Lade Inhalt...

Anleitung im Korb geben

Kurzgeschichten

von Mirjam-Sophie Freigang (Autor:in)
140 Seiten

Zusammenfassung

„Warum kann es nicht einfach einfach ablaufen? Alles muss immer so kompliziert sein.“ Ob es der gutaussehende Kollege ist, der den schnöden Arbeitsalltag erhellt, aber zu schüchtern für den ersten Schritt ist. Oder der Typ von der Studentenparty, der aufs Ganze geht: Es ist gar nicht so leicht für ein Mauerblümchen sich zwischen den elektrisierenden Händen des einen und der Geborgenheit des anderen zu entscheiden. Männer, die um das Wohl ihrer Familien kämpfen. Und Mädchen in Seifenblasen. In sieben Kurzgeschichten boxen sich die Figuren durch die unterschiedlichsten Situationen und Lebenslagen. Nur eines haben sie gemeinsam: Sie sind Meister im Korb geben.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


VORWORT

 

Beziehungen: Sie sind eine aufregende Sache. Eine Herausforderung und gleichzeitig unerlässlich. Wir sind von Beziehungen abhängig – egal welcher Art und Form. Sie sind schlichtweg lebensnotwendig.

Das bedeutet nicht, dass ein Mensch nicht ohne sie existieren kann. Das funktioniert sogar besonders gut. Es entstehen viel weniger Probleme, die Beziehungen mit sich bringen können. Ohne Beziehungen überleben sehr viele Menschen, was oftmals mit einem Einsamkeitsgefühl einhergeht. Zahlen belegen, dass 17 Prozent junger Menschen im Alter von 18 bis 29 Jahren sich ständig oder häufig einsam fühlen. Bei den Mittdreißigern sind es sogar 18 Prozent1. Schauen wir nur einmal nach links und nach rechts, werden wir festzustellen, dass der Mensch ohne (feste, tiefe) Beziehungen tatsächlich existieren kann.

Jetzt kommt das große Aber: Die Betonung liegt auf „existieren“. Der Mensch kann sich in der Tat allein am Leben erhalten, sich frei machen von jeglichen Bindungen und losgelöst, ja nahezu selbstsüchtig, Entscheidungen treffen. Beziehungen basieren jedoch auf Wechselwirkungen, die wiederum aus einem Geben und Nehmen bestehen. Hier wird die ganze Sache komplex, sobald zwei oder mehr Seiten involviert sind. Ob das Leben ohne Beziehungen bedeutend und lebenswert ist, ist allerdings fraglich. Aus Erfahrung kann ich sagen: Das Leben schmeckt ohne ein Geflecht aus aufrichtigen Beziehungen fad.

Ich habe es selbst erfahren: In der einsamen Natur Schwedens, ohne jedwede Ablenkung durch Internet oder Fernsehen und ohne fließend warmes Wasser habe ich mich nicht so einsam gefühlt, wie im dichtbesiedelten Deutschland. In Schweden war ich zwar häufig allein; die wenigen Menschen, die ich dort kannte, waren dafür eng mit mir verbunden. Zurück in der Heimat ging ich in der Masse unter.

Das Problem: Einsamkeit ist nicht direkt messbar oder klar diagnostizierbar. Es ist ein subjektives Gefühl; der Mensch ist nicht einsam, sondern er fühlt sich einsam2. Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2017 des Marktforschungsinstituts Splendid Research fühlen sich vier von fünf Deutschen einsam3 – Tendenz steigend. In den sechs Jahren von 2011 bis 2017 stieg die Einsamkeitsquote bei den 45- bis 84-Jährigen um 15 Prozent an, in einzelnen Altersgruppen sogar um 59 Prozent4. Um diesem Einsamkeitsgefühl zu entkommen, versuchen immer mehr Menschen diesem durch soziale Medien und Dating-Apps entgegenzuwirken. Die Gesellschaft ist mittlerweile soweit, dass mir versichert wurde, ohne Tinder laufe heutzutage gar nichts mehr.

In Schweden war ich allein. Zurück in der Heimat war ich einsam. Am krassesten habe ich es nach meinem Jobwechsel und dem damit verbundenen Umzug in ein anderes Bundesland verspürt. Meine Familie und Freunde musste ich verlassen. Für Außenstehende nicht einsehbar, aber für mich spürbar, tat sich in mir ein gewaltiger Riss auf.

Das war der Zeitpunkt, in dem mir bewusst wurde, wie wichtig es ist, Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Menschen zu haben, denen man nahesteht. Nicht allein physisch, insbesondere emotional, geistig und intellektuell. Menschen, mit denen man auf einer Welle reitet. Das wurde mir leider erst nach meinem Jobwechsel bewusst.

Bis dahin hatte ich es versäumt aufrichtige Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Jahrelang war ich der Meinung, ich bräuchte niemanden. Es war leichter, sein eigenes Ding durchzuziehen, anstatt nach den Bedürfnissen und Wünschen anderer zu fragen. Ich hatte eine Hand voll Freunde – frei nach dem Motto „Qualität vor Quantität“. Trotzdem habe ich jeden abgeschüttelt, der nicht in dieselbe Richtung ging. Auf emotionaler Ebene war es angenehmer, sich zu verschließen, anstatt zu riskieren, verletzt zu werden. Mich und meine Vorstellungen wollte ich nicht aufgeben. So entwickelte ich mich zu einer hervorragenden Einzelkämpferin, die allein durch die Stationen des Lebens zog. Ich war eine Meisterin im Korb geben.

Aus dem Alleinsein entwickelte sich nach und nach Einsamkeit. Ein tiefes, schwarzes Loch riss in meiner Brust auf. Diese Schmerzen wünsche ich niemandem.

Das hat mich schließlich wachgerüttelt. Es hat mir zum einen gezeigt, was ich in der Vergangenheit versäumt habe. Zum anderen, wie wertvoll Beziehungen für ein aufregendes Leben sind. Während meine Freunde über die halbe Bundesrepublik und sogar über halb Europa verstreut leben und arbeiten, heiraten und ihre Familien gründen, hänge ich weit hinterher und bin gerade erst zu dieser einschneidenden Erkenntnis gelangt.

Beziehungen sind wie Steine im Fluss. Man reibt sich aneinander, eckt an und wird so geschliffen und geformt. Beziehungen formen unseren Charakter. Das ist wohl das wichtigste und erstrebenswerteste Ziel unserer Zeit auf dieser Erde: unsere Charakterformung. Was bringen mir viel Geld, Preise, Prämien, Anerkennung und viele oberflächliche Bekanntschaften, wenn ich im Grunde meines Herzens ein Ar … bin?

Auf dem holprigen Weg zu dieser Erkenntnis bin ich vielen Menschen begegnet, die mich zu diesem Etappenziel geführt haben. Sie sind meine Steine, an denen ich mich reiben durfte. Viele dieser Begegnungen behalte ich als schöne Erlebnisse in Erinnerung, einige als ungemütlich. Manche dieser Begegnungen waren von kurzer Dauer. Andere waren intensiv und über einen längeren Zeitraum mit mir verbunden. Vielleicht denken sie schon gar nicht mehr an mich. Letztlich sind sie alle für mich bedeutungsvoll, da sie mich zu der Frau gemacht haben, die ich heute bin.

