Lade Inhalt...

Scripted Love

Sein riskantes Spiel

von Melody J. Rose (Autor:in)
200 Seiten

Zusammenfassung

Alison, eine Londoner Studentin, hofft nach der langweiligen Beziehung mit ihrem Ex endlich mehr Erfahrung mit Männern zu sammeln. Aber wegen ihrer Brandnarben traut sie sich nicht, sich nackt zu zeigen. Dann lernt sie den attraktiven Filmproduzenten Riley kennen. Ein absoluter Traummann. Doch sie glaubt, ihn nie wieder zu sehen. Bis der Brief eintrifft, mit einem Flugticket nach Barcelona und der Einladung zu einem Spiel. Als sie ihn in Barcelona wieder sieht, tut er so, als würden sie sich gar nicht kennen. Alison lässt sich auf das Spiel ein. Ein Rollenspiel der Extraklasse. Sie trifft ihn in verschiedenen Rollen, jedes Mal ein anderer Traummann, jedes Mal neue erotische Abenteuer. Doch immer mehr sehnt sie sich danach, den echten Mann hinter seiner Maske kennenzulernen. Ist da echte Nähe zwischen ihnen? Bedeutet sie ihm etwas, oder ist das alles nur ein Spiel für ihn? Sinnlich, spannend und romantisch.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


image
image
image

1. Kapitel

image

Es war ihr fünfundzwanzigster Geburtstag.

„Du musst das feiern“, hatte ihre beste Freundin Hayley gesagt. Also feierte Alison. Auch wenn sich fünfundzwanzig seltsam anfühlte. Bald schon näher an der dreißig als an der zwanzig. Nur Zahlen, würde ihre Mutter sagen. „Du bist im allerbesten Alter“. Vielleicht hatte sie recht. Sie sah sich im Raum um, dem winzigen Zimmer, in der WG, die sie sich mit Hayley teilte. Sie waren erst vor drei Wochen hier eingezogen. Es standen noch Kartons herum. Im Studentenwohnheim hatte sie die gestellten Möbel benutzt. Jetzt hieß es hallo Selbstständigkeit! Und vor zwei Monaten hatte es ebenfalls geheißen, ciao Ethan!

Das erste Mal seit drei Jahren war sie Single. Und was hatte sie bisher daraus gemacht? Nichts! Es war Zeit, das zu ändern.

In ihrer kleinen Wohnung drängten sich an die fünfzehn Leute, Freunde von der Uni, und Freunde von Hayley. Es war ihre Geburtstagsfeier und die Einweihungsfeier in einem. Im Hintergrund lief angenehmer Indie-Pop. Die Leute tranken, lachten und unterhielten sich angeregt. Warum also stand sie hier alleine in der Ecke?

Hayley kam zu ihr und sah ihr in die Augen.

„Was ist los? Du siehst aus, als hätte man dich gezwungen Rosenkohl zu essen“, fragte sie ohne Umschweife. Alison hasste Rosenkohl.

„Musste an Ethan denken.“

Hayley brummte. „Hör endlich auf damit! Hier!“ Sie drückte ihr einen Cocktail in die Hand. „Denk nicht mehr an den Idioten! Ich habe ja immer gesagt, du verdienst jemand Besseren! Du bist jung, Mädchen! Genieße deine Freiheit! Hier sind haufenweise tolle Kerle, die gerne was mit dir anfangen würden!“ Hayley machte eine ausschweifende Geste in den Raum.

Wieso hatte sie Hayley nur von ihren geheimen Wünschen erzählt? Dass sie Erfahrungen sammeln wollte, sich ausprobieren wollte. Nach den drei Jahren mit Ethan wusste sie gar nicht mehr, wie man flirtete. Hayley war der Ansicht, sie hätte sich früher trennen sollen. Und sie hatte wohl recht. Es war schon länger nicht mehr so toll gewesen. Ethan war nett und einfühlsam. Das hatte sie an ihm gemocht. Aber er war auch langweilig, wenn sie ehrlich zu sich war. Er hatte keine Ziele gehabt, außer ein Haus zu kaufen, einen guten Job zu haben und ein paar Kinder zu bekommen. Daran war ja auch nichts Falsches. Nur dass sie andere Ziele hatte. Mehr gewollt hatte. War das denn wirklich zu viel verlangt? Einmal etwas anderes im Bett auszuprobieren? Es war immer gleich abgelaufen, zwischen ihnen. Er war ihr erster Freund, also kannte sie es nicht anders. Aber mit der Zeit hatte sie Wünsche entwickelt, ihr Sexleben abwechslungsreicher gestalten wollen. Aber er hatte immer abgeblockt, es wäre doch toll, so wie es war und sie war sich vorgekommen wie eine sexbesessene Nymphomanin. Sie wusste gar nicht mehr, wann sie das letzte Mal miteinander geschlafen hatten. Das musste Monate her sein.

Hayley hatte ihr gehörig den Kopf gewaschen, als sie ihr das alles gebeichtet hatte.

„Mann, Ali! Du hast ein Recht auf deine Sexualität! Leb dich aus! Finde raus, was dir gefällt! Der Idiot Ethan hat doch keine Ahnung!“

Für Hayley war das so einfach. Sie war selbstbewusst, hübsch und witzig. Mit ihren einsfünfzig war sie klein und süß. Ihre blau gefärbten Haare trug sie heute zu zwei Zöpfen. Dazu eine geringelte Strumpfhose, einen kurzen Rock und ein Top, auf dem irgendein Spruch von Star Trek draufstand. Ein süßes Mädchen, das gleichzeitig ein Nerd war. Sie arbeitete als Informatikerin. Die Männer standen Schlange bei ihr. Nur war sie ihrem Ian treu. Besagter Ian kam gerade zur Tür herein. Er sah aus wie der typische Highschool-Footballer-Schwarm. Groß, blond, und kräftig. Er war aber der größte Nerd, den Alison kannte und arbeitete als Bühnenbildner beim Film. Ein paar Mal auch schon für das Set von Doctor Who, wovon er ständig erzählte. „Da bist du ja endlich, Schatz!“ Hayley lief auf ihn zu und küsste ihn. Weil sie so klein war, musste er sich zu ihr herunterbeugen. Überrascht sah Alison, dass Ian jemanden mitgebracht hatte, einen Mann, den sie nicht kannte.

Der Fremde trug einen legeren Anzug, ein violettes Hemd, die Ärmel hochgekrempelt, die oberen Knöpfe geöffnet. Dunkle lockige Haare umrahmten sein Gesicht. Verdammt sah der gut aus! Diese leuchtenden braunen Augen mit den langen dunklen Wimpern. Und diese vollen sinnlichen Lippen! Seine Züge waren männlich aber fein geschnitten. Doch das war es nicht, was sie so in seinen Bann zog. Es war seine Ausstrahlung. Obwohl er am anderen Ende des Raumes stand, spürte sie ihn überdeutlich. Dieses Selbstbewusstsein! Sie atmete ein, als sie bemerkte, dass sie die Luft angehalten hatte. Ihr Magen kribbelte. So etwas passierte ihr sonst nie!

Als die drei auf sie zukamen, pochte ihr Herz immer schneller. Plötzlich fragte sie sich, wie sie aussah. Saß ihr Make-up noch? Und ihre wilden roten Locken? Waren sie nicht zu zerzaust? Sah sie in ihrem geblümten Kleid über dem langärmeligen Shirt nicht aus, als hätte sie sich Jungfräulichkeit bis zur Ehe geschworen? Nun, dafür war es wirklich zu spät.

„Du bist das Geburtstagskind?“, erklang seine tiefe weiche Stimme. Eine Stimme, die ihr eine Gänsehaut bereitete, weil sie so sexy war.

„Ja“, brachte sie nur heraus und hoffte, dass ihr Gesicht nicht so rot war, wie es sich anfühlte.

„Ich bin Riley. Herzlichen Glückwunsch.“ Er gab ihr die Hand und sie schüttelte sie. Seine Hand war warm und kräftig.

„Danke.“ Lächelnd sah sie ihm in die Augen. Wie konnte jemand nur solche wundervollen Augen haben?

„Alison“, nannte sie verspätet ihren Namen.

„Riley ist Filmproduzent“, erklärte Ian. „Ich habe ihn vor einer Weile bei einem Dreh kennen gelernt.“

„Sollte ich dich kennen?“, fragte sie Riley. Wie war er so jung zu so viel Geld gekommen? So viel sie wusste, waren die Produzenten doch diejenigen mit dem Geld. Vielleicht hatte er es geerbt.

„Nein.“ Riley lachte. „Ich habe erst drei Filme produziert.“ Er zwinkerte ihr zu und ihr wurde ein wenig schummrig. Reiß dich zusammen, Ali! Sie war doch kein Teenager mehr.

Hayley stand hinter Riley, deutete auf ihn und hob dann beide Daumen nach oben. Deutlicher hätte sie nicht Schnapp ihn dir, sagen können. Als ob sie bei so jemandem Chancen hätte. Ian lenkte sie ab, als er ihr sein Geschenk übergab. Es war eine Graphic Novel über den zweiten Weltkrieg. Hin und wieder las sie die ganz gern und Ian suchte immer die besten aus.

„Danke, Ian ...“ Sie sah sich nach Riley um, aber der schien verschwunden.

Eine Freundin vom Studium sprach sie an und sie war für einen Moment abgelenkt, und verlor auch Ian aus den Augen.

