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Du wirst noch unser Tod sein

von Charlie Richards (Autor:in)
125 Seiten
Reihe: Ein liebevolles Biss-chen, Band 17

Zusammenfassung

Nur ein kleiner Liebesbiss: Ein lang erwarteter Urlaub endet in einer Katastrophe und zwingt einen Mann, die ultimative Entscheidung über Leben und Tod zu treffen. Eric Young und Daren Creston trafen sich, als beide mit Freunden an einer Pride-Parade in Denver teilnahmen, und verstanden sich auf Anhieb. Drei Monate später zog die Großstadtpflanze Eric bei dem in der Kleinstadt Colin City lebenden Daren ein und sie schufen sich ein gemeinsames Zuhause. Sieben Jahre später sind sie noch immer sehr verliebt. Nach jahrelangem Sparen begeben sich Eric und Daren auf eine Ferien-Ranch, um ein wenig Sonne, Spaß und sexy Cowboy-Rollenspiele im Schlafzimmer zu genießen. Die Ranch hat erstaunlich gute Kritiken bekommen, wird von Vampiren geführt und wurde von ihren Wolfswandler-Freunden empfohlen. Doch durch einen tragischen Reitunfall hängt Darens Leben plötzlich an einem seidenen Faden, und Eric ist bereit, alles zu tun, um seinen Geliebten zu retten. Death, der Apokalyptische Reiter des Todes, hört Erics Flehen, und sein Interesse ist geweckt. Als Death dem attraktiven Menschen ein Angebot macht, das mit Eric und Darens Seelen zu bezahlen ist, muss Eric entscheiden, ob er es annimmt. Doch wenn er es tut, wird Daren ihm jemals vergeben können? Leserhinweis: Dies ist eine MMM-Menage. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Ein liebevolles Biss-chen ist ein Spin-Off der Reihe Die Wölfe von Stone Ridge. Die Reihen können unabhängig voneinander gelesen werden, dies idealerweise entsprechend der Nummerierung der Bände innerhalb der Reihe. Aufgrund der Überschneidungen innerhalb der verschiedenen Reihen, die in der Welt von Stone Ridge angesiedelt sind, empfiehlt es sich, die Bände entsprechend ihrer Reihenfolge innerhalb der gesamten Welt zu lesen. Eine Übersicht über die empfohlene Lesereihenfolge gibt es auf der Website von Me and the Muse Publishing. Länge: rund 30.000 Wörter

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Kapitel 1

Daren Creston streckte die Hand aus und drückte den Oberschenkel seines Partners. Als er sah, wie Eric Youngs Augenlider flatterten und sein Kopf sich leicht bewegte, während er auf dem Flugzeugsitz neben ihm döste, schlug Darens eigenes Herz aufgeregt in seiner Brust. Daren wartete gespannt darauf, Erics tiefblaue Augen zu sehen.

Ich liebe es, in Erics blaue Augen zu schauen. Sie sind so wunderschön.

Vor über sieben Jahren war es Erics fesselnder Blick gewesen, der Darens Aufmerksamkeit erregt hatte … trotz der vielen Leute bei der Pride-Veranstaltung.

Und bald werde ich ihn zu meinem Ehemann machen.

Daren konnte es kaum erwarten, sein Gepäck abzuholen, um zu überprüfen, ob die Ringschachtel noch in seinen Socken eingerollt war. Natürlich war er diskret, weil Eric nichts von seinem Plan wusste, ihm diese Frage zu stellen. Er hoffte, dass sich irgendwann in ihrem Urlaub die perfekte Gelegenheit dazu ergeben würde.

Eric stöhnte leise und lenkte Darens Gedanken von seinen Plänen ab. Er lächelte Eric an und sah zu, wie die Augenlider seines Mannes flatterten und sich öffneten. Die Lippen seines Geliebten verzogen sich zu dem warmen Lächeln, das Daren so sehr liebte, und sein Herz stolperte in seiner Brust.

„Hey“, murmelte Eric. Er sah sich mit zusammengezogenen Brauen um und schien sich zu orientieren. „Wow. Ich kann nicht glauben, dass ich es geschafft habe einzuschlafen.“

Daren gluckste leise, als er Erics Oberschenkel rieb. „Du könntest immer und überall einschlafen“, antwortete er leise. „Aber der Pilot sagt, wir landen bald, und der Flugbegleiter bat alle, ihre Sitze wieder in die aufrechte Position zu bringen.“ Daren erwähnte nicht die Aufforderung an die Passagiere, sich anzuschnallen, da Eric seinen Gurt gar nicht geöffnet hatte.

Eric grunzte leise und rutschte auf seinem Sitz herum. Er richtete sich auf und stellte seine Rückenlehne wieder aufrecht. „Es ist sowieso nicht so, dass man sich richtig zurücklehnen kann“, grummelte er, ehe er sich das Gesicht rieb.

Daren konnte sein Lächeln nicht zurückhalten und schaute Eric liebevoll an. „Nun, es ist ein Flugzeug und wir sind in der zweiten Klasse.“ Er beugte sich vor, machte sich nicht die Mühe, sein Bedürfnis, Eric zu beruhigen, zu zügeln, und drückte einen Kuss auf seine Schläfe.

Die Schwulenhasser können zur Hölle fahren.

Daren wusste, dass ein Teil seines Selbstvertrauen von der Tatsache kam, dass sie auf dem Weg zu einer Ranch waren, die Vampire betrieben – Vampire, die für gleichgeschlechtliche Beziehungen offen waren, da sie von einem Zirkel-Meister angeführt wurden, der selbst in einer Beziehung mit einem männlichen Menschen war.

„Verdammte Schwuchteln“, grummelte eine männliche Stimme hinter ihm.

Eric drehte sich sofort zu Daren um und drückte ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen. „Zweite Klasse ist mir egal“, schnurrte er heiser. „Wenn wir auf der Ranch sind, werden wir jede Menge Spaß dabei haben, uns die Cowboys anzugucken.“ Er wackelte mit den Brauen und fuhr leise fort: „Dann spielen wir Cowboy und bockendes Wildpferd im Schlafzimmer. Ich habe Chaps mitgebracht.“

Obwohl Daren wusste, dass Eric diese Dinge sagte, um das Arschloch hinter ihnen zu verärgern, konnte er sein Stöhnen nicht zurückhalten, als sich das Blut in seinen Adern erhitzte. Die leise, aufreizende Stimme seines Geliebten setzte ihn immer in Brand. Daren liebte es … fast so sehr, wie er Eric liebte.

