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Im Garten der Amseln

Fantasiereisen für Kinder

von Volker Friebel (Autor:in)
100 Seiten

Zusammenfassung

Das Buch enthält 42 Fantasiereisen für Kinder in drei Serien: Im Garten der Amseln, Prinzessin und Ritter Blech sowie In der weiten Welt. Die Fantasiereisen beginnen kurz und werden im Verlaufe des Buchs länger. Sie dienen der Entspannung sowie der Förderung von Konzentration und Kreativität. Die Fantasiereisen sind für das Kindergarten- und Grundschulalter gedacht. Am besten werden sie vorgelesen.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Einführung

 

Fantasiereisen dienen der Entspannung. In ruhig gehaltener Sprache schildern sie Naturbilder, etwa einen Waldweg, einen Bach, eine Burgruine, einen Bauernhof, einen See. Die Beschäftigung mit der inneren Wahrnehmung bewirkt beim Lauschenden ein Umschalten von der Aktivität zur Entspannung, Erholung, Regeneration.

Entspannungsinstruktionen können enthalten sein. Meist stammen sie aus dem Autogenen Training (Betonung von Ruhe, Schwere und Wärme) und aus der Atementspannung (Achten auf den Atem). 

Eine ausgefeilte Geschichte wird selten erzählt, und wenn doch, dann ohne Spannungsbogen – sonst wäre es bereits zu aufregend. Die Vorstellung ruhiger Natur kommt der Entspannung am meisten entgegen.

Fantasiereisen werden deutlich langsamer als „normale“ Geschichten vorgetragen, um Zeit für die Vorstellungen des Lauschenden zu lassen. Im Text wird immer wieder durch drei Pünktchen oder durch Absätze daran erinnert: Bitte Zeit lassen! 

Fantasiereisen können mit einem einzelnen Kind oder mit einer Kindergruppe durchgeführt werden. Am besten, die Lauschenden liegen. Die Augen sollten möglichst geschlossen sein, so gelingt das eigene Vorstellen am leichtesten. 

Diese Art der Entspannung eignet sich für jedes Alter. Auch schon ganz junge Kinder können so in die Entspannung kommen. Die Sprache allerdings muss dem Alter der Kinder angemessen sein. Die Fantasiereisen dieses Buchs sind für Kindergarten- bis Grundschulalter formuliert.

 

Bei jeder der Fantasiereisen in diesem Buch sind Einstimmung auf die Entspannung und deren Rücknahme dabei. Sie können aber nach den eigenen Vorstellungen verändert werden. Wenn eine Fantasiereise zum Einschlafen im Bett vorgetragen wird, lässt man die Rücknahme weg. Stattdessen gibt es dann noch einige Worte zur Guten Nacht.

Verändert werden können auch die Fantasiereisen selbst. Es geht nur darum, sich Naturbilder gut vorzustellen, mit Betonung auf das Ruhige dabei. Was genau vorgestellt wird, ist gar nicht so wichtig. Deshalb können Fantasiereisen durchaus verkürzt oder verlängert werden.

Die Fantasiereisen dieses Buchs gewinnen immer mehr an Länge. Vorne stehen also eher kurzen, in der Mitte eher mittellange, gegen Ende eher lange. Vor allem in den späteren Fantasiereisen dieses Buchs kommen Elelemte aus Entspannungsgeschichten vor.

Wenn ein Kind noch keine Erfahrungen mit Fantasiereisen hat, kann es günstig sein, die ersten Male noch etwas dazuzusagen. Etwa:

 

„Du hörst jetzt eine Fantasiereise. Das ist eine ganz besondere Art von Geschichte. Am besten, du schließt dazu die Augen, denn dann lässt sich die Fantasiereise am besten erleben, so wie du ja auch bei den Träumen im Schlaf die Augen geschlossen hast. Bei Fantasiereisen geht es darum, sich alles möglichst gut vorzustellen, es selbst zu erleben. Wenn also gesagt wird, dass du über eine Wiese gehst, dann hör nicht bloß zu, sondern stell dir genau vor, wie du über die Wiese gehst.“

 

Eine entspannte Atmosphäre ist günstig. Vielleicht kann dazu eine besondere Kerze entzündet werden, unsere Traumkerze. Wenn die brennt, weiß das Kind: Es ist Traumzeit. Oder das Kind kann selbst seine Traumkerze, ein Teelicht, an einer großen Kerze entzünden und neben sich stellen.

Musik kann die Zeit bis zum Beginn der Fantasiereise begleiten. Auch zur Verlängerung der Fantasiereise kann sie eingesetzt werden, dann am besten vor der Rücknahme. Während der Fantasiereise selbst sollte die Musik besser ausgeblendet werden, um die Konzentration ganz bei den Bildern zu halten.

