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Unreif für die Insel

Wenn jemand eine Reise tut... Mallorca 2005.

von Andy Schweigard (Autor:in)
34 Seiten

Zusammenfassung

Eine Gruppe junger Männer, im Alter zwischen 17 und 20, auf ihrer Reise an die berühmt-berüchtigte Playa. Es ist das Jahr 2005. Der Autor erzählt aus der Ich-Perspektive Geschichten von Gruppenkonformität und Individualität, rauschhaften Nächten und feinen Gefühlen, barem pubertären Unsinn und metaphysischen Einsichten. Sowas wie ein Reiseroman irgendwo zwischen moderner deutscher Dichtung und Schundliteratur.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Prolog
 

Ob die Worte und Geschichten, die da in diesem Buch zu lesen sind, auf gänzlich wahren Ereignissen beruhen oder doch mehr erfunden sind, das lasse ich einfach mal dahingestellt.
Wie könnte ich etwas schreiben, das ich nicht erlebt hätte? Wie könnte ich etwas schreiben, ohne mir etwas zusammen zu reimen?

 

Erstes Kapitel: Vista Odin

Hochsommer. Der Morgen graut.
Doch es ist noch Nacht. Der Flieger spuckt uns aus.
Vor Erwartung und etwas Alkohol trunken, torkeln wir in das Hotelfoyer hinein.
Oder man könnte sagen, wir fallen dort ein.
Singen Lieder, ja, liebes Hotel Vista Odin (der „Anblick Odins“) wir sind da.

Einchecken. Zimmer aufsuchen. Los geht der Ritt.
Wir kommen ins Inselfieber. Nehmen uns gegenseitig mit.

Irgendwann geht auch die Sonne dann ganz auf.
Wir springen in den Pool. Sind nicht ganz so freundlich drauf.
Der Animateur winkt uns freudig zu, wir reagieren nicht darauf, kehren ihm den Rücken zu. Aber immerhin lachen wir selbst über unsere Schroffheit. Wir rufen ein Motto aus.
Mit einem Augenzwinkern und einiges an Ironie: „Nicht anfreunden, gleich zuschlagen.“ Nun, ich schreibe hier und bewerte nicht.
Ein Lächeln huscht über das Gesicht.
Es war der erste Morgen, der erste Tag auf einer fernen Insel für mich.
Ich war zum ersten Mal geflogen, da mit meinen 17 Jahren.
Ich ging einfach voran.
Ließ das Leben sich offenbaren.

Einen von unseren Leuten ließen wir auf seiner Sonnenliege unter dem Schirme schlafen,
während wir uns wieder auf die Zimmer verzogen. Mehrere Stunden.
Die Sonne wanderte, erreichte seine Waden.
Heraus kam ein gesundes Mallorca-Touristen-Rot.
Wir lachten und scherzten. Das ging heiter los.
Playa de Palma, das Leben ist famos.

 

Zweites Kapitel: Die Nacht

Hinein in die große gute Nacht.
Es ist August. Hochsommer, ja.
Doch die Tage werden wieder kürzer. Seit fast 2 Monaten schon. Man merkt dies.
Der Sommer, das Jahr, sie neigen sich.
Wir sind am Bechern. Wir trinken Bier und Schnapsgemische aus Pappbechern in unserem All-Inclusive-Hotel. Bald geht es ins große Nachtleben. Zu den funkelnden Lichtern und allem. Mehr zu bechern. Musik. Und Frauen.

Doch ist hier auch Glanz? Und wahres Insel-Flair? Oder reiht sich hier nur Trinkhalle an Trinkhalle und nutzt den sonnendurchfluteten Balearenort, um vorm deutschen Alltag zu flüchten?
Eine gewisse Enttäuschung in mir.
Ich betäube sie mit Bier.
Und stürze mich mit den Kumpanen hinein in diese Nacht,
in das Getümmel.
Benehmen uns wie Lümmel.
Ganz genauso wie für diesen Abend angebracht.
Es wird gesungen und gelacht.
Mädchen auch mal angemacht.
Die Lichter verschwimmen. Ich küsse ein Girl. Sie ist mit ihren Eltern hier.
Wo sind meine Leute? Die Dunkelheit flirrt.
Die Lichter mit ihr.

