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Schneefritzchen

Starke Prinzessin rettet

von William Nordlicht (Autor:in)
5 Seiten

Zusammenfassung

Starke Prinzessinnen, mitfühlende Männer, böse Zauberer und ein Happy End. Das war es was ich meiner Tochter gerne vorlesen wollte, doch die alten Märchen waren da leider etwas anders gestrickt. Gefesselt von den alten Geschichten und der Motivation eines „modernen“ Papas habe ich kurzerhand einige meiner alten Lieblingsmärchen für meine Tochter umgedreht. Das Ergebnis erwies sich doch als äußerst unterhaltsam und auch wenn es hin und wieder verwirrend ist, weil sie ihren Freunden von Rapunstin oder Schneefritzchen erzählt, sind die Geschichten der starken Prinzessinnen mit ihren äußerst emotionalen Männern auch für uns große sehr amüsant (sagt auch meine Frau). In diesem Teil der Serie wird die Geschichte von Schneewittchen gedreht und so ist es dieses Mal ein Junge der seinen Weg zu den sieben Zwerginnen findet… PS: Einige der Prinzessinnen brauchen noch Namen, sie können mir gerne Vorschläge und Bilder per Mail oder über die Kommentare zukommen lassen, ich würde mich sehr darüber freuen diese in das Buch mit aufzunehmen, viel Spaß!

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Schneefritzchen

Es war einmal mitten im Winter, und die Schneeflocken fielen wie Federn vom Himmel herab. Da saß ein König an einem Fenster, das einen Rahmen von schwarzem Ebenholz hatte, und nähte.

Und wie er so nähte und nach dem Schnee aufblickte, stach er sich mit der Nadel in den Finger, und es fielen drei Tropfen Blut in den Schnee. Und weil das Rote im weißen Schnee so schön aussah, dachte er sich: ‘Hätt' ich ein Kind, so weiß wie Schnee, so rot wie Blut und so schwarz wie das Holz an dem Rahmen!‘

Bald darauf bekam er ein Söhnelein und seine Haut war so weiß wie Schnee, seine Lippen rot wie Blut und sein Haar schwarz wie Ebenholz und ward darum Schneefritzchen genannt.

Und wie das Kind geboren war, starb der König. Über ein Jahr nahm sich die Königin einem anderen Gemahl. Es war ein schöner Mann, aber er war stolz und übermütig und konnte nicht leiden, dass er an Schönheit von jemandem sollte übertroffen werden. Er hatte einen wunderbaren Spiegel, wenn er vor den trat und sich darin beschaute, sprach er:

"Spieglein, Spieglein an der Wand,
Wer ist der Schönste im ganzen Land?",

so antwortete der Spiegel:

"Herr König, Ihr seid der Schönste im Land.",

Da war er zufrieden, denn er wusste, dass der Spiegel die Wahrheit sagte. Schneefritzchen aber wuchs heran und wurde immer schöner, und als er sieben Jahre alt war, war er so schön, wie der klare Tag und schöner als der König selbst. Als dieser einmal seinen Spiegel fragte:

"Spieglein, Spieglein an der Wand,
Wer ist der Schönste im ganzen Land?"

so antwortete er:

"Herr König, Ihr seid der Schönste hier,
Aber Schneefritzchen ist tausendmal schöner als Ihr."

Da erschrak der König und ward gelb und grün vor Neid. Von Stund an, wenn er Schneefritzchen erblickte, kehrte sich ihm das Herz im Leibe herum - so hasste er den Jungen.

Und der Neid und Hochmut wuchsen wie ein Unkraut in seinem Herzen immer höher, dass er Tag und Nacht keine Ruhe mehr hatte. Da rief er eine Jägerin und sprach: "Bring das Kind hinaus in den Wald, ich will's nicht mehr vor meinen Augen sehen. Du sollst es töten und mir Lunge und Leber zum Wahrzeichen mitbringen."

Die Jägerin gehorchte und führte es hinaus, und als sie den Hirschfänger gezogen hatte und Schneefritzchens unschuldiges Herz durchbohren wollte, fing er an zu weinen und sprach: "Ach, liebe Jägerin, laß mir mein Leben! Ich will in den wilden Wald laufen und nimmermehr wieder heimkommen." Und weil er gar so schön war, hatte die Jägerin Mitleid und sprach: "So lauf hin, du armes Kind!" ‘Die wilden Tiere werden dich bald gefressen haben!‘, dachte sie, und doch war's ihr, als wäre ein Stein von ihrem Herzen gefallen, weil sie ihn nicht zu töten brauchte. Und so ging sie zum Metzger und holte sich Lunge und Leber und brachte sie als Wahrzeichen dem König mit. Die Köchin musste sie in Salz kochen, und der boshafte Mann aß sie auf und meinte, er hätte Schneefritzchens Lunge und Leber gegessen.

Nun war das arme Kind in dem großen Wald mutterseelenallein, und ward ihm so Angst, dass er alle Blätter an den Bäumen ansah und nicht wusste, wie er sich helfen sollte. Da fing er an zu laufen und lief über die spitzen Steine und durch die Dornen, und die wilden Tiere sprangen an ihm vorbei, aber sie taten ihm nichts. Er lief, so lange nur die Füße noch fortkonnten, bis es bald Abend werden wollte.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783752133899
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2021 (Februar)
Schlagworte
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Autor

  • William Nordlicht (Autor:in)

Junger Papa einer wunderbaren Tochter.
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Titel: Schneefritzchen