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Die atemlose Epidemie

So bleibt Ihre Lunge gesund und stark

von Dr. Angela Fetzner (Autor:in)
120 Seiten

Zusammenfassung

Wir atmen in jedem Moment unseres Lebens - Erlischt der Atem jedoch, ist das Leben zu Ende. Unsere Lunge ist ein Wunderwerk der Natur - und doch zugleich so gefährdet wie kein anderes Organ. Die Lunge ist ein komplexes Wunderwerk der Natur – zahllose kleine und große Atemwege bilden ein weitverzweigtes System, das dem Geäst eines Baumes gleicht. Weil die Lunge jedoch über die Atemluft in direktem Kontakt zur Außenwelt steht, ist sie äußerst anfällig gegenüber Bakterien, Viren und anderen Schadstoffen. Gelangen diese in die Atemwege, können sie dort entzündliche und schädliche Prozesse in Gang setzen, die unsere Gesundheit gefährden. Eine gesunde Lunge ist die Grundlage des Lebens Eine gesunde Lunge – die den gesamten Körper mit lebensnotwendigem Sauerstoff versorgt - ist die Grundlage des Lebens und essenziell für unser Wohlbefinden, sowie für Leistungsfähigkeit und Vitalität. Die Lunge – Das vergessene Organ Wird die Lunge nicht ausreichend gepflegt, sinkt nicht nur deren Leistungsfähigkeit, sondern auch die Widerstandskraft und die Immunabwehr des Organs ist stark eingeschränkt. Der Beginn von zahlreichen Krankheiten wird eingeläutet. Eine gute Pflege der Atemwege ist der beste Schutz vor akuten und chronischen Lungenerkrankungen Viele einfache und praktikable Maßnahmen beugen Erkrankungen der Lunge vor und sorgen für eine gesunde Lunge. Dieses Buch vermittelt alles Wissenswerte über die Lunge, ihren Aufbau und ihre erstaunlichen Fähigkeiten – v. a. aber möchte es Ihnen Tipps an die Hand geben, wie Sie Ihre Lunge sinnvoll unterstützen, diese stärken und Infekten vorbeugen können. Die Autorin berät und informiert als promovierte Apothekerin seit mehr als zwei Jahrzehnten zahlreiche Kunden. Als unabhängige Autorin und Apothekerin fühlt sich die Verfasserin dieses Buchs nur der Gesundheit und dem Wohl der Menschen verpflichtet. Die gedruckte Ausgabe des Buchs hat 292 Seiten mit über 40 farbigen Abbildungen und Fotos. Vergleichen Sie hierzu auch den Umfang und die Qualität dieses Buchs mit dem oft überteuerten 20-30 seitigen Internet-Textgeschnipsel. Geschrieben werden solche Pseudobücher von nicht existenten Personen, von Laien ohne jegliche Sachkenntnis im medizinischen und pharmazeutischen Bereich.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Dr. Angela Fetzner

Die atemlose Epidemie

So bleibt Ihre Lunge gesund und stark

© 2020 by Dr. Angela Raab geb. Fetzner

alle Rechte vorbehalten

Gartenstr. 10

56462 Höhn

www.angela-fetzner.de

kontakt@angela-fetzner.de

1. Auflage 2020

Umschlaggestaltung:

ZERO Werbeagentur, München unter

Verwendung von Motiven von shutterstock.com

& Michael Raab unter Verwendung von

Fotos: © Giovanni Cancemi &

© SergeyNivens

depositphotos.com

Ebook-Satz: Michael Raab

Inhaltsverzeichnis

Prolog

Atmen ist Leben

Was geschieht eigentlich genau bei der Atmung?

Die Atemfrequenz

Obere und untere Atemwege

Die Atmung ist das Resultat einer koordinierten Muskeltätigkeit

Wie steht es um Ihre Lungenfunktion?

Standardverfahren zur Kontrolle der Lung­en­funktion

Spirometrie

Ergospirometrie

Peak-Flow-Messung

Großer Lungenfunktionstest: Ganzkörper-Plethysmographie

Blutgasanalyse

Bronchoprovokation

Bronchospasmolysetest

Hinweis

Die besten Maßnahmen für eine gesunde Lunge

Halten Sie Ihre Lunge mit regelmäßiger Bewegung fit

Der Bolt-Test

Übungen für einen besseren BOLT-Wert

Ein Aufenthalt am Meer kann wahre Wunder vollbringen

Der Wald ist eine Wonne für die Atemwege

Waldspaziergänge stimulieren das Immunsystem

Auf gute Luft achten

Richtig Lüften

Weitere Tipps für ein gesundes Raumklima

Regelmäßiges Staubsaugen

Die richtige Wahl der Reinigungsmittel

Schimmelpilz vermeiden

Schleimhäute schützen

Inhalieren stärkt die Lunge

Wie inhaliert man Kochsalzlösung?

Inhalate richtig anwenden

Was kann noch inhaliert werden?

Was sollte nicht mit dem Vernebler inhaliert werden

Gesundes Salz aus der Saline

Lungenfreundliche Ernährung

Die besten Freunde der Lunge

Die größten Feinde der Lunge

Transfettsäuren vermeiden

Salz nur ganz sparsam verwenden

Allgemeine Grundlagen für eine lungen­gesunde Ernährung

Ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse

Basics für eine gesunde Ernährung

Tierische Eiweiße wie Fleisch, Wurst und Fisch nur in Maßen

Vorgefertigte Nahrung und Fertigprodukte

Ausreichend trinken

Mineralwasser mit oder ohne Sprudel?

Wieviel Flüssigkeit soll bei bereits bestehenden Lungenerkrankungen getrunken werden?

