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Beijing

Die nördliche Kaiser-Hauptstadt

von Rene Schreiber (Autor:in)
79 Seiten

Zusammenfassung

Reisen Sie mit mir durch die nördliche Kaiser-Hauptstadt und entdecken Sie Beijing. Die Hauptstadt der Volksrepublik China bietet vieles Sehenswertes neben der Verboten Stadt und der Großen Mauer. Lernen Sie etwas über das Leben, die Kultur und die Feste im Reich der Mitte.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Vorwort

Die Idee ein Buch über die chinesische Stadt Beijing zu schreiben, ergab sich durch meine einmonatigen Aufenthalte in der Volksrepublik China im Jahr 2014, 2018 und 2019. Auch 2020 und in späterer Zukunft werde ich wieder nach China reisen und andere Städte besuchen.

Die Stadt selbst ist in Europa sehr bekannt, da es die Hauptstadt des Landes ist. Das vorliegende Buch soll einen Einblick bieten und kann somit als Reiseführer genutzt werden.

Bitte beachten Sie, dass die Angaben sich alle bis Februar 2019 beziehen und sich ändern können.

Weitere Bände sind Shanghai (ISBN 978-1-79870-429-5), Nanjing (ISBN 978-1-7987-0509-4) und Ma‘anshan (ISBN 978-1-7987-0684-8)

Kurze Einleitung zur Volksrepublik China

Die Volksrepublik China ist 9,5 Millionen Quadratkilometer groß und hat eine Ausdehnung wie Europa. Dabei erstreckt sich das Land von Ost nach West auf 4200 km und vom Norden nach Süden auf 4500 km. Der längste Fluss ist der Jangtsekiang mit 6400 km.

China hat 1,3 Mrd. Einwohnern und hat die größte Bevölkerung der Erde. Die Hauptgruppe der 56 Nationalitäten bilden die Han-Chinesen. Die größten Minderheiten sind die Zhuang, Hui, Manju (Mandschu) und die turkstämmigen Uiguren.

Das Land wird in 22 Provinzen, fünf Autonome Regionen und vier regierungsunmittelbare Städte gegliedert. Die zwei Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macau werden ebenfalls als Provinzen geführt. Diese beiden Zonen stehen außerhalb des Verwaltungssystems. Des Weiteren haben fünfzehn Städte und Sonderwirtschaftszonen Sonderrechte, die sie als Unterprovinzstadt praktisch auf das Niveau einer Provinz heben.

Die Volksrepublik wurde am 1. Oktober 1949 gegründet. Jedoch wurden die restliche Guomingdang Armee erst im Jahre 1950 besiegt und das ganze Land unter die Kontrolle der Kommunistischen Partei gebracht. Mit Fünfjahrespläne versuchte man die Wirtschaft zu regulieren und auch die alten Strukturen der Gesellschaft zu verändern. Durch diverse Kampagnen geriet das Land ins Chaos. Nach dem Tod Maos wurde nach der Ausrichtung des Landes gerungen.

Mit dem Machtsieg von Deng Xiaoping öffnete sich China der Welt und konnte so zu einen Hybriden werden. Zum einen weiterhin eine kommunistische Diktatur mit marktwirtschaftlicher Wirtschaft. Also ein Land mit zwei Systemen.

Die Geschichte von Beijing

Das heutige Gebiet von Beijing war schon vor rund 500.000 Jahren besiedelt. Um etwa 1000 v. Chr. wurde eine Grenzstadt errichtet die vom Handel mit den Nachbarvölkern profitierte.

Diese Stadt wurde von Dschingis Khan im Jahr 1215 zerstört und später als seine Hauptstadt Dadu von seinen Enkel Kublai Khan erbaut. Im Jahr 1368 wird die Stadt von Zhu Yanhang erobert und erhält den Namen Beiping (nördlicher Friede) und zu gleich wird die Ming Dynastie begründet. Später wurde für 35 Jahre die Hauptstadt nach Nanjing (südliche Hauptstadt) verlegt und erst danach zurück nach Norden. Beiping wurde in Beijing (nördliche Hauptstadt) umbenannt. Zu jener Zeit beginnt der Bau der Verbotenen Stadt. Mit der Invasion der Manjuren wurde 1644 die Qing-Dynastie einrichtet und Beijing wurde renoviert und erweitert.

Im 18. Jahrhundert gab es große Zerstörungen durch die westlichen Mächte und die Besetzung durch Japan in der Mandschurei.

Nach dem Ende der Monarchie wurde die Republik ausgerufen und die Hauptstadt wurde nach Nanjing verlegt. Erst mit dem Sieg der Kommunisten unter Mao Zedong 1949 wurde die Hauptstadt wieder zurück nach Beijing verlegt bis zum heutigen Tag.
Der Kommunismus veränderte Beijing stark. Die alte Stadtmauern, alte Tore und Pagoden und sonstige alte Gebäude wurden abgerissen um den kommunistischen Bauten den Weg frei zu machen. Als einzige Anlage konnte Zhou Enlai die Verbotene Stadt vor diesen Wahn retten. Im Juni 1989 kam es zu Studentenproteste, denen sich die Arbeiter anschlossen. Die Führung beriet wie man Herr der lange wird. Leider wählte man nicht den friedlichen Weg, sondern schickte Panzer. Es war die dunkelste Zeit in Pekings neuerer Geschichte.

