Abenteuer Sachbuch schreiben

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Über das Buch

Ein Sachbuch schreiben

Was ein gutes Sachbuch ausmacht

Fleiß trumpft Begabung

Wie schreibt man ein Buch?

Die Planung Ihres Buches

Thema finden

Cluster & Mind Map – Ideen sammeln und strukturieren

Inhaltsverzeichnis gliedern und strukturieren

Die Erstfassung

Wofür sie gut ist und wie man sie schreibt

Nach der Erstfassung ist vor der Zweitfassung

Mit Wissen zum Buch

Tipps zur Recherche

Schreibst Du schon oder liest Du noch?

Auswerten des Recherchematerials

Handwerk des Schreibens

Einleitung – Hauptteil – Schluss

Mit einem einfachen Hauptsatz starten und enden

Hauptsachen in Hauptsätze, Nebensachen in Nebensätze

Räuspersätze vermeiden

Abwechseln zwischen langen und kurzen Sätzen

Verbalstil statt Nominalstil

Aktiv statt Passiv

Kurz und einfach ausdrücken

Treffend formulieren

Adjektive mit Vorsicht genießen

Füllwörter vermeiden

Rechtschreibung, Grammatik & Co

75 populäre Rechtschreibfehler

das & dass

seid & seit

als & wie

dasselbe & das gleiche

anscheinend & scheinbar

beziehungsweise & genauer gesagt

Wörter, die es nicht gibt

Die ZweitFassung und weitere

Tipps zum Schreiben der Zweitfassung

Struktur von Sachbüchern

Was während der Manuskriptarbeit passiert

Tipps zum Schreiben der weiteren Fassungen

Überarbeiten des Manuskripts

Der Feinschliff

Von Grob nach Fein

Nicht überarbeiten beim Überarbeiten

Tipps zur digitalen Textüberprüfung

Selbstmotivation

Bleiben Sie am Ball

Motivationstipps

Schreibblockade

Tipps gegen Schreibblockaden

Bonus

Manuskriptarbeit erleichtern in Word 2010

Wortschatz erweitern

Elfchen – Übung zum kreativen Schreiben

Wussten Sie, dass…

Zitate übers Schreiben

Schlusswort

Quellen & Linktipps

Impressum

Über das Buch

»Abenteuer Sachbuch schreiben« begleitet Sie auf dem Weg zu Ihrem eigenen Sachbuch. Es dient Ihnen als Leitfaden, damit Ihre Buchidee auch sicher den Weg aufs Papier, bzw. auf den Bildschirm findet.

Der Schreibratgeber ist so aufgebaut, dass er Sie vom ersten Schritt – der Ideenfindung – bis zum letzten Schritt – der Überarbeitung – anleitet, motiviert und inspiriert. Sie können den Ratgeber auch als Nachschlagewerk nutzen, je nachdem, wo im Schreibprozess Sie gerade stecken.

Im ersten Kapitel finden Sie Ihr Thema und entwerfen ein vorläufiges Inhaltsverzeichnis.
Danach schreiben Sie auch schon die Erstfassung. Diese Etappe verschafft Ihnen einen ersten Blick ins »Gesicht« Ihres Buches.

Im zweiten Kapitel dreht sich alles ums Handwerk des Schreibens. Es zeigt Ihnen, wie man gut lesbare Texte verfasst und welche Fehlerteufel gern ihr Unwesen treiben. Dieser Teil vermittelt Ihnen das nötige Knowhow, um ein flüssig zu lesendes Buch zu schreiben.

In Kapitel drei heißt es schreiben, schreiben und nochmals schreiben. Sie füllen Ihr Manuskript mit Inhalt und Ihr Sachbuch reift zu einer Einheit. Diese Etappe kann Ihre Ausdauer auf eine harte Probe stellen, aber mit den Tipps zum Schreiben der Fassungen meistern Sie auch diesen Abschnitt.

In der vierten Etappe überarbeiten Sie Ihr Buch. Hier polieren Sie es auf und verpassen Ihren Worten und Wörtern den perfekten Schliff. Die letzte Phase ist wohl die mental schwierigste. Nutzen Sie die Motivationstipps, damit Sie die Überarbeitung nicht in die Knie zwingt.

Brauchen Sie ein Päuschen von Ihrem Manuskript, blättern Sie ein wenig im Bonusteil. Spielen Sie z.B. eine Runde »Wortschatz« oder »Elfchen« und trimmen Ihr Gehirn aufs kreative Schreiben. Oder Sie lassen sich vom Quellenverzeichnis zu noch mehr Schreibtipps samt Motivation verleiten.

Viel Freude und eine schöne Zeit auf Ihrer Reise zum eigenen Sachbuch.

