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Tanz der Sirenen

von Jorn Straten (Autor:in)
55 Seiten

Zusammenfassung

Nach der Trilogie Sextant, Phantominsel und Flaschenpost nun das neue Buch mit Gedichten und Prosa von Jorn Straten. "Tanz der Sirenen" ist die Flucht zum Ende des Regenbogens. Eine Reise auf der Suche nach dem Leuchtfeuer der Leidenschaft, das uns auf Irrfahrten führt, zu einsamen Inseln, Sirenen und Urwäldern schlafloser Nächte. Die Quadratur des Kreises von Sehnsucht, Liebe und Freiheit.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Der Autor

Jorn Straten wurde 1972 in Goslar geboren. Nach einem Abschluss in Tourismus und Marketing war er für einen Reiseveranstalter tätig. Er lebte mehrere Jahre in München und arbeitete dort u.a. für eine Fluggesellschaft, Fernsehsender und ein Münchner Verlagshaus. Mitte 2009 wurde es Zeit für Veränderungen und so zog es ihn in die Toskana, wo er für ein Unternehmen aus dem Bereich Collaborative Marketing tätig war. Später gründete er in Italien eine eigene Firma. Seine letzten Veröffentlichungen waren die Gedichtbände Sextant, Phantominsel und Flaschenpost. Seit einigen Jahren lebt Jorn in Italien und Indonesien.

Das Buch

Nach der Trilogie Sextant, Phantominsel und Flaschenpost nun das neue Buch mit Gedichten und Prosa von Jorn Straten. Tanz der Sirenen ist die Flucht zum Ende des Regenbogens. Eine Reise auf der Suche nach dem Leuchtfeuer der Leidenschaft, das uns auf Irrfahrten führt, zu einsamen Inseln, Sirenen und Urwäldern schlafloser Nächte. Die Quadratur des Kreises von Sehnsucht, Liebe und Freiheit.

Zuckerwatte

Einmal im Jahr stand
alles Kopf.
Gebrannte Mandeln,
Currywurst und Bier.

Und im Autoscooter,
bei guter Musik,
zogen sie verträumt
ihre Kreise.

Dieses Feuerwerk
voller Farben
in seinem Kopf.

Und dann,
am Schießstand.

Zeitlupe.

Er spürte ihren Kopf
an seiner Schulter.

»Lass uns gehen,
weit weg von hier.«
flüsterte sie.

Als die Rose
mit einem Schuss
zu Boden fiel.

Hovnorssjön

Letzte Sonnenstrahlen
fanden ihren Weg durch
die hohen Nadelbäume.

Die Schatten wanderten
langsamer, verwandelten alles
in einen Traum.

Diese Magie des Waldes,
die Schönheit der Natur.

Noch nie reichte sie mir so
ihre Hände, hielt mich fest
in ihren Armen.

Geschrei

Stampede in
meinen Kopf.

Risse im Boden.
Staub wirbelte auf.
Laute Trommeln.

Alles zitterte.
Alles bebte.
Wurde eins mit mir.

Es wollte raus.
Ich lies es raus.

Ovids Bogen

Er lief weiter zum
Fuße des Berges.
Im Köcher
auf seinem Rücken,
ein goldener Pfeil.

Seine Hand umschloss
fest den Griff
des Zauberbogens.
Die weiße Sehne war
unter Spannung,
voller Hoffnung.

Blitzschnell
schoss sein Pfeil
hinauf zum Mond.
Verschwand in
der Dunkelheit.

Ein Pfeil erreicht
immer sein Ziel.

Und mit ihm
die Hoffnung.

Merlin

Gestern Nacht
ritzten wir ein Herz
in den Holztisch
unserer Bar.

Gestern Nacht
waren alle betrunken,
aggressiv oder
deprimiert.

Gestern Nacht
schrieben wir
die letzte Seite
eines Buches.

Das Ende einer Bar.

Unserer Bar.

Alternative, Punks,
Rocker, Teds
oder Normalos.

Alle waren hier.

Und alle dachten,
Merlin wäre unsterblich.

Gute Reise.

Cello

Handgeschriebene Briefe,
Polaroids aus Frankreich.
Sie wirbelten wie welke Blätter
durch meinen Kopf.

Drehten am Rad der Zeit,
brachten mich zurück auf
den Weg zum Strand.

Vorbei an all den Bars mit ihren
gurgelnden Kaffeemaschinen,
klirrenden Löffeln auf Porzellan.

Der Duft von Baguette, Muschelsud,
trockener Weißwein
auf meiner Zunge.

Pastis in schweren Gläsern.
Meersalz in der Luft.
Alles durchmischt von einem
Hauch Piz Buin.

Französinnen, die hinter
vorgehaltener Hand lachten.
Kleingeld, das achtlos
auf dem Tisch landete.

Im Schatten einer Pinie,
diese Frau im Sommerkleid,
mit einem Cello
zwischen ihren Beinen.

All das konnte ich wieder
sehen, riechen und hören.

Unvergesslich.

Diese wunderbaren Klänge
ihres Cellos.

Aus diesem Polaroid
in meiner Hand.

Einsamer Krieger

Der Geist ruhte still,
wie ein Teich im Wald.

Bäume knarzten und der
Wind trug unsere Worte
davon.

Die Wahrheit war
schon immer
ein einsamer Krieger.

Einer, der selten
eine Schlacht gewann.

Im Sog

Wir wussten doch beide
von diesem Spiel auf Zeit.

Dennoch tollten wir umher,
schwitzten, lachten,
zerzausten uns die Haare.

Drehten uns im Kreis,
bis uns schwindlig wurde.

Nächte ohne Schlaf.

Immer wieder die Sonne,
die müde Augen küsste.

Eine letzte Nacht mit dir.

Und ich war wieder allein
mit meinem Spiegelbild.

Nackt, trunken,
auf schwachen Beinen.

Toter im Maisfeld

Und dann lief ich los,
über die grüne
Sommerwiese.

Lief hinein,
in ein angrenzendes
Maisfeld.

Scharfe Maisblätter
schnitten wie Klingen
in mein Fleisch.

Blut tropfte von
meinen Händen, die ich
schützend vor mich hielt.

Ich rannte weiter,
in diesem Labyrinth
aus Mais.

Doch plötzlich versperrten
lodernde Flammen,
Hitze und Rauch den Weg.

Ich stoppte
vor einer Feuerwand.

Schweißgebadet,
blickte ich über mir
in den blauen Himmel.

Bis ich eine Stimme hörte
und meine Umgebung
unscharf wurde.

Ich begriff, dass ich
in ihrem Bett lag.
Schweissgebadet.

»Das war nur ein Traum.«
flüsterte sie in mein Ohr.

Hoffentlich
hatte sie Recht.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783752124132
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2020 (November)
Schlagworte
Gegenwartsliteratur Poesie Gedichte Gedichtsammlung Poetry

Autor

  • Jorn Straten (Autor:in)

Jorn Straten wurde 1972 in Goslar geboren. Nach einem Abschluss in Tourismus und Marketing war er für einen Reiseveranstalter tätig. Er lebte mehrere Jahre in München und arbeitete dort u.a. für eine Fluggesellschaft, Fernsehsender und ein Verlagshaus. Mitte 2009 wurde es Zeit für Veränderungen und so zog es ihn in die Toskana, wo er für ein Unternehmen aus dem Bereich Collaborative Marketing tätig war. Später gründete er eine Firma in Italien. Zur Zeit lebt Jorn in Italien und Indonesien.
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Titel: Tanz der Sirenen