Bewährte Heilpflanzentees bei Erkrankungen der Atemwege

Übergewicht abbauen

Regelmäßig Händewaschen

So werden die Hände richtig gewaschen

Richtige Händedesinfektion

„Hygienische Hände“ - Voraussetzungen

Durchführung der Händedesinfektion

Die richtige Mund- und Zahnpflege

An jedem Zahn hängt immer auch ein ganzer Mensch (Paracelsus)

Die Zungenreinigung

Pflege der oberen Atemwege

Wärme ist eine Wohltat für die Lunge

Sauna – Entspannt und erweitert die Atemwege

Dampfbad – Heißer Dampf für eine gesunde Lunge

Wärmflaschen, Dinkelkissen, Kirschkernkissen

Kartoffelwickel – wohltuend bei schmerzhaftem Husten

Risikofaktoren vermeiden

Werden Sie beziehungsweise bleiben Sie Nichtraucher

Tragen Sie bei staubintensiven Tätigkeiten beim Heimwerken und am Arbeitsplatz unbedingt einen Atemschutz

Atemwegsinfekte vermeiden

Hygiene zum Schutz vor Krankheitserregern

Menschenansammlungen vermeiden

Auskühlung vermeiden

Weitere Tipps gegen eine Auskühlung des Körpers

Die richtige Atmung kann wahre Wunder bewirken

Die unbewusste Atmung

Die willentliche Atmung

Der bewusste zugelassene Atem

Atmung – Urrhythmisches Prinzip unserer Welt

Falsche Atemtechniken – Ursachen und Folgen

Flache Bauchatmung

Gründe für eine schlechte Atmung

Das verfestigte Atemmuster

Die Heilkraft der Atmung

Eine gute Atemtechnik gewährleistet eine gesündere und leistungsfähigere Lunge

Atmen für das Immunsystem

Den eigenen Atemrhythmus finden

Atemtraining – Die besten Übungen

Hauchatmung

Aufrichtung des Oberkörpers

Lippenbremse

Zwerchfellatmung

Richtig atmen beim Sport

Atemregeneration nach dem Training

Atemübung an der frischen Luft

Lockerungsübung

Atemwahrnehmung

Die Feueratmung

Atemtherapie

Wann hilft eine Atemtherapie

Schüßler-Salze zum Entgiften und Stärken

Homöopathische Mittel zum Entgiften und Stärken

Homöopathische Mittel zum Stärken und Ent­giften der Lunge

Literatur (Auswahl)

Internetseiten

Zur Autorin

Ein herzliches Dankeschön

Bücher von Dr. Angela Fetzner

Leseprobe - Die Lymphe

Wir atmen in jedem Moment unseres Lebens - Erlischt der Atem jedoch, ist das Leben zu Ende.

Unsere Lunge ist ein Wunderwerk der Natur - und doch zugleich so gefährdet wie kein anderes Organ.

Die Lunge ist ein komplexes Wunderwerk der Natur – zahllose kleine und große Atemwege bilden ein weitverzweigtes System, das dem Geäst eines Baumes gleicht. Weil die Lunge jedoch über die Atemluft in direktem Kontakt zur Außenwelt steht, ist sie äußerst anfällig gegenüber Bakterien, Viren und anderen Schadstoffen. Gelangen diese in die Atemwege, können sie dort entzündliche und schädliche Prozesse in Gang setzen, die unsere Gesundheit gefährden.

Eine gesunde Lunge ist die Grundlage des Lebens

Eine gesunde Lunge – die den gesamten Körper mit lebensnotwendigem Sauerstoff versorgt - ist die Grundlage des Lebens und essenziell für unser Wohlbefinden, sowie für Leistungsfähigkeit und Vitalität.

Die Lunge – Das vergessene Organ

Wird die Lunge nicht ausreichend gepflegt, sinkt nicht nur deren Leistungsfähigkeit, sondern auch die Widerstandskraft und die Immunabwehr des Organs ist stark eingeschränkt. Der Beginn von zahlreichen Krankheiten wird eingeläutet.

Eine gute Pflege der Atemwege ist der beste Schutz vor akuten und chronischen Lungenerkrankungen

Viele einfache und praktikable Maßnahmen beugen Erkrankungen der Lunge vor und sorgen für eine gesunde Lunge.

Dieses Buch vermittelt alles Wissenswerte über die Lunge, ihren Aufbau und ihre erstaunlichen Fähigkeiten – v. a. aber möchte es Ihnen Tipps an die Hand geben, wie Sie Ihre Lunge sinnvoll unterstützen, diese stärken und Infekten vorbeugen können.

Prolog

Liebe Leserin und lieber Leser!

Wir nutzen unsere Lunge rund um die Uhr – meist, ohne uns dessen bewusst zu sein

Wir atmen in jedem Moment unseres Lebens - Da die Lunge meist reibungslos funktioniert, ist die Atmung jedoch eine der Kräfte unseres Körpers, die für selbstverständlich gehalten werden.

Wer gesund ist, atmet automatisch – ohne darüber nachzudenken, was die Lunge dabei leistet.

Aus diesem Grund werden die Pflege der Lunge und die notwendige Fürsorge für dieses bedeutende Organ meist stiefmütterlich vernachlässigt. Und nicht nur das: Die meisten Menschen muten dem lebenswichtigen Organ auch noch Strapazen wie Rauchen, ungesunde Ernährung, trockene Raumluft usw. zu.

Erst wenn sich gesundheitliche Probleme wie hartnäckiger Husten oder furchteinflößende Atemnot einstellen, wird den meisten Menschen klar, was unsere Lunge eigentlich leistet.

Erlischt der Atem jedoch, ist das Leben zu Ende

Eine eingeschränkte Widerstandskraft der Lunge kann wiederum den Beginn zahlreicher Krankheiten einläuten. So stehen bspw. chronisch-ob­struktive Atemwegserkrankungen und Lungenentzündungen im Zusammenhang mit einer geschwächten Lunge. Lungenerkrankungen gehören mittlerweile zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland, wobei die Tendenz steigend ist.

Und Lungenerkrankungen zählen nicht nur zu den führenden Todesursachen weltweit – auch die Lebensqualität der Betroffenen wird durch Lungenerkrankungen wie COPD stark eingeschränkt.

Das Thema „Lunge“ ist nicht präsent

Die zunehmende Bedeutung von Lungenerkrankungen und die gleichzeitig bestehenden Defizite in der Versorgung von Patienten mit Lungenerkrankungen werden weder in der Öffentlichkeit noch in Fachkreisen adäquat wahrgenommen. Während bspw. die Prävention und Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch in der Hausarztpraxis angekommen ist und die Mortalität von Herz-Kreislauf-Erkrankungen hierzulande rückläufig ist, können wir – was Lungenerkrankungen betrifft – einen gegenteiligen Trend feststellen.