Ein Sachbuch schreiben

Was ein gutes Sachbuch ausmacht

• Es vermittelt Wissen.
• Komplexe Zusammenhänge werden für den Laien verständlich erklärt.
• Kenntnisse und Informationen lassen sich nachweisen und überprüfen.
• Es ist sachlich und ohne persönliche Meinung des Autors geschrieben.
• Fremdwörter und Fachbegriffe kommen nicht zu häufig vor und werden erklärt.
• Das Inhaltsverzeichnis ist übersichtlich und verrät grob den Inhalt.
• Das Buch ist sinnvoll aufgebaut und strukturiert; beim Nachschlagen und durchblättern findet man sich schnell zurecht.
• Im Quellenverzeichnis nennt der Autor die Quellen, aus denen sein Wissen stammt.

Fleiß trumpft Begabung

Schreibneulinge quälen sich oft mit der Frage:
»Habe ich Talent zum Schreiben?«

Die Antwort lautet: Ja! Wenn Sie Spaß am Schreiben haben, werden Sie auch gut schreiben. Denn wer Freude an etwas hat, möchte lernen, um stetig besser darin zu werden.

Egal, ob Sie eine neue Sprache sprechen, ein Instrument spielen oder tanzen möchten, Talent spielt eine untergeordnete Rolle, wenn Sie in etwas richtig gut oder gar ein Meister werden möchten. Niemand tanzt einen Walzer allein mit Rhythmusgefühl und genauso wenig tanzt ein Autor mit Worten nur wegen seines glücklichen Händchens für Rhetorik. Selbst der Talentierteste stößt irgendwann an die Grenzen seiner Fähigkeiten. Ob Wunderkind oder Frischling, um voranzukommen bedarf es Knowhow und Übung.

Lassen Sie sich nicht von einer selbst diagnostizierten Talentlosigkeit an der Nase herumführen. Wenn Sie ein Buch schreiben möchten, können Sie das auch. Fleiß ist der Schlüssel, nicht Begabung.

Wie schreibt man ein Buch?

Es ist keine Magie, ein Buch zu schreiben – auch wenn so mancher Schreibratgeber diesen Eindruck erweckt. Das »magische Tor« zu Ihrem Buchprojekt öffnen Sie mit Wissen, dem Erlernen des Handwerks und Selbstmotivation.

Aus handwerklicher Sicht lässt sich der Prozess der Buchentstehung in drei Phasen einteilen:

1. Planung
In der ersten Phase sammeln Sie Ideen für Ihr Buch und recherchieren grob Ihr Thema – die erste Gliederung entsteht.

2. Ausarbeitung
In Phase zwei geht´s ans Schreiben und Wissen sammeln, das Buch erhält Inhalt und Struktur – das Manuskript entsteht.

3. Überarbeitung
In der dritten Phase überprüfen Sie jedes Kapitel, jeden Satz und jedes Wort auf Schwachstellen – das Manuskript wird zum Buch.

Haben Sie schon Ideen und sind neugierig auf Ihr selbst verfasstes Sachbuch? Dann schnappen Sie sich am besten gleich Stift und Papier, blättern zum nächsten Kapitel und entwerfen Ihr Buch.

Die Planung Ihres Buches

Thema finden

Bei der Suche nach einem geeigneten Thema kann Ihnen das Beantworten von W-Fragen helfen:

• Welche Bücher lese ich gern?
• Womit beschäftige ich mich in der Freizeit gerne und intensiv?

• Welches Wissen habe ich, das anderen nützen könnte?
• Worüber weiß ich mehr als die breite Masse?
• Worüber wollte ich immer schon mehr erfahren?
• Worüber habe ich ein Buch gesucht und keine geeignete Lektüre gefunden?

Sie haben Ihr Thema aufgespürt? Dann testen Sie im nächsten Schritt, ob es zu Ihnen und Ihrem Buchprojekt passt.

Cluster & Mind Map – Ideen sammeln und strukturieren

Ein Cluster (Bündel) und eine Mind Map (Gedanken-Landkarte) können Sie nutzen, um Ihr Thema auf Tauglichkeit zu prüfen. Sie finden heraus, ob es Ihnen liegt, genug Stoff für das Buch liefert und vor allem, ob Sie auch bereit sind, sich viele Stunden mit ihm zu beschäftigen.

Beim Clustern sammeln Sie Ideen, beim Mind-Mapping assoziieren und strukturieren Sie Begriffe. Beide Methoden lassen sich auch ideal kombinieren:

• Nehmen Sie ein Blatt Papier und schreiben in die Mitte Ihr Thema oder einen kurzen Satz, der den Kern des Buches beinhaltet. Kreisen sie den Begriff oder Satz nun ein, um ihn als zentralen Punkt im Blick zu behalten.

• Schreiben Sie wahllos Begriffe, die Ihnen zu Ihrem Thema einfallen aufs Papier. Das können auch lächerliche Begriffe sein, die mit dem Thema nichts zu tun zu haben scheinen. Jeder Gedanke kann Sie jedoch zu einem grandiosen Einfall führen, also lassen Sie die kreative Sau raus! Sind Sie mit Ihrem Brainstorming fertig, verbinden Sie alle Begriffe mit dem Kernbegriff.

