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Flaschenpost

von Jorn Straten (Autor:in)
48 Seiten

Zusammenfassung

Die Gedichte von Jorn Straten halten Augenblicke des Lebens fest: Die erste Liebe in Südfrankreich, Dosenbier, Nacktbaden in einer warmen Sommernacht, Lagerfeuer am Strand, die Liebe zum Meer, zur Natur und ihrem ärgsten Feind, dem Menschen. Es geht mit Vollgas durch Momentaufnahmen aus Ländern wie Frankreich, Italien, Schweden, Indonesien, Singapur und Malaysia. Angetrieben von alten Bildern, Träumen, der Einsamkeit und der Vergänglichkeit. Ein persönlicher Road Movie über die Abgründe der Existenz, der Liebe, der Sehnsucht und den Hunger des Begehrens. FLASCHENPOST ist das dritte Buch von insgesamt drei Gedichtbänden.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Der Autor

Jorn Straten wurde 1972 in Goslar geboren. Nach einem Abschluss in Tourismus und Marketing war er für einen Reiseveranstalter tätig. Er lebte mehrere Jahre in München und arbeitete dort u.a. für eine Fluggesellschaft, Fernsehsender und ein Münchner Verlagshaus. Mitte 2009 wurde es Zeit für Veränderungen und so zog es ihn in die Toskana, wo er für ein Unternehmen aus dem Bereich Collaborative Marketing tätig war. Später gründete er in Italien eine eigene Firma. Sein erstes Buch »80 Tage in Bali« ist 2016 erschienen. Zur Zeit lebt Jorn in Italien und Indonesien.

Das Buch

Die Gedichte von Jorn Straten halten Augenblicke des Lebens fest: Die erste Liebe in Südfrankreich, Dosenbier, Nacktbaden in einer warmen Sommernacht, Lagerfeuer am Strand, die Liebe zum Meer, zur Natur und ihrem ärgsten Feind, dem Menschen. Es geht mit Vollgas durch Momentaufnahmen aus Ländern wie Frankreich, Italien, Schweden, Indonesien, Singapur und Malaysia. Angetrieben von alten Bildern, Träumen, der Einsamkeit und der Vergänglichkeit. Ein persönlicher Road Movie über die Abgründe der Existenz, der Liebe, der Sehnsucht und den Hunger des Begehrens. FLASCHENPOST ist das dritte Buch von insgesamt drei Gedichtbänden.

Lange Sommernacht

Tief in den Wäldern
lag dieser magische See.
Einsam und verträumt.

Dort, am Ufer des Sees
lag unsere Kleidung.
In dieser warmen
Sommernacht.

Vollmond.

Licht auf nackten Körpern,
als wir beide in das glatte
Wasser tauchten.

Schwarze Ringe
breiteten sich sanft
auf dem Wasser aus.

Kaltes Wasser.

Ihre Körperhaare
richteten sich auf.
Aber die Luft
war noch warm.

Und dann Stille.

Eng umschlungen
schliefen wir ein.

An diesem Seeufer.

Bis uns, ganz sanft,
das Licht der Sonne
küsste.

Sternzeichen Fisch

Ich zappelte
an ihrer Angel.

Mein Leben an einem
seidenen Faden.

Ich zuckte und
wand mich
vor Schmerzen.

Sie riss mir den Haken
aus dem Maul und
warf mich über Bord.

Und so fing alles
von vorne an.

Avaritia

Mit der Kamera hielt
ich Momente fest,
um diese später
Revue zu passieren.

Kopfkino.

Eine fragliche Begierde,
Momente festzuhalten.
All die Menschen hinter
der Kamera, mit ihren
Teilwahrheiten.

Die sieben Todsünden.

Getrieben davon, daß
wir die Tage hassten,
an denen Gedanken
für immer verblassten.

Wie das schmelzende Eis
in meinem Glas.

Reise Reise

Schneller,
weiter,
immer weiter.

Und höher,
immer höher
wollten wir hinaus.

Der höchste Berg,
der tiefste Punkt des Meeres
sollte es sein.

Auf den höchsten Turm,
in das schönste Bauwerk.
Es lockten all die weit
entfernten Plätze dieser Erde.

So führte unsere Reise,
oft viel zu schnell,
über Land und Meer.

Keine Zeit mehr
für das Wesentliche.
Unsere sinnfreie Suche
nach einer Aussicht und
dem schönsten Platz
auf dieser Welt.

Wo garantiert
noch niemand
vor uns war.

So entdeckten wir neue,
funkelnde Dinge
und ließen Alte
hinter uns.

Auf unserer Reise
durch Raum und Zeit.

Wir wollten
hoch hinaus,
schossen aber
voll vorbei.

Entre Deux Mers

Vier Uhr morgens.
Von Stimmen geweckt.
Das Licht ging an.
Verdammt, der Traum
war doch so gut.

Stattdessen war da
ein weit aufgerissener Mund
vor meinem Gesicht.

Spitze, gelbe Zähne.

Der Typ stank.
Und er trug
eine Uniform.

Ein französischer Polizist
stand neben meiner Couch.
»Passport, Passport! Merde!«
schrie er mich an.

Ich war unendlich müde,
blieb daher einfach liegen,
sagte nichts.

Schon nach kurzer Zeit
knallte er die Tür zu.
Zurück blieb Marcel.

Wortlos, knipste ich
das Licht aus.

Am nächsten Tag erzählte er,
daß er sich am Hafen mit
Cognac betrunken hätte.

Dann hatte er ein Mofa geklaut
und es folgte eine aussichtslose
Verfolgungsjagd.

Trotz starker Schlangenlinien,
lief es gut für ihn, aber dann
verlor er die Kontrolle und
rasste durch drei Cafés.

Es flogen Bistrostühle
durch die Luft.
Lautes Geschrei.

Marcel lachte.

Es gibt Menschen mit
Problemen und es gibt
Menschen, die immer
Probleme machen.

Letzteres traf
auf Marcel zu.

Verdammt!
Dieser Traum gestern,
der war so gut.

Alter Ego

Die Buchstabensuppe
im Kopf durchwühlt und
das selektive Gedächtnis
wurde entdeckt.

Es veränderte manch alte
Entscheidungen, schaffte
Prioritäten, zum Schutz
vor uns selbst.

Negative Dinge einfach
umgepolt.

Und im Lauf der Zeit stand
der Mensch im Käfig
seiner verzerrten Gedanken.

Zurück blieb die Identität.

Nichts anderes, als
eine saubere Sammlung
von Erinnerungen.

Einsam

Die Sonne ging unter.

In der Ferne blitzten
zum letzten Mal die
Flanken der Berge.

Ein schwarzer Vogel
flog vorbei.

Einsam am Himmel.

Und es folgte
die Dunkelheit.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783752124125
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2020 (November)
Schlagworte
Gegenwartsliteratur Poesie Gedichte Gedichtsammlung Poetry

Autor

  • Jorn Straten (Autor:in)

Jorn Straten wurde 1972 in Goslar geboren. Nach einem Abschluss in Tourismus und Marketing war er für einen Reiseveranstalter tätig. Er lebte mehrere Jahre in München und arbeitete dort u.a. für eine Fluggesellschaft, Fernsehsender und ein Verlagshaus. Mitte 2009 wurde es Zeit für Veränderungen und so zog es ihn in die Toskana, wo er für ein Unternehmen aus dem Bereich Collaborative Marketing tätig war. Später gründete er eine Firma in Italien. Zur Zeit lebt Jorn in Italien und Indonesien.
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Titel: Flaschenpost