„Danke Meg, das sind ... sehr schöne Topflappen.“

Sie sah sich suchend um, aber Riley blieb verschwunden. Er war doch nicht schon wieder gegangen? Nein, wie dumm von ihr. Sicher zeigte Ian ihm die geniale Dachterrasse. Sie wimmelte Meg ab und kletterte aus dem offenen Fenster, auf das Flachdach darunter und dann die Leiter hoch zum höchsten Dach in der Straße. Das war das Beste an der ganzen Wohnung.

„Hey“, rief ihr Hayley zu. „Komm zu uns!“

Ali raffte ihr Kleid hoch und kletterte über den Rand des Daches. Das sah wahrscheinlich total unelegant aus und es half auch nicht, dass Riley ihr dabei zusah.

Er kam auf sie zu und reichte ihr seine Hand, bevor sie sich über das Geländer fallen ließ. Ihn zu berühren ließ eine heiße Welle durch ihren Körper jagen. Sie musste sich zusammen nehmen! Das war ja nicht mehr normal.

„Danke“, hauchte sie.

„Der Ausblick ist wirklich genial.“ Er sah über die Dächer Londons. Eigentlich war es unmöglich in der Stadt überhaupt eine Wohnung in dieser Lage zu bekommen. Chelsea war ein Stadtteil, der immer beliebter wurde. Die Wohnung gehörte Hayleys Eltern, nur deshalb konnte sie es sich leisten.

„Wo kommst du her?“, fragte sie Riley und wusste selbst nicht, woher sie plötzlich den Mut nahm, sich mit ihm zu unterhalten. Ian und Hayley schlenderten kichernd über das Dach und sie lehnte sich neben Riley an das Geländer.

„Aufgewachsen in Cardiff. Aber ich bin immer viel gereist. Ich war gerade drei Monate in Tokio. Warst du schon mal in Asien?“

„Leider noch nicht.“ Bevor sie sich so etwas würde leisten können, brauchte sie erstmal einen vernünftigen Job.

„Und in den USA?“

„Nein, auch noch nicht.“ Wie peinlich. Sie war bisher kaum herumgekommen.

„Vor zwei Jahren war ich in Paris.“

„Paris ist wundervoll. Einer meiner liebsten Orte.“ Wie er das sagte, klang es so, als hätte er schon fast alles von der Welt gesehen. Sie beneidete ihn dafür. Die Reise nach Paris war mit ihrem Vater und seiner Familie gewesen und sie hatten ewig darauf gespart.

Einen Moment standen sie schweigend nebeneinander, aber es war ihr nicht unangenehm.

„Ich finde, wenn man reist, lernt man sich selbst besser kennen. Neue Erfahrungen machen. Wenn du ganz allein in einer fremden Stadt bist oder gar in einem Dorf und die Sprache nicht sprichst, und dein Handy nicht geht ...“

Ali wusste, dass sie dann Angst haben würde, Panik. Mit solchen Situationen kam sie überhaupt nicht zurecht. Hayley würde in null Komma nichts jemanden finden, der ihr half. Aber Ali hasste es, auf Hilfe angewiesen zu sein. Und noch viel mehr fremde Menschen ansprechen zu müssen. Sie war eben introvertiert.

„Und wenn du dann mit der Situation zurechtkommst, das ändert dich. Wenn du siehst, dass andere Menschen ganz anders leben können.“

„Das kann schon sein“, sagte sie.

Riley schüttelte den Kopf. „Entschuldige. Ich wollte nicht angeben oder so. Ich weiß, dass ich Glück habe, dass ich in meinem Beruf viel rumkomme. Was machst du eigentlich?“

„Ich habe gerade mein Studium abgeschlossen. Medienwissenschaften.“

„Herzlichen Glückwunsch.“

„Danke. Aber jetzt bin ich arbeitslos und jobbe als Kellnerin und im Kino.“

„Im Kino?“

„Aber ich sehe mir fast nie die Filme an. Sie spielen nur Blockbuster.“

Riley schmunzelte. „Das kann ich verstehen. Was hast du als letztes gesehen?“

„Van Gogh. Der Film, der komplett gemalt ist.“

„Oh ja. Der ist beeindruckend.“

„Und du?“

„Die Unglaublichen zwei.“

Ali lachte laut auf. „Ehrlich?“ Sie hatte mit irgendeinem abgedrehten Independent-Film gerechnet. Warum, wusste sie auch nicht, wahrscheinlich, weil er mit dem nerdigen Ian befreundet war.

Riley zuckte die Achseln. „Ich war mit meinem Neffen drin. Eigentlich gehe ich vor allem ins Theater in letzter Zeit.“

Riley erzählte ihr von Stücken, die er gesehen hatte und er schilderte es so, dass sie es genau vor Augen hatte. Es war so leicht ihm zuzuhören. Sie hatte komplett vergessen, dass sie Herzklopfen bekam, wenn sie in seine Augen blickte. Er war entspannt und das beruhigte sie ebenfalls. Den ganzen Abend redeten sie weiter. Über Filme, wie sich London veränderte, wie alle wegen des Brexits durchdrehten.

Immer mehr Gäste verabschiedeten sich und dann war sie nur noch mit Riley auf dem Dach. Hayley und Ian mussten irgendwann in ihr Zimmer verschwunden sein.

„Musst du gar nicht los?“, fragte sie ihn.

„Möchtest du denn, dass ich gehe?“ Er stand ganz dicht bei ihr, beinahe berührten sie sich.

„Nein“, hauchte sie und spürte, wie ihre Wangen warm wurden. Nein, sie wollte nicht, dass Riley ging. Sie wollte, dass diese Nacht niemals aufhörte.

„Es ist seltsam“, sagte er. „Ich habe hier vor neun Jahren das letzte Mal gelebt und doch fühle ich mich jedes Mal zu Hause, wenn ich hier bin.“ Er sah sie an, als hätte das etwas mit ihr zu tun.

Sie atmete tief ein und sog seinen Duft ein, diesen betörenden männlichen Duft. Sie wollte vollkommen darin versinken. In seiner männlichen Aura, seinen starken Armen ... sie standen ganz dicht voreinander.

„Alison“, sagte er leise. Er sprach ihren Namen so sanft aus, das s ganz weich. Seine Hand strich ihr eine Strähne hinters Ohr. Als er sie küsste, vergaß sie ihre Unsicherheit vollkommen. Es gab nur ihn. Seine Lippen heiß auf ihren. Erst war der Kuss zaghaft, dann verloren sie sich darin. Seine Arme umfassten sie, ihre Hände schoben sich unter sein Hemd, spürten seinen Herzschlag.

Es war so anders, als Ethan zu küssen. Bei ihm hatte sie sich nie so gefühlt. Noch nie hatte sie jemanden so sehr gewollt, wie Riley. Noch nie war sie sich so sicher gewesen, dass sie zusammen passten, zusammen gehörten, wenn auch nur für diesen Moment.

„Ich habe auf jemanden wie dich gewartet“, hauchte Riley zwischen ihren Küssen.

„Was?“

Regentropfen landeten auf ihren Händen und auf Rileys Nasenspitze. Er wischte sie weg und lächelte.

Alison blickte in den Himmel. Es regnete immer heftiger. Aber nach den letzten zwei Wochen ohne einen Tropfen bei über dreißig Grad, war es schön. Sie lachte, als sie immer nasser wurde und Riley lachte mit. Er zog sie erneut fest an sich und sie spürte, dass ihre Küsse ihn nicht kalt gelassen hatten. Seine Mitte war hart gegen ihren Bauch. Sie keuchte, als sich ihre Zungen berührten. Er ihr sanft in die Lippe biss, die Hände auf ihren Hintern legte und sie noch fester an sich presste, gegen seinen harten Schritt. Hitze wallte von ihren Lippen durch ihren ganzen Körper, wie Stromschläge direkt in ihre Perle. Als Donner über ihnen grollte und Blitze über der Stadt zuckten, zog Riley sie zur Leiter.

„Wir sollten doch besser reingehen!“, rief er gegen den laut prasselnden Regen an.

Sie waren beide vollkommen durchnässt. Er half ihr über die glitschige Leiter und durch das Fenster zurück in die Wohnung. Von ihren Haaren tropfte das Wasser und bildete eine Pfütze auf dem Boden. Sie wollte sich nicht von Riley lösen, auf keinen Fall drüber nachdenken, was sie hier tat. Sie durfte jetzt keinen Rückzieher machen! Wenn das hier nicht ihre Chance war, was dann? So etwas passierte ihr sonst einfach nicht!

„Ich hole Handtücher“, sagte sie und eilte ins Bad. Sie schnappte sich zwei große Tücher und lief zurück in ihr Zimmer. Sie reichte eins an Riley und wrang sich die Haare aus. Er zog sein Hemd aus und dann seine Hose. Ihr Atem stockte bei diesem Anblick und zwischen ihren Beinen pochte es erwartungsvoll. Er war kein Muskelprotz aber durchtrainiert. Und er war in ihrem Schlafzimmer! Zog sich aus, nur für sie. Als er auf sie zutrat, blieb sie wie erstarrt stehen. Er zog ihr das nasse Kleid über den Kopf. Darunter trug sie eine Strumpfhose und ein langarmiges Shirt. Dann schlang er das Handtuch um ihre Haare und rubbelte sie.

„Nicht, dass du dich erkältest.“ Er schmunzelte und legte das Handtuch um ihre Schultern.

