Lade Inhalt...

Frei und doch verbunden

von Amalia Zeichnerin (Autor:in)
160 Seiten

Zusammenfassung

1819: Der englische Matrose Jacob und der Händler Nicholas stranden nach einem schweren Sturm auf einer abgelegenen Insel im Indischen Ozean. Dort müssen sie nicht nur ums Überleben kämpfen, sondern auch mit unvorhergesehenen Gefühlen... Nach ihrer Rettung von der Insel reisen Nicholas und Jay über Indien zurück bis nach London. Doch in Nicholas’ Elternhaus warten nicht nur sein Bruder und dessen Familie auf ihn, sondern auch ungeahnte Schwierigkeiten. Wird ihre Liebe das alles überstehen?

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Table of Contents

Titelei und Vorbemerkung

Inhaltswarnungen

Teil 1 - Gestrandet und gefunden Kapitel 1

Gestrandet und gefunden Kapitel 2

Gestrandet und gefunden Kapitel 3

Gestrandet und gefunden Kapitel 4

Gestrandet und gefunden Kapitel 5

Gestrandet und gefunden Kapitel 6

Gestrandet und gefunden Kapitel 7

Gestrandet und gefunden Kapitel 8

Gestrandet und gefunden Kapitel 9

Gestrandet und gefunden Kapitel 10

Gestrandet und gefunden Kapitel 11

Gestrandet und gefunden Kapitel 12

Teil 2 - Freiheit und Fernweh - Kapitel 1

Freiheit und Fernweh Kapitel 2

Freiheit und Fernweh Kapitel 3

Freiheit und Fernweh Kapitel 4

Freiheit und Fernweh Kapitel 5

Freiheit und Fernweh Kapitel 6

Freiheit und Fernweh Kapitel 7

Freiheit und Fernweh Kapitel 8

Freiheit und Fernweh Kapitel 9

Freiheit und Fernweh Kapitel 10

einige historische Anmerkungen

Danksagung

Quellenangaben

Impressum

 

 

Frei und doch verbunden

 

Historische Gay Romance Novelle

bestehend aus den Teilen

Gestrandet und gefunden
und
Freiheit und Fernweh

 

 

© Amalia Zeichnerin 2017

 

 

Vorbemerkung:

In dieser Geschichte werden teilweise negative historische Ausdrücke für Homosexuelle genannt. Aufgrund des historischen Hintergrundes ist eine Verwendung entsprechend negativ besetzter Begriffe kaum zu vermeiden. Ich persönlich distanziere mich in aller Form von Homophobie sowie von Diskriminierungen jeder Art,beispielsweise aufgrund sexueller Orientierung oder Identität. Dieser Sammelband enthält explizite, homoerotische Szenen.

Inhaltswarnungen zu dieser Novelle

 

Queerfeindlichkeit (wird erwähnt, nicht gezeigt), explizite Sexszenen

 

Teil 1

 

 

1

 

Sonnabend, 8. Mai 1819

 

Das Meer brüllte wie ein zorniges Ungeheuer. Die Morning Sun schlingerte wie ein betrunkener Seemann auf dem Wasser und bekam immer wieder Schlagseite. Ein greller Blitz fuhr mit einem ohrenbetäubenden Zischen in den hinteren Mast der Brigantine.

Jay schloss geblendet die Augen, doch nur für einen Moment, denn er hörte das Holz bersten. Während ihm der Regen ins Gesicht peitschte, beobachtete er mit einem Gefühl von Ohnmacht, wie das Herzstück des Schiffes auseinanderbrach. Donnernd fielen die Reste auf Deck, so dass Splitter umher spritzten und Teile der Reling zertrümmert wurden. Instinktiv duckte er sich, voller Angst um sein Leben und das der anderen. Die Brigantine würde sinken und sie alle in den Tod reißen!

Die Wucht des Blitzes hatte ein Loch ins Deck gerissen und einen der Matrosen erwischt, der nicht einmal mehr schreien konnte. Eine Welle, die über Bord spülte, verhinderte weiteren Feuerschaden. In der Ferne donnerte es grollend.

Einige Matrosen waren eben über Bord geschleudert worden; niemand hatte sie retten können. Zwei Männer hatten sich danach mit Seilen im hinteren Teil des Decks festgebunden, um einem ähnlichen Schicksal zu entgehen. Jay fürchtete, dass ihnen das nicht helfen würde. Wenn das Schiff sank, würden sie garantiert ein nasses Grab im Meer finden.

„Das bringt doch nichts!”, rief er ihnen zu.

Einer machte eine wegwerfende Geste, der andere brüllte: „Halt die Klappe, Mann!”

Er sah ein, dass sie nicht auf ihn hören würden. Verfluchte Sturköpfe!

Der Seegang wurde immer schlimmer. Jay rutschte auf den knarrenden Planken des Decks hin und her, stolperte über eines der Segel, welche die Matrosen vom vorderen Mast heruntergeholt hatten. In seiner Nähe brüllte der Kapitän Befehle, doch es war kaum noch jemand da, um diese auszuführen.

Als sich das Schiff erneut auf einer gewaltigen Welle hob und Schlagseite bekam, verlor er das Gleichgewicht, taumelte gegen die Reste der Reling. Er ächzte, als das Holz seine Beine traf.

Das Schiff neigte sich immer mehr dem Meer entgegen. Kaltes Wasser spülte über ihn hinweg. Er taumelte seitwärts, versuchte sich an der Reling festzuhalten, doch die Woge riss ihn mit sich fort, über Bord. Einen Moment lang hing er mitten in der Luft und konnte nicht fassen, was geschah.

Sekunden später landete er im dunklen Meer. Eiskalte Wellen schlugen über ihm zusammen. Er kämpfte sich nach oben, spuckte salziges Wasser aus. Nur jetzt nicht aufgeben! Vielleicht war es noch nicht zu spät, zum Schiff zurück zu gelangen. Aber er hatte nie richtig schwimmen gelernt. Es versetzte ihn in Panik, keinen Boden unter den Füßen zu spüren. Mit ungeübten Bewegungen paddelte er auf die Brigantine zu, aber die Wellen trieben ihn immer weiter davon weg. Er versuchte vergeblich sich dagegen zu stemmen, hatte das Gefühl, als ob er schwere, eisige Berge wegdrücken wollte, die ständig ihre Form veränderten. Die Kälte kroch in sein Inneres, seine Gliedmaßen wurden allmählich taub. Er fühlte, dass seine Kräfte nachließen. Lange würde er sich nicht mehr über Wasser halten können. War das sein Ende?

Jay wollte sich nicht dem Meer ergeben, nicht hier in diesem finsteren Nirgendwo sterben. Mit dem Mut der Verzweiflung paddelte er weiter. Die Todesangst mobilisierte alles, was ihm noch geblieben war.

„Hier, halten Sie sich daran fest!“, rief ihm jemand zu.

In dem schäumenden Wasser vor sich sah er eine große, an einer Seite abgebrochene Planke, die aus der Schiffswand gerissen sein musste. Einer der Passagiere, ein Mann von ungefähr Mitte Dreißig, hatte sich daran geklammert. Jay schwamm zu ihm hinüber und packte die gegenüberliegende Seite des Bretts.

