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Lustvolle Beute

Eine erotische Piratengeschichte

von Margaux Navara (Autor:in)
200 Seiten

Zusammenfassung

Festgebunden auf einer Kanone soll Darwinia, Kapitänin eines Piratenschiffs, zusehen, wie ihr Schiff versenkt wird. Master and Commander Jones, ein verdammt gut aussehender Engländer, soll die karibischen Gewässer von Piraten befreien. Eigentlich sollte er die rothaarige Frau, die da vor ihm liegt, an den Galgen bringen. Wenn sie nur nicht so verteufelt lustvoll auf seine Berührungen, auf die Seile, mit denen er sie bindet, und auf seine dominante Art ansprechen würde! „Habt Ihr es nicht gespürt? Wisst Ihr nicht, dass das zwischen uns noch längst nicht zu Ende ist? Dass Ihr eine Gefährtin gewonnen habt, die Euch zur Verfügung steht, sofern Ihr es schafft, sie zu fesseln? Dass ich das perfekte Segel für Eure Rah bin, dass mein Hintern gemacht ist für Euren Riemen? Dass Ihr in mir die Frau gefunden habt, die aus dem, was Ihr zu geben habt, Lust zieht und sie Euch zehnfach zurückgibt?“ Eine Piratengeschichte, so heiß wie die karibische Sonne. Harter Sex, wilde Schlachten, ein dominanter Kapitän und eine Frau, die sich unterwirft, wenn sie es will.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Teil 1




Lustvolle Beute


Margaux Navara










Lustvolle Beute


Eine erotische Piratengeschichte


Margaux Navara



1. Auflage, 2018/2019

© Margaux Navara – alle Rechte vorbehalten.

c/o Papyrus Autoren-Club

Pettenkoferstr. 16-18

10247 Berlin


margaux.navara@web.de

margauxnavara.com


Covergestaltung unter Verwendung der Fotos:

Copyright: https://www.123rf.com/profile_matusciac

The Ship@lurii©depostiphotos.com


Warnhinweis



In dieser Geschichte geht es um eine Piratin und einen Kapitän, der Piratinnen am liebsten aufhängen lassen würde, um Segelschiffe, eine Kanone und ein Kanonenrohr (ja, das ist doppeldeutig!).

Dazu kommen mehrere Öffnungen, Taue, ein Belegnagel und, ach ja, auch noch ein paar Schläge auf den nackten Hintern.

Und dann wird es richtig heiß zwischen dem englischen Kapitän Jones und der Piratin Darwinia …


Wer das mag, ist hier richtig.


Wer das nicht mag, möge dieses Buch bitte an jemanden weiterreichen, der mehr Spaß im Leben hat …


Wie immer auch hier der Hinweis in eigener Sache: Ich übernehme keine Verantwortung für gesundheitliche oder psychische Schäden, die beim Spielen mit BDSM oder dem Nachspielen von Szenen aus dem Buch entstehen können.


Jeder von euch, egal ob Dom oder sub, ist verantwortlich für sich selbst. Da nützt auch ein Vertrag nichts. Also immer wachsam bleiben und achtsam spielen!


Eure


Margaux

Darwinia schielte durch die Luke hinüber zur Aphrodite. Der Dreimaster war nicht schwer getroffen. Noch nicht. Ihr schönes Schiff. Ihr Garant für Unabhängigkeit und Freiheit. Nein, nicht das Schiff hatte sie im Stich gelassen, es war das Schicksal. Drei Mann waren bei dem letzten Gefecht über Bord gegangen und nicht schnell genug aus dem Hai-verseuchten Gewässer herausgefischt worden. Max litt unter Syphilis und war so geschwächt, dass sie ihn am liebsten hinterhergeworfen hätte. Das hatte sich jetzt auch erledigt. Sie hatte gesehen, wie Captain Jones, der Mann, der die Besatzung der Aphrodite besiegt hatte, Max schwachen Versuch eines Kampfes abgewehrt und ihn mit einem sauberen Stich durch das Herz erledigt hatte.

Sie rutschte auf ihrem unbequemen Untergrund hin und her. Die Öffnung für das Zündloch war in einem herausstehenden Zylinder untergebracht, dieser drückte unangenehm auf ihr Schambein.

Als ob das in dieser Situation wichtig wäre. Man hatte sie bäuchlings auf den Lauf gebunden, natürlich mit Absicht in Richtung ihres Schiffes. Sie ahnte, was Jones plante, und jetzt schon krampfte sich ihre Brust bei dem Gedanken zusammen. Verdammt, sie musste ihn von diesem hirnrissigen Plan abhalten.

„Madame Capitaine, oder wie soll ich Euch ansprechen?“ Ein spöttisches Lachen. Dann spürte sie seinen Atem an ihrem Ohr, als er ihr nicht wirklich leise zuraunte: „Blackbeard passt sicher nicht zu euch. Dann schon eher Capitaine Feuerhaar.“

Sie spürte seine Finger in ihren Haaren. Was zur Hölle tat er da? Ah, er löste ihren Zopf, so dass das rot gelockte Haar über ihr Gesicht fiel. Hatte er Angst, seine Leute würden nicht erkennen, dass sie eine Frau war?

Darwinia versuchte verzweifelt, irgendeinen Ansatzpunkt zu finden, mit dem sie ihn angreifen konnte, oder zumindest seine Meinung über die Zerstörung der Aphrodite ändern könnte.

„Capitaine genügt völlig.“ So wurde sie von ihren Männern genannt, die das in der Karibik übliche Patois vermischt mit tausend anderen Sprachen verwendeten.

„Capitaine. Nun, wie Ihr Euch denken könnt, sind wir gerade dabei, das zu ändern.“

Das Schwein meinte, dass er ihr das Schiff nehmen würde. Damit hatte sich ihr Stand als Kapitänin erledigt. Nicht, solange sie noch einen Atemzug in ihrem Körper hatte!

„Was für ein Mensch seid Ihr, dass Ihr es übers Herz bringt, ein solches Schiff zu versenken? Sitzt etwa ein Stein in Eurer Brust, wo andere ein Herz haben? Wenn schon nicht für Menschen, dann solltet Ihr Euch wenigstens für den Wert dieses Schiffes interessieren.“

„Schiffe, Menschen … Was zählt, ist, ob wir sie handhaben können. Wäre ich so uninteressiert an Menschen, wäre keiner Eurer Männer mehr am Leben.“

„Warum wollt Ihr dann jetzt der Aphrodite an den Kragen gehen?“ Darwinia dachte an all die Zeit, die Arbeit und das Geld, das sie in die Renovierung des heruntergekommenen Dreimasters gesteckt hatte, ihrer ersten Prise. Sie hatte sie zu einer Schönheit gemacht, die ihrer würdig war. Und nun? Wollte dieser Idiot, der von dem Wert der Dinge anscheinend keine Ahnung hatte, sie auf dem Grund des Karibischen Meers versenken.

„Weil ich nicht genug Leute habe, um sie zu segeln, Capitaine.“ Das letzte Wort sprach er, wie zuvor, mit übermäßigem Sarkasmus aus.

„Noch sind genug von meinen übrig.“

„Da erinnert Ihr mich an etwas … ich ließ mich schon zu lange von Euch ablenken. Harris“, herrschte er einen seiner Männer an, „bring mir einen Riemen.“

Was zum Teufel? Wollte er sie rudern lassen?

Gelächter, Brummen, Grunzen, dann kehrte Ruhe ein. Sie konnte es zwar nicht sehen, aber sie war sicher, dass Jones nur eine Handbewegung machen musste, um seine Männer zum Verstummen zu bekommen. Sie hatte bereits während des Kampfes gesehen, wie sie auf ihn reagierten.

Ein Zischen, Aufprall, scharfer Schmerz. Auf ihrem Hinterteil. Sie schaffte es geradeso, nicht aufzuschreien, aber nur, weil sie sich antrainiert hatte, niemals weibisch zu kreischen, egal, was geschah. Männer reagierten völlig unvorhersehbar auf Frauenstimmen.

Erneut traf der Riemen ihre Backen, groß genug für beide Seiten, breit genug, um ihr Fleisch großflächig zu berühren.

Bei dem dritten Treffer rutschte sie nach vorne. Diesmal bohrte sich das Zündloch in das weiche Fleisch ihres Geschlechts, drückte gegen die Perle, das Zentrum ihrer Lust. Gut so. Sie wollte, dass der Schmerz sie daran erinnerte, dass sie nicht weich werden durfte, nicht etwa zu weinen anfangen würde oder gar zu betteln.

Sie nahm die Schläge hin als das, was sie waren. Ein Zeichen der Demütigung, zur Demoralisierung des Rests, der noch von ihrer Mannschaft übrig geblieben war. Seht, was wir mit eurer Kapitänin machen, als Nächstes seid ihr an der Reihe. Ihr blieb nur, zu ertragen.

Jones legte eine Pause ein. „Na, wie fühlt sich das an? Ihr habt noch viel mehr verdient, dafür, dass Ihr Euch mit der englischen Krone angelegt habt. Könnt Ihr schon die Peitsche erahnen? Sie wird sich viel schlimmer anfühlen als das hier. Sobald wir in Castries anlegen, werdet ihr ins Gefängnis gesteckt. Dann werdet Ihr jeden Tag ausgepeitscht. Solange, bis man Euch hängt.“

Darwinia hob den Kopf und schaute zu ihrem stolzen Schiff. Ich werde genauso stolz sein bis zum letzten Atemzug, schwor sie sich. Um Jones zu beweisen, was sie von seinen Schlägen hielt, rutschte sie mühsam zurück. Es ging nur stückchenweise, da Hände und Füße an die Lafette gebunden waren. Sie musste ihr Hinterteil zentimeterweise hin- und herruckeln und gewann so Zoll um Zoll.