• Assoziieren Sie zu den einzelnen Begriffen weitere und verbinden sie mit dem Gedanken, aus dem sie entstanden. So bekommen Sie eine gute Übersicht über die Möglichkeiten Ihres Buches. Um sich in der verflochtenen Map besser zurechtzufinden, können Sie farbige Markierungen nutzen.

Haben Sie Ihr Hirn entleert und Ihr Blatt gefüllt, recherchieren Sie oberflächlich die Punkte, die für Ihr Buch relevant sein könnten und ergänzen ggf. Ihre Map. Sie merken schnell, ob das Thema buchtauglich ist oder nicht. Ist innerhalb kürzester Zeit das Blatt voll, sind Begriffe reichlich verzweigt und Sie möchten am liebsten alles zu diesem und jenem wissen, Glückwunsch! Sie haben Ihr Thema gefunden.

Mit Hilfe der chaotischen Kritzelei entwerfen Sie nun das vorläufige Inhaltsverzeichnis Ihres Buches.

Tipp: Es gibt kostenlose Apps zum Clustern und Mind Mappen. Sie bieten kleine Features fürs Brainstorming und Sortieren von Ideen und Gedanken.

Beispiel für eine Mind Map

Inhaltsverzeichnis gliedern und
strukturieren

Kaum ein Autor kann all den Verlockungen in Form von Wissen und Geistesblitzen widerstehen. Damit Sie sich auf Ihrer Buchtour nicht ablenken lassen von den zahllosen Möglichkeiten und vielversprechenden Ideen, planen Sie vorab Ihre Route.
Die Gliederung dient als Navi, um auf dem Weg zu bleiben und das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

Sehen Sie sich die Inhaltsverzeichnisse Ihrer Sachbücher genauer an oder stöbern in Leseproben.

• Nach welchen Kriterien ist das Thema gegliedert?
• Wie viele Kapitel und Unterkapitel gibt es?

• Folgt das Buch einem roten Faden?
• Verrät das Inhaltsverzeichnis, wovon die einzelnen Kapitel handeln?
• Ist das Buch sinnvoll gegliedert oder wirkt es durcheinander?
• Animiert es zum Durchblättern?

Gefällt Ihnen ein Schema, passt es womöglich auch zu Ihrem eigenen Sachbuch. Mit Hilfe Ihrer Mind Map gliedern Sie nun Ihr Buch in Kapitel, Unterkapitel, Unterunterkapitel etc.

Solange Sie am Buch arbeiten, verändert sich auch die Gliederung ständig. Themen werden hinzukommen, andere gestrichen oder im Buch woanders platziert. Tüfteln Sie also noch nicht an Wörtern und Sätzen für das perfekte Inhaltsverzeichnis.

Wenn Sie Änderungen an der Gliederung vornehmen, verwerfen Sie die alte Version jedoch nicht, evtl. brauchen Sie sie noch.

Zu guter Letzt verpassen Sie Ihrem Buch einen Arbeitstitel, der Sie stets an den Kern des Themas erinnert. Dank Ihres Wegweisers können Sie sich nun auch schon an die Erstfassung Ihres Buches machen.

Die Erstfassung

Wofür sie gut ist und wie man sie schreibt

»The first draft of anything is shit.«
Ernest Hemingway (1899-1961)

Lassen Sie sich nicht verunsichern von dem wenig motivierenden Zitat des großen Schriftstellers Ernest Hemingway. Mist ist die Erstfassung nur für Leser, für Sie als Autor ist sie der Zugang zum Buch.

Das Entspannteste am Buch schreiben ist die Erstfassung. Hier gilt es, nur auf zwei Dinge zu achten: Während des Schreibens nicht den Faden zu verlieren und exakt der Route zu folgen, die man mit der Gliederung festgelegt hat.

Arbeiten Sie die Gliederung von vorn nach hinten durch und schreiben zu jedem Punkt, was Ihnen dazu in den Sinn kommt. Legen Sie den Perfektionisten in Ihnen gleich mal schlafen, denn in dieser Phase gibt es kein richtig oder falsch. Vergessen Sie Rechtschreibung und Grammatik, Groß- und Kleinschreibung, denken Sie nicht über den Satzbau nach oder ob ein Komma richtig gesetzt wurde. Schreiben Sie ruhig umgangssprachlich oder auch Dialekt, wenn Sie damit genau das aussagen können, was Ihnen vorschwebt.

Lassen Sie sich nicht von Ideen ablenken, die (noch) nicht ins Buch gehören. Widerstehen Sie auch dem Drang zu recherchieren. Notieren Sie Ihre Gedanken und befassen sich später damit.