Das Holz war rissig und spröde, er fühlte Splitter, die sich in seine Handfläche bohrten. Doch das war nicht wichtig. Wenn dieses verdammte Brett ihm das Leben rettete, war ihm jeder einzelne Splitter recht.

Er sah noch andere Matrosen im Wasser, erkannte den alten Stephen. Dieser trieb mit leeren, gebrochenen Augen auf der Wasseroberfläche. Schaudernd wandte Jay den Blick ab. Andere Körper trieben auf den Wellen, wurden vom Wind unter Wasser gedrückt.

„Ist da noch jemand?“, schrie er gegen den Sturm an.

Niemand antwortete.

Er war zornig und traurig zugleich. Was für ein grausamer Gott tat ihnen das an? Er fühlte Tränen in sich aufsteigen und war froh, dass sein Gegenüber diese bei all der Nässe von Oben und Unten nicht bemerken würde. Der Himmel wurde immer dunkler; der unvermindert tobende Sturm trieb sie vom Schiff fort. Jay presste sich an die Planke, doch er hatte nicht die Kraft, gegen die Wellen anzukämpfen. Dem Passagier ging es sicher ähnlich, aber in dem schummrig-grauen Licht konnte Jay dessen Miene nicht genau erkennen. Bald war die Morning Sun nicht mehr zu sehen.

„Was immer auch geschieht, lassen Sie nicht los“, sagte der Mann. Er hustete, spuckte Wasser aus. „Wer weiß, wie weit wir vom Festland entfernt sind...“

Der Kerl klang erstaunlich zuversichtlich. Aber vielleicht wollte er ihnen beiden einfach nur Mut machen.

 

Jay hatte keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war. Eine ganze Weile waren sie schweigend weitergetrieben. Die Kälte und Nässe setzten ihm zu, er fühlte seine Finger und Zehen schon lange nicht mehr. Der Regen stach ihn wie tausende eisige Nadeln, doch noch schlimmer war die Kälte des Meeres, die seine Gliedmaßen betäubte.

Irgendwann wurde die Erschöpfung zuviel. Mit einer letzten Anstrengung hievte er sich schräg auf die Planke, denn er hatte keine Kraft mehr, sich daran festzuhalten. Danach schloss er die Augen und achtete auch nicht mehr auf den Mann, der auf ihn einredete. „Nicht einschlafen! Machen Sie die Augen wieder auf!“

Jay war viel zu müde, um darauf zu hören. Um ihn herum wurde alles schwarz, das Tosen des Meeres verschwand.

2

 

Sonntag, 9. Mai 1819

 

Als Jay wieder zu sich kam, lag er auf sandigem Boden. Durch die geschlossenen Lider nahm er Helligkeit wahr. Es war überraschend ruhig, nur ein sanftes Brandungsrauschen war in der Nähe zu hören. Eine leichte, warme Brise strich über sein Gesicht. Er öffnete die Augen und richtete seinen Oberkörper auf. Dabei wurde ihm schwindlig, er musste sich abstützen.

Er lag an einem Strand, den er nicht kannte. Vor sich das Wasser und ein endloser Horizont. Möwen zogen ihre Kreise über dem Meer, ihre Schreie hallten weithin.

Rasch blickte er sich um. In einiger Entfernung sah er einen Mann, der sich ebenfalls am Strand umschaute. Als sich ihre Blicke trafen, erschien ein Lächeln in dessen Gesicht. Der Passagier, erinnerte sich Jay.

„Wie… wie sind wir hierhergekommen?“, fragte er. Ein stechender Schmerz zog sich durch seine Hand, vermutlich ein Splitter. Er betrachtete seine Handfläche, konnte aber auf den ersten Blick nichts entdecken. Darum würde er sich später noch kümmern müssen.

„Als Sie eingeschlafen sind, habe ich Sie festgehalten. Die ganze Nacht habe ich kein Auge zugetan. Am Morgen kam die Insel in Sicht. Die Strömung hat uns direkt hierher getrieben. Es sieht so aus, als seien wir fürs Erste hier gestrandet.“

Jay erhob sich vorsichtig. Er nahm sein helles Halstuch ab und betrachtete sein Hemd. Es war zerknittert, aber nicht weiter beschädigt. Seine Hose war unten an den Säumen zerrissen, seine Stiefel durchweicht und mit weißen Salzspuren bedeckt.

Der andere Schiffsbrüchige sah ähnlich mitgenommen aus, aber immerhin trug er noch einen Gehrock. Seine dunklen Haare waren salzverkrustet, ebenso wie die Wimpern über den azurblauen Augen. An seinem Kinn wuchs ein Dreitagebart und er hatte ein scharf geschnittenes Gesicht, welches Jay auf eigentümliche Weise an einen Greifvogel erinnerte.

Er streckte ihm seine Hand hin. „Mein Name ist Jacob Ealing. Aber alle nennen mich Jay.“

„Angenehm. Nicholas Aldersmith.“ Aldersmith schüttelte ihm die Hand. „Haben Sie eine Ahnung, welche Insel das hier sein könnte?“

Jay überlegte. „Wir hatten die Seychellen bereits passiert, als der Sturm kam. Aber bis nach Indien ist es noch weit. Wir wären noch ungefähr drei Wochen bis nach Kerala unterwegs gewesen. Also ich vermute, das hier ist eine der Inseln im Indischen Ozean. Aber ich weiß nicht welche. Deshalb kann ich auch nicht sagen, ob sie bewohnt ist.“

„Dann sollten wir das herausfinden. Wenn wir Glück haben, gibt es hier einen Hafen.“

Jay sah Aldersmith zweifelnd an. Zumindest das, was vom Strand aus sichtbar war, machte nicht den Eindruck, als ob hier in letzter Zeit Menschen gewesen wären. Ein tropischer Wald lag vor ihnen, der wild vor sich hin wucherte, ohne Spuren menschlichen Eingreifens. Aber vielleicht täuschte das auch.

„Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich muss mich noch etwas ausruhen. Auf jeden Fall ist es eine gute Idee, wenn wir uns nachher umschauen. Wir sollten nach Trinkwasser und etwas Essbarem suchen.“

„Ich habe auch nichts dagegen, noch etwas zu schlafen. Ich frage mich nur, ob das hier draußen nicht gefährlich ist”, erwiderte Aldersmith.

„Das mag ja sein, aber früher oder später werden wir schlafen müssen. Denn ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass wir heute Abend wieder an Bord eines Schiffes sind, das uns hier wegbringt.”

„So viel Hoffnung habe ich gerade auch nicht.”

„Ich schätze, wir werden einfach das Risiko eingehen müssen.”

„Und wenn wir abwechselnd schlafen? Einer von uns könnte Wache halten.”

Jay ließ sich das durch den Kopf gehen. „Vielleicht ist das keine schlechte Idee, bis wir etwas mehr über diese Insel herausgefunden haben. Wollen Sie anfangen? Ruhen Sie sich aus, ich übernehme die Wache.”

„Danke. Ich werde mich dort unter den Baum legen, da ist etwas Schatten.” Der Baum, auf den Aldersmith zeigte, befand sich ganz in der Nähe.