Jones räusperte sich, und sie drehte den Kopf, um ihn anzuschauen. Richtig anzuschauen. Natürlich hatte sie ihn von ihrem Schiff aus gesehen, seine große, schlanke und dennoch muskulöse Statur, seine Arroganz, die aus jeder Pore sprach, das Gesicht mit der Narbe über der Stirn, die ihn hätte das Augenlicht kosten können, wenn der Schlag nur einen Zoll tiefer gelandet wäre. Teuflisch hübsch konnte man ihn nennen, wenn man es mochte, dass ein Kerl trotz mehrerer Wochen auf See noch aussah wie geschniegelt. Und sogar sauber roch, nicht wie üblich stank wie toter Fisch. Besonders aus der Region unterhalb der Gürtellinie. Sie schaute dorthin. Nein, dieser stank kein bisschen.

Was sie dort sah, überraschte sie nun doch. Seine Keule zeichnete sich hinter dem Hosenlatz ab, groß und schwer, eindeutig steif nach oben gerichtet presste sie gegen das feine schwarze Tuch.

Darwinia wurde sich ihres Körpers bewusst. Dieser reagierte überraschend auf die Situation, auch wenn sie sich fragte, was genau der Auslöser gewesen sein könnte.

Der nächste Schlag traf sie unerwartet, weil sie nur auf seinen Latz gestarrt hatte, alles andere war ihr entgangen. Noch einer und noch einer. Sie stöhnte, wenn auch gegen ihren Willen. Immerhin schrie sie nicht, aber das Keuchen konnte sie jetzt nicht mehr unterdrücken, auch wenn sie sich noch so sehr auf die Unterlippe biss.

„Raus. Lasst uns allein.“

Schwer atmend schaute Darwinia sich auf dem Batteriedeck um. Was sollte das jetzt werden? Sie riss sich zusammen. Schluss mit dem Nachdenken über Schläge und Schwänze und ihren und seinen Körper. Das konnte sie tun, wenn sie im Gefängnis schmachtete. Noch gab es Hoffnung. Sie musste sich nur konzentrieren.

„Jones, denkt noch einmal über Eure Idee nach. Sie ist hirnrissig!“

Der Riemen traf erneut auf ihren Hintern. Na gut, das war wohl der falsche Ansatz.

„Ich gebe zu, dass die Aphrodite weitaus leichter ist als Eure Susanna, aber sie ist auch wendiger.“

Ein weiterer Schlag, der ihre Perle in noch engeren Kontakt mit dem Rand des Zündlochs brachte. Verdammt, sie durfte sich nicht ablenken lassen! Doch ihr Körper hatte einen eigenen Willen. Trotz der Gefahr, in der sie schwebte, trotz der Demütigung, die sie durchlebte, spürte sie, wie sich Feuchtigkeit in ihrer Spalte sammelte. Sie verfluchte diese Reaktionen jetzt genauso heftig wie sie diese zu schätzen wusste, wenn sie sich bei ruhigem Seegang die Zeit in ihrer Kajüte vertrieb.

Sie dachte an Jamie, der ihr dabei einige Male Gesellschaft geleistet hatte und nun als Haifutter diente, doch sie vertrieb diesen Gedanken schnell wieder. Er bildete nur das Anhängsel an dem Gerät, das ihr ein wenig Abwechslung bieten sollte.

Jones legte eine Pause ein. „Und warum seid Ihr uns dann nicht entwischt?“ Dabei legte er beiläufig eine Hand auf ihren Hintern. Eine vermutlich warme, gut durchblutete Hand, die sich durch den Stoff ihrer Seidenhose kühl anfühlte im Vergleich zu dem heißen Fleisch darunter.

„Weil ich gerade erst ein paar Leute verloren habe. Aber das ist kein Hinderungsgrund. Ihr habt mehr als genug, um beide Schiffe segeln zu können.“

„Nicht mit meiner Mannschaft alleine.“

Vom Deck ertönte ein lautes Stöhnen, dann noch lauteres Gelächter. Sie konnte sich schon denken, was dort oben abging. Frischfleisch. Zum Glück wusste sie, dass ihre Männer vertragen würden, was dort mit ihnen geschah. Es gab keinen unter ihnen, der nicht selbst das Loch seines Kameraden genoss oder seines zur Benutzung hinhielt. Sie hatte oft genug zugeschaut, um zu wissen, dass das einfach dazugehörte.

„Eure Mannschaft macht sich schon mit meiner bekannt. Auf diese Weise bilden sich Freundschaften, das wisst Ihr so gut wie ich, Jones.“

„Nicht derart, dass ich ihnen weiter trauen würde, als ich einen Hering werfen kann.“

„Ihr könnt Heringe bis zur Aphrodite werfen, so wie Ihr gebaut seid.“ Trainiert bis in die Fingerspitzen, wie sie während des Kampfes beobachten konnte.

„Oh, ein Kompliment, das besonders schwer wiegt, weil es von einem so würdigen Gegner kommt.“ Wieder triefte seine Stimme vor Spott.

„Ihr wisst sehr genau, dass ich meine Männer niemals zu einem sinnlosen Kampf zwingen würde. Das hat sich sicher auch schon bis zu Euch durchgesprochen.“

„Ich hielt es für ein Gerücht. Wie sonst sollte sich eine Frau auf See und gegen böse Männer durchsetzen. Oder habt ihr dafür andere Methoden?“ Der Finger, der durch ihre Spalte nach unten glitt, bis er an dem vermaledeiten Zündloch anstieß, gab ihr einen Hinweis auf das, was er meinte.

Als ob sich die Männer mit einer Frau begnügen würden! „Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass ich alleine eine ganze Mannschaft unterhalten kann?“

„Habt Ihr denn einen Teil der Mannschaft unterhalten?“

Bei der Erinnerung an die Nächte mit Jamie rutschte sie unwillkürlich über den Lauf. Und erinnerte sich daran, dass eine Kugel aus diesem Geschütz ihre geliebte Fregatte zum Meeresgrund schicken würde, wenn sie es nicht verhindern konnte. „Nein. Ich habe das nicht nötig.“

„So so. Wollt Ihr mir etwa weismachen, eine Frau entwickle in den langen Wochen auf See keine Bedürfnisse, die gestillt werden müssen?“

„Natürlich habe ich Bedürfnisse. Wie wohl jeder gesunde Mensch in meinem Alter.“ Wie alt sie auch immer sein mochte, wusste sie nicht. Irgendwo inmitten des dritten Jahrzehnts nach ihrer Rechnung.

„Also behauptet ihr, Capitaine, dass Ihr nicht der Grund wart für das traurige Häufchen Elend auf Eurem Deck, dem ich gnädigerweise den Garaus gemacht habe?“

„Max? Um Gottes willen, nein. Den hätte ich nicht einmal mit meinem Stilett berührt. Und auch keiner meiner Männer. Ich hasse es, wenn sie Krankheiten an Bord schleppen und das wissen sie auch.“

Es fiel ihr so schwer, sich zu konzentrieren, solange dieser Finger sein teuflisches Werk vollbrachte. Auf und ab, federleicht, aber ständig auf und ab.

„Hm. Vielleicht sollte ich mich selbst überzeugen.“

Darwinia war nicht ganz klar, wie er das tun wollte. Sie selbst hatte diese Prüfung schon oft bei ihren Männern gemacht. Das war einfach. Jeder, der eine verdächtige Schwellung an seiner Donnerlunte aufwies, durfte das Schiff nicht mehr betreten.

„Währenddessen könnt Ihr mir berichten, wie Ihr denn dann Eure Lust gestillt habt, die Ihr ja zugegebenermaßen empfindet.“

Sie spürte etwas Spitzes an ihrer Hüfte, das sich unter den Stoff ihres Beinkleids bohrte. Was zum Teufel? Aber was nutzte es, sich aufzuregen? Sie war ganz in seiner Hand, das stand außer Zweifel. Ein Gedanke, der einen neuen Schwall an Feuchtigkeit produzierte. Mit Verwunderung stellte sie fest, dass sie ihre Brüste fest an das Metall drückte.

„Und? Wollt Ihr mich nicht mit Euren Geschichten amüsieren?“

Amüsieren? Sicher nicht. Aber sie musste reden, schon um sich von der Berührung an ihrem Steiß abzulenken, der Klinge, die langsam aber stetig den Stoff aufschlitzte und deren Rücken sich dabei in den Spalt zwischen ihren Backen schmiegte. „Das ist doch einfach und sicher kein Geheimnis. Ich habe schon gesehen, dass meine Männer die verwendet haben, um sich vorzubereiten.“

„Die?“

Jones klang abgelenkt. War das gut oder schlecht? Das Messer war jetzt an ihrem Hinterausgang angekommen. Hoffentlich berechnete er den Winkel richtig. Sonst würde sie gleich feststellen, was es mit dem Begriff „den Arsch aufreißen“ in Wirklichkeit auf sich hatte.

Sie hielt den Atem an, bis sie spürte, dass er diese gefährliche Klippe umschifft hatte. Dann atmete sie tief durch und fuhr fort. „Na, einen Belegnagel. Er sollte gut abgeschliffen sein, am besten ist einer, der schon oft verwendet wurde. Je öfter das Tauwerk darüber läuft, desto glatter wird er.“

„So so. Und was macht Ihr mit dem Belegnagel? Dient er Euch auch zur Vorbereitung?“

„Er dient als das, was er ist: ein Zapfen als Ersatz für einen echten Prügel.“

Jetzt hielt er inne.

Sie spürte den kalten Stahl an ihren weichen Falten. Ein Schauder lief ihr über den Rücken. Was so ein Messer dort unten anstellen konnte! Verdammt! Sie war ihm gänzlich ausgeliefert.

Das Messer verschwand. Gott sei gepriesen, welcher auch immer! Statt des Stahls spürte sie jetzt warme Finger, die sich unter beide Seiten des Stoffs schoben. Sie konnte sich nur vage vorstellen, wie das aussehen musste, wie ihre heißen geröteten Backen aus der weißen Seide herausschauten.

Ein Ruck, ein Ratsch. Sie spürte den Luftzug an ihrem jetzt freigelegten Hinterteil, schlimmer noch, auf der feuchten Haut zwischen ihren Beinen. Zur Hölle mit diesem Kerl, der sie mit jeder Aktion noch feuchter machte. Ob er ihr wenigstens Lust bereiten würde, ehe er sie an den Gouverneur übergab? Vielleicht war das der richtige Weg. Sie musste ihm zeigen, dass er weitaus mehr davon hatte, sie für sich zu behalten.