Lungenerkrankungen sind heimtückisch

Lungenerkrankungen gehören zu den heimtückischsten Erkrankungen. Denn meist wird die Lunge hierbei so heimlich und listig geschädigt, dass es oft jahrelang nicht auffällt, dass das Organ bereits irreversibel zerstört wurde.

So ist der morgendliche Husten bei älteren Menschen schon fast obligatorisch und „gehört zum guten Ton“. Und das Keuchen beim Treppensteigen wird meist als mangelnde Fitness abgetan. Während die Lunge derweil gegen die chronische Entzündung und die Veränderung ihres Gewebes kämpft, wird das wichtige Organ weiter vernachlässigt.

Viele Betroffenen gewöhnen sich auch an ihre Beschwerden und handeln erst, wenn ihre Lunge bereits mehr oder minder schwere bleibende Schäden erlitten hat.

Die Lunge schützen und stärken

Mit vielen einfachen Maßnahmen können Sie für die Gesundheit Ihrer Lunge sorgen und Erkrankungen vorbeugen. Wie Sie Ihre Lunge am wirksamsten gegen Schadstoffe wappnen sowie das Organ stärken und regenerieren – hierzu möchte Ihnen dieser Ratgeber alltagstaugliche und gut umsetzbare Tipps und Anregungen an die Hand geben.

Herzlichst Ihre Apothekerin Dr. Angela Fetzner

Atmen ist Leben

Atmen ist im Grunde genommen die natürlichste und selbstverständlichste Sache der Welt. So ist die Atmung auch eine der Kräfte des Körpers, die für selbstverständlich gehalten werden, so lange alle Prozesse reibungslos funktionieren. Funktioniert die Versorgung nicht optimal, kommt es sofort zu Leistungseinbußen und bereits nach drei Minuten sterben die ersten Gehirnzellen ab. Das Gefühl, wie unangenehm es ist, wenn die Atmung nicht richtig funktioniert, hat jeder schon einmal bei einer Erkältung erlebt.

Die Lunge ist das zuständige Organ, um den Austausch zwischen den aus der Umgebung aufgenommenen Gasen und dem Körper zu regeln. Über den Mund oder die Nase strömt die Luft in den Rachen und gelangt dann über die Luftröhre und die Bronchien in die Lunge.

Die Bronchien gehen in den Lungenflügeln in immer feiner werdende Äste über, die sogenannten Bronchiolen. Von dort aus geht es weiter in die Lungenbläschen, die medizinisch als Alveolen bezeichnet werden. Vorstellen kann man sich diese als minimale Ausstülpungen, die von extrem dünnen Wänden durchzogen werden. Jeder Mensch besitzt ungefähr 300 Millionen Lungenbläschen. Würde man diese ausbreiten und nebeneinander legen, entspräche die Fläche der eines Fußballfelds.

Erst in den Alveolen findet der unmittelbare Austausch von Gasen mit dem Blut statt. Das Blut nimmt frischen Sauerstoff auf und transportiert ihn durch den gesamten Organismus. Als Abfallprodukt wird das Kohlendioxid an die Lungenbläschen abgegeben und wieder ausgeatmet.

Die Lungenbläschen sind sehr empfindlich und mögen am liebsten saubere, leicht feuchte Luft von angenehmer Temperatur. Aus diesem Grund ist das weit verzweigte Bronchialsystem innen mit Schleimhäuten ausgekleidet. Die Schleimhäute schützen die Bronchien zudem vor eindringenden Erregern.

Auf den Schleimhäuten selbst befinden sich die Becherzellen, die zähen Schleim absondern, der wie ein Film auf der Oberfläche aufliegt. Bei den meisten dort anzutreffenden Zellen handelt es sich allerdings um Flimmerzellen, auf denen sich feine Härchen befinden, die Zilien genannt werden.

Die Zilien sind in der Lage, sich hin und her zu bewegen - Auf diese Weise befördern sie einem Fließband gleich eingedrungenen Staub, Bakterien und Viren weg vom Atemsystem. Dabei gelangt immer ein wenig Schleim in den Bereich des Rachens, der jedoch reflexartig sofort wieder heruntergeschluckt wird. Im Schleim enthaltene Keime werden so in den Magen transportiert und dort durch die Magensäure unschädlich gemacht.

Dabei wird jedes Mal ein halber Liter Luft ein- und ausgeatmet, was sechs bis neun Litern pro Minute entspricht und rund zehntausend Litern pro Tag. Im Alter zwischen 20 und 30 Jahren beträgt das durchschnittliche Lungenvolumen vier Liter, bis zum 60. Lebensjahr reduziert es sich auf knapp die Hälfte. Jeder Mensch verbraucht in seinem Leben durchschnittlich 20 Millionen Liter Sauerstoff.

Was geschieht eigentlich genau bei der Atmung?

Einatmen, ausatmen. Pause. Einatmen, ausatmen, Pause.

Die Atmung des Menschen bestimmt sein ganzes Leben: Der erste Atemzug setzt unmittelbar nach der Geburt ein, mit dem letzten Atemzug endet das Leben. In der Zwischenzeit atmen wir ununterbrochen, über 700 Mal pro Stunde.

Jeder Mensch hat seinen eigenen Atem-Rhythmus, von dem er sich leiten lässt. Er spiegelt zu jeder Zeit seinen körperlichen und seelischen Zustand wider. Im Schlaf ist der Atem deutlich anders, als bei schneller Bewegung. Sowohl in Stress-Situationen, als auch beim Lachen oder beim Weinen verändert sich der Atem entsprechend.

Wir atmen ein, wir atmen aus – dieser Vorgang, der uns meist gar nicht bewusst ist und uns ganz selbstverständlich erscheint, ist in Wahrheit ein hochkomplexer Vorgang, ein Wunderwerk der Natur.

Die Atmung ist eine der wichtigsten Grundfunktionen des Lebens, die mit allen anderen Aspekten des menschlichen Organismus im Zusammenhang steht.