Er zog seinen Gehrock aus und lockerte den hohen Kragen seines Hemdes. Danach zog er eine Taschenuhr aus seiner Weste, klappte den Deckel auf, schüttelte die Uhr leicht. „Schade, sie scheint das Wasser nicht überstanden zu haben. Aber vielleicht kann ich sie später zu Hause reparieren lassen.”

Jay bewunderte Aldersmiths Optimismus. Wer vermochte schon zu sagen, ob sie je wieder nach Hause kamen? Der Mann legte sich in den Halbschatten. „Wecken Sie mich einfach in etwa einer Stunde, ja? Schätzen Sie einfach die Zeit.”

„In Ordnung.”

Aldersmith breitete den Gehrock über sich aus. Jay amüsierte diese Geste. Als der Andere seinen Blick bemerkte, sagte er: „Es ist eigentlich nicht notwendig in dieser Wärme, aber ich mag das Gefühl, beim Schlafen eine Decke zu haben.”

„Das kann ich verstehen. Schlafen Sie gut.”

Aldersmith schloss die Augen und ließ Jay allein mit seinen Gedanken. Eine Weile schaute er hinauf aufs Wasser, lauschte dem gleichmäßigen Rauschen der Wellen. Wie ruhig das im Vergleich zu dem Sturm klang…

Vom Wald her war Vogelgezwitscher zu hören. Einige Möwen kreisten träge am Himmel. Jay legte sich halb hin, stützte sich mit den Ellenbogen im Sand auf. Die Luft roch nach Salz und Meer. Er genoss die friedliche Atmosphäre einige Zeit lang. Nach der vergangenen Nacht war das eine richtige Wohltat. Bis er wieder den leichten Schmerz in seiner Hand bemerkte. Er untersuchte sie auf Splitter. Es dauerte nicht lange, bis er den Übeltäter fand, aber er musste eine ganze Weile herumdrücken, bis er diesen entfernen konnte.

Jay merkte erst jetzt, wie durstig er war. Wenn er eines auf See gelernt hatte, dann, dass man besser kein Salzwasser trinken sollte. Er sah hinüber zu Aldersmith. Dessen Brust hob und senkte sich sacht und langsam, er schlief also bereits.

Jay stand leise auf, denn er wollte sich ein wenig in der näheren Umgebung umschauen. Er würde einfach in Sichtweite bleiben, für alle Fälle.

Vertrocknete Äste lagen auf dem Boden, Kieselsteine und zerbrochene Muscheln, deren Farbe an bleiche Knochen erinnerte. Knirschend zerbrachen diese unter seinen Stiefelsohlen. Jay war froh, nicht barfuß gehen zu müssen. Palmen und Büsche wuchsen hier, Farne und raues Gras. Er kannte sich nicht gut mit Pflanzen aus, als Matrose verbrachte er nun einmal den Großteil seiner Zeit auf See. Ein Baum mit runden, grünlichen Früchten kam in sein Blickfeld. Diese Früchte hatten ungefähr die Größe von Kokosnüssen.Ob sie wohl essbar waren? Vielleicht wusste Aldersmith etwas darüber?

Jay merkte plötzlich, dass er längst außerhalb dessen Sichtweite war, zumal die Vegetation hier immer dichter wurde und er zwischen all den Blättern und Ästen nicht mehr viel vom Strand sehen konnte. Pflanzen waren hier also reichlich zu finden, doch er sah weder einen Bach, noch einen See, nicht einmal eine Pfütze. Allmählich machten ihm Kopfschmerzen zu schaffen, die wohl von dem Mangel an Flüssigkeit herrührten. Seine Beine fühlten sich schwer an. Das lag nicht nur an der Hitze, er war noch immer erschöpft. Jay unterdrückte ein Seufzen und machte sich auf den Rückweg. Vielleicht hatten sie mehr Glück mit der Suche nach Trinkwasser, wenn sie sich später zu zweit umsahen.

Kurz darauf legte er eine Hand auf Aldersmiths Schulter, um diesen zu wecken. Aldersmith fuhr zusammen und riss die Augen auf. „Ach, Sie sind es… ich habe einen leichten Schlaf.”

„Entschuldigung, ich wollte Sie nicht erschrecken.”

Aldersmith winkte ab. „Es ist kein Problem. Jetzt können Sie sich ausruhen.”

„Danke.” Jay legte sich hin und merkte jetzt erst richtig, wie stark seine Erschöpfung mittlerweile geworden war. Außerdem fühlte sich seine Zunge pelzig an, die Lippen waren spröde und rissig. Die Gedanken an den Sturm und die Insel, an seinen Leidensgenossen verblassten, als er in den Schlaf hinüberglitt. Zuletzt fühlte er noch, wie der Andere seinen Gehrock über ihn breitete.

 

Jay wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als Aldersmith ihn schließlich weckte. Er fühlte sich nicht gerade besser, denn er war noch durstiger als vorher und die Kopfschmerzen pochten hinter seiner Stirn.

Beim Aufstehen taumelte er leicht. Aldersmith griff nach seinem Arm, um ihn zu stützen. Jay wehrte die Hilfe ab. „Es geht schon. Ich muss nur dringend etwas trinken, ich habe schon Kopfweh vor lauter Durst.”

„Dann hoffe ich mal, dass wir bald trinkbares Wasser finden.”

„Ihr Wort in Gottes Ohr.”

Als sie in den Wald gingen, machte er Aldersmith auf den Baum mit den runden Früchten aufmerksam.

„Ich habe solche auf Märkten in Kerala und auf Ceylon gesehen. Also gehe ich davon aus, dass sie essbar sind. Aber fragen Sie mich nicht, wie man sie zubereitet oder ob die schon reif sind”, erklärte dieser. „Ich weiß auch nicht, ob man die überhaupt roh essen kann.”

„Jedenfalls finde ich, wir sollten diesen Baum hier im Hinterkopf behalten.”

Jay zuckte zusammen, als er eine Bewegung im Gebüsch bemerkte. Irgendein kleines Tier huschte vorbei.

„Achten Sie auf Schlangen und Spinnen“, sagte Aldersmith.

Er nickte. „Was führt Sie nach Indien?“

„Ich bin Händler, ich kaufe und verkaufe Kolonialwaren. Ich war auf einer Geschäftsreise dorthin unterwegs.“

„Womit genau handeln Sie denn?“

„Vor allem Stoffe. Die liefere ich an Schneider und Manufakturen in England.“

„Ich dachte, die East India Trading Company hätte dafür immer noch eine Vormachtstellung? Die handeln doch auch mit Baumwolle, Seide und anderen Gütern, nicht wahr?“

„Ja, dieses Unternehmen ist ein Gigant – es gibt sie ja auch schon seit über zwei Jahrhunderten, allerdings haben sie vor rund sechs Jahren ihre Handelssonderrechte verloren. Im Vergleich mit der East India bin ich ein Niemand. Aber die Geschäfte reichen für meinen Lebensunterhalt. Mein Vater hat mir das Handelsunternehmen unserer Familie vererbt.“

„Ohne eigenes Handelsschiff?“

„Ja. Wir hatten früher eines, aber es war insgesamt zu teuer. Ich wollte von Indien mit einem Schiff zurückreisen, das sowohl Fracht als auch einige Passagiere mitnimmt.“ Aldersmith lächelte versonnen, sein Blick verlor sich in der Ferne. „Aber wer weiß, vielleicht kann sich unser Familienunternehmen später doch wieder ein eigenes Handelsschiff leisten...“

In dem Urwald, den sie durchquerten, fanden sie nach einiger Zeit einen kleinen Wasserfall, der in einen Teich mündete. Endlich! Jay trank hastig; er hielt einfach seinen Kopf mit geöffnetem Mund in den Wasserfall. Die klare Flüssigkeit kam ihm umgehend wieder hoch, würgend spuckte er sie aus.