Sie ruckelte nicht mit der Absicht auf dem Kanonenrohr herum, ihn zu reizen, sondern nur, um eine bessere Lage zu finden. Doch seine Reaktion entging ihr nicht. Sein scharfer Atemzug, mit dem er die Bewegung kommentierte, dann der langanhaltende Hauch, als er die Luft nur langsam aus seiner Lunge entließ. Sie wiederum reagierte auf ihn, ihre Nippel richteten sich auf und rieben dabei über den Stoff der Binde, die sie um ihre üppigen Brüste geschlungen hatte. Nicht, um sie zu verstecken, nur um im Falle eines Kampfes nicht von ihnen behindert zu werden.

Der Finger, der sich wieder durch die Spalte schob, hatte jetzt eine weitaus verheerendere Wirkung auf sie als die Berührung zuvor über dem Stoff. Er glitt durch ihre Nässe, schob sich zwischen ihre Falten, drang sogar leicht in ihre Feige ein, ehe er wieder zurückgezogen wurde und dann ihr hinteres Loch umkreiste. Sie spürte, wie sie darauf reagierte, wie sich die Muskeln zusammenzogen, wie ihr Unterleib bebte unter seiner Berührung.

„Belegnagel.“ Jones räusperte sich, weil das Wort kaum verständlich gewesen war. „Ihr spracht von einem Belegnagel.“ Der Finger verschwand, sie hörte, wie Jones einen Schritt zurücktrat.

„Nun, ein Belegnagel hat die richtige Größe. Eher ist er ein wenig zu groß.“ Männer mochten es, wenn man ihr Gerät als groß bezeichnete. Sie wollte auf keinen Fall, dass er seines mit dem von ihr beschriebenen Teil verglich und dabei schlecht abschnitt. Nicht gut für ihre Sache, gar nicht gut.

„Zu groß, he?“

Sie hörte es ihm an. Er würde alles daransetzen, ihr zu beweisen, dass seiner größer war. Sie hoffte es insgeheim. Sie hatte nichts gegen einen üppig ausgestatteten Kerl einzuwenden. Nein, überhaupt nichts. „Dieser Belegnagel hat einen runden Kopf, der ist einen Hauch dicker als der Stamm. Dick und rund. Und glatt.“ Gab es noch mehr Möglichkeiten, das Ding zu beschreiben? „Und er hat einen handlichen Griff, mit dem man ihn gut steuern kann.“

Der Aufprall des Riemens brachte sie aus dem Konzept. Wieso griff Jones jetzt wieder zu dieser Methode? Sollte er nicht einfach seinen Zapfen auspacken und ihr seine Virilität beweisen, wie jeder normale Mann es getan hätte? Stand er am Ende gar nicht auf weibliche Höhlen, sondern bevorzugte enge Hinterlöcher? Immerhin hatte er ihres eben bewundert.

Noch ein Schlag und noch einer. Mit jedem presste sie ihre Perle an das Zündloch. Nicht zu hart. Um das zu verhindern musste sie die Muskeln anspannen. Aber sie wollte auch nicht davon wegrutschen. Der Kontakt schien wichtig und richtig. Wenn sie die Hüfte genau so kippte, dann ergab sich die beste Reibung. Ja, genau so.

Jones war neben ihr, sein Kopf dicht neben ihrem. Sein Keuchen näherte sich ihrem Ohr. Warum keuchte er, stärker noch als sie?

„Ma Capitaine, wie geht es Euch? Gefällt Euch, was ich Euch zugedacht habe? Habt Ihr Spaß an Eurer Züchtigung?“

Was sollte sie antworten? Warum nur fühlte sich ihr Kopf an, als wäre er unter Wasser, warum nur rauschte es so in ihren Ohren? Sie legte die Wange auf den harten Stahl des Rohrs unter ihr. Rohr. Hm. Ein Rohr, hätte sie doch nur ein Rohr …

„Mir scheint, Ihr findet Gefallen an dieser Behandlung.“ Seine Stimme war ein tiefes Brummen, das direkt in ihren Kopf eindrang. „Wisst Ihr was?“

Mühsam hob sie den Kopf wieder, um ihn anzuschauen, doch ihr Blick schaffte es nur bis zu seinem Unterleib. Dort zuckte es hinter dem Stoff. Rohr? Ja, und was für eins! Eine Kartätsche, bereit, ihre Ladung zu verteilen.

Seine Zunge leckte über ihre Wange. Sie schauderte, als habe er sie mit einem Reibeisen berührt. „Wisst Ihr was?“, wiederholte er. „Ich auch“. Ein Flüstern nur, das ihr durch Mark und Bein ging.

Dann war er wieder hinter ihr. Das Schlagen begann erneut. Es machte ihr nichts aus. Der Schmerz war gut. Sehr gut. Er durchdrang ihr Fleisch, machte sich in ihr breit wie heißer Rum im Winter, floss durch ihre Adern wie Feuer, entfachte etwas in ihr, einen Brand, der immer heißer aufloderte und sie von innen heraus zu verbrennen drohte.

Eine kurze Pause, in der sie kaum sein Keuchen über ihrem eigenen hören konnte. Der nächste Treffer war kleinflächiger, dafür aber schärfer. Sie schrie auf, leise nur, aber sie konnte es nicht länger zurückhalten. Ein Bedürfnis in ihr, zu schreien, zu weinen, zu stöhnen, zu keuchen, sich zu reiben, zu reiben, zu reiben.

„Oh nein, du wirst dich nicht weiter damit vergnügen. Hör auf, dich zu bewegen, Schluss damit!“

Wie seine Männer gehorchte sie ihm, konnte sich seiner Autorität nicht entziehen. Doch auch ohne das Reiben wurde ihre Not immer größer, überwältigte ihre Gier sie mit jedem weiteren Schlag. „Captain! Captain Jones!“ Wie sehr das einem Betteln ähnelte! Nein, sie würde nicht betteln, niemals! Und doch … ihr Körper sehnte sich nach ihm, nach seinem harten Mast, nach Erfüllung.

Sie hörte, wie etwas auf den Boden auftraf und erkannte aus dem Augenwinkel seinen Gürtel. Damit also hatte er sie gezüchtigt. Es folgte das Rascheln von Stoff, dann ein Griff nach ihrer Hüfte.

Endlich!

„Verflucht!“

Sie hätte ihm gerne zugestimmt. Ihre Fesselung ließ nicht zu, dass er sie weiter nach hinten zog. Wie würde er das lösen? Immerhin ging noch eine Gefahr von ihr aus. Manch ein Liebhaber hatte sich schon im Rausch der Sinne mit einem Messer im Hals wiedergefunden, das aus dem eigenen Stiefel kam. Jones wusste das so gut wie sie. Würde er so dumm sein?

Nein, er war es nicht. Sie fühlte die Bewegung hinter ihr. Er kletterte auf die Lafette und stellte seine Füße auf die Schildzapfen, die das Rohr auf der Lafette hielten. Sie spürte den Stoff seiner Hose an ihrer Haut. Der äußerst empfindsamen Haut, heiß, so glühend heiß …

Dann berührte ein anderes Rohr sie. Kühl im Vergleich zu ihrer Hitze, aber lebendig, pulsierend. Er drang ohne Schwierigkeiten in sie ein und sie stöhnte laut auf, ein Laut, der verzweifelt klang, aber nicht, weil sie gegen ihren Willen genommen wurde, sondern nur, weil sie endlich das bekam, was sie so sehr brauchte. Himmel und Hölle, wie gut sich das anfühlte! Viel besser als Jamie, und noch viel besser als der hölzerne Belegnagel, den sie tatsächlich genau für diesen Zweck neben ihrer Koje aufbewahrte. Hm, so gut.

Jones hielt sich an ihrer Hüfte fest, während er sich ein-, zwei-, dreimal in sie rammte. Dann hielt er inne und ließ seine Hände über ihren Körper wandern, bis er ihre Brüste erwischte, die sich rund um das Kanonenrohr schmiegten. Mit einem Griff zerriss er den dünnen Stoff des Hemds, das sie bedeckte, dann spürte sie seine Verwunderung in der Art, wie seine Finger den Verband ertasteten.

„Was zur Hölle ist das, Frau?“ Jones zog seinen Schwanz aus ihrer Öffnung, was sie dumpf aufstöhnen ließ. Er stemmte sich hoch, dann beugte er sich vor, um den Rest des Hemdes von ihrem Körper zu reißen. Sie hörte, dass er seine Klinge erneut aus der Scheide am Stiefel zog, mit der er ihr die dicke Lage an Stoff mit einem Mal durchschnitt, die Kälte des Messerrückens diesmal genau auf ihrem Rückgrat.

Ein weiterer Schauder, der aber nicht von der eisigen Berührung stammte. Sie kannte die Reaktionen der Männer auf ihre Brüste. Früher war es das, was sie als Kapitänin am wenigsten wollte: als Frau wahrgenommen zu werden. Weshalb sie ständig mit diesem Band herumgelaufen war, das ihre üppige Bestückung zu einem halbwegs flachen Vorbau machte. Das wäre ein einfaches Unterfangen gewesen, wäre sie so flach wie so manche Frau, die sie kannte. Aber nein, ihr musste die Göttin ja unbedingt ein üppiges Paar andrehen, das sich bei jedem Schritt und erst recht bei jedem Sprung aus der Takelage an Bord heftig auf und ab bewegte.

Seit dem einen Mal aber, als sie im Eifer des Gefechts Bluse und Binden zerriss und ihrem Gegenüber eindeutig vor Augen geführt wurde, gegen wen er da eben verlor, sah sie diese Göttinnengabe mit anderen Augen. Was für eine Demütigung für den Gegner, besser als jedes dramatische Aufschlitzen des Hosenlatzes.

