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Herr Holle

Starke Prinzessin rettet

von William Nordlicht (Autor:in)
5 Seiten
Reihe: Starke Prinzessin rettet, Band 12

Zusammenfassung

Starke Prinzessinnen, mitfühlende Männer, böse Zauberer und ein Happy End. Das war es was ich meiner Tochter gerne vorlesen wollte, doch die alten Märchen waren da leider etwas anders gestrickt. Gefesselt von den alten Geschichten und der Motivation eines „modernen“ Papas habe ich kurzerhand einige meiner alten Lieblingsmärchen für meine Tochter umgedreht. Das Ergebnis erwies sich doch als äußerst unterhaltsam und auch wenn es hin und wieder verwirrend ist, weil sie ihren Freunden von Rapunstin oder Schneefritzchen erzählt, sind die Geschichten der starken Prinzessinnen mit ihren äußerst emotionalen Männern auch für uns große sehr amüsant (sagt auch meine Frau). In diesem Teil der Serie wird die Geschichte der Frau Holle gedreht und so ist es ein Junge der seinen Weg zu Herrn Holle findet… PS: Einige der Prinzessinnen brauchen noch Namen, sie können mir gerne Vorschläge und Bilder per Mail oder über die Kommentare zukommen lassen, ich würde mich sehr darüber freuen diese in das Buch mit aufzunehmen, viel Spaß! 

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Herr Holle

Ein Witwer hatte zwei Söhne, davon war der eine schön und fleißig, der andere hässlich und faul. Er hatte aber den hässlichen und faulen, weil er sein echter Sohn war, viel lieber, und der andere musste alle Arbeit tun und der Aschenpeter im Hause sein. Der arme Junge musste sich täglich auf die große Straße bei einem Brunnen setzen und musste so viel spinnen, dass ihm das Blut aus den Fingern sprang. Nun trug es sich zu, dass die Spule einmal ganz blutig war, da bückte er sich damit in den Brunnen und wollte sie abwaschen; sie sprang ihm aber aus der Hand und fiel hinab. Er weinte, lief zum Stiefvater und erzählte ihm das Unglück. Er schimpfte ihn heftig und war so unbarmherzig, dass er sprach: "Hast du die Spule hinunterfallen lassen, so hol sie auch wieder herauf."

Da ging der Junge zu dem Brunnen zurück und wusste nicht, was er anfangen sollte; und in seiner Herzensangst sprang er in den Brunnen hinein, um die Spule zu holen. Er verlor die Besinnung, und als er erwachte und wieder zu sich selber kam, war er auf einer schönen Wiese, wo die Sonne schien und viele tausend Blumen standen. Auf dieser Wiese ging er fort und kam zu einem Backofen, der war voller Brot; das Brot aber rief: "Ach, zieh mich raus, zieh mich raus, sonst verbrenn ich: ich bin schon längst ausgebacken." Da trat er herzu und holte mit dem Brotschieber alle nacheinander heraus. Danach ging er weiter und kam zu einem Baum, der hing voll Äpfel, und rief ihm zu: "Ach, schüttel mich, schüttel mich, wir Äpfel sind alle miteinander reif." Da schüttelte er den Baum, dass die Äpfel fielen, als regneten sie, und schüttelte, bis keiner mehr oben war; und als er alle zu einem Haufen zusammengelegt hatte, ging er wieder weiter. Endlich kam er zu einem kleinen Haus, daraus guckte ein alter Mann, weil er aber so große Zähne hatte, ward ihm Angst, und er wollte fortlaufen.

Der alte Herr aber rief ihm nach: "Was fürchtest du dich, liebes Kind? Bleib bei mir! Wenn du alle Arbeit im Hause ordentlich tun willst, so soll dir's gut gehen. Du musst nur achtgeben, dass du mein Bett gut machst und es fleißig aufschüttelst, dass die Federn fliegen, dann schneit es in der Welt; ich bin der Herr Holle." Weil der Alte ihm so gut zusprach, so fasste sich der Junge ein Herz, willigte ein und begab sich in seinen Dienst. Er besorgte auch alles nach seiner Zufriedenheit und schüttelte ihm das Bett immer gewaltig, auf dass die Federn wie Schneeflocken umherflogen; dafür hatte er auch ein gutes Leben bei ihm, kein böses Wort und alle Tage Gesottenes und Gebratenes. Nun war er eine Zeitlang bei dem Herrn Holle, da ward er traurig und wusste anfangs selbst nicht, was ihm fehlte, endlich merkte er, dass es Heimweh war; ob es ihm hier gleich vieltausendmal besser ging als zu Haus, so hatte er doch ein Verlangen dahin. Endlich sagte er zu Herr Holle: "Ich habe den Jammer nach Haus gekriegt, und wenn es mir auch noch so gut hier unten geht, so kann ich doch nicht länger bleiben, ich muss wieder hinauf zu den Meinigen." Der Herr Holle sagte: "Es gefällt mir, dass du wieder nach Haus verlangst, und weil du mir so treu gedient hast, so will ich dich selbst wieder hinaufbringen." Er nahm ihn darauf bei der Hand und führte ihn vor ein großes Tor. Das Tor ward aufgetan, und wie der Junge gerade darunter stand, fiel ein gewaltiger Goldregen, und alles Gold blieb an ihm hängen, so dass er über und über davon bedeckt war." Das sollst du haben, weil du so fleißig gewesen bist." sprach der Herr Holle und gab ihm auch die Spule wieder, die ihm in den Brunnen gefallen war. Darauf ward das Tor verschlossen, und der Junge befand sich oben auf der Welt, nicht weit von seinem Vaterhaus; und als er in den Hof kam, saß der Hahn auf dem Brunnen und rief:

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783752133813
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2021 (Februar)
Schlagworte
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Autor

  • William Nordlicht (Autor:in)

Junger Papa einer wunderbaren Tochter.
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Titel: Herr Holle