Reiki - Heilen durch Handauflegen

Reiki ist eine Form des Handauflegens, die auf körperlicher, seelischer und geistiger Ebene wirkt. Reiki ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden, da es leicht erlernbar ist, dabei aber hochwirkungsvoll in allen Lebensbereichen eingesetzt werden kann. Bei Reiki geht es in erster Linie darum, die Selbstheilungskräfte zu stärken und dem Körper den richtigen Weg zur Harmonisierung zu weisen.

Dieses Handbuch informiert über Grundlagen und geschichtliche Hintergründe des Reiki. Weiter werden alle Positionen und Techniken zur (Selbst-)Behandlung sowie Kurzbehandlungen vorgestellt. Ferner erfährt der Leser alles über Anwendungsgebiete und die Wirkungsweise von Reiki. Auch die spirituellen Grundlagen von Reiki, Meisterschaft, Symbole sowie verschiedene Reikiarten werden erörtert. Der gut verständliche Ratgeber möge dem Leser als Einblick in die spannende Welt des Reiki dienen – zum Einlesen, zum Inspirieren, zum Umsetzen. Das Buch zeigt, wie man die Prinzipien des Reiki in den Alltag integrieren kann und wie man auf diese Weise Gesundheit und Wohlbefinden steigern sowie die innere Balance erhalten oder wieder finden kann.

Die Autorin berät und informiert als promovierte Apothekerin seit mehr als zwei Jahrzehnten zahlreiche Kunden. Als unabhängige Autorin und Apothekerin fühlt sich die Verfasserin dieses Buchs nur der Gesundheit und dem Wohl der Menschen verpflichtet.

Herzlichst Ihre Apothekerin Dr. Angela Fetzner

Reiki ist der japanische Ausdruck für universelle Lebensenergie. Es handelt sich dabei um eine Form des Handauflegens, die auf körperlicher, psychischer und geistiger Ebene wirkt und von dem Japaner Mikao Usui entwickelt wurde.

Die Lebensenergie wird dabei sowohl dem Praktizierenden als auch dem Empfangenden von Reiki übermittelt. Reiki ist in den letzten zwei Jahrzehnten rund um den Globus immer beliebter geworden. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn Reiki ist meist schnell erlernbar. Die Teilnahme an einem Wochenendkurs oder einem Seminar kann mitunter genügen, um zu erfahren, wie man die universelle Lebensenergie zum eigenen Wohl und dem der Mitmenschen durch die Hände fließen lassen kann. Auch Tiere und Pflanzen können von den positiven Wirkungen des Reiki profitieren.

Im Gegensatz zu vielen anderen Konzepten energetischer Arbeit erfordert Reiki keine Investitionen in komplexe Seminare oder teure Ausrüstung. Mehr als die Hände bedarf es nicht und die stehen schließlich jederzeit zur Verfügung. Jeder, der über die entsprechende innere Bereitschaft verfügt, kann ohne Vorkenntnisse erlernen, Reiki strömen zu lassen. Am Anfang ist die Überraschung ob der Wirkung dieser Energie meist sehr groß. Doch schnell wird es zu einer Selbstverständlichkeit, regelmäßig sich oder anderen die Hände aufzulegen und die wohltuende universelle Lebensenergie fließen zu lassen.

Die praktischen Erfahrungen mit Reiki stärken die Selbstheilungskräfte und helfen auch bei der persönlichen Entwicklung. Diese individuelle spirituelle Transformation ist für den Praktizierenden unmittelbar erfahrbar. So kommen viele Zaghafte und Unentschlossene durch die regelmäßige Anwendung von Reiki dazu, ihr Leben anzupacken und diesem eine neue Richtung zu geben. Daneben wirkt die universelle Lebensenergie wohltuend und entspannend.

Reiki ist weltanschaulich neutral, weshalb heutzutage viele Institutionen von der Volkshochschule bis zu Zentren für ganzheitliche Gesundheit Vorträge und Kurse anbieten. Immer mehr Menschen entschließen sich dazu, nicht nur Reiki-Anwendungen bei ausgebildeten Meistern wahrzunehmen, sondern sie wollen selbst erlernen, die Energie strömen zu lassen. Etliche Schulmediziner erkennen mittlerweile die heilende Wirkung von Reiki an. So ist es in den USA schon länger üblich, dass Ärzte mit Reiki Praktizierenden zusammenarbeiten. Auch in Europa geraten die Vorteile dieser ganzheitlichen, energetischen Hausapotheke immer mehr in den Blickpunkt.

Des Weiteren kann Reiki genutzt werden, um die eigene Leistungsfähigkeit zu optimieren und zwischenmenschliche Beziehungsstrukturen harmonisch zu gestalten.

Reiki verbindet die universelle mit der individuellen Lebensenergie. Solange ein Mensch, ein Tier oder eine Pflanze am Leben ist, strömt Lebensenergie in ihnen. Dieser Fluss hört erst mit dem Tod auf, doch zu Lebzeiten kann alles Lebendige im Kosmos mit Reiki behandelt werden, um auf der körperlichen, mentalen, emotionalen oder spirituellen Ebene Stärkung und Heilung zu erfahren.