„Das also verbergt ihr unter Eurem unförmigen Äußeren! Eine solche Pracht! Seid Ihr des Teufels, dass Ihr einen von Gott gegebenen Vorzug so erdrückt! Ich werde Euch nicht erlauben, dies weiterhin zu tun. Niemals! Wagt es, und versteckt sie noch einmal unter diesem Zeug und ich werde Euch den Rest Eures Lebens nackt herumlaufen lassen.“

Was redete er da? Rest Eures Lebens? Weiterhin? Er würde sie genau so lange um sich haben, wie er brauchte, um sie nach St. Lucia zu schippern. Vier Tage bei diesem Wind, maximal fünf, wenn sie langsam vorankamen. Und dann? Das Gefängnis auf Castries war nicht gerade bekannt für seine freundlichen Wärter.

Aber Darwinia wäre nicht zur Kapitänin aufgestiegen, hätte sie nicht das Hirn, um ihre Chance zu begreifen. „Da werden die Wärter anfangen zu sabbern, wenn sie sich an diesem Anblick erfreuen dürfen. Vielleicht wird das mit dem Hängen doch noch länger dauern, als Ihr es Euch vorstellt. Wollt Ihr für meine Qualen verantwortlich sein?“

Mit einem Ruck warf sie ihre langen Haare über ihren Rücken. Sie würde ihn gerne ansehen, aber ihr blieb wegen der Seile nicht genug Bewegungsfreiheit, um sich so weit umdrehen zu können. Dabei war es wichtig, ihn jetzt mit diesen unbequemen Kanonenkugeln zu locken.

Jones antwortete nicht. War das ein gutes Zeichen? Ein Hinweis, dass er über die von ihr geschilderten Qualen nachdachte? War er Gentleman genug, um sie davor retten zu wollen?

Leider schien er abgelenkt. Seine Finger genossen das Gefühl, auch ohne, dass er sie betrachten konnte. Er wühlte sie tief in ihr weiches Fleisch, bis seine Kuppen die Knubbel ihrer Brustwarzen fanden, hart aufgerichtet. Er presste sie zwischen seinen Fingern, bis Darwinia dieses wohlbekannte Zucken fühlte, das sich von dort aus in ihren Unterleib fortsetzte. Immerhin war das die positive Seite Ihrer Weiblichkeit. Sie war sicher, dass Männer niemals so intensiv spürten, wenn sie an ihren Brustwarzen berührt wurden.

„So geht das nicht. Ich muss das sehen.“ Jones sprang mit einem Satz hinter ihr zu Boden.

Auch wenn es ihr schwerfiel, raffte Darwinia den Rest ihres Verstands zusammen. Würde er sie losbinden? Dann bestand doch noch eine Chance, das kleine Messer aus dem Stiefel zu ziehen, in dem es noch immer verborgen war. Auch wenn seine Rute noch so schön anzusehen und noch schöner zu spüren war, so würde sie alles tun, um ihre geliebte Aphrodite zu retten.

Leider hatte Jones noch nicht seinen ganzen Verstand südwärts geschickt. Er löste ihre Hände aus dem Seil, das sie an dem Geschütz hielt, aber er hielt sie fest im Griff. Aber noch bestand eine Möglichkeit, da er sie über ihrem Kopf neu fesselte. Wusste er nicht, dass sie nur dann hilflos war, wenn er sie hinter ihrem Rücken gebunden hätte?

Nein, er war nicht dumm. Er band das Seil an einer der Befestigungen des Brooktaues fest, das dazu diente, den Rückstoß der Kanone aufzufangen. Jetzt erst löste er das Seil, das ihre Füße band. Mit Schwung packte er sie und drehte sie um, so dass sie nun mit dem Rücken auflag. Ehe sie sich überlegen konnte, ob es möglich war, ihn zu treten, ohne dass sie rücklings von dem Rohr zu Boden stürzte, hatte er ihre Füße erneut gefesselt, diesmal seitlich aufgestellt.

Sie war sich der Tatsache sehr bewusst, dass zwar noch der zerfetzte Stoff des Beinkleids ihre Scham bedeckte, aber dem würde er sicher schnell abhelfen. Erst jedoch beschäftigte er sich wieder mit ihren Händen. Am Ende waren beide Arme gespreizt, da er jede Hand einzeln an den Haken des Brooktaues gebunden hatte. Seile gab es auf einem Schiff zur Genüge, noch dazu in diesem Bereich, in dem man mittels Taljen die Kanone wieder an ihren Platz zurückziehen musste.

Er trat wieder vor sie, dank seiner geschickten Fesselung stand er nun direkt zwischen ihren gespreizten Beinen. Anstatt sich sofort ihrem Loch zuzuwenden, das er eben noch penetriert hatte, wandte sich seine Aufmerksamkeit ganz auf ihre Brüste. Der Rest des Stoffes ihrer Bluse wurde unbeachtet zur Seite geworfen. Dann knetete er ungeniert weiter. „Was für Prachtexemplare! Nein, auf keinen Fall werden diese Paradiesäpfel je wieder unter Stoff verschwinden oder gar unter Leinenbinden!“

Sie sah das Aufblitzen in seinen Augen. Was war ihm in den Sinn gekommen?

Sie seufzte. Gleich würde sie es erfahren. Schon nach dieser kurzen Zeit ihrer Bekanntschaft wusste sie, dass Jones ein Mann der Tat war. Er ging tiefer unter Deck und sie konnte ihn in Ruhe betrachten, während er verschiedene Dinge aufhob, sie wieder verwarf und so seine Auswahl traf. Sein Rohr stand noch steif nach oben, es schaute immer noch aus seinem nur teilweise geöffneten Hosenlatz hervor.

Das Wort viril passte perfekt zu ihm. Welcher Mann konnte so lange einen solchen Ständer bewahren? Und welcher Mann trug ihn mit so viel Selbstvertrauen vor sich her? Selbst die frechsten ihrer Mannschaft, die gerne mal mit ihren Schwänzen herumwedelten, packten ihn schleunigst weg, wenn sie sich näherte, sofern er nicht schon bei ihrem Anblick zur Größe eines schlaffen Würstchens schrumpfte.

Jones hingegen wirkte unbekümmert, ja sogar angeregt, selbst jetzt, wo er eine Sammlung von dünnen Tauen in der Hand haltend auf sie zukam. Er war sich seiner Attraktivität bewusst, seiner Überlegenheit sowieso. Vielleicht waren die englischen Adligen so. Die Männer jedenfalls. Sie hatte selbst ihre Kindheit in einem adligen, irischen Haushalt verbracht als Tochter der Gouvernante, aber nie hatte man sie zu Stolz erzogen. Der folgte erst, als sie das erreicht hatte, was sie wollte: ihr eigenes Schiff.

„Nett von Euch, dass Ihr so zuvorkommend auf mich gewartet habt. Verzeiht die Verzögerung, ma Capitaine.“ Er war wieder ganz Spott, ganz Herr der Situation.

Sie kannte das, denn sie hatte nichts so intensiv studiert wie die männliche Psyche. Essentiell für das Führen einer Mannschaft, die nur aus Männern bestand. Jones hatte einen genauen Plan. Den würde er durchführen. Und er würde ihm das bringen, was er schon immer tun wollte, etwas, das er in Gedanken schon oft durchgespielt hatte.

Verwundert beobachtete sie, dass er seitwärts an sie herantrat. Seine Hände wurden von ihren Brüsten angezogen wie Möwen von den Überresten der Schiffsmahlzeiten. Für einen Moment versank er ganz in der Berührung, dann wanderte sein Blick zu ihrem Gesicht. Was sie in seinen Augen sah, überraschte sie noch mehr. Zärtlichkeit, Sehnsucht. Er strich ihr mit einer Hand die Haare aus der Stirn.

Schon war der Moment verflogen, spurlos abgetaucht wie der glatte Rücken eines Delfins in stiller See. Nur ein Augenblick, ein Wimpernschlag, eine Fata Morgana.

Seine Hände hielten Seile, von denen er eines mit einer kleinen Schlinge versah. Seine Finger verrieten, dass ihm diese Arbeiten nicht fremd waren, was ihr Respekt entrang, wenn auch unwillkommenen. Einen Laffen, der seinen Beruf von unten her gelernt hatte, traf man selten. Sehr selten.

Das Seil schlang er um eine Brust. Erst locker, dann, nachdem er das Ende durch die Schlinge geführt hatte, zog er an. Es hob die üppige Halbkugel an. Dreimal wand er das Seil darum, dann folgte die andere Brust. Knoten, mit denen er über dem Tal ihres Busens beide Seiten zusammenfasste, schoben die Kugeln zusammen. Die Warzen, in der Ruhephase erschlafft, schwollen an und stellten sich auf. Es lag an der Berührung des Seils auf ihrer Haut, da war sie sicher. Sie mochte das Gefühl des rauen Hanfseils in ihren Händen, schon immer. Noch nie aber war sie auf die Idee verfallen, damit andere Stellen ihres Körpers zu berühren.

Mit geschickten Fingern wand er das Seil noch weitere Male um sie, bis ihre Brüste noch üppiger wirkten als die kohlkopfgroßen Exemplare ihrer Galionsfigur.

Das erinnerte sie an ihr Schiff. Sie versuchte, einen Blick über Kopf zu werfen, doch Jones hatte sie zu fest gebunden, ihr blieb nicht genug Raum. Sie seufzte. Die äußerst vollbusige Figur hatte sie mit Absicht gewählt, zum Hohn derer, die sich einer Frau geschlagen geben mussten. Sollten sie doch von diesen Brüsten träumen, während sie sich mit handfestem Gold und Waren davonmachte. Was für ein Witz, dass niemand es bisher gewagt hatte, sie der Liste der Piraten hinzuzufügen, zumindest nicht offiziell. Keiner dieser aufgeblasenen Ärsche, die sich Kapitäne nannten, wollte eingestehen, von ihr und ihrer Mannschaft aufgebracht worden zu sein.

Ihre Mannschaft! Wie konnte sie sich so gehenlassen, dass sie keinen weiteren Gedanken mehr an ihre Mannschaft erübrigen konnte?

„Jones!“ Das hier war zu wichtig, um sich mit Wortspielereien abzugeben. Sie horchte angestrengt, aber sie konnte weder Stöhnen noch Schreien und leider auch keine anderen Laute hören.

