Zusammenfassung
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Dr. Angela Fetzner
Krafttiere &
Schamanismus
Die verlorene
Seele wiederfinden
Impressum:
Published 2017-2020 by Dr. Angela Raab
alle Verwertungsrechte vorbehalten
4. Auflage 2017, 2018, 2019, 2020
Gartenstr. 10
56462 Höhn
www.angela-fetzner.de
kontakt@angela-fetzner.de
Umschlaggestaltung:
ZERO Werbeagentur, München unter
Verwendung von Motiven von shutterstock.com
EBook-Satz: © Michael Raab
Cover-Foto: © Volodymyr Burdiak
shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis
Hilfsgeister, Schutzgeister, Totemtiere, Alter Ego
Kompendium der dienstbaren Tiergeister
Dem Krafttier auf der Spur - Neoschamanismus
Die Demokratisierung des Schamanismus
Die neoschamanische Idee des Krafttieres
Zwischen Totemismus und Seelentieren
Die Vorstellungen der alten Ägypter
Unzertrennliche Einheit zwischen Mensch und Tier
Das Krafttier finden und ehren
Die Beziehung zum Krafttier stärken
Pforten- und Elementkrafttiere
„Höre mir zu. Schamanismus ist keine Religion. Denn es gibt keine Dogmen und keine Hierarchien. Es ist eine rein persönliche Erfahrung, sozusagen ein Pfad oder ein Weg, der zu gehen ist. Durch die Reise der Trommel kannst du die untere Welt besuchen, unter unseren Füßen, in der Menschen und Tiere als Geistwesen leben.“ (Ailo Gaup, Schamane aus dem Volk der Sami)
Der Schamane ist nicht nur die älteste spirituelle Figur in der Menschheitsgeschichte, sondern auch diejenige mit der größten Kontinuität. Beim Schamanismus handelt es sich - um es mit dem gleichnamigen Titel des Buches des Religionswissenschaftlers und Philosophen Mircea Eliade zu sagen - um eine „archaische Ekstasetechnik“, aus der sowohl Religion als auch Magie geboren werden.
Die Anfänge dieser spirituellen Praxis lassen sich bis in die Steinzeit zurückverfolgen. Interessant ist dabei, dass sich die einzelnen weltanschaulichen oder ekstatischen Elemente in den verschiedenen Kulturen und Epochen der Menschheit relativ ähnlich sind.
Das Lokalkolorit mag sich bei den schamanischen Kulturen Sibiriens von denen der Inuit, der Aborigines oder dem hoch entwickelten Kult auf Hawaii sowie dem historischen Schamanentum der Kelten zwar jeweils unterscheiden - doch die Grundstruktur der Spiritualität ist überall gleich. Das Schamanentum funktioniert universal und seit Jahrtausenden nach gleichbleibenden Prinzipien, die eine besondere Schulung des Geistes voraussetzen.
Das Schamanentum passt sich zudem flexibel regionalen Gegebenheiten an und ist somit in der Lage, unter allen Umständen zu überleben und eine Symbiose mit den lokalen Kulten und religiösen Systemen zu bilden.
So sind die meisten Schamanen weltweit als Heiler tätig - eine Profession, die sich mit jeder Religion und Weltanschauung verträgt.
Während dem Schamanen zur Zeit der Jäger und Sammler noch eine extrem exponierte Rolle in der Gesellschaft zukam, wurden Teile seiner Aufgabenbereiche nach und nach von anderen Richtungen übernommen. So wurzelt die Theaterkunst ebenso im Schamanismus wie viele andere Künste, z. B. Musik und Tanz. Noch heute leben in den Traditionen der einzelnen Völker schamanische Elemente fort, sei es in der Folklore, in Festen, Märchen oder Mythen. Manche betrachten den Schamanismus auch als eine Art Urreligion, was nicht ganz korrekt ist - Ein weltanschauliches System wäre hier der bessere Ausdruck.
In der modernen westlichen Gesellschaft herrscht eine Art Hunger nach magisch-spiritueller Nahrung, der von den gängigen, in der Regel monotheistischen Religionen mit ihrer einfachen, jedoch strikten Einteilung in Gut und Böse, nicht mehr gestillt werden kann. Viele wenden sich dem Schamanentum zu, um eine Sicht auf die Welt und das Leben zu erlangen, die im Einklang mit sich selbst und dem Kosmos steht, aber dem Leben in einer Industriegesellschaft diametral entgegengesetzt ist. Bis vor einigen Jahren waren es nur Ethnologen, Anthropologen und eventuell Religionswissenschaftler, die sich für die kultischen Praktiken indigener Völker interessierten. Manchmal war dies mit Grenzgängen verbunden, wie sie der Psychoanalytiker Carl Gustav Jung in seinen Arbeiten unternahm.
Doch mit dem Esoterikboom kam auch der Schamanismus zurück in das Bewusstsein der Öffentlichkeit. Heute verbringen Top-Manager ihre Wochenenden bei Reinigungszeremonien in Schwitzhütten oder laufen stundenlang über glühende Kohlen.
Der Kontakt zu Medizinmännern und Weisen aus Naturvölkern wird gesucht, mittlerweile lassen sich Reisen zu Heilern am Amazonas, in Peru oder der Mongolei buchen. Buchautoren wie Carlos Castaneda oder Michael Harner haben das Schamanentum für jeden erreichbar gemacht und die Thematik zurück in die Öffentlichkeit geholt.
___________________________________________
Mircea Eliade (1907-1986): Rumänischer Religionswissenschaftler, Philosoph und Schriftsteller.
Inuit: Indigene Volksgruppe, die im arktischen Zentral- und Nordostkanada sowie auf Grönland lebt.
Ethnologe: Erforscht die Kultur einzelner Völker, insbesondere die Kultur der eingeborenen Bevölkerung.
Anthropologe: Beschäftigt sich mit der Lehre vom Menschen und seiner Entwicklung.
Carl Gustav Jung: Auch C. G. Jung, Schweizer Psychiater (1875-1961), Begründer der analytischen Psychologie.
Carlos Castaneda: 1925-1998, US-amerikanischer Ethnologe und Schriftsteller brasilianischer und peruanischer Abstammung.
Michael Harner: 1929-2018, US-amerikanischer Anthropologe und Neo-Schamane.
Details
- Seiten
- ISBN (ePUB)
- 9783739499291
- Sprache
- Deutsch
- Erscheinungsdatum
- 2020 (Juni)
- Schlagworte
- Rauhnächte Selbstheilung Krafttiere Helfertiere Schamanismus Naturrituale Jeanne Ruland Seelentiere Energiemedizin