Er würde ihr auch das T-Shirt ausziehen wollen. Ali versteifte sich. Wie hatte sie vergessen können, dass es einen Grund gab, dass sie keine One-Night-Stands hatte? Dass sie sich nicht mit Männern einließ, die sie kaum kannte? Wenn sie das Shirt auszog, würde er ihre Narben sehen. Ihre hässlichen Narben. Als Kind hatte sie sich verbrüht. Kochendes Wasser war auf ihr gelandet und hatte ihren linken Arm und ihre Schulter verbrannt. Die Narben zogen sich bis zu ihrem Brustansatz. Sie trug immer etwas darüber. Kleider und Shirts mit langen Ärmeln und hohem Ausschnitt. Wenn sie mit Ethan geschlafen hatte, dann entweder mit Nachthemd oder im Dunkeln. Sie wusste, dass es nicht schön aussah. Wenn sie sich doch mal ins Schwimmbad traute, starrten die Leute sie an. Sie hasste ihre mitleidigen Blicke. Es erinnerte sie daran, wie es passiert war. Und sie wollte nicht daran denken.

Als Riley nun nach ihrem Shirt griff, das sie unter dem Kleid getragen hatte, und es anheben wollte, hielt sie seine Hände fest. Er blickte sie fragend an.

„Sollen wir aufhören? Soll ich gehen?“

„Nein! Ich ...“

Sie war auf so eine Situation nicht vorbereitet. Was sollte sie nur tun? Sie wollte nicht, dass Riley ging! Aber sie wollte auch nicht, dass er ihre Narben sah.

„Ich ... ich will das Shirt anlassen.“

Er runzelte die Stirn. Verdammt, sie hatte die Stimmung verdorben!

„Es ist nass“, stellte er sachlich fest.

„Ich habe Narben!“, platzte sie heraus. Er sollte sie nicht für frigide halten. Verdammt, sie wollte mit ihm schlafen. Aber wenn er ihre Narben sah, würde er das nicht mehr wollen.

Sein Ausdruck veränderte sich.

„Ich verspreche dir, das wird mich nicht stören.“

Sie holte tief Luft und umklammerte den Rand ihres Shirts.

Er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht.

„Ist okay“, sagte er sanft. Einfach so, als wäre das Thema damit erledigt. Erleichtert ließ sie ihr Shirt los.

„Du bist wunderschön“, sagte er leise, beinahe ehrfürchtig und in diesem Moment fühlte sie sich auch wunderschön. Sein Blick wanderte über ihr Gesicht, über ihren Körper. Er strich ihre noch feuchten Haare zurecht.

„Deine Haare sind unglaublich. Und deine blasse Haut.“

Das hatte sie immer hässlich gefunden. Egal wie lange sie sich in die Sonne legte, sie bekam nur Sommersprossen und Sonnenbrand, braun wurde sie nie. Oft hatte sie sich deshalb dumme Sprüche anhören müssen. Ihr Atem ging schneller.

„Findest du?“

„Ja.“ Er klang vollkommen ehrlich. „Du hast einen unglaublich sinnlichen Körper, weißt du das?“

Hitze stieg in ihre Wangen. Ja, sie hatte eine breite Hüfte und einen runden Hintern, ihre Brüste waren groß und standen rund und gerade. Er legte eine Hand um ihre Hüfte und zog sie näher. Als sie sich jetzt küssten, lag unverhohlene Lust darin, keine Zurückhaltung mehr. Sie wollte mit ihm schlafen!

Das Handtuch fiel zu Boden, seine Hände massierten ihren Hintern, dann fanden seine Finger in ihren Slip. Sie keuchte auf, als er in ihre Feuchte tauchte, sie rieb und umspielte.

Fest packte er ihre Hand und legte sie auf seine immer noch in seiner Pants gefangene Erektion. Sie umfasste sie durch den Stoff. Fühlte, wie er größer wurde, obwohl sie ihn nur leicht streichelte.

Ein Blitz und der direkt folgende Donner ließen sie zusammenzucken. Das Gewitter musste direkt über ihnen sein. Sie hatte raus gesehen und blickte wieder zu Riley.

„Alles okay?“

„Ja, ich ... ich habe bisher nur mit einem Mann geschlafen.“ Sofort bereute sie ihre Worte. Warum hatte sie das nur gesagt? Aus Angst, sich dumm anzustellen. Aber eben war doch noch alles okay gewesen ...

„Möchtest du aufhören? Soll ich gehen?“

„Nein! Nein, geh nicht. Ich will dich. Ich bin nur nervös.“

Er streichelte ihre Arme. „Alles läuft nach deinen Regeln. Denk nicht nach.“ Als er sie erneut küsste, verflog jede Nervosität. Sie landeten im Bett.

„Gibt es etwas, was du schon immer ausprobieren wolltest?“, fragte er.

„Ich ... weiß nicht. Mit meinem Ex war es immer gleich“, gab sie zu.

„Hm. Wie schade ...“

„Ali!“, rief Hayley laut aus dem Flur. Alison wandte sich automatisch zur Tür um, sah Riley an und verdrehte die Augen.

„Al! Hast du Aspirin? Mein Kopf explodiert!“ Sie klopfte gegen die Tür. Eine Sache die Ali an ihr als Mitbewohnerin störte. Sie nahm keine Rücksicht darauf, dass sie schlafen könnte.

„Verdammt, sie wird nicht gehen.“

Riley schmunzelte. Wieso musste sie ausgerechnet jetzt klopfen? Sie hätte sie erwürgen können.

Hastig suchte sie nach dem Aspirin, das sie wegen ihrer Migräne immer parat hatte und reichte es Hayley durch den Türspalt.

„Oh Gott!“, rief sie, als sie Riley entdeckte. Ali knallte die Tür vor ihrer Nase zu und ging wieder zu ihm. Aber sie war komplett angespannt. Als er sie küsste, dachte sie nur daran, dass Hayley sie hören würde, dass sie wusste, was sie hier taten. Warum war sie nur so prüde?

„Tut mir leid“, murmelte sie, als er von ihr abließ und sie fragend ansah.

„Stimmung verdorben?“

„Ich bringe sie um ...“

Er lachte. „Hey, kein Problem. Das ging vielleicht alles ein bisschen schnell, hm?“

Super jetzt dachte er, dass sie nur eine Ausrede gesucht hatte um zu kneifen, aber so war es nicht.

„Warte! Ich ... fand es sehr nett mit dir.“ Gott, was redete sie.

„Ich auch.“ Er lächelte. „Ich würde dich gerne wiedersehen.“

Bei diesen Worten begann ihr Herz zu rasen. Er zog sich an, gab ihr einen Kuss und ging. Erst als die Haustür hinter ihm zufiel, merkte sie, dass er ihr seine Nummer nicht gegeben hatte und auch nicht nach ihrer gefragt hatte. Die Enttäuschung war unerträglich. Offenbar hatte er doch nur das eine gewollt. Und es hätte sie auch gar nicht gestört. Wenn es denn passiert wäre.

Sie presste das Gesicht ins Kissen und strampelte mit den Beinen.

Am nächsten Tag stand der Cafébesuch mit ihrer Mutter an. Sie trafen sich in einem ruhig gelegenen Café in der Nähe ihrer Wohnung. Es gab Tische im Hinterhof, wo die Bäume wenigstens etwas Schatten spendeten. Es war noch heißer geworden und Ali war viel zu warm in ihrem langärmeligen Kleid. Ihre Mutter war bereits dort und hatte einen Tisch reserviert. Sie trug ein weißes Chanel-Kostüm. Wahrscheinlich war sie vorhin noch beim Friseur gewesen. Ihre blondierten Haare saßen perfekt. Sie trug glänzende goldene Ohrringe und eine Perlenkette dazu. Als sie aufstand, um Ali zu umarmen, sah sie ihre blauen Pumps mit hohen Absätzen. Ihre Mutter küsste sie auf die Wange.

„Alles Gute, mein Schatz.“

„Danke.“ Ali setzte sich und ihre Mutter holte ein Paket aus ihrer Gucci-Handtasche. Es war in dunkelblaues Papier mit einer silbernen Schleife eingeschlagen. Wahrscheinlich wieder etwas aus ihrem Kosmetik-Laden. Ali öffnete das Paket und hielt wenig überraschend ein Parfum in den Händen. Dass sie kein Parfum mochte, merkte sich ihre Mutter einfach nicht.

„Danke“, sagte sie höflich und ließ sich die Enttäuschung nicht anmerken. Wenigstens das hatte Ethan hinbekommen. Er hatte ihr immer Sachen geschenkt, die ihr gefielen. Praktische Dinge. Aber diesmal musste sie ohne Ethans Geschenk auskommen und das war gut so, erinnerte sie sich.

Ihr Vater hatte ihr Geld überwiesen, wie immer. Ihre Eltern hatten sich getrennt, als sie sechs gewesen war. Seitdem sah sie ihn nur selten. Einmal zu Weihnachten, und meistens war es das. Er hatte wieder geheiratet, eine Frau, die zehn Jahre jünger war als ihre Mutter und hatte mit ihr noch zwei Kinder bekommen. Ihre Halbschwestern waren jetzt dreizehn und neun. Zwei rotgelockte kleine vorpubertäre Frechdachse. Ali lächelte beim Gedanken an sie. Die Mädchen hatten ihr ein süßes Video mit einem Ständchen geschickt. Ali hätte sie gerne öfter gesehen, aber sie wohnten in Kalifornien und der Flug war einfach zu teuer. Ali war noch nie dort gewesen und sie bezweifelte ohnehin, dass sie es länger mit ihrem Vater und ihrer Stiefmutter unter einem Dach aushalten würde. Wie ihre Mutter war ihre Stiefmutter eine erfolgreiche Geschäftsfrau. Ihre Eltern verstanden nicht, warum sie dieses Studium gewählt hatte. Damit könnte sie nichts werden. Das war ein ständiges Streitthema zwischen ihnen gewesen. Und nach dem Studium hörte die Fragerei nicht auf.