Reiki zu praktizieren, ersetzt bei (schweren) körperlichen und psychischen Krankheiten jedoch auf keinen Fall den Gang zum Schulmediziner. Doch im Rahmen des Genesungsprozesses kann Reiki auf energetischer Ebene die Behandlung unterstützen und Schichten behandeln, die außerhalb des Wirkungsbereiches der Schulmedizin liegen. Reiki unterstützt auch Anwendungen wie die Fußreflexzonenmassage, die Physiotherapie, Akupressur, Akupunktur, Atemtherapie, Massagen, Chiropraktik und Lymphdrainage. Reiki kann ebenfalls ergänzend zur Psychotherapie eingesetzt werden.

Wie stark der Energiefluss tatsächlich ausfällt, richtet sich nach den Bedürfnissen des Empfängers. Dessen Körper nimmt so viel der heilenden Lebensenergie auf, wie benötigt wird. Der heilende Strom wird direkt an den Ursprungsort der Krankheit oder der Beschwerden geleitet. Dadurch wird ermöglicht, körperliche oder seelische Blockaden zu lösen und den Heilungsprozess in Gang zu setzen oder zu beschleunigen.

Die einströmende Lebensenergie ermöglicht es dem Empfangenden, in eine tiefe Entspannung zu fallen. Dieser Zustand ist notwendig, um die körpereigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Da jeder Krankheit meist auch eine seelische Ursache zugrunde liegt, wird durch Reiki auch der Prozess einer emotionalen Reinigung in Gang gesetzt. Es ist möglich, dass lange Verdrängtes an die Oberfläche tritt. Das ist kein Grund zur Angst, sondern eher eine Chance, diese alten Baustellen des Lebens noch einmal anzusehen und endlich zu heilen.

Das Universum ist erfüllt von dieser grenzenlosen, universellen Lebensenergie. Daher hat Reiki auch keine Probleme damit, Barrieren zu durchdringen. Bei einer Behandlung mit Reiki sind weder Kleidung noch Gipsverband oder Bandagen ein Hindernis. Der Anwender stellt sich lediglich als Kanal zur Verfügung, durch den die Lebensenergie zum Empfänger fließen kann. Von einer Behandlung mit Reiki profitiert nicht nur der Empfänger, auch der Gebende wird mit neuer Energie aufgetankt. Als Motor des Lebens hat Reiki keinerlei negative Eigenschaften. Es gibt auch keine begrenzten Vorräte. Die Energie ist unendlich, wie das Universum selbst.

Reiki ist eine ebenso sanfte wie sichere Methode des energetischen Heilens. Nach einer Behandlung können unter Umständen Heilungsreaktionen einsetzen. Diese sind in etwa vergleichbar mit der mitunter einsetzenden Erstverschlimmerung in der Homöopathie.

Bei Reiki kann es dann für eine kurze Zeit zu emotionalen Reaktionen, körperlichem Unbehagen oder dem plötzlichen Wiederauftauchen alter Symptome kommen. Manchmal wird der Körpergeruch strenger, da der Organismus durch Reiki angeregt wird, mit einer Entgiftung zu beginnen. Diese Reaktionen sind kein Anlass zur Sorge oder ein Grund, die Reikibehandlungen abzubrechen. Das Auftreten dieser Phänomene ist vielmehr ein Zeichen dafür, dass der Behandelte endlich beginnt, solche Altlasten hinter sich zu lassen. Kommt es zu derartigen Reaktionen, gehen diese meist binnen ein paar Stunden wieder vorüber.

Es gibt nur wenige Situationen, in denen auf eine Reikibehandlung besser verzichtet werden sollte. So ist es nicht ratsam, innerhalb von 24 Stunden vor einer Operation Anwendungen zu geben, da die Narkose nicht die gewünschte Wirkung haben könnte. Da Reiki die Wundheilung beschleunigt, darf es auf einen gebrochenen Knochen erst dann gegeben werden, nachdem dieser operiert, gerichtet oder geschient wurde. Ansonsten gibt es keine Gegenanzeigen oder Wechselwirkungen mit Medikamenten oder anderen Heilmethoden.

Reiki ist offiziell von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als alternative Heilmethode anerkannt.

Reiki kann von Menschen ab einem Alter von sechs Jahren erlernt werden. Eine gewisse körperliche Fitness ist dabei ebenso wenig Voraussetzung wie ein bestimmter Bildungsstand.

Selbst chronisch Kranke, die bettlägerig sind, können lernen, die universelle Lebensenergie für sich selbst zu nutzen. Wer einmal gelernt hat, Reiki fließen zu lassen und zu geben, verliert diese Fähigkeit auch nicht, wenn viele Jahre zwischen den Anwendungen pausiert wurde.