Nach der Fantasiereise kann über sie geredet oder ein Bild nach Motiven aus ihr gemalt werden.

Regelmäßige Durchführung von Fantasiereisen, das ist die Erfahrung aus vielen Schulen und Kindergärten, führt nach und nach zu einer Beruhigung der Kinder und zu einer Steigerung ihrer Konzentration und Kreativität. Auch Kinder, die anfangs mit Fantasiereisen Probleme haben, können sich meist bald auf sie einlassen. So sind Fantasiereisen ein ausgezeichnetes Mittel zur Entspannung des Kindes und zur Förderung einiger seiner Grundkompetenzen, nämlich der Entspannungsfähigkeit, der Konzentration und der Kreativität.

Und Freude machen sie auch!

 

Eine gute Zeit mit den Fantasiereisen und miteinander wünscht

 

Volker Friebel

 

Im Garten der Amseln

 

Der Gartenzwerg

 

Mach es dir ganz bequem ... Während du dich noch räkelst, kannst du schon beginnen, angenehm ruhiger zu werden ... Deine Augen können noch offen bleiben und auch zu ruhen beginnen – oder sie können sich schließen und die angenehme Ruhe spüren ... Du hörst vielleicht noch Geräusche um dich, im Raum ... oder von draußen ... Und irgendwann können die Geräusche und jede Bewegung ganz gleichgültig werden ... Und du spürst vielleicht schon, wie gut es sich anfühlt, einfach so da zu sein und eine Fantasiereise zu erleben ..., sich alles genau vorzustellen ..., alles selbst ganz mitzuerleben ... und in sich zu sehen ... und in sich zu spüren ...

 

Ob du dir wohl einen Garten vorstellen kannst, den Garten hinter einem Haus? ... Im Garten singen Vögel ... Und weil von allen Vögeln am schönsten die Amseln singen, so heißt er: Garten der Amseln ... So sagen die Menschen im Haus ...

Im Haus wohnen Leon und Sarah. Und ihre Eltern ... Im Garten wohnen die Vögel, die Regenwürmer, die Käfer, die Gartenzwerge und viele andere mehr ...

Einer der Gartenzwerge heißt Oskar. Er hält eine Laterne in der Hand und lacht ... Die Laterne brennt nicht. Aber die Sonne scheint durch die Krone des Apfelbaums und wirft ihr Licht auch auf die blinde Laterne ...

Vielleicht kann Oskar die Sonnenstrahlen spüren ... Vielleicht kann er die Wärme der Sonnenstrahlen spüren ...

An Oskar vorbei fliegt ein Schmetterling ... Wie er durch die Lüfte wirbelt, ganz leicht und hell ... Der Schmetterling tanzt durch den Himmel, über den Gartenzaun ...

Was hinter dem Gartenzaun liegen mag? Da wachsen dichte Hecken ... In den Hecken kann vieles verborgen liegen ... Ihre Blätter rascheln leicht im Wind ...

Plötzlich bewegen sich die Zweige der Hecken – dann sind sie still: Kater Mika schaut zwischen zwei Zweigen hervor ... Eine Weile bleibt er regungslos – dann bewegt er sich weiter ...

Kater Mika findet das Loch im Zaun und zwängt sich hindurch ... Mit langsamen, stolzen Schritten schreitet er über den Rasen ...

Gerade vor Oskar legt Mika sich in das duftende Gras ... Vielleicht hört er die Vögel ringsum ... Vielleicht lauscht er auf die Geschichten des Windes ... Mika leckt sich eine Tatze und schnurrt ...

 

Und nun kommt die Fantasiereise langsam zum Ende, und du kehrst zurück in den Raum ... Du spürst wieder den Raum um dich und hörst seine Geräusche ... Die Ruhe ist weiter in dir. Und die Kraft. Du spürst vielleicht, wie die Ruhe und die Kraft in dir stärker geworden sind ... Die Augen können sich wieder öffnen ... Atme tief durch! Reck dich und streck dich ...

 

Der Gartenteich

 

Mach es dir ganz bequem ... Während du dich noch räkelst, kannst du schon beginnen, angenehm ruhiger zu werden ... Deine Augen können noch offen bleiben und auch zu ruhen beginnen – oder sie können sich schließen und die angenehme Ruhe spüren ... Du hörst vielleicht noch Geräusche um dich, im Raum ... oder von draußen ... Und irgendwann können die Geräusche und jede Bewegung ganz gleichgültig werden ... Und du spürst vielleicht schon, wie gut es sich anfühlt, einfach so da zu sein und eine Fantasiereise zu erleben ..., sich alles genau vorzustellen ..., alles selbst ganz mitzuerleben ... und in sich zu sehen ... und in sich zu spüren ...