Als ihre Mutter mit ihrem Bericht über ihre grauenhafte Autofahrt in London – wie jedes Mal – fertig war, fuhr sie fort über ihre Angestellten zu beschweren. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit Alis Leben zu.

„Und, hast du schon Bewerbungsgespräche gehabt? Ich hoffe, du bewirbst dich an den richtigen Stellen. Hier, das habe ich von Gina bekommen.“

Nicht nur ihre Mutter, auch noch deren Freundin Gina mischte sich jetzt also in ihr Leben ein! Ali hob den ausgeschnittenen Zeitungstext auf. Es war eine Stellenausschreibung, es wurde ein Medienexperte gesucht, mit so vielen Qualifikationen, dass derjenige über sechzig sein müsste, um das alles zu können, aber natürlich wollten sie jemand jungen, am besten mit Chinesisch-Kenntnissen, zehn Jahren Berufserfahrung, davon drei Jahre im Ausland, und sonst noch was.

„Dafür bin ich nicht qualifiziert, Mom.“

„Unsinn. Du verkaufst dich immer unter Wert! So etwas wäre genau das Richtige für dich und Gina kennt den Junior-Chef der Firma. Sie könnte ein gutes Wort für dich einlegen.“ Ihre Mutter hob bedeutungsvoll die Augenbrauen. Als ob sie dachte, dass Ali es nicht allein schaffen würde, eine gute Stelle zu finden! Sie ballte die Fäuste unter dem Tisch. Das war so typisch. Nie war das was sie tat gut genug.

„Ich bin gerade erst mit dem Studium fertig, Mom. Ich gucke jeden Tag nach Stellen ...“

„Andere arbeiten schon während des Studiums und werden dann übernommen ...“

Ali sagte nichts mehr dazu. Sie würde ihre Mutter ja doch nicht davon überzeugen können, dass sie ihr Leben im Griff hatte.

„Aber es ist dein Geburtstag. Also lassen wir das Thema. Wie sieht es denn an der anderen Front aus?“

„Welcher Front?“

„Du weißt, was ich meine! Du bist endlich diesen Langweiler los. Ich habe ja immer gesagt, er ist nicht gut genug für dich ...“

Ali spürte, wie ihre Wangen vor Wut heiß wurden. Ihre Mutter hatte Ethan gemocht und jetzt tat sie so, als hätte sie immer gewusst, dass er nicht gut genug für sie war? Und das stimmte ja auch gar nicht. Sie hasste Ethan nicht und ihre Beziehung war okay gewesen. Vielleicht könnten sie irgendwann Freude sein. Aber sie hatten einfach nicht gut genug zusammen gepasst.

Dass sie letzte Nacht beinahe einen One-Night-Stand gehabt hatte, verschwieg sie ihrer Mutter lieber.

„Wir haben uns gerade erst getrennt. Ich habe gar keine Zeit, um jemanden kennenzulernen“, wich sie der Frage aus.

„Ach was! Und vielleicht schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe. Ein Job in einer guten Firma, da lernst du automatisch tolle Männer kennen. Vielleicht solltest du nächste Woche zu Ginas Spendengala kommen. Da wird sicher der eine oder andere Mann in deinem Alter dabei sein. Du weißt ja, Gina kennt jeden.“

„Mom! Ich habe dir schon oft gesagt, es kommt mir bei einem Mann nicht auf das Geld an.“

Ihre Mutter verdrehte die Augen. Dann ergriff sie überraschenderweise Alis Hand.

„Ich will doch nur, dass du glücklich bist, mein Schatz.“

Endlich kam ihr Essen. Ali hatte einen Salat mit Feta bestellt, ihre Mutter lediglich ein kleinen Salat, der aus nicht mehr als einer Tomate und ein paar Blättern bestand. Schlank zu bleiben und gut auszusehen war schon immer eine Selbstverständlichkeit für sie gewesen.

Ali würde mit ihren breiten Hüften und den Narben eh nie aussehen wie ein Model, kein Grund es zu versuchen. Das hatte ihre Mutter nie verstanden. Sie leitete eine Abteilung in einem internationalen Kosmetik-Konzern. Gutauszusehen war quasi ihr Job.

„Also, Alison, überlege es dir. Der Platz bei der Spendengala ist für dich reserviert und ich gebe dir Geld für ein Kleid.“ Ihre Mutter lächelte und Ali zwang sich zurück zu lächeln.

Da ihre Mutter wegen der Spendengala einfach nicht locker ließ, fand sich Alison am Samstagabend im Hotel ein, in dem die Gala stattfand. Sie war schon auf ein paar dieser Veranstaltungen gewesen. Auch diesmal saß sie wieder eine Ewigkeit an einem Tisch, während Reden gehalten wurden, Spender sich wichtigmachten und der Leiter der Stiftung allen dankte. Sie trank schon das dritte Glas Sekt und hoffte, nicht gleich einzuschlafen. Ihre Mutter trat ihr gegen den Fuß, und Ali zuckte zusammen.

„So, jetzt sind die Reden endlich vorbei und ich kann dich ein paar Leuten vorstellen.“ Ihre Mutter führte sie herum und stellte sie vor, aber Ali vergaß all die wichtigen Namen sofort wieder. Die Leute sahen alle gleich aus. Ältere Männer in teuren Anzügen, Frauen mit Tonnen von Haarspray und eleganten Abendkleidern, die an der Seite ihrer Männer gelangweilt wirkten. Frauen wie ihre Mutter, die selbst erfolgreich waren. Laut ihrer Mutter könnte ihr hier bestimmt jemand einen Job verschaffen. Aber Ali hasste es, sich bei jemandem einzuschleimen und sie wollte keinen Job bekommen, nur weil sie die Tochter von Samantha Peers war. Aber das schien ihre Mutter einfach nicht zu kapieren. Vielleicht lernte sie ja wenigstens einen Mann hier kennen, mit dem sie sich ablenken konnte. Dass Riley sich nicht gemeldet hatte, nagte ganz schön an ihrem Selbstwertgefühl. Sie hatten sich doch so gut verstanden ...

Leider konnte keiner der jüngeren Männer hier auch nur annähernd mit Riley mithalten. Keiner sah so gut aus wie er. Und keiner wirkte so interessant. Sie stand nicht unbedingt auf Männer in teuren Anzügen, die nur über ihre Firma redeten oder über ihr Ferienhaus mit zwölf Zimmern oder ihren neuen Rolls Royce. Keinesfalls wollte sie so enden wie die gelangweilt wirkenden Frauen hier, die zwar gut aussahen aber sich ihre Sorgenfalten mit Botox wegspritzen und den ganzen Tag nichts anderes zu tun hatten als das Geld ihrer Männer auszugeben! Zum Ärger ihrer Mutter ging sie nach zwei Stunden.

Als sie zu Hause im Bett lag, das schön aber unbequeme Kleid gegen ein Nachthemd eingetauscht, zog sie ihr Handy aus der Tasche. Kurz nach der Trennung von Ethan hatte sie sich in einem Anfall bei Tinder angemeldet. Aber sie hatte das schnell wieder aufgegeben. Jetzt rief sie die App wieder auf. War es denn echt so schwer, in dieser Stadt jemand Anständigen für ein bisschen Spaß zu finden? Ganz zu schweigen von einer Beziehung. Sie wischte die Männer einen nach dem anderen Weg. Tinder war an Oberflächlichkeit wohl kaum zu übertreffen. Es ging nur darum, ob einem die Person auf dem Foto gefiel, die wenigstens schrieben etwas über sich dazu. Aber auf einem Foto konnte man schon einiges von sich zeigen. Männer, die vor ihren Autos posierten – gab es echt Frauen, die darauf standen? Weg damit. Männer, die sich oben ohne vor dem Spiegel fotografierten – ging es noch offensichtlicher? Die fanden sich selbst wohl richtig toll. Männer, die sich mit ihren Hunden, oder fremden Kindern zeigten, um süß auszusehen – wie billig! Ihre einzigen Hobbies schienen Party, reisen oder klettern zu sein. Ganz wenige waren dabei, die halbwegs okay aussahen und noch weniger, die Ali wirklich gefielen. Aber die waren dann wieder viel zu gutaussehend für sie. Oder? Sie wagte es und gab einem Mann mit dunklerer Haut und hübschen Locken ein Like. Er trug eine runde Brille und ein blaues Hemd, lächelte und auf dem nächsten Foto war er vor einem VW-Bus in einer wunderschönen bergigen Landschaft, dann auf einem Filmvfestival. Darunter stand: Filme, Fotografie, Abenteuer, stetig am Lernen.