„Ich freue mich darauf.“ Daren schaute tief in Erics blaue Augen und bewunderte, wie die Farbe einen Hauch dunkler wurde und das Verlangen seines Mannes verriet. „Sehr sogar.“

Eric warf einen verschmitzten Blick hinter seinen Sitz, seine Augen voller Boshaftigkeit. Er öffnete den Mund.

Daren hob schnell eine Hand und drückte die Kuppe seines Zeigefingers an die Lippen seines Geliebten. Während er leicht den Kopf schüttelte, grinste er Eric an. Am liebsten hätte er gehört, welchen bissigen Kommentar sein Mann auf Lager hatte, aber er wollte nicht das Risiko eingehen, dass man ihnen am Flughafen in den Arsch treten würde.

Eric krümmte seine vollen Lippen zu einem kleinen Schmollmund, aber er gab nach. Seine blauen Augen funkelten jedoch immer noch, sein Temperament zeigte sich.

Daren konnte sich nicht helfen, beugte sich vor und drückte einen zu leichten, zu kurzen Kuss auf Erics Lippen. „Später“, flüsterte er und Vorfreude schoss durch seine Adern.

„Kann es kaum erwarten.“

Daren richtete sich auf und lehnte sich in seinem Sitz zurück. Er spürte, wie sich das Flugzeug neigte und der Sinkflug begann. Er schaute nach rechts und legte seine Hand wieder auf Erics Oberschenkel, während er aus dem Fenster schaute.

Als er sah, wie das Land näher kam, erfüllte eine andere Art von Aufregung Daren.

Urlaub. Der erste seit über sieben Jahren.

Sein letzter Urlaub hatte ihn mit Eric in Kontakt gebracht. Das war eine der besten Erfahrungen seines Lebens gewesen. Er hoffte, dass dieser ihn noch übertreffen würde, wenn er seinen Partner zu seinem Ehemann machen konnte.

Das Flugzeug landete mit kaum einem Rütteln. Die Geschwindigkeit verringerte sich und die Piloten steuerten den riesigen Metallvogel zu einem Platz zwischen zwei anderen Flugzeugen. Daren wusste, dass bald der Tunnel, der es mit dem Flughafengebäude verband, angebracht werden würde, so dass sie aussteigen konnten.

Nachdem der Flugbegleiter seine Rede á la vielen Dank, dass Sie mit uns geflogen sind und wir wünschen Ihnen eine wunderbare Zeit in Amarillo beendet hatte, öffnete jemand die Tür, so dass alle von Bord gehen konnten.

Daren löste seinen Gurt und stand auf. Aus dem Augenwinkel bemerkte er einen breitschultrigen Mann, der sich von dem Sitz hinter ihm erhob. Eine Frau war bei ihm. Beide hatten leicht gerötete Gesichter, aber die Frau hielt den Kopf ein wenig eingezogen und schien verlegen. Die Augen des Mannes waren zusammengekniffen, seine Lippen waren zu einem abfälligen Ausdruck verzogen und er schaute Daren und Eric gehässig an.

Den Mann zu ignorieren war schwer, weil sein Gebaren dazu führte, dass die Haare in Darens Nacken zu Berge standen, aber er tat es. Er griff in das Gepäckfach über seinen Kopf und nahm seine und Erics Handgepäcktaschen heraus. Er lächelte Eric an und übergab seinem Geliebten dessen Tasche.

Dann trat Daren in den Gang und machte einen Schritt zurück, um anzuzeigen, dass Eric vor ihm gehen sollte. Sein Lover grinste ihn an, wobei sein Blick sagte, dass er wusste, was Daren tat. Daren stellte sich zwischen die Bedrohung und seinen kleineren Liebhaber.

Sicher ist sicher.

Außerdem war der unhöfliche Schwulenhasser hinter ihm nur zwei Zentimeter größer als Darens eins achtzig, und er war nicht breiter. Daren hielt seinen Körper ein wenig gedreht. Auf diese Weise konnte er den Kerl im Auge behalten.

Nachdem Daren sich bei seiner Mutter geoutet hatte, hatte die darauf bestanden, dass er Kampfsportkurse nahm. Seine Mutter hatte ihn so geliebt und akzeptiert, wie er war, aber sie war eine kluge Frau. Die Welt konnte ein gefährlicher Ort für diejenigen sein, die als anders betrachtet wurden … egal, aus welchem Grund.

Daren wusste, wie er sich verteidigen konnte, und das hatte er im Laufe der Jahre mehrmals getan. Nur weil er einen Kampf lieber vermeiden wollte, hieß das nicht, dass er seine Fäuste und Füße nicht einsetzen konnte, wenn es nötig war.

Zum Glück schien der Blonde nur eine große Klappe zu haben.

Daren folgte Eric aus dem Flugzeug und behielt immer noch die Augen offen. Er seufzte innerlich, als er sah, dass der Mann und seine Frau in eine andere Richtung gingen. Es schien, als würden sie nicht zur Gepäckabholung wollen.

Daren legte seine Hand auf Erics unteren Rücken, als sie neben dem Förderband standen und darauf warteten, dass es sich bewegte. Er schaute langsam herum und suchte in der Gegend nach Bedrohungen. So sehr er es hasste, es auch nur sich selbst gegenüber zuzugeben, fühlte er sich immer noch unwohl … als würde er beobachtet.

Er hoffte, dass es nur daran lag, dass er nicht zu Hause war, sondern an einem unbekannten Ort.

Dann entdeckte Daren den Mann, der ein Schild hielt. Er war riesig – etwa eins fünfundneunzig, groß und breit. Mit blonden Haaren und Muskeln an den richtigen Stellen fühlte Daren tatsächlich eine leichte Anziehungskraft.