 

Im Garten hinter dem Haus liegt der Teich. Vielleicht kannst du das Wasser spüren und das Schilf am Ufer ... Die leichte Bewegung der Schilfrohre im Wind ... Auch die langen Gräser bewegen sich leicht ... Und wenn einer ganz genau hinhören könnte, hörte er vielleicht sogar eine leichte Bewegung im Lied der Amsel .. das mal näher klingt, mal weiter weg, so wie der Wind die Töne wiegt ...

Die Amsel singt – aber der Teich liegt ganz ruhig ... Er spiegelt den Himmel ... Vielleicht spürst du die Ruhe des Teiches ... Vielleicht spürst du die Ruhe des Teichs auch in dir ...

Mitten im Teich liegt eine winzige Insel. Nur ein paar Felsen sind dort. Der oberste Felsen ist flach. Auf ihm sitzt eine Schildkröte ...

Die Schildkröte reckt ihren Hals hoch ins Licht. Sie sitzt ganz ruhig ... Sie atmet in der Wärme der Sonne ... Vielleicht spürst auch du die Wärme der Sonne in der Schildkröte ... Vielleicht spürst du die Wärme der Sonne auch in dir ...

Ein Schmetterling flattert über den Teich ... Auf einen der Felsen setzt er sich und breitet seine Flügel aus ... Er lässt seine Flügel von der Sonne bescheinen ...

Die Amsel singt immer noch ... mitten im Garten der Amseln ... Die Ruhe des Teichs scheint immer noch stärker zu werden ...

 

Und nun kommt die Fantasiereise langsam zum Ende, und du kehrst zurück in den Raum ... Du spürst wieder den Raum um dich und hörst seine Geräusche ... Die Ruhe ist weiter in dir. Und die Kraft. Du spürst vielleicht, wie die Ruhe und die Kraft in dir stärker geworden sind ... Die Augen können sich wieder öffnen ... Atme tief durch! Reck dich und streck dich ...

 

Die Goldfische

 

Mach es dir ganz bequem ... Während du dich noch räkelst, kannst du schon beginnen, angenehm ruhiger zu werden ... Deine Augen können noch offen bleiben und auch zu ruhen beginnen – oder sie können sich schließen und die angenehme Ruhe spüren ... Du hörst vielleicht noch Geräusche um dich, im Raum ... oder von draußen ... Und irgendwann können die Geräusche und jede Bewegung ganz gleichgültig werden ... Und du spürst vielleicht schon, wie gut es sich anfühlt, einfach so da zu sein und eine Fantasiereise zu erleben ..., sich alles genau vorzustellen ..., alles selbst ganz mitzuerleben ... und in sich zu sehen ... und in sich zu spüren ...

 

Im Teich hinter dem Haus wohnen Goldfische. Mitten in der Ruhe des Teiches ist ihr Zuhause. Gerade ziehen sie ihre Kreise dicht unter der Oberfläche, mitten im gespiegelten Himmel ...

Vielleicht ist die Ruhe des Teiches auch in den Goldfischen ... Vielleicht macht die Ruhe der Goldfische den Teich so ruhig ...

Der Teich bewegt sich nicht, nur ab und zu kräuseln kleine Wellen im Wind ... Die Goldfische bewegen sich mit dem Schlag ihrer Flossen, aber in ihrer Bewegung liegt eine Ruhe, die fast noch größer als die Ruhe des Teiches ist ...

Vielleicht, weil die Bewegung der Goldfische so langsam ist ...

Vielleicht, weil die Bewegung der Goldfische so lebendig ist ...

Eine Libelle fliegt über dem Teich. Ihr dünner Leib ist bunt. Ihre Flügel schlagen so schnell, dass sie fast unsichtbar sind ... Die Farben der Libelle glänzen im Licht ...

Unter dem Wasser, am Grunde des Teiches, liegt eine Muschel ... Die Goldfische ziehen ihre Kreise über der Muschel ... Vielleicht spürt die Muschel, wie sich das Wasser um sie herum leicht bewegt ...

Die Muschel bewahrt die Ruhe in sich ... Vielleicht liegt in der Muschel eine Perle verborgen ... Vielleicht liegt in der Muschel ein wertvoller Schatz ...

 

Und nun kommt die Fantasiereise langsam zum Ende, und du kehrst zurück in den Raum ... Du spürst wieder den Raum um dich und hörst seine Geräusche ... Die Ruhe ist weiter in dir. Und die Kraft. Du spürst vielleicht, wie die Ruhe und die Kraft in dir stärker geworden sind ... Die Augen können sich wieder öffnen ... Atme tief durch! Reck dich und streck dich ...