„Ja, my sweet Lady?“ Jones zwirbelte ihre Brustwarzen, den Blick brennend auf sie gerichtet.

„Was ist mit meinen Männern geschehen?“ Immerhin war ihr jetzt wieder klar, warum sie ihren Traum einer ausschließlich weiblichen Mannschaft nicht verwirklicht hatte. Männer waren härter im Nehmen, sie würden den ein oder anderen Stumpen im Arsch schon vertragen.

„Ihr braucht keine Angst zu haben. Sie sind noch am Leben.“

Konnte sie ihm glauben? Forschend bohrte sich ihr Blick in seine Augen. „Was habt ihr mit ihnen vor?“

Jones Blick wurde für einen Moment hart und sie erkannte den Kapitän in ihm. „Wer sich gegen uns stellt, darf über die Planke laufen. Das wisst ihr. Wer bereit ist, sich zu beugen, darf leben.“ Er legte eine Pause ein. „Sofern er bereit ist, für seinen Lebensunterhalt zu arbeiten.“

Darwinia ließ den angehaltenen Atem entweichen. Gut so. Sie selbst hatte es bisher genauso gehalten. Sie würde nie ein Menschenleben sinnlos verschwenden, aber wer glaubte, irgendwelchen unsinnigen Idealen hinterhergeifern zu müssen, spürte die Konsequenzen sofort.

„Kann ich mich davon überzeugen?“

Jones schaute nach oben. Darwinia Blick folgte seinem. Es dauerte einen Moment, bis sie verstand, was er ihr zeigte. Die Decke über ihr war wie üblich zur besseren Belüftung des Geschützdecks mit Gittern belegt, die bei Bedarf, also bei Regen und Sturm, mit Planken abgedeckt wurden. Sie war bisher davon ausgegangen, dass diese Bretter das Licht aussperrten. Aber nicht Holz war durch die Lücken zu sehen, sondern Augen. Viele Augen. Jones Männer und womöglich sogar ihre hatten sich dort postiert und schauten zu, was der Kapitän mit seiner Gefangenen trieb.

Ein heftiger Schauder erfasste ihren Körper.

„Ich hoffe, Ihr habt nichts gegen ein paar Zuschauer einzuwenden, ma capitaine.“ Jones war wieder ganz Sarkasmus.

Sie schluckte schwer, dann aber siegte ihr Stolz. Soweit möglich drückte sie die Brüste nach oben, spreizte die Beine um den einen Zoll, der ihr an Bewegungsfreiheit verblieben war und lächelte. Auch wenn sie unter den Männern lag, unter ihrem Kapitän, gefesselt und dabei, von ihm nach Lust und Laune benutzt zu werden, so erhob sie sich doch mit diesem Lächeln stolz über sie alle.

In Jones´ Blick blitzte Bewunderung auf. Danach Gier, und zuletzt pure Lust.

„Ihr seid eine stolze Frau, Lady Darwinia. Lasst mich Euch zeigen, wie es ist, sich einem Mann zu unterwerfen.“

Sie verstand, was er ihr sagen wollte. Indem er sie mit ihrem Namen ansprach, akzeptierte er sie als gleichwertige Gegnerin. Trotzdem würde er zu Ende bringen, was er begonnen hatte.

Auch sie empfand Bewunderung für ihn, wenn auch widerwillig. Er ging besonnen zu Werke, bedauerte zutiefst die Entscheidung, die er bezüglich ihres Schiffes zu treffen hatte – oder meinte, treffen zu müssen. Noch hatte sie Gelegenheit, ihn zu einer anderen Variante zu bringen.

„Dürfen meine Männer auch zusehen?“ Sie suchte bewusst die gaffenden Augen ab, doch sie konnte aufgrund der Lichtverhältnisse nicht erkennen, wer sich dort oben tummelte.

„Lasst sie hören, wer ihr seid, Männer.“

„Hoy!“ „Capt´n!“ „Aye, Mylady!“ Sie schaffte es nicht, alle zu zählen, aber sie erkannte ihre Stimmen. Nur die Verluste, die sie selbst gesehen hatte, keine weiteren sinnlosen Morde oder gar freiwillige Opfergänge über die Planke. Gut. Sehr gut sogar.

Ein Finger tauchte in ihre feuchte Mitte ein. Sie keuchte auf.

„Gefällt Euch, dass sie Euch zusehen? Mir deucht, Ihr seid dieser Art der Aufmerksamkeit nicht abgeneigt. Männer“, richtete er seine Ansprache nach oben, „seid ihr es gewohnt, eure Kapitänin so zu sehen?“

„Nein, Sir!“, erschallte umgehend die klare Antwort. Immerhin waren sie klug genug, das nicht zuzugeben. Sollte Darwinia je wieder in der Lage sein, einen Bonus zu verteilen, wusste sie, an wen sie ihn auszahlen würde. Es war in dieser Lage besser, Jones in dem Glauben zu wiegen, er sei der Einzige, der sich hier bedienen durfte.

„Dann merkt euch eines, Männer: Ihr dürft sie zwar anschauen, aber niemand von euch legt Hand an sie, oder einen anderen Körperteil, wenn ihr nicht das Risiko eingehen wollt, dieses Körperteils verlustig zu gehen!“

„Was heißt denn das?“, zischte eine eindeutig junge, helle Stimme oben.

„Das heißt, dass er dir den Schwanz abhackt, wenn du ihn auspackst, verstanden, du hohle Nuss!“, antwortete eine dunklere, rauere.

Darwinia musste sich ein Grinsen verkneifen. Wieder lenkte Jones sie effektiv davon ab. Seine Finger, mehr als zuvor, drangen erneut in sie ein, zugleich kniff er fest in eine Brustwarze. Das Grunzen konnte sie nicht unterdrücken. Verdammt, dieser Kerl hatte eine Art mit ihr umzugehen, die sie alles um sie herum vergessen ließ.

„Zeit, mich wieder meinem Ziel zu widmen, findet Ihr nicht?“ Bei jedem Vorstoßen presste er mit seinen Daumen über den Knopf über ihrer Spalte. Heiliges Kanonenrohr! Wenn er das noch ein wenig beibehielt, konnte sie gleich die Sterne sehen, egal was sich da über ihr befand und unabhängig davon, dass es helllichter Tag war.

Jones zog die Hand mit einem Aufschrei zurück.

Ah, nicht nur sie war gefangen in ihrer Lust. Schwer keuchend betrachtete sie ihn, genoss seinen Anblick. Eine Strähne klebte auf seiner verschwitzten Stirn, die dunklere Färbung seines Unterkiefers bewies, dass er zu einem starken Bartwuchs tendierte. Am besten gefielen ihr die starken Schultern, die seinen Gehrock dehnten, wenn er sich, wie jetzt, mit beiden Händen auf den Rädern der Lafette abstützte. Das Band, das seine Haare am Hinterkopf zusammengehalten hatte, war dabei, sich zu verabschieden. Er schüttelte den Kopf, unwillig. Störte es ihn, dass seine Lust ihn derart im Griff hielt? Warum nur nahm er sich nicht einfach, was er begehrte? Immerhin war sie nicht in der Lage, sich zu wehren. War das nicht sein Ziel gewesen von Anfang an?

Zeit, ihn ein wenig aus dem Konzept zu bringen. „Jones.“ Sie sagte es so ruhig wie möglich.

„Was?“ Seine Höflichkeit verließ ihn, unter der Decke des gebildeten Mannes kam langsam aber sicher der Mann zum Vorschein. Purer Mann, animalischer Mann. Die Wandlung faszinierte sie, erregte sie, stachelte sie an.

„Wann wollt Ihr endlich das zu Ende bringen, was Ihr begonnen habt?“

Sein Kopf hob sich ruckartig. Das Band fiel herunter, sie sah es zu Boden segeln. Seine Haarpracht breitete sich auf seinen Schultern aus. Eine Löwenmähne, wie es zu seinem Charakter passte.

Sie hatte von den Löwen gehört. Dass sie sich einen Harem hielten und die Frauen für sich jagen ließen. Warum das ein Bild der Stärke sein sollte, war ihr rätselhaft erschienen. Waren nicht eher die Frauen die Stärkeren, da doch sie jagten, Beute machten, das Leben gaben und nahmen, wie es nötig war? Doch je länger sie darüber nachdachte, desto mehr gefiel das Bild ihr. Sie fand es passend und richtig. Starke Frauen, die sich unterwarfen, wenn sie es wollten.

Jones starrte sie unbewegt an. Zu gerne hätte sie gewusst, was hinter seiner hohen Stirn vor sich ging, doch sein Blick verriet nichts.

„Ihr wollt, dass ich Euch nehme? Mit Gewalt? Gegen Euren Willen?“

Bloß nicht grinsen! „Wer sagt, dass Ihr es gegen meinen Willen tut, Captain Jones?“ Es war an ihr, höflich zu sein, ihm Respekt zu zollen.

„Was erhofft Ihr Euch davon? Soll ich Euch am Leben lassen? Freilassen gar?“

„Aber hoffentlich nicht, ehe Ihr das hier zu Ende gebracht habt, oder? Zu einem guten Ende vorzugsweise, für Euch und für mich.“ Sie hörte einen Laut von oben. „Und für unsere Zuschauer.“

Jones richtete sich auf. Wie er eine Augenbraue nach oben zog, war er wieder ganz der Aristokrat, spöttisch, überlegen. „Keine Sorge, Madam. Wir werden das hier zu Ende bringen. Für mich, für Euch. Aber auf meine Weise.“

Er hielt eine Hand nach oben, als fordere er eine Gabe. „Belegnagel.“

An der Geschwindigkeit, mit der die Füße über ihr sich bewegten, erkannte sie den unbedingten Gehorsam seiner Leute. Innerhalb von Sekunden erschien ein Belegnagel durch das Gitter direkt über seiner Hand und fiel passgenau hinein. Er bewies die Schärfe seiner Reflexe und griff zu.

Wieder überlief ein Schauder Darwinias Haut. Sie ahnte, was er beabsichtigte, doch gab es einige mögliche Varianten. Welche würde er wählen?