Der Mensch atmet etwa 20000 Atemzüge pro Tag, über 500 Millionen Mal in seinem Leben. Atmet er falsch, wird er krank. Das wusste bereits Buddha, der in seinen Schriften Tipps zum richtigen Atmen gibt. Und auch bei den alten Ägyptern und im Alten Testament finden sich atemtherapeutische Ratschläge.

© depositphotos - CLIPAREA - Lunge beim Mann

Beim Einatmen wölbt sich das Zwerchfell nach unten, beim Ausatmen nach oben. Diese Bewegung regt die Tätigkeit von Magen und Darm, Leber und Nieren an. Zudem wirkt die Atembewegung auf die Freisetzung zahlreicher Hormone und besitzt somit einen großen Einfluss auf Psyche und Körper. Umgekehrt beeinflussen seelische und körperliche Vorgänge den Atemrhythmus.

Pro Minute atmen wir ungefähr sechs Liter Luft ein und wieder aus. Diese Luft fließt am Kehlkopf und an den Stimmbändern vorbei über die Luftröhre in die Lunge, wo in den Bronchien und Alveolen (Lungenbläschen) der lebensnotwendige Gasaustausch stattfindet. Der Sauerstoff, der mit der Luft in die Lunge gelangt, wird vom Blut aufgenommen.

Im Gegenzug geben wir beim Ausatmen das im Körper produzierte Kohlendioxid mit der Luft ab. Atmen ist eine ausgefeilte Zusammenarbeit zwischen ganz unterschiedlichen Muskeln und Muskelgruppen. Durch Anspannung sorgt unser wichtigster Atemmuskel, das Zwerchfell, gemeinsam mit der Zwischenrippenmuskulatur dafür, dass sich der Brustkorb heben kann. So bekommt die Lunge ausreichend Platz, sich nach oben und vorne zu drehen. Zeitgleich zieht sich – bei richtiger, so genannter Bauchatmung – das Zwerchfell zusammen und macht zusätzlich unten Platz für die Lunge. Sobald sich die Atemmuskulatur wieder entspannt, kann die verbrauchte Luft entspannt ausgeatmet werden.

© depositphotos - neftali77 - Lunge mit Bronchien, Blutgefässen und Luftröhre

Unter Atmung an sich versteht man in physiologischer Hinsicht den Gasaustausch. Ein erwachsener Mensch atmet etwa 20000 Mal am Tag – jedes Organ, jeder Muskel, jede einzelne Zelle unseres Körpers benötigt Sauerstoff, um funktionsfähig bleiben zu können. Beim Einatmen wird der lebenswichtige Sauerstoff über die oberen und unteren Atemwege in den Blutkreislauf geleitet, von wo aus er im ganzen Körper verteilt wird.

Die Atmung führt zur stufenweisen Verbrennung von (gebundenem) Kohlenstoff und Wasserstoff, unter Zuhilfenahme von Sauerstoff. Dieser Prozess liefert die für den Organismus notwendige Energie, die für Bewegung, die Aufrechterhaltung einer konstanten Körpertemperatur und den Stoffwechsel gebraucht wird.

Man differenziert hierbei zwischen äußerer und innerer Atmung (Respiration). Unter der äußeren Atmung (auch Lungenatmung genannt) versteht man den Gasaustausch zwischen Luft und Blut. Die innere Atmung (auch Zellatmung genannt) stellt den Gasaustausch zwischen Blut und Zellen dar.

Die Lungenatmung ist für den Gaswechsel zuständig, also für den Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid mit der Umgebung. Die Sauerstoffaufnahme erfolgt in der Lunge und wird über den Blutkreislauf zu allen Körperzellen transportiert.

Die Zellatmung dient der Energiegewinnung in der einzelnen Zelle, hierbei wird Sauerstoff verbraucht und Kohlendioxid erzeugt.

Bei der inneren Atmung kommt es also zum Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid zwischen dem Blut und den Zellen.

Das Blut fungiert hierbei als Transportmittel für den Sauerstoff von der Lunge zu den Zellen – und umgekehrt führt das Blut das Kohlendioxid auch wieder mit zurück.

Das mit Sauerstoff angereicherte Blut kann nicht nur alle Zellen des Körpers blitzschnell erreichen, sondern mit Hilfe der Atmung werden auch Giftstoffe und Schlacken aus dem Körper geleitet. Wenn das Blut aufgrund einer zu flachen Atmung mit zu wenig Sauerstoff angereichert ist, verkleben die Blutkörperchen und infolgedessen kann es u. a. zu einem Stau im Lymphsystem kommen. Als Folge werden Giftstoffe nur unzureichend ausgeschwemmt, ferner erreichen Nähr- und Vitalstoffe aufgrund der schwer passierbaren Transportwege nicht mehr ihr Endziel. Das kann sogar so weit gehen, dass Giftstoffe sich in verschiedenen „Depots“ und auch in den Gelenken ablagern, wo sie u. a. Entzündungen auslösen können. Auch die Körperzellen haben durch die Unterversorgung mit Sauerstoff, die aus einer falschen Atemtechnik resultiert, deutlich mehr Arbeit zu leisten.

Aufgrund unzureichender Sauerstoffzirkulation kommt es zu einer Mangelversorgung mit dem lebenswichtigen Gas, weiter lagern sich Giftstoffe in der Zellflüssigkeit ein. Als Resultat kann es bspw. zu Schwellungen am ganzen Körper und zu Entzündungen besonders belasteter Bereiche kommen.

Die Atemfrequenz

Eine wichtige Kenngröße der Atmung ist die Atemfrequenz. Im Ruhezustand atmet ein Erwachsener etwa 15 Mal pro Minute ein und aus. Jugendliche haben eine Atemfrequenz von 16 bis 20 Atemzügen pro Minute. Unter Belastung kann sich die Atemfrequenz auf 50 Mal pro Minute steigern.

Ein Kleinkind hat eine Atemfrequenz von rund 25 pro Minute, ein Säugling etwa 30 pro Minute.

Ältere Menschen neigen wieder zum schnelleren Atmen, was aber oftmals auch Ausdruck verschiedener Erkrankungen sein kann. Der Sauerstoffverbrauch nimmt im Alter aufgrund der geringeren Stoffwechselleistung ab.

Obere und untere Atemwege

Die Atemwege werden in obere und untere Atemwege eingeteilt. Zu den oberen Atemwegen gehören der Mund, die Nase, die Nasennebenhöhlen, der Kehlkopf und der Rachen.