 

Die Sonne

 

Mach es dir ganz bequem ... Während du dich noch räkelst, kannst du schon beginnen, angenehm ruhiger zu werden ... Deine Augen können noch offen bleiben und auch zu ruhen beginnen – oder sie können sich schließen und die angenehme Ruhe spüren ... Du hörst vielleicht noch Geräusche um dich, im Raum ... oder von draußen ... Und irgendwann können die Geräusche und jede Bewegung ganz gleichgültig werden ... Und du spürst vielleicht schon, wie gut es sich anfühlt, einfach so da zu sein und eine Fantasiereise zu erleben ..., sich alles genau vorzustellen ..., alles selbst ganz mitzuerleben ... und in sich zu sehen ... und in sich zu spüren ...

 

Auf den Garten der Amseln scheint die Sonne ... Sie scheint auf das Dach des Hauses ... Sie scheint auf die Wiese ... Sie scheint auf das Gras ... Sie scheint auf die Blumen ... Sie scheint auf den Teich ... Sie scheint auf das Gartenhäuschen ...

Die Blätter der Bäume nehmen das Licht der Sonne auf, verwandeln seine Wärme und Helligkeit in Kraft ... in buntes Leben ...

Zwischen den Blättern fällt das Licht hier und da bis zur Erde, da tanzen dann Licht und Schatten über den Boden ...

Die Sonne scheint auf alles, ohne Unterschied, ob es schön oder hässlich ist, gut oder schlecht, klein oder groß, fröhlich oder traurig ... Die Sonne gibt jedem alles, was sie hat, ohne irgend etwas davon zu sparen ...

Ab und zu schieben sich Wolken vor die Sonne ... Dann wirkt es, als scheine die Sonne weniger hell ... Aber sie scheint dann noch immer, ganz wie zuvor ... über den Wolken ...

Im Sonnenlicht flattert ein Schmetterling ... Der Schmetterling wirbelt durch den Himmel ... Vielleicht fühlt er sich glücklich in seinem Flug ... Vielleicht will er immer nur tanzen ... Vielleicht will er eilig irgendwo hin ...

Zu einer der Blumen vielleicht, die im Sonnenlicht blühen ... Auf einen Stein am Teich vielleicht, der ganz warm vom Sonnenlicht geworden ist ...

Die Wärme der Sonne ist überall ... Sie ist in der Luft ... Sie ist im Gras ... Sie ist im tanzenden Schmetterling ... Vielleicht ist die Wärme der Sonne auch schon in dir ...

 

Und nun kommt die Fantasiereise langsam zum Ende, und du kehrst zurück in den Raum ... Du spürst wieder den Raum um dich und hörst seine Geräusche ... Die Ruhe ist weiter in dir. Und die Kraft. Du spürst vielleicht, wie die Ruhe und die Kraft in dir stärker geworden sind ... Die Augen können sich wieder öffnen ... Atme tief durch! Reck dich und streck dich ...

 

Das Gänseblümchen

 

Mach es dir ganz bequem ... Während du dich noch räkelst, kannst du schon beginnen, angenehm ruhiger zu werden ... Deine Augen können noch offen bleiben und auch zu ruhen beginnen – oder sie können sich schließen und die angenehme Ruhe spüren ... Du hörst vielleicht noch Geräusche um dich, im Raum ... oder von draußen ... Und irgendwann können die Geräusche und jede Bewegung ganz gleichgültig werden ... Und du spürst vielleicht schon, wie gut es sich anfühlt, einfach so da zu sein und eine Fantasiereise zu erleben ..., sich alles genau vorzustellen ..., alles selbst ganz mitzuerleben ... und in sich zu sehen ... und in sich zu spüren ...

 

Im Gras der Wiese hinter dem Haus wachsen Gänseblümchen. Inmitten der vielen steht dieses eine: Ein gelber Punkt in der Mitte, viele weiße Blütenblätter als Kranz drumherum – und getragen wird das Köpfchen von einem Stiel ...

Immer wiegt sich das Gänseblümchen in der Luft ... Mal ist die Luft bewegt, mal ist es windstill. Gerade geht ein leichter Wind und das Gänseblümchen schwankt leicht ...

Der Wind bringt Düfte mit sich ... Dieser Duft muss vom Teich kommen ... Und jener vom Komposthaufen hinter den Hecken ...

Vielleicht gibt es auch einen Duft der Sonne ... Das Licht der Sonne liegt warm auf dem Gänseblümchen und lässt es strahlen ...