Irgendwann ist diese Nacht auch vorbei,
wir finden uns im Hotel wieder ein.
Hauen da noch ziemlich auf die Pauke. Bis das Personal uns ermahnt. Und der Morgen graut.
Wir laufen nackt durchs Zimmer. Stehen so auch auf dem Balkon.
Mein Zimmergenosse cremt sich mit After-Sun-Balsam ein.
Das beruhigt die Haut.
Im Intimbereich.
Eine neue Ladung Touristen fährt in diesem Moment im Reisebus vorbei. Willkommen auf Malle, der Eindruck täuscht nicht. Jetzt seid ihr auch dabei.
An der fuckin´ Playa...
Guten Morgen.
Hier gibt es keine Gnade,
nur Morden.

 

Drittes Kapitel: Wo ist Thomas? Teil I

Es ist wieder Nacht.
Wieder berauscht. Bier, Milch, Likör und Schnaps.
Doch die Orientierung ist noch da.
Die Lichter brennen wieder. Auch die roten. Zu diesen zieht es uns heut hin. Jugendliche Abenteuerlust, Dummheit, Sucht...
wir schauen einfach rein da.
In den Puff.
Lachen darüber auch in uns hinein.

Wir sitzen an der Bar. Die Damen kommen.
Wir sprechen mit den Nutten.
Seltsame Flirtgespräche. Ein Kumpan ist mit einer Dame schnell verschwunden.
Er geht aufs Ganze. Wir wollen nur den Kitzel. Wir anderen zwei.
Wir zwei Jünglinge sitzen an der Bar,
Thomas und ich, und eine Dirne, die ist da.
Sie bittet uns um einen Drink. Wir spendieren. Lassen aber die Hosen an.
Wir erhoffen uns von unserer Großzügigkeit ein bisschen Nähe, ein bisschen mehr Tuchfühlung, Ertasten des anderen Körpers oder sowas. Sie erlaubt davon nicht viel,
wir sind enttäuscht.
Trotzdem ein lustiges Spiel.
Während ich dann abdrifte in eigenen Gedanken und in Betrachtung von diesem verruchten, seltsamen Ort,
da fährt der Thomas mit dem Flirtgespräch fort.
Lässt sich weiter bezirzen, hinterlässt der Dame dann den Namen unseres Hotels und auch den seinigen. Heute hat er nicht genug in den Taschen,
um sich da weiter an die Liebste ranzumachen.
Morgen dürfe sie ihn dann vernaschen...

Was seine Freundin zuhause sagen würde? Wir wollen es nicht wissen. Jedenfalls ist es jetzt erstmal Zeit sich zu verpissen.
Wir stinken nach Parfüm, wie dieser ganze Ort.
Los auf, lass uns hier fort.
Der andere ist auch wieder an Bord.
Erzählt von seinem Abenteuer.
Doggy-Style, ein Finger im Po. Wir wundern uns und lachen.
Diese Nacht war ein bisschen bescheuert...

 

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783752134568
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2021 (Februar)
Schlagworte
lachen rausch prosa unsinn liebe freundschaft mallorca jugend reise individualität Erzählungen Kurzgeschichten Satire Parodie Humor Lyrik Gedicht Poesie

Autor

  • Andy Schweigard (Autor:in)

Andy Schweigard wurde 1988 in der Halltertau geboren. Irgendwann hat er mal irgendwas studiert. Ein bisschen was ausprobiert. Auch Jobs. Jetzt ist er hier. Auf die Kunst gekommen. Oder sie kam zu ihm. Ebenso wie ein paar andere Sachen. Jedenfalls umgibt er sich nun viel mit Dingen, die ihm Freude machen. Und ich kann davon vielleicht was weiter geben. Hier in seinen Geschichten. Man sagt, er weiß vom Leben bisschen was zu berichten... Mit diesem Büchlein feiert er sein Romandebüt.
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Titel: Unreif für die Insel