Klang nicht schlecht. Aber würde sich so jemand für sie interessieren? Nun, sie hatte nichts zu verlieren. Auch wenn Riley sich nicht mehr gemeldet hatte, dass er sich überhaupt für sie interessiert und sie schön genannt hatte, gab ihr doch etwas Selbstbewusstsein, es auch bei Männern zu versuchen, von denen sie immer angenommen hatte, keine Chance bei ihnen zu haben. Hayley wäre stolz auf sie. Aber Ali nahm sich vor, ihr erstmal nichts davon zu erzählen. Sonst würde sie sie minütlich danach ausfragen. Sie grinste beim Gedanken an ihre Freundin. Heute schlief sie bei Ian und Ali hatte die Wohnung für sich. Sie kroch unter die dünne Decke und schloss die Augen. Aber es dauerte lange, bis sie einschlief. Immer wieder dachte sie an Riley, wie er hier in ihrem Bett gewesen war und sie beinahe ... aber sie musste aufhören daran zu denken. Es brachte ja doch nichts, zu bereuen, dass nicht mehr passiert war. Es ließ sich nicht mehr ändern.

image
image
image

2. Kapitel

image

Eine Woche lang passierte nichts. Sie saß zu Hause herum, schrieb Bewerbungen, arbeitete im Café und abends im Kino. Und ständig musste sie an Riley denken. Daran, wie er roch, wie schön seine Stimme klang. Wie es sich angefühlt hatte, von ihm angesehen zu werden. So wie er hatte sie noch niemand gesehen. Sie hatte sich schön gefühlt, das erste Mal waren die Narben völlig egal gewesen. Wie es sich angefühlt hatte, als er sie berührt hatte. Seine Lippen auf ihren. Das Kribbeln in ihrem Körper. Obwohl nicht viel passiert war, entfachte es ihre Fantasie. Ständig pochte ihre Mitte erwartungsvoll. Wenn sie im Bett lag, dachte sie auch noch an ihn. Aber ihre Hoffnung, er hätte Ian nach ihrer Nummer gefragt, erfüllte sich nicht. Ian erzählte Hayley, dass Riley wohl wieder in der Welt unterwegs wäre, um einen neuen Film zu drehen, er wusste nicht wo.

Und dann kam der Brief.

Sie war gerade von einer langen anstrengenden Schicht im Café gekommen, und wollte sich zu Hause nur noch ausruhen. Ihr Chef hatte sie mal wieder in den Wahnsinn getrieben. Es kamen immer mehr Gäste ins Café und dadurch wurde die Arbeit immer mehr. Aber mehr Leute einzustellen kam ihrem Chef nicht in den Sinn. „Hey Al, da ist ein Brief für dich. Ohne Absender!“, rief Hayley und reichte ihn ihr. In den Briefkasten zu gucken, hatte sie vollkommen vergessen. Es kamen eh nur Werbung und Rechnungen. Hoffentlich war es keine Rechnung, die sie vergessen hatte. Ali öffnete den Brief und fand einen weiteren roten Umschlag. Stirnrunzelnd riss sie ihn auf und fand eine Postkarte, die Barcelona zeigte. Sie drehte sie um.

„Lust auf ein Spiel?“, war alles, was dort stand. Was sollte das denn? Dann fiel noch etwas heraus. Ungläubig starrte sie das Ticket an. Es war ein Flugticket. Ein Flugticktet nach Barcelona. Auf ihren Namen! Sie konnte es nicht fassen. Und dazu gab es die Karte eines Hotels und einen kleinen Stadtplan.

Noch einmal betrachtete sie die Postkarte. Zuerst hatte sie das was in der Adresszeile stand übersehen.

14 Uhr, spanische Zeit. Die Adresse folgte und dann ganz klein: Dort wirst du mich wiedersehen. R.

Ihr Herz schlug Purzelbäume. Das konnte nicht real sein. War das tatsächlich von Riley? Und sie hatte angenommen, er hätte sie vergessen. Aber das war einfach zu viel. Sie setzte sich an den Küchentisch und trank einen Schluck aus der Weinflasche.

„Was ist denn mit dir los?“, fragte Hayley, als sie in die Küche schlurfte.

„Das ... Riley ...“ Sie brachte keinen anständigen Satz heraus und deutete nur auf den Brief.

Hayley machte genauso große Augen wie Ali, als sie sich alles ansah.

„Das ist ja unglaublich! Oh Mann und ich hatte so ein schlechtes Gewissen, weil ich euch gestört habe. Wie cool ist das denn?“

„Aber ... wenn es gar nicht von Riley ist? Wahrscheinlich ist es nur Werbung!“

„Ach Quatsch! Das Ticket ist echt. Und von wem sollte es sonst sein? Hör zu, wenn Riley nicht dort auftaucht und du Angst hast, dann geh. Der Treffpunkt ist doch ein öffentlicher Platz. Schau.“ Sie zeigte auf einen mit Kugelschreiber markierten Punkt auf dem Stadtplan bei der Sagrada Familia.

„Aber ich kann das nicht annehmen! Das war doch mega teuer!“

„Und? Wenn er sowas macht, muss er es sich leisten können.“

„Und was ist, wenn er dafür etwas erwartet?“

„Wolltest du nicht eh mit ihm ins Bett?“

„Ja schon, aber ...“

„Rede mit ihm. Und wenn er sich nicht anständig verhält, dann hat er Pech gehabt. Er hat dir das ohne eine Erklärung geschickt und kann nicht einfach etwas dafür erwarten.“

Was Hayley sagte klang vernünftig. Aber dennoch war das alles viel zu verrückt.

So etwas hatte sie noch nie getan! Sie war noch nie in Spanien gewesen, noch nie alleine geflogen und erst recht nicht, um einen Mann zu treffen, den sie kaum kannte. Und was bitte war mit „Lust auf ein Spiel?“ gemeint?

„Ruhig atmen, Ali!“ Hayley legte eine Hand auf ihre Schulter.

„Ich frage Ian noch mal, ob Riley wirklich in Ordnung ist, okay?“

Ali nickte.

„Gut.“ Hayley tätschelte ihre Wange und grinste.

Die nächsten Tage nahm sie das Flugticket immer wieder in die Hand. Laut Hayley bzw. Ian war Riley absolut in Ordnung. Ian schwor, dass er ihn so gut kannte, dass er ihm vertraute. Hayley hatte gemeint, dass sie das Angebot annehmen sollte. Aber welches Angebot überhaupt? Was für ein Spiel wollte er da mit ihr spielen? Sie zermarterte sich den Kopf darüber. Es machte sie ganz wahnsinnig. Stand er auf SM? Wollte er das mit ihr machen? Da würde sie ihn leider enttäuschen müssen. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass ihr das gefiel. Wenn sie sich Sex mit Riley vorstellte, war er gefühlvoll. Auf einer Ebene, respektvoll. Das war ihr das Wichtigste. Und vielleicht hatte sie davor am meisten Angst. Dabei hatte er ihr keinen Grund gegeben, schlecht von ihm zu denken. Abgesehen davon, dass es total verrückt war, was er getan hatte. Und wie konnte er einfach erwarten, dass sie in ein Flugzeug stieg, ohne zu wissen, was sie erwartete? So etwas tat sie nicht. Das war nicht ihre Art. Aber du wolltest doch Abenteuer, sagte ihre innere Stimme. Das ist die Gelegenheit! Wenn du es nicht tust, wirst du es vielleicht ewig bereuen! Du willst ihn doch wiedersehen! Und abgesehen davon, sie konnte umsonst nach Barcelona. Und wenn er sich als Idiot herausstellte, könnte sie ihn einfach stehen lassen und die Zeit genießen.

So saß sie eine Woche später im Flugzeug nach Spanien und hatte Herzrasen. Ihr war übel und sie dachte, dass sie jeden Moment aufspringen und wieder aussteigen würde. Aber sie blieb sitzen.

„Atmen Sie ruhig ein und aus. Wird schon nicht so schlimm“, sagte ihre Sitznachbarin. Eine ältere Dame, die wohl annahm, dass sie Flugangst hatte. Wenn es nur das gewesen wäre. Sie musste total verrückt gewesen sein!

Was, wenn Riley ein Psychopath war? Was, wenn er gar nicht auftauchte? Und wie sollte sie dann zurückkommen? Wenn sie beklaut wurde, und nie mehr nach Hause konnte? Sie schüttelte den Kopf. So ein Unsinn. Sie würde das durchziehen. Sie war bis hierher gekommen. Jetzt konnte sie nicht mehr zurück. Abgesehen davon wurde die Flugzeugtür geschlossen und die Stewardessen begannen mit ihren Sicherheitsanweisungen. Aussteigen unmöglich.

Wie sie zum verabredeten Treffpunkt direkt vor der Sagrada Familia kam, hatte Riley ihr genau aufgeschrieben und im Stadtplan markiert. Als Ali aus der Flughafenhalle trat, ging sie auf ein Taxi zu und nannte ihr Ziel. Durch das Fenster erhaschte sie einen Blick auf die bunte Stadt. Sie fuhren durch kleine verwinkelte Straßen langsam durch die Altstadt. Immer wieder musste der Fahrer Touristen aus dem Weg hupen, die wie Kühe auf der Straße standen und nicht auf den Weg achteten. Alis Herz schlug immer schneller. Was kam nur auf sie zu? Endlich erreichten sie ihr Ziel. Sie bezahlte den Fahrer und stieg aus. Um sie herrschte ein Stimmengewirr aus den unterschiedlichsten Sprachen. Dies war die Hauptsehenswürdigkeit und entsprechend viele Touristen tummelten sich hier. Sie sah an der Kirche hoch. Ein beeindruckendes Bauwerk, auch wenn es nie fertiggestellt worden war. Acht Türme ragten über ihr auf. Sie waren so hoch, dass sie ihr Ende kaum erkennen konnte. Und in der Mitte über dem Eingang prangte ein Relief aus Figuren, Blumen und Tieren, durch das die Sonne Lichtstrahlen sandte, als wäre es das göttliche Licht, dass sich hier zeigte. Ali war nicht religiös, aber bei diesem Anblick konnte sie verstehen, wie man sich angesichts der Größe und der Pracht des Bauwerks mit etwas Höherem verbunden fühlen konnte. Gerüste umgaben die unteren Säulen, aber die Arbeit schien zu ruhen. Sie sah sich nach Riley um, konnte ihn aber nirgends entdecken. Nervös warf sie einen Blick auf die Uhr ihres Handys. Sie hatte die spanische Zeit eingestellt. Sie war zehn Minuten zu spät, aber er würde doch wohl warten. Sie war zwei Stunden geflogen, um ihn zu treffen! Er konnte sie doch hier nicht stehen lassen. Gerade als sie anfing, sauer auf ihn zu werden, erklang eine Stimme neben ihr.