Inmitten seiner Brüder und Schwestern fühlt sich das Gänseblümchen wohl ... Immer steht es an derselben Stelle der Wiese ... Und immer stehen genau dieselben Brüder und Schwestern um es herum ... Und das Gras ... Und der Klee ... Und viele andere Blumen ...

Wie wundersam sind doch die Bienen, die durch die Lüfte fliegen! Mal sind sie hier, mal sind sie dort ... Das Gänseblümchen steht immer am selben Ort, es lebt ganz in sich selbst ...

Wie wundersam sind doch die Schmetterlinge, die durch die Lüfte tanzen! Mal sind sie im Himmel, mal landen sie auf einer Blume oder auf einem Stein ... Das Gänseblümchen ist immer am selben Ort, es lebt ganz in sich selbst ...

Wie wundersam sind doch die Kinder im Garten der Amseln! Mal tollen sie über die Wiese, mal fahren sie mit ihren Fahrrädern fort, mal sitzen sie auf einer Bank ... Das Gänseblümchen ist immer am selben Ort, es lebt ganz in sich selbst ...

Wieder geht ein leichter Windstoß und das Gänseblümchen bewegt sich am Stiel ... Aber seine Wurzeln halten es fest ...

In der Hecke pfeift eine Spatzenschar. Nun flattern die Spatzen auf und fliegen davon ...

 

Und nun kommt die Fantasiereise langsam zum Ende, und du kehrst zurück in den Raum ... Du spürst wieder den Raum um dich und hörst seine Geräusche ... Die Ruhe ist weiter in dir. Und die Kraft. Du spürst vielleicht, wie die Ruhe und die Kraft in dir stärker geworden sind ... Die Augen können sich wieder öffnen ... Atme tief durch! Reck dich und streck dich ...

 

Die Regentonne

 

Mach es dir ganz bequem ... Während du dich noch räkelst, kannst du schon beginnen, angenehm ruhiger zu werden ... Deine Augen können noch offen bleiben und auch zu ruhen beginnen – oder sie können sich schließen und die angenehme Ruhe spüren ... Du hörst vielleicht noch Geräusche um dich, im Raum ... oder von draußen ... Und irgendwann können die Geräusche und jede Bewegung ganz gleichgültig werden ... Und du spürst vielleicht schon, wie gut es sich anfühlt, einfach so da zu sein und eine Fantasiereise zu erleben ..., sich alles genau vorzustellen ..., alles selbst ganz mitzuerleben ... und in sich zu sehen ... und in sich zu spüren ...

 

Hinten am Haus steht eine Regentonne. Wenn es regnet, läuft Wasser aus der Dachrinne hinein und sammelt sich in der Tonne. Das Wasser ist gut, um den Garten zu gießen ...

Jetzt scheint die Sonne ... Die Gießkanne neben der Tonne ist leer ... In der Tonne aber spiegeln sich eine Ecke vom Dach und ein Teil des Himmels ...

Durch den gespiegelten Himmel ziehen Wolken ... Auf einer der Wolken sitzt ein Wasserläufer ... Wenn er seine langen Beine bewegt und über das Wasser läuft, zittert der Himmel ...

Über dem gespiegelten Himmel ist der wirkliche Himmel ... Durch den wirklichen Himmel singen Vögel ... Düfte wehen von irgendwo ...

Ein Schmetterling flattert aus dem wirklichen Himmel und setzt sich an den Rand der Regentonne ... Er schlägt seine Flügel auf und lässt sie von der Sonne bescheinen ...

Vielleicht betrachtet der Schmetterling sein Spiegelbild in der Regentonne ...

Vielleicht sieht der Schmetterling die gespiegelten Wolken ziehen ...

Jetzt fliegt er auf, verschwindet wieder im wirklichen Himmel ...

Die Regentonne steht immer noch da ...

Neben der Gießkanne liegt ein Ball. Der muss von den Kindern im Haus sein ... Vielleicht haben sie vorher Ball auf der Wiese gespielt ... Jetzt liegt der Ball einfach nur da, in der Sonne, gleich bei der Regentonne ...

Es ist der Garten der Amseln ...

 

Und nun kommt die Fantasiereise langsam zum Ende, und du kehrst zurück in den Raum ... Du spürst wieder den Raum um dich und hörst seine Geräusche ... Die Ruhe ist weiter in dir. Und die Kraft. Du spürst vielleicht, wie die Ruhe und die Kraft in dir stärker geworden sind ... Die Augen können sich wieder öffnen ... Atme tief durch! Reck dich und streck dich ...