Aldersmith ließ das Wasser in seine zu einer Schale geformten Hände fließen und trank nur schluckweise.

Jay wurde rot, verärgert über die eigene Dummheit. Er ahmte Aldersmith nach und ließ sich mehr Zeit.

Der Händler schüttete sich das Wasser über den Kopf und rubbelte sich über die Haare.

Weiter im Inneren des Urwalds fanden sie eine wilde Bananenpflanze, an der bereits einige gelbgrüne Früchte hingen. Jay kannte diese aus dem südafrikanischen Hafen Kapstadt und deutete darauf. „Die sind essbar. Ich hole uns welche. Ich bin das Klettern gewohnt, wegen der Masten und Segel an Bord.“

„Danke.“ Aldersmith stellte sich in die Nähe des Baumes, während Jay hinauf kletterte. Der Stamm war nicht besonders dick, aber es reichte, um ihm Halt zu bieten. Er zog zwei Stauden herunter und warf sie auf den Boden. Er wollte nach weiteren greifen, aber Aldersmith hob die Hand. „Später. Falls wir noch welche brauchen, sollten wir sie erst dann holen. Das ist besser, als alle zu pflücken. Wir haben nichts, wo wir sie lagern könnten.“

Jay nickte und kletterte wieder nach unten. Er hatte zwar schon Bananen gesehen, aber noch nie welche gegessen. Einen Moment lang kämpfte er mit der Schale, bis er merkte, dass sie sich am besten an den Enden der Frucht öffnen ließ. Das weichere, helle Innere hatte einen ungewöhnlichen Geschmack und eine leicht mehlige Konsistenz, war aber nicht unangenehm.

Eine Weile saßen sie einfach nebeneinander und aßen schweigend. Jay wurde erst jetzt bewusst, wie hungrig er gewesen war.

 

Sie waren noch stundenlang unterwegs, oder zumindest fühlte es sich so an. Um sie herum war alles grün, meistens in hellen Schattierungen. Hier und da sprenkelten die bunten Farbtupfer exotischer Blumen den Boden und auf manchen Ästen wuchsen Orchideen. Abgesehen von zwitschernden Vögeln auf den Zweigen und Insekten, die durch das Unterholz krabbelten, sahen sie keine Lebewesen.

„Ich fürchte, wir könnten hier noch ewig unterwegs sein, dieser Wald ist riesig“, sagte Jay.

„Wir sollten uns später einen Unterschlupf für die Nacht suchen“, erwiderte der Händler.

Bis zur Dämmerung wanderten sie noch durch den Urwald, dann reichte es ihnen beiden. Einen richtigen Unterschlupf fanden sie nicht, deshalb legten sie sich einfach unter einem großen Baum auf den Boden, nachdem sie diesen von einigen Steinen und Ästen befreit hatten.

Jay konnte lange Zeit nicht einschlafen. Jedes Mal, wenn es im Wald knisterte und knackte, fuhr er zusammen. Er hörte das rhythmische Zirpen von Grillen. Neben ihm erklangen bald die gleichmäßigen Atemzüge von Aldersmith, der offenbar ziemlich schnell eingeschlafen war. Beneidenswert.

 

Mitten in der Nacht wachte Jay zitternd auf. Er richtete sich zum Sitzen auf und rieb sich über die frierenden Gliedmaßen. Das nützte allerdings wenig. Warum ist es nur so verflucht kalt geworden? Aldersmith konnte er als dunklen Umriss auf dem Boden erkennen – der schnarchte leise. Jay legte sich wieder hin, aber er fror noch immer und fand nicht zur Ruhe.

Deshalb richtete er sich wieder auf und betrachtete den schlafenden Mann neben sich. Er rutschte hinüber zu ihm und berührte ihn an der Schulter. Der Andere zuckte zusammen, gab einen unwilligen Laut von sich.

„Aldersmith. Nicholas.“ Als der Händler nicht reagierte, sagte er es noch lauter.

Der Händler gab ein Gähnen von sich. „Was ist denn?“, fragte er schlaftrunken.

„Ich kann nicht mehr schlafen. Mir ist furchtbar kalt.“

„Da kann ich Ihnen auch nicht helfen, tut mir leid. Ich habe nichts, womit wir auf die Schnelle ein Feuer machen könnten. Aber warm ist mir auch nicht gerade.“

„Und wie wäre es… wenn wir uns ganz dicht aneinander legen?“, fragte Jay zögernd.

„Sie meinen, wegen der Körperwärme? Ja, das könnten wir ausprobieren. Sie könnten sich dicht an meinen Rücken legen.“

Aldersmith drehte sich herum. Jay folgte dessen Vorschlag und spürte tatsächlich nach kurzer Zeit die Wärme, die von dem Körper des Mannes ausstrahlte.

Jay konnte sich nicht daran erinnern, jemals sein Lager mit einem anderen Menschen auf diese Weise geteilt zu haben. Er war nie verlobt gewesen, von einer Ehefrau ganz zu schweigen. Und selbst mit den Huren in den Bordellen hatte er nie so eng zusammen gelegen. Sein Herzschlag beschleunigte sich. Aber das hier waren schließlich besondere Umstände...

Aldersmith seufzte leise, bewegte sich leicht hin und her. Jay versuchte, so still wie möglich zu sein und ertappte sich dabei, dass er den Atem anhielt. Irgendwann war die Müdigkeit stärker als er.

3

 

Montag, 10. Mai 1819

 

Jay erwachte von einem Gewicht auf seinem Bauch und von dem Schnattern einiger Vögel, die auf einem Baum in der Nähe Radau machten. Zuerst war ihm nicht klar, wo er sich befand. Undeutlich erinnerte er sich an einen Traum, in dem er mit dem Ertrinken gekämpft hatte, im rauen, aufgewühlten Meer. Was für ein Albtraum! Er schüttelte sich unwillkürlich. Zugleich wurde ihm zwei Dinge bewusst. Zum einen, dass Aldersmith direkt neben ihm lag. Dessen Hand lag schwer auf seinem Bauch.

Zum anderen, dass er selbst einen Ständer hatte. Nichts Ungewöhnliches am Morgen, aber neben dem Mann hier war ihm das peinlich. Hoffentlich wacht er jetzt nicht auf. Vorsichtig hob er Aldersmiths Arm an und legte ihn auf dessen Brust. Sein Leidensgenosse gab ein unwilliges Geräusch von sich und drehte sich im Schlaf zur Seite.