Dennoch war die chinesische Führung im Jahr 1994 überzeugt, dass der internationale Ruf des Landes wiederhergestellt sei. So bewarb man sich für die Olympischen Spiele 2000. Doch diese gingen an Sydney. China versuchte mit internationalen Veranstaltungen wie der Frauenkonferenz der UNO seinen Ruf weiter zu stärken. Erst für 2008 bekam Beijing den Zuschlag für die Austragung der Olympischen Spiele.

In der 1990er Jahren gab es zwei große Ereignisse in Beijing. Zum einen die Trauerfeierlichkeiten zu Deng Xiaoping Anfang 1997 und die Übernahme Hong Kongs im Juli 1997. Bei die Übernahme von Macao verlief ruhig und ohne großes Aufsehen.

Das letzte Großereignis waren die Olympischen Spiele von 2008. Diese wurden von China professionell über die Bühne gebracht und fand sehr hohen Anklang im Ausland.

Wie komme ich nach Beijing

Bevor Sie überhaupt nach China einreisen können, müssen Sie im Visumzentrum oder der chinesischen Botschaft ein Visum beantragen. Sie füllen hierfür einen vierseitigen Antrag aus und geben ein Foto und Ihren Reisepass ab. Zirka eine Woche später erhält man nach Genehmigung das Visum. Man holt seinen Pass ab und zählt 60€ Bearbeitungsgebühr.

Nach der administrativen Arbeit geht es für Sie per Flugzeug nach China. Dort können Sie über Nanjing oder Shanghai einreisen. Im Flieger oder am Flughafen füllen Sie den kleinen Einreise-Visa-Zettel aus. Dieser wird am Flughafen einbehalten.

Direktflug

Wie beim Flug nach Shanghai können Sie direkt von Wien nach Beijing fliegen. Beachten Sie, dass ihr Gepäck nach der Abholung gescannt wird. Sie können mit dem Bus, dem Taxi oder der Metro in die Stadt fahren.

Von Nanjing nach Beijing

Landen Sie am Flughafen Nanjing Lukou dann können Sie nach den Kontrollen mit der Metro (U-Bahn) zum Bahnhof fahren.

Am Nanjinger Süd-Bahnhof müssen Sie Ihren Pass zücken. Je nach Zug-Kategorie steigt der Preis jedoch sinkt die Fahrzeit. Sie entscheiden welchen Zug Sie bevorzugen.

Von Shanghai nach Beijing

Landen Sie am Flughafen Shanghai Pudong dann können Sie nach den Kontrollen mit der Metro (U-Bahn) oder mit dem Flughafenbus zum Bahnhof fahren. Hier erhalten Sie Tickets vor Ort ohne Pass.

Am Shanghaier Bahnhof müssen Sie Ihren Pass zücken. Je nach Zug-Kategorie steigt der Preis jedoch sinkt die Fahrzeit. Sie entscheiden welchen Zug Sie bevorzugen.

Der Straßenverkehr und die öffentlichen Transportmittel

Öffentlicher und normaler Verkehr müssen sich die Straße teilen. Doch unter den üblichen Fahrzeugen mischen sich motorisierte Dreiräder und ähnliches. Viele davon würden in Österreich bei der Überprüfung durchgefallen und als Totalschaden gelten.

Sollten Sie sich trauen selber durch die Stadt zu fahren, dann müssen Sie sehr viel Acht geben. Keiner hält für den anderen oder will für Sie bremsen. Daher immer alle anderen Teilnehmer gut im Blick haben. In der Theorie sollten die Autofahrer beim Zebrastreifen stehen bleiben. Für manche ist es nur ein Hinweis, der gerne missachtet wird. Wozu Verkehrsregeln dachte ich mir und siehe hier bei Ampeln bleiben alle stehen.

Als Fußgänger muss man schnelle Beine und ein Stopp & Go Verhalten hinlegen. Egal wer hupt, egal was kommt man muss irgendwie es auf die andere Seite schaffen. Ab Tag zwei hat man dieses Kunststück gelernt und wendet es fachgerecht an.

Der öffentliche Nahverkehr besteht nur aus Bussen. Daher sollten Sie bereits am Anfang der Reise wissen wo Sie wohnen. In fast allen Bussen zahlen Sie beim Einsteigen ¥1.

Taxis durchqueren die Stadt pausenlos. Mit einer kleinen Handbewegung winkt man sich eines her. Achten Sie darauf, dass das Licht oben Grün ist. Somit ist das Taxi frei. Rot bedeutet der Fahrer hat schon Gäste.