„Hallo schöne Frau, sind Sie ganz allein hier?“

„Was?“

Ali sah sich um und da stand Riley. Nur dass er anders aussah, als sie ihn in Erinnerung hatte. Er trug ein sommerliches helles Jackett über einem gestreiften Hemd und eine elegante Chinohose zu hochwertigen Sneakers. Außerdem hatte er eine runde Brille auf, die ihm aber überraschend gut stand. Seine Haare schienen sich noch mehr zu locken. Er lächelte. Ihr fiel ein Stein vom Herzen. Er war da.

„Darf ich mich dir vorstellen? Ich bin Daniel.“

„Was?“ Was sollte das denn?

„Und du?“

„Häh?“ Sie musste ihn ansehen wie ein Auto.

„Ich frage nach deinem Namen.“ Er lächelte vollkommen ungerührt. War er verrückt geworden? Hatte er Alzheimer?

„Was soll das? Du weißt, dass ich Alison heiße und du heißt nicht Daniel! Was ist das für ein Spiel? Ich muss total verrückt sein, dass ich überhaupt hergekommen bin!“ Sie wurde immer hysterischer. Ian hatte sich offenbar geirrt. Riley – oder Daniel war verrückt!

„Alison, also.“ Er sprach den Namen genauso weich aus wie beim letzten Mal. „Was für ein bezaubernder Name. Darf ich dir die Sagrada zeigen? Der Ausblick von oben ist wundervoll. Aus architektonischer Sicht ist es sehr beeindruckend.“

Alison konnte ihn einfach nur anstarren. Tat er jetzt echt so, als würden sie sich nicht kennen?

„Bevor du mir nicht sagst, was das alles soll, gehe ich nirgendwohin!“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust und kurz zuckte Rileys Mundwinkel.

„Señorita, ich bin Fotograf und besuche diese schöne Stadt aus geschäftlichen Gründen. Aber ebenso sehr bin ich hier, um mir Gaudis wundervolle Bauwerke anzusehen. Aber was ist schon eine schöne Stadt wert, wenn man seine Zeit in ihr allein verbringen muss? Ich würde mich daher sehr über deine Gesellschaft freuen. Dir die Sehenswürdigkeiten zeigen und dich zum Essen ausführen.“ Er lächelte, als wäre es das wundervollste Angebot der Welt.

„Riley ...“

„Daniel.“ Er hob die Augenbrauen. Wollte er sie verarschen? Was für ein Spiel war das? Spiel! Ihr fiel die Karte wieder ein. Das also hatte er damit gemeint? Er tat so, als wäre er jemand anders? Worauf ließ sie sich da nur ein?

Was würde Hayley in ihrer Situation tun? Sie wusste es genau. Hayley würde es wahnsinnig amüsant finden und einfach mitspielen. So war sie. Aber Ali war nicht so. Nie so gewesen. Bis jetzt ...

Als Riley-Daniel sich auf den Weg zur Kasse machte, folgte sie ihm wie ein braves Schaf. Was sollte sie auch sonst tun? Ihm sagen, dass er diese idiotische Spiel sein lassen sollte und abhauen, vielleicht? Aber dann wäre sie ganz allein in dieser fremden Stadt und irgendwie musste sie sich eingestehen, dass sie neugierig war, was das alles sollte. Während sie anstanden, um sich ein Ticket zu kaufen, erzählte er ihr noch einiges zum Bauwerk. Eigentlich war es interessant, aber sie hörte kaum zu, weil sie viel zu aufgeregt war. Endlich waren sie an der Reihe, Riley besorgte ihnen Tickets und sie folgte ihm zur Treppe. Es stellte sich heraus, dass es eine lange Treppe war. Klar, sie wollten ja ganz nach oben. Dass diese Reise in Sport ausarten würde, hatte ihr keiner gesagt. Als sie endlich oben ankamen, hatte sie die Anstrengung sofort vergessen. Der Ausblick war wirklich herrlich. Sowohl auf die Sagrada selbst als auch auf die Stadt.

„Und, gefällt es dir?“, fragte Riley-Daniel.

„Ja“, gab sie zu und sah sich um. Die acht Türme der Basilika waren durch kleine Brücken miteinander verbunden. Es gab kleine Ausgucke von denen man den Blick auf die Stadt genießen konnte. Riley-Daniel legte eine Hand auf ihre Schulter.

„Das freut mich.“ Er zwinkerte und sie musste schmunzeln. Dieses Spiel schien ihm Spaß zu machen. Nun gut, ließ sie sich eben darauf ein. Irgendwann musste er diese Scharade ja fallen lassen.

„Darf ich?“, hörte sie ihn hinter sich fragen und als sie sich umdrehte, machte es auch schon klick. Er hatte sie mit einer Spiegelreflex-Kamera fotografiert.

„Hey! Was machst du mit dem Foto?“

„Das ist nur für mich.“

„Wirklich?“

„Ganz ehrlich.“ Er machte noch welche und dann aus dem Fenster auf die Stadt herunter.

„Du bist also Fotograf?“, fragte sie. Langsam fragte sie sich, ob dieser Daniel nicht echt war und ob Riley eine Rolle gewesen war. Konnte das sein? Aber das machte doch keinen Sinn. Nein, er tat das offenbar, um mit ihr zu spielen.

„Ja, ich habe schon immer gerne fotografiert. Nächste Woche habe ich eine Ausstellung in Amsterdam.“

„Wirklich?“

„Hm. Ich habe Fotos auf meiner Reise durch Afghanistan letztes Jahr gemacht.“

Damit hatte sie nicht gerechnet. „Afghanistan?“

„Es ist ein wunderschönes Land, das wird oft vergessen, weil in den Nachrichten immer nur der Krieg und die Probleme vorkommen. Man findet überall Schönheit, wenn man danach sucht.“

Sie betrachtete Daniel. Es war etwas Ernstes in seinem Blick, was sie vorher nicht wahrgenommen hatte.

„Das ist dir echt wichtig, oder?“

„Kannst du das verstehen?“

„Ja, das kann ich. Als ich damals überlegt habe, Kunst zu studieren, wusste ich, dass ich hundert Prozent dahinter stehen muss, alles dafür geben. Aber das konnte ich damals nicht.“

„Warum nicht?“

Sie zuckte die Schultern. „Ich weiß nicht. Weil ich nicht genug daran geglaubt habe, gut genug zu sein, wahrscheinlich. Und ich wusste, dass ich auch etwas anderes machen kann.“

„Es ist nie zu spät dafür, Kunst zu machen. Wenn du einen Drang dazu hast, dann tust du es auch. Falls nicht, dann nicht. Ich meine, ich habe viele verschiedene Arten probiert, um meine Kreativität auszudrücken, ich konnte mich nie entscheiden. Diese Reise durch Afghanistan hat mich demütig gemacht.“

Sie bewunderte ihn für seinen Mut. Diese Reise war sicher nicht einfach gewesen.

„Du bist also schon in der ganzen Welt herumgekommen?“

„Na ja, in der halben.“ Er grinste und es keimte wieder der Schalk auf, den sie bei ihrem ersten Treffen so sehr an ihm gemocht hatte. Im Grunde war Daniel nicht viel anders als Riley. Es war mehr die Art wie er sich bewegte, er wirkte irgendwie gebildeter und intellektueller.

„Aber es gibt noch wahnsinnig viel zu entdecken. Komm. Ich zeige dir die anderen Bauwerke Gaudis.“

Er führte sie zur Casa Mila, ein Wohnhaus, das in der typischen organischen Stil Gaudis gebaut war. Es war wunderschön gestaltet, mit den geschwungenen Balkonen und den Mosaikreliefs.

„Ich mag seinen Stil. Er ist so sinnlich“, bemerkte Riley.

„Sinnlich?“

„Ja, diese natürlichen Kurven. Ich weiß, er hat sich an der Natur orientiert, aber ich sehe auch etwas sehr Weibliches darin.“

„Weiblich? Ich weiß nicht. Das ist ein bisschen platt, findest du nicht?“

Er schmunzelte. „Nun gut. Aber im Grunde dreht sich doch die meisten Kunstwerke von Männern nur um Frauen.“

„Da könnte etwas dran sein.“

Sie verbrachten noch den weiteren Nachmittag in der Stadt und unterhielten sich über alles Mögliche. Vor allem über Kunst und Daniels Reisen. Aber er fragte sie auch viel. Nie ging ihnen der Gesprächsstoff aus und wenn sie doch einmal schwiegen, war es nie unangenehm. Als Daniel sie am Abend fragte, ob sie zusammen essen gehen wollten, erinnerte sie sich erst wieder daran, dass sie eigentlich überhaupt nicht wusste, mit wem sie hier ein Date hatte. Da er sämtliche Versuche von ihr ignorierte, darüber zu sprechen, warum er diese Rolle eingenommen hatte, gab sie schließlich auf. Hätte er sich seltsam verhalten, oder wäre ihr seine Nähe unangenehm gewesen, wär sie längst gegangen. Aber in Wahrheit war sie neugierig darauf, wie er das weiterspinnen wollte.