Jay erhob sich rasch und ging ein paar Schritte, wartete darauf, dass die Erektion nachließ. Am liebsten hätte er von Hand nachgeholfen, aber er wollte sich nicht hinter einem Baum verstecken oder ins Gebüsch gehen, denn er ging davon aus, dass Aldersmith ebenfalls bald aufwachen würde. Außerdem war er dazu erzogen worden es als Sünde zu betrachten, wenn jemand selbst Hand an sich legte.

Es war längst Tag und deutlich wärmer als in der Nacht. Jay stellte mit Erleichterung fest, dass die Kopfschmerzen weg waren. Er blieb in Aldersmiths Sichtweite und aß eine der noch übrig gebliebenen Bananen.

Aldersmith wachte kurze Zeit später auf. Er streckte sich und gähnte ausgiebig. Jay kam zu ihm herüber.

„Wie hast du noch geschlafen, Jay?“

Die vertrauliche Anrede entging ihm nicht. Das war alles andere als üblich. Andererseits befanden sie sich beide in einer ungewöhnlichen Situation, also warum nicht? Trotzdem machte ihn das verlegen. „Ganz gut“, gab er nuschelnd zurück.

„Ich auch. Du kannst mich Nicholas nennen, wenn du magst.“

„Von mir aus. Sollen wir weiter in diese Richtung gehen?“ Er deutete in den Urwald.

„Ja, ich denke schon. Ach, ich wünschte, ich hätte einen Kompass dabei.“ Nicholas wühlte in den Taschen seines Gehrocks, aber alles was er fand, war ein zerknülltes Taschentuch und ein kleines Klappmesser. „Weißt du, was mir gerade eingefallen ist? Wir können nicht einmal ein Feuer machen, oder hast du einen Zündstein?“

Jay schüttelte den Kopf. „Aber vielleicht müssen wir das auch gar nicht.“ Er sagte es mit mehr Hoffnung, als er eigentlich hatte.

Während sie durch den Wald gingen, hielten sie Ausschau nach Wasser und etwas Essbarem. Mit letzterem hatten sie Pech, aber immerhin fanden sie einen schmalen Bach, der durch den Wald floss. In dem Wasser schwammen zwar winzige grünliche Pflanzenreste, aber die störten wohl nicht weiter.

„Wenn wir wenigstens eine Flasche dabei hätten“, sagte sein Begleiter, während er Wasser in seine Hand schöpfte.

Jay kam eine Idee. Er zog sein Hemd aus und tränkte es mit dem Wasser. Nicholas warf ihm einen eigentümlichen Blick zu. „Solange das Wasser nicht verdunstet ist, können wir es aus dem Stoff saugen. Vermutlich schmeckt es nicht gut, aber was Besseres fällt mir gerade nicht ein.“

„Keine schlechte Idee.“ Nicholas zog seinen Gehrock und das Hemd darunter aus. Sein Oberkörper war blass. Er hatte einen leichten Bauchansatz und im Vergleich zu Jays waren seine Muskeln nur schwach ausgebildet. Ist wohl kein Wunder, immerhin macht er keine schwere körperliche Arbeit, dachte Jay.

Sie legten sich die mit Wasser vollgesogenen Hemden über die Schultern. Die Ärmel seines Gehrocks knotete sich Nicholas um die Hüften.

Während sie weitergingen, begann Jay eine Unterhaltung, denn er wollte mehr über seinen Leidensgenossen wissen.

„Wo lebst du, Nicholas?“

„In London. Und du?“

„Da komme ich her, aber ich habe keinen festen Wohnsitz. Lohnt sich für mich nicht, ich bin ja eh fast immer auf See. Wenn ich in der Stadt bin, besuche ich meine Mutter.“

Er warf Nicholas einen Blick von der Seite zu. „Hast du Geschwister?“

„Einen Bruder, der ist ein paar Jahre jünger als ich”, sagte Nicholas.

„Wie alt bist du denn?“

„Einunddreißig.“

„Ich bin fünfundzwanzig. Bist du… hast du eine Frau?“

Nicholas schüttelte den Kopf. „Nein. Ich hatte bisher nicht das Vergnügen, eine Frau zu finden, die ich gern geheiratet hätte.”

Jay überlegte, ob Nicholas hohe Ansprüche hatte. Aber er wollte lieber nicht direkt fragen, das wäre sicher unhöflich.

„Mein Bruder ist verheiratet und spricht mich immer wieder darauf an, wann es denn bei mir soweit ist.” Nicholas seufzte.

Jay wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Er hatte keine Geschwister mehr. Seine Schwester war als Kind an den Pocken gestorben und er konnte sich kaum noch an sie erinnern. Aber er hatte keine Lust, darüber zu sprechen.

„Irgendwann findest du bestimmt eine Frau”, sagte er stattdessen, einfach aus höflicher Anteilnahme.

Nicholas zuckte nur mit den Achseln.

Jay wechselte das Thema. „Wie wäre es, wir ernten einige dieser Früchte, die ich dir gestern gezeigt habe? Dann haben wir noch eine Alternative zu den Bananen.”

„Und falls wir sie braten oder rösten müssen, damit sie genießbar sind?”

„Wir könnten versuchen, ein Feuer zu machen.”

„Weißt du denn, wie das ohne Zündstein geht?”

„Theoretisch schon. Ein Bekannter hat mir das einmal erklärt. Man muss sich dafür eine Art Bogen zurechtschnitzen, braucht trockenes Gras und noch etwas Holz. Aber ich habe es noch nie selbst versucht.”

„Nun, wir könnten es natürlich ausprobieren. Wenn wir Feuer machen können, hätten wir nachts auch eine Wärmequelle.” Nicholas strich sich über seine Bartstoppeln. „Aber lass uns erst einmal diesen Baum suchen.”

Sie richteten ihre Schritte in Richtung Strand. Wenig später standen sie vor dem Baum, an dem mehrere der runden Früchte hingen, unter großen, ledrigen Blättern, deren Enden gezackt waren. Jay betrachtete die leicht eiförmigen Gebilde näher. Ihre Schale wirkte wie grüne Haut, die über und über von kleinen Pusteln bedeckt war – fast wie Pockennarben. Nicht gerade vertrauenerweckend.

Vorsichtig strich er darüber, dann griff er nach dem Stiel, um die Frucht abzureißen. Dieser war erstaunlich zäh, so dass Jay mehr Kraft aufwenden musste. „Die sitzt ganz schön fest!”

Während er weiterzog, trat ein milchiger Saft aus dem Stiel aus, dort wo dieser in die Frucht überging. Die zähe weiße Flüssigkeit lief ihm über die linke Hand.

„Warte mal, das können wir auch einfacher haben”, sagte Nicholas und reichte ihm sein Klappmesser.

Jay säbelte den Stiel durch. Die Frucht rollte auf die Erde. Er wollte gerade das Messer von dem Pflanzensaft reinigen, als er ein Brennen auf seiner Hand spürte. Er wischte sie an seiner Hose ab und bemerkte, dass seine Haut krebsrot geworden war. „Ach du Schande, was ist das denn?”

„Das muss an diesem Saft liegen, vielleicht ist der giftig?”

„Was?” Jay geriet in Panik. Er ließ das Messer fallen, drehte sich um und rannte in Richtung des kleinen Baches. Er hörte, dass Nicholas ihm keuchend folgte.

Das brennende Gefühl nahm zu, es erinnerte ihn an Brennnesseln, war aber noch stärker. Seine Haut schien in Flammen zu stehen.