Die Luft tritt über die Mundhöhle (Mundatmung) oder über die Nase (Nasenatmung) in den Körper. Die Nasenatmung hat u. a. den Vorteil, dass größere Fremdkörper von den Nasenhaaren im Bereich des Naseneingangs aufgehalten werden.

Nachdem die Luft die Nase passiert hat, gelangt sie in die Nasenhöhle, wo sie durch die Nasenschleimhaut gereinigt, angefeuchtet und angewärmt wird. Über den Rachen (griech. Pharynx) wird die Luft weiter zum Kehlkopf (griech. Larynx) geleitet.

Die Stimmbänder markieren die Grenze zwischen den oberen und unteren Atemwegen.

Zu den unteren Atemwegen zählen die Luftröhre und die Lunge mit ihren unzähligen Verästelungen – den Bronchien und den Bronchiolen.

Die Luftröhre (Trachea) verzweigt sich in zwei Hauptbronchien - innerhalb der Lunge erfolgt anschließend eine Weiterverzweigung in zahlreiche Äste, die Bronchien. Aus den Bronchien entspringen die noch kleineren Bronchiolen. Am Ende der Atemwege befinden sich schließlich die kleinen Lungenbläschen (Alveolen), durch welche Sauerstoff in die Kapillargefäße übertritt und auf umgekehrten Weg Kohlendioxid aus dem Blut an die Lunge abgegeben wird.

Um den Abtransport von Fremdkörpern – die mit der Atemluft aufgenommen wurden - aus der Lunge zu gewährleisten, sind die Atemwege mit einem spezialisierten Epithel ausgekleidet, dem sogenannten Flimmerepithel.

Die oberen und unteren Atemwege sind jedoch keine getrennten Systeme, sondern sie bilden vielmehr eine funktionale Einheit. Über den Rachen und die Schleimhäute sind sie auch anatomisch miteinander verbunden.

Wenn wir einatmen, strömt die Luft über den Mund- und Nasenraum, den Kehlkopf und die Luftröhre in unsere Lunge. Die Lunge teilt sich in zwei Lungenflügel und fünf Lungenlappen auf. In den Lungenbläschen – den kleinsten Verästelungen des Bronchialsystems – findet der Gasaustausch statt. Der Gasaustausch besteht aus der Aufnahme von Sauerstoff in den Blutkreislauf und der Abgabe von Kohlenstoffdioxid, welches letztendlich mit der Ausatmung abtransportiert wird.

Man kann die Funktion der Lunge mit einer Art Blasebalg vergleichen. Beim Ausatmen dehnt sich die Lunge aus, um die einströmende Luft aufzunehmen, und beim Ausatmen zieht sie sich wieder zusammen. Der Brustkorb hebt und senkt sich, um der ausdehnenden Lunge den nötigen Raum zu verschaffen.

© depositphotos - Blueringmedia - Das menschliche Atmungssystem

Die Atmung ist das Resultat einer koordinierten Muskeltätigkeit

An der Atmung sind mehrere Muskeln beteiligt, die als Atemmuskeln bezeichnet werden.

Beim Einatmen unterscheidet man Brust- und Bauchatmung.

Bei der Bauchatmung (Zwerchfellatmung) wird das Zwerchfell angespannt – Dieses liegt direkt unterhalb der Lunge und trennt die Brusthöhle von der Bauchhöhle. Die Aufgabe des Zwerchfells besteht darin, durch entsprechende Kontraktionen das Heben und Senken des Brustkorbs zu veranlassen. Beim Einatmen spannen sich das Zwerchfell und die Atemhilfsmuskeln an und übertragen hierbei Druck auf den Brustkorb. Auf diese Weise vergrößert sich der Brustkorb und die Lunge dehnt sich elastisch aus. Durch den entstehenden Unterdruck kann Luft einströmen, infolgedessen wird Sauerstoff in das Bronchialsystem transportiert.

Im Gegensatz hierzu werden bei der Brustatmung beim Einatmen die Zwischenrippenmuskeln angespannt. Dadurch heben sich die Rippen und entsprechend auch der Brustkorb, der Brustraum vergrößert sich. Da die Lunge fest an der Brustkorbwand anliegt, folgen die elastischen Lungenflügel der Ausweitung des Raumes – es erfolgt eine Dehnung der Lungenflügel. Die so erweiterten Lungenflügel saugen nun Außenluft an, die über die Luftröhre und die Bronchien einströmt.

Die Atmung kann also nicht ohne koordinierte Muskeltätigkeit ablaufen – so ist die Muskeltätigkeit zum Heben und Senken des Brustkorbs (Brustatmung) sowie des Zwerchfells (Bauchatmung) nötig. Durch die Muskeltätigkeit entsteht ein Atemstrom, der die Atemluft über die Atemwege in die Lunge befördert, wo der Gasaustausch stattfindet.

Im Allgemeinen werden Brust- und Bauchatmung miteinander kombiniert, sowohl bei tiefer als auch bei oberflächlicher Atmung. Bei Frauen spielt die Brustatmung vermutlich eine größere Rolle als bei Männern – angeblich, weil diese eher als Männer um eine gute Figur bemüht sind und daher darauf achten, ihren Bauch einzuziehen. Mit zunehmendem Alter und damit abnehmender Elastizität des Brustkorbs gewinnt hingegen die Bauchatmung gegenüber der Brustatmung an Bedeutung.

Bei der Ausatmung (Exspiration) entspannt sich die Atemmuskulatur, die Lunge zieht sich zurück und der Brustkorb senkt sich wieder. Infolge des Überdrucks strömt die Luft über die Atemwege wieder nach außen. Die Ausatmung kann durch den aktiven Einsatz der Atemmuskulatur verstärkt werden. In der modernen Zivilisation haben die meisten Menschen den Zugang zu einer natürlich funktionierenden Atmung völlig verloren - so haben sehr viele Menschen ein gesundes Verhältnis von Brust- und Bauchatmung verlernt.

Folgen sind neben Beschwerden im Bewegungsapparat, im Herz-Kreislauf-System, im Lungensystem auch zahlreiche psychische Beschwerden.