Jedoch würde er niemals danach handeln. Eric war genug für ihn und würde es immer sein. Er war aber nicht tot, daher der Kommentar seines Geliebten, den Anblick der schnuckeligen Cowboys auf der Ranch zu genießen.

Erst als der große Blonde seinen Blick traf und eine Braue hob, bevor er ein wenig mit dem Schild wackelte, bemerkte Daren, dass er ihn angestarrt hatte. Er konzentrierte sich auf die Worte, die seine Aufmerksamkeit erregt hatten. Es waren sein Name und Erics.

Daren nickte dem Blonden leicht zu, der sofort auf sie zuging. Er konzentrierte sich wieder auf Eric, als sich das Gepäckband in Bewegung setzte. Den Kopf gesenkt, murmelte er: „Sieht so aus, als hätte jemand gewusst, dass wir kommen.“

Eric drehte sich um und schaute in die Richtung, in die Daren zeigte. Er las offensichtlich das Schild, denn er fragte: „Wer ist das?“

„Keine Ahnung“, gab Daren zu. Er konzentrierte sich auf den Mann und zeigte auf das Schild, das der Mann hielt: „Ich bin Daren, und das ist Eric. Können wir Ihnen helfen?“

Obwohl er freundlich wirkte, wollte Daren ihn nicht verärgern.

Der Mann grinste einen Moment lang breit und zeigte Eckzähne, die leicht verlängert und sehr spitz waren. Daren hatte schon einmal solche Zähne gesehen. Verdammt! Ein Vampir. Einer von Darens besten Freunden – Remy – war mit einem verbunden.

Dann veränderte der Mann seine Gesichtszüge zu einem kleinen Lächeln. Er blieb vor Daren stehen und streckte die Hand aus.

„Eigentlich bin ich hier, um euch zu helfen“, sagte er, als Daren instinktiv seine Hand nahm. „Ich bin Gypsum Vereen von Rolling Meadows Ranch and Resort.“ Er ließ Darens Hand los und bot seine Erics an, als er hinzufügte: „Ich bin mit einem Auto hier.“

„Oh, wow!“ Eric grinste breit. „Vielen Dank!“

Daren nickte und stimmte schweigend zu.

Fast anderthalb Stunden später zeigte Gypsum nach links. „Damit beginnt das Ranchgelände. Wenn ihr gerne angeln geht, könnt ihr das an diesem Fluss tun.“ Er blickte zu ihnen nach hinten und zwinkerte, während er tief in seiner Kehle gluckste. „Es gibt auch einige diskrete Picknickplätze für andere … Freizeitbeschäftigungen.

Eric summte und richtete einen erhitzten Blick auf Daren. Dieser lachte leise und spürte, wie sich seine Wangen ein wenig erhitzten. Er zwinkerte Eric zu, obwohl er nicht wusste, ob er diese Stellen aufsuchen würde. Sein Liebhaber war normalerweise sehr lautstark. Es könnte Aufmerksamkeit erregen.

Während diese Gedanken noch durch Darens Kopf wirbelten, bog Gypsum in die Hauptstraße des Ranchgeländes ein und redete weiter. Er stellte die angebotenen Aktivitäten vor und wies darauf hin, dass einige Bereiche nicht zugänglich waren. Gypsum zeigte ihnen auch den Speisesaal und das Anschlagbrett auf der Veranda des Gebäudes. Dort konnten sie den Veranstaltungsplan einsehen und sich für Dinge wie Kälberfangen, Reitunterricht und Ausritte anmelden.

Schließlich hielt Gypsum den großen Geländewagen vor einem kleinen Häuschen an. „Da sind wir.“ Er stellte den Motor ab und schaute zwischen ihnen hin und her. „Euer Zuhause für die nächste Woche. Irgendwelche Fragen?“

Eric schüttelte den Kopf. „Nee.“ Sein Blick wanderte zum Fenster, und seine Augen weiteten sich, dann verengte er sie. „Nein. Wir werden sooo viel Spaß haben.“

Daren hob eine Braue und folgte dem Blick seines Geliebten. Er entdeckte eine Schmiede ein Stück den kleinen Hügel hinunter. Darin befand sich ein ziemlich gutaussehender, muskulöser Rothaariger, der eine schwarze Jeans und eine schwer aussehende Schürze über seiner ansonsten unbekleideten Brust trug. Schweiß perlte auf seiner Haut.

Darens Bauch krampfte sich ein wenig zusammen, als Erregung durch ihn glitt.

Tja, verdammt. Wer braucht Cowboys, wenn so einer da ist?

„Das ist Abner Johnson, unser Schmied, offensichtlich. Macht eine gute Figur, nicht wahr?“ Gypsums Tonfall war voller Belustigung, aber seine nächsten Worte waren eindeutig eine Warnung. „Er ist mit Pascal, einem Dingowandler, verpaart, also bewundert ihn nur aus der Ferne.“

Eric richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Gypsum, ein breites Grinsen im Gesicht. „Oh, wir schauen gerne, aber wir teilen nie.“ Er wandte seinen erhitzten Blick Daren zu. „Einen optischen Leckerbissen zu genießen ist in Ordnung, aber niemand außer mir fasst an, was mir gehört.“

Darens Herz schwoll an und sein Blut erhitzte sich noch weiter. „Verdammt. Ich liebe es, wie du mich ansiehst, mein Hübscher.“

Eric grinste verspielt, als er heiser murmelte: „Dann gehen wir mal hinein, damit wir uns frischmachen können, bevor wir etwas herumspazieren und uns die Beine vertreten.“ Er zwinkerte. „Dann kann ich dich noch etwas mehr ansehen.“

„Verdammt, ja.“ Daren stieg schnell aus dem Fahrzeug aus, mehr als bereit dafür, und er hatte die Absicht, seinen Geliebten davon zu überzeugen, sich vor ihrem Spaziergang ein wenig Zeit zum Spielen zu nehmen. Daren glaubte nicht, dass dazu viel nötig sein würde.