An diese Menschen richtet sich dieses kleine Büchlein. Ihr seid die Inspiration zu diesen Geschichten, die in verschiedenen Lebensphasen entstanden sind. Aus diesem Grund könnten die Storys und die Figuren in ihrer Stimmung, ihrem Inhalt und ihrem Wesen nicht unterschiedlicher sein. Sie reflektieren in gewisser Weise meinen Werdegang.

Jetzt aber Schluss mit dem Vorgeplänkel! Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen.

 

 

Eure Mirjam

 

GEFÜHLE

 

Gefühle sind wie der Wind.

Sie kommen und sie gehen.

Sie sind leise und erfrischend,

Doch sie werden auch verwehen.

 

Gefühle tragen dich von hinnen,

Hinauf zur Wolke sieben.

Du glaubst du kannst fliegen,

Bis erste Wolken aufziehen

 

Gefühle sind wie wilde Böen.

Plötzlich sind sie da.

Mit aller Macht drücken

Sie dich nieder, unberechenbar.

 

Gefühle sind wie das Wetter.

Sie sind äußerst unbeständig.

Wie die Sonne sind sie heiter,

Wie der Regen trübsinnig.

 

Gefühle sind wie ein Tornado,

sie machen dir Heidenangst.

Entblößend, dass du, irgendwo,

Dich nur verstecken kannst.

 

Doch nach jedem Unwetter

Klart der Himmel auf.

Sie strecken dich hin, immer heftiger,

doch das Leben nimmt seinen Lauf.

 

Gefühle sind wie der Wind.

Denn sie werden vergehen.

Doch sei guten Mutes,

denn die Liebe bleibt bestehen.

 

WENN EINFACH EINFACH EINFACH WÄRE

 

„Er ist so wundervoll ignorant. Glaubt er tatsächlich, dass er mir mit seiner Ignoranz eins reinwürgen könne?“

Luise wackelte nervös mit einem Bein und schüttelte fassungslos den Kopf. Mit einer Flasche Wein in der Hand stand sie plötzlich vor meiner Zimmertür – mit unordentlichem Dutt und in für ihre schlanken Beine viel zu weiten Jogginghosen. Bevor ich etwas sagen konnte, schlängelte sie sich zwischen mir und dem Türrahmen hindurch.

„Nur weil ich ihm einen Korb gegeben habe, heißt das noch lange nicht, dass er mich wie Luft behandeln soll. Warum können wir nicht normal miteinander umgehen? So wie mit anderen Menschen, von denen wir nichts wollen?“

Sie ließ sich auf mein Bett fallen und schraubte den Deckel des Aldi-Weins ab.

„Hast du Gläser?“, fragte sie in einem plumpen Tonfall. Die offene Flasche in der einen und den Deckel in der anderen Hand. Mit weit aufgerissen Augen starrte sie mich an, während ich, völlig überrumpelt, mich nicht bewegte.

„Hallo! Maike?“, winkte Luise in mein Sichtfeld. Es wirkte. Ich erwachte aus meiner Starre.

„Äh, ja klar.“ Ich schloss die Tür und ging zum Regal an der Wand, wo das wenige Geschirr lagerte, das ich von Zuhause mit ins Studentenwohnheim genommen hatte. Ich reichte ihr zwei Weingläser – aus Hartplastik. Ein Glas füllte sie knapp bis zur Hälfte. Das andere machte sie voll, bis nur noch ein halber Zentimeter Luft darin Platz hatte. Natürlich war das zweite für sie bestimmt.

„Zuerst blockiert er meine Nummer und dann macht er um mich jedes Mal einen riesigen Bogen, wenn wir uns über den Weg laufen.“ Luise lachte verächtlich und schüttelte abermals den Kopf. Sie setzte das Glas an die Lippen und nahm einen gewaltigen Schluck.

Langsam ließ ich mich auf meinen Schreibtischstuhl sinken. Das Möbelstück ächzte unter meinem Gewicht.

Ich musterte Luise. Sie war diese Art von junger Frau, die Männer zur eingehenden Betrachtung verlockte – sogar in ihrem heutigen Schlabberlook. Diese Art von Frau, der die Männer von der anderen Seite des Raumes bewundernde Blicke zuwarfen. Wie in amerikanischen Kitschfilmen, in denen sich die umherschweifenden Blicke zweier Menschen plötzlich treffen. Wie zwei Magnete bewegen sie sich aufeinander zu und feiern ihre Begegnung mit einem gemeinsamen Tanz. An die amerikanische Kitschvorlage hielt sich Luise indessen wenig. Sie schnitt in solchen Fällen eine genervte Grimasse, bevor die Magnetwirkung des anderen überhaupt einsetzte. Sie liebte es, sich in der Gym an den Geräten auszupowern oder in der Natur joggen zu gehen. Dazu war sie lustig, intelligent und fürsorglich. Doch – und das war wohl ihr einziger Makel – sie war unerreichbar. Zumindest für die Männerwelt. Egal, wie viele es waren, egal, wer es war, Luise fand immer einen Grund, nicht zu der Verabredung zu gehen, ihm nicht ihre Nummer zu geben, ihn einfach als unpassend zu deklarieren.

Als ich sie kennenlernte, war sie es, die sich mir vorgestellt und mich zu ihrer Freundin gemacht hatte. Ich war zu schüchtern gewesen, vollkommen weltfremd. Unfähig, sozialen Interaktionen nachzugehen, hatte ich damals zur Erstsemesterparty verunsichert in einer Ecke gestanden und an meinem Glas genippt. Niemand schien mich bemerkt zu haben. Bis plötzlich sie vor mir gestanden hatte. Sportlich, fröhlich, und einfach … hm, was ist das richtige Wort dafür … einnehmend, präsent, imposant. Ganz gleich, wo Luise hinkam – sie betrat den Raum und alle Aufmerksamkeit galt ihr. Ich war es gewohnt, Luft zu sein. An Luises Seite lernte ich mein Schattendasein noch einmal neu kennen. Denn es kümmerte mich wenig, nicht bemerkt zu werden. Ich hatte ja ihre Aufmerksamkeit. Für mich war sie der Inbegriff einer umwerfenden Powerfrau.

Mit den Jahren, die wir nun studierten, verlängerte sich die Schlange ihrer Interessenten. Trotz allem war niemand dazu befähigt, Luises Herz zu erweichen. Diejenigen, deren Ambitionen tatsächlich aufrichtig waren, trauten sich hingegen nicht sie anzusprechen. Sie vermuteten, eine so umwerfende Frau sei bereits vergeben. Damit lagen sie allerdings meilenweit verkehrt.

„Er ist so süß, wenn er mich trotzdem aus dem Augenwinkel beobachtet, weil er gar nicht anders kann als mich anzuschauen“, plapperte Luise fort. Da fiel mir auf, dass sie schon die ganze Zeit geredet hatte, ohne dass ich geistig anwesend gewesen war.

„Glaubt er tatsächlich, dass er mich damit strafen kann? Er kann so schön beleidigt sein, aber das macht mir absolut nichts aus.“

„Du wolltest ja nichts von ihm“, stieg ich endlich in die Thematik ein.