Er trat mit dem Holzpfahl um die Lafette herum zu ihrem Kopf. „Ihr könnt es Euch leichtmachen, indem Ihr ihn anfeuchtet.“

Für einen Moment erwog sie, diese Handlung zu verweigern. Aber was hatte es für einen Zweck? Sie würde darunter leiden, sofern er es vorzog, nicht die natürlich geschmierte Öffnung zu benutzen.

Ihr Lecken wurde von lautem Stöhnen oberhalb des Decks begleitet.

„Wenn auch nur ein Tropfen durch diese Decke auf mich oder die Lady fällt, wird es der Letzte gewesen sein, den ihr auf diese Weise absondert.“

„Was meint er damit?“ Der Junge musste sehr neu an Bord sein, wenn er sich noch nicht an die Ausdrucksweise des Kapitäns gewöhnt hatte.

„Du Holzpfosten! Du sollst nichts von der Schweinerei in deiner Hose auf sie fallen lassen! Geh nach achtern mit deiner Lenzpumpe und gib´s den Fischen, du Bilgenratte!“

„Ruhe da oben oder es ist Schluss mit zuschauen!“ Jones musste seine Stimme nicht erheben.

Augenblicklich war kein Pieps mehr zu hören.

Jones entwand ihrem Mund den runden Kopf des Belegnagels. Speichelfäden tropften auf Darwinias Kinn.

Sie sah, wie sein Adamsapfel hüpfte. Ja, schluck nur, dachte sie. Ihr Blick wanderte zu dem steifen Glied, das aus dem Hosenlatz ragte, kein bisschen abgeschlafft, sondern eher noch weiter angeschwollen. Einbildung, es musste Einbildung sein. Jetzt war es an ihr, zu schlucken, all zu viel Speichel hatte sich in ihrem Mund gesammelt.

Er ging mit schnellen Schritten zu dem Platz zwischen ihren Schenkeln zurück.

Sie machte sich bereit, bemühte sich, den Atem tief werden zu lassen in der Hoffnung, den Schmerz zu umgehen.

Jones zog mit einer Hand die Lippen ihres Geschlechts auseinander. Das warme und von ihrem Speichel benässte Holz berührte ihr weiches Fleisch, dehnte es, schob sich dann mit nur geringem Widerstand in ihre Höhle. Darwinia schloss unwillkürlich die Augen, teils aus Erleichterung, teils wegen der Gefühle, die die Berührung weckte. Bei allen Göttern des Meeres, das fühlte sich gut an. Sie war feucht, auf jeden Fall feucht genug für dieses durchschnittliche Exemplar. Viel lieber noch hätte sie den Schwengel des Kapitäns gespürt, aber sie würde sich mit dem zufriedengeben, was er ihr zuteilte. Hier und jetzt jedenfalls.

Jones pumpte geschickt in sie, so tief wie möglich. Sie spürte die Rundung in sich, tief in ihrem Innern berührte sie bisher unentdecktes Land, rubbelte über die Schwellungen ihres Geschlechts, drängte sich tief in ihren Leib und ließ die Muskeln ihres Unterleibs flattern. Ehe sie sich dem wie sanfte Brandung heranrollenden Höhepunkt hingeben konnte, hielt er inne und sorgte mit einer flach auf ihren Bauch gepressten Hand dafür, dass sie sich nicht mit eigenen Bewegungen das holen konnte, was er ihr versagte.

„So nicht, ma Capitaine. Ich bestimme. Ihr seid in meiner Hand, vergesst das nicht.“

Schwer atmend schaute sie ihn wieder an, sah, wie er eine üppige Menge an Speichel in die Handfläche träufelte, dann damit seinen harten Knüppel einschmierte. Wie seine Augen sich verdunkelten, als sein Blick zu ihrer zweiten Öffnung wanderte, die sich wider Darwinias Willen sehnsüchtig zusammenzog. Sie hätte allem zugestimmt, was er plante, womöglich gar der Versenkung der Aphrodite, solange die Aussicht bestand, dass er endlich seine Drohungen ausführte. Zum Glück verzichtete er auf die Zusicherung ihrer Nachgiebigkeit, sondern nahm sich, was sie ihm nicht verwehren konnte.

Die runde Eichel setzte auf ihrem Fleisch auf und Darwinia stöhnte laut.

„Zu spät, Euch zu beschweren, Mylady. Oder höre ich da eher Ungeduld aus Euren Lauten? Seid ihr etwa nicht fähig, Euch zu zügeln?“

Verdammt und zugenäht. Jetzt hielt er wieder inne und zögerte den Moment erneut hinaus. Seine Hände griffen nach den inzwischen aufs Doppelte angeschwollenen Warzen und drehten und zogen gleichzeitig.

„Aaaah!“ Unmöglich, still zu bleiben, absolut unmöglich! Darwinias Augen rollten zurück. Vor Schmerz. Vor Lust. Was für eine Kombination!

Wieder zog und zerrte er, kniff und drehte, aber nur noch auf einer Seite, während er mit der anderen Hand seinen Prügel auf ihre hintere Öffnung presste, ihren erneuten Schmerzensschrei ausnutzte und den Ring durchbrach, der ihm nur widerwillig Platz machte.

Darwinia kam augenblicklich. Die Lust brach über ihr zusammen wie eine Monsterwelle, umarmte sie wie eine Riesenkrake, zog sie unter Wasser, schwenkte sie durch die Unterwelt und ließ sie mit offenem Mund und blankem Geist weit über der Meeresoberfläche segeln, bis sie endlich wieder in ihren Körper eintauchte und den Mann wahrnahm, dessen Gesicht, selbst zur Fratze verzerrt, von Lust geschüttelt wurde. Sie fühlte die Hitze seines Samens in ihrem Innern, tief in ihrem Leib, das Zucken seines Schwanzes, seine krampfartigen Stöße, die ihn tiefer und tiefer in sie trieben.

Es schien unmöglich, was in ihrem Körper geschah, wie sie gefüllt wurde von zwei harten Prügeln, wie sich der Schmerz mit der Lust verband, wie es sich anfühlte, so mit ihm verbunden zu sein.

„Schiff ahoi, Captain!“ Die sich überschlagende Stimme des tumben Matrosen durchbrach die atemlose Stille, die das gesamte Schiff ergriffen hatte. „Da kommt eine Schabracke von hinten!“

Ein Stöhnen, dann: „Das heißt Fregatte, du Seegurke! Hab ich dir schon tausendmal gesagt! Und nicht hinten, sondern achtern!“

Jones zog sich schneller aus ihr zurück, als er eingedrungen war. Innerhalb kürzester Zeit war sein inzwischen wieder auf Normalmaß geschrumpfter Stößel verstaut.

„Matt, Informationen!“

Die Männer sprangen so zivilisiert auf und verteilten sich auf ihre Posten, wie Darwinia es von einer solchen Crew erwartete. Sie selbst zerrte nutzlos an ihren Fesseln.

„Noch acht Meilen, Captain. Ich schätze es auf drei Knoten. Anker lupfen, Captain?“

„Drei Batteriedecks, Captain“, ertönte eine Stimme von weit oben. Einer der Männer musste wie ein Affe über die Takelage zum Ausguck gelangt sein.

„Macht euch gefechtsklar.“ Jones gab seine Befehle mit äußerlicher Ruhe. Genauso ruhig betrachtete er Darwinia. „Ich schätze, die Aphrodite muss schneller dran glauben, als ich dachte.“

„Wartet, Captain!“ Darwinia wusste, dass sie nur eine Chance hatte, ihn zu überzeugen. „Ich kann Euch helfen. Ihr müsst die Aphrodite nicht auf den Meeresgrund schicken. Eure und meine Männer zusammen genügen, um beide Schiffe zu manövrieren. Glaubt mir! Mischt sie oder gebt mir nur eine Mannschaft aus Euren Männern, wenn Ihr mir nicht traut, aber lasst die Aphrodite weiter ...“ Beinahe hätte sie das Wort leben verwendet, sie konnte sich geradeso noch beherrschen. „... segeln. Bitte, Captain! Ihr kennt den Wert dieses Schiffes! Es wäre eine Schande, es zu versenken! Kein Schiff hat das verdient, nur weil die Menschen, die es führen, sich nicht einig sind.“

„Ich kann mich nicht aufteilen und ich habe niemanden an Bord, der diese Aufgabe übernehmen könnte.“

„Ihr habt mich!“ Sie sah, wie es hinter seiner Stirn ratterte.

„Es muss kein Feind sein, der sich nähert. Vielleicht ein Freund, ein Verbündeter.“ Sie hörte den Zweifel in seinen Worten. Und das Wissen, dass genau das erst zu erkennen war, wenn es zu spät war, eine andere Entscheidung zu treffen. Flucht oder Kampf waren die üblichen Reaktionen auf ein Zusammentreffen, je nach Position. War man sich zu nahe, wurde diese Entscheidung genommen. Lief das Schiff unter feindlicher Flagge, blieb nur der Kampf, egal, wie über- oder unterlegen das eigene Gefährt war.

„Wir könnten uns teilen ... wir könnten einige leere Kisten auf die Aphrodite schaffen, damit es so aussieht, als würden wir die Güter der Susanna zur Aphrodite bringen lassen. Dann fliehen wir, lenken sie ab ... Wir sind so viel schneller als die Susanna, wenn ich nur genug Segel setzen kann. Sie werden uns folgen, sie folgen immer der Beute. So habt Ihr Zeit, selbst zu entkommen! Ihr wisst, dass es ein guter Plan ist, zum Teufel. Macht mich los!“

Der Drang, endlich ihren rechtmäßigen Platz wieder einzunehmen, ließ Darwinia wie eine Besessene an den Seilen zerren, die sich keinen Millimeter rührten.