Gründe für eine falsche Atmung gibt es indes viele. Eine der Hauptursachen liegt in einer gekrümmten Körperhaltung, die vielfach durch langes Sitzen am Schreibtisch entsteht. Als Resultat wird falsch geatmet, zu flach und nicht mehr tief in den Bauch hinein. Doch auch in der Freizeit, zum Beispiel auf dem Sofa vor dem Fernseher, lässt sich falsches Atmen antrainieren. Die meisten Menschen sind sich hierbei gar nicht bewusst, dass sie falsch atmen.

Die Atemmuskulatur zu trainieren, ist zudem der beste Schutz gegen Infekte. Denn sind die Atemwege - die wichtigste Eintrittspforte für Erreger aller Art - gut belüftet, können Viren und Bakterien sich nur sehr schwer festsetzen und vermehren.

Stockt der Atem im sprichwörtlichen Sinne, ist es an der Zeit, die entsprechenden Blockaden aufzulösen und wieder in den natürlichen Fluss zurück zu gelangen. Dies führt zu einer verbesserten körperlichen und psychischen Gesundheit und zur Freisetzung wertvoller energetischer Ressourcen.

Es gibt indes diverse Beschwerdebilder, die aus einer nicht korrekten Atmung resultieren können. Besonders typisch sind Verspannungen im Brust- und Rückenbereich. Betroffene fühlen sich in ihrem Bewegungsradius eingeschränkt und haben das Gefühl, nicht mehr richtig durchatmen zu können.

Begleitet werden können diese Symptome auch von der Annahme, keine Luft mehr zu bekommen, es herrscht im wahrsten Sinne des Wortes Atemnot.

Auch der Rhythmus des Atmens selbst kann außer Takt geraten. Manchmal ist die Atmung hektisch und sehr schnell, aber gleichzeitig sehr flach. Gepresste Atemzüge, bei denen ein Schnaufen oder Pfeifen mitschwingt, sind ebenfalls möglich. Zuweilen wird auch ein Anhalten der Atembewegung beobachtet. Auch bei hartnäckigem Reizhusten, der keine physiologische Ursache hat, muss an eine falsche Atmung gedacht werden.

Eine flache Brustatmung führt aber nicht nur zu einem Gefühl der Enge und zu Verspannungen, sondern auch zu einer mangelnden Sauerstoffversorgung des Körpers, da der untere Teil der Lunge schlechter durchblutet wird. Müdigkeit und eine verminderte Leistungsfähigkeit gehen hier häufig mit einer suboptimalen Atemtechnik einher. Wir atmen flach, hektisch und nervös – und lassen so wertvolle Energien verpuffen.

Richtiges Atmen will also (wieder) gelernt sein. Denn eine richtige Atmung ist eine wunderbare Quelle für Gesundheit und Wohlbefinden. Der Schlüssel zu nachhaltiger Gesundheit liegt in einer tiefen Bauchatmung. Der Körper zieht dabei ein Maximum an Luft in die Lungen, auf diese Weise kann jede Zelle im Organismus mit Sauerstoff versorgt werden. Der wohltuende Effekt ist sofort spürbar.

Wer tief in den Bauch hinein atmet, ist konzen­trierter im Beruf und verfügt über mehr Vitalität, Ausdauer und Leistungsfähigkeit. Daher ist eine korrekte Atemtechnik sowohl für geistig Arbeitende als auch für (Leistungs-)sportler unabdingbar.

Oder anders ausgedrückt: Ungenutztes Lebens- und Leistungspotenzial kann freigesetzt werden, wenn eine existierende Atemproblematik aufgelöst wird.

Generell können sehr viele Beschwerden und Erkrankungen kuriert oder gelindert werden, wenn der Fokus auf eine gut funktionierende, korrekte Atmung gelenkt wird. Um zu erkennen, wie stark äußere Umstände den gesunden Atemrhythmus beeinflussen können, hilft es, sich bspw. die beiden Metaphern „vor Angst bleibt die Luft weg“ oder „Stress, der die Kehle zuschnürt“ ins Bewusstsein zu rufen.

Wer seinen Atem befreit, der befreit auch sich selbst, in vielen verschiedenen Dimensionen. Denn nicht nur der Körper wird durch eine gesunde Atmung beruhigt und leistungsfähiger. Auch die Wahrnehmung wird offener und klarer, der Erdung folgt nicht selten ein inneres Erwachen.

In der Schulmedizin existiert diese transzendente Komponente des Atmens jedoch nicht. Dadurch wird viel Heilungspotenzial verschenkt. Dabei ist der energetisch-spirituelle Aspekt einer korrekten Atmung keineswegs ein esoterischer Hokuspokus der letzten Jahre. Schon in den jahrtausendealten Schriften der indischen Veden wird die Bedeutung des richtigen Atmens für die Einheit von Körper, Geist und Seele beschrieben. Mittlerweile gibt es neue psychotherapeutische und alternativmedizinische Ansätze der Atemtherapie.

Wie steht es um Ihre Lungenfunktion?

Bei bestimmten Atemwegsbeschwerden - wie bei einem langwierigen und hartnäckigen Husten, bei Atemnot, Auswurf oder ungewöhnlichen Atemgeräuschen - kann ein Lungenfunktionstest Klarheit verschaffen. Auch bei Verdacht auf das Vorliegen von ernsthaften Erkrankungen der Atemwege wie COPD oder Asthma sollte ein Lungenfunktionstest durchgeführt werden. Nach einer vorangegangenen starken Infektion der Atemwege oder nach einer Exazerbation (einer plötzlichen Verschlechterung einer Lungenerkrankung) ist ein Lungenfunktionstest ebenfalls anzuraten.

Generell lässt sich anhand eines Lungenfunktionstests ermitteln, wie leistungsfähig Ihre Lunge ist. Mittels des Lungenfunktionstests wird ermittelt, wie viel Luft Sie ein- und ausatmen können. Auf diese Weise erhält man Auskunft über die Art und Schwere einer Lungenerkrankung. Neben der Diagnose liefern die Tests auch Informationen über den Verlauf einer Erkrankung oder über den Erfolg einer etwaigen Behandlung.