„Das hätte von Anfang an nicht geklappt. Ich liege mit meiner Vorahnung nie falsch.“

Richtig, die Vorahnung. Noch so eine Ausrede, die sie gern nutzte. Ihr Bauchgefühl riet ihr davon ab, ihr Herz auch nur einen Spalt weit zu öffnen.

„Worüber regst du dich jetzt auf?“, fragte ich ein wenig verwirrt. „Wenn du nichts von ihm wolltest, ist es ganz gut so, dass er dir aus dem Weg geht.“

„Das ist doch albern.“

„Besser so, als dass er dich bedrängen würde. Solche Typen können echt unangenehm sein. Außer …“

Unsere Blicke trafen sich und für einen Moment wechselten wir von einer verbalen zu einer nonverbalen Unterhaltung, die nur durch unsere Grimassen geführt wurde. Ich zog die Augenbrauen hoch, Luise kräuselte die Stirn. Als ich meinen Gedanken erfolgreich in ihr Gedächtnis übermittelt hatte, schüttelte sie vehement den Kopf. Wie ein Kind, das seinen Brei partout nicht essen wollte. Sie schenkte sich einen großen Schluck nach.

„Nein, ich will auf gar keinen Fall was von ihm.“

„Dann hat sich die Sache doch geklärt.“ Ich stellte mein Glas beiseite, ohne nur einen Schluck genommen zu haben. Gegorener Traubensaft gehörte nicht zu meinen Lieblingsgetränken, das wusste Luise. An diesem Abend drehte sie sich dagegen ausschließlich um sich selbst.

„Hier geht es nicht darum, dass ich nichts von ihm wollte. Oder dass ich mich über seine Ignoranz ärgere. Es macht mich wütend, dass er sich nicht wie ein Erwachsener verhalten kann.“

„Im Grunde tut es nichts zur Sache. Seine Gefühlsregungen gehen dich nichts mehr an.“

Zumal sie dich eh nie etwas angegangen sind, fügte ich gedanklich hinzu.

„Es geht ums Prinzip.“

„Vielleicht hat ihn deine Abweisung tatsächlich verletzt.“

„Ich bitte dich.“ Sie warf mir einen vorwurfsvollen Blick zu. „Ron ist nicht der Typ, der aufrichtig verletzt wird, sobald frau ihm einen Korb gibt. Das hast du selbst gesagt. Alles, was einen Kratzer wegbekommen hat, ist sein Ego. Das wird er schon verkraften.“

„Es kann ja sein, dass er dich als gescheitertes Projekt sieht. Deine Abweisung lässt ihn seine Fähigkeiten infrage stellen. Immerhin kann er sich jetzt nicht mehr mit einer hundertprozentigen Erfolgsquote brüsten.“

Luise ignorierte meine Vermutung.

„Ach, ich habe doch keine Ahnung“, winkte ich ab. „Ich verstehe trotzdem deine Aufregung nicht.“

„Es geht ums Prinzip“, wiederholte sie. Sie überschlug die Beine und stützte ihren Ellbogen auf dem Oberschenkel ab. Mit dem Glas zeigte sie in meine Richtung. „Er ist ein Mann mit Taktik. Seine Ignoranz soll mir ein schlechtes Gewissen einreden, damit ich meine Entscheidung noch einmal überdenke. Da hat er sich geschnitten. Ich hatte ihm von Anfang an klar und deutlich kommuniziert, dass aus uns nichts wird.“

Ich zog eine Augenbraue nach oben. Mit dieser Aussage belog sie vor allem sich selbst.

„Was soll dieser Blick?!“, rief Luise vorwurfsvoll. „Ich habe es ihm mehr als deutlich gemacht.“

„Bist du dir da sicher?“

Luise becherte den restlichen Wein, um das Glas sofort neu zu befüllen. Diese Geste genügte als Antwort.

„Warum kann es nicht einfach einfach ablaufen? Alles muss immer so kompliziert sein“, jammerte sie.

Darauf sagte ich nichts. Denn es sah so aus, als erwartete sie überhaupt keine Antwort. Obwohl ich dazu meine ganz eigenen Gedanken hatte. Denn zwischen ihr und Ron lief nichts in dem Sinne, dass sie sich nun den Kopf darüber zerbrechen müsste. Es war eben Luise! Sie bewegte sich manchmal in ihrem eigenen Universum mit seinen eigenen Gesetzmäßigkeiten. Ob ich nun was sagte, sie lobte oder runtermachte – sie hörte nur das, was sie hören wollte.

Wie vom Blitz getroffen sprang sie auf und wandte sich zum Gehen. Mit ihrer Weinflasche in der Hand und den viel zu großen Jogginghosen sah sie aus wie eine schlanke Version von Bridget Jones an ihrem einsamen Geburtstag. Im Türrahmen blieb sie noch einmal stehen und drehte sich zu mir um. Sie setzte an, etwas zu sagen, verschwand allerdings ohne weitere Worte in ihrem Zimmer nebenan, den Flur runter.

Nahm das Ganze sie mehr mit, als ich ahnen konnte?

 

***

 

Ein Monat und eine Woche zuvor.

Die Prüfungen standen an. Was machten erfahrene Studenten im fünften Semester, nur wenige Wochen vor den Prüfungen? Richtig. Feiern! Und das taten Luise und ich mit unserer Clique ausgiebig. Jeden Mittwoch ging es mit Vivien, Sarah und Katha in die Bar zum Trinken. Und zum Tanzen am Freitag in den Studentenclub. All den Stress vergessen, den wir uns nicht machten, und unter Leute kommen, die wir schon in den Vorlesungen um uns hatten.

Heute war Clubabend. Luise meinte, wir sollten mal so richtig auf die Kacke hauen und uns auftakeln. Wozu ich absolut keine Lust hatte. In den vergangenen Wochen hatte ich so viel Schokolade gegessen, dass mein Gesicht einer roten Mondlandschaft glich, meine Haare hatten fast ein ganzes Jahr keine Schere aus der Nähe gesehen und mein Schwimmring tanzte bei jedem Schritt fröhlich auf und ab. Nach einer halben Stunde, in der ich mit Schminken und Abschminken beschäftigt war, entschied ich mich für Abdeckstift und Wimperntusche. Eine luftige Bluse deckte meinen angefutterten Rettungsring ab und mein herausgewachsener Haarschnitt verschwand in einem Zopf.

Ganz anders sah es bei meiner besten Freundin aus. Sie trug Shorts, die ihre trainierten Beine und ihren festen Hintern zur Schau trugen, und ein knappes Top. Ihren Look rundete sie durch eine lange Halskette ab. In ihre Haare hatte sie Locken gedreht, die ihr fröhlich um das Dekolleté hüpften. Irgendwie ließ mich der Gedanke nicht los, dass sie mehr vorhatte als nur zu tanzen. Andererseits brauchte ich mir bei ihr keine Sorgen zu machen. Ihr Liebesleben glich einem ausgesetzten Eisbären in der Antarktis (Richtig, Eisbären sind normalerweise in der Arktis wohnhaft. Deswegen ein liebestoller Eisbär in der Antarktis).

Schon eine Weile im Club kam bei uns auch nach dem Sommerhit Despacito keine Tanzstimmung auf. Dafür waren die Drinks umso besser.