„Warum sollte ich Euch vertrauen? Wer sagt mir, dass ich meine Männer zurückbekomme, dass Ihr Euch nicht einfach über den Horizont davonmacht mit Eurer geliebten Aphrodite?“

„Sechs Meilen, Captain. Gefechtsbereit. Alle Mann auf Posten.“

„Wo sind die Neuen?“

„Helfen fleißig mit, Captain. Kein Problem, Captain, wir haben alles im Griff. Wenn einer querschießt, hat er ein Messer im Gekröse. Aber es sieht nicht so aus.“

„Seht, das ist der Grund. Ich würde sie nie im Stich lassen, Jones.“ Was konnte sie ihm sagen, damit er ihr glaubte? “Noch etwas, Jones. Ein Grund, der euch klargeworden sein müsste.“

„Und was sollte das sein?“ Jones stand unter Druck, doch er gehörte zu den Menschen, die ruhiger und besonnener wurden, je größer der Druck wurde.

Darwinia zwang sich dazu, selbst zur Ruhe zu kommen. Ganz bewusst entspannte sie ihre Muskeln, ließ sich auf das Rohr zurücksinken, verdrängte die Geräusche der Männer, die neben ihr die anderen Geschütze in Position brachten und das Kohlebecken für das Anzünden der Lunten aufstellten.

„Habt Ihr es nicht gespürt? Wisst Ihr nicht, dass das zwischen uns noch längst nicht zu Ende ist? Dass Ihr eine Gefährtin gewonnen habt, die Euch zur Verfügung steht, sofern Ihr es schafft, sie zu fesseln? Dass ich das perfekte Segel für Eure Rah bin, dass mein Hintern gemacht ist für Euren Riemen? Dass Ihr in mir die Frau gefunden habt, die aus dem, was Ihr zu geben habt, Lust zieht und sie Euch zehnfach zurückgibt?“

Jones stand ganz still da.

Hatte sie zu viel gesagt? Oder zu wenig? Hatte er diese Verbindung gespürt wie sie? Oder standen ihm in jedem Hafen zehn Frauen zur Verfügung, die ihm das Gleiche gaben wie sie eben?

Dieser Gedanke versetzte ihrem Herzen einen Stich. Sie wollte die Frau sein, die er schlug, die er quälte, die er fesselte und die er fickte. Diese Erkenntnis erstaunte sie, aber sie akzeptierte sie, wie sie vieles in ihrem Leben akzeptiert hatte. Manchmal kam das Glück einfach vorbeigeschwommen, wie ein goldener Fisch. Den galt es zu packen und festzuhalten.

Jones war solch ein Fisch, besser als Gold. Sie wollte ihn packen, wollte ihn an sich klammern, ihn nie mehr loslassen. Doch ihr blieb keine andere Möglichkeit, als ihm mit ihren Augen, mit ihrem gefesselten und reglosen Körper diese Botschaft zu übermitteln.

„Fünf Meilen, Sir. Die Klappen scheinen geschlossen zu sein.“

Sie wussten beide, dass es unmöglich war, das jetzt schon sicher zu sagen. Nicht umsonst waren die Klappen schwarz geteert, so dass man aus größerer Entfernung nicht erkennen konnte, ob sie geöffnet oder geschlossen waren.

„Matt, lass Kisten aus dem Gepäckraum holen. Große und leere Kisten. Schafft sie zur Aphrodite. Nutzt die Zeit, bis sie bereitstehen, um ihr näherzukommen.“

Die Erleichterung, die Darwinia überfloss, war so groß, dass sie beinahe die Kanone genässt hätte. Dann fiel ihr ein, was da so feucht aus ihr floss. Sein Saft. Aus ihrem Hintern. Und der Belegnagel steckte immer noch in ihrer Höhle. Die Brüste waren immer noch umwickelt.

Jones bewegte sich schnell, aber zielgerichtet. Innerhalb weniger Augenblicke waren ihre Arme und Beine befreit. Er half ihr auf, doch als sie zwischen ihre Beine greifen wollte, packte er ihr Handgelenk und hinderte sie daran.

Er zog sie dicht an seinen harten Körper. Ein Hauch dessen, was sie eben getan hatten, lag noch in der Luft, darunter sein Geruch, ein männlicher Duft vermischt mit dem Geruch nach würziger Seife. „Wir treffen uns in Port of Spain. Mit dem Belegnagel an Ort und Stelle.“ Sie spürte seinen Atem auf ihrer erhitzten Haut. Ihre Nippel schmerzten jetzt, doch nicht, weil sie malträtiert wurden.

Seine Finger lösten die Seile um ihre Brüste. Sie spürte den Verlust körperlich. Es brachte keine Erleichterung, sondern Bedauern. Zu gut hatte sich die Fesselung gefühlt, eine Erweiterung seiner harten Hand, in die sie sich begeben hatte.

Für einen Moment verwirrte der Gedanke sie. Nicht sie war es gewesen, die sich in seine Hand begeben hatte. Er hatte sie gezwungen. Sie gefangen genommen und sie sich unterworfen.

Genau das, was sie sich immer gewünscht hatte. Vielleicht redete sie sich das ein, aber es war unwichtig. Es war das, was sie jetzt wollte, nachdem sie wusste, wie es sein konnte.

Mit wenigen Griffen riss er ihr die noch verbliebenen Fetzen ihrer Kleidung vom Leib, während über ihnen Füße trappelten. Ein lautes Klatschen verriet, dass das Beiboot zu Wasser gelassen worden war. Dumpfes Rumpeln wies auf die Ausführung seiner Befehle hin.

„Ich werde dich fesseln, Darwinia. Und ich erwarte, diese Fesselung noch an dir zu sehen, wenn wir uns wiedersehen, hast du verstanden?“

Sie antwortete nicht. Es war nicht wichtig, es mit Worten zu sagen. Es würde nur eines geben, das ihn von der Richtigkeit seines Vertrauens überzeugen würde. Sie hielt still, während er das Seil um ihren Körper wand, über die Schultern, den Rücken, über und unter den Brüsten, über den Bauch und zuletzt zwischen ihren Beinen hindurch. Der Knoten, den er endlich über ihrer Spalte anbrachte, verriet bereits jetzt die köstliche Qual, die er ihr in den nächsten Stunden bringen würde.

„Matt! Hose und Hemd. Einen Gehrock. Auf das Halstuch verzichten wir.“

Matt erschien einige Zeit später, während der Jones Darwinia betrachtete, als wolle er sich ihren Anblick für immer einbrennen. „Ist alles vorbereitet?“

Matt nickte, dabei ließ er selbst Darwinia nicht aus den Augen. Ob er schon jemals eine Frau in dieser Art von Seilen gesehen hatte?

Darwinia streifte sich das Hemd über, dann schlüpfte sie in die viel zu lange Hose. Auch der Gehrock war so groß, dass sie fast darunter verschwand.

„Madame la Capitaine wird jetzt mit fünfzehn Mann und den letzten Kisten zur Aphrodite übersetzen. Sobald sie abgelegt haben, werden wir uns abtreiben lassen. Schaut, dass es so wirkt, als hätten wir kein Ruder mehr. Alle Mann verschwinden von Deck. Schick Pete in den Ausguck. Der ist klein und kann sich unsichtbar machen. Er soll nur so lange Bescheid geben, wie wir noch außer Hörweite sind, vereinbare Zeichen mit ihm. Danach wird kein Haar mehr zu sehen sein von den Männern.“

Matt verschwand in Windeseile und sie hörten ihn noch auf dem Niedergang Befehle erteilen.

Jones riss Darwinia an sich. Sie schnappte überrascht nach Luft. Sie war im Geiste schon dabei, die nächsten Züge zu planen. Fünfzehn Mann waren nicht gerade viel, um ein Schiff dieser Größe zu segeln, aber sie wusste, dass es machbar sein würde. Sie mussten sich auf die Gaffelsegel beschränken, vielleicht konnten sie später noch die Stagsegel dazunehmen, wenn sie genug Kraft dafür übrig hatten. Gerade so wenig Fläche, wie es mit so wenigen Männern handhabbar war und gerade so viel Fläche, dass sie hart am Wind segeln könnten.

Ein fester Mund verschloss ihren, Lippen pressten sich auf ihre, eine Zunge drang tief in ihre Mundhöhle ein. Oh Gott, dieser Mann konnte küssen! Zum Glück hielt er sie in seinen Armen, ihre Beine gaben unter dem Ansturm nach.

Schwer atmend lösten sie sich voneinander. Ohne ein weiteres Wort sprang Darwinia die Stufen hinauf, erfasste mit einem Blick die Situation und schwang sich behände in das kleine Boot. Vier Mann, zwei von ihren und zwei von der HMS Susanna, ruderten, so schnell sie konnten, zur Aphrodite, wo die anderen bereits dabei waren, die leeren Kisten achtlos unter Deck zu schmeißen. Es kam nicht darauf an, sie gut zu verstauen, sie waren jetzt nicht mehr sichtbar. Wichtig war nur gewesen, sie auf dem Beiboot offen zu transportieren. So erweckten sie den Eindruck von Plünderern, die schnell die letzten Reste der Beute in Sicherheit brachten.

Darwinia erteilte noch auf der Jolle Anweisungen an Andrew, einen der Männer von Jones. Er reagierte mit Entsetzen und einer glatten Weigerung. Vielleicht lag es am Zeitdruck, der ihren Worten den nötigen Nachdruck verlieh, aber sie schaffte es, ihn zu überzeugen.

Als sie das Deck ihrer geliebten Aphrodite betrat, hielt sie für eine Sekunde inne, dann drehte sie sich um. Ihre Augen suchten ihn, den Mann, der ihr diese Chance gab, der an ihre Worte glaubte. Was er wohl denken würde, wenn sie ihren Plan ausführte? Ein scharfer Schmerz bohrte sich in ihr Herz und er hatte nichts mit dem Unwohlsein zu tun, dass der harte Pflock in ihrer Muschi verursachte.

Jones hatte sich so an Deck aufgestellt, dass er vor den Blicken der Herannahenden, geschützt blieb. Das Schiff verbarg immer noch seine Identität, keine Flagge war gehisst. Kein gutes Zeichen.

Der Kapitän ließ sie nicht aus den Augen.

Sie sah ihn an, wenngleich sie nicht die Muße hatte, sein Bild so in sich aufzusaugen, wie sie es sich gewünscht hätte. Jetzt galt es, anzupacken.