„Ich kenne das beste Restaurant in der Stadt“, versprach er und sie fürchtete sich ein wenig vor einem total überteuerten Edelrestaurant mit winzigen Portionen. Sie hatte schon ziemlichen Hunger nach der Sightseeingtour. Zum Glück entpuppte sich sein Geheimtipp als stylisches aber auch sehr gemütliches Restaurant mit einfachen Gerichten.

Sie fanden einen Platz auf der Dachterrasse, von wo aus sie einen wundervollen Ausblick genossen.

„Ist es gut?“, fragte er sie, nachdem sie den ersten Bissen von ihren Tapas genommen hatte.

„Hm.“ Murmelte sie mit vollem Mund. Es war himmlisch. Sie erinnerte sich nicht, wann sie das letzte Mal so gut gegessen hatte. Daniel schmunzelte.

„Was? Bist du Frauen gewohnt, die nur Salat essen?“

Er lachte. „Nein. Es freut mich, dass es dir schmeckt. Alison, ich hatte einen sehr schönen Abend mit dir. Danke, dass du mich heute begleitet hast. Alleine wäre es sehr langweilig geworden.“

Als ob sie eine Wahl gehabt hätte. Er hätte ganz schön dumm geguckt, wenn sie das Ticket genommen, ihn dann aber auf dem Platz hätte stehen lassen. Seine Worte klangen vollkommen aufrichtig und sie fühlte sich geschmeichelt. Es hätte auch ein Desaster werden können. Sie wusste immer noch nicht recht, was sie von diesem Spiel halten sollte. Aber irgendwie war es aufregend. Daniel spielte nur für sie diese Rolle. Sie war sein Publikum, ihr galt seine gesamte Aufmerksamkeit. Auch wenn es nur für diesen einen Tag war.

Nach dem Essen schlenderten sie durch die Straßen.

Hier wurden die Bürgersteige definitiv nicht um zehn hochgeklappt. Hier wurde die ganze Nacht draußen verbracht. In der belebten Straße reihte sich ein Café und eine Bar an das andere. Die Leute saßen draußen und unterhielten sich im immer temperamentvoll klingenden Katalanisch oder Spanisch. Straßenmusiker versuchten ihr Glück und spielten eine schwungvolle Polka auf dem Akkordeon. Riley wimmelte einen aufdringlichen Rosenverkäufer ab. Sein Spanisch war definitiv gut. Entweder war er ein Sprachgenie oder er hatte es als Kind gelernt. War er etwa hier aufgewachsen? Es würde sie nicht wundern, wenn sich herausstellte, dass er aus Spanien kam. Aber sein Englisch klang auch völlig überzeugend.

„Du guckst so unglücklich“, sagte Daniel besorgt.

„Was? Oh nein. Mir geht es gut.“ Ali lächelte ihm zu und seine Züge entspannten sich.

„Es ist nicht mehr weit.“ Er fühlte sie weiter geradeaus und dann erreichten sie eine breite Steintreppe, die aus tausend Mosaiken zusammengesetzt war. In der Mitte thronte ein mit blauen Kacheln besetzter Drache. Im warmen Licht der Straßenlaternen sah es aus wie aus einer anderen Welt.

„Das ist der Park Güell. Mein Lieblingsort in der Stadt. Tagsüber ist er überflutet von Touristen.“

Er reichte ihr seine Hand und sie nahm sie. Sie war warm und kräftig und er half ihr die unebenen Stufen nach oben. Endlich gelangten sie auf eine Plattform. Ali sah sich staunend um. Die Plattform war aus eine wellenförmigen Mauer umgeben. Sie war ebenfalls mit bunten Mosaikkacheln verziert und um sie herum verlief eine Bank. In jeder Ausbuchtung gab es so eine kleine abgetrennte Sitzecke. Einige von ihnen waren belegt. Paare kuschelten sich aneinander. Ali wurde bewusst, dass sie immer noch Daniels Hand hielt und ihr Herz pochte schneller. Er ließ sie nicht los und führte sie zu einer freien Nische. Von hier aus bot sich ein Ausblick auf das gesamte Viertel darunter und dahinter lag das Meer. Eine schwarze vom Mond beschienene Fläche. In den Straßen unter ihnen leuchteten die Laternen als einzelne gelbe Punkte.

„Es ist wunderschön“, hauchte sie. Daniel strahlte.

„Es freut mich, dass es dir gefällt. In Barcelona sind es tatsächlich die touristischen Attraktionen, die schön sind. Ist es nicht unglaublich, dass ein einzelner Künstler diese Stadt geprägt hat?“

Sie musterte Daniel. War es das, als was er sich sah? Ein Künstler? Es passte zu ihm. Sein Interesse an Filmen, an Architektur und Fotografie ... es schien ihr gerade eher, als wäre er gerne ein Künstler wie Gaudi. Aber als glaubte er nicht, auch nur jemals in die Nähe seines Genies zu kommen.

Sie drückte seine Hand. „Dann bin ich sehr froh, dass Gaudi seine Ideen verwirklichen konnte.“

„Wie ist es mit dir?“, fragte er unvermittelt.

„Hast du etwas, was du verwirklichen möchtest? Einen Traum?“

Sie zögerte. Ein Traum? Das alles hier war wie ein Traum. Aber das war es nicht, was er meinte. Ein Bild drängte sich in ihr Bewusstsein. Etwas, was sie immer wieder weggeschoben hatte.

„Ich ... also das ist nur ein dummer Traum. Wenn ich das Geld hätte und es mir leisten könnte, zu tun, was ich wollte ...“

„Ja?“ Daniel sah sie aufmerksam an, so als würde es ihn wirklich brennend interessieren.

„Ich würde ... ich würde gerne eine sinnvolle Arbeit haben. Ich möchte Kinder fördern, die es schwer haben, und vielleicht so ein Talent wie Gaudi entdecken. In der Schule werden die Künste immer mehr vernachlässigt und die ganzen begabten Kinder trauen sich vielleicht nicht ihre Begabungen auszuleben. Denn wenn ich daran denke, was der Welt dadurch alles verloren geht ...“

„Das ist ganz und gar nicht dumm.“ Daniel sah sie mit so einem warmen Ausdruck an, als würde er sie ganz und gar verstehen.

„Wenn wir in einer besseren Welt leben würden, könnte jeder sein Talent so ausleben, wie er wollte.“

Talent ... sie wusste, ihr Talent für die Kunst war nicht ausreichend. Daher hatte sie auch nie versucht, Kunst zu studieren. Aber sie war gut darin, Dinge zu organisieren und sie erkannte Talente. Doch damit verdiente man kein Geld.

Sie hatte gar nicht gemerkt, dass Daniel näher gekommen war. Er trat hinter sie und legte seine Arme um ihre Taille. Kurz versteifte sie sich. Aber dann lehnte sie sich gegen ihn und genoss seine Nähe.

„Es wird dunkel, soll ich dich zu deinem Hotel bringen?“, fragte er.

Hotel? Sie hatte nichts gebucht. Sie hatte erwartet, dass er auch dafür gesorgt hätte. Was, wenn er sie jetzt hier stehen ließ? Doch gleich breitete sich ein Lächeln in seinem Gesicht aus.

„Zufälligerweise habe ich ausversehen zwei Zimmer gebucht. Meins wäre aber auch groß genug für uns beide.“

„Ganz zufällig.“

Er lachte und für einen kurzen Moment verließ er damit seine Rolle. Gab zu, dass er das alles geplant hatte. Es war dieses Lachen, was ihr die letzte Unsicherheit nahm. Er hatte ihr die Möglichkeit gegeben, nicht die Nacht mit ihm zu verbringen und das war beruhigend. Aber er hatte auch sein großes Zimmer betont und der Gedanke daran ließ ihre Finger kribbeln. Die Nacht mit ihm war ihr wieder ganz präsent. Hätte Hayley sie nur nicht unterbrochen ... jetzt könnten sie dort weitermachen, wo sie beim letzten Mal aufgehört hatten.

Daniel rief ihnen ein Taxi und während sie auf dem schwarzen Leder neben ihm saß, wuchs die Aufregung in ihr. Er griff nach ihrer Hand und streichelte sie ganz zart. Allein diese Berührung ließ ihren Magen kribbeln und ihre Lippen pochen. Sie traute sich nicht, ihn anzusehen, weil sie nicht wusste, was sie dann tun würde. Als er ihre Hand losließ, um auszusteigen, vermisste sie ihn augenblicklich. Im Hotel war er gleich wieder neben ihr und legte einen Arm um ihre Hüfte.

„Wie wäre es mit einem Glas Likör?“

„Klingt gut.“

Das Hotelzimmer war unheimlich stilvoll eingerichtet. Ein großes breites Bett in der Mitte. Eine breite Fensterfront, die einen Blick über die Stadt bot. Eine Garnitur aus hellbraunen Ledersesseln und ein großer Flachbildschirm.

Daniel öffnete die Flasche, die auf dem Tresen bereitstand und goss zwei kleine Gläser ein. Das brauchte sie jetzt wirklich, um ihre Nerven zu beruhigen. Nicht, dass sie sich betrinken wollte. Sie stießen an, wobei Daniel ihr einige Sekunden lang in die Augen sah. Ihre Knie wurden weich. Dieser Blick! Als würde er in sie hineinblicken und all die schmutzigen Gedanken erahnen, die ihr auf dem Weg hierher gekommen waren.