Gypsum befand sich bereits hinten am SUV und nahm ihre Taschen heraus. Vielleicht hat er seine abgefahrene, irre schnelle Vampir-Geschwindigkeit eingesetzt, um dorthin zu gelangen, oder vielleicht hatte Daren länger erhitzte Blicke mit Eric ausgetauscht, als er gedacht hatte. So oder so, als Gypsum ihnen ihre Taschen hinhielt, ergriffen beide Männer sie, bevor sie sich zum Häuschen wandten.

Lachend rief Gypsum: „Hey! Die werdet ihr brauchen.“

Daren drehte sich um und fing reflexartig den Schlüsselbund auf, den Gypsum ihm zuwarf. „Vielen Dank.“ Nachdem Daren den grinsenden Vampir winken gesehen hatte und dieser wieder in sein Fahrzeug gestiegen war, öffnete er die Tür, trat zurück und sah zu, wie sein Geliebter eintrat.

Eric schritt mit kaum einem Blick für die Umgebung durch das große Wohnzimmer und verschwand durch eine offene Tür. Das Licht ging eine Sekunde später an und zeigte, dass es sich um ein Schlafzimmer handelte. Ein weiteres Licht ging an, gefolgt vom Schließen einer Tür.

Daren nahm an, dass Eric eine Sekunde brauchte, um die Toilette zu benutzen, und betrachtete die schöne Sitzecke, während er die Tür hinter sich schloss. Rechts war ein Bereich mit einem bequem aussehenden Sofa, einem Liegesessel, einem Couchtisch und einem großen Flachbildschirm an der Wand. Daren drehte sich nach links und sah einen Schreibtisch und einen Stuhl sowie eine kleine Küchenzeile mit Kaffeemaschine.

Das ist praktisch.

Daren ging ins Schlafzimmer und stellte seine Taschen auf das Bett. Die Schlüssel legte er auf die Kommode. Der Raum wurde auch bestens ausgestattet mit einem Kingsize-Bett, passenden Nachtschränkchen und einer riesigen Kommode mit sieben Schubladen. Zu beiden Seiten einer kleinen oberen Schublade und eines hohen schmalen Fachs mit Tür befanden sich drei große, breite Schubladen.

Als Daren hörte, wie sich die Tür hinter ihm öffnete, drehte er sich um …und sein Mund wurde trocken. Während er ihn anstarrte, fragte sich, wie ihm das hatte entgehen können. Eric hatte tatsächlich Chaps mitgebracht. Wann hat er die gekauft? Daren schluckte schwer, ehe er den Handballen auf seine plötzlich schmerzende Erektion drückte.

„Ich bin bereit“, verkündete Eric, breitete seine Arme aus und legte seine Hände zu beiden Seiten auf den Türrahmen. Er neigte seine Hüften nach vorne und stieß das Becken vor. „Denkst du, ich werde mich unter den anderen Cowboys einfügen?“

Daren stöhnte leise, als er Erics sexy Gestalt betrachtete. Sein Geliebter hatte den schlanken, leicht muskulösen Körper eines Läufers. Seine Brust war von einem hellblauen Netzhemd bedeckt, das seine Augen betonte und die kleinen goldenen Ringe in Erics Brustwarzen zeigte, die Daren so sexy fand. Das Beste war jedoch, dass sein Mann nichts unter seinen Chaps trug, was seine glatt rasierte Leistengegend und die aufgerichtete, rosafarbene Erektion zeigte.

„Oh, du bist bereit zum Reiten, das sehe ich“, knurrte Daren und das Blut rauschte durch seine Adern. „Bereit, mich zu reiten.“

Daren zog sein Hemd über den Kopf und ging auf Eric zu. Er ließ das Hemd auf den Boden fallen, bevor er seine Hände auf die Hüften seines Geliebten legte. Während er ihn anhob und drehte, trat er einen Schritt zurück.

Daren nutzte seinen Schwung, um Eric aufs Bett zu werfen. Als er zusah, wie sein lachender Liebhaber mit einem Quietschen auf der hellbraunen Überdecke landete und darauf federte, griff er nach dem Knopf seiner Jeans. Als Eric die Beine spreizte und sein Loch entblößte, erstarrten Darens Hände.

„Oh, verdammt“, murmelte Daren. „Hast du den seit heute Morgen drin?“

Kapitel 2

Eric schwelgte in der Art, wie Daren ihn ansah. Die Lust und die Liebe, die in den Augen seines Partners leuchteten, raubten ihm immer den Atem. Bevor er Daren mehr als sieben Jahre zuvor getroffen hatte, hätte Eric nie gedacht, dass jemand ihn so ansehen könnte.

So verdammt wunderbar.

Von seinem eigenen Verlangen getrieben, beschloss Eric, seinen Mann zu drängen, seine Hose loszuwerden. Er legte seine linke Hand hinter den Kopf. Mit der rechten Hand griff er zwischen seine gespreizten Schenkel und befingerte die Basis des Buttplugs.

Es war eine spontane Idee gewesen, die er an diesem Morgen gehabt hatte, kurz bevor sie das Haus verließen. Einmal hätte er ihn fast rausgenommen, als sie im Flugzeug waren – oder seine Überraschung verraten, indem er seinen Geliebten aufforderte, mit ihm dem Mile-High-Club beizutreten. Glücklicherweise hatte er es geschafft, einzuschlafen und damit sein Verlangen zu verdrängen.

Jetzt entschied Eric, dass sich das Unbehagen gelohnt hatte.

„Beeil dich, Daren“, grollte Eric heiser. Er bewegte den Plug, rieb damit an seiner Prostata und stöhnte. Lustblitze rasten durch seinen Körper. „Brauche dich.“

„Du hast mich“, antwortete Daren und trat in Aktion. Er verlagerte sein Gewicht und zeigte damit an, dass er seine Turnschuhe mit den Zehen abstreifte. Als er sich bückte und seine Jeans nach unten schob, behielt er seinen Blick auf Eric gerichtet, ließ ihn über seine ausgestreckte Gestalt schweifen. „Oh ja, du wirst mich haben.“

Eine Sekunde später kroch Daren auf das Bett. Sein herrlich nackter Körper bewegte sich mit sinnlicher Anmut auf Eric zu. Diesen starken Körper zu bewundern, raubte Eric fast den Atem.