Sie spürte seinen Blick, wie sie die Seile auf ihrem Körper spürte. Jeder Schritt, jeder Sprung, jedes Zerren an den Tauen, um mittels der hölzernen Klau die Segel vom Schiffsdeck aus an ihren Platz zu zurren, erinnerte sie an seine Berührung, als stehe er selbst hinter ihr, als seien es seine Hände, die ihren Körper hielten. Der Belegnagel bewegte sich in ihr, manchmal unangenehm, manchmal überraschend eine Stelle berührend, die ihr die Röte ins Gesicht trieb, als sei er noch immer in ihr.

Sie spürte die Bewegung, die das Schiff erfasste. Erste Winde, die in die Segel griffen. Sie hoffte, Andrew habe alles so ausgeführt, wie sie aufgetragen hatte. Sie drehten langsam ab. Ihm blieben nur wenige Augenblicke, in denen das Schiff die richtige Ausrichtung nahm, um ihren Plan durchzuführen.

Jetzt kam doch der Moment, in dem sie sich die Zeit nahm, ihn anzuschauen. Dieser Moment war wichtig, so grenzenlos wichtig.

Ganz ruhig stand sie an der Reling, während sie mit der Hand Andrew das Zeichen gab. Genauso ruhig blieb sie, als der Knall des Schusses die Stille zerriss.

Sie sah, wie seine Augen sich zusammenzogen, sah die Wut, die Enttäuschung, sah die unwillkürliche Bewegung, mit der er nach dem Schwert an seiner Hüfte griff. Nutzlos, aber so typisch für den Kämpfer in ihm.

Nur Sekunden später sah sie aber auch das Aufblitzen in seinen Augen, als er begriff, was sie geplant hatte. Der Schuss war mit Absicht vor der HMS Susanna ins Wasser gegangen, aber die Welle hatte das Schiff ins Schaukeln gebracht, als wäre es getroffen worden. Zugleich verstärkte es den Anschein, als liege die Susanna führerlos im Wasser.

„Es hat geklappt, Capitaine. Sie ändern die Richtung und halten auf uns zu“, murmelte Andrew neben ihr.

Sie zeigte keine Reaktion, weil sie immer noch Jones betrachtete.

Das Grinsen, das langsam auf seinem Gesicht erblühte, dann die Handbewegung, die ihr die Strafe versprach, die sie erwartete, sobald sie sich wieder trafen.

Sie grinste zurück. Ja, ihr Hintern würde schmerzen. Schlimmer noch als jetzt. Aber sie war sicher, dass sie jede Sekunde genießen würde, während er ihr den Schmerz zufügte.

In Port of Spain, sobald sie sich wiedersahen. Bald.


Teil 2

Jones betrachtete die von wild wucherndem Urwald überzogene Insel vor ihm. Schon waren an einem notdürftig hergerichteten Hafen erste Hütten zu erkennen, dahinter, zum Teil versteckt hinter Palmen, einige wenige größere Herrenhäuser. Nicht nur die Armen und Gesetzlosen hatte es hierher vertrieben, auch so mancher Adlige aus der Alten Welt suchte hier sein Glück. Port of Spain auf Trinidad, spanische Kolonie mit einem bunten Gemisch aus europäischen und indigenen Einwohnern.

Von denen ihn nur eine interessierte. Darwinia.

Der Gedanke an die Frau ließ ihn hart werden. Schön. Intelligent. Bereit, Schmerz zu empfangen, sich von ihm binden zu lassen. Er dachte an die Fesseln, mit denen er sie weggeschickt hatte. Seitdem träumte er davon, sie genau so vorzufinden, die Brüste durch die Taue hervorgehoben, die Nippel erwartungsfroh aufgestellt.

Wieder einmal rügte er sich für diese Träume. Er hatte drei Wochen gebraucht, nicht einen Tag, wie er es gehofft hatte. Die Fregatte, die der Aphrodite ein Stück nachgesetzt hatte, hatte gewendet und sich als ein Schiff der königlich britischen Flotte erwiesen, das natürlich der HMS Susanna helfen wollte. Als sich herausstellte, dass diese nicht weiter beschädigt und keineswegs manövrierunfähig war – die Erklärungen hierfür verlangten Jones eine Menge Fantasie ab – wurde er abgeordnet, die HMS Viktoria durch die piratenverseuchten Gewässer der Karibik zu geleiten. Das dafür vorgesehene Geleitschiff hatte wegen eines Schadens am Ruder auf den Azoren bleiben müssen, während die Viktoria alleine ihren Weg fortsetzte.

Jones blieb nichts anderes übrig, als zu gehorchen, vor allem nachdem er, wie für die Besatzung der Viktoria gut sichtbar, die Aphrodite entkommen ließ.

Der Rückweg hatte ihn wiederum vier Tage gekostet, und nun befand er sich endlich auf dem Weg nach Port of Spain.

Glücklicherweise war niemandem aufgefallen, dass seine Mannschaft nicht ganz der entsprach, die er in Liverpool an Bord genommen hatte und dass manche Männer nicht einmal vernünftig englisch sprachen. Er hatte sich bemüht, Darwinias Leute aus dem Blickfeld der uniformierten Besatzung der Viktoria zu halten.

Nun blieben ihm gerade einmal vier Tage Zeit, um sich um die Frau zu kümmern, die sich als seine Gefährtin bezeichnet hatte. War sie das? Zunächst einmal musste er sie finden.

„Ich sehe sie! Da! Die Aphrodite!“ Jack zeigte auf den Segler, der etwas abseits an der Mole lag.

Jones fiel ein Stein vom Herzen. Nein, er hatte nicht wirklich geglaubt, dass er sie hier antreffen würde. Es gab ungefähr tausend Gründe, die dagegen sprachen. Gab es überhaupt einen, der für ihn sprach? Immerhin hatte er sie gegen ihren Willen genommen, als seine Gefangene. Was ihr aber nichts auszumachen schien. Seitdem hatte er sich oft gefragt, warum das so war. Mochte sie wirklich, was er mit ihr getan hatte? Oder hatte sie es nur hingenommen, wie Frauen es taten? Um sich zu schützen, um nicht zum Opfer zu werden.

„Wo wohnt sie, wenn sie in Port of Spain anlegt? An Bord?“

„Nein, Captain, sie wohnt in dem Haus einer Freundin, Mrs. Clarence. Eine Witwe, die sie ins Herz geschlossen hat. Vielleicht weil Madame la Capitaine das Leben führt, das Mrs. Clarence gerne geführt hätte.“

Jones betrachtete den Mann neben sich nachdenklich. Manchmal fand man in ungebildeten Männern mehr Weisheit als in allen Büchern.

„Und du glaubst, ich werde sie dort antreffen?“

„Selbstverständlich, Sir. Sie hat es Euch versprochen, oder? La Capitaine hält, was sie verspricht, und was sie nicht halten will, verspricht sie nicht.“

Die Susanna fand keinen Platz mehr an der improvisierten Mole, was Jones recht war. Immerhin musste er in wenigen Tagen wieder ablegen. Er ließ sich von Jack und zweien seiner Männer an Land rudern.

Jack führte ihn zu dem Haus, das er ihm schon von Deck aus gezeigt hatte, eine teils aus Stein erbaute Villa, auf deren Erdgeschoss ein hölzernes zweites Geschoss mit umlaufender Veranda gebaut war.

Als sie das letzte Stück in Angriff nahmen, das sie von der mit tiefen Karrenspuren zerfurchten Straße zum Haus führte, strahlten Jacks Augen. „Ah, la Capitaine hat einen Gefangenen!“

„Woran erkennst du das?“

„Der Keller ist bewohnt. Schaut, zwei unserer Männer bewachen den Ausgang.“

Tatsächlich standen zwei von Darwinias Männern vor einer hölzernen Tür, die in den steinernen Keller des Anwesens führte. Sie grüßten ihn ehrerbietig, sobald sie seiner ansichtig wurden, dann grinsten sie Jack an. Dieser gesellte sich sofort zu ihnen.

Jones ging alleine den Rest des Weges. Das Gefühl, beobachtet zu werden, ließ ihn aufschauen zur Veranda über ihm.

Da stand sie. Schön wie eine Göttin. War Aphrodite nicht die Schönste aller Göttinnen gewesen? Er hätte Darwinia ohne Zögern den Apfel überreicht. Wie ein Seemann nach wochenlanger Fahrt Land anstarrt, saugte er ihren Anblick in sich auf. Ihre kurvige Figur, die langen roten Haare, die ihr feines Gesicht umspielten, die Spannung in ihrem Körper, die ihre Kraft verriet. Keine Dame, die den ganzen Tag Kissen bestickte, sondern eine Frau, die zupacken konnte. Und es gewohnt war, zu befehlen. Warum sollte sie auf seine Befehle hören, warum sich ihm unterwerfen?

Keiner von ihnen sagte ein Wort. Was ging ihr durch den Kopf, wenn sie ihn sah? Erregte die Erinnerung sie genauso wie ihn? Sein Schwanz war steif, erwartungsfroh. Das endlich bewegte ihn dazu, sich dem Eingang des Hauses zuzuwenden.

Einer seiner Leute, Andrew, stand dort. Der grüßte ihn zwar so, wie es ihm zustand, doch mit gerunzelter Stirn.

Wo lag das Problem? „Andrew? Wie ist es dir ergangen?“

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783739442440
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2019 (Februar)
Schlagworte
Liebesroman BDSM Pirat Karibik historisch Erotik unzensiert

Autor

  • Margaux Navara (Autor:in)

Ich bin BDSMlerin. Keine Sklavin, nur eine Frau, die ihrem Mann gehorcht, wenn er will. Ich schreibe über das, was mich beschäftigt. Das ist BDSM. Mal romantisch, mal hart, immer sexy, immer so, dass es Dich anregt, Ideen gibt für eigene Spiele oder Träumereien. Wenn Du mehr über mich erfahren willst, komm auf meine Seite margauxnavara.com. Wenn Du auf dem Laufenden bleiben willst, abonniere meinen Newsletter. Der erscheint monatlich und berichtet von meinem Schreiben, Erfahrungen und Plänen.
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Titel: Lustvolle Beute