„Es war ein wundervoller Tag“, sagte sie und er lächelte wieder so, als hätte sie ihm das beste Geschenk seines Lebens gemacht.

„Eine Sache haben wir ausgelassen“, sagte er.

„Was?“ Meinte er Sex? Ihr Mund wurde trocken.

Aber er ging herüber zur Anlage und schaltete Musik ein. Ein angenehmer ruhiger Song erklang. Er hielt ihr die Hand hin und sie legte ihre hinein. Er trat direkt vor sie, so nah, dass ihre Brüste beinahe gegen ihn stießen. Dann tanzte er mit ihr. So geschmeidig und führte sie dabei so selbstverständlich, dass sie sich nur in die Bewegung fallen lassen musste. Sein Arm um ihre Hüfte zog sie noch enger an ihn. Sie keuchte, als seine Mitte ihre berührte. Er beugte sich herunter und küsste sie auf die Schulter, dann auf den Hals. Und dann endlich sah er sie ihn und küsste sie auf den Mund. Ali ging darauf ein, als wäre sie am Verdursten. Ihre Münder verschmolzen heiß miteinander. Ihre Körper rieben gegeneinander und sie spürte, wie er hart wurde. Als sie sich kurz lösten, um zu Atem zu kommen, sah er sie wieder mit diesem Blick an, der nur ihr galt. Seine Beule in seiner Hose war nun überdeutlich und er versuchte nicht mal, sie zu verbergen.

„Du bist so wunderschön“, hauchte er und zog sie erneut an sich. Bei ihm fühlte sie sich auch schön. So wie er hatte sie noch nie jemand angesehen. Als wäre sie die schönste Frau der Welt. Ihre Nippel rieben hart gegen seine Brust und sie keuchte, als er die Hände auf ihren Hintern legte und zudrückte.

„Alison“, raunte er und dann ließ er sich vor ihr auf die Knie fallen. Er schob ihr seidenes Kleid hoch und rieb über ihre Schenkel. Sie konnte es nicht abwarten, bis er endlich ihre pochende Mitte erreichte. Ihr Höschen fühlte sich schon ganz feucht an. Er drückte seine Lippen gegen ihre Hügel, und sie keuchte auf. Dann endlich zog er ihr den Slip herunter. Es war ein schwarzer Spitzenhöschen. Ganz behutsam küsste er ihre mit rötlichen Haaren umkränzte Scham. Er umspielte ihre Lippen mit der Zunge und tauchte sie in die feuchte Öffnung. Lustvoll stöhnte Alison auf. Oh ja! Das sollte nicht aufhören! Er sparte sich ihre Perle bis zuletzt auf und als er dann an ihr sog, überwältigte es sie so, dass ihre Knie beinahe nachgegeben hätten. Daniel löste sich und sah mit dunklen Augen zu ihr auf.

„Bett“, raunte er und stand auf. Sie ließ sich aufs Bett fallen und er folgte ihr. Ihr Kleid landete auf dem Boden. Sie behielt aber ihre dünne Strickjacke an und zog ihren BH darunter hervor, knöpfte sie so zu, dass ihre Narben verdeckt waren, er aber ihre Brüste sehen konnte. Er sah sie von oben bis unten an. „Du bist wunderschön“, murmelte er. Küsste sie und sie schmeckte ihre eigene Erregung auf seinen Lippen. Dann umfasste er ihre Taille und beugte sich herab zu ihren Brüsten. Er sog erst an der einen, dann an der anderen. Noch nie waren ihre Nippel so empfindlich gewesen. Aber unter ihm war ihr ganzer Körper so empfindlich wie sonst nur ihre Mitte. Er umfasste ihre Brüste und es schien ihm sichtlich Spaß zu machen. Dass er sie so schön fand war ein unglaubliches Gefühl. Noch nie war sie sich so schön vorgekommen, wie unter seinem Blick.

Er sah sie an, als wäre sie eine Göttin. Als er sich beinahe auf sie fallen ließ, spürte sie die Härte, die gegen ihre Mitte drängte. Er rieb gegen sie, und keuchte lustvoll.

Sie nahm ihren Mut zusammen und legte ihre Hand um ihn. Er war groß und prall. Es schien ihm zu gefallen, wie sie ihn massierte. Aber dann nahm er ihre Hand fort und stand auf. Sofort kam er mit einem Kondom zurück. Sie wollte ihn und konnte es kaum abwarten, dass er in ihr war. Er grinste, als er das Kondom drauf hatte.

„Wie magst du es am liebsten?“, raunte er.

„Ich ... weiß nicht“, gestand sie. Schließlich war bei Ethan immer nur die Missionarsstellung drin gewesen.

„Du weißt es nicht? Dann wird es ja höchste Zeit, dass du es herausfindest.“ Er grinste und dann war er auf ihr und sie öffnete ihre Beine für ihn. Ihre Vulva zog sich erwartungsvoll zusammen. Er küsste sie noch einmal zärtlich, dann intensiver. Und als er in sie drang war er vorsichtig, aber schnell.

„Gut?“, fragte er.

„Hm.“ Mehr als gut. Es fühlte sich fantastisch an, wie er sie ausfüllte. Und als er sich bewegte, wallte die Erregung durch ihren Körper. Er stieß langsam in sie, während er in ihre Augen sah. Sie konnte den Blick nicht von ihm wenden, seine Pupillen waren so groß und glasig.

Doch dann löste er sich und griff nach ihren Händen. Er zog sie auf seinen Schoß und sie ließ sich auf ihn gleiten. Das war ungewohnt. Er lehnte sich vor und drückte sein Gesicht in ihre Brüste. Dann umfasste er ihre Hüfte und bewegte seine eigene. Der Stoß kam unerwartet. Fest und tief in sie.

„Oh“, keuchte sie. Das war ein ganz neues Gefühl. Sie musste kaum etwas tun. Er stieß von unten in sie und wurde immer schneller und nahm sie immer fester. Ihre Lust steigerte sich mit jedem Stoß. Er berührte Stellen in ihr, von denen sie nicht gewusst hatte, dass sie ihr solche Lust bereiten konnten. So hatte sie noch nie jemand genommen. Sie vergaß alles um sich herum, vergaß sogar, wie sie aussah und was für ein Gesicht sie machen musste. Sie schloss die Augen und stöhnte. Das schien Daniel noch mehr anzuspornen. Er vögelte sie, bis sie beinahe zur Seite fiel. Er lachte und hielt sie fester. Dann wurden seine Bewegungen fahriger. Er hielt inne und wurde wieder langsam.

Sie öffnete die Augen und sah ihn an. Er sah wundervoll aus, wie er da unter ihr lag, kurz davor zu kommen. Sie selbst glaubte jeden Moment zu explodieren. Ihr ganzer Körper brannte. Seine Hand legte sich auf sie und er strich sanft über ihre Klit. Sie keuchte auf und er grinste. Dann begann er sie erneut zu nehmen, während er seine Finger auf ihrer Perle behielt und sie rieb. Das war so wundervoll, dass sie es kaum aushielt. Sie bewegte sich selbst, ohne dass es ihr bewusst war und begann ihn zu reiten. Ihre Hüfte glitt auf und nieder, immer wieder nahm sie ihn tief in sich auf. Und dann explodierte sie. Sie stützte sich auf seine Brust und ließ es geschehen. Der Orgasmus überrollte sie in Wellen. Immer wieder zog sie sich um ihn zusammen. Noch nie war sie so gekommen. Er hielt sie fest an sich gepresst und stieß schnell und fest in sie, bis er heftig atmete und aufkeuchte. Noch ein paarmal stieß er in sie, bis er sich fallen ließ und keuchend liegen blieb. Er sah ihr in die Augen und grinste. Sie grinste zurück. Nie hatte sie gedacht, dass sie so etwas tun könnte. Noch nie hatte sie sich so gehen lassen beim Sex. Aber mit Daniel hatte sie sich zum ersten Mal frei gefühlt, sich keinerlei Gedanken gemacht, und sich fallen gelassen. Sie schloss kurz die Augen und sog diesen Moment in sich auf. Dann löste sie sich von ihm und ließ sich neben ihn fallen.

„Ich würde sagen, diese Position hat dir gefallen“, sagte er amüsiert.

„Oh ja.“

„Wieso hast du es noch nie ausprobiert?“

„Mein Ex wollte nicht“, sagte sie ein wenig ärgerlich. Wenn sie daran dachte, dass sie dieses Erlebnis auch mit ihrem Ex hätte haben können. Dass sie all die Jahre auf dieses Gefühl verzichtet hatte ...

„Und warum warst du mit dem Kerl zusammen?“

„Ich weiß es nicht.“ Sie lachte und er ergriff ihre Hand.

„Ich will dir gerne helfen, zu erkunden, was dir gefällt, Alison.“ Er legte einen Arm um ihre Hüfte und sie schmiegte sich an ihn.

„Das wäre schön.“

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783752100570
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2020 (Juni)
Schlagworte
Künstler Liebesroman Musiker London Romance Liebe

Autor

  • Melody J. Rose (Autor:in)

Melody J. Rose schreibt auch als Celia Jansson Gay Romance. Sie wurde 1986 in Hamburg geboren, wo sie nach dem Soziologie-Studium in Bremen wieder lebt. In einem Umfeld voller Bücher aufgewachsen, hat sie bereits als Kind mit dem Schreiben begonnen. Außerdem begeistert sie sich für Serien, Kunst und Musik und besucht gerne Konzerte.
Zurück

Titel: Scripted Love