„Willst du auch noch eine Jacky-Cola?“, brüllte mich Luise durch den brummenden Beat an.

Eigentlich hatte ich Kopfweh und wollte heim. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass es gerade einmal kurz nach elf war. Du gute Güte, wie langweilig du geworden bist.

„Na gut, bring mir eine mit“, wollte ich soeben sagen, aber Luise war schon mit ihrem Portemonnaie in der Masse verschwunden.

„Irgendwie kommt nicht so wirklich Stimmung auf“, meinte Vivien, die neben mir saß.

Nickend stimmte ich zu.

„Bei den Kerlen ist heute auch nichts Ansprechendes dabei.“ Sarah schaute sich um. „Sieht fast so aus, als ob ich heute mit euch heimgehen müsste.“

Das Dämmerlicht und die Schmutzflecken meiner Brille verhinderten eine klare Sicht. Dennoch erkannte ich, worauf Sarah hinauswollte. Es wirkte beinahe so, als würden die Nerds der Big Bang Theory die sozialen Interaktionen einer Party untersuchen. Von attraktiven Jungs war weit und breit keine Spur.

„Oh, da ist Ron“, quietschte Katha.

Auf Kommando drehten sich alle in eine Richtung und ihnen entfuhr ein leichtes Seufzen.

In der Menge tanzte Ron mit zwei seiner Kumpels. Er bewegte sich kaum. Im Grunde tanzte er nicht, sondern schritt im Zweitakt von einer Stelle auf die nächste. Ron musste wiederum kein guter Tänzer sein. Allein, dass er sich bewegte, rief eine freudige Erregung in den Mädels hervor.

„Mit dem würde ich auch gerne mal tanzen. Wenn ihr versteht, was ich meine.“ Sarah kräuselte schelmisch die Nase.

Ich streckte meinen Kopf über die Mitte des Tisches. „Der hat doch eine Freundin.“

Die anderen schauten sich ratlos an.

„Der hatte wohl mal eine“, gab Sarah mit einer Handbewegung zu. „Die sind angeblich schon wieder getrennt.“

Dass sie sich selbst nicht ganz glaubte, konnte sie kaum vertuschen. Schnell warf sie hinterher: „Zumindest hat mir das Kevin erzählt.“

„Na ja. Bei denen kannst du nie wissen, was hinter verschlossenen Türen abläuft“, warf ich ein.

„Ach Maike, sei nicht immer so negativ“, entgegnete Katha und sog an ihrem Strohhalm. „Es können nicht alle Kerle so prüde sein wie David.“

„David ist nicht prüde!“, verteidigte ich meinen Freund. David und ich waren erst seit drei Monaten und fünf Tagen zusammen – die wundervollsten 96 Tage meines Lebens.

„Ich sage nicht, dass Männer Schweine sind. Aber es ist Ron! Der fällt definitiv in diese Kategorie.“

Die Mädels schauten mich verächtlich an.

„Seine letzte Freundin hatte er für drei Jahre. Demnach kannst du nicht behaupten, dass er herumgehurt hat“, behauptete Vivien.

Woher willst du das so genau wissen? Ich war immer wieder über die Gutgläubigkeit meiner Clique erstaunt.

„Schaut mal“, rief Katha und zeigte zur Bar.

Alle folgten ihrem Fingerzeig. Dort stand Luise und wartete auf ihre Drinks, als Ron plötzlich neben ihr auftauchte.

 

Ron stand offensichtlich nicht an der Bar, um seinen Durst zu löschen. Lässig lehnte er sich gegen den Tresen und schaute Luise mit spitzbübischem Grinsen an.

„Hey, soll ich dir einen ausgeben?“, fragte er Luise, die vergeblich versuchte, den Barkeeper auf sich aufmerksam zu machen. Schon seit fünf Minuten hüpfte sie auf und ab und wedelte mit ihrer Geldbörse über der Theke.

„Es würde mir schon reichen, wenn du den netten Barkeeper hierüber holen würdest“, antwortete sie. „Bezahlen kann ich meine Drinks selbst.“

„Komm, ich lade dich ein.“

„Dann musst du den Drink meiner Freundin auch spendieren, den ich für sie holen wollte.“

„Klar, kein Problem.“ Ron stützte sich am Ladentisch ab, sprang nach oben und landete mit dem Oberkörper so weit vorne auf dem Tresen, dass er mühelos nach den Spirituosen dahinter greifen konnte. Er zog verschiedene Flaschen heraus und betrachtete die Etiketten.

„Also, was willst du haben?“, fragte er über seine Schulter hinweg. „Wir hätten hier Rum, Wodka, Pfirsichlikör, Jägermeister und …“

„Hey! Mach, dass du da runterkommst“, schimpfte der Barkeeper und wedelte mit der Hand umher, als wollte er lästige Wespen von seinen Getränken verscheuchen.

Ron ließ sich zurück auf den Boden gleiten. „Na endlich. Wir dachten schon, Sie kommen nie. Schlimm genug, dass Sie ein so bezauberndes Mädchen übersehen haben.“

Luise verdrehte die Augen.

Der Barkeeper tat es ihr gleich. „Was soll’s denn jetzt sein?“

Ron zeigte auf Luise.

„Zwei Jacky-Cola, bitte.“

„Machen Sie drei draus.“ Und an Luise gewandt: „Das ist das erste Mal, dass ich die Chance habe, mich vorzustellen, liebe Luise.“

Sie zog die Stirn in Falten.

„Ja, wir kennen uns. Seit zwei Semestern haben wir mehrere Kurse zusammen.“ Er klatschte zwei Scheine auf den Tisch, ohne dabei Luise aus den Augen zu lassen, und stopfte sich den Geldbeutel zurück in die Gesäßtasche.

Sie legte den Kopf schief. „Echt? Wir haben Kurse zusammen?“

Er sog die Unterlippe an, als hätte er sich den kleinen Zeh am Stuhlbein gerammt. „Autsch. Ist trotzdem okay, wenn du mich noch nicht kennst. Immerhin wirst du ständig von den ganz Verzweifelten belagert. Ich hatte bisher einfach keine Chance, bis zu dir durch zu kommen.“

Ungläubig schüttelte sie den Kopf. Die Enttäuschung stand ihm ins Gesicht geschrieben, die er mit Coolness zu überspielen versuchte.

„Hm, dass ich dir noch nicht aufgefallen bin, ist nach zwei vollen Semestern schon sehr verwunderlich.“

„Tja, dann musst du irgendetwas falsch gemacht haben. Bei so vielen Gesichtern, die mich tagtäglich anglotzen, ist es echt nicht leicht, sich alle zu merken. Geschweige denn die Namen dazu. Also bitte entschuldige, wenn ich mir die Einzelheiten deiner Visage nicht merken kann.“

Sie unterstützte ihre Aussage mit einem frechen Grinsen.

„Als Entschuldigung akzeptiere ich einen Tanz. Wenn du alle Schuld bereinigen willst, machen wir zwei daraus.“

Luise lachte nervös. Ob aus Verlegenheit oder Ab-neigung war schwer zu sagen.