Eric liebte es, Darens kräftige Muskeln zu berühren, nachzuzeichnen und zu bewundern. Sein Geliebter war keinesfalls aufgepumpt, aber er kümmerte sich um seinen Körper. Daren joggte mehrmals pro Woche und stemmte Gewichte. Das, zusammen mit fast täglichen Kampfsportübungen, machte Daren zum Inbegriff männlicher Vollkommenheit – zumindest Erics Meinung nach.

„Komm her und reite mich, Baby“, verlangte Daren und ließ sich auf den Rücken fallen. Er packte die Basis seines Schwanzes und hielt ihn aufrecht. Daren schaute Eric lüstern an, als er nach ihm griff, seinen Arm packte und seine Finger von dem Plug wegzog. „Reite deinen Hengst.“

Eric war nur zu gerne bereit zu gehorchen und beeilte sich, genau das zu tun. Er hielt nur einen Augenblick inne, um sich das Gleitmittel zu schnappen, von dem er wusste, dass Daren es in einer Seitentasche ihres Gepäcks versteckt hatte, das er eingecheckt hatte. Mit gespreizten Beinen verharrte er über den Oberschenkeln seines Geliebten, dann schlug er die Hand des Mannes von seinem Schwanz weg.

„Der gehört mir“, erklärte Eric besitzergreifend. „Nicht anfassen.“

Daren gluckste heiser, als er Eric die Kontrolle überließ. Beide Hände hinter den Kopf gelegt, schaute er lustvoll zu ihm auf. Die Position betonte Darens muskulösen Oberkörper und ließ Eric das Wasser im Mund zusammenlaufen.

„Dann beeil dich besser, Geliebter.“ Daren spannte seine Bauchmuskeln an, was dazu führte, dass der Ständer in Erics Griff zuckte. „Denn er giert nach deinem Arsch.“

Mit seinem Daumen öffnete Eric den Verschluss der Gleitmitteltube und schenkte Daren ein verruchtes Lächeln, während er es über die Eichel seines Mannes träufelte. Das Gleitmittel glitt über die pralle Eichel und tropfte dann über die Seiten. Daren stöhnte und bewegte sich unruhig unter ihm, sein Schaft zuckte und pulsierte.

„Ja, so ist’s gut“, schnurrte Eric, als er das Gleitmittel schloss und es beiseite warf. Er bewegte seine Fingerspitze über die Eichel seines Geliebten und kratzte mit dem Nagel über den Schlitz. „Tanz für mich, Hengst.“

Grunzend keuchte Daren heftig. Sein Schwanz zuckte wieder in Erics Griff, also neckte Eric noch einmal den Schlitz seines Geliebten. Er liebte es, wie reaktionsfreudig Daren immer war, bewegte seinen Zeigefinger und massierte die empfindlichen Nerven unterhalb seiner Eichel.

Daren knurrte. Er bewegte eine Hand und schlug Eric auf den Hintern. „Hör auf zu spielen, oder ich drehe dich um und nehme dich.“

Eric stöhnte und genoss das milde Brennen auf seiner Pobacke. Seine Brustwarzen prickelten und sein Schaft zuckte. Er zog seinen Kanal um den Plug zusammen.

Verzweiflung erfüllte Eric. Das Stück Kunststoff war nicht genug, bei weitem nicht. Er brauchte den Schwanz seines Geliebten so verdammt dringend in sich.

Als er auf den Knien vorwärts ging, hörte Eric auf, Darens Schwanz zu reizen. Er griff hinter sich und packte den Plug. Die Zähne zusammengebissen, zog er ihn heraus und ließ seinen Kanal damit frustrierend leer zurück.

Eric musste unbedingt wieder gefüllt werden, also begab er sich schnell in Position und führte Darens Eichel zu seinem Loch. Er zögerte nicht, drückte raus und sank nach unten.

Eric legte den Kopf zurück und genoss es, wie Darens Ständer seine Muskeln dehnte. Rau stöhnend, nahm er die Erektion seines Geliebten in seinem Körper auf, schluckte sie in einer glatten, gleitenden Bewegung. Er ließ sich auf Darens Becken sinken, hielt inne und genoss das Gefühl, genommen zu werden, die Erfüllung.

Nichts übertraf das Gefühl von Darens langem harten Schwanz, der ihn dehnte.

„Ich liebe deinen heißen, nackten Schwanz in meinem Körper“, murmelte Eric und wiegte seine Hüften leicht, um zu spüren, wie sich Darens Länge ein wenig in seinem Kanal bewegte. „So verdammt gut.“

Daren legte seine Hände auf Erics Hüften und strich mit den Daumen über die nackte Haut auf beiden Seiten seines Schwanzes. „Ich liebe es, hier zu sein, Eric. Mein Schwanz wurde für deinen Arsch geschaffen.“

Eric öffnete die Augenlider, nachdem er nicht einmal bemerkt hatte, dass er sie geschlossen hatte, und sah auf seinen Geliebten hinunter. Sein Herz setzte einen Schlag in seiner Brust aus. Die Liebe, die in Darens Augen leuchtete, ließ einen Kloß in seiner Kehle wachsen, und er schaffte es kaum, sein Wimmern zurückzuhalten.

Eric blinzelte Freudentränen zurück und grinste. „Ich liebe dich auch.“

Daren schob seine Hände über Erics Oberkörper auf seinen Rücken und ermutigte ihn, sich nach vorne zu lehnen.

Eric widersetzte sich nicht. Seine Hände auf Darens Brustmuskeln abgestützt, schloss er die Distanz zwischen ihnen. Als sein Geliebter seine Finger durch Erics Haare schob, wusste er, was Daren wollte.

Eric wollte dasselbe und presste seine Lippen auf Darens. Er glitt mit der Zunge in den Mund seines Geliebten, ihre Zungen neckten und vereinten sich. Das Spiel verursachte warme Gänsehaut, die seinen Hals hinunter zu seinem Oberkörper wanderte. Eric begann, seine Hüften zu bewegen und hob sich jedes Mal ein wenig mehr von Darens Schwanz. Bei jeder Aufwärtsbewegung spannte er seine inneren Muskeln an und massierte die Erektion seines Mannes auf eine Weise, von der er wusste, dass Daren sie liebte. Es verursachte auch ein Kribbeln in seinem Becken, was sich absolut wunderbar anfühlte.