Am Bach wusch er das scheußliche Zeug so schnell wie möglich ab. Er zog seine Stiefel und seine Hose aus, damit er letztere auswaschen konnte, ehe der Saft durch den Stoff hindurch auf seine Beine sickerte. Seine Haut war noch immer rot und fühlte sich leicht taub an.

Nicholas kam zu ihm. Jay beachtete ihn nicht weiter, sondern betrachtete seine Beine, die deutlich heller waren als der Rest seines Körpers. Auf seinem linken Oberschenkel bemerkte er einen rosa Fleck und schüttete mit beiden Händen Wasser darüber. Zum Glück blieb das brennende Gefühl hier aus, oder vielleicht spürte er es nicht, weil ihn der Schmerz in seiner Hand so sehr ablenkte. Jay fühlte sich schwindlig. Als er sich sicher war, dass er alles abgewaschen hatte, setzte er sich erst einmal auf den Boden und stieß die Luft aus.

„Mist, das brennt immer noch. Ich fasse diese verdammten Pflanzen nie wieder an.”

„Auch nicht, wenn du vor dem Verhungern bist?”, fragte Nicholas, dessen Mundwinkel verräterisch zuckten.

„Findest du das lustig?”, rief Jay. Ihm wurde bewusst, dass er in Hemd und Unterhose hier saß. Er griff nach seiner nassen Hose und zog sie über.

„Entschuldige. Ich wollte mich nicht über dich lustig machen. Lass mich einmal deine Hand sehen.”

Jay verschloss seine Hose und hielt Nicholas mürrisch seine Linke hin.

„Das scheint ein Ausschlag zu sein. Kannst du sie noch gut bewegen?”

Jay bewegte seine Finger und streckte sie. „Das schon, aber es fühlt sich taub an.”

Nicholas runzelte die Stirn. „Ich schätze, wir müssen abwarten, was daraus wird.”

„Ach, was du nicht sagst.”

„Es tut mir leid. Möchtest du hier eine Weile sitzen bleiben?”

Jay fühlte sich erschöpft. Eine Pause würde ihm gut tun. „Ja, ich glaube, das ist besser.”

Nicholas setzte sich neben ihm. „Also keine von diesen Früchten, was?”

„Nee, lieber nicht.”

„Naja, immerhin haben wir Bananen gefunden”, sagte Nicholas. „Wir werden also nicht in absehbarer Zeit verhungern.”

Jay fragte sich, wie giftig dieser Pflanzensaft wohl war. „Woher nimmst du eigentlich deine Zuversicht?”, fragte er.

„Vielleicht habe ich das von meinem Vater. Er war auch so. Hat sich immer das Beste erhofft und sich auch von Rückschlägen nicht entmutigen lassen.”

„Das ist beneidenswert. Ich frage mich jedenfalls gerade, ob ich den morgigen Tag noch erlebe.”

„Wegen des Pflanzensaftes und des Ausschlags? Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Frucht tödlich giftig ist, sonst würde sie bestimmt nicht frei auf Märkten verkauft werden.”

„Ich hoffe, dass du damit recht hast”, sagte Jay.

 

Es dauerte eine ganze Weile, bis die Taubheit nachließ. Seine Haut war noch immer rot, aber es brannte nicht mehr so höllisch. „Da habe ich wohl Glück gehabt. Aber ich bleibe dabei, diese Früchte können mir gestohlen bleiben!”

Nicholas hob die Hände.„Das soll mir recht sein. Wie gesagt, ich weiß ohnehin nicht, wie man die zubereiten muss.”

Jay fragte sich im Stillen, wie lange die Bananen auf dieser Insel wohl für sie beide reichen würden…

4

 

Sonnabend, 15. Mai 1819

 

Die vergangenen vier Tagen hatten sie gemeinsam damit verbracht, kreuz und quer die Insel abzusuchen. Eine unbarmherzige Sonne hatte mittlerweile ihre Körper verbrannt, so dass sie rot wie Krebse geworden waren. Zerstörte Hautfetzen schälten sich ab, ließen sich von der Haut herunterreiben.

Spuren einer menschlichen Besiedlung fanden sie keine. Immerhin entdeckten sie Strandgut am Ufer – ein kleines Holzfässchen, in dem sich Reste von Wein befanden. Der war längst zu saurem, stinkenden Essig vergoren, also schüttete Jay ihn weg.

Aber das Fass konnten sie nutzen, um ein wenig Wasser zu lagern. Weiter westlich auf der Insel fanden sie zwischen mehreren großen Felsen eine Höhle, die sich am Rand des Strandes befand. Die Höhle war nicht besonders groß, aber immerhin konnte man dort teilweise aufrecht stehen. Sie war leer, bis auf einige staubige Reste von Vogelexkrementen, aber die ließen sich mithilfe von Ästen und großen Blättern schnell hinausbefördern.

Nicht weit entfernt davon floss der kleine Bach, den sie im Wald gefunden hatten. Vielleicht war es auch einfach ein Seitenarm, denn es war kaum mehr als ein Rinnsal. Mit viel Geduld gelang es Nicholas, das Weinfässchen vollzuschöpfen.

„Lass uns die Höhle zum Übernachten benutzen“, schlug er vor. „Das ist vermutlich sicherer, als mitten im Wald zu schlafen.“

„Ich schätze, du hast Recht.“ Eine Art Dach über dem Kopf beim Schlafen zu haben war sicherlich nicht verkehrt.

Jay ertrug es nicht, sein Hemd zu tragen, der raue Stoff rieb seine malträtierte Haut wund. Ein weiteres Problem waren die Stechmücken, die in der Dämmerung allgegenwärtig waren. Jays Beine und Arme waren übersät mit rötlichen, juckenden Stichen. Nicholas ging es nicht anders.

Die Säume von Jays Hose ribbelten sich immer mehr auf. Er hoffte, das Kleidungsstück würde noch eine Weile durchhalten. Auch wenn es eigentlich zu warm war, trugen sie beide weiterhin ihre Stiefel, um nicht in Ameisen, Spinnen oder andere Krabbelviecher hineinzutreten.

Über Trinken machte sich Jay dank des Bächleins und des kleinen Wasserfalls keine Sorgen mehr, doch Nahrung war schwieriger zu finden. Sie kauten schon auf Blättern herum, um den Hunger zwischendurch wenigstens ein bisschen zu stillen, denn sie wollten sparsam mit den Bananen umgehen.

Jay jubelte, als er eine Kokosnuss-Palme entdeckte. Eine weitere Frucht, die er von einem der Märkte in den exotischen Häfen kannte. Nicholas kannte sie ebenfalls. „Ich frage mich allerdings, wie wir die aufbekommen können. Die Schale ist sehr hart, ich glaube, mein Klappmesser hilft da nicht weiter.“

„Wir könnten es mit einem großen, spitzen Stein versuchen und sie damit aufklopfen“, sagte Jay, während er an dem rauen Stamm hinaufkletterte.

Die Kokosnüsse saßen viel fester an der Palme, als er vermutet hatte. Er musste sie lange drehen und an ihnen ziehen, damit sie sich lösten. Das trieb ihm den Schweiß ins Gesicht, denn es war gar nicht so leicht, sich gleichzeitig mit den Beinen am Stamm der Palme festzuklammern.