„Wie ein Bauer siehst du gar nicht aus. Landwirtschaft studierst du auf jeden Fall nicht.“

„Dasselbe könnte ich über dich sagen.“ Sein Blick hüpfte zu ihrem Dekolleté und zurück zu ihren Augen. „Ich studiere Agrartechnik. Deswegen teilen wir nicht viele Kurse. Mathe, Chemie und Bodenkunde allerdings haben wir definitiv zusammen.“

„Mathe“, sagte Luise mehr zu sich selbst. Der Bass verschluckte ihre Worte und Ron sah nur, wie sich ihre Lippen bewegten. Er lehnte sich näher zu ihr hin, während Luise auf Distanz ging.

Da stellte der Barkeeper die mit Alkohol versetzten Colas vor sie auf den Tresen. Luise schnappte sich zwei Gläser.

„Danke für die Drinks.“

„Wie? Das war’s jetzt?“

„Na, wenn es stimmt, dass wir Kurse zusammen haben, sehen wir uns in den Vorlesungen.“

Sie hob die Gläser über ihren Kopf und drückte sich durch die tanzende Masse. Bei uns angekommen stellte sie die Gläser auf den Tisch und schob eines davon zu mir.

„Das Geld habe ich überhaupt nicht gebraucht.“

Katha, Sarah und Vivien grinsten.

Zum Lachen war mir nicht zumute. „Das ist nicht dein Ernst, oder?“

Sie nippte am Glas und schüttelte den Kopf. „Nein, nein. Ich habe bei ihm eine ungute Vorahnung.“

 

Diese ungute Vorahnung hielt sie dennoch nicht davon ab, seiner Einladung, mit ihm gemeinsam für die Prüfungen zu lernen, nachzugeben. Als er sie gefragt hatte, hatte ich dabeigestanden. Lässig hatte er an der Mauer des Unigebäudes gelehnt und Luise verschmitzt angelächelt. Seine Augen hatten nur meine Freundin im Blick – ich war Luft gewesen. Doch seine blend-a-med-weißen Zähnen hatten schließlich nicht nur Luise auf seine Seite gezogen. Auch ich war mehr als angetan von seinem Charme gewesen, gleichzeitig läuteten bei mir die Alarmglocken. Zu oft hatte ich Ron mit anderen Mädels flirten sehen. Viel zu oft hatte ich Unterhaltungen unterschiedlicher Quellen aufgeschnappt, in denen von seiner Zärtlichkeit geschwärmt wurde, obwohl er zu diesen Zeitpunkten eine Freundin hatte. Mit dieser dreijährigen (offiziellen) Liebe war erst vor Kurzem Schluss und jetzt wollte er schon eine Neue?

Skeptisch schaute ich über den Küchentisch zu ihr hinüber. Soeben schraubte sie ihre Wasserflasche zu.

„Es ist ja kein Date“, verteidigte Luise das Treffen. Ihr Gesichtsausdruck verriet mir allerdings, dass sie etwas anderes als das hoffte, was sie aussprach.

Sollte mich das etwa beruhigen?

„Wir lernen nur zusammen. Nicht jedes Treffen zwischen Männlein und Weiblein ist gleich ein Date.“ Sie zwinkerte mir zu.

Die Alarmglocken dröhnten in meinem Schädel.

„Ich finde es verwunderlich, wie du jeden Kerl in die Wüste schickst. Gerade bei der Semestermatratze gibst du nach.“

„Sein Ruf ist mir egal. Alles was ich weiß, ist, dass er unheimlich gut in Mathe ist. Die Nachhilfe kann ich echt gebrauchen.“

„Dann frag doch einfach mich!“

Luise überlegte kurz, bevor sie weitersprach. „Jetzt brauche ich deine Hilfe auch nicht mehr. Ich habe meinen Nachhilfelehrer gefunden.“

„Weil ich dir meine Hilfe nicht rechtzeitig angeboten habe, musst du dich jetzt mit Ron treffen, oder wie?“

„So meinte ich das nicht. Mach dir keinen Kopf. Du weißt doch, dass er bei mir keine Chance hat. Andererseits wolltest du, dass ich nicht mehr so unzugänglich bin.“

„Musst du damit ausgerechnet bei ihm anfangen?“

„Wozu braucht es überhaupt Mathe in einem landwirtschaftlichen Studium? Das ist ein dermaßen nutzloses Fach.“

„Es kann durchaus in einigen Geschäftsfeldern und Aufgabenbereichen nützlich sein. Zum Beispiel in …“

„Ja, ja. Das hast du mir schon hundertmal erklärt. Nach dem Studium werde ich davon ohnehin keinen Gebrauch machen. Ich muss nur irgendwie durch diese dämliche Matheprüfung kommen.“

Ich schüttelte den Kopf. „Jedes Mal aufs Neue muss ich mich fragen, was gerade dich dazu bewogen hat, Landwirtschaft zu studieren. Es könnte keine Person mehr fehl am Platz sein als du.“

„Es war eben außergewöhnlich. Das hat mir niemand zugetraut.“

„Jetzt musst du dich durch jedes Fach quälen, nur um einen Abschluss zu bekommen, der für dich sowieso verwerflich ist.“

„Es können nicht alle so brillant sein wie du, Maike. Es gibt Menschen, die schütteln sich die guten Noten nicht einfach aus dem Ärmel. Manche Menschen brauchen Nachhilfe, so wie ich.“

„Ich bin nicht brillant. Für mich ist das Studium nur zielführend, um meinen elterlichen Hof übernehmen zu können. Glaubst du nicht, in einem Sportstudium wärst du besser aufgehoben?“

Mein Telefon brachte Luise um eine Antwort. Ich schaute auf das Display und erblickte einen lachenden David. Sein Lächeln übertrug sich auf mich. Jedes Mal, wenn seine Stimme mein Ohr kitzelte, durchströmte mich ein unglaublich wohliges Gefühl. Von einer Sekunde auf die nächste fühlte ich mich wie ein Teenager, der das erste Mal mit seinem Schwarm sprach.

Während ich telefonierte, sammelte Luise ihre Bücher vom Küchentisch und schnappte sich den Schlüsselbund. Ihre Wasserflasche klemmte sie sich unter den Arm. Dabei entging mir ihr plötzlich veränderter Gesichtsausdruck nicht. Ihre sonst so lebhaften Augen schauten in ihr verborgenes Innere. Es war, als hätte sie das Tor, das sie vor der Außenwelt schützte und welches sie nur einen kleinen Spalt geöffnet hatte, wieder verriegelt. Als sie meinen prüfenden Blick bemerkte, verkrampfte sich ihr Gesicht zu einem unnatürlich breiten Grinsen. Dann warf sie mir einen Luftkuss zu und verschwand zu ihrer „belanglosen“ Lernsession.

 

Ron wartete bereits in der Eingangshalle der Uni auf Luise. Auch er hatte sich Bücher unter den Arm geklemmt. Die Begrüßung fiel äußerst kurz aus und war nach einem „Na, wollen wir?“ schon beendet.

Sie wählten einen Tisch in einer ruhigen Ecke. Ron rückte Luise einen Stuhl zurecht, damit sie sich setzen konnte. Überrascht über diese Geste nahm Luise zögerlich Platz. Mit etwas Abstand gesellte sich Ron zu ihr.

„Womit wollen wir anfangen?“, fragte Ron. „Wahrscheinlichkeitsrechnung oder Finanzierung?“

Sie entschieden sich für die Wahrscheinlichkeit.