Als Daren stöhnte und Eric spürte, wie Darens Körper unter ihm schauderte, wusste er, dass sein Geliebter dem Höhepunkt näher kam. Sein eigener Schwanz pulsierte, und seine Eier kribbelten. Es war Zeit, richtig zur Sache zu kommen.

Eric beendete den Kuss und richtete sich auf. Er bewegte seine Hände über Darens Brust, schnippte gegen seine Brustwarzen und rieb dann mit den Handflächen über die Brustmuskeln seines Geliebten. Er ließ seine Hände dort und bemerkte das Zittern von Darens Körper unter seinen Handflächen.

Eric genoss, was seine Berührungen mit Daren machten, stellte seine Füße auf und fing ernsthaft an, den Schwanz seines Geliebten zu reiten. Auf Darens Erektion hüpfend, stöhnte er vor Erregung. Das Gefühl, wie die dicke Eichel seines Mannes über seine inneren Muskeln glitt, war unglaublich und ließ Feuer durch seine Leistengegend tanzen. Das Kribbeln setzte sich in seinen Eiern fest und er wusste, dass er ganz kurz davor war abzuspritzen.

Eric wollte, dass Daren gleichzeitig kam, also streckte er die Hände aus und zupfte an den Brustwarzen seines Geliebten. Es funktionierte. Er spürte es in den Händen, die seine Taille fest umklammerten – nicht, um ihm zu helfen, ihn zu reiten oder in irgendeiner Weise zu kontrollieren. Nein, Daren benutzte den Griff nur, um mit ihm verbunden zu sein … und die empfindliche Haut zu reizen, die Erics rasierte Leistengegend bedeckte.

„So perfekt“, sagte Daren stöhnend, und sein Rücken krümmte sich, als er sich in Erics Berührung drängte. „Ah, verdammt! Ich werde dich füllen, Baby.“

Da Eric genau das ebenfalls wollte, bewegte er sich noch ein letztes Mal auf und ab, dann hielt er inne. Mit dem Hintern rieb er über Darens Eier, während er die Brustwarzen seines Geliebten zwischen Daumen und Zeigefinger rollte und so half, ihn über den Rand zu stoßen.

Darens Griff wurde fester, hielt Eric an Ort und Stelle fest, und er wölbte seinen Hals. Sein Kiefer klappte auf, als er seine Lust herausschrie. Zur gleichen Zeit spürte Eric die Erektion seines Geliebten im Inneren seines Körpers pulsieren, und warmer Samen erhitzte Eric von innen nach außen.

Eric konnte es sich nie erklären – wie Daren immer noch genug Kontrolle über sich zu haben schien, um sich auch um ihn zu kümmern. Er liebte es jedoch. Daren schaffte es irgendwie, Erics Hüfte loszulassen, und benutzte diese Hand, um Erics Eier ganz sanft zu umfassen.

Der leichte Griff an seinen überempfindlichen Hoden ließ Eric über die Schwelle rasen. Seine Lust herausschreiend, bog er sich nach hinten. Heftig schaudernd spürte er, wie seine Erektion pulsierte, seinen Samen über Darens Brust spritzte, und er genoss die exquisite Glückseligkeit seines Höhepunkts.

Eric schwankte. Er wusste, dass er ein dämliches Lächeln im Gesicht hatte, aber das war okay. Er öffnete seine Augenlider und sah, dass Daren einen ähnlichen Gesichtsausdruck hatte.

„Verdammt, Eric“, murmelte Daren und seine braunen Augen schienen vor Zuneigung zu glühen. Er rieb mit den Daumen über die weiche Haut von Erics Leistengegend und fuhr dann mit den Fingerspitzen über die Ränder seiner Chaps. „Wo zum Teufel kamen die her?“

Erfreut darüber, dass Daren so intensiv auf seine Überraschung reagiert hatte, rieb Eric mit den Handflächen über den Oberkörper seines Geliebten. „Ich habe sie in einem Second Hand-Laden in Denver entdeckt und konnte sie mir nicht entgehen lassen.“ Er sah nach links und rechts und genoss den Anblick und das Gefühl des abgetragenen Leders auf der Haut seiner Beine, bevor er einen verschmitzten Blick auf Daren richtete. „Ich bin so froh, dass du sie auch magst.“

Darens Lachen klang heiser. „Oh, definitiv.“ Er rieb über Erics Beine und fügte hinzu: „Vielleicht muss ich mal sehen, ob sie mir passen.“ Er zog die Brauen hoch. „Würde sich das nicht gut anfühlen? Wenn das Leder an deinem Arsch reibt, während ich dich über den Schreibtisch da draußen beuge und ficke?“

Eric stöhnte bei der Vorstellung und sein Schwanz bemühte sich tapfer, sich zu rühren.

Glucksend rieb Daren über Erics Hintern, dann seine mit dem Netzshirt bedeckte Brust. Er ließ seinen Daumen um Erics Brustwarzenpiercing kreisen. Das Hemd rieb angenehm darüber, und sein Blut begann wieder träge nach Süden zu fließen.

Daren stöhnte, als er seine Hände bewegte. „Verdammt, Schatz. Ich kann nicht genug von dir bekommen.“ Dann tätschelte er Erics Arsch. „Aber wir sollten uns vor dem Abendessen die angebotenen Veranstaltungen ansehen, damit wir Pläne für die nächsten Tage machen können. So viel Spaß es auch machen würde, in der Hütte zu bleiben und die ganze Woche lang zu ficken, wäre es irgendwie sinnlos, dafür eine Ranch zu besuchen.“

Eric stöhnte gutmütig, als er sich von Darens halbhartem Schwanz erhob. Er wusste schließlich, dass Daren Recht hatte. Das Gefühl der Nässe von Gleitmittel und Samen zwischen seinen Schenkeln verursachte immer ein seltsames Gefühl von selbstgefälligem Stolz. Vor Daren hatte er immer ein Kondom benutzt – immer.

