine Frage der persönlichen Vorlieben und es kann dir helfen, dich in die richtige Stimmung zu versetzen. All das ist aber nicht unbedingt notwendig. Alles, was du brauchst, ist ein ungestörter Ort, an dem du dich hinlegen oder hinsetzen kannst. Im Liegen kannst du auch Kissen und eine Decke verwenden.

Wenn es dir schwerfällt, etwas zu visualisieren, versuche vorab die beiden Übungen zum Einstieg. Du kannst auch versuchen, dich auf andere Sinne zu konzentrieren, z.B. dein Gehör.

Die Meditationen sind bewusst offen gehalten: einiges wird von mir vorgegeben, anderes ist ganz frei für deine Eingebungen und spirituellen Erfahrungen. Wenn du mit einem Buch der Schatten arbeitest oder ein spirituelles Tagebuch führst (oder ähnliches), ist es empfehlenswert, deine Erfahrungen mit den Traumreisen aufzuschreiben, insbesondere, wenn du währenddessen Botschaften von Ahn*innen oder Gottheiten erhältst.

Du kannst dir die Meditationen vorlesen lassen oder sie selbst aufnehmen und dann abspielen. Wenn das nicht möglich ist, kannst du sie lesen und danach im Geiste durchspielen. Du kannst sie auch als Audiodateien im MP3-Format ohne weitere Kosten herunterladen, den Link dazu findest du im Anhang.

Die Traumreisen kannst du in Innenräumen oder an einem ungestörten Ort im Freien durchführen, letzteres zum Beispiel, indem du die Audiodateien über Kopfhörer hörst. Die Meditationen sind zwar durchnummeriert, bauen aber nicht aufeinander auf. Wähle ganz intuitiv aus, welche du wann machen möchtest. Es bietet sich natürlich an, die jahreszeitlich gebundenen Traumreisen in der jeweiligen Jahreszeit oder an den passenden Tagen zu machen. Aus meiner Sicht ist es empfehlenswert, die folgenden geführten Meditationen (oder ähnliche Übungen) öfter zu machen: Abschirmen und Erdung. Beides ist besonders hilfreich für deine spirituelle Praxis: Das Abschirmen hilft dir gegen negative Einflüsse von außen und mit regelmäßiger Erdung verhinderst du, dass du die »Bodenhaftung« verlierst, was bei häufigen spirituellen Praktiken durchaus passieren kann.

Finde für dich eine gute Tageszeit, um eine Traumreise zu unternehmen. Wenn du im Anschluss noch etwas unternimmst, sorge dafür, dass du wieder richtig wach wirst, z.B. durch gezielte Bewegung. Manche Leute trinken oder essen etwas, um wieder ganz im Hier und Jetzt anzukommen. Du kannst dir auch einen Wecker stellen, damit du nicht einschläfst. Es ist außerdem möglich, eine geführte Meditation direkt vor dem Schlafengehen zu machen, das kann für eine gute Entspannung und ein »Abschalten« vom Tag sorgen.

Jede Traumreise beginnt mit Achtsamkeitsübungen, die deinen Atem und Körper mit einbeziehen. Diese Übungen sind in den Audiodateien ungefähr 3 Minuten lang. Wenn du schon mehrfach Traumreisen gemacht hast und dir Entspannung leicht fällt, kannst du auch ein bisschen vorspulen, wenn du magst. Du kannst jederzeit die Audiodatei anhalten, wenn du an bestimmten Stellen der jeweiligen Traumreise mehr Zeit benötigst.

Bitte beachte: Wenn du neurodivers bist oder an einer chronischen oder psychischen Erkrankung leidest, kann es sein, dass du die Meditationen nicht oder nicht gut durchführen kannst. Bitte halte am besten Rücksprache mit deinen Ärzt*innen oder Therapeut*innen, ob geführte Meditationen für dich empfehlenswert sind.

Zwei Übungen zum Einstieg

Eine Frucht visualisieren

Nimm dir eine Frucht, z.B. einen Apfel. Es spielt keine Rolle, wie dieser aussieht. Betrachte ihn einige Minuten lang. Du musst das Gesehene nicht beurteilen oder bewerten, nimm es einfach neutral wahr. Dann schließe deine Augen und versuche, genau diesen Apfel vor deinem inneren Auge in so vielen Einzelheiten wie möglich zu sehen. Mach diese Übung am besten öfter, falls sie dir schwer fällt.

Manche Menschen können sich nur schwer etwas innerlich bildlich vorstellen, dieses Phänomen heißt Aphantasie. Es kann aber auch sein, dass du dir besser etwas über deine andere Sinne vorstellen kannst, z.B. dein Gehör oder deinen Geruchssinn. Probier die Übung wie gesagt am besten einige Male aus. Für viele Menschen ist das Visualisieren eine Sache der Übung.

In eine Zitrone beißen

Die zweite Übung ist etwas schwieriger. Schließe wieder deine Augen. Stell dir nun eine aufgeschnittene Zitrone oder eine Zitronenscheibe in allen Einzelheiten vor, so dass du sie vor deinem inneren Auge sehen kannst. Wenn das gut klappt, stelle dir vor, du beißt in die Zitrone.

Ob diese Vorstellung gut funktioniert bei dir, kannst du zum Beispiel daran merken, wenn sich dein Mund beim sauren Geschmack der vorgestellten Zitrone ein wenig zusammenzieht – obwohl es sich ja nur um eine Vorstellung handelt.