„Vorsicht!“, rief er Nicholas zu. Dieser trat zur Seite, bevor die erste Nuss auf dem Boden aufschlug. Jay erntete noch zwei weitere der harten Früchte, ehe er wieder nach unten kletterte.

„Lass sie uns unten am Strand bei der Höhle öffnen“, sagte der Händler. „Da finden wir bestimmt eher einen passenden Stein als hier.“

Am Strand brauchten sie eine ganze Weile, um einen Stein zu finden, den sie als Hammer benutzen konnten. Jay und Nicholas wechselten sich ab, doch selbst mit diesem Ersatzwerkzeug dauerte es ziemlich lange, bis es ihnen gelang, die harte Schale zu zertrümmern. Augenblicklich floss Wasser heraus. Jay beeilte sich, das Fässchen zu packen. Nicholas hielt die Kokosnuss darüber, so dass der Rest der Flüssigkeit in das Gefäß fließen konnte. Das Kokoswasser schmeckte nicht gerade süß, aber erfrischend.

„Ich hätte nicht gedacht, dass es so köstlich ist“, sagte Nicholas.

„Wenn man Durst hat, ist fast alles erfrischend.“

„Das mag sein.“

Mit dem Klappmesser schabte Nicholas das feste weiße Fruchtfleisch aus dem Inneren der Nuss und sie teilten die Stückchen unter sich auf.

„Ich wünschte, wir könnten ein Feuer machen“, sagte Jay, nicht zum ersten Mal. „Dann könnten wir fischen und uns die Fische braten.“

„Ohne Angel, ohne Netz? Willst du die Fische mit einem angespitzten Ast aufspießen?“

„Warum denn nicht?“

„Nichts für ungut“, erwiderte Nicholas. „Aber du bist doch kein Wilder, der gelernt hat, so zu angeln.”

Jay sah ein, dass Nicholas recht hatte. Nach dem, was er von Fischern gehört hatte, waren die meisten dieser Tiere sehr schnell und wendig, außerdem reagierten sie auch auf kleinste Bewegungen oder Schatten und würden ihm wahrscheinlich einfach davon schwimmen. Zu schade! Bei dem Gedanken an einen gebratenen Fisch lief ihm das Wasser im Mund zusammen. „Ach, dann können wir auch nicht auf Jagd gehen“, sagte er. „Wir haben nichts, womit wir Tiere erlegen könnten.“

„Ja, das ist wahr. Aber solange wir noch Bananen und Kokosnüsse finden, mache ich mir keine Sorgen, dass wir verhungern könnten. Es gibt bestimmt noch mehr solcher Bäume hier.“

„Hoffentlich“, sagte Jay. Die Aussicht, vorerst nur noch Bananen und Kokosnüsse zu essen, gefiel ihm nicht besonders.

Nicholas strich sich über seinen Bauch. „Dem hier wird es jedenfalls nicht schaden, im Gegenteil.“ Er grinste einen Moment lang, ehe er wieder ernst wurde. „Was hältst du davon, wenn wir einmal ausprobieren, Feuer zu machen?”

„Ach ja, stimmt, davon habe ich ja erzählt. Hmm, dafür müssen wir einiges vorbereiten.”

Jay erinnerte sich noch lebhaft an die Beschreibung seines Bekannten Pete, wie man Feuer ohne Hilfsmittel machen konnte. Beziehungsweise fast ohne Hilfsmittel.

„Es gibt im wesentlichen zwei Methoden. Wir müssen auf jeden Fall etwas schnitzen. Wenn wir einen Handbogenbohrer bauen wollten, brauchen wir eine Art Seil.”

„Würde auch ein Schnürsenkel gehen?”, fragte Nicholas.

Jay überlegte kurz. „Das könnte funktionieren. Als erstes müssen wir ein Zundernest bauen, aus trockenen Gräsern und Blättern. Hauptsache, sie brennen gut und schnell. Und wir brauchen ein paar trockene Rindenstückchen. Außerdem einen Stein, der gut in eine Hand passt, und einen leicht biegsamen, langen Ast.“

„Wie lang soll der sein?“

„So lang wie ein Arm. Das wird der Griff des Bogens. Außerdem brauchen wir ein Stück Holz, auf dem wir bohren können.“

Sie machten sich auf die Suche nach entsprechenden Materialien. Brennbares war schnell gefunden, und als Untergrundholz einigten sie sich auf die Schiffsplanke, die noch am Strand lag. Allerdings konnten sie keinen Ast finden, der lang und stabil genug war.

Jay fand das frustrierend, aber es gab ja noch eine zweite Möglichkeit. „Dann müssen wir wohl die andere Methode versuchen. Dafür brauchen wir nur noch einen dünnen Holzstock.”

Nicholas fand einen entsprechender Zweig wenig später, und sie nahmen diesen mitsamt Blättern, Rinde und Gräsern mit zum Strand. Jay schnitzte eine V-förmige Auskerbung in die Schiffsplanke, vom selben Durchmesser wie der Zweig. Er legte einige Rindenstückchen bereit. „Damit können wir später die Glut auffangen und in das Zundernest legen.“

Er steckte den Stock in die Auskerbung, hielt ihn zwischen seinen Handflächen und drehte ihn so schnell wie möglich vor und zurück, wieder und wieder. Dabei drückte er ihn so kräftig wie möglich in die kleine Kuhle, um die Reibung zu erhöhen. Nicholas beobachtete jede seiner Bewegungen.

Jay merkte bald, wie anstrengend es war, seine Hände längere Zeit so schnell zu bewegen. Außerdem rutschten seine Hände immer weiter nach unten, je länger er das machte, dann musste er kurz aufhören und nachgreifen.

„Puh, das hatte ich mir einfacher vorgestellt”, gab er nach einer Weile zu.

Immerhin erzeugte er einen leichten Qualm auf der Planke, doch für eine Flamme oder etwas Glut reichte es nicht. Kurz darauf brach ihm der Ast durch.

„Ach, verdammt! Jetzt muss ich mir einen neuen suchen.”

„Bleib ruhig sitzen, ich mache das.” Nicholas ging in Richtung Wald zurück.

Sie waren noch stundenlang beschäftigt mit dieser ungewohnten Aufgabe, doch es gelang ihnen nicht, ein Feuer zu machen.

5

 

Dienstag, 18.Mai 1819

 

Das Feuermachen hatte Jay in den vergangenen Tagen nicht losgelassen. Er war besessen davon, diese Kunst zu meistern. Nicholas ritzte mittlerweile mit seinem Klappmesser für jeden Tag einen Strich in die Bootsplanke, und für jeden Sonntag ein Kreuz. „Auf diese Weise behalten wir einen Überblick, wie lange wir schon hier sind”, hatte er gesagt, als Jay ihn darauf ansprach.

Unzählige Hölzer hatte Jay für das Feuermachen ausprobiert und mittlerweile taten ihm die Hände von der ungewohnten Belastung durch die schnellen Drehbewegungen weh. Er wechselte sich zwar mit Nicholas ab, doch diesem war es bisher auch nicht gelungen, eine Flamme zu erzeugen. Irgendwann legte er den Stock lachend beiseite und meinte: „Na, immerhin haben wir nun eine Beschäftigung und müssen uns nicht länger langweilen.”