Bei Luise haperte es bereits an den theoretischen Grundlagen, weshalb Ron von Rechenaufgaben erst einmal absah. Mit seiner Stiftspitze fuhr er über die Zeilen ihres Buches und Luises Augen folgten jedem Zeig. Dann ging Ron zu einer Gleichung des Binomialkoeffizienten über.

„Ich glaube, du bist gerade in der Zeile verrutscht“, unterbrach Luise seine Erklärungen. „Welche meintest du?“

Rons Stuhl quietschte auf dem gefliesten Boden als er näher an Luise heranrückte. Das Echo, das dabei durch den Saal hallte, ließ ihre Nackenhaare hochschnellen. Als er sich über das Buch beugte und sein Oberarm sanft an ihrem lehnte, entwich ihr Atem flatterhaft. Sie konnte seine Wärme durch den Stoff spüren. Sein dezenter Duft, wie frisch aus der Dusche gestiegen, kroch in ihre Nase und machte sie ganz schummrig. Für eine Millisekunde entrückten die Endorphine sie aus Raum und Zeit. Bevor sie vollends die Kontrolle über ihre Gedanken verlor, biss sie die Zähne zusammen, atmete tief durch die Nase ein und bohrte sich die Stiftspitze in die Handfläche. Der stechende Schmerz schickte Stresshormone los, die ihre Glückshormone an der totalen Explosion hinderten.

„Siehst du hier?“, hörte sie Ron sagen. Er war hochkonzentriert bei der Sache.

Luise zuckte zusammen und sah auf. Ron schaute sie erwartungsvoll an, änderte seinen Gesichtsausdruck aber sofort, als er ihre geröteten Wangen bemerkte. Kaum merklich zog er den rechten Mundwinkel nach oben und deutete ein Lächeln an. Offensichtlich machte er sich über ihre Verlegenheit lustig und fühlte sich ihr überlegen, dachte Luise. In diesem Moment wollte ihr allerdings keine schlagfertige Erwiderung einfallen. Wie kam das, wo sie sonst immer etwas entgegenzusetzen wusste? Sonst hatte sie immer eine Bemerkung parat, die ihr Gegenüber dazu aufforderte, sie nicht weiter in Betracht zu ziehen. Stattdessen wandte sie sich rasch wieder dem Buch zu. Rons musternder Blick blieb und automatisch intensivierte sich die Farbe ihrer Wangen.

„Wenn du das verstanden hast, können wir zur ersten Aufgabe übergehen.“ Seine Stimme hatte sich verändert. Sie schlug nun sanftere Wellen und umschmeichelten sie sachte.

Luise nickte hastig.

Das Echo seines gezogenen Stuhles hallte abermals durch den Saal und erneut lief es Luise kühl den Rücken hinunter. Dieses Mal rückte das Quietschen ihre Gedanken zurecht.

Der Abstand zu Ron gab ihr neue Luft zum Atmen. Befreit von seiner Körpernähe verflüchtigte sich der Nebel um ihre Gedanken und schenkte ihr klare Sicht auf die wesentlichen Dinge: Die anstehende Prüfung! Sie hatte bislang nicht eine einzige wiederholen müssen, obwohl sie nie viel fürs Bestehen getan hatte. Diesen Erfolgskurs musste sie beibehalten. Sie stützte den Kopf auf der Hand ab. Dabei fiel ihr Haar wie ein Schleier vor ihr Gesicht und verbarg das Glühen ihrer Wangen.

Gebannt starrte Luise auf das Papier, doch ihre Gedanken flogen in eine ganz andere Richtung. „Du solltest wissen, in welche Richtung du gehen willst“, hatte Maike auf Luises Frage geantwortet, warum Maike so gelassen durchs Studium wanderte. Maike war für Luise ein Phänomen. Noch nie war sie einem so zurückhaltenden, fast schon introvertierten Menschen begegnet, dem gleichzeitig alles gelang: Das Studium durchflog sie mit Leichtigkeit; sie schmiedete bereits Pläne, wie sie das volle Potenzial aus dem elterlichen Hof ausschöpfen konnte; ihre Zukunft war gesichert. Und obendrein hatte sie noch David. Die Schlange an Interessenten für Maike war kurz und nicht mit der langen Liste zu vergleichen, die sich an Luise heranschmeißen wollte. Trotzdem war David aus heiterem Himmel aufgepoppt und gab Maike alles, was sie brauchte. Luise knabberte an ihren lackierten Fingernägeln herum, als sie sich dabei ertappte, wie Neid in ihr hochkroch. Denn im Gegensatz zu ihrer Freundin hatte Luise nichts davon: kein Ziel, keinen Plan, keinen Freund.

So unauffällig wie möglich schielte Luise zu Ron hinüber. Luise war es gewohnt im Mittelpunkt zu stehen, viel Aufmerksamkeit von unzähligen Kerlen zu erhalten, die sie allerdings wenig tangierten. Jetzt fand sie sich mit Ron an einem Tisch wieder und ihr Herz legte eine höhere Schlagfrequenz ein. Er hatte so viel Charme und gleichzeitig eine Selbstsicherheit, die sie faszinierte. Konnte sie es bei ihm wagen, die Tore ihrer Mauern zu öffnen und herauszutreten? Hinaus in die Schutzlosigkeit? Konnte sie bei Ron über ihre ungute Vorahnung hinwegsehen? Bislang hatte sie ausnahmslos auf ihr ungutes Bauchgefühl bei Männern vertraut und war nie auf ihre Anmachversuche eingegangen. War vielleicht jetzt der Moment gekommen, um den riskanten Schritt zu wagen? War Ron der Richtige dafür? Oder war er bloß für die Mathenachhilfe gut? Was war mit Maikes Bedenken, waren diese begründet?

Plötzlich zerschnitt seine Stimme das Schweigen. „Treibst du eigentlich Sport?“ Er machte eine nickende Bewegung in Richtung ihrer Arme.

Seine Frage riss Luise unerwartet aus ihren Überlegungen. „Ja, ich laufe“, sagte sie atemlos. „Hin und wieder mache ich Kraftsport oder gehe Schwimmen. Momentan trainiere ich für den Berliner Marathon nächstes Jahr.“

„Beeindruckend. Ich gehe auch wöchentlich ins Fitnessstudio und bin dazu noch beim Fußball. Und einmal im Monat gehe ich mit ein paar Jungs zum Squashspielen. Wir können gerne gemeinsam für deinen Wettkampf trainieren.“

Luise zögerte und strich ihre Haare beiseite, sodass ihr Nacken frei lag. Ron schaute unwillkürlich auf ihre nackte Haut.

„Meine besten Erfolge erziele ich eigentlich, wenn ich allein trainiere“, entgegnete Luise schließlich.

Luises Konter brachte Ron aus dem Konzept und verschlug ihm die Sprache. Ertappt löste er seinen Blick von ihrem Hals. Auch Luise bereute ihre vorschnelle Abfuhr. Da war der Faden bereits abgerissen. Ihrer beiden Blicke sprangen ziellos über den Tisch, als würden sie nach dem nächsten Satz suchten. Schließlich wandten sie sich wieder den Gleichungen zu.