Jetzt weiß ich, was mir gefehlt hat … und ich werde nie wieder darauf verzichten müssen. Wunderbar!

Wieder im Badezimmer, zog Eric sich aus, bevor er in die Dusche stieg. Daren schloss sich ihm einen Moment später an.

Eric liebte Spiele unter der Dusche, und es dauerte schließlich doch noch eine Weile, bis sie in den Speisesaal kamen.

Vorfreude durchfuhr Eric, und er hielt sich kaum davon ab, vor Aufregung zu hüpfen. Er war ein paar Mal auf den Pferden von Frankie und Vince geritten und hatte es immer geliebt. Einen Bergpfad entlangzureiten wäre jedoch etwas ganz anderes als auf der Weide seiner Freunde im Schritt und Trab unterwegs zu sein.

Daren gluckste leise, als er seine Hand auf Erics Schulter legte. „Versuch dich zu entspannen, oder du wirst dein Pferd nervös machen.“

Eric holte langsam und tief durch die Nase Luft und ließ sie dann durch den Mund heraus. Nachdem er das zweimal getan hatte, fühlte er sich ruhiger. Er lächelte zu Daren auf, der ermutigend nickte.

Zwei Cowboys schlossen sich ihnen an und führten sie zwischen den Tieren hindurch. Die beiden hatten sich als Murdoch und Rhyme vorgestellt. Sie waren ungefähr so unterschiedlich wie Tag und Nacht, hatten nur ihre Größe gemeinsam. Murdock war gut über eins achtzig groß, schlank und straff mit leicht gebräunter Haut. Etwa zwei Zentimeter größer, war Rhyme groß und breit und hatte mokkafarbene Haut. Wenn er kein freundliches Lächeln und keine Lachfalten um seine fast schwarzen Augen gehabt hätte, wäre er höllisch einschüchternd gewesen.

Nachdem Rhyme Eric zu einem kleinen, dunkelbraunen Pferd geführt hatte, nahm er sich einen Moment Zeit, um die schwarze Mähne und den Schweif, die ebenfalls schwarzen Beine und den dunkelbraunen Körper zu bewundern, bevor der Vampir ihm half, sich auf dem Rücken des hübschen Tieres niederzulassen. Dann erklärte der Wrangler die Zeichen, die das Pferd kannte – wie man es aufforderte, loszugehen, abzubiegen und anzuhalten. Rhyme erklärte auch, was zu tun war, falls ein Notfall eintrat – einen Zügel, und nur einen Zügel, in Richtung seiner Hüfte ziehen. Der große Mann erklärte ihm, dass das Pferd darauf trainiert worden war, sich sofort im Kreis zu drehen und anzuhalten.

Gut zu wissen, obwohl Eric sehr hoffte, dass er es nicht brauchen würde.

Ein paar Minuten später lenkte Eric sein Pferd nach rechts und folgte den Tieren der anderen aus dem Hof. Das Pferd schienen glücklich, bei seinen Freunden zu sein, und Eric fand es leicht, neben Darens größerem, hellgrau gefärbten Pferd zu reiten. In kurzer Zeit erreichte die Gruppe ein Tor, das Murdoch öffnete, und Rhyme ritt voran.

Eric sah über seine Schulter zu, wie Murdoch das Tor schloss, dann wieder auf sein Pferd stieg und hinter der Gruppe herkam.

Rhyme führte sie auf einem Pfad entlang, der anstieg und sich dabei verengte. Eric forderte sein Pferd auf, langsamer zu werden und hinter Darens zu gehen. Die Aussicht zu seiner Linken war atemberaubend, und die Cowboys wiesen auf verschiedene Gegenden hin – einen Teich, der jedes Jahr die Umgebung überflutete, eine Herde Rinder, die sie Angus nannten, und eine Wiese, die fantastisch für Picknicks geeignet war.

Von oben brüllte Rhymes tiefe Stimme: „Alle, anhalten!“

Eric hielt sein Pferd an.

„Lass mich mal nachsehen, was los ist“, sagte Murdoch hinter ihm.

Eric drehte sich halb im Sattel um und sah zu, wie sich Murdoch aus dem Sattel schwang. Er ließ die Zügel auf den Boden fallen, ging dann den schmalen Pfad entlang und hielt sich dabei an der Seite, die steil hinunter zu den Wiesen abfiel. Eric schätzte es, da er es vorzog, näher am Berg zu sein.

„Wird dein Pferd nicht weglaufen?“, fragte Eric neugierig, als Murdoch vorbeikam.

Murdoch lächelte, während er den Kopf schüttelte. „Nein. Pixie ist auf Bodenbindung trainiert.“ Er hielt gerade lange genug inne, um zu erklären: „Solange die Zügel auf dem Boden hängen, wird sie nicht mehr als einen Schritt in irgendeine Richtung gehen.“

Daren lachte. Er drehte sich mit einem Lächeln im Gesicht um und fragte: „Pixie?“

Murdoch zuckte die Achseln und antwortete: „Ich habe sie nicht so genannt.“

Murdoch schritt weiter und ging an den anderen sechs Pferden vorbei. Irgendwann war Rhyme von seinem großen schwarzen Pferd abgestiegen. Die beiden standen weiter oben auf dem Weg.

Eric entdeckte das Problem. Ein Baum war umgefallen und versperrte den Weg. Die beiden schauten vom Baum zur Gruppe und wieder zurück, ihre Unterhaltung war zu leise, um sie zu hören.

Einige Sekunden später kehrten beide Männer zur Gruppe zurück.

„Es tut mir leid, Leute. Wir können den Baum nicht ohne Ausrüstung bewegen“, rief Rhyme und seine tiefe Stimme erreichte die ganze Gruppe. „Wir müssen umkehren und einen anderen Weg nehmen.“

Eric sah sich um und biss sich auf die Lippe. Sie waren auf einem ziemlich schmalen Pfad. Der Hang nach links und rechts war verdammt steil, auf der einen Seite nach unten und auf der anderen nach oben. Glücklicherweise fragte jemand weiter vorne, was er dachte.