Jay war eher zum Heulen zumute, weil es immer noch nicht geklappt hatte und er kurz davor war, die Versuche aufzugeben. „Ach, diese verdammte Insel!”

Nicholas grinste schief. „Die Insel kann nichts dafür, wenn wir zu dämlich sind, um ein Feuer zu machen.”

„Das meine ich ja nicht. Ich wünschte nur, es gäbe hier eine Siedlung. Ein Ort, an dem man Zündsteine und Kerzen bekommt. Und anständiges Essen, oder wenigstens was Vernünftiges zu trinken.”

Jay griff nach dem Holzstock und begann diesen erneut auf der Bootsplanke zu drehen. Er schaute nicht einmal hin, sondern sah zum Horizont, wie so oft in den letzten Tagen. Er hatte die unbestimmte Furcht, er könne ausgerechnet den Moment verpassen, in dem ein Schiff dort erschien.

„Jay.” Nicholas riss ihn aus seinen Gedanken, er deutete auf die Schiffsplanke. Jay wusste erst nicht, was er meinte, aber dann entdeckte er sie. Eine winzige Flamme, die sich durch den Qualm arbeitete. Nicholas griff nach einem der gesammelten Rindenstücke und schob sie dem Flämmchen entgegen, hielt die Hand davor, um es vom Wind abzuschirmen. Es dauerte nicht lange, ehe die Rinde zu brennen anfing. Wenig später auch das Zundernest, dass sie in ihre improvisierte Feuerstelle gelegt hatten – ein Knäuel aus Blättern und Gras, in einem Kreis aus aufgehäuften Steinen und einem flachen Graben.

Jay reckte eine Faust gen Himmel. „Na endlich!”

Gemeinsam gaben sie dem Feuer neue Nahrung, stocherten in den Ästen, damit es nicht ausging. Die Steine und der Graben würden verhindern, dass das Feuer auf die Umgebung übergriff, aber sie mussten dennoch auf herumfliegende Funken achten.

Schließlich brannte das Feuer kräftig. Jay fühlte sich übermütig, er sprang auf und tanzte jubelnd herum wie ein kleines Kind.

Nicholas lachte. „So müssen sich die ersten Menschen gefühlt haben, die Feuer machen konnten.”

Jay tanzte noch weiter, während sich ein warmes Glücksgefühl in ihm ausbreitete. Schließlich ließ er sich lachend in den Sand fallen.

Nicholas schnitzte mit seinem Klappmesser etwas in die Bootsplanke.

„Was wird das?”, fragte Jay und betrachtete das Brett.

„Das muss gefeiert werden, oder nicht?” Nicholas hatte den Strich für diesen Tag zu einem gezackten, stilisierten Feuer erweitert.

Zum ersten Mal seit langem wich die Angst von Jay, dass sie hier krepieren würden.

6

 

Montag, 14. Juni 1819

 

Jay lag in einem weichen Bett, doch nicht allein, so viel konnte er fühlen. Es war stockfinster; er konnte nicht erkennen, wer neben ihm war, hörte nur dessen leisen Atem, der an seinem Gesicht vorbei streifte. Er wusste nicht einmal, ob es ein Mann oder eine Frau war, doch die Nähe dieses Menschen erregte ihn. Mit verschwitzen Händen strich er über den nackten Körper. Als er die Brustwarzen erreichte, stockte er. Sie befanden sich auf einem flachem Brustkorb, dem die weiblichen Wölbungen fehlten. Er lag neben einem Mann.

 

Mit einem heiseren Laut erwachte er. Das war jetzt schon das dritte Mal, dass er so etwas hier träumte. Er fühlte, dass sein Schritt feucht geworden war. Nicht schon wieder! Das war ihm mittlerweile schon mehrmals passiert.

Nicholas bewegte sich neben ihm. „Alles in Ordnung? Hast du schlecht geträumt?“, fragte er leise.

„Ja. Ist nicht so wichtig“, behauptete Jay. Er rutschte vorsichtig ein Stück von ihm weg, so wenig, dass es kaum zu merken war. Zumindest hoffte er das. An Schlaf war allerdings nicht mehr zu denken.

Stattdessen starrte er an die Decke der Höhle und überlegte. Inzwischen waren sie bereits vier Wochen auf dieser verdammten Insel. Kaum zu glauben, so lange schon…

Er vermisste es, auf See zu sein. Er vermisste sogar London, obwohl es dort um diese Jahreszeit schwer auszuhalten war. Je wärmer es wurde, desto mehr stank die Themse wie eine Kloake, und wer es sich leisten konnte, verbrachte die Sommermonate auf dem Land. Nicht, dass er jemals zu diesen Glücklichen gehört hätte.

Jay dachte an die letzten Wochen zurück. Mittlerweile konnte er die Mückenstiche nicht mehr zählen. Seine Haut war über und über mit den juckenden Wunden bedeckt. Nicholas und er hatten noch öfter ein Feuer gemacht, seit jenem Tag im Mai. Meistens abends, um sich vor dem Schlafengehen aufzuwärmen. Allerdings nicht jeden Tag, dafür war es zu aufwändig. In der Höhle war an Feuer nicht zu denken, denn der Qualm konnte dort nicht gut abziehen.

Noch immer ernährten sie sich von Kokosnüssen und Bananen, außerdem hatte sie einige Beerensträucher gefunden, deren dunkelrote Beeren essbar waren. Allerdings verursachten diese Bauchschmerzen, wenn man zu viele davon aß.

Jays Gedanken wanderten weiter, blieben bei dem seltsamen Traum hängen. Ihm fiel ein, dass er schon einmal etwas Ähnliches geträumt hatte – während einer längeren Fahrt auf See. In diesem Traum hatte er in seiner Koje nackt neben einem anderen Matrosen gelegen, der tatsächlich real an Bord gewesen war. Er wurde rot bei der Erinnerung daran. Jenes Nachtgespinst hatte ihn damals völlig verwirrt. Aber er hatte es abgetan und die Erinnerung daran verdrängt. Es war schließlich nur ein dummer Traum gewesen. Er hatte schon einige seltsame Dinge erlebt in diesem nächtlichen Theater, das durch seinen Kopf zog, wenn er schlief. Wahrscheinlich vermisste er es einfach, mit einer Frau zusammen zu sein. Aber da er oft wochenlang nur von Männern umgeben war, verselbständigten sich vermutlich seine Träume und diese Kerle tauchten anstelle von Frauen darin auf. Zumindest vermutete er, dass dies ein Grund dafür sein könnte.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783739490748
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2020 (Mai)
Schlagworte
Regency Liebesroman 19. Jahrhundert historisch Romance Gay Historischer Liebesroman Historischer Roman

Autor

  • Amalia Zeichnerin (Autor:in)

Amalia Zeichnerin ist das Pseudonym einer Hamburgerin Autorin. Amalia schreibt Phantastik, Historisches, Cosy Krimis und Romance, gern mit queeren Protagonist*innen und Diversität, denn die Welt ist bunt und vielfältig.
Zurück

Titel: Frei und doch verbunden