Bei Lungenerkrankungen ist vorwiegend die Ausatmung gestört. Kann etwa in einer Sekunde deutlich weniger ausgeatmet werden als normal oder befindet sich nach kräftigem Ausatmen immer noch zu viel Luft in der Lunge, kann dies ein Hinweis auf eine Lungenerkrankung sein.

Ein Lungenfunktionstest kann sowohl ambulant beim Hausarzt oder beim Lungenfacharzt, als auch im Rahmen eines Krankenhausaufenthaltes durchgeführt werden.

Was muss ich nach einem Lungen­funktions­test beachten?

Nach einem Lungenfunktionstest sollten Sie wieder einen normalen, gleichmäßigen Atemrhythmus aufnehmen. Falls Sie einen leichten Hustenreiz verspüren oder einen trockenen Mund haben, sollten Sie - vorzugsweise Wasser - trinken.

Obwohl die Untersuchung der Lungenfunktion ein unschädliches und nicht invasives Verfahren ist, wird diese Untersuchung viel zu selten von Ärzten angeordnet oder durchgeführt. Während bspw. die Messung des Blutdrucks (auch die Blutdruck-Langzeitmessung) ein Standardverfahren in jeder Allgemeinpraxis ist, wird die Lunge im Rahmen von Routineuntersuchungen noch immer stiefmütterlich behandelt. Messungen werden oft erst durchgeführt, wenn Betroffene selbst erste Beschwerden wahrnehmen. In diesen Fällen sind viele Lungenerkrankungen in ihrem Verlauf jedoch schon weit fortgeschritten. Eine frühe Diagnose würde dagegen die Chancen auf eine erfolgreiche und effektive Behandlung erhöhen.

Standardverfahren zur Kontrolle der Lung­en­funktion

Spirometrie

Die Spirometrie ist die gängigste Untersuchung zur Bestimmung der Lungenfunktion. Hierbei wird unter Anleitung bspw. eines Arztes das Volumen der ein- und ausgeatmeten Luft gemessen – auf diese Weise können etwaige Veränderungen der Atemwege festgestellt werden. Der Test ist schmerzfrei, unschädlich und dauert nur wenige Minuten. Bei den meisten Messmethoden ist allerdings die aktive Mitarbeit des Untersuchenden erforderlich. - Nur so lassen sich aussagekräftige Werte ermitteln.

Durchführung der Spirometrie

Bei der Spirometrie werden die Luftmenge beim Ein- und Ausatmen sowie die Geschwindigkeit des Luftstroms gemessen.

  • Sie sitzen hierzu in einer speziellen Kabine.
  • Die Atmung erfolgt über ein Mundstück. Nach einigen normalen Atemzügen atmen Sie so lange und so kräftig wie möglich ein und aus. Folgen Sie hierbei den Anweisungen des Arztes bzw. der medizinischen Fachangestellten.
  • Das Mundstück ist mit dem Messgerät verbunden, dem Spirometer. Es erfasst bei jedem Atemzug die Menge der ein- und ausgeatmeten Luft.
  • Damit keine Luft aus der Lunge durch die Nase entweichen kann, ist das Tragen einer Nasenklammer notwendig.
  • Das Mundstück ist direkt mit einem Computer verbunden – auf diese Weise werden Ihre Werte automatisch übertragen und können später ausgewertet werden.
  • Um repräsentative Werte zu erhalten, atmen Sie so stark wie möglich durch das Mundstück ein – im Anschluss atmen Sie wieder vollständig aus.
  • Ihre Atemwerte werden von einem Computer aufgezeichnet. Anhand Ihrer Daten wie bspw. Alter, Größe und Gewicht werden Ihre individuellen Lungenfunktionswerte mithilfe eines Computerprogramms ausgewertet.

Ein wichtiger Wert zur Beurteilung der Lungenfunktion ist u. a. die Vitalkapazität (VC). Hierbei handelt es sich um die Luftmenge, die Sie nach tiefster Einatmung maximal ausatmen können. Die Einsekundenkapazität (FEV1) wiederum ist die Luftmenge, die Sie innerhalb von einer Sekunde nach tiefster Einatmung ausatmen können.

Neben der Stärke der Ein- und Ausatmung wird auch der Sauerstoffgehalt des Blutes gemessen – auch an diesem Wert ist ersichtlich, wie gut die Lunge arbeitet.

Mögliche Nebenwirkungen

Durch das tiefe Atmen kann es manchmal zu Hustenreiz, Mundtrockenheit oder leichtem Schwindel kommen. Diese Nebenwirkungen sind aber meist nur von kurzer Dauer – Trinken Sie bei Bedarf etwas Wasser, bei etwaigem Schwindel können Sie sich kurzzeitig hinsetzen.

An die Spirometrie können sich bei Bedarf weitere Untersuchungen anschließen.

Ergospirometrie

Hier wird die Lungenfunktion unter körperlicher Belastung, meist auf einem Fahrrad-Ergometer, überprüft, um festzustellen, ob die Beschwerden (z. B. Atemnot, Husten) nur bei Anstrengung auftreten oder sich verschlimmern.

© depositphotos - Koldunov - Spirometrie

Peak-Flow-Messung

Die Peak-Flow-Messung ist eine einfache Lungenfunktionsprüfung, die man selbst zuhause mittels eines sogenannten Peakflow-Meters durchführen kann. Der Peakflow-Meter ist ein kleines, handliches Gerät, mit dem man die Lungenfunktion sowie den Verlauf einer Lungenerkrankung überprüfen kann. Die erste Messung erfolgt üblicherweise unter Anleitung eines Facharztes, welcher den Klienten bzgl. des richtigen Umgangs mit dem Gerät instruiert. Anschließend kann der Patient den Peakflow-Meter selbstständig zuhause oder unterwegs benutzen. Das Gerät misst den Höchstwert der Ausatmung (englisch: „peak flow“). – Es kommt hierbei auf ein kräftiges und schnelles Ausstoßen der Luft an. Sind die Bronchien verengt bzw. entzündet, kann die Luft nur langsam hinausströmen.

Idealerweise wird die Peakflow-Messung zweimal täglich (morgens und abends) durchgeführt. Es werden hierbei jeweils immer drei einzelne Messungen vorgenommen, der hiervon beste Peakflow-Wert wird in einer Tabelle oder in einem Tagebuch protokolliert.