Um Reiki praktizieren zu können, benötigt man eine persönliche Einweihung durch einen ausgebildeten Meister. Immer wieder wird in Büchern, Broschüren, DVDs oder sogar durch gratis im Internet abrufbare Videotutorials damit geworben, solche Reikieinweihungen vornehmen zu können. Selbst per E-Mail oder Telefon werden Einweihungen angeboten. Bei solchen halb oder sogar ganz autodidaktischen Bemühungen ist jedoch Vorsicht angebracht. Denn ein Unerfahrener zapft unter Umständen nicht die universelle Lebensenergie an, sondern die eigenen Reserven oder, was noch schlimmer ist, eine weitere Energie da draußen unbekannten und sicher nicht immer positiven Ursprungs.

Reikieinweihungen finden in verschiedenen Graden statt. Mit dem ersten Grad erwirbt man die Fähigkeit, mit den Händen Reiki zu geben. Im zweiten Grad wird gelehrt, die energetische Kommunikation zwischen dem Bewussten und Unbewussten zu führen und heilbringend einzusetzen. Die universelle Lebensenergie ist weder an Zeit noch an Raum gebunden. Es ist daher auch möglich, Reiki über eine Distanz zu geben. Das Erlernen dieser Technik wird ebenfalls im zweiten Grad vermittelt.

In der westlichen Welt wird man von Kindesbeinen an darauf fokussiert, nur das zu glauben, was sichtbar oder wissenschaftlich beweisbar ist. Daher wird der Blick nur auf Teile gelenkt, deren Summe das Ganze ergibt. Diese Sicht auf die Welt und die kosmischen Zusammenhänge nahm ihren Beginn zur Zeit der Renaissance und ist spätestens seit der Aufklärung in den Köpfen der Menschen fest verankert. Östliche Kulturen waren von diesem Paradigmenwechsel nicht betroffen, bis zum heutigen Tag pflegt man dort eine ganzheitliche Sicht auf die Welt.

Doch ausgerechnet das wissenschaftlich aufgebaute Weltbild wird von der Wissenschaft selbst Stück für Stück demontiert. Denn die Erkenntnisse der Quantenphysik beweisen, dass die kleinsten nachweisbaren Teilchen aus nichts anderem als Energie bestehen. So wie Gedanken oder Gefühle eine Handlung bedingen können, bedingt Energie Materie. Das bedeutet nicht nur, dass alles mit allem verbunden ist, sondern letztendlich, dass alles im Universum auf Energie zurückzuführen ist, die in verschiedenen Dichten und Schwingungen auftritt. Nichts anderes als die Wandelbarkeit von Energie und Materie bewies Albert Einstein in seiner berühmten Relativitätstheorie.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin, dem indischen Ayurveda, aber auch in den Theorien der Alchemisten aus der Zeit des Mittelalters ist die Veränderung der Materie durch Einwirkung von Energie Grundlage der Lehre.

Ein gesunder Körper wird von Energie durchströmt. Diese fließt durch ganz bestimmte Wege, die abhängig von der Kultur Chakren, Nadis oder Meridiane genannt werden. Ein weiteres, wichtiges Energiefeld befindet sich mit der Aura um den Körper herum. Alle Prozesse im Körper werden von diesen Energieströmen gesteuert. Kommt es in diesem Fluss zu Unterbrechungen oder Blockaden, treten Krankheitssymptome auf. Da im Kosmos alles mit allem verbunden ist, haben auch Gedanken und Gefühle Einfluss auf dieses Energiesystem. Seelische Probleme und emotionaler Dauerstress können das körpereigene Energiefeld aus dem Gleichgewicht bringen. Jede Irritation, sei sie auch noch so klein, kann daher dramatische Auswirkungen auf die körperliche und seelische Gesundheit haben.

Reiki bringt gestaute Energie wieder in Fluss. Sobald der Kanal geöffnet wird, können die Chakren mit der frei verfügbaren, universellen Lebensenergie behandelt werden. Von dort aus werden sie an die Stellen des Körpers verteilt, wo sie am meisten benötigt werden. Nicht der Anwender bestimmt die Energiemenge, sondern der Empfangende legt fest, wie viel er braucht.

Daher ist es von Vorteil, wenn der Behandelte während der Anwendung tief entspannt ist oder sogar schläft. Denn dann ist der Verstand auf Standby und das Unterbewusstsein ist in der Lage, die Energie ohne Grübeleien und Vorurteile aufzunehmen.

Die Ausbreitung von Reiki im Westen ist in erster Linie der Hawaii-Amerikanerin Hawayo Takata zu verdanken, die außerhalb Japans die erste Reikimeisterin war. Takata wurde 1938, kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges, eingeweiht. Die politische Situation, aber auch die kulturellen und sprachlichen Barrieren, machten es den meisten Personen der westlichen Welt unmöglich, selbst auf Spurensuche zu gehen. So wurde im Ausland nur die von Hawayo Takata verbreitete Geschichtsversion gelehrt. Mittlerweile hat sich aber herausgestellt, dass die Variante von Takata an etlichen Stellen ziemlich frei interpretiert ist. Die Geschichte von Reiki zu verstehen und für sich selbst am Ende stimmig auszuloten, verlangt jedoch, beiden Versionen ihren Raum zu geben.

Die östliche Geschichtsvariante

Aus dem Jahr nach Mikao Usuis Tod stammt eine japanische Quelle, die den Lebensweg und die Arbeit des Reikilehrmeisters beschreibt.