 

Die Biene

 

Mach es dir ganz bequem ... Während du dich noch räkelst, kannst du schon beginnen, angenehm ruhiger zu werden ... Deine Augen können noch offen bleiben und auch zu ruhen beginnen – oder sie können sich schließen und die angenehme Ruhe spüren ... Du hörst vielleicht noch Geräusche um dich, im Raum ... oder von draußen ... Und irgendwann können die Geräusche und jede Bewegung ganz gleichgültig werden ... Und du spürst vielleicht schon, wie gut es sich anfühlt, einfach so da zu sein und eine Fantasiereise zu erleben ..., sich alles genau vorzustellen ..., alles selbst ganz mitzuerleben ... und in sich zu sehen ... und in sich zu spüren ...

 

Eine Biene fliegt über den Gartenzaun ... Ihre Flügel schlagen ganz schnell, so dass sie kaum zu sehen sind ... Aber sie summt ganz gemütlich, denn sie sucht nach den schönsten Blumen des Gartens ...

Auf einer Kleeblüte lässt sie sich nieder und saugt vom süßen Nektar ... Dann fliegt sie auf, zur nächsten Kleeblüte ...

Eine dicke Fliege summt an ihr vorbei, doch die Biene lässt sich nicht stören ... Vielleicht spürt sie das warme Licht der Sonne ... Vielleicht lauscht sie den Liedern der Vögel ...

Jetzt fliegt sie zu den Blumenbeeten am Haus ...

Eine Blume nach der anderen fliegt sie ab und sucht nach dem süßen Nektar ... Den frisst sie nicht selbst, den sammelt sie für die anderen, zu Hause in ihrem Stock ...

Manche Blumen haben viel Nektar, andere weniger, manche gar nichts – da war vielleicht schon eine andere Biene ... oder eine Hummel ... oder ein Schmetterling ...

Die Biene freut sich an allem ... Wenn es viel ist, freut sie sich an viel ... wenn es wenig ist, freut sie sich an wenig ... wenn gar kein Nektar mehr da ist, freut sie sich an der schönen Blume und fliegt weiter, zur nächsten ...

Für heute aber hat sie genug gesammelt ... Sie schwingt noch einmal hinein in den Himmel, in den warmen Wind und den Vogelgesang im Garten der Amseln ... Dann fliegt sie über den Gartenzaun fort, nach Hause, zu ihrem Bienenstock, wo die anderen warten ...

 

Und nun kommt die Fantasiereise langsam zum Ende, und du kehrst zurück in den Raum ... Du spürst wieder den Raum um dich und hörst seine Geräusche ... Die Ruhe ist weiter in dir. Und die Kraft. Du spürst vielleicht, wie die Ruhe und die Kraft in dir stärker geworden sind ... Die Augen können sich wieder öffnen ... Atme tief durch! Reck dich und streck dich ...

 

Der Mond

 

Mach es dir ganz bequem ... Während du dich noch räkelst, kannst du schon beginnen, angenehm ruhiger zu werden ... Deine Augen können noch offen bleiben und auch zu ruhen beginnen – oder sie können sich schließen und die angenehme Ruhe spüren ... Du hörst vielleicht noch Geräusche um dich, im Raum ... oder von draußen ... Und irgendwann können die Geräusche und jede Bewegung ganz gleichgültig werden ... Und du spürst vielleicht schon, wie gut es sich anfühlt, einfach so da zu sein und eine Fantasiereise zu erleben ..., sich alles genau vorzustellen ..., alles selbst ganz mitzuerleben ... und in sich zu sehen ... und in sich zu spüren ...

 

Stell dir eine schöne Vollmondnacht im Sommer vor, im Garten der Amseln ... Der Mond ist über die Wipfel der Bäume gestiegen, in die Mitte der Sterne ... Der Garten liegt unter seinem silbernen Licht ... Es ist wunderbar hell in dieser Nacht ...

Kleine Geräusche machen die Stille noch tiefer ... Blätter rascheln ... Ein Vogel bewegt sich in seinem Nest ... Vielleicht träumt er ...

Vielleicht könnte der Vogel vom Vogelgesang träumen ... Vielleicht vom Fliegen ... Vielleicht vom silbernen Mond ...

Kleine Lichtfunken bewegen sich bei den Büschen – Glühwürmchen sind es, die dort tanzen ...

Ein Glückskleeblatt steht mitten im Mondlicht ... Wie es sich reckt und streckt unter dem silbernen Schein ...

Vom Teich tönt Wasser. Vielleicht hat dort ein Fisch mit seinem Maul den Himmel angestupst ... Vielleicht ist ein Tropfen vom Himmel gefallen, ein Tropfen von Glück ... Im Mondlicht laufen Wellenkreise ...