„Wie drehen wir uns um?“

Rhyme setzte ein ermutigend aussehendes Lächeln auf. „Wende dein Pferd langsam nach rechts und schau dabei bergauf. Das Pferd wird den Rest erledigen.“ Eric war wahrscheinlich nicht der Einzige, der einen zweifelnden Ausdruck im Gesicht hatte, denn der große Mann hob beschwichtigend eine Hand. „Schaut mir einfach zu, und wenn ihr nervös seid, wird Murdoch euch helfen, wenn er vorbeikommt.“

Eric nickte und war entschlossen, auf Hilfe zu warten. Während er zusah, forderte Rhyme sein Pferd auf, sich umzudrehen. Das Tier tat, was ihm gesagt wurde, und schob seine Hufe über die festgestampfte Erde. Es platzierte die vorderen und hinteren Hufe eng beieinander und ließ das Manöver tatsächlich ziemlich einfach aussehen.

Ich hoffe, das ist es auch.

Eric saß wartend da und sah zu, wie Murdoch ein Pferd und einen Reiter nach dem anderen umdrehte. Es schien, dass er nicht der Einzige war, der bereit war, geduldig auf Hilfe zu warten. Zu Erics Überraschung begann Daren sein Pferd umzudrehen, während Murdoch dem Mann vor ihm half.

Eric sah mit zusammengezogenen Brauen zu, wie Darens hellgraues Pferd einen langsamen Schritt nach dem anderen machte. Es zog einige Sekunden lang seinen Hintern und seine Nase ein, dann hatte es die Hälfte der Wendung geschafft. Eric atmete erleichtert aus und lächelte seinen Geliebten an.

Dann passierte etwas.

Die Erde unter dem rechten hinteren Huf des Pferdes brach weg und das Tier verlor das Gleichgewicht. Obwohl es sich bemühte, wieder Fuß zu fassen, brachte es nichts. Pferd und Reiter stürzten über den Rand.

Eric schrie Darens Namen und sah entsetzt zu, wie das graue Tier über Darens kleinere Gestalt rollte und dann weiter den Hügel hinunter. Daren blieb nur drei Meter vom Pfad entfernt liegen.

Murdoch eilte über den Rand und trat vorsichtig auf, damit keine losen Steine auf Daren fielen.

Eric rief immer wieder Darens Namen, wie im Sattel festgefroren. Sein Herz hämmerte in seiner Brust und Tränen brannten in seinen Augen. Als Daren weiter still da lag, sein linkes Bein in einem unmöglichen Winkel, begannen dunkle Flecken vor Erics Augen zu tanzen.

Nein, nein, nein! Ich werde alles tun! Daren, bitte wach auf!

Kapitel 3

Gerade im Begriff, einem Dämon ein zusammengerolltes Stück Pergament zu überreichen, hielt Death inne und neigte den Kopf.

Ich werde alles tun!

Als Reiter des Todes – einem der Reiter der Apokalypse – war es nicht überraschend für ihn, die Gedanken von Menschen oder Paranormalen zu hören, die jemandem nahestanden, der sich an der Schwelle zum Tod befand. Es war nicht neu. Was jedoch anders war, war, dass es Deaths Aufmerksamkeit erregte.

Death erledigte seine Aufgabe, Seelen zu sammeln und zu verurteilen, seit mehreren Jahrtausenden, seit es logisch denkende Lebewesen gab. Wenn er nicht gewusst hätte, wie er die zufälligen Gedanken von Leuten abschalten konnte, hätte er schon vor Tausenden von Jahren den Verstand verloren. Er fragte sich abwesend, warum die inneren gequälten Schreie dieses Menschen seine Aufmerksamkeit erregt hatten.

„Meister?“

Der leicht nasale Ton seines Dämons brachte Death zu dem zurück, was er gerade getan hatte. Er gab einem ziemlich jungen Dämon – Humbaba – den Auftrag, Seelen einzusammeln. Die Kreatur vor ihm erinnerte ihn an einen schwarzen, schlaksigen Orang Utan …, wenn der Affe einen Mund voller scharfer, spitzer Zähne hätte.

„Diese drei Seelen sind einander nahe und werden innerhalb von drei Stunden voneinander dahinscheiden“, sagte der Tod zu Humbaba. „Mach dich sofort auf den Weg.“

Humbaba verbeugte sich und sagte: „Danke für die Ehre“, bevor er aus dem Audienzsaal huschte.

Death sah ihm nach. Humbaba war jung für einen Dämon. Die Kreaturen wurden nicht geboren, sondern von den Göttern geschaffen, einer pro Jahr, dann dem Reiter zugewiesen, der ihn am meisten benötigt. Es war mehrere Jahre her, seit Death einen neuen Dämon bekommen hatte, was eigentlich ein Zeichen der Anerkennung war.

Von den letzten dreien war einer War und die anderen beiden Pestilence zugeordnet worden. Sein krankheitsverursachender Bruder hatte den Fehler begangen, mit seinen Dämonen Balthazar anzugreifen, einen von Deaths Dienern, der kurz vor seinem tausendsten Geburtstag stand. Offensichtlich hatte Pestilence geplant, den Mann von seiner Amina – dem Menschen, der in der Lage war, einen Seelenbund mit Balthazar zu schmieden – fernzuhalten. Es war schlecht gelaufen, und viele der kleineren Dämonen von Pestilence waren entweder von Balthazar oder einer Gruppe von Paranormalen abgeschlachtet worden, die ihm geholfen hatten.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783752134179
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2021 (Februar)
Schlagworte
gestaltwandler dämonen romance fantasy gay Roman Abenteuer Fantasy Romance Liebesroman Liebe

Autor

  • Charlie Richards (Autor:in)

Charlie begann im Alter von acht Jahren mit dem Schreiben von Fantasy-Geschichten und als sie mit neunzehn ihren ersten erotischen Liebesroman in die Finger bekam, erkannte sie ihre wahre Berufung. Jetzt konzentriert sie sich auf das Schreiben von homoerotischen Romanen, zumeist aus der Kategorie Paranormal, mit Helden jeglicher Art.
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Titel: Du wirst noch unser Tod sein