Nach einer Stunde verdrehten ihre Gehirne die Zahlen. Normalerweise hätte Luise das Treffen an dieser Stelle mit einer ihrer parat liegenden Standardlügen beendet. Irgendetwas an Ron hielt sie jedoch auf dem Stuhl fest – für eine weitere halbe Stunde, die sich anfühlte wie eine ganze. Nachdem sie die Themen über Sport und Mathematik abgehandelt hatten, kam der Gesprächsfluss ins Stocken. Je mehr sie versuchten, die Unterhaltung am Laufen zu halten, desto größer wurden die schweigsamen Lücken zwischen den Satzfetzen. Befangen rutschte Luise auf ihrem Stuhl hin und her. Als die Situation an Peinlichkeit nicht mehr zu übertreffen war, rückte Luise schließlich mit ihrer Notlüge heraus. Rasch packte sie ihr Zeug zusammen und behauptete, sie hätte Maike noch beim längst überfälligen Wohnungsputz zu helfen.

„Sieht so aus, als hättest du die Wahrscheinlichkeit verstanden“, meinte Ron schließlich vor dem Eingang. „Jetzt bist du fit für die Klausur.“

„Zumindest was diesen Teil der Klausur anbelangt.“ Luise presste die Lippen zu einem flachen Lächeln zusammen. „Als Nachhilfelehrer machst du dich gar nicht mal so schlecht.“

„Meine Schülerin war aber auch nicht so übel.“

„Haha“, imitierte Luise ein Lachen nach und lief rot an. „Wenn ich mich bei dir irgendwie revanchieren kann, sag einfach Bescheid. Vielleicht gibt es ein Fach, bei dem ich dir behilflich sein kann. Obwohl ich das stark bezweifle.“

Ron ging auf sie zu. Bevor Luise ausweichen konnte, drückte er ihr ohne Vorwarnung einen federleichten Kuss auf die Wange. „Jetzt sind wir quitt.“

 

Ich saß schon mit einem fesselnden Buch im Bett, da klopfte es an die Tür. Zwei Sekunden später streckte Luise ihren Kopf durch den Türspalt.

„Na, habt ihr die Wahrscheinlichkeit berechnet, mit welcher Finanzierung ihr es am ehesten zum Millionär bringt?“, begrüßte ich meine Beste, klappte mein Buch zu und erwartete eine völlig gleichgültige Luise zu sehen. Dieses Mal sollten sich meine Erwartungen aber nicht bestätigen.

„Na ja, ganz so etwas haben wir nicht berechnet. Wenigstens habe ich endlich verstanden, wovon der gute Professor Heiden spricht. Also, so halbwegs.“ Sie zog meinen Schreibtischstuhl vor und legte ihre Beine aufs Bett. Ihre glatte Haut glänzte unter dem Einfall des Lichts.

„Und? Da muss doch mehr gewesen sein als nur ein paar Gleichungen zu berechnen. Kein Typ fragt ein Mädel, das er im Club kennengelernt hat, ob sie mit ihm lernen möchte. Außer er hat andere Beweggründe.“

„Da war nichts“, versicherte Luise. „Wir haben uns wirklich nur über das Fach unterhalten. Hin und wieder ging es um den Sport. Das war es.“

Ich legte die Stirn in Falten und den Kopf schief.

„Wie läuft es mit David?“ Sie konnte gut vom Thema ablenken, sobald es ihr zu unangenehm wurde.

„Sehr gut. Für morgen hat er mich zum Candlelight-Dinner eingeladen, das er für uns beide kocht.“ Ich biss mir vorfreudig auf die Unterlippe. Meine Freude verpuffte sofort, als ich Luise eingehender betrachtete.

Sie schaute nachdenklich auf das Muster meiner geblümten Ikea-Decke. Ich konnte ihr ansehen, dass sie etwas beschäftigte und ich hoffte zutiefst, dass nicht Ron ihre Gedanken durcheinanderbrachte. Allerdings lag es auf der Hand: es konnte sich nur um ihn handeln.

Ich seufzte innerlich. Nichts wünschte ich mir sehnlicher, als meine Freundin ebenso glücklich zu sehen wie ich es war. Dass sie jemandem nahe sein und sich bei ihm fallen lassen konnte. Ron hingegen war dafür mit Sicherheit der falsche Kandidat. Ich hatte zu vieles von ihm gehört und gesehen, weshalb ich Luise keinesfalls in seine Arme rennen lassen konnte. Denn seine Fehler sah sie offensichtlich nicht. Umso größer war meine Sorge, dass sie genau bei ihm anfangen wollte sich zu öffnen.

„Irgendwie habe ich den Eindruck, dass er mehr will“, stellte Luise fest.

Ach was!, dachte ich.

„Da wäre er bei dir nicht der Erste. Dagegen wäre es tatsächlich das erste Mal, dass du in Erwägung ziehst, mit jemandem etwas anzufangen. Was mir bei ihm übrigens gar nicht gefällt.“

„Ron ist kein schlechter Kerl. Ich weiß gar nicht, warum du so eine Abneigung ihm gegenüber hast.“

„Ich habe ihn beobachtet. Glaube mir, er ist definitiv nicht der Typ, bei dem es sich lohnt, ihn weiterzuverfolgen.“

„Gerüchte hin oder her: Du bist nicht meine Anstandsdame, die auf mich aufpassen muss.“

Ihre Stimme wurde scharf. Beschwichtigend hob ich die Hände. Den plötzlichen Stimmungswandel konnte ich nicht nachvollziehen.

„Möchtest du, dass es mit ihm klappt?“, fragte ich vorsichtig.

Luise hob unentschlossen die Schultern und ließ sie wieder fallen. „Das würde ohnehin nicht klappen. Mein Bauchgefühl kann ich doch nicht ignorieren.“

„Hast du Interesse an ihm oder nicht?“, bohrte ich nach.

„Schon irgendwie. Wir haben die gleichen Interessen. Er ist nett und intelligent dazu. Oh, wenn sich unsere Arme berühren, dann habe ich so ein unglaubliches Kribbeln im Bauch.“

Für mich war es kaum vorstellbar, aber Luise schien tatsächlich noch nie auf einem Date gewesen zu sein, hatte keinerlei Erfahrung im Umgang mit Jungs. Jetzt sah ich Ron nicht mehr nur als falschen Kandidaten, der seinem Ruf als Semestercasanova gerecht werden wollte. Mit seiner Freundlichkeit und seinem Charme wurde er zur bedrohlichen Gefahr für Luise, die in ihrer Naivität und vorsätzlichen Blindheit seine Fallstricke nicht erkannte. Nein, ich war gewiss nicht ihre Anstandsdame, sondern ihre Freundin. Und Freunde schützt man.

„Nachdem wir mit Mathe fertig waren, sind wir noch sitzen geblieben und wollten uns unterhalten. Irgendwie … ich weiß nicht … wir haben uns … angeschwiegen.“

Perplex zog ich die Augenbrauen nach oben. „Du hast geschwiegen? Das kenne ich gar nicht von dir.“

„Eben. Wir haben keine Themen gefunden, über die wir uns locker unterhalten konnten. Außer über den Sport; den hatten wir allerdings nach fünf Minuten abgehandelt. Vielleicht war es die Atmosphäre. Oder wir waren nach dem Lernen zu müde – im Kopf.“

„Was ist mit deiner Vorahnung?“, erinnerte ich sie. „Die wäre an dieser Stelle mehr als angebracht.“

In dem Moment piepte ihr Telefon. Sie lehnte sich zur Seite, um es aus ihrer Gesäßtasche zu ziehen. Mit dem Display leuchtete auch ihr Gesicht auf.