1 – Sich abschirmen

Finde für dich eine bequeme Haltung im Sitzen oder Liegen. Schließe deine Augen. Du kannst jetzt für eine Weile all deine Alltagssorgen vergessen. Konzentriere dich auf deinen Atem. Atme tief und ruhig, in deinem eigenen Tempo…

Nun konzentriere dich einen Moment lang auf deinen Körper. Wo liegt er auf, wo kannst du den Boden spüren? Geh einmal in Gedanken durch deinen gesamten Körper. Deine Füße und Zehen … deine Beine … deine Hüften … dein Becken … deinen Bauch … die Brust … fühle auch, wie der Atem deine Brust hebt und senkt … und wandere weiter mit deiner Aufmerksamkeit zu den Schultern … die Arme … die Hände … wie fühlt sich das an? Deine Finger … dein Hals … dein Gesicht … Wenn du irgendwo eine Anspannung spürst, versuche sie zu lösen, wenn es geht. Entspanne dich. Wenn sich die Anspannung nicht lösen lässt, dann schenke ihr einfach keine weitere Aufmerksamkeit.

Und nun ist es Zeit für das Abschirmen. Visualisiere eine große, transparente Blase aus Licht, oder einen Umhang aus Licht … beides ist groß genug für dich. Die Blase oder der Umhang … welche Farbe haben sie? Vielleicht ist es ein goldenes Licht … oder es hat eine andere Farbe …

Tritt nun mitten in die Blase hinein oder umhülle dich mit dem Umhang. Vielleicht hat er eine Kapuze, dann kannst du auch deinen Kopf damit bedecken… Dein ganzer Körper ist nun von diesem besonderen Schutz umgeben. Kannst du fühlen, wie sich deine Energie verändert? In deinem Körper … deinem Geist … deiner Seele? … Was immer du fühlst, verändere es nicht, spüre einfach nach… Verweile einen Moment lang in diesem Zustand … (Pause)
Wenn du soweit bist, visualisiere, wie die Blase oder der Umhang verblasst. Vielleicht lösen sie sich auf wie Rauch oder verschwinden einfach. Wie fühlst du dich jetzt? … Sei dir gewiss, dass du diese Übung jederzeit wieder machen kannst …

Nimm ein paar tiefe, kräftige Atemzüge … Räkel und streck dich, bewege deine Finger und Zehen … Öffne deine Augen … Komm wieder ganz an im Hier und Jetzt.

2 – Traumreise zu einem hilfreichen Wesen

Das Wesen, dem du hier begegnest, kann alles mögliche sein – ein (Kraft-)Tier, ein Naturgeist, ein Elementarwesen, ein Feenwesen oder etwas anderes. Wenn du lieber Kontakt mit einer Gottheit aufnehmen möchtest, dafür ist die »Traumreise zu einer Gottheit« gedacht.

Finde für dich eine bequeme Haltung im Sitzen oder Liegen. Schließe deine Augen. Du kannst jetzt für eine Weile all deine Alltagssorgen vergessen. Konzentriere dich auf deinen Atem. Atme tief und ruhig, in deinem eigenen Tempo…

Nun konzentriere dich einen Moment lang auf deinen Körper. Wo liegt er auf, wo kannst du den Boden spüren? Geh einmal in Gedanken durch deinen gesamten Körper. Deine Füße und Zehen … deine Beine … deine Hüften … dein Becken … deinen Bauch … die Brust … fühle auch, wie der Atem deine Brust hebt und senkt … und wandere weiter mit deiner Aufmerksamkeit zu den Schultern … die Arme … die Hände … wie fühlt sich das an? Deine Finger … dein Hals … dein Gesicht … du kannst dich nun entspannen.

Visualisiere eine grüne Wiese … Vielleicht kannst du eine warme Brise fühlen, wie im Sommer … Vielleicht kannst du den Duft von Blumen riechen … hör, wie die Vögel in den Bäumen zwitschern … in der Mitte der Wiese befindet sich ein hoher Baum. Er ist so hoch, dass du seine Krone kaum sehen kannst. Ein sanfter, goldener Schimmer umhüllt den Baum. Dies ist der Baum des Lebens. Er verbindet die Untere Welt, die Mittlere Welt und die Obere Welt, wie sie in schamanischen Kreisen genannt werden.

In dieser Traumreise bleiben wir in der mittleren Welt. In dieser Welt befindet sich der Stamm des Baumes. Sieh dich um … wandere um den Baum herum.

Du siehst etwas auf dich zukommen. Vielleicht ist es eine Person oder ein Tier. Oder eine Kreatur aus der Mythologie, z.B. ein Drache, ein Phönix, ein Einhorn oder etwas anderes. Vielleicht ist es ein Naturgeist, z.B. ein Feenwesen oder eine Dryade … Wer oder was kommt auf dich zu? Vielleicht magst du dem Wesen entgegengehen? …

Nun hast du die Zeit, mit diesem Wesen zu sprechen. Vielleicht hast du eine Frage oder möchtest um einen Rat bitten … Es kann sein, dass das Wesen dir nicht direkt antwortet, sondern dir stattdessen etwas zeigt … Vielleicht spricht es mit dir … Nun hast du Zeit für das Gespräch oder die Begegnung. (Pause)

Details

Seiten
ISBN (ePUB): 9783752117462
Sprache: Deutsch
Erscheinungsdatum: 2020 (Oktober)
Schlagworte: Heidentum Hexen geführte Meditation Magie Paganismus Spiritualität Traumreise

Autor

Cavorta (Autor:in)

Cavorta lebt in Hamburg und beschäftigt sich seit rund zwanzig Jahren mit Hexenkunst und Paganismus. Geführte Meditationen und Visualisationen hat sie bereits mit Anfang Zwanzig kennengelernt. Sie hat eine Fortbildung zur Entspannungspädagogin gemacht und ist seit 2013 auch schamanisch Praktizierende.