Lade Inhalt...

Aschenpeter

Starke Prinzessin rettet

von William Nordlicht (Autor:in)
5 Seiten
Reihe: Starke Prinzessin rettet, Band 2

Zusammenfassung

Starke Prinzessinnen, mitfühlende Männer, böse Zauberer und ein Happy End. Das war es was ich meiner Tochter gerne vorlesen wollte, doch die alten Märchen waren da leider etwas anders gestrickt. Gefesselt von den alten Geschichten und der Motivation eines „modernen“ Papas habe ich kurzerhand einige meiner alten Lieblingsmärchen für meine Tochter umgedreht. Das Ergebnis erwies sich doch als äußerst unterhaltsam und auch wenn es hin und wieder verwirrend ist, weil sie ihren Freunden von Rapunstin oder Schneefritzchen erzählt, sind die Geschichten der starken Prinzessinnen mit ihren äußerst emotionalen Männern auch für uns große sehr amüsant (sagt auch meine Frau). In diesem Teil der Serie wird die Geschichte von Aschenputtel gedreht und so ist es Aschenpeter, der von seinen gemeinen Brüdern unfair behandelt wird… PS: Einige der Prinzessinnen brauchen noch Namen, sie können mir gerne Vorschläge und Bilder per Mail oder über die Kommentare zukommen lassen, ich würde mich sehr darüber freuen diese in das Buch mit aufzunehmen, viel Spaß!

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Aschenpeter

Einer reichen Frau, der wurde ihr Mann krank, und als er fühlte, dass sein Ende herankam, rief er sein einziges Söhnelein zu sich ans Bett und sprach: „Liebes Kind, bleibe fromm und gut, so wird dir die Welt immer beistehen, und ich will vom Himmel auf dich herabblicken, und will um dich sein.“

Darauf tat er die Augen zu und verschied. Der Junge ging jeden Tag hinaus zu dem Grabe des Vaters und weinte; und blieb fromm und gut. Als der Winter kam, deckte der Schnee ein weißes Tüchlein auf das Grab, und als die Sonne im Frühjahr es wieder herabgezogen hatte, nahm sich die Frau einen anderen Mann.

Der Mann hatte zwei Söhne mit ins Haus gebracht, die schön und freundlich von Angesicht waren aber garstig und böse von Herzen. Da ging eine schlimme Zeit für das arme Söhnelein an. „Soll der dumme Vogel bei uns in der Stube sitzen!“ sprachen sie, „wer Brot essen will, muss es sich verdienen: hinaus mit dem Küchenbub.“

Sie nahmen ihm seine schönen Kleider weg, zogen ihm einen grauen, alten Kittel an und gaben ihm hölzerne Schuhe. "Seht einmal den stolzen Prinzen, wie er geputzt ist!“ riefen sie, lachten und führten ihn in die Küche. Da musste er von Morgen bis Abend schwer arbeiten, früh vor der Sonne aufstehen, Wasser tragen, Feuer anmachen, kochen und waschen.

Obendrein taten ihm die Brüder alles ersinnliche Herzeleid an, verspotteten ihn und schütteten ihm die Erbsen und Linsen in die Asche, so dass er sitzen und sie wieder auslesen musste.

Abends, wenn er sich müde gearbeitet hatte, kam er in kein Bett, sondern musste sich neben den Herd in die Asche legen. Und weil er darum immer staubig und schmutzig aussah, nannten sie ihn Aschenpeter.

Es trug sich zu, dass die Mutter einmal auf den Markt gehen wollte, da fragte sie die beiden Stiefsöhne, was sie ihnen mitbringen sollte. "Schöne Kleider," sagte der eine, "Perlen und Edelsteine," der zweite. "Aber du, Aschenpeter," sprach sie, "was willst du haben?" - "Mutter, den ersten Zweig, der Euch auf Eurem Heimweg an den Hut stößt, den brecht für mich ab!" Sie kaufte nun für die beiden Stiefbrüder schöne Kleider, Perlen und Edelsteine, und auf dem Rückweg, als sie durch einen grünen Busch ritt, streifte sie ein Haselstrauch und stieß ihr den Hut ab. Da brach sie einen Ast ab und nahm ihn mit.

Als sie nach Haus kam, gab sie den Stiefsöhnen, was sie sich gewünscht hatten, und dem Aschenpeter gab sie den Ast von dem Haselbusch. Aschenpeter dankte ihr, ging zu seines Vaters Grab und pflanzte den Ast darauf, und weinte so sehr, dass die Tränen darauf niederfielen und ihn begossen.

Er wuchs schon bald und ward ein schöner Baum. Aschenpeter ging alle Tage dreimal darunter, weinte und erzählte, und allemal kam ein weißes Vöglein auf den Baum, und wenn er einen Wunsch aussprach, so warf ihm das Vöglein herab, was er sich gewünscht hatte.

Es begab sich nun, dass die Königin ein Fest anstellte, das drei Tage dauern sollte, und wozu alle schönen jungen Männer im Lande eingeladen wurden, damit sich seine Tochter einen Bräutigam aussuchen konnte. Die zwei Stiefbrüder, als sie hörten, dass sie auch erscheinen sollten, waren guter Dinge, riefen Aschenpeter und sprachen: "Kämm uns die Haare, bürste uns die Schuhe und mache uns die Schnallen fest, wir gehen zur Hochzeit auf das Schloss der Königin."

Aschenpeter gehorchte, weinte aber, weil er auch gern zum Tanz mitgegangen wäre, und bat den Stiefvater, er möchte es ihm erlauben. "Aschenpeter," sprach er, "Du bist voll Staub und Schmutz, und willst zur Hochzeit? Du hast keine Kleider und Schuhe, und willst tanzen!" Als er aber mit Bitten anhielt, sprach er endlich: "Da habe ich dir eine Schüssel Linsen in die Asche geschüttet, wenn du die Linsen in zwei Stunden wieder ausgelesen hast, so sollst du mitgehen."

Der Junge ging durch die Hintertür in den Garten und rief: "Ihr zahmen Täubchen, ihr Turteltäubchen, all ihr Vöglein unter dem Himmel, kommt und helft mir aufzulesen,

Autor

  • William Nordlicht (Autor:in)

Junger Papa einer wunderbaren Tochter.
Zurück

Titel: Aschenpeter