Fremdsprachigkeit in der Stadt

Auch wenn Sie in Teilen der Stadt englische Beschriftungen finden, garantiert dies nicht das Können der Sprache in der Bevölkerung. Möchten Sie mit der Bevölkerung kommunizieren, ist Chinesisch von Vorteil. In Beijing, Shanghai und Nanjing könnten Sie eventuell mit Englisch vorankommen.

Leider irrte ich mich bei Nanjing. Denn als ich mit meiner Familie durch Nanjing spazierte war auch Englisch hier kaum zu merken. Gut ich hab keinen weiteren Touristen gesehen außer mir. Könnte daran liegen.

Was bringt es Englisch zu können, wenn in den Restaurants und Imbissen die Speisekarte stets nur Chinesisch beschriftet ist. Also Sie werden entweder durch Schauen oder mit Hilfe sich das Essen kaufen.

Auch im Supermarkt finden Sie keine englische Beschriftung! Sie kaufen nach dem Sehen und zum Glück sind die Preisschilder immer beim richtigen Produkt gewesen. Ich könnte es nicht sagen, jedoch meinte meine chinesische Frau dies.

Also im Supermarkt wird kein sprachliches Problem geben und bei der Kassa gibt es ja das Display. Es verrät Ihnen den zu zahlenden Preis.

Übrigens wird von meisten Chinesen alles elektronisch via Alipay oder WeChat-Pay bezahlt. Also wundern Sie sich nicht wenn bei der Selbstkassa nur diese Zahlungsart zur Verfügung steht.

Essen und Trinken

In China können, sowohl Allesesser, Vegetarier oder auch Veganer richtig Köstlichkeiten finden. Denn die Chinesen essen gerne viel Gemüse, trinken gerne Ihre Suppen und knabbern an Knochen herum. Dadurch haben es Tiere in China nicht leicht.

Denn die Menschen es alles von den Tieren. Das Fleisch, die Hühnerfüße oder das Schweineohr und natürlich auch die Innereien bis zum Blut mancher Tier. Hundefleisch wurde früher auch gegessen, jedoch verschwindet diese Spezialität. Es wurde vom Staat verboten.

Gehen in der Stadt ist ein Abenteuer. Es gibt Restaurants, Imbisse und auch die Supermärkte. Chinesen essen gerne gemütlich in der Runde oder beim Spazieren gehen. Um sich nun ein Bild zu machen gehe ich kurz auf die drei Formen ein.

6.1. Essen to Go

Die Imbisse verstreuen sich über die ganze Stadt und sind sehr beliebt. Man bekommt Suppe zum Trinken, Spieße zum Essen oder für uns diverse exotische Speisen. Da wären Entenblut, Schweineohren, Hühnerfüße, Knochen zum knappern usw.

Für Europäer gibt es auch traditionelle chinesische Gerichte wie Gemüsesorten (Knoblauchstangen, Yams, Bohnen, Jungzwiebel, Gurken, etc.) und Allerlei Fleißsorten, diverse zubereitete Eier (Wachtelei, Entenei, normales Hühnerei) und eine Art Crepe aus Ei-Mehlteig mit Gemüse darin.

6.2. Fast Food

Wir kennen die typische Fast Food Ketten KFC, McDonalds und Burger King. Diese Ketten gibt es auch in der Volksrepublik China. Nur haben diese sich an das Land angepasst. Was bedeutet dies? Gehen Sie in einen der Länden hinein, sehen Sie altbekanntes aus Österreich und scharfe Gerichte aus China. Alles ist scharf und es gibt mehr Kombinationsangebote.

In jedem dieser Läden haben Sie die Möglichkeit mit Handy zu bezahlen. Als wir bei Burger King saßen, beobachtete ich die Gäste und stellte fest alle, wirklich alle, bezahlten mit dem Smartphone via WeChat-Pay oder Alipay.

6.3. Restaurant

Im Restaurant bekommt man eine Speisekarte im Flyer-Format. In der Karte sieht man meist Bilder des Gerichtes und darunter die Preise. Diese Menükarte ist im chinesisch beschriftet und man muss das jeweilige Menü ankreuzten. Dann kommt die Kellnerin und prüft was angekreuzt hat und fragt ob alles richtig vermerkt ist. Danach bekommt an das Essgeschirr und Stäbchen sowie eine Kanne heißes Wasser.

Danach kommt alles Essen, welches bestellt wurde. Es steht in der Mitte und jeder nimmt sich was er will in seine Schüssel. Knochen landen am Tisch oder am Teller der unter der Schüssel ist. Nachdem alles aufgegessen wurde, verschnauft man noch eine Weile im Lokal. Danach geht einer der Beteiligten mit dem Handy bezahlen und dann wird das Lokal verlassen.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783739456577
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2019 (Juni)
Schlagworte
Reisen Mao Essen Deng Xiaoping Xi Jinping Volksrepublik Peking Reiseführer Asien

Autor

  • Rene Schreiber (Autor:in)

geb. 1982; Reise jedes Jahr 1 Monat nach China zu meiner Verwandtschaft und bin Buchautor von diversen Biografien
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Titel: Beijing