„Er will sich gerne mit mir morgen treffen – zum Spazierengehen.“

Ich gab ein unterdrücktes Grunzen von mir. Eine wirklich eigenartige Einladung von jemandem, der normalerweise die Frauen auf direktem Wege ins Bett lotste. Vielleicht hatte ich ihn falsch eingeschätzt, hatte vorschnell geurteilt. Gleichzeitig verstärkte sich mit dieser Textnachricht mein Unbehagen, dass dieses Verhältnis einfach nichts Gutes in sich trug. Sein undefinierbares Verhalten und ein weiteres Treffen würden Luise nur weiter ins Ungewisse ziehen. Ich konnte nur hoffen, dass seine Absichten nicht hinterhältig waren.

„Spazierengehen? Damit er dich im Wald verscharren kann?“, fragte ich sarkastisch.

„Ich lass mein GPS vom Handy an, damit du mich orten kannst“, witzelte Luise.

 

Als Luise von ihrem „Date“ zurückkam, erkannte ich sie nicht wieder. Der Blick, die Körperhaltung, das Geschwafel um den heißen Brei. Meine Freundin war wie ausgetauscht. Sie strahlte eine Unsicherheit aus, von der ich dachte, dass sie gegen so etwas immun wäre. Meine Alarmglocken schellten nun so laut, dass es ohrenbetäubend war.

„Deine Vorahnung hat sich bestätigt“, brachte ich ihre vage Erzählung auf den Punkt. Seit einer Viertelstunde reihte Luise Fetzen von ihrem Spaziergang mit Ron in verkehrter Reihenfolge zusammen. Nur mit Mühe konnte ich das Puzzle zusammensetzen.

„Doch, er ist toll. Sehr sogar.“

„Trotzdem kannst du bei ihm nicht du selbst sein?“

„Das kann ich noch nicht beurteilen. Dafür kennen wir uns nicht ausreichend.“

Luise begann Farbe von ihren lackierten Nägeln zu kratzen, die, wie ich feststellte, abgekaut waren. Ebenfalls etwas, was ich sie nie habe machen sehen. Sie kauerte auf dem Stuhl wie ein verängstigtes Häschen, das sich zwar nach Liebe sehnte, gleichzeitig aber nicht gestreichelt werden wollte. Als ich sie so sah, schalt ich mich dafür, nicht von Anfang an deutlicher zu ihr gewesen zu sein.

Zu ihren herausragenden Eigenschaften zählten ihre Souveränität und Stärke und ihr Selbstbewusstsein – Eigenschaften, die ich gerne mein Eigen nennen würde. Sie wusste stets, was sie nicht wollte. Wich nie von ihren Überzeugungen ab, auch wenn es sich letztlich als der falsche Weg herausgestellt hatte. Wie beispielsweise ihr Studium, das sie nur aus Rebellion gegen die Erwartungshaltung ihrer Umwelt begonnen hatte. Die Frage nach dem was sie wollte, war im Gegensatz dazu schwieriger zu beantworten.

Die Bedenken, unzählige Chancen bei den Männern vertan zu haben, hatte Luise stets erfolgreich verscheucht. In das emotionale Spektrum ihrer sonst so strahlenden Persönlichkeit passte Betrübtheit einfach nicht hinein. War sie tatsächlich einmal traurig, war etwas Gravierendes geschehen. Aber Ron … Der hatte Luise in ihren emotionalen Grundfesten tief erschüttert. Die ersten Auswirkungen dieses Flirts machten sich bereits bemerkbar. Zum ersten Mal entdeckte ich eine Schwäche an meiner nahezu perfekten Freundin: sie war naiv und gutgläubig. Ihre Unerfahrenheit gepaart mit der Sehnsucht nach Liebe machten sie zu einem unverständigen Mädchen, das wahrscheinlich die Kekse aus einem zwielichtigen Van annehmen würde.

„Vielleicht sollte ich dem Ganzen noch etwas Zeit lassen und sehen wie es sich entwickelt“, schlug sie vor und zog die Schultern bis an die Ohren. Es klang eher wie eine Frage, anstatt wie eine Entscheidung.

Sie schaute mich mit nach Hilfe suchendem Blick an. Ich konnte nur zurückstarren. Alle Bedenken außer Acht lassend, forderte sie nun mich dazu auf, ihr die Entscheidung abzunehmen. In dieser Situation sah ich mich selbst einem Rollentausch unterworfen, der von mir verlangte, die Starke und Aufbrausende abzugeben. Mit dieser verkehrten Welt konnte ich recht wenig anfangen.

„Ich verstehe nicht so ganz, warum wir diese Diskussion hier führen“, warf ich ein. „Sowohl deine vorangegangene, ungute Vorahnung, als auch dein jetziges Bauchgefühl sagen nein. Obendrein verunsichern dich die Treffen mit ihm. Warum denkst du noch über ihn nach?“

Luise ließ von ihren Nägeln ab und schaute mich mit großen Augen an. „Wir ziehen uns irgendwie an.“

„Auf kommunikativer Ebene schon mal nicht.“

„Eine gewisse Sympathie ist da.“

„Das reicht nicht, Luise!“

Wenn sie es nicht auf Anhieb sehen wollte, musste ich es eben mit logischer Erklärung versuchen.

„Was ist mit seiner ‚Ex‘-Freundin?“ Ich zeichnete zu dem „Ex“ zwei Gänsefüßchen in die Luft. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass er nach einer festen Beziehung von drei Jahren – die ihn übrigens nicht gehindert hat, seinem Ruf als Semestercasanova gerecht zu werden – sich so schnell in eine andere verlieben kann. Und damit meine ich tiefgehende Gefühle, die aus einem ernsthaften Interesse an der anderen Person mit ihren Gefühlen und Befindlichkeiten resultieren. Ron hingegen nutzt dich nur aus. Du bist in deiner Verzweiflung so blind, dass du ihm seine Verliebtheit abkaufst.“

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783752120479
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2020 (November)
Schlagworte
Kurzgeschichte Beziehung Genremix Lyrik Gedicht Poesie

Autor

  • Mirjam-Sophie Freigang (Autor:in)

Aufgewachsen in ihrer eigenen Fantasiewelt gehörte das Geschichtenerzählen seit der Grundschule zu Mirjams Leben. Damals waren Disneyhelden ihre Inspiration, heute sind es reale Menschen und die Begegnungen mit ihnen. So werden Eindrücke und Erlebnisse Zeile für Zeile in ihren Geschichten verarbeitet. Mirjam liebt es, genauso wie ihre Texte, zu wachsen und ihre Erkenntnisse mit anderen zu teilen. Heute lebt sie mit ihrem Pony im Raum Heidelberg. Gemeinsam machen sie die Wälder unsicher.
Zurück

Titel: Anleitung im Korb geben