Die Peakflow-Messung hat den Vorteil, dass sie auch für kleinere Kinder geeignet ist.

© depositphotos - imagepointfr - Peak-Flow-Messung

Großer Lungenfunktionstest: Ganzkörper-Plethysmographie

Die Ganzkörper-Plethysmographie (Bodyplethysmographie) basiert auf einer Volumenbestimmung, die Messung erfolgt meist in einer Facharztpraxis für Lungenheilkunde (Pneumologie). Das Verfahren ist aufwendiger und umfangreicher als die Spirometrie, liefert aber genauere Daten und zusätzliche Informationen, die zur Differenzialdiagnose der jeweiligen Erkrankung (z. B. Asthma, COPD oder andere Lungenerkrankungen) herangezogen werden können. Die Ganzkörper-Plethysmographie ist weniger von der aktiven Mitarbeit der Testperson abhängig als die Spirometrie, weshalb diese Methode aussagekräftiger ist und auch für kleinere Kinder geeignet ist.

Während der Untersuchung sitzt der Patient in einer luftdichten Kammer und atmet in ein Mundstück ein und aus. Für die Auswertung der gemessenen Daten werden die Druckschwankungen in der Kammer berechnet, die durch die Bewegung des Brustkorbs bei der Atmung entstehen. So ist es möglich, nicht nur die Menge der aus- und eingeatmeten Luft zu bestimmen, sondern auch die Luftmenge, die nach vollständiger Ausatmung in der Lunge zurückbleibt (hier spricht man vom sogenannten Residualvolumen). Denn selbst bei kräftigem Ausatmen bleibt immer ein Rest Luft in der Lunge zurück. Neben dem Residualvolumen wird auch der Atemwegswiderstand gemessen. Dieser ist erhöht, wenn die Bronchien verengt sind – etwa bei Asthma oder einer chronisch-ob­struktiven Lungenerkrankung.

Bei dieser Untersuchung genügt es, ruhig zu atmen, im Gegensatz etwa zur Spirometrie ist es nicht nötig, kräftig zu atmen.

Das Verfahren dauert einige Minuten.

Blutgasanalyse

Die Blutgasanalyse (BGA) zählt zur klinischen Standard-Diagnostik. Bei der Blutgasanalyse wird u. a. der Gehalt an Sauerstoff und Kohlendioxid im Blut gemessen. Auch die Gasverteilung - der sogenannte Partialdruck – von Sauerstoff und Kohlendioxid wird gemessen, weiter der pH-Wert des Bluts.

Zur Blutgasanalyse wird arterielles (sauerstoffreiches) Blut etwa aus dem Ohrläppchen, der Unterarm- oder Oberschenkelarterie entnommen. Die Auswertung erfolgt in speziellen Analyseapparaten.

Die Blutgasanalyse ist insbesondere von Interesse, wenn die Sauerstoffversorgung des Körpers überwacht werden soll. Bei bestimmten Lungenerkrankungen, die mit Atembeschwerden einhergehen (z. B. COPD, Asthma) kann die Sauerstoffversorgung des Körpers eingeschränkt sein.

© depositphotos - SimpleFoto - Blutgasanalyse

Bronchoprovokation

Die Bronchoprovokation ist ein Testverfahren, bei dem die Atemfunktion durch Medikamente beeinflusst wird. Hierzu wird bspw. eine kleine Menge eines allergieauslösenden Stoffes inhaliert. Verschlechtert sich daraufhin die Lungenfunktion, kann dies ein Hinweis auf eine vorliegende Allergie sein.

Vorsicht: Ein Provokationstest (z. B. mit Methacholin) kann einen lebensbedrohlichen Asthmaanfall auslösen. Deshalb muss im Anschluss immer eine Bronchodilatation (Bronchienerweiterung) mittels eines bronchienerweiternden Medikaments erfolgen.

Bronchospasmolysetest

Hierbei werden Medikamente, welche die Bronchien erweitern (z. B. Salbutamol) inhaliert. Verbessert sich im Anschluss die Lungenfunktion, kann man bspw. Asthma von anderen Lungenerkrankungen wie z. B. COPD oder chronischer Bronchitis unterscheiden.

Hinweis

Bezüglich der im Folgenden gemachten Ausführungen darf der Leser darauf vertrauen, dass die Autorin große Sorgfalt darauf verwendet hat, dass die Angaben in diesem Buch dem neuesten Stand der Wissenschaft entsprechen. Die Erkenntnisse in der Medizin und Pharmazie sind jedoch niemals statisch, sondern unterliegen einem fortlaufenden Entwicklungsprozess. Alle Angaben können von daher immer nur dem aktuellen Wissensstand zum Zeitpunkt des Erscheinens des Buchs entsprechen. Deshalb kann die Autorin für die gemachten Angaben und Empfehlungen keinerlei Verantwortung und Gewähr übernehmen.

Auch betreffend der zu den genannten Arzneimitteln und Nahrungsergänzungsmitteln angegebenen und empfohlenen Dosierungen - seien es nun pflanzliche, biochemische, homöopathische oder andere Arzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel - darf der Leser darauf vertrauen, dass die Autorin große Sorgfalt darauf verwendet hat, dass diese Angaben dem neuesten Stand der Wissenschaft entsprechen.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783752121391
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2020 (November)
Schlagworte
Virenabwehr Immunsystem Ratgeber Covid19 Lunge Reinigung Atmen Corona Vorbeugung Corona Information Infektion Krankheiten

Autor

  • Dr. Angela Fetzner (Autor:in)

Dr. rer. nat. Angela Fetzner arbeitet seit 1996 bis dato als approbierte Apothekerin in öffentlichen Apotheken und Krankenhausapotheken in ganz Deutschland. Von 2012-2021 Veröffentlichung von mehr als 50 Ratgebern und Fachbüchern v. a. zu verschiedenen Gesundheitsthemen die Hunderttausende von Lesern begeistern. Privat verbringt die Autorin jede freie Minute in der Natur - insbesondere auf langen Wanderungen mit ihren beiden vor dem Schlachter geretteten Eseln Achiel und Harrie.
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Titel: Die atemlose Epidemie