Der Mond ist ein kleines Stück weitergewandert ... Wenn ihn einer beobachtet, ist die Bewegung nicht zu sehen ... Aber wenn man nach einer Weile nochmal zu ihm aufschaut, ist deutlich, dass der Mond sich langsam bewegt ...

Die Bewegung des Mondes ist still und langsam ... Aber nichts auf der Welt kann sie aufhalten ... Im Stillen und Langsamen liegt eine große Kraft ...

Eine Wolke schiebt sich langsam vor den Mond – er wird dunkel ... Auch im Garten wird es dunkler .. aber nicht ganz ... Etwas vom Licht des Mondes durchdringt auch die Wolke ... Etwas vom Licht des Mondes strömt um die Wolke herum ...

Bald ist die Wolke weitergezogen und der Mond scheint wieder wie vorher ... Seine Kraft ist immer da, auch wenn sie einmal kaum zu sehen ist ... Sie ist dann unsichtbar – und taucht irgendwann wieder auf ...

 

Und nun kommt die Fantasiereise langsam zum Ende, und du kehrst zurück in den Raum ... Du spürst wieder den Raum um dich und hörst seine Geräusche ... Die Ruhe ist weiter in dir. Und die Kraft. Du spürst vielleicht, wie die Ruhe und die Kraft in dir stärker geworden sind ... Die Augen können sich wieder öffnen ... Atme tief durch! Reck dich und streck dich ...

 

Das Spinnennetz

 

Mach es dir ganz bequem ... Während du dich noch räkelst, kannst du schon beginnen, angenehm ruhiger zu werden ... Deine Augen können noch offen bleiben und auch zu ruhen beginnen – oder sie können sich schließen und die angenehme Ruhe spüren ... Du hörst vielleicht noch Geräusche um dich, im Raum ... oder von draußen ... Und irgendwann können die Geräusche und jede Bewegung ganz gleichgültig werden ... Und du spürst vielleicht schon, wie gut es sich anfühlt, einfach so da zu sein und eine Fantasiereise zu erleben ..., sich alles genau vorzustellen ..., alles selbst ganz mitzuerleben ... und in sich zu sehen ... und in sich zu spüren ...

 

Zwischen Dach und Wand des Gartenhäuschens hängt ein Spinnennetz ... Gestern war es noch nicht hier. Das muss wohl eine Spinne in der Nacht gewebt haben ...

Die feinen Fäden des Netzes halten kunstvoll zusammen ... Wenn ein Wind geht, zittern sie leicht ...

Eine fette Fliege brummt am Spinnennetz vorbei, hinüber zum Teich – Glück gehabt! Die Fäden des Netzes sind klebrig, leicht kann sich jemand so Kleines in ihnen verfangen! ...

Das Spinnennetz hängt einfach nur da ... Die Töne des Vogellieds gehen durch es hindurch ... Der Wind geht durch es hindurch ... Auch dieses Staubkorn, das im Himmel tanzt, weht leicht durch den freien Raum zwischen den Fäden ...

Nun treibt das Schirmchen einer Pusteblume heran – und bleibt hängen ... Da hängt es nun, hoch über dem Boden ... Ob es sich wieder lösen kann? ...

Vielleicht reißt der Wind es heraus und es fliegt weiter ...

Vielleicht zerstört der Regen das Spinnennetz und das Schirmchen fällt mit den Tropfen zu Boden ...

Vielleicht wischt der Vater mit dem Besen das Spinnennetz weg und das Schirmchen findet seinen Platz in der Erde, wo es wachsen kann, zu einem Löwenzahn ...

Aber jetzt hängt das Spinnennetz noch da, und der Wind zerrt leicht am Schirmchen, viel zu schwach, um es lösen zu können ...

Die Vögel singen den ganzen Tag im Garten der Amseln ... Die Sonne scheint auf alles herab ...

 

Und nun kommt die Fantasiereise langsam zum Ende, und du kehrst zurück in den Raum ... Du spürst wieder den Raum um dich und hörst seine Geräusche ... Die Ruhe ist weiter in dir. Und die Kraft. Du spürst vielleicht, wie die Ruhe und die Kraft in dir stärker geworden sind ... Die Augen können sich wieder öffnen ... Atme tief durch! Reck dich und streck dich ...

 

Der Frosch

 

Mach es dir ganz bequem ... Während du dich noch räkelst, kannst du schon beginnen, angenehm ruhiger zu werden ... Deine Augen können noch offen bleiben und auch zu ruhen beginnen – oder sie können sich schließen und die angenehme Ruhe spüren ... Du hörst vielleicht noch Geräusche um dich, im Raum ... oder von draußen ... Und irgendwann können die Geräusche und jede Bewegung ganz gleichgültig werden ... Und du spürst vielleicht schon, wie gut es sich anfühlt, einfach so da zu sein und eine Fantasiereise zu erleben ..., sich alles genau vorzustellen ..., alles selbst ganz mitzuerleben ... und in sich zu sehen ... und in sich zu spüren ...

 

Hinter dem Haus liegt der Teich. An einer Stelle des Ufers steht Schilf. An einer anderen geht die Wiese bis an das Wasser. Dort sitzt ein Fosch ...

Der Fosch sitzt ganz still ... Um ihn tönt Vogelgesang ... Um ihn bewegen sich die Grashalme im leichten Wind ... Und die Schilfrohre scheinen zu sprechen, wenn der Wind sie bewegt und sie gegeneinander schlagen ... Der Fosch aber sitzt ganz still ...

Über dem Teich ziehen die Wolken am Himmel ... Auch im Teich sind Wolken zu sehen, die spiegeln sich dort ... Wo das Wasser zu Ende ist, scheinen die Wolken in die Erde hineinzuziehen ... Über dem Teich ziehen sie weiter am Himmel ... Der Frosch aber sitzt ganz still ...

Im Teich ziehen Fische ihre Bahnen ... Die leichte Bewegung ihrer Flossen im Wasser ... Die leichte Bewegung der Fische durch den Teich ... Der Frosch aber sitzt ganz still ...

Fliegen summen über das Wasser ... Manche sind dick, manche sind klein .... Manche summen lauter, manche leiser ... Manche fliegen schnell, andere langsam ... Der Frosch aber sitzt ganz still ...

Vielleicht spürt der Frosch die Ruhe im Garten ... Vielleicht spürt der Frosch die Leichtigkeit der Wolken ... Vielleicht spürt der Frosch die Wärme der Sonne ... Der Frosch sitzt ganz still ...

Dann bewegt sich der Frosch – er springt hinein in den Teich ... Da treibt er durch das Wasser, zur Insel hin ...

 

Und nun kommt die Fantasiereise langsam zum Ende, und du kehrst zurück in den Raum ... Du spürst wieder den Raum um dich und hörst seine Geräusche ... Die Ruhe ist weiter in dir. Und die Kraft. Du spürst vielleicht, wie die Ruhe und die Kraft in dir stärker geworden sind ... Die Augen können sich wieder öffnen ... Atme tief durch! Reck dich und streck dich ...

 

Das Windspiel

 

Mach es dir ganz bequem ... Während du dich noch räkelst, kannst du schon beginnen, angenehm ruhiger zu werden ... Deine Augen können noch offen bleiben und auch zu ruhen beginnen – oder sie können sich schließen und die angenehme Ruhe spüren ... Du hörst vielleicht noch Geräusche um dich, im Raum ... oder von draußen ... Und irgendwann können die Geräusche und jede Bewegung ganz gleichgültig werden ... Und du spürst vielleicht schon, wie gut es sich anfühlt, einfach so da zu sein und eine Fantasiereise zu erleben ..., sich alles genau vorzustellen ..., alles selbst ganz mitzuerleben ... und in sich zu sehen ... und in sich zu spüren ...

 

Auf der Terrasse des Hauses am Garten der Amseln hängt ein Windspiel von der Decke. Bambusröhren baumeln an Fäden, dazwischen eine Kugel ...

Ein Windstoß kommt und bewegt das Windspiel, die Kugel schlägt an die Röhren, Töne entstehen und wehen mit dem Windstoß davon ...

Aus dem Himmel fällt eine Vogelfeder ... Die Feder kommt auf der Terrasse zu liegen ... Genau unter dem Windspiel liegt sie still ..

Die Töne des Windspiels klingen rundum in die Welt ... Sie klingen über die Wiese ... Sie klingen zu den Bäumen ... Sie klingen über den Gartenzaun ... Sie klingen auf die Vogelfeder hinab ...

Die Lieder der Vögel im Garten klingen mit den Klängen des Windspiels ... Sie stören sich nicht ... Kein Vogellied stört ein anderes ... Kein Ton des Windspiels stört einen anderen Ton ...

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783739372020
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2016 (Dezember)
Schlagworte
Einschlafprobleme Traumreisen Fantasiereisen Konzentration Entspannung Entspannungsgeschichten Kreativität

Autor

  • Volker Friebel (Autor:in)

Dr. Volker Friebel (*1956) ist promovierter Psychologe und Autor von Veröffentlichungen zu Entspannung, Gesundheit, Sprache und Musik sowie Texten literarischer Art. Er ist selbstständig tätig und lebt in Tübingen.
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